2. Oxalate Eine weiter sehr häufige Kristallart bei Katzen sind CalciumOxalat-Kristalle. Sie entstehen meist durch einen Urin-pH unter 6,0. Leider können sie im Gegensatz zu Struvitkristallen nicht wieder aufgelöst werden und daher kann ab einer bestimmten Größe der Oxalate nur noch eine OP der Katze helfen. Solange die Oxalate jedoch noch klein sind, können sie u.U. auch noch ausgespült werden. Hierfür sollte die Wasseraufnahme der Tiere, ähnlich wie bei Struvit durch Nassfutter und viele Wasserquellen erhöht werden. Zusätzlich muss der pH des Urins auf einen Wert über 6,0 gebracht werden, zur Vermeidung von Struvitkristallen jedoch darf der pH einen Wert von 6,4 nicht übersteigen. Fals die Fütterung von hochwertigem Futter nicht genügen sollte, um den pH-Wert über 6,0 zu heben, kann man geg. auch auf die basische Wirkung verschiedener Gemüsesorten zurückgreifen. Dies muss aber sehr bedacht durchgeführt werden. Vorsorge Als beste und einfachste Vorsorge gegen Blasenkristallen eignet sich eine hochwertige Fütterung der Katze und die Vermeidung von Übergewicht, auch ausreichend Bewegung kann prophylaktisch wirken. Blasenkristalle bei Katzen – eine Informationssammlung Eine vorsorgende Fütterung sollte aus hochwertigem Nassfutter, BARF oder auch selbstgekochtem Futter bestehen. Trockenfutter ist dabei möglichst vollständig zu meiden. Das Nassfutter sollte dabei möglichst folgende Kriterien erfüllen: A) geringer Kohlenhydratanteil, keine pflanzlichen Neben- erzeugnisse B) kein Zucker, Karamel etc. C) ausgeglichenes Calcium-Phosphorverhältnis (1,15-1,5:1) D) hoher Muskelfleischanteil E) Vitamine, Mineralien, Taurin beigefügt Ein Futter, dass zudem sowohl bei Struvit als auch Oxalaten eingesetzt werden kann, ist daher bei beiden Kristallarten grundsätzlich zu meiden, da ihre Behandlung völlig verschieden ist. Luna-Hilfe für behinderte Katzen e.V. Geschäftsstelle: Hofackerstr. 26 | 45259 Essen Amtsgericht Essen | VR4773 Tel.: 01 72 | 5 49 73 37 Eine Empfehlung der Luna-Hilfe für behinderte Katzen e. V. [email protected] www.luna-hilfe.de Text von Angela Paasch Leider sind Blasenenzündungen, deren Ursache häufig Blasenkristalle sind, mittlerweile alles andere als selten bei unseren Stubentigern. Gerade bei Katern kann dies sogar schnell lebensbedrohlich werden. Diese kleine Informationssammlung soll darüber aufklären, wie man Blasenentzündungen erkennt, Blasenkristallen vorbeugen und wenn nötig entgegen wirken kann. Woran erkenne ich, dass meine Katze eine Blasenentzündung bzw. Kristalle in der Blase hat? Oft bemerken die Halter leider erst sehr spät, dass Ihre Katzen eine Blasenentzündung hat. Ein Grund dafür ist, dass Katzen Schmerzen sehr lange unterdrücken und vor ihrer Umwelt verstecken. In der Natur hat dies den Zweck sie nicht als verletzlich erkennbar zu machen. In unserer Obhut kann das jedoch eine frühzeitige Erkennung erschweren. In den Anfangsphasen gehen Katzen oft sehr häufig aufs Katzenklo, setzen aber nur kleine Menge Urin ab. Ein weiteres Anzeichen kann ein sehr häufiges, intensives und langes lecken der Geschlechtsteile, vor allem nach einem Toilettengang, sein. Manche Tiere werden aber auch unsauber und meiden das Katzenklo denn sie bringen die Schmerzen beim Urinabsatz mit diesem in Verbindung. Viele Halter vermuten dabei Verhaltensprobleme und keine ernstzunehmende Erkrankung. Im späteren Verlauf kann die Entzündung zu Blut im Urin führen und sogar „Schmerz-Mauzen“ auf dem Katzenklo. Zudem kann Fieber, körperlicher Ermattung, Appetitlosigkeit oder sogar ein Verschluss der Harnröhre hinzukommen der absolut lebensbedrohlich ist. Bei einem Verdacht auf eine Blasenentzündung mit oder ohne Blasenkristalle, sollte daher unbedingt umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser wird neben einer medikamentösen Behandlung auch eine genaue Diagnsotik nach der Ursache vornehmen. Meine Katze hat Blasenkristalle, was kann ich tun? Die beiden häufigsten Kristallarten, die bei Katzen diagnostiziert werden, Struvit und Oxalat. Die Behandlung beider Kristallarten ist im Grunde genau gegensätzlich. Zudem muss eine zu starke Ansäuerung (unter pH 6) vermieden werden, da dies zur Bildung von Calciumoxalaten führen könnte. Ein zum Auflösen der Kristalle guter pH-Wert liegt zwischen pH6,2-6,4. 1. Struvit Bei Struvit handelt es sich um kristall- oder steinhaltige Gebilde innerhalb der Harnblase. Sie stellen bei Katzen mit über 63% die häufigste Steinart dar, sie bestehen aus Ammonium-Magne-siumphosphat. Den Urin-pH der Katze kann man mit handelsüblichen Teststreifen aus der Apotheke testen. Dabei ist es sowohl möglich den Teststreifen direkt in den Urinstrahl zu halten, als auch den Urin mittels eines nichtsaugenden Katzenstreus (u.a. beim Tierarzt erhälltlich) aufzufangen und anschließend zu messen. Jedoch muss man dabei beachten, dass der pH von Urin, der länger der Luft ausgesetzt war, ansteigt und ein stark zeitversetztes messen nicht möglich ist. Auch sollte der Urin vor denMahlzeiten gemessen werden, denn bereits 30 Minuten später steigt der Urin ph an. Das entspricht dem natürlichen Verdauugsprozess. Deshalb sollten Katzen die zu Kristallbildung neigen eher öfter am Tag mit kleinen Mahlzeiten versorgt werden. Hauptrisikofaktoren sind eine zu geringe Durchspülung der Harnwege und ein zu hoher Urin-pH (>7). Im Gegensatz zu Calciumoxalat muss Struvit jedoch nicht unbedingt chirurgisch entfernt werden, sofern es zu keiner lebensgefährlichen Situation gekommen ist, sondern kann aufgelöst werden. Zuallererst ist es wichtig die Flüssigkeitszufuhr der Katze zu erhöhen. Hierfür sollte vor allem auf die Fütterung von Trockenfutter vollkommen verzichtet werden und hochwertiges Nassfutter mit einem möglichst geringen Anteil an pflanzlichen Stoffen gefüttert werden. Besonders auf Gemüse als Ballaststoffquelle soll aufgrund seiner basischen Wirkung auf den Urin weitgehend verzichtet werden. Zudem ist es meist nötig den Urin anzusäuern, um eine Auflösung der Steine zu erzielen und eine Neubildung zu verhindern. Hierfür bieten sich verschiedene Produkte an: z.B. Uropet-Paste von Vetoquinol oder Guardacid-Tabletten von Prodoca. Beide enthalten als Hauptwirkstoff DL-Methionin zur Harnansäuerung. Methionin ist eine schwefelhaltige Aminosäure, die z.B. auch den Grundbaustein für Taurin darstellt. Jedoch darf auch diese Aminosäure nicht überdosiert werden, da es ansonsten zu Schäden kommen kann. In der Literatur findet man verschiedene Angaben zur Höchstdosierung zwischen 1-1,5g pro Tag für eine ausgewachsene Katze. Beim Tierarzt erhältliche Spezialfuttersorten haben oft einen hohen Salzgehalt, um die Wasseraufnahme der Katzen zu erhöhen. Dies setzt jedoch eine gesunde Niere voraus und sollte auch nach Herstellerangaben nicht wesentlich über 12Wochen betragen. Leider wird dieses Futter von vielen Tierärzten als Dauertherapie verschrieben und nur selten auf die Risiken hingewiesen. Trockenfutterspezialdiäten verschlimmern nur das Problem.Die Wasseraufnahme lässt sich jedoch wesentlich einfacher und schonender durch mit Wasser angereichertem hochwertigem Feuchtfutter und vielen zusätzlichen Wasserquellen in der Wohnung erzielen. Viele Katzen lassen sich auch durch Trinkbrunnen zu einer erhöhten Wasseraufnahme veranlassen. .........weiter auf der nächsten Seite