Haftungsausschluss Haftungsausschluss Haftungsausschluss Die folgenden Informationen sind nicht von einem Arzt oder Wissenschaftler verfasst worden. Sie dienen lediglich dem Zwecke der Aufklärung und Bildung. Der Inhalt versteht sich deshalb nicht als Ersatz für eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Holen Sie bei allen Fragen zu Gesundheitsproblemen oder gesundheitlicher Vorsorge immer(!) den Rat Ihres Arztes oder anderem geschulten medizinischen Fachpersonals ein. Als Leserin und Leser dieses Ebooks möchten wir Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine Erfolgsgarantien oder Ähnliches gewährleistet werden kann. Auch kann keinerlei Verantwortung für jegliche Art von Folgen, die Ihnen oder anderen Lesern im Zusammenhang mit dem Inhalt dieses Buches entstehen, übernommen werden. Jeder Leser ist für die aus diesem Buch resultierenden Ideen und Aktionen (Anwendungen) selbst verantwortlich. Bei der Zusammenstellung der Texte wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag und Autor können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Autor dankbar. Copyrightvermerk Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberschutzgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Verlagsanschrift Astrovitalis GmbH Klosterstraße 12 D – 13581 Berlin Geschäftsführer: Martin Reiter Tel. (030) 362 862 83 Mail: [email protected] Keine Angst mehr vorm Zahnarzt Inhaltsverzeichnis 1. Keine Angst mehr vorm Zahnarzt...........................................................5 1.1. Was ist überhaupt Angst? ................................................................6 1.2. Woher kommt die Angst? .................................................................6 1.3. Nicht jede Angst ist gleich!................................................................7 1.3.1. Dentalangst:...............................................................................7 1.3.2. Dentalphobie:.....................Fehler! Textmarke nicht definiert. 1.3.3. Panik: .................................Fehler! Textmarke nicht definiert. 1.4. Folgen der Zahnarzt-Meidung..........................................................7 2. Wo & wie soll ich anfangen?...................................................................8 2.2. Leitfaden zum erfolgreichen Zahnarztbesuch..................................9 2.2.1. Schritt für Schritt der Angst entkommen....................................9 2.2.2. Angst richtig zuordnen .............................................................10 2.2.3. Zahnarzttermin von Ihren Ängsten in Kenntnis setzenFehler! Textmarke nich 2.2.4. Über Behandlungsmethoden erkundenFehler! Textmarke nicht definiert. 2.2.5. Behandlung kontrollierbar gestaltenFehler! Textmarke nicht definiert. 2.2.6. Sich Beistand gönnen........Fehler! Textmarke nicht definiert. 2.2.7. Sich entspannen ................Fehler! Textmarke nicht definiert. 2.2.8. Weitere Hilfen zur Zahnbehandlungsangst nutzenFehler! Textmarke nicht de 2.2.9. Sich psychotherapeutische Hilfe gönnenFehler! Textmarke nicht definiert. 2.2.10. Zahnbehandlungsangst bei KindernFehler! Textmarke nicht definiert. 2.2.11. Termin ausgemacht – und dann?Fehler! Textmarke nicht definiert. 2.3. Atemtechniken – Atmen Sie die Angst weg!..................................10 2.4. Phantasie-Reisen – Flüchten Sie an einen anderen Ort! ..............10 2.4.1. Autogenes Training............Fehler! Textmarke nicht definiert. 2.4.2. Meditation – Lassen Sie Ihre Gedanken losFehler! Textmarke nicht definiert 2.5. Muskelentspannung nach Jacobson..............................................11 2.5.1. Autosuggestion – die Kraft des positiven DenkensFehler! Textmarke nicht de 2.5.2. Akupressur – die Angst wegdrückenFehler! Textmarke nicht definiert. 2.5.3. Yoga als Entspannung für Körper und GeistFehler! Textmarke nicht definier 2.5.4. Mit Hilfe von Bachblüten natürlich entspanntFehler! Textmarke nicht definier 2.5.5. Schüssler-Salze gegen die AngstFehler! Textmarke nicht definiert. 2.5.6. Mit Homöopathie alternativ behandelnFehler! Textmarke nicht definiert. 2.5.7. Rhythmische AugenbewegungFehler! Textmarke nicht definiert. 2.5.8. Beruhigung durch Musik....Fehler! Textmarke nicht definiert. 2.5.9. Mind-Machines – Hypnose durch die BrilleFehler! Textmarke nicht definiert. 2.5.10. Videobrillen – Vom Zahnarztstuhl in den KinosaalFehler! Textmarke nicht d 2.5.11. Konventionelle BehandlungsmöglichkeitenFehler! Textmarke nicht definier 2.5.12. Carisolv TM......................Fehler! Textmarke nicht definiert. 2.5.13. Behandlung mit Ozon ......Fehler! Textmarke nicht definiert. 2.6. Die Angst ist immer noch da? ........................................................11 2.6.1. Anti-Angst-Training (AAT) .......................................................11 2.6.2. Lachgas – Renaissance einer bewährten MethodeFehler! Textmarke nicht d 2.6.3. Vollnarkose – Gesunde Zähne im SchlafFehler! Textmarke nicht definiert. 2.6.4. Sedierung – Die kleine Schwester der VollnarkoseFehler! Textmarke nicht d 2.6.5. Wer übernimmt die Kosten?Fehler! Textmarke nicht definiert. Seite 3 Keine Angst mehr vorm Zahnarzt 2.7. 3. Mundhygiene und Zahngesundheit................................................12 Schlusswort.....................................Fehler! Textmarke nicht definiert. Seite 4 Keine Angst mehr vorm Zahnarzt 1. KEINE ANGST MEHR VORM ZAHNARZT Es fühlt sich an wie der sprichwörtliche Gang zum Henker. Jeder Schritt kostet pure Überwindung und je näher Sie kommen, desto drängender wird der Wunsch zurück zum Auto zu gehen und auf der Stelle von diesem Höllenort zu verschwinden, der Ihnen schon seit Tagen Angstschweiß und schlaflose Nächte bereitet, wenn Sie auch nur daran denken. Doch Sie sind mutig und zwingen sich, auf die Tür zuzugehen, die Sie ins Horror-Kabinett bringen wird, entschlossen, es dieses Mal durchzuziehen und nicht wieder Reißaus zu nehmen. Sie gehen weiter, setzen einen Fuß vor den anderen, versuchen nicht an das summende Geräusch des Bohrers zu denken, daran wie der Sauger an der Innenseite Ihrer Wange festklebt, an diesen sterilen Geruch, den Sie überall wieder erkennen würden oder an die mögliche Spritze, die sich Ihnen in das empfindliche Fleisch bohren wird. Sie versuchen es wirklich, wollen endlich einmal stärker sein, als dieses lähmende Gefühl der Angst, weil Sie wissen, dass es so nicht weiter gehen kann. Der Wille ist da. Aber die Angst ist stärker. Sie legt sich wie eine große, eiserne Hand um Ihren Magen. Und noch bevor sie auch nur die Türklinke berühren, sind Sie schon wieder auf dem Weg zurück zum Parkplatz. Kommt Ihnen eine Szene wie diese bekannt vor? Kennen Sie das Gefühl, sofort auf der Stelle kehrt zu machen und panisch die Flucht zu ergreifen, bevor sie überhaupt das Wartezimmer betreten haben? Dann gehören sie zu den ca. 15 % der Bevölkerung, die unter Oralophobie (oral = den Mund betreffend, Phobie = Angst) oder Zahnbehandlungsangst leiden. Ein mulmiges Gefühl beschleicht wahrscheinlich jeden bei dem Gedanken an einen bevorstehenden Zahnarztbesuch, auch wenn er nicht unter Oralophobie leidet. Laut einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover gehen sechzig Prozent der Menschen lieber zu irgend einem anderen Arzt, als eine Zahnarztpraxis zu betreten. Nur jeder Fünfte macht den Gang zum Zahnarzt wirklich unbeschwert. Untersuchungen zeigen, dass die Verbreitung von Zahnbehandlungsängsten auf der ganzen Welt etwa gleich zu sein scheint. Kulturelle Unterschiede spielen demnach eine eher untergeordnete Rolle. Es gibt in der Medizin keine mit der Oralophobie vergleichbare Erkrankung, was bedeutet, dass keine andere ärztliche Behandlung so häufig panische Angst hervor ruft. Wenn man bedenkt, dass die gesamte Mundhöhle im Grunde genommen ein hochsensibles Wahrnehmungs- und Sinnesorgan ist, kann man nachvollziehen, warum das so ist. Unser Gebiss ist eben nicht nur ein Kauwerkzeug, obwohl es für uns schon als solches lebensnotwendig ist. Säuglinge machen ihre ersten Erfahrungen mit der Umwelt z.B. vorwiegend über die Mundhöhle (er saugt Milch, „testet“ fremde ....... Text gekürzt Seite 5 Keine Angst mehr vorm Zahnarzt 1.1. Was ist überhaupt Angst? Der Begriff „Angst“ leitet sich vom lateinischen Wort angustia ab, was übersetzt „die Enge“ bedeutet und auch ziemlich gut zu den Gefühlen passt, die uns heimsuchen, wenn wir uns vor etwas fürchten. Angst wird ausgelöst, wenn wir – oder unser Körper – etwas als Bedrohung empfinden. Es ist ein unangenehmes Gefühl, aber völlig normal und unentbehrlich. Angst ist bei jedem Menschen vorhanden, nur fürchtet sich nicht jeder Mensch vor denselben Dingen. Zwar sind bestimmte Ur-Ängste in uns verwurzelt – wie z.B. die Angst vor Feuer, vor dem Ersticken oder vor wilden Tieren – aber darüber hinaus sind unsere Ängste so individuell wie unsere gesamte Persönlichkeit. Dieses Gefühl gehört zu unseren primären Emotionen, genauso wie Freude, Trauer, Wut, Überraschung, Ekel oder Verachtung. Es ist uns angeboren und erhielt unsere Vorfahren am Leben, da Angst automatisch schnelle, körperliche Reaktionen hervorruft. Als wir noch in der freien Natur lebten, brauchten wir dieses Angstgefühl, um wegzulaufen oder anzugreifen. Angst tritt immer dann auf, wenn wir uns hilflos fühlen, genauer gesagt, in Situationen, die wir nicht unter Kontrolle haben, die bedrohlich oder ungewiss sind. Als Warnsignal für unseren Körper dient die Angst dem Selbsterhalt. Im Laufe unseres Lebens lernen wir unangenehme und beängstigende Erlebnisse kennen und speichern sie sozusagen ab, uns in Zukunft vor ihnen zu fürchten, damit wir diese Situationen umgehen und uns dem nicht mehr aussetzen müssen. ....... Text gekürzt 1.2. Woher kommt die Angst? Die häufigsten Ursachen für die Entstehung einer Zahnarztphobie sind früher gemachte, schlechte Erfahrungen beim Zahnarzt, meist schon in der Kindheit. Viele Patienten berichten von „folterartigen“ Behandlungen und starken Schmerzen, denen sie hilflos ausgesetzt waren, während sie regelrecht an den Zahnarztstuhl gefesselt wurden. Oft sind auch abfällige und beleidigende Bemerkungen des Zahnarztes über den Gebisszustand Auslöser für das Fernbleiben von der Praxis. Bezieht man sich auf die „Angstlisten“, die Betroffene im deutschen Institut für psychosomatische Zahnmedizin Achern ausgefüllt haben, stellt sich heraus, dass kein Oralphobiker die Angst vor dem Zahnarzt als Grund für seine Phobie nannte. Viel eher gaben die Betroffenen an, Angst vor Bohrgeräuschen, Schmerz, Gerüchen oder einer Zahnentfernung zu haben. Etwa einem Viertel graut es vor der dünnen Injektionsnadel einer Spritze. Also ist nicht die Person, besser gesagt der Zahnarzt, Angstauslöser, sondern der erwartete Angriff an sich. Oft sind Oralphobiker auch der Meinung, ihre Zähne wären eine Zumutung für den Zahnarzt und verweigern sogar jeglichen Blick in den Mund, weil sie sich vor der Reaktion des Arztes und seines Praxisteams fürchten, wenn sie seine zerstörten Zähne sehen. ....... Text gekürzt Seite 6 Keine Angst mehr vorm Zahnarzt 1.3. Nicht jede Angst ist gleich! Zum Themenbereich „Angst vor dem Zahnarzt“ sind viele Begriffe im Umlauf, die einen schon mal den Überblick verlieren lassen. Damit Ihnen das nicht passiert und zur Vervollständigung, erhalten Sie hier eine kleine Auflistung der gängigen Bezeichnungen und ihrer genauen Bedeutung: 1.3.1. Dentalangst: Dentalangst bezeichnet die Angst vor dentalen Eingriffen – also Eingriffen durch den Zahnarzt. Diese Angst ist erst einmal völlig normal, da praktisch jeder etwas Angst vor zahnärztlichen Behandlungen hat. Erst wenn diese Angst übermächtig wird und jegliche Behandlung durch den Zahnarzt erschwert, spricht man von einer Zahnbehandlungsangst im allgemeinen Sinn. ....... Text gekürzt 1.4. Folgen der Zahnarzt-Meidung Für die Zahngesundheit kann die Vermeidung des Zahnarztbesuches aufgrund von Zahnbehandlungsangst oft verheerende Folgen haben. Entzündungen und Schmerzen an Zähnen, Zahnfleisch und Kieferknochen können die Kau- und Verdauungsfunktionen beeinträchtigen. In besonders schlimmen Fällen können Abszesse am Zahn mit Verbindung zum Herzen sogar zu einer fatalen Entzündung der Herzklappen oder des Herzbeutels führen. Laut Statistik besitzt fast jeder Mensch (90% der Bevölkerung) mindestens einen Zahn, der von Karies betroffen ist, womit es die am weitesten verbreitete Krankheit der Welt ist. Karies setzt sich zuerst an der Zahnoberfläche an und arbeitet sich von dort aus immer weiter in die Tiefe voran, wo er die Zahnsubstanz auflöst, wenn er nicht aufgehalten wird. Wenn Karies nicht behandelt wird, können sich schnell Abszesse bilden, die Gifte und Krankheitserreger an den Körper abgeben, der sie über die Blutbahn auch an weit entfernte Organe weiter trägt. Kopfschmerzen, Rheuma oder Herz- und Nierenbeschwerden können die Folgen davon sein. ....... Text gekürzt Seite 7 Wo und wie soll ich anfangen? 2. WO UND WIE SOLL ICH ANFANGEN? Angst zu haben, ist eine Sache. Mit ihr umzugehen und etwas dagegen zu unternehmen eine ganz andere. Ängste zu verarbeiten und sie zu überwinden ist ein schwieriger, aber wichtiger psychologischer Entwicklungsprozess, den Sie schwer alleine antreten können. Jeder, der unter Oralophobie leidet und den notwendigen Zahnarztbesuch immer und immer wieder hinauszögert, hat sich unbewusst dazu entschlossen, seine Gefühle zu verdrängen und vor seiner Angst zu fliehen. Zwar wird jeder Oralophobiker irgendwo ganz tief hinten in seinem Kopf wissen, dass er etwas tun muss und dass es so nicht weiter gehen kann, aber die Angst ist meistens größer als der Entschluss, etwas zu ändern. Doch auch wenn Sie sich Ihrer Probleme bewusst sind, ist es ganz natürlich, dass Sie vielleicht nicht wissen, wo Sie mit der Problembewältigung anfangen sollten – wüssten Sie es, hätten Sie sie ja schon längst in Angriff genommen. Aber keine Sorge! Es gibt Hilfe! Niemand verlangt von Ihnen, dass sich Ihre Angst von heute auf morgen einfach abschalten lässt. Die Angst hat sich meist über Jahre oder Jahrzehnte aufgebaut und lässt sich nicht so einfach wieder verlieren. ....... Text gekürzt Der erste Schritt ist, dass Sie sich Ihrer Angst stellen wollen, indem Sie offen über Ihre Probleme sprechen. Informieren Sie sich über Ihre Angst, sprechen Sie mit Betroffenen, die schon selbst in Ihrer Lage waren oder es immer noch sind. Menschen, die selbst wissen, wie sich Zahnbehandlungsangst anfühlt, werden Ihnen besser helfen können als Leute, die das Ganze nur vom Hörensagen her kennen. Im Internet gibt es Foren (z.B. Oralophobia), wo Sie auf Gleichgesinnte treffen und von deren Erfahrungsberichten profitieren können. Geteiltes Leid ist halbes Leid und nichts macht mehr Mut, als Menschen kennenzulernen, die das, was einen selbst in die Knie zwingt, bereits erfolgreich bezwungen haben. Doch auch innerhalb der Familie und Ihres nächsten Freundeskreises sollten Sie offen über ihre Angst sprechen. So kann man auf Sie eingehen, Sie unterstützen und Ihnen helfen. Sich Ihren Ängsten alleine im einsamen Kämmerlein stellen zu wollen, wird Sie keinen Schritt weiter bringen. Dass Sie nicht mit der Oralophobie alleine dastehen, werden Sie auch beim Besuch einschlägiger Internetseiten feststellen. Hier finden Sie Kontaktadressen, Angstfragebögen und die Möglichkeit, sich mit anderen Leidensgenossen im Angst-Chat auszutauschen. Seite 8 Wo und wie soll ich anfangen? 2.1. Internetadressen zum Thema Zahnbehandlungsangst: Finden Sie heraus, was Ihnen am meisten Angst bereitet und beschäftigen Sie sich damit. Vielleicht gibt es Aspekte der Zahnarztbehandlung, die für Sie weniger angsteinflößend sind als andere. Sie sollten genau wissen, wovor sie sich fürchten, um dagegen angehen zu können. Außerdem müssen Sie einschätzen können, wie groß Ihre Angst ist, von einer leichten Zahnbehandlungsangst bis hin zur ausgewachsenen Phobie ist alles möglich. Nur wenn Sie eine realistische Sicht auf Ihre Angst haben, wird es Ihnen möglich sein, den richtigen Weg zu finden, um sie zu bekämpfen. Nehmen Sie sich genügend Zeit sich zu informieren. Auch wenn Sie sich wahrscheinlich schon jahrelang mit der Angst vor dem Zahnarzt herumschlagen und eine Behandlung notwendig ist, steht für Sie erst einmal nicht die Reparatur der Zähne an erster Stelle, sondern die psychologische Heilung, das Bekämpfen der Angst. Sollten Sie allerdings starke Schmerzen oder Entzündungen haben, wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als sofort einen Zahnarzt oder Notdienst aufzusuchen. Nicht jeder, der beim Gedanken an den Zahnarzt Unbehagen verspürt, braucht gleich einen Termin beim Angsttherapeuten. Patienten mit leichterer oder mittelschwerer Angst ist in erster Linie zu raten, einen Zahnarzt des Vertrauens zu finden. ....... Text gekürzt 2.2. 2.2.1. Leitfaden zum erfolgreichen Zahnarztbesuch Schritt für Schritt der Angst entkommen Damit Sie erfolgreich und langfristig über Ihre Ängste vor einer zahnärztlichen Behandlung hinwegkommen, ist es das Einfachste für Sie, wenn Sie den Weg dahin in kleinen Etappen bestreiten. Fangen Sie mit dem Einfachsten an und befassen Sie sich in der Theorie mit Ihrer Angst, bis Sie letztendlich dazu bereit sind, sich Ihr persönlich zu stellen. Nehmen Sie sich den Weg zum angstfreien Zahnarztbesuch in kleinen Schritten vor: • Ordnen Sie Ihre Angst richtig zu! • Finden Sie eine geeignete Zahnarztpraxis! • Setzen Sie das Zahnarztteam von Ihren Ängsten in Kenntnis! • Erkundigen Sie sich über Behandlungsmethoden! • Gestalten Sie die Behandlungen kontrollierbar! • Gönnen Sie sich Beistand! ....... Text gekürzt Seite 9 Wo und wie soll ich anfangen? 2.2.2. Angst richtig zuordnen Machen Sie sich bewusst, dass Sie sich weniger vor dem Zahnarzt fürchten als vielmehr vor der Behandlung. Sprechen Sie möglichst von einer „Zahnbehandlungsphobie“. Finden Sie heraus, was Ihnen am meisten Angst bereitet. Oft sind das die Symptome, die mit einer unangenehmen Zahnbehandlung einhergehen können (wie Muskelverspannungen, Zittern, Brechreiz, Herzrasen, Kurzatmigkeit). Vielleicht fällt es Ihnen auch generell schwer, anderen Menschen zu vertrauen. Auch die Behandlungsumstände können ängstigen, besonders wenn man sich dem Zahnarzt hilflos ausgeliefert fühlt, weil man auf dem Rücken liegt, unfähig ist zu sprechen und erlebt, wie andere in hochempfindliche Teile des Körpers eindringen. Bei manchen Menschen verbirgt sich hinter einer Zahnbehandlungsangst vor allem „Schamangst“, weil sie wegen schlechter Zahnhygiene Kritik durch den Zahnarzt erwarten oder befürchten, als „Feigling“ dazustehen. ....... Text gekürzt 2.3. Atemtechniken – Atmen Sie die Angst weg! Schon die richtige Atmung hilft, Verspannungen zu lösen und ruhiger zu werden. Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, dass die Atmung einen erheblichen Anteil an Anspannung und Entspannung hat. Mithilfe von bestimmten Übungen kann die Atmung den gefürchteten Zahnarztbesuch leichter machen. Die meisten Vorgänge in unserem Körper (z.B. Herzschlag, Verdauung, Harnproduktion) können wir willentlich nicht beeinflussen. Eine Ausnahme davon ist die Atmung, die wir zu einem gewissen Maße steuern können. Da sich die Atmung wiederum auf die Herzfrequenz auswirkt, haben Sie sogar die Möglichkeit, durch langsames Atmen, Ihren Herzschlag zu drosseln, bzw. durch schnelles Atmen zu beschleunigen. Angst und Panik sind meistens mit Herzklopfen oder Herzrasen und raschen, flachen Atemzügen verbunden. Nutzen Sie diesen Zusammenhang, in dem Sie sich durch gezieltes, ruhiges Atmen in einen entspannteren Zustand versetzen. ....... Text gekürzt 2.4. Phantasie-Reisen – Flüchten Sie an einen anderen Ort! Phantasie- oder Traumreisen sind „Reisen nach innen“. Durch das Eintauchen in eine solche Phantasie-Reise gelingt es vielen Patienten, sich körperlich und gedanklich zu entspannen. Dabei lässt man sich durch einen gesprochenen Text langsam in eine „andere Welt“ hinübergleiten, auf eine Reise mitnehmen sozusagen, an ruhige, erholsame Orte oder tropische Reiseziele. Der Vorstellungskraft sind dabei keine Grenzen gesetzt. Dabei ....... Text gekürzt Seite 10 Wo und wie soll ich anfangen? 2.5. Muskelentspannung nach Jacobson Der Arzt und Psychologie Edmund Jacobson beobachtete 1928, dass die Anspannung der Muskulatur häufig mit Unruhe, Angst und psychischer Spannung im Zusammenhang steht. Die Wirkung von Spannung bzw. Entspannung der Muskulatur auf die Psyche des Menschen machte er in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zur Grundlage seines systematischen Trainings, der „Progressiven Muskelrelaxation“. Sie ist die wohl bekannteste Entspannungstechnik zur Verminderung und Prävention von Stress, einfach zu erlernen und wirkt sich oft schon nach der ersten Anwendung positiv aus. In den 1960-er Jahren kam diese Entspannungstechnik nach Deutschland. Seit 1987 ist dieses Verfahren im Rahmen von kassenärztlichen Behandlungen sogar abrechnungsfähig, wobei es allerdings meist einfacher ist, sich einer Gruppe oder eines Volkshochschulenkurses ....... Text gekürzt 2.6. Die Angst ist immer noch da? Wenn es Ihnen nicht gelungen ist, mit den hier aufgelisteten Methoden Herr über Ihre Angst zu werden, leiden Sie wahrscheinlich an einer tieferen, schwereren Form von Oralophobie, der wirklich nur mit psychologischer Betreuung „der Zahn gezogen“ werden kann. Auch wenn eine Scheu vor psychotherapeutischen Maßnahmen nur normal ist, sollten Sie in diesem Fall über Ihren Schatten springen. Nur eine Verhaltenstherapie wird die „Denkfehler“ aufdecken, denen Sie als Angstpatient unterliegen. Denken Sie daran: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung! Beschreiten Sie diesen Weg, damit Sie in Zukunft ohne Hilfe auskommen. Besonders schwierig wird es, wenn Sie zu den sechs bis vierzehn Prozent der Fälle gehören, die unter extremer Zahnbehandlungsangst leiden. Dann haben Sie keine „gewöhnliche“ Zahnarztangst, sondern eine ausgewachsene Phobie. Bei einer Phobie treten unterschiedliche Symptome, die die „normale“ Angst kennzeichnen, in Kombination auf und machen es zum Teil unmöglich, mit dem behandelnden Arzt zu kooperieren, wie dies z.B. bei der Hypnose notwendig ist. Zusammen mit einem Therapeuten kann eine individuell auf Sie abgestimmte Vorgehensweise gefunden werden. Nur Mut! 2.6.1. Anti-Angst-Training (AAT) Durch professionelles Anti-Angst-Training können Sie Ihre Angst so verlernen, dass Sie Ihre Zähne dauerhaft versorgen lassen können. Dabei handelt es sich um ein tiefenpsychologisches Stufenprogramm, das nicht nur darauf ausgerichtet ist, die Angst anhaltend verschwinden zu lassen, sondern gibt Ihnen auch wirksame Tipps, wie Sie Ihr Gebiss gesund ....... Text gekürzt Seite 11 Wo und wie soll ich anfangen? 2.7. M u n d h yg i e n e u n d Z a h n g e s u n d h e i t Haben Sie erst einmal Ihre Angst überwunden, sollten Sie sich besonders gut um Ihre Zähne kümmern. Vorsorge ist die effektivste Behandlung! Die tägliche Reinigung der Zähne ist das Wichtigste, was man zu deren Gesunderhaltung beitragen kann. Tägliches, gründliches Zähneputzen ist unerlässlich, ebenso wie das Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnseide! Am besten sollten Sie Ihre Zähne zwei Mal täglich reinigen. Am sinnvollsten ist morgens nach dem Frühstück und abends direkt vor dem Schlafengehen. Nach dem Zähneputzen sollten Sie die nächsten zwei Stunden auf säure- und zuckerhaltige Lebensmittel verzichten, da der Zahnschmelz dann besonders empfindlich und anfällig ist. Aus diesem Grund sollten Sie das Zähneputzen direkt nach dem Verzehr von säurehaltigen Speisen auch vermeiden. Wechseln Sie Ihre Zahnbürste alle fünf bis acht Wochen, da nach dieser Zeit die Borsten abstehen und eine optimale Reinigung der Zähne somit nicht mehr erreicht werden kann. Unerlässlich für gesunde Zähne sind regelmäßige Vorsorge-Kontrollen beim Zahnarzt, in der Regel zwei Mal im Jahr. Dadurch können eventuelle Schäden rechtzeitig erkannt und behandelt werden – noch bevor es wehtut oder eine böse Überraschung auf Sie wartet! Ist der akute Schmerz erst einmal besiegt, dürfen Sie nicht nachlassen und sich weiterhin vor den Praxisterminen drücken! Erfahrungsgemäß schwindet die Angst vor dem Zahnarzt nach einer professionellen Therapie jedes Mal ein Stück mehr! ....... Text gekürzt Seite 12