Abschlussarbeiten in der Arbeitsgruppe „Psychologische

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Abschlussarbeiten in der Arbeitsgruppe
„Psychologische Methodenlehre“
(Stand: 24.10.2016)
Vorbemerkungen:
Wir freuen uns, dass Sie sich für die Themen unserer Arbeitsgruppe interessieren! Viele unserer
Forschungsinteressen sind an der Schnittstelle zwischen Sozialpsychologie, Differentieller
Psychologie und Angewandter Methodologie angesiedelt; die Themen sind dabei sehr
unterschiedlich, wie die folgende Auflistung zeigt. Wenn Sie sich für ein spezielles Thema
interessieren, sprechen Sie am besten die Person, die hinter dem jeweiligen Thema genannt ist,
direkt an (am besten per Email oder in der Sprechstunde). Wenn Sie eigene Ideen für ein Thema
haben und gerne von uns betreut werden möchten, sprechen Sie uns bitte ebenfalls an.
Eine gute Betreuung und eine faire Begutachtung sind uns sehr wichtig. In einem ersten
Gespräch mit uns erfahren Sie, wie wir uns die Zusammenarbeit mit Ihnen vorstellen und worauf
wir bei der Begutachtung Ihrer Arbeit achten. Scheuen Sie sich nicht, uns Fragen zu stellen.
Ein wichtiger Grundsatz in unserer Arbeitsgruppe ist: Sie spielen bei der Konkretisierung der
Fragestellung, der Erarbeitung eines Designs und der Erhebung der Daten eine aktive Rolle. Wir
legen Ihnen kein „fertiges Design“ mit bereits feststehenden Materialien vor und nutzen Sie als
Datensammler(in) aus. Vielmehr erarbeiten wir mit Ihnen gemeinsam die konkrete Fragestellung
und die Details Ihrer Studie. Dazu gehört auch, dass Sie sich aktiv beteiligen, also Literatur
recherchieren, kreative Ideen generieren und methodisch begründete Entscheidungen (z.B. in
Bezug auf das Design) treffen können. Es ist Ihre Arbeit; wir helfen Ihnen nur dabei, sie so gut wie
möglich zu machen.
Studierenden im Bachelorstudiengang bieten wir an, dass sie ggf. ihre Masterarbeit ebenfalls in
unserer Arbeitsgruppe schreiben können und dass diese Masterarbeit im gleichen
Themenbereich angesiedelt ist wie bereits die Bachelorarbeit. In der folgenden Auflistung finden
Sie daher zu jedem Thema eine „Bachelorarbeits-Version“ und zusätzlich eine „MasterarbeitsVersion“.
Falls Sie zu den Themen Rückfragen haben, sich in die relevante Literatur einlesen möchten oder
Hilfe bei der Auswahl benötigen, sprechen Sie uns gerne an.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!
Ihre Arbeitsgruppe „Psychologische Methodenlehre“
Themen und mögliche Fragestellungen
1. Ungerechtigkeitssensibilität und (un)moralisches Verhalten
•
Angst vor Ausbeutung: Eine selbsterfüllende Prophezeiung?
•
Moralische Rollen in interpersonalen Normverletzungskonflikten
2. Rache, Strafe, Schuld und Vergeltung
•
Wann ist „verschobene Rache“ süß?
•
Die komplizierte Beziehung zwischen Rache und Vergebung
3. Aggressions- und Gewaltforschung (inkl. sexueller Gewalt)
•
Vergewaltigungsmythenakzeptanz und Soziosexualität
4. Intergruppenbeziehungen
•
Formen intergruppaler Entschuldigungen
•
Selbstunsicherheit und traditionelle Geschlechterrollen
•
Ambivalenter Sexismus und Verhalten
5. Persönlichkeitsentwicklung und Persönlichkeitseinflüsse
•
Einfluss von Erfahrungen auf die Veränderung von Ungerechtigkeitssensibilität
•
Persönlichkeit und soziale Beziehungen
6. Kultureinflüsse
•
Kultur, Harmonie und Datenqualität (englisch)
•
Interkulturelle Intergruppenbeziehungen und Ungerechtigkeitssensibilität (englisch)
Die Themen und Fragestellungen im Einzelnen
1. Ungerechtigkeitssensibilität und (un)moralisches Verhalten
Angst vor Ausbeutung: Eine selbsterfüllende Prophezeiung? (Gollwitzer)
Personen mit einer starken dispositionellen Sensibilität für Ungerechtigkeit zu eigenen Ungunsten
(„Opfersensibilität“) neigen dazu, anderen Menschen in sozialen Dilemmasituationen zu
misstrauen, also ihnen egoistische Motive zu unterstellen. Diese Voreingenommenheit bewirkt,
dass sich Opfersensible in sozialen Dilemmasituationen selbst unkooperativ verhalten. Manchmal
liegen sie damit richtig, manchmal aber auch falsch. Unklar ist, wie Hoch-Opfersensible
Informationen über das tatsächliche Verhalten ihrer Interaktionspartner integrieren. Konkret: wenn
eine hoch-opfersensible Person mit widersprüchlichen Informationen bezüglich der
Vertrauenswürdigkeit einer anderen Person konfrontiert wird, achtet sie dann mehr auf die
Information, die Unvertrauenswürdigkeit indiziert (confirmation bias) oder achtet sie auf
Information, die Vertrauenswürdigkeit indiziert (Erwartungsverletzung)? Beispiele für mögliche
Studien, die sich mit dieser Thematik befassen:
• als Bachelorarbeit: Onlinestudie, in der den Versuchspersonen jeweils zwei Informationen
über einen scheinbaren Mitspieler erhalten: Information 1 indiziert, dass der Mitspieler
vertrauenswürdig ist; Information 2 indiziert, dass er unvertrauenswürdig ist. Welche
Information wird von Opfersensiblen häufiger angeklickt bzw. länger betrachtet?
• als Masterarbeit: Laborexperiment, in dem ein „public goods game“ über mehrere Runden
hinweg gespielt und Information über die Kooperationspartner systematisch variiert wird.
Erfasst wird hier das Verhalten der Versuchspersonen dem (scheinbaren) Mitspieler
gegenüber.
Moralische Rollen in interpersonalen Normverletzungskonflikten (Schwabe)
Alle interpersonalen Konflikte haben einen gemeinsamen strukturellen Ausgangspunkt: Ein (oder
mehrere) „Täter“ fügt einem (oder mehreren) „Opfer(n)“ Schaden zu (materiell, physisch, sozial,
etc.); „Opfer“ sowie Außenstehende interpretieren diese Tat als Normverletzung oder
Ungerechtigkeit. Außenstehende sind am Beginn des Konflikts nicht direkt beteiligt, aber relevant
für den weiteren Verlauf des Konflikts: Sie können den Konflikt beeinflussen, indem sie (a) das
„Opfer“ unterstützen, (b) den „Täter“ unterstützen, (c) die Rolle eines unparteiischen Schlichters
einnehmen oder (d) sich passiv verhalten oder die Situation verlassen. In Abschlussarbeiten soll
untersucht werden, wie die Perspektiven auf einen Konflikt durch die Rollenübernahme verändert
werden, z.B. welche Auswirkungen die Übernahme einer bestimmten Rolle auf die
Informationsverarbeitung und -interpretation eines Akteurs hat. Dabei soll auf aktuelle Konzepte
aus dem moralpsychologischen Bereich Bezug genommen werden (z.B. moralisches Selbst).
Beispiele für mögliche Studien, die sich mit dieser Thematik befassen:
•
als Bachelorarbeit: Onlinestudie, in der mit Hilfe von Vignetten differentielle Auswirkungen der
Übernahme der unterschiedlichen Rollen auf das Selbstbild und/oder auf die Beurteilungen von
Vertreter(innen) der anderen Rollen untersucht werden.
•
als Masterarbeit: Laborstudie, in der mit Hilfe von Displays mit Informationen über den
weiteren Verlauf des Konflikts überprüft wird, auf welche Informationen die Vertreter(innen)
bestimmter Rollen besonders viel Augenmerk richten.
2. Rache, Strafe, Schuld und Vergeltung
Wann ist „verschobene Rache“ süß? (Gollwitzer)
Viele unserer Befunde aus Laborexperimenten und Befragungen legen den Schluss nahe, dass
Rache an einer Person, die uns zuvor etwas Ungerechtes angetan hat, als „süß“ erlebt wird, wenn
der Täter versteht, wieso Rache an ihm geübt wurde. Dies interpretieren wir als Hinweis darauf,
dass der Rache eine Motivation zugrunde liegt, dem Täter eine Botschaft zu übermitteln: „So
etwas kannst du mit mir nicht machen“. In neueren Studien untersuchen wir, ob und wann Rache
auch dann „süß“ sein kann, wenn sie sich gar nicht mehr gegen den eigentlichen Täter richtet,
sondern gegen eine unschuldige Person, welche lediglich der gleichen sozialen Gruppe wie der
Täter angehört. Solche Formen „verschobener Rache“ sind ein Kennzeichen intergruppaler
Konflikte und psychologisch erklärungsbedürftig. Ungeklärt ist bislang, unter welchen Umständen
verschobene Rache „süß“ ist. Eine mögliche Hypothese könnte lauten: sie ist dann am ehesten
befriedigend, wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie den ursprünglichen Täter erreicht.
Beispiele für mögliche Studien, die sich mit dieser Thematik befassen:
•
als Bachelorarbeit: Vignettenstudie (z.B. online), Variation der Wahrscheinlichkeit, dass mit
einer verschobenen Rache-Aktion der ursprüngliche Täter erreicht und ihm die Botschaft
übermittelt werden kann: „so etwas kannst du mit mir nicht machen“ und Messung subjektiver
Wahrnehmungen wiederhergestellter Gerechtigkeit auf Seiten des Opfers/Rächers.
•
als Masterarbeit: Laborstudie, in der die Wahrscheinlichkeit, mit einer verschobenen Rache
den ursprünglichen Täter zu erreichen, experimentell variiert wird. Erfasst werden hier
verhaltensnahe Indikatoren einer subjektiv „wiederhergestellten Gerechtigkeit“.
Die komplizierte Beziehung zwischen Rache und Vergebung (Gollwitzer)
Häufig wird Vergebung als das Gegenteil von Rache verstanden: Vergebung impliziert demnach
eine „vorwärtsgewandte“ Haltung, den Willen zur Lösung des Konflikts und kooperative
Handlungsbereitschaften; Rache impliziert demnach eine „rückwärtsgewandte“ Haltung, sie wird
als Hindernis auf dem Weg hin zur Konfliktlösung verstanden. Doch so einfach ist die Sache nicht:
Auch Vergebung kann man manchmal in Wirklichkeit auf eine Vergeltungsmotivation
zurückzuführen sein; auf Oscar Wilde geht das Zitat zurück: „Vergebung ist die schönste Rache“.
Woran erkennt man nun eine Vergebung, die eigentlich eine Form der Rache ist? Beispiele für
mögliche Studien zu dieser Frage:
•
als Bachelorarbeit: Vignettenstudie (z.B. online), in der die Versuchspersonen die
Perspektive eines „Täters“ einnehmen, dem von Seiten des „Opfers“ vergeben wird (oder
nicht); Variation jener Merkmale, die vermutlich indizieren, dass es sich um „echte“ vs. um
„falsche“ Vergebung handelt (bspw. Anwesenheit wichtiger anderer in der
Vergebungssituation); Messung emotionaler Reaktionen auf Seiten der „Täter“
•
als Masterarbeit: Laborstudie, in der die zuvor identifizierten Merkmale experimentell variiert
werden; Herstellen einer standardisierten Situation, in der die Versuchspersonen zu „Tätern“
werden, denen von Seiten des „Opfers“ vergeben wird; Messung verhaltensnaher Reaktionen
auf die erhaltene Vergebung auf Seiten der „Täter“.
3. Aggressions- und Gewaltforschung (inkl. sexueller Gewalt)
Vergewaltigungsmythenakzeptanz und Soziosexualität (Süssenbach)
Vergewaltigungsmythen sind „vorurteilsbehaftete, stereotype, oder falsche Überzeugungen über
Vergewaltigung, Vergewaltigungsopfer und Vergewaltiger“ (Burt, 1980, S. 217; Beispielitem: „Viele
Frauen beschweren sich schon aus nichtigem Anlass lautstark über sexuelle Übergriffe, nur um als
emanzipiert zu gelten“). In dieser Studie soll untersucht werden, in welchem Zusammenhang
Vergewaltigungsmythenakzeptanz (VMA) mit Soziosexualität steht. Soziosexualität besteht aus
zwei Dimensionen, welche zum einen den Wunsch nach einer langfristigen Beziehung abbildet
(Langzeitorientierung), aber auch das Bedürfnis nach mehreren Sexualpartnern erfasst
(Kurzzeitorientierung). Diese beiden Dimensionen sind theoretisch wie empirisch unabhängig
voneinander (Jackson & Kirkpatrick, 2007). Hier soll nun das Zusammenwirken von VMA und
Soziosexualität im Hinblick auf protektives Verhalten (als Resultat einer hohen VMA und
Langzeitorientierung) und sexuell aggressives Verhalten (als Resultat einer hohen VMA und
Kurzzeitorientierung) überprüft werden. Beispiele für mögliche Studien, die sich mit dieser
Thematik befassen:
•
als Bachelorarbeit: Onlinestudie zur Auswirkung von Kurzzeit- versus Langzeitorientierung
(über eine Mindset-Manipulation) auf Vergewaltigungsmythenakzeptanz sowie protektives und
sexuell aggressives Verhalten.
•
als Masterarbeit: Laborstudie zur Funktion von VMA-bedingtem protektiven Verhalten. Ist das
protektive Verhalten Folge einer (durch VMA erhöhten) Bedrohungswahrnehmung und dient
somit dem Schutz der Partnerin oder ist das Verhalten als Misstrauen gegenüber der Partnerin
zu verstehen, welche bewacht wird?
In diesem Themenbereich (Vergewaltigungsmythenakzeptanz)
Fragestellungen für Bachelor- und Masterarbeiten angeboten.
werden
noch
weitere
4. Intergruppenbeziehungen
Formen intergruppaler Entschuldigungen (Süssenbach)
Es gibt vielfältige Formen, sich für vergangenes (Intergruppen-)Unrecht zu entschuldigen. Von
Gedenkstätten bis Reparationszahlungen werden unterschiedliche Arten intergruppaler
Entschuldigungen praktiziert. In dieser Studie soll der Frage nachgegangen werden, ob diesen
unterschiedlichen Formen der Entschuldigung ggf. eine unterschiedliche Funktion zukommt. So
kann man vermuten, dass einmalige Entschuldigungen (wie z.B. Reparationszahlung) dem Zweck
dienen, einen Haken unter die Vergangenheit zu setzen, wohingegen symbolische
Entschuldigungen (z.B. Gedenkstätten) die Beschäftigung mit der Vergangenheit lebendig halten
sollen. Ultimativ mögen einmalige Entschuldigungen daher dem Zweck dienen, sich von der
geschädigten Fremdgruppe zu distanzieren (getrennte Wege gehen), wohingegen symbolische
Entschuldigungen in Annäherung und Kooperation resultieren könnten. Hier soll nun experimentell
getestet werden, welchen Einfluss die Perspektive in einem Konflikt (Opfer vs. Täter) und die
Sichtweise auf die am Konflikt beteiligten Gruppen (geprägt durch Gemeinsamkeiten vs. durch
Unterschiede) auf Entschuldigungsformen haben. Beispiele für mögliche Studien, die sich mit
dieser Thematik befassen:
•
als Bachelorarbeit: Online-Studie unter Deutschen und Türken (also Mitgliedern der Täter- vs.
Opfergruppe) zu den NSU-Morden und geeigneten Formen des Gedenkens/ der Versöhnung.
•
als Masterarbeit: Laborstudie, in der Opfer- vs. Täterperspektive experimentell induziert wird
(durch zum Beispiel einen Imaginationstext mit fiktiven Gruppen). Unabhängig hiervon könnte
die Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten vs. Unterschieden durch eine vorhergehende
Aufgabe angeregt werden. Auswirkungen der
Entschuldigungsformen werden untersucht.
beiden Manipulationen auf
gewählte
Selbstunsicherheit und traditionelle Geschlechterrollen (Süssenbach)
Aufbauend auf einer Vorstudie (Telefonsurvey) sollen die Ursachen und Konsequenzen von
Gefühlen von Selbstunsicherheit untersucht werden. In der Surveystudie zeigte sich ein positiver
Zusammenhang zwischen Gefühlen von Selbstunsicherheit und der Akzeptanz traditioneller
Geschlechterrollen. Dabei zeigte sich, dass insbesondere junge Frauen besonders selbstunsicher
waren und den angesprochen Zusammenhang zu traditionellen Geschlechterrollen besonders
stark zeigten. Es wird davon ausgegangen, dass dieser Zusammenhang funktional ist, d.h. die
Akzeptanz von traditionellen Geschlechterrollen stellt eine Möglichkeit des Umgangs mit Gefühlen
von Selbstunsicherheit dar. Dieser Mechanismus soll untersucht werden.
•
als Bachelorarbeit: Laborstudie, in der Selbstunsicherheit induziert wird, um den gefunden
Zusammenhang kausal abzusichern.
•
als Masterarbeit: Laborstudie mit Manipulation von Selbstunsicherheit und der
Berücksichtigung von Geschlecht und ideologischen Einstellungen als Moderatorvariablen
Ambivalenter Sexismus und Verhalten (Süssenbach)
In der Theorie des ambivalenten Sexismus unterscheidet man zwischen zwei Formen sexistischen
Verhaltens: Feindseliger Sexismus bildet dabei eine eher offen vorgebrachte negative Evaluation
von Frauen ab (z.B. „Die meisten Frauen interpretieren harmlose Äußerungen oder Handlungen
als frauenfeindlich“), wohingegen wohlwollender Sexismus sich durch Einstellungen auszeichnet,
welche vom Merkmalsträger als positiv erachtet werden, aber in der Konsequenz einem Frauenbild
Vorschub leisten, welches Ungleichheiten reproduziert (z.B. „Eine Frau sollte von ihrem Mann auf
Händen getragen werden“).
Zu diesem Thema gibt es eine Reihe von Fragestellungen, welche im Rahmen einer Bacheloroder Masterarbeit bearbeitet werden können. Eine mögliche Abschlussarbeit könnte
beispielsweise auf dem Zusammenhang zwischen diesen beiden Formen von Sexismus und dem
Verhalten von Männern gegenüber unterschiedlichen Typen von Frauen (Karrierefrau/ traditionelle
Frau) liegen.
•
als Bachelorarbeit: Laborstudie zum Zusammenhang zwischen den beiden Formen von
Sexismus und dem Verhalten von Männern gegenüber unterschiedlichen Typen von Frauen
(Karrierefrau / traditionelle Frau).
•
als Masterarbeit: Laborstudie zum Einfluss von Entscheidungsressourcen (spontane vs.
deliberative Entscheidung) auf den Zusammenhang zwischen Einstellung (Sexismus) und
Verhalten.
5. Persönlichkeitsentwicklung und Persönlichkeitseinflüsse
Einfluss von
(Hannuschke)
Erfahrungen
auf
die
Veränderung
von
Ungerechtigkeitssensibilität
Alltägliche Erfahrungen können unsere Persönlichkeit beeinflussen und sogar nachhaltig
verändern. So liegt die Vermutung nahe, dass erlebte Ungerechtigkeit im Alltag unsere Sensibilität
für Ungerechtigkeit systematisch beeinflusst. Um diese Vermutung empirisch zu überprüfen, haben
wir eine Smartphone-Applikation zur Messung alltäglicher erlebter Ungerechtigkeiten entwickelt,
die wir nun in einer Pilotstudie einsetzen sollen. Die Smartphone-App ermöglicht es, die
Proband(inn)en über einen Zeitraum von 15 Tagen wiederholt am Tag „in Echtheit“ zu bestimmten
Erlebnissen zu befragen. Das Erleben spezifischer Ereignisse, deren Häufigkeit sowie bestimmte
Ereignismerkmale (bspw. wie sich die Proband(inn)en dabei gefühlt haben) sollen dann
Veränderungen in der dispositionellen Ungerechtigkeit prädizieren.
•
als Bachelorarbeit: Neben der Mithilfe bei der Akquirierung der Stichprobe und der
Durchführung der Befragung sollen die erhobenen Daten aufbereitet und für die späteren
Analysen vorbereitet werden. Anhand der Daten sollen erste Fragen zum Zusammenhang
zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und dem Erleben bestimmter Ereignisse (Häufigkeit,
konkrete Arten) untersucht werden.
•
als Masterarbeit: Mithilfe der mit der Smartphone-Applikation erhobenen Daten soll überprüft
werden, inwiefern (Ungerechtigkeits-)Erlebnisse tatsächlich einen kausalen Einfluss auf die
Entwicklung und Veränderung von Ungerechtigkeitssensibilität haben, d.h. ob die Häufigkeit
von bzw. das Eintreten spezifischer Ereignisse Ungerechtigkeitssensibilität befördern kann.
Darüber hinaus soll die potentielle Moderatorwirkung von spezifischen Merkmalen der
Ereignisse (bspw. wer in einer Situation anwesend war) auf die Persönlichkeitsveränderung
untersucht werden.
Persönlichkeit und soziale Beziehungen (Hannuschke)
Dynamisch-interaktionistische Modelle der Persönlichkeitsforschungen gehen von einer Interaktion
zwischen der Persönlichkeit und unseren sozialen Beziehungen aus. Studien konnten
diesbezüglich zeigen, dass Persönlichkeitseigenschaften (u.a. Extraversion) die Anzahl an
Freundschaftsbeziehungen, deren Qualität und auch romantische Beziehungen beeinflussen
können (u.a. Asendoprf & Wilpers, 1998). Im Sinne von „Gleich und Gleich gesellt sich gern“ zeigte
sich, dass wir aktiv auf der Basis individueller Präferenzen, Einstellungen und Kompetenzen
Umwelten auswählen, die zu unserer Persönlichkeit passen. Das Ziel dieses Projektes ist es nun,
zu untersuchen, inwiefern Persönlichkeitseigenschaften soziale Beziehungen beeinflussen (bspw.
mit wem wir interagieren oder wen wir uns als Freund bzw. Freundin aussuchen) und inwiefern die
eigene soziale Wahrnehmung hier eine bedeutsame Rolle spielt.
•
als Bachelorarbeit: Zur Überprüfung des Einflusses der Persönlichkeit auf die Auswahl von
Interaktionspartnern bzw. Freunden wird ein größeres Zusammentreffen von Studierenden
innerhalb einer bestimmten Kohorte organisiert. Sie erhalten dann die Aufgabe, von ihren
Kommilitonen jene auszuwählen, mit denen sie gern interagieren würden bzw. mit denen sie
befreundet sein wollen oder sind. Mithilfe einer vorher erfassten Persönlichkeitsstruktur könnte
diese Auswahl vorhergesagt werden.
•
als Masterarbeit: Zur Überprüfung des Einflusses der Persönlichkeit auf die Auswahl von
Interaktionspartnern auf Basis der eigenen sozialen Wahrnehmung werden den
Teilnehmer(inne)n eines Laborexperiments kurze Videos von realen Personen gezeigt, in
denen sich die Personen selbst beschreiben. Die Versuchspersonen charakterisieren diese
Personen anhand verschiedener Merkmale und wählen jene aus, mit denen sie interagieren
möchten. Es wird geprüft, inwiefern die Auswahl bestimmter Interaktionspartner auf die
Ausprägung der Persönlichkeitseigenschaften der Versuchsteilnehmer(innen) zurückgeführt
werden kann.
6. Kultureinflüsse
Culture, Harmony, and Data Quality (Magraw-Mickelson)
Theory states people from East Asian countries have a greater need for harmony in interpersonal
interactions then people from Western countries, but what exactly does harmony mean and can
these differences be seen in how people approach taking surveys? Leung et al. (2002, 2011)
proposed two kinds of harmony that are found in Asian culture (and some evidence also in western
cultures): Harmony Enhancement -- the tendency to engage in behaviors that promote a mutually
beneficial relationship, and Disintegration Avoidance -- the tendency to protect one’s own selfinterest by avoiding actions or events that may hurt interpersonal relationships. The idea being that
those high on the first harmony motive would be more intrinsically motivated to complete survey
work for the good of the project, while those high on the second would be less motivated to give a
genuine response. This can be seen in the manner in which data is collected: the more interaction
with experimenters, the more the harmony motives come into play. This project, conducted in
Germany, would be part of a larger study that looks at the differences in collecting data in Eastern
compared to Western cultures.
•
als Bachelorarbeit: Lab study that looks at harmony motives in complacency for filing in
surveys.
•
als Masterarbeit: Lab study that looks at harmony motives in complacency for filing in surveys
including possible moderators and other factor such as social desirability.
Cross-cultural Inter-group Relations and Justice Sensitivity (Magraw-Mickelson)
This project theme would relate to my interest in cross-culture social psychology topics that explore
the interaction of Justice Sensitivity personality traits, instances of injustice and intergroup
relations. Furthermore, it will look at cross-cultural differences in how people define their groups.
This continues on work that hypothesizes that culture can determine the different way people
define themselves in relation to their group membership. This interacts with justice related
personality traits to predict the reaction to instances of injustice.
•
als Bachelorarbeit: Study that looks at cultural aspects of these themes within one culture.
•
als Masterarbeit: Study that looks at cultural aspects of these themes between two cultures.
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