Alkohol und Drogen in der

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Freundeskreis Eduard Ebel
05.02.2013
Was ich sagen werde
Alkohol und Drogen in der
gesellschaftspolitischen
Diskussion
• Drogenpolitik weltweit
• Drogenpolitik in Deutschland
• Alkoholpolitik weltweit
• Alkoholpolitik in Europa
• Alkoholpolitik in Deutschland
– http://alkoholpolitik.de
Bielefelder Gesprächsrunde zur sozialen Demokratie
des Freundeskreises Eduard Ebel
6. Februar 2013
Autor: Rolf Hüllinghorst
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Praxis für Kommunikation und PolitikBeratung
Ebel-Kreis
Rolf Hüllinghorst
Drogenpolitik weltweit
Konfliktfelder
• Suchtstoffübereinkommen der UN
•
• Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und
Verbrechensbekämpfung (UNODOC) mit
•
– jährlich tagender Suchtstoffkommission (CND)
• Internationaler Suchtstoffkontrollrat (INCB)
•
•
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Position der UN, USA, Schweden und anderer Länder: Drogenfreie
Welt
„Global Commission on drug policy“ – Arbeits- oder
Positionspapier von ehemaligen Staats- und Regierungschefs aus
Südamerika, unterstützt von Fachleuten aus Westeuropa: Weil der
„Krieg gegen die Drogen“ nicht gewonnen werden konnte, muss
die Politik geändert werden.
Massive Auseinandersetzungen auf unterschiedlichen Ebenen
– Harm Reduction
– Drogenfreigabe
– Unterschiedliche Drogen im Fokus
Die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
wird sich 2014 ausschließlich mit dem Drogenthema befassen
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Ausgewogenheit in der Drogenpolitik:
Drogenpolitik in Deutschland
• Prävention
• Repression
• Hilfe
Die „Nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik“
von 2012 hat vier Säulen:
Einfluss auf die Nachfrage
Einfluss auf das Angebot
für Abhängige (ohne Wenn und Aber)
– Prävention
– Therapie
– Harm Reduction
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Drogenpolitik in Deutschland
Bedürfnishierarchie
Die „Nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik“
von 2012 hat vier Säulen:
Drogenfreies Leben
Drogenfreies Lebens als Ziel für weitere
Therapie akzeptieren
Bereitschaft, Hilfe zu akzeptieren
Bereitschaft zur Veränderung wecken
Ausgrenzung verhindern
Sicherung der sozialen Umgebung
Sicherung des gesunden Überlebens
Sicherung des Überlebens
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– Prävention
– Therapie
– Harm Reduction
– Repression
„Die Drogenpolitik der Regierung zielt darauf ab, den
Drogenkonsum zu verringern, die sozialen und
gesundheitlichen Schäden aufgrund des Gebrauchs
illegaler Drogen zu reduzieren und die Verfügbarkeit
durch eine konsequente Verfolgung des Drogenhandels
einzuschränken.“
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Stichworte
Seit Emile Durkheim (1895) wissen wir:
• Betäubungsmittelgesetz
• Die Stringenz von Verfolgung und Ahndung
abweichenden Verhaltens wächst in dem Maße, wie
das hierauf gerichtete moralische Empfinden der
(dominierenden) Bevölkerung wächst. D. h. was zuvor
als unschicklich, tadelnswert usw. galt, wird fortan zur
Straftat; die betreffenden Taten bzw. Verhaltensweisen
„werden energisch missbilligt und gehen aus der
Gattung der rein moralischen Vergehen in die der
Verbrechen über“
–
–
–
–
–
§ 35
Der Begriff der geringen Menge
Substitution
Diamorphinvergabe
Rehabilitation
• Aktuelle Bundestagsberatungen:
– Drug checking
– Cannabis Cafes
• Allerdings gilt auch der umgekehrte Fall!
•
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(Regeln der soziologischen Methode. 1965: 158), zitiert nach Bossong
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Alkoholpolitik weltweit
• „Globale Strategie zur Reduzierung von schädlichem
Alkoholkonsum“ der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) von 2010
• Global Alcohol Policy Conferences:
– 2011 Thailand
– 2013 Südkorea
• Regionale Strategien der WHO-Regionen, u.a. Europa
• Diskussion über die Rolle des Alkohols bei der
Globalen Strategie zur Reduzierung der nichtübertragbaren Krankheiten
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Titel der Präsentation
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Konsum alkoholhaltiger Getränke pro Kopf der Bevölkerung (15 Jahre und älter)
Alkoholpolitik in Europa
Quellen: Jahrbuch SUCHT 2008, 2010, 2012
• Europäischer Aktionsplan zur Verringerung des
schädlichen Alkoholkonsums (2012 – 2020) von 2011
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
• Vorschläge an Mitgliedsstaaten, Erfahrungen
auszutauschen, die zu einer Reduzierung der
alkoholbedingten Schäden führen können
• Werkzeug: EU-Forum Alkohol und Gesundheit
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2003
2008
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Eein Umfrage-Ergebnis:
Problematischer Alkoholkonsum in Deutschland
(Angaben in Tausend) 18 – 69 Jahre
Alkoholpolitik in Deutschland
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10000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
• Eine Umfrage des Instituts YouGov hat ergeben hat,
dass 33 % der Engländer und 30 % der Dänen davon
ausgehen, irgendwann während des Weihnachtsfestes
betrunken zu sein.
• In Deutschland sind es zwar „nur“ 17 % der Befragten,
die davon ausgehen, dass Weihnachten in erster Linie
ein Fest ist, um viel Alkohol zu trinken. Doch 17 % sind
knapp 15 Millionen Menschen. Männer und Frauen, die
irgendwann die Feiertage nur noch sehr eingeschränkt
erleben.
9300
Davon:
4500
2700
1700
in Tausend
riskanter Konsum
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schädl. Konsum
Abhängigkeit
ehemalige Abh.
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Quelle: Repräsentativerhebung 2003
Alkoholkonsum in Deutschland in Litern pro Kopf und
Jahr – gesamte Bevölkerung
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Alkoholpolitische Maßnahmen, die Alkoholkonsum und
alkoholbezogene Probleme reduzieren können
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Einschränkung der Verfügbarkeit
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Gesetzliches Mindestalter für den Konsum und Kauf von Alkohol
+++
Begrenzung der Öffnungszeiten von Lokalen und Geschäften
++
Beschränkung der Verkaufsdichte von Lokalen und Geschäften
++
Staatliches Einzelhandelsmonopol auf alkoholische Getränke
+++
Bier (:10)
15
Wein
Sekt
10
Alkohol im Straßenverkehr
Senkung der Grenzwerte der Blutalkoholkonzentration
+++
Zufällige und verdachtsfreie Blutalkoholkontrollen
+++
Führerscheinentzug bei Verstößen gegen Alkoholbestimmungen im
Straßenverkehr
++
Spirituosen
reiner Alkohol
5
0
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Stufenfahrerlaubnis für Fahranfänger
++
Steuern
Besteuerung alkoholischer Getränke
+++
Kurzinterventionen
Bei Personen mit riskantem Alkoholkonsum
++
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Grenzwertberechnung auf der Basis des Epidemiologischen
Suchtsurveys 2006 (IFT im Auftrag des BMG)
Veränderung der Preise und notwendigen Arbeitszeit
Grenzwerte 20 gr (Frauen) und 30 gr (Männer)
Lebensmittel
1960
Preis
0
5
49
2006
Arbeitszeit
Preis
Arbeitszeit
Mischbrot
1 Kilo
0,41 €
20 Min.
2,28 €
10 Min.
Markenbutter
250 g
0,83 €
39 Min.
0,93 €
4 Min.
10 Stück
1,07 €
51 Min.
1,53 €
7 Min.
Weinbrand
0,7 l
6,38 €
301 Min.
7,82 €
35 Min.
Bier
0,5 l
0,32 €
15 Min.
0,65 €
3 Min.
Anteil der Konsumenten
10,6
51
Mind. riskanter Konsum
risikoarmer Konsum
Abstinent
84,4
Eier
Menge des Konsums
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Drei Säulen der Politik
• Nachfrage reduzieren (Verhaltensprävention)
• Angebot reduzieren (Verhältnisprävention)
• Hilfe für Suchtkranke bzw. abhängige Menschen (Sucht
ist Krankheit – ICD 10 / 11)
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Nachfrage reduzieren (Verhaltensprävention)
Angebot reduzieren (Verhältnisprävention)
• Veränderung der Nachfrage durch Beeinflussung,
– durch Prävention,
– durch Pädagogik,
– durch öffentliche Kampagnen.
• Veränderung der „Verhältnisse“, um das
Angebot zu reduzieren:
–
–
–
–
Merke: Die Veränderung des Angebotes ist – bezogen auf
die Verminderung der bevölkerungsbezogenen Störungen
und Schäden - erfolgreicher.
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Preis
Verfügbarkeit
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Punkt-Nüchternheit, das bedeutet keinen Alkohol
• vor dem Nachmittag
• im Straßenverkehr
• am Arbeitsplatz
• für Schwangere
• für ehemals Abhängige
• für Kinder und Jugendliche
• zusammen mit Medikamenten
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Hilfe für abhängige Menschen
Urteil des Bundessozialgerichtes 1968
„Auch Trunksucht ist eine Krankheit. Dabei ist der Kern des
• Menschen, die ihren eigenen Konsum nicht mehr
steuern können, sind krank.
• So ist es auch in den Manualen der Fachgesellschaften
und der WHO nachzulesen (ICD 10 / 11 oder DSM III /
IV)
• Von 1,7 Millionen Menschen, die in Deutschland
alkoholabhängig sind, werden jährlich ca. 170.000
Menschen durch ambulante oder stationäre
Maßnahmen erreicht. Und noch einmal ca. 120.000
Menschen besuchen regelmäßig eine
Selbsthilfegruppe.
• Die Erfolgsquote liegt, je nach Erkrankung und
Behandlung, aber immer über 50 %.
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Suchtbegriffs die lang andauernde, zwanghafte
Abhängigkeit von dem Suchtmittel, dies gilt insbesondere
auch für die Trunksucht. … So (wird in der medizinischen
Wissenschaft) die Meinung vertreten, die Trunksucht, d. h.
das süchtige Trinken als besondere Form des
Alkoholismus, sei auch unabhängig von körperlichen oder
psychischen Folgeerscheinungen oder chronischer
Alkoholintoxikation wie jede andere Sucht ein
regelwidriger Körper- oder Geisteszustand und bedürfe
der ärztlichen Behandlung. Die Regelwidrigkeit bestehe in
der körperlichen wie auch psychischen Abhängigkeit vom
Alkohol, welche es dem süchtigen Trinker in den meisten
Fällen nicht mehr erlaube, mit eigener Willensanstrengung
vom Alkohol loszukommen. …“
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Deutsche Suchthilfestatistik 2009, ambulant: Altersverteilung
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Sozialmedizinischer Verlauf 2 Jahre
nach Sucht-Rehabilitation 1999 (BfA, Reha-Verlaufsstatistik 2002)
80%
BfA ambulant, n=2.292, Alter = 44 Jahre
70%
61%
BfA stationär, n=6.881, Alter = 42 Jahre
60%
40%
22%
27%
20%
4%
7%
2% 2%
2% 3%
Altersrente
Tod
0%
2 Jahre
erwerbst.
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lückenhaft
erwerbst.
BU/EURente
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Maßnahmen zur Verringerung des Alkoholkonsums von
Jugendlichen EMNID-Umfrage 2012 für alkoholpolitik.de
IOGT Deutschland betreibt eine aktive Alkoholpolitik
Es wird ja über verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wie man den
Alkoholkonsum von Jugendlichen reduzieren könnte. Einige davon
lese ich Ihnen jetzt vor. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob sie diese
Maßnahmen für erfolgreich halten oder nicht:
Gefahrenhinweise auf Dosen und Flaschen
47
Steuern auf Alkohol erhöhen
49
Alkoholwerbung verbieten
59
Alkoholkonsum auf öffentli. Plätzen verbieten
65
Kampagnen gegen Alkohol mit Jugendidolen
75
Null-Promille im Straßenverkehr einführen
84
ganz allgemein mehr über Gefahren aufklären
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30
40
50
60
70
80
90 100
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Rolf Hüllinghorst
http://alkoholpolitik.de
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• Die Arbeit ist internetbasiert:
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Ein neuer Termin:
Der Seniorenrat der Stadt Bielefeld lädt ein zur
Fachtagung:
Alkoholprobleme im Alter
am 24. April um 17.30 Uhr
im großen Sitzungssaal des Rathauses
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Rolf Hüllinghorst
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Rolf Hüllinghorst
Praxis für Kommunikation und PolitikBeratung
Loheide 29 b
D-33609 Bielefeld
+49 521 81535
+49 172 2743213
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