Institut für Kernphysik der Universität zu Köln Praktikum B Versuch Nr. K2 Gammaspektroskopie mit einem HPGe-Detektor Stand 6. Oktober 2010 INHALTSVERZEICHNIS 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1.1 Der Kreis der γ-Spektroskopie . . . . . . 1.2 Kernzerfälle und γ-Strahlung . . . . . . 1.3 Wechselwrikung von Gammaquanten mit 1.4 Das Lambert-Beer-Gesetz . . . . . . . . . . . . 2 2 2 3 5 . . . . . . 6 6 7 8 9 10 11 . . . . . 13 13 14 14 15 15 4 Versuchsauswertung 4.1 Grundlegendes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 16 16 5 Anhang 5.1 Verwendete Quellen . . . . . . . . . . . . . . . 5.1.1 Eigenschaften der Quellen . . . . . . . 5.1.2 Termschemata . . . . . . . . . . . . . . 5.2 γ-Energien und relative Intensitäten von 152 Eu 17 17 17 17 18 2 Der 2.1 2.2 2.3 2.4 Halbleiterdetektor Der pn-Übergang . . . . . . . . . . Detektorgeometrie . . . . . . . . . Elektronik . . . . . . . . . . . . . . Detektoraufbau und Eigenschaften 2.4.1 Energieauflösung . . . . . . 2.4.2 Nachweiseffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Materie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Versuchsdurchführung 3.1 Impulsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Eichung und Bestimmung der Energieauflösung . 3.3 Bestimmung der Nachweiseffizienz . . . . . . . . . 3.4 Bestimmung des linearen Absorptionskoeffizienten 3.5 Raumuntergrundmessung . . . . . . . . . . . . . . Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . µ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . von Al und Pb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2 1 1 GRUNDLAGEN Grundlagen Der vorliegende Versuch dient als Einführung in die Messmethoden der γ-Spektroskopie mit einem Germaniumdetektor. Eine wesentliche Voraussetzung bilden die Gesetzmäßigkeiten der γ-Emission angeregter Kerne, welche für die meisten angeregten Kernniveaus mit einer scharfen Energiedifferenz in energetisch tieferliegende Zustände übergehen. Die Energieschärfe ist durch die natürliche Linienbreite der Übergänge limitiert. Weitere Inhalte dieses Versuches sind die Physik der Wechselwirkung von γ-Quanten mit Materie und die relevanten Möglichkeiten der Abschirmung von γ-Strahlung. 1.1 Der Kreis der γ-Spektroskopie Das Prinzip der Gammaspektroskopie ist vereinfacht in Abb. 1 dargestellt: Eine unbekannte Kernreaktion findet statt, bei der charakteristische Gammastrahlung emittiert wird. Diese Strahlung geht eine Wechselwirkung mit dem Detektor, d.h. sie wird registriert. Die Detektorsignale werden anschließend elektronisch Verabreitet und an den PC weitergeleitet, worauf ein Spektrum sichtbar wird. Aus der Struktur des Spektrums kann man dann Rückschlüsse auf die stattgefundene Kenrreaktion schließen. Im Folgenden werden die einKernreaktion ? ! ! Wechselwirkung der !-Strahlung mit Detektormaterial Signalauslese Detektor Elektronik ! Spektrum PC ! Datenverarbeitung Abbildung 1: Vereinfachte Darstellung eines Gammaspektroskopieversuchs. zelnen Komponenten von Abb. 1 diskutiert. 1.2 Kernzerfälle und γ-Strahlung In der Natur gibt es drei grundlegende Kernezrfälle, nämlich den α-, β- und γ-Zerfall. Wobei letzterer im Fokus dieses Versuchs steht. Der γ-Zerfall ist als Begleiterscheinung der beiden zuerst genannten Zerfälle zu verstehen und resultiert aus der Abregung energetisch angeregter Kerne. Besitzt ein angeregter Kern die Energie Ei und der dazugehörige, stabile, Grundzustand die Energie Ef , so wird ein Gammaquant der Energie: Eγ = Ef − Ei (1) 1.3 Wechselwrikung von Gammaquanten mit Materie 3 ausgesandt. Dies geschieht jedoch nicht beliebig. Die Emittierung von γ-Quanten unterliegt vielmehr Gesetzmäßigkeiten, die Wiederum auf Erhaltungssätze zurück zu führen sind. Weiterführende Fragen: • Durch welche Quantenzahlen wird ein Kern charakterisiert? • Ab welchem Energiebereich spricht man von Gammastrahlung? • Welche Erhaltungsgrößen sind bei der Gammaemission entscheident? • Welche Multipolübergänge gibt es und wie hängen diese vom Kerndrehimpuls ab? Als Beispiel betrachte man einen Kern, der von einem 2+ angeregten Zustand in einen 0+ Grundzustand zerfällt. Die Drehimpulsänderung des Kerns ist demnach ∆I = 2, dadurch ist der Drehimpuls Lγ des Gammaquants eingeschrängt: 2 ≤ Lγ ≤ 2. Die Paritätsänderung ist: ∆ = +1. Mit Hilfe dieser Angaben zeigt sich, dass der besagte Kern einen elektrischen Quadrupol-Übergang (E2) vollzieht. 1.3 Wechselwrikung von Gammaquanten mit Materie Gammaquanten können auf drei fundamentale Arten mit Materie wechselwirken: i) Photoeffekt ii) Compton-Streuung iii) Paarbildung Abb. 2 zeigt die Beiträge der drei Wechselwirkungen (bzw. deren Wirkungsquerschnitte) in Abhängigkeit der Gammaenergie. Abbildung 2: Darstellung der einzelnen Wirkungsquerschnitt, sowie des Gesamtwirkungsquerschnitts in Abhängigkeit von Eγ für Blei. Weiterführende Fragen: 4 1 GRUNDLAGEN • Was bedeutet der Wirkungsquerschnitt anschaulich und in welcher Einheit wird er angegeben? • Wie hängen die Wirkungsquerschnitte von Photoeffekt, Compton-Streuung aund Paarbildung jeweils von Z und Eγ ab? • Warum ist die Paarbildung erst ab einer Energie Eγ ≥ 1022 MeV zu beobachten? • Welche physikalischen Hintergründe haben die in Abb. 3 auftretenden Strukturen wie: – Compton-Kante – Rückstreupeak – Photopeak – Single-, Double-Escape-Peak – Compton-Kontinuum – Röntgenlinien – 511 keV-Linie Aufgrund dieser drei Wechselwirkungen ist es überhaupt erst möglich, dass Gammaquanten gemessen werden können. In Abbildung 3 ist das Gammaspektrum eines Zerfalls mit zwei Übergängen (d.h. es werden zwei charakteristische Gammaquanten unterschiedlicher Energie abgestrahlt) zu sehen. Abbildung 3: Linienspektrum einer γ-Quelle mit zwei Übergangsenergien. Es sind zu beobachten: 1 und2: Photopeak; 3: Single escape Peak; 4: Double escape Peak; 5: und 6: Comptonkante; 7: Rückstreupeak; 8: 511 keV-Linie. 1.4 Das Lambert-Beer-Gesetz 5 Absorber A !-Quelle Detektor I0 I(d) d Abbildung 4: Zwischen Detektor und Quelle ist ein Absorber der Dicke d positioniert. Die Intensität des Gammastrahls nimmt hinter dem Absorber ab. 1.4 Das Lambert-Beer-Gesetz Eine weiter Konsequenz aus der Wechselwirkung von Gammaquanten mit Materie ist das Absorptions- bzw. Lambert-Beer-Gesetz. Eine vereinfachte Darstellung dieses Gesetzes ist in Abb. 4 zu sehen. Ein Absorber der Dicke d und der Fläche A ist zwischen γ-Quelle und Detektor positioniert. Für die Intensität der Gammastrahlung gilt: I(d) = I0 · e−µd , I0 = I(d = 0) (2) µ ist der lineare Abschwächungskoeffizient und beschreibt die Wahrscheinlichkeit (pro Einheitsweglänge) das ein Gammaquant mit dem Absorbermaterial wechselwirkt. Da es nur die in Abschnitt 1.3 genannten drei Wechselwirkungen gibt, gilt: µges = µ(Photoeffekt) + µ(Compton) + µ(P aarbildung) (3) Aus Gleichung 2 erhält man dann durch Umformung (bitte ausführen!) den Ausdruck: I(d) = I0 · e−n̄σ Mit der Flächenbelegung: n̄ = NA ·Nmol A und dem Absorptionsquerschnitt σ. (4) 6 2 DER HALBLEITERDETEKTOR 2 Der Halbleiterdetektor Das in Abb. 3 gezeigte Spektrum ist das Reusltat einer langen Messkette, an deren Anfang der Detektor steht. Das Prinzip zur Messung von Gammastrahlung (und auch anderer Teilchen) liegt nun darin, die Teilchen eine Wechselwirkung (hier: Photoeffekt, ComptonStreuung und Paarbildung) mit einem vorgegebenen Detektionsvolumen eingehen zu lassen. In diesem Versuch wird das Detektionsvolumen von einem Halbleiter gebildet. Ob ein Festkörper ein Isolator, Halbleitr oder Leiter ist, wird durch das Bändermodell bzw. die Energielücke zwischen oberen Valenzband und dem unteren Leitungsband charakterisiert. Halbleiter besitzen eine stark temperaturabhängige Eigenleitfähigkeit, die zum Beispiel durch Kühlung mit Stickstoff unterdrückt werden kann. Durch die Einbringung von Fremdatomen (Dotierung) kann die Leitfähigkeit des Halbleiters erhöht werden. Wichtiger für die Detektoranwendung ist aber der sog. pn-Übergang, der entsteht wenn eine n-dotierte Schicht und eine p-dotierte Schicht in Kontakt gebracht werden. Weiterführende Fragen: • Wie groß ist die Bandlücke für Leiter, Halbleiter und Isolatoren? • Was ist die intrinsische Leitfähigkeit eines Halbleiters? • Was geschieht bei der Dotierung? Wann ist ein Kristall n- wann p-dotiert? • Wieso kann die intrinsische Leitfähigkeit durch Kühlung unterdrückt werden? 2.1 Der pn-Übergang Abbildung 5 zeigt einen pn-Übergang, der in Sperr-Richtung betrieben wird, d.h. die Löcher und Elektronen wandern zu den Außenkontakten. Dadurch entsteht die sog. Verarmungszone die eben das Detektionsvolumen bildet. Demnach finden alle Wechselwirkungen der Gammaquanten, die registriert werden, in dieser Zone statt. Um eine möglichst große De- Abbildung 5: In Sperr-Richtung betriebener pn-Übergang. tetkionseffizienz zu besitzen ist es zweckmäßig, das Volumen dieser Zone bzw. der Dicke 2.2 Detektorgeometrie 7 d zu maximieren. Für die Dicke der Verarmungszone gilt in abhängigkeit der angelegten Spannung U : r 20 · U d∼ (5) = e·N Nach dieser Gleichung ist die Dicke der Verarmungszone maximal, wenn die angelegte Spannung U groß (im kV-Bereich) und die Verunreinigungskonzentration N gering ist. Daher wird mit hochreinen Ge-Kristallen gearbeitet. 2.2 Detektorgeometrie Es gibt zwei grundlegende Detektorgeometrien: zum einen die planare Geometrie und zum anderen die koaxiale Geometrie. Letztere hat den Vorteil, dass eine größere Vararmungszone und damit mehr aktives Detektionsvolumen erreicht werden kann. Die Wahl der Detektorgeometrie hängt von den experimentellen Anforderungen ab. Die beiden Geometrien sind in Abb. 6 dargestellt. Die Detektorgeometrie kann über dessen Kapazität charakterisiert koaxialer Detektor planarer Ge Detektor p+ n+ c si in tr in e G Vv HV HV Vv p+ Kontakt durch Bor-Implantation, ~50 mu dick; n+ Kontakt durch Li-Diffusion, ~0.5 mm dick; Abbildung 6: Schematische Dasrtellung der beiden üblichen Detektorgeometrien (planar und koaxial) mit Hochspannungsanschluss und Vorverstärker. werden, die sich in Abhängigkeit der angelegten Spannung ändert. Der für diesen Versuch verwendete Detektor besitzt eine koaxiale Geometrie. Weiterführende Fragen: • Was genau geschieht beim Zusammenführen eines p- und n-Kontaktes? • Warum wird der Detektor in Sperrrichtung betrieben? • Wie genau sieht die n- bzw. p-Dotierung bei einem planaren bzw. koaxialen Detektor aus? • Welche Kapazität hat ein planarer bzw. koaxialer Detektor und wieso ist diese Spannungsabhängig? 8 2 DER HALBLEITERDETEKTOR 2.3 Elektronik Trifft nun ein Gammauant in das aktive Volumen des Detektors (also die Verarmungszone), so wechselwirkt es dort via Compton-Streuung, Photoeffekt oder Paarbildung (abhängig von der Energie!) mit den Elektronen des Halbleiters. Diese können nun Stoßprozesse mit anderen Elektronen des Halbleiters durchführen und eine Elektronkaskade auslösen. Diese Kaskade bewegt sich dann im elektrischen Feld (verursacht durch die angelegte Hochspannung) zu den Außenkontakten. An diesen wiederum entsteht ein kleiner Strom- bzw. Spannungspuls. Nun ist dieser Puls aber zu gering um direkt gemessen zu können. Daher benötigt man eine geeignete Elektronik, die das Detktorsignal: i) Vertsärkt ii) Statistische Effekte (Pile-up) korrigiert iii) Eigene Störbeiträge (Rauschen der Verstärker) beseitigt. Das Detektorsignal wird zuerst von einem Feldeffekttransistor (FET), der ebenfalls bei LN2-Temperatur betrieben wird, verstärkt und gelangt dann zum Vorverstärker, der bei Raumtemperatur betrieben wird. Das Spannungssignal VV V nach dem Vorverstärker lässt sich vereinfacht wie folgt schreiben: VV V (t) = Q −t/τ ·e C (6) Dabei ist Q die durch die Strahlung ausgeköste Ladung und C die Kapazität des Vorverstärkers. τ ist die Abfallzeit des Signals und beträgt für den hier verwendeten Detektortypen etwa ∼ 200 µs. An dieser stelle sei angemerkt, dass Gleichung 6 eine starke Vereinfachung der tatsächlichen Ausgangsspannung des Vorverstärkers ist. Die tatsächliche Transferfunktion ist etwas komplexer, da der Verstärker noch einige Komponenten besitzt, die die oben genannten Punkte i)-iii) berücksichtigen müssen. Abbildung 7 zeigt schemaDetektor HV PC Vv ADC Hv VKA U U t t = IOOIOOI Abbildung 7: Schematische Darstellung der Signalverarbeitung eines Halbleiterdetektors. tisch die elektronische Verarbeitung eines Detektorsignals. Das Vorverstärkersignal gelangt nun zum Haupverstärker, der im Prinzip aus mehreren Differenzier- und Integriergliedern (Hoch- und Tiefpässen) besteht. Das Signal wird mehrfach gefiltert und erhält dadurch eine Semigauss-Form (siehe Abb. 7). Anschließend gelangt das Signal zu einem ADC, wo 2.4 Detektoraufbau und Eigenschaften 9 es digitalisiert wird und dann zu einem Vielkanalanalysator (VKA) , welcher jeder Energie einen Kanal zuordnet. Mit einem Computer kann das VKA-Signal ausgelesen werden und man erhält das Gammaspektrum. Die Integrier- bzw.Differenzierzeit (shaping time) τ = R · C des Hauptverstärkers kann variiert werden, was dann Einfluss auf die Signalform hat. Sollten die Signale nach dem Hauptverstärker einen Unter- bzw. Überschwinger besitzen, so können diese mit Hilfe der Pole-Zero-einstellung korrigiert werden. Weiterführende Fragen: • Wozu dient die gesamte Elektronik? • Wie funktioniert ein Hoch- bzw. Tiefpass? • Was ist ein FET und warum kann man damit Signale verstärken? • Wozu wird die Pole-Zero-Einstellung benötigt? 2.4 Detektoraufbau und Eigenschaften Abbildung 8: Schematische Zeichnung des in diesem Versuch verwendeten Detektors In Abbildung 8 ist der Detektor als Gesamtes abgebildet. Im Prinzip kann man einen Detektor in zwei grundlegende Bereiche unterteilen: Der erste Bereich ist der Kryostat, wo die Germaniumkristalle montiert werden und sich der FET wie auch der Vorverstärker befinden. Der Kyostat muss zudem die Kühlung des Detektors mit flüssigem Stickstoff gewährleisten. Der zweite Bereich umfasst die Germaniumkristalle selbst. In ihnen spielt sich die gesamte Physik der Detektierung ab. Im Folgenden sollen ein paar charakteristische Eigenschaften des Detektors wie etwa die Auflösung oder die Nachweiseffizienz diskutiert werden. 10 2.4.1 2 DER HALBLEITERDETEKTOR Energieauflösung Die Auflösung ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Detektors. Sie wird über die Halbwertsbreite (FWHM) des Fotopeaks im Gammaspektrum definiert Abbildung 9 zeigt drei verschiedene, theoretische, Spektren (bzw. deren Fotopeaks), die mit unterschiedlicher Auflösung gemessen wurden. Die erste Skizze zeigt das Spektrum eines idealen Detektors, die Breite der Peaks ist infinitesimal. Die zweite und dritte Abbildung zeigen Peaks mit einer endlichen Breite, wobei die Auflösung der Peaks in der dritten Abbildung sehr schlecht ist. Dadurch sind die beiden linken Fotopeaks nur schwer zu unterscheiden. Daher muss die Halbwertsbreite des Fotopeaks so gering wie möglich sein. Die Erzeugung der Elektron- Abbildung 9: Darstellung drei verschiedener Spektren mit unterschiedlicher Auflösung bzw. Halbwertsbreiten der Fotopeaks. Loch-Paare im Halbleiter ist ein statistischer Prozess, der mit Hilfe der Poisson-Verteilung beschrieben werden kann. Ist die Anzahl der erzeugten Elektron-Loch-Paare sehr groß, so geht diese Verteilung in die Gauss-Verteilung über: G(X) = h (X − X )2 i A 0 √ · exp − 2 2σ σ · 2π (7) √ Dabei ist A die Fläche unter der Gausskurve, X0 der Mittelpunkt, σ = X0 die Varianz und X die Anzahl der erzeugten Elektron-Loch-Paare. Die Halbwertsbreite dieser Kurve ! berechnet sich dann wie folgt: G(X1,2 ) = 21 G(X0 ). Damit ergibt sich: FWHM = X1 − X2 = 2.35 · σ. Wenn N die exakte Anzahl der Elektron-Loch-Paare für eine gegebene Energie Eγ ist, dann kann X0 ∼ N gesetzt werden, da der Detektor nahezu linear arbeitet.Damit 2.4 Detektoraufbau und Eigenschaften 11 √ folgt sofort: σ ∼ N . Für die Erzeugung von Elektron-Loch-Paaren ist die pEnergie nötig, woraus sich N = Eγ ergibt. Daraus resultiert die Beziehung FWHM ∼ Eγ . Die exakte Relation zwischen Eγ und FWHM lautet: FWHM = 2.35 · p Eγ F (8) Dies ist die intrinsische Halbwertsbreite eines Halbleiterdetektors. Der Faktor F ist der sogenannte Fano-Faktor und beschreibt anschaulich den Energieverlust beim erzeugen von Elektron-Loch-Paaren, der durch die zusätzliche Phononenanregung hervorgerufen wird. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass der Detektor keine bessere Halbwertsbreite als die Intrinsische haben kann. Diese ist als das absolute Minimum zu verstehen. In Wirklichkeit wird man allerdings eine schlechtere Halbwertsbreite messen, was durch Störbeiträge wie z.B. das elektronsiche Rauschen der Auslese oder Ladungsträgerverluste durch Trapping. Die Gesamtauflösung des Detektors ist dann: FWHM2gesamt = FWHM2intrinsisch + FWHM2Rauschen + FWHM2T rapping + ... (9) Jede Störung geht demnach quadratisch in die quadratische Gesamthalbwertsbreite ein. Diese kann verbessert werden, indem zum Beispiel die Elektronik derart optimiert wird, dass FWHM2Rauschen minimal ist. Die Auflösung R des Detektors ist direkt proportional zur Halbwertsbreite: FWHM (10) R= Eγ 2.4.2 Nachweiseffizienz Eine weitere, relevante, Detektorgröße ist die Nachweiseffizienz . Im Prinzip beschreibt detektierte Pulse die Nachweiseffizienz nichts anderes als das Verhältnis: Von der Quelle . emittierte Gammaquanten Ein Nachteil dieser Art von Definition ist, dass sowohl der Raumwinkel als auch der Abstand zwischen Quelle und Detektor mit eingehen. Dies kann man vermeiden, indem man zum Beispiel die sogenannte Peakeffizienz peak betrachtet. Diese beschränkt sich allein auf die Gammaquanten, die ihre gesamte Energie im Detektor abgegeben haben, detektierte Pulse im Fotopeak . d.h. die Fläche unter dem Fotopeak. Somit ist: peak = Von der Quelle emittierte Gammaquanten In diese Größe gehen vornehmlich die Detektoreigenschaften, wie z.B. dessen Geometrie, Größe, Material usw. aber auch die Wechselwirkungen von Gammaquanten mit Materie ein. Näherungsweise kann die Peakeffizienz durch die folgende Gleichung beschrieben werden: peak (Eγ ) ≈ κ · Eγb + c (11) Dabei sind κ, a und b Parameter. Weiterführende Fragen: • Welcher Detektor hat die bessere intrinsische Auflösung? (Germanium oder Silizium) 12 2 DER HALBLEITERDETEKTOR • Ist der Parameter in Gleichung 11 positiv oder negativ (d.h. nimmt die Nachweiseffizienz mit zunehmender Energie zu oder ab?)? • Was geschieht beim Trapping? • Warum ist die Energieauflösung bei einem Szintillator schlechter als beispielsweise bei einem Germaniumdetektor? 13 3 Versuchsdurchführung Achtung: Verkabelung und Hochspannungsversorgung des HPGe-Detektors erfolgt nur durch die versuchsbetreuende Person !!! • Richten Sie sich auf dem Mess-PC ein Subdirectory ein mit dem Befehl mkdir [Datum]-[Gruppennummer]. • Machen Sie sich mit den einzelnen Komponenten des Versuchsaufbaus vertraut. • Die Anzahl der Kanäle im Datenaufnahmeprogramm wmca sollte auf 8 K eingestellt sein. • Die in der Anleitung angegebenen Messzeiten sind Richtwerte; in Abhängigkeit von der Aktivität der Quellen muss ggf. länger gemessen werden. • Die Befehle zum Speichern der Daten, sowie dem Umgang mit dem Programm tv sind aus der Kurzanleitung tv“ zu entnehmen, bzw. beim Betreuer zu erfragen. ” • Führen Sie ein ausführliches Protokoll dessen, was Sie tun und messen. Das Protokoll gehört zur Versuchsauswertung und muss lesbar und nachvollziehbar sein! 3.1 Impulsformen Zu Beginn dieser Versuschsreihe sollen Sie sich mit der Datenaufnahme wie auch mit der Bedienung des Hauptverstärkers vertraut machen. Die Versärkung des Hauptverstärker ist derart einzustellen, dass die 1.400 keV-Linie der 152 Eu-Quelle gerade noch im Spektrum zu sehen ist. Danach sollten Sie die Verstärkung NICHT mehr ändern. Messauftrag: • Legen Sie die 60 Co-Quelle vor die Detektor-Endkappe (ggf. ist vorher noch eine Kunststoffkappe zu entfernen), und schauen Sie sich die Vorverstärkersignale auf dem Oszilloskop an. Skizzieren Sie die Pulsform und schätzen Sie die Abfallzeit des Signales ab. • Schauen Sie sich die Signale nach dem Hauptverstärker an und verändern Sie dabei die Zeitkonstante τ (Shaping-Time) des Verstärkers. Optimieren Sie jeweils die Pole Zero-Einstellung und diskutieren Sie knapp Ihre Beobachtungen. Messen Sie zudem für jede einzustellende shaping-time die Auflösung (in Kanälen) des Detektors. 14 3 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG 3.2 Eichung und Bestimmung der Energieauflösung Im nächsten Schritt werden Sie sich mit den Gammaspektren verschiedener Quellen befassen. Dazu stellen Sie die shaping-time bitte auf τ = 6 µs und verändern diesen Wert für die folgenden Messungen NICHT. Achten Sie darauf, dass die Quellengeometrie immer gleich bleibt. Messauftrag: • Messung und Eichung des γ-Spektrums mit 137 Cs, 60 Co, 57 Co und Führen Sie eine lineare Energieeichung mit Fehlerrechnung durch: 22 Na: E [keV ] = a + b · Kanalzahl. Nehmen Sie für jeweils 450 sec (real-time!) die γ-Spektren auf. Achten Sie auf gleiche Geometrie der Quellenpositionen und ändern Sie nicht die Verstärkung oder sonstige Einstellungen. Schreiben Sie die Kanallage der Comptonkanten und Rückstreupeaks auf. Bestimmen Sie die Lagen der Peaks im tv-Programm durch geeignetes Fitten. Vergleichen Sie die theoretisch zu erwartenden und experimentell gefundenen Lagen der Comptonkanten und Rückstreupeaks und zeichnen Sie diese in die Spektren ein. Diskutieren Sie kurz Ihr Ergebnis. • Halbwertsbreite und Energieauflösung: Bestimmen Sie die Halbwertsbreite (FWHM) graphisch (Fehlerabschätzung!). Tragen Sie die Halbwertsbreiten in Abhängigkeit von der Energie auf und überprüfen Sie die Abhängigkeit: FWHM ∝ E 1/2 Begründen Sie, warum man diese Abhängigkeit erwartet und welche Effekte zu einer Abweichung von diesem Verlauf führen können. Geben Sie jeweils die Auflösung des Detektors, also FWHM/Energie, in Prozent an. 3.3 Bestimmung der Nachweiseffizienz Wie bereits in Aschnitt 2.4.2 erwähnt spielt die Nachweiseffizienz eines Detektors neben der Energieauflösung eine entscheidende Rolle. Deshalb sollen Sie in diesem Abschnitt eine Effizienzmessung mit Hilfe einer 152 Eu-Quelle das relative Nachweisvermögen des benutzten Detektors bestimmen. Messauftrag: • Wählen Sie die gleiche Geometrie und Quellenposition, wie in Aufgabe 3.2 • Nehmen Sie 30 min lang ein Spektrum auf und tabellieren Sie die gemessenen Nettointegrale der Gesamtabsorptionslinien (Photo-Peak). 3.4 Bestimmung des linearen Absorptionskoeffizienten µ von Al und Pb 15 • Normieren Sie die Intensitäten aller Linien auf die Linie bei 1408.0 keV. • Tragen Sie das Ergebnis graphisch auf (d.h. peak vs. Eγ ) und führen ein Fit gemäß Gl. 11 durch. (Bitte die Fitparameter angeben!!) 3.4 Bestimmung des linearen Absorptionskoeffizienten µ von Al und Pb Nun werden Sie das Lambert-Beer-Gesetz anwenden. Als Absorber stehen Ihnen Aluminium und Blei zur Verfügung. Die Intensitäten der Gammastrahlung werden mit der Fläche unter dem Fotopeak identifiziert (Überlegen Sie sich bitte warum!). Beginnen Sie diese Messreihe mit einer 2 min Messung der 137 Cs-Quelle OHNE Absorber, damit Ihnen I0 gegeben ist. Verwenden Sie für diesen Versuchsteil die Absorberhalterung (Bei I0 -Messung zu berücksichtigen!). Messauftrag: • Stellen Sie die Aluminium- bzw. Bleiplatten in die Halterung zwischen die 137 CsQuelle und den Detektor, variieren Sie dabei die Absorberdicke d um fünf bis zehn Werte. Die Messzeit soll 2 min pro Punkt betragen. • Bestimmen Sie durch geeignetes Auftragen der Intensitäten gegen die Absorberdicke den linearen Absorptionskoeffizienten µ von Aluminium (und analog von Blei) bei 662 keV. Vergleichen Sie Ihre Werte mit Literaturangaben. • Berechnen Sie mit Hilfe der Molmassen, spezifischen Dichten und der AvogadroKonstanten aus den linearen Absorptionskoeffizienten die entsprechenden atomaren Absorptionsquerschnitte σ in barn. • Bestimmen Sie die effektive Abhängigkeit des atomaren Absorptionsquerschnitts von der Kernladungszahl Z. • Diskutieren Sie Ihre Ergebnisse. 3.5 Raumuntergrundmessung Zum Schluss messen Sie die Raumuntergrundstrahlung mit Hilfe des Detektors. Messauftrag: • Nehmen Sie etwa eine halbe Stunde lang das Spektrum des Raumuntergrundes auf. • Versuchen Sie, die auftretenden γ-Linien zu interpretieren. • Woher stammt der Raumuntergrund? 16 4 VERSUCHSAUSWERTUNG 4 Versuchsauswertung 4.1 Grundlegendes Die Versuchsauswertung fasst die in dem Versuch erzielten Ergebnisse, wie auch die dazu gehörige Theorie zusammen und sollte keineswegs in einem 50 Seiten Roman enden! Kurz aber pregnant lautet die Devise! Unnötige (und vor allem komplizierte) Herleitungen sollten vermieden werden. Dafür gibt man Textrefferenzen an. Sollten Fits von Datensätzen erforderlich sein, so sind sowohl die Fit-Funktionen als auch die Werte der zugehörigen Parameter anzugeben. Der Übersicht halber sollte die Versuchsauswetung eine gewisse Struktur bzw. Gliederung aufweisen, damit ein fremder Leser einen Zugang zu dem Versuchsthema erhält. Eine mögliche Gliederung könnte sein: 1. Einleitung / Motivation: Worum geht es in diesem Versuch? Warum macht man diesen Versuch? Was ist das Ziel des Versuchs? 2. Theoretische Grundlagen: Erläuterung der Theorie, die dem Versuch zu Grunde liegt. Auflistung der wichtigsten Formeln, die später für Berechnungen nötig sind. Hier gehören auch die im Antestat angesprochenen Themen herein. 3. Versuchsdurchführung: Kurze Erläuterung der zu bewerkstelligenden Aufgaben. 4. Versuchsauswertung: Analyse / Interpretation der gewonnenen Messdaten 5. Zusammenfassung: Kurze Erläuterung der einzelnen Versuchsergebnisse. Wurde das Ziel des Versuchs erreicht? Was hat nicht funktioniert und warum nicht? Sie erleichtern dem Leser und sich die Arbeit, wenn Sie Ihre Versuchsauswertung ansprechend gestalten, d.h. Ihre Erklärungen / Ausführungen mit Bildern oder Graphiken unterstützen. Verwenden Sie zudem eine geeignete Formulierung, d.h. eine nüchterne Sprache. Vermeiden Sie Ausdrücke wie: Ïrgendwie funktionierte das Ding nicht...öder Ërstmal ein paar Worte zum Detektor....”. 4.2 In eigener Sache In dieser Anleitung sind weiterführende Fragen aufgelistet. Diese sollen Sie zum Einen auf das Antestat vorbereiten und zum Anderen einen Einblick in die Materie verschaffen. Diese Fragen sollten auch (kurz!!!) in der Auswertung beantwortet werden. Aber bitte nicht in der Form: Frage - Antwort. Das sorgt für einen schlechten Textfluss und macht dem Leser keinen Spaß. Bei Fragen oder Unklarheiten steht Ihnen der Assistent jeder Zeit zur Verfügung, also fragen Sie! 17 5 5.1 Anhang Verwendete Quellen 5.1.1 Eigenschaften der Quellen Quelle Halbwertszeit 152 Eu 7092 137 Cs KM957 60 Co KM955 57 Co KM958 13.2 Jahre 22 2.6019 Jahre Na KM956 5.1.2 30.07 Jahre 5.2714 Jahre 271.79 Tage Termschemata γ-Energie prozentualer [keV] Anteil siehe Tab. 5.2 Aktivität Datum 28.5 kBq 01.04.2006 30 661.657 1173.228 1332.490 14.4 122.06065 136.4735 511 1274.537 337 kBq 01.04.2006 218 kBq 01.04.2006 8.7 kBq 01.04.2006 127 kBq 01.04.2006 7 85.1 99.857 99.983 9.16 85.60 10.68 181 99.935 18 5.2 5 ANHANG γ-Energien und relative Intensitäten von γ-Energie [keV] 121.78 244.69 295.94 344.28 367.79 411.12 443.98 586.29 688.68 778.90 810.46 841.59 rel. Intensität [%] 136.2 35.8 2.1 127.5 4.1 10.7 14.8 2.2 4.0 61.9 1.5 0.8 γ-Energie [keV] 867.34 919.40 964.13 1005.28 1085.91 1089.70 1112.12 1212.95 1299.12 1408.01 1457.63 152 Eu rel. Intensität [%] 19.9 2.1 69.2 3.1 46.5 8.2 64.9 6.7 7.8 100.0 2.3 Literatur [1] Bethge, Klaus: Kernphysik Springer Verlag, 2001 [2] Bevington, Philip R.: Data Reduction and Error Analysis for the Physical Sciences McGraw-Hill, 2002 [3] Firestone, Richard B. et al.: Table of Isotopes Wiley-Interscience, 1999 [4] Hänsel, Horst & Neumann, Werner: Physik – Atome, Atomkerne, Elementarteilchen Spektrum, 1995 [5] Knoll, Glenn F.: Radiation Detection and Measurement Wiley, 2000 (!!! Hier findet sich alles !!!) [6] Leo, W. R.: Techniques for Nuclear and Particle Physics Experiments Springer Verlag, 1994 [7] Marmier, Pierre & Sheldon, Eric: Physics of Nuclei and Particles Academic Press, 1970 [8] Mayer-Kuckuk, Theo: Kernphysik Teubner, 2002 [9] Morinaga, Haruhiko & Yamazaki, T.: In-Beam Gamma-Ray Spectroscopy North Holland Publishing Company, 1976 [10] Siegbahn, Kai M.: Alpha-, Beta- and Gamma-Ray Spectroscopy Elsevier Science Ltd., 1965 20 LITERATUR Strahlenschutzanweisungen zum Umgang mit radioaktiven Quellen im Praktikum des Instituts für Kernphysik der Universität zu Köln Erstellt am 17.09.2010 1. Zugangsbeschränkungen Personen unter 18 Jahren dürfen nicht im Praktikum arbeiten. Schwangere dürfen nicht mit radioaktiven Quellen oder in Räumen, in denen sich radioaktive Quellen befinden, arbeiten. Nur die schriftlich mit Testatbögen erfassten Studierenden, die an der Strahlenschutzunterweisung teilgenommen haben. dürfen in den Praktikumsräumen unter Aufsicht der Betreuer mit radioaktiven Quellen Versuche durchführen. Besucher sind in den Praktikumsräumen, wenn sich dort radioaktive Quellen befinden, nicht zugelassen. 2. Umgang mit radioaktiven Quellen Die radioaktiven Quellen werden vor Beginn des Praktikums durch einen Strahlenschutzbeauftragen oder eine eingewiesene Person in die jeweils benutzten Apparaturen eingebaut oder in die zum jeweiligen Experimentaufbau gehörende Bleiabschirmung gelegt. Diese dokumentieren die Ausgabe in der im Lagerraum ausliegenden Liste nach Anhang B. Bei Transporten in andere Physikalische Institute der Universität zu Köln ist außerdem ein Begleitzettel nach Anhang A beizufügen. Nach dem Ende des Praktikums werden die radioaktiven Quellen durch den gleichen Personenkreis wieder ins Lager gebracht. Wenn sich radioaktive Quellen in einem Praktikumsraum befinden, muss dieser mit dem Schild „Überwachungsbereich, Zutritt für Unbefugte verboten“ gekennzeichnet sein. Dieses Schild wird entfernt, wenn sich keine radioaktiven Quellen im Raum befinden. Eine Entfernung dieser radioaktiven Quellen aus dem Praktikumsbereich ohne Absprache mit dem Strahlenschutzbeauftragten ist unzulässig. Während des Praktikums dürfen sich die radioaktiven Quellen nur am vorgesehenen Messort oder in der bei jedem Versuch aufgebauten Bleiabschirmung befinden. Beim Verlassen der Räume ist darauf zu achten, dass Türen verschlossen und Fenster geschlossen sind, auch wenn es sich nur um eine kurze Zeit handelt. Alpha-Quellen, die fest eingebaut sind, bleiben ständig in der Apparatur und dürfen nicht von Studierenden ausgebaut werden. LITERATUR 21 Beta-Quellen dürfen nur mit Schutzhandschuhen oder Pinzetten gehandhabt werden. 3. Verhalten im Gefahrenfall Beschädigungen der radioaktiven Quellen oder auch der Verdacht auf eine Beschädigung ist sofort dem Betreuer oder einem Strahlenschutzbeauftragten zu melden. Es darf mit einer solchen Quelle nicht weiter gearbeitet werden. Eventuell kontaminierte Bereiche müssen sofort abgesperrt werden. Bei Brand, Explosion oder anderen Katastrophen ist immer außer dem Institutsdirektor und dem Hausmeister ein Strahlenschutzbeauftragter hinzuzuziehen. 4. Strahlenschutzbeauftragte Strahlenschutzbeauftragte für radioaktive Stoffe im Institut für Kernphysik der Universität zu Köln sind Strahlen- Zell Fransen schutzbeauftragte Bereiche Praktikum Experimentier-Hallen, Präparate: Arbeiten mit Quellen in anderen Räumen Dewald Arbeiten in auswärtigen Anlagen, Transport radioaktiver Stoffe Beschleuniger