Laplace’sche Wahrscheinlichkeit • Besteht Ω aus endlich vielen, gleich wahrscheinlichen Elementarereignissen, dann gilt P(A) = |A|\|Ω| wobei |Ω| bzw |A| die Anzahl der Elemente in Ω bzw A sind. • Jedes Elementarereignis hat also Wahrschein1 . lichkeit P(ω) = |Ω| • BSP: Bei einem Würfelwurf sind alle möglichen Augenzahlen gleich wahrscheinlich. Es gilt also zB A = {1, 3, 5} ⇒ P(A) = | {1, 3, 5} | = .5 | {1, 2, 3, 4, 5, 6} | oder | {1, 4, 5, 6} | 2 B = {1, 4, 5, 6} ⇒ P(B) = = | {1, 2, 3, 4, 5, 6} | 3 1 Kombinatorik • BSP: Wieviele Möglichkeiten gibt es aus einer Urne mit 5 unterscheidbaren Kugeln 3 herauszuziehen (ohne Zurücklegen) ? ◦ erste Ziehung: 5 Möglichkeiten ◦ zweite Ziehung: 4 Möglichkeiten ◦ dritte Ziehung: 3 Möglichkeiten ◦ Insgesamt: 5∗4∗3 = 5! 2! = 60 Möglichkeiten, wobei n! = n ∗ (n − 1) ∗ · · · ∗ 2 ∗ 1 ist. • Allgemein gilt: wählt man aus N Objekten ohne Zurücklegen und unter Berücksichtigung der Reihenfolge n Objekte aus, so gibt es N! (N − n)! Möglichkeiten das zu tun. 2 Kombinatorik • BSP: zieht man aus 45 unterscheidbaren Kugeln, 6 ohne Zurücklegen, dann gibt es hierfür 45! = 5, 864, 443, 200 (45 − 6)! Möglichkeiten. • Zieht man alle Kugeln aus einer Urne mit N Kugeln, so erhält man eine Anordnung (Permutation) dieser n Kugeln. Jede Permutation lässt sich auf diese Weise darstellen. Es gilt also, dass es N! = N! 0! Permutationen von N Elementen gibt. • BSP: Fünf gleich große Kisten, sollen übereinander gestellt werden. Wieviele Möglichkeiten gibt es hierfür ? Antwort: 5! = 120 Möglichkeiten. 3 Kombinatorik • Manchmal kommt es nicht auf die Reihenfolge der Ziehung an. • BSP: Lotto. Wir wissen bereits, dass es 5,864,443,200 Möglichkeiten gibt 6 Kugeln aus 45 auszuwählen. Da es aber nur darauf ankommt, die 6 richtigen Kugeln zu ziehen aber nicht in welcher Reihenfolge gibt es 6! Ziehungen die Gewinnen. Die Chance auf einen Lotto 6er beträgt also 6! = 0.000000123 5, 864, 443, 200 • Allgemein: wählt man n aus N Objekten ohne Zurücklegen und ohne Berücksichtigung der Reihenfolge, so gibt es hierfür ³N ´ n = N! (N − n)!n! Möglichkeiten. 4 Kombinatorik • Manchmal werden die gezogenen Objekte wieder zurückgelegt. • BSP: Wieviele mögliche Bankomatkartencodes gibt es ? Da es 10 Ziffern gibt und eine Ziffer mehrmals vorkommen kann ist die Antwort 10 ∗ 10 ∗ 10 ∗ 10 = 10000 Wüsste man, dass alle Ziffern verschieden sind, dann gäbe es nur 10∗9∗8∗7 = 5040 Möglichkeiten. • Allgemein: wählt man aus N Objekten n mit Berücksichtigung der Reihenfolge und Zurücklegen, dann gibt es hierfür N ∗ N ∗ · · · ∗ N = Nn Möglichkeiten. 5 Kombinatorik • BSP: Wieviele Möglichkeiten gibt es, wenn 10 Personen aus 3 Mittagsmenus auswählen? ◦ Wählen 3 Personen Menu 1, 5 Personen Menu 2 und 2 Personen Menu 3, dann lässt sich diese Tatsache durch folgende Zeichenkette veranschaulichen XXX|XXXXX|XX ◦ Das Problem lässt sich also reduzieren, auf das Problem auf wieviele Arten man 2 Striche zwischen 10 X setzen kann. Hierführ gibt es (siehe oben) ³12´ ³12´ = = 66 2 10 Möglichkeiten. • Allgemein: bei der Auswahl von n aus N Objekten mit der Möglichkeit zur Mehrfachwahl und ohne Berücksichtigung der Reihenfolge gibt es ³N + n − 1 ´ n Möglichkeiten. 6 Bedingte Wahrscheinlichkeiten • Man zieht zwei Kugeln aus einer Urne mit 12 weißen und 8 schwarzen Kugeln. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit zuerst eine schwarze und dann eine weiße Kugel zu ziehen ? 12.8 = 12 8 = P(A)P(B|A), wo• Antwort: 20.19 20 19 bei A das Ereignis ist, dass eine weiße und B das Ereignis, dass eine schwarze Kugel gezogen wird. P(B|A) meint die Wahrscheinlichkeit eine schwarze Kugel, zu ziehen, wenn bereits eine weiße gezogen wurde. • Allgemein definiert man P(B ∩ A) P(B|A) = P(A) 7 Bedingte Wahrscheinlichkeiten • Bedingt Wahrscheinlichkeiten können als Wahrscheinlichkeiten auf einem kleineren Stichprobenraum (in diesem Fall A) betrachtet werden. • Es gilt deshalb auch P(A|A) = P(A) = 1. P(A) • Sind die Ereignisse A1, . . . , An einander ausschließende Ereignisse mit A ⊂ A1 ∪ A2 ∪ · · · ∪ An dann ist P(A) = P(A|A1)P(A1)+. . .+P(A|An)P(An) Diese Ergebnis wird Satz von der totalen Wahrscheinlichkeit genannt. 8