Kulinarische Kräuterspaziergänge Rezept vom 21.03.2010

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Kulinarische Kräuterspaziergänge
Rezept vom 21.03.2010
Wildkräutersalat
1 Handvoll verschiedener frischer Wildkräuter-Blattspitzen
1 Handvoll Feldsalat pro Person
Saft von 1 Zitrone
Olivenöl
Salz, Pfeffer, etwas Honig, eine Knoblauchzehe
Beim Scharbockskraut werden die Blattspitzen kleiner Blätter vor der Blüte geerntet.
Sie erfrischen mit einem säuerlichen Geschmack. Folgende Wildkräuterblattspitzen
können ebenfalls im zeitigen Frühjahr gesammelt werden:
Gänseblümchen, Löwenzahn, Giersch, Spitzwegerich, Gundermann, Schafgarbe,
Sauerampfer und Wiesenkerbel. Die Pflanzen sind jetzt noch sehr frisch und aromatisch.
Wildkräuter waschen und zerkleinern. Ebenso den Feldsalat säubern und zupfen. Eine
Schüssel mit Knoblauch ausreiben. Blätter hineingeben und mischen. In einer Schale eine
Salatsauce aus Olivenöl, Honig, Zitronensaft, Salz und Pfeffer anrühren und über den
Salat geben.
Guten Appetit!
Kleines Pflanzenrätsel für kalte Frühlingstage – alle gesuchten Pflanzen blühen im
Frühjahr:
Stabiles Trinkgefäß für den
Antrunk im Frühjahr?
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Krachinstrument, das aus
der Küche zu hören ist?
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Zerkleinerungsgerät in der großen
Brüllöffnung eines Raubtieres?
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Abschiedsgruß von einem
geliebten Menschen?
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Weitverbreitetes, blühendes
Federvieh?
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Es handelt sich immer um Namen von Pflanzen und Blumen!
Scharbockskraut
Ranunculus ficaria
Foto: G. Stöckmann
Im zeitigen Frühjahr – oft schon im Januar oder Februar – ist das Scharbockskraut eine
der ersten essbaren Pflanzen, die wir entdecken können. Die Blätter sind herzförmig glänzend und treten meist in größeren Beständen auf.
Das Scharbockskraut gehört zu den Hahnenfußgewächsen und kann deshalb mit der
ähnlich aussehenden Sumpfdotterblume verwechselt werden, die schwach giftig ist. Auch
das Scharbockskraut sollte während und nach der Blüte nicht mehr verzehrt werden, da es
dann vermehrt Protanemonin - ein Alkaloid - enthält. Empfindliche Personen könnten mit
Brechreiz und Nierenproblemen reagieren. Scharbockskraut sollte grundsätzlich nicht in
größeren Mengen verzehrt werden, da Pflanzeninhaltsstoffe saisonal und regional
unterschiedlich sind, so dass die Verträglichkeit variieren kann. Zudem schmecken die
Blätter nach der Blüte nicht mehr gut.
Die Blattspitzen des Scharbockskrautes sind essbar, wenn sie noch ganz frisch und
glänzend sind. Sie enthalten ungefähr 10-mal so viel Vitamin C (131mg auf 100g essbaren
Anteil) wie ein Kopfsalat und schmecken leicht säuerlich.
Unsere Vorfahren nutzten die Pflanze wegen des hohen Vitamin – C - Gehaltes gegen
Skorbut, was den Namen „Scharbock“ erklärt. Der alte Winterdämon „Scharbock“ sollte
aus den Knochen getrieben werden. Im Volksmund wurde das Scharbockskraut auch
Pfennigsalat, Fettbläder oder Bodenglitzerli genannt und wurde frisch gegessen oder kam
in die Suppe.
Wie alle Frühlingsblüher zieht das Scharbockskraut seine Blätter im Mai vollständig ein.
Zurück bleibt eine keulenförmige Brutknolle. Mäusebrot nennt der Volksmund sie, oder mit
Bauernhumor Pfaffenhödlein, Rammelhödlein, plattdeutsch Papenklooten! Wenn die Ernte
durch Überschwemmungen vernichtet war, wurden diese Knollen gesammelt und retteten
die Menschen früher vor Krankheit und Hungertod.
(Informationen aus: Wolf-Dieter Storl, Die Seele der Pflanzen, 2009, Kosmos-Verlag)
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