Einfluß der Eigenblutspende vor Hüft

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Aus der Orthopädischen Klinik
am St. Josef-Hospital -Universitätsklinikder Ruhr-Universität-Bochum
Direktor: Prof. Dr. med. Jürgen Krämer
______________________________________________________
Einfluß der Eigenblutspende vor Hüft- und Knieendoprothetik
auf den Hb-Verlust prä- und postoperativ
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Bayram Sari
aus Acikuyu
2005
Dekan:
Prof. Dr. med. Gert Muhr
Referent:
Priv.-Doz. Dr. med. R. E. Willburger
Korreferent:
Prof. Dr. med. Kai Bernsmann
Tag der mündlichen Prüfung: 16.05.2006
2
Diese Arbeit ist
meinen Eltern und Geschwistern
sowie
meiner Frau Nesrin und meinen Töchtern
Sema-Sevde und Eda-Nur
gewidmet
3
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der Abkürzungen
1. Einleitung.......................................................................................................1
2. Zielsetzung und Fragestellung ....................................................................3
3.Grundlagen .....................................................................................................4
3.1 Historische Entwicklung..........................................................................4
3.2 Fremdblutsparende Maßnahmen ...........................................................8
3.2.1 Die präoperative Eigenblutspende ........................................8
3.2.2 Die normovolämische Hämodilution ....................................12
3.2.3 Intra- und postoperative Autotransfusion.............................13
3.2.3.1 Cell-Saver ..............................................................13
3.2.3.2 Retransfusion von Drainageblut.............................14
3.2.4 Indikationen zur autologen Transfusion von
Eigenblutprodukten .............................................................15
3.3 Eigenblutspende...................................................................................17
3.3.1 Kriterien für die Eigenblutspende ........................................17
3.3.2 Vor-und Nachteile einer autologen
Eigenblutspende..................................................................17
3.3.3 Juristische Aspekte .............................................................19
3.4 Erythropoetin Therapie .........................................................................20
3.5 Eisensubstitution ..................................................................................22
3.5.1 Orale Eisensubstitution........................................................22
3.5.2 Intravenöse Eisensubstitution..............................................23
4
4 Patienten, Material und Methode..............................................................24
4.1 Patienten ..............................................................................................24
4.2 Anästhesie............................................................................................25
4.3 Apparative Ausstattung sowie Materialien für die
Durchführung einer Eigenblutspende ...................................................25
4.4 Überwachungsmaßnahmen während der
autologen Spende ................................................................................26
4.5 Organisation und Planung der autologen Spende................................26
4.6 Laborparameter....................................................................................28
4.6.1 Hämoglobin .........................................................................28
4.6.2 Hämatokrit ...........................................................................29
4.6.3 Erythrozyten ........................................................................30
4.7 Statistik.................................................................................................33
5 Ergebnisse .................................................................................................34
5.1
Patientendaten ..................................................................................34
5.2
Eigenblutverbrauch ...........................................................................38
5.3
Hämatologische Parameter...............................................................41
5.3.1 Hämoglobin .........................................................................41
5.3.2 Hämatokrit ...........................................................................50
5.3.3 Erythrozyten ..........................................................................5
5.4
Laborverlauf und TEP-Verankerungsart............................................56
5.4.1 Labor-Verlauf bei Pat. mit Hüft-TEP Verankerung...............56
5.4.2 Labor-Verlauf bei Pat. mit Knie-TEP Verankerung ..............58
5
5.5
Laborverlauf bei Patienten mit oraler Eisensubstitution.....................70
5.6
Laborverlauf in Abhängigkeit der Anästhesieform.............................72
6 Diskussion..................................................................................................73
6.1 Kriterien für den Einsatz von Eigenblut..................................................73
6.2 Einflüsse auf das Transfusionsverhalten ...............................................75
6.2.1 Patientenalter und demographische Daten .........................75
6.2.2 Art der Prothese ..................................................................76
6.2.3 Anästhesieverfahren............................................................79
6.3 Ergebnisse der Laborparameter ............................................................80
6.3.1 Zusammenhang zwischen Hb, Hk und Erythrozytenzahl unter verschiedenen Gesichtspunkten .........................80
7 Zusammenfassung ....................................................................................82
8 Schlussfolgerung ......................................................................................83
9 Literaturverzeichnis...................................................................................85
10 Danksagung ..............................................................................................96
11 Lebenslauf.................................................................................................97
6
Verzeichnis der Abkürzungen
AIDS
Acquired immune deficiency syndrome
AMG
Arzneimittelgesetz
AABB
American Association of Blood Bank
AEK
Autologe Eigenblutkonserve
ANH
Akute normovolämische Hämodilution
BGA
Blutgasanalyse
BGH
Bundesgerichtshof
BRD
Bundesrepublik Deutschland
CSE
Kombinierte Spinal-Epiduralanästhesie
DRK
Deutsches Rotes Kreuz
EBT
Eigenbluttransfusion
EK
Erythrozytenkonzentrat
EPO
Erythropoetin
H-Wechsel
Hüft-Totalendoprothesen-Wechsel
HÄS/ HAES
Hydroxyläthylstärke
Hb
Hämoglobin
HIV
human immunodeficiency virus
Hk
Hämatokrit
HCV
Hepatitis C-Virus
i.v.
intravenös
ITN
Intubationsnarkose
KG
Körpergewicht
KHK
Koronare Herzkrankheit
MAT
Maschinelle Autotransfusion
NRW
Nordrhein-Westfalen
OP
Operation
Pat.
Patient
SPA
Spinalanästhesie
TEP
Totalendoprothese
TFG
Transfusionsgesetz
7
1. Einleitung
Angesicht der Risiken homologer Bluttransfusionen und durch den “HIVSkandal“ in den 80er-Jahren hat die Verwendung von fremdblutsparenden
Verfahren in der operativen Medizin in Deutschland in den letzten Jahren große
Bedeutung erlangt. Zu den fremdblutsparenden Maßnahmen gehört neben der
präoperativen Eigenblutspende (EBS) die akut normovolämische Hämodilution
(ANH) und die maschinelle Autotransfusion (MAT). Die akut normovolämische
Hämodilution und die maschinelle Autotransfusion gehören zu den akut bzw.
perioperativ
durchzuführenden
Verfahren,
während
die
perioperative
Eigenblutspende bei elektiven Eingriffen mit entsprechend zu erwartendem
Blutverlust eingesetzt werden kann. Seit dem BGH-Urteil vom 17.12.1991 wird
vom Gesetzgeber die autologe Blutspende vor elektiven Eingriffen auch
juristisch gefordert. Dieses Urteil verpflichtet den Arzt im Rahmen der
Risikoaufklärung, den Patienten über das Risiko einer Infektion mit HIV,
Hepatitis und anderer Infektionskrankheiten bei der Transfusion von Fremdblut
aufzuklären, falls intra- oder postoperativ eine Bluttransfusion erforderlich
werden kann. Der Patient muß im Rahmen dieser Aufklärung über die
Eigenblutspende als alternative Behandlungsmethode zur Transfusion von
Fremdblut hingewiesen werden. Durch den Einsatz von Eigenblut können nicht
nur
die
o.g.
Infektionsrisiken
immunologischen
Risiken,
wie
verhindert
werden,
sondern
Unverträglichkeitsreaktionen
auch
die
und
die
Alloimmunisierung können als mögliche Folge der Fremdbluttransfusion
verhindert werden. Die präoperative Eigenblutspende hat in den letzten Jahren
einen erheblichen Wandel bezüglich ihrer Bedeutung für Arzt und Patient
durchlaufen: Auf der einen Seite ist die präoperative Eigenblutspende durch die
gesetzlichen Vorgaben komplizierter und aufwendiger in der Durchführung der
Methodik und Organisation geworden. Auf der anderen Seite hat sich der
Wunsch der Patienten nach Schutz vor Infektionskrankheiten durch die
autologe Eigenblutspende verstärkt.
Durch die präoperative Eigenblutspende, die normovolämische Hämodilution
und die maschinelle Autotransfusion kann der Bedarf an homologen
Blutprodukten bei elektiv-chirurgischen Eingriffen entscheidend verringert
-1-
werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit durch die Gabe von
Erythropoetin und Eisenpräparaten den Transfusionsbedarf zu reduzieren
[6,24,27 ]. Dies verdeutlicht sich insbesondere im Fachgebiet Orthopädie, wo
bei großen orthopädischen Eingriffen der Transfusionsbedarf deutlich verringert
werden konnte. Ungeachtet dieser Erkenntnisse steigen von Jahr zu Jahr die
Kosten im Gesundheitssystem an und der Ruf nach Reformierung im
Gesundheitssystem wird sowohl in der Politik als auch in den Medien lauter. In
der Orthopädie stellt die Bereitstellung und Transfusion von Blutprodukten bei
der Implantation von künstlichen Hüft- und Kniegelenken einen zusätzlichen
Kostenpunkt
dar.
Neben
den
medizinischen
Gesichtspunkten
fordern
heutzutage mehr denn je die ökonomischen Gesichtspunkte eine möglichst
effektive und kosteneffiziente Gestaltung der präoperativen Eigenblutspende.
Mehrere Studien kamen diesbezüglich zu unterschiedlichen Ergebnissen. Der
Einfluss der verworfenen Eigenblutspenden spielt eine große Rolle bei der
Erstellung der Kosteneffizienz der Eigenblutspende. Jede Klinik die die
Möglichkeit zur Eigenblutspende anbietet sollte unter den medizinischen und
ökonomischen
Gesichtspunkten
eine
detailierte
Analyse
zum
Transfusionsbedarf der Patienten erstellen und immer wieder nach neuen
Verbesserungsmöglichkeiten Ausschau halten. Nur so kann durch eine
Effektivitätskontrolle auf lange Sicht die medizinische Versorgung im Interesse
der Patienten und das ökonomische Überleben der Kliniken aufrechterhalten
werden.
-2-
2. Ziel der Untersuchung
Ziel unserer Studie war es, den Einfluss der Eigenblutspende vor Hüft- und
Knieendoprothetik auf den Hb-Verlauf prä- und postoperativ an Hand von
Patientenakten
retrospektiv
zu
analysieren.
Dabei
wurden
folgende
Fragestellungen bearbeitet:
•
Gibt es einen prä- bzw. postoperativen Zusammenhang zwischen dem
Verlauf der Hämoglobin,- Hämatokrit- und Erythrozyten-Konzentration ?
•
Kann man das Ausmaß der hämatopoetischen- bzw. erythropoetischen
Antwort nach der Eigenblutspende an Hand der Hb,- Hk- und
Erythrozytenwerte im Voraus zuverlässig abschätzen ?
•
Lassen sich Zusammenhänge zwischen Alter, Geschlecht-und TEPVerankerungsart sowie dem peri- und postoperativem Blutverlust
ableiten ?
•
Welchen Stellenwert hat die orale Eisensubstitution im Rahmen der
präoperativen Eigenblutspende ?
•
Welchen Einfluss haben die verschiedenen Anästhesieverfahren auf das
Transfusionsverhalten bzw. den Blutverlust ?
•
Welche
klinischen
Parameter
bestimmen
das
Ausmaß
der
Transfusionswahrscheinlichkeit ?
•
Lassen sich aus der Zusammenschau klare Vorgaben für das zukünftige
Vorgehen ableiten ?
Aufgrund der erhobenen Ergebnisse wird in dieser Arbeit versucht Kriterien zur
Indikation für eine Eigenblutspende zu erstellen. An Hand der prä- und
-3-
postoperativ ermittelten Laborwerte wurden diese Daten hinsichtlich ihrer
Wertigkeit als Transfusionstrigger ermittelt.
3. Grundlagen
3.1 Historische Entwicklung
1628
William Harvey entdeckt den Blutkreislauf.
1666
Der englische Arzt Richard Lower führt erstmals eine
erfolgreiche Transfusion bei Hunden durch.
1667
Jean-Baptiste
Denis
vollführt
die
erste
aufgezeichnete
erfolgreiche Blutübertragung von Tierblut (einem Lamm) zum
Menschen (ein 15-jähriger Junge). Im selben Jahr berichtet
auch Richard Lower über eine erfolgreiche Blut-Transfusion
von Lamm zu Mensch.
1668
Die erste Bluttransfusion auf deutschem Boden führte
Matthäus Gottfried Purmann (* 1648 † 1711) in Frankfurt
(Oder) durch. Ein Herr Welslein wurde durch übertragenes
Lämmerblut vom Aussatz (Lepra) geheilt - 200 Jahre bevor der
Wiener Pathologe Dr. Karl Landsteiner geboren wurde, der
das AB0-Blutgruppensystem entdeckte.
1818
Die erste Bluttransfusion von Mensch zu Mensch fand im
Londoner St. Guy's Hospital statt. Der Patient von Dr. Blundell
erhielt etwa einen halben Liter Blut verschiedener Spender. Er
überlebte den Eingriff nicht.
-4-
1870
Aufgrund von Misserfolgen bei der Mensch zu Mensch
Transfusion griff man insbesondere in der Kriegschirurgie auf
Lammblut zurück. Laut preußischer sanitärer Dienstvorschrift
von 1870/71 sollte einem Lamm die Carotis freigelegt und mit
Kanülen versehen werden. Ein Soldat musste das so
vorbereitete Tier auf den Tornister geschnallt - als lebende
Blutkonserve - in die Schlacht tragen!
1873
Der polnische Arzt F. Gesellius stellt fest, dass die Hälfte aller
Transfusionen tödlich endeten.
1874
Angesehene Ärzte, wie Leonard Landois und Theodor Billroth
beginnen Blut-Transfusionen zu verurteilen. Die Mediziner
Vierordt, Valentin und Esmarch halten Tierbluttransfusionen für
erlaubt, und Ludwig Traube schlug noch 1874 die Übertragung
von ventiliertem Hammelblut vor. In den folgenden Jahren wird
auch Ziegen- und Kuhmilch als Blutersatz verwendet.
1884
Salzlösung wird aufgrund der gehäuften Abwehrreaktionen
gegen Milch als Blutersatz verwendet.
1901
Der Wiener Pathologe Dr. Karl Landsteiner entdeckt das AB0Blutgruppensystem. Er erhielt im Jahre 1930 den Nobelpreis
für diese Entdeckung.
1902
A.
Decastrello
und
A.
Sturli
entdecken
die
vierte
Bluthauptgruppe AB.
1907
Hektoen schlägt den Kreuztest als Verträglichkeitstest vor, um
unverträgliche Kombinationen auszuschließen. In der Folge
erkennt
Reuben
Ottenberg
die
Vererbungsmerkmale, und dass die Gruppe 0 als
-5-
Mendelschen
Universalspender dienen kann.
1915
Dr. Richard Lewisohn vom Mount Sinai Hospital in New York
verwendet erfolgreich Natriumcitrat als Gerinnungshemmer.
Damit entfällt die Notwendigkeit, das Blut direkt vom Spender
zum Empfänger zu übertragen.
1925
Dr. Karl Landsteiner entdeckt zusammen mit Phillip Levine 3
weitere Blutgruppen: N, M und P.
1939/1940
Das Rhesus (Rh) Blutgruppen-System wurde von Karl
Landsteiner, Alex Wiener, Philip Levine und R. E. Stetson
entdeckt
und
als
Ursache
für
die
meisten
negativen
Reaktionen ausgemacht. Verlässliche Tests verminderten die
negativen Reaktionen.
1940
Edwin Cohen entwickelt eine Methode, das Blutplasma in
Fraktionen zu zerlegen. In der Folge wurde Albumin (senkt den
kolloidosmotischen Druck, hilfreich zur Schockbehandlung),
Gamma Glubolin (Antitoxin oder Antiserum, unterstützt das
Immunsystem) und Fibrinogen (Basis für Gerinnungsmittel wie
Faktor VIII, stillt Blutungen) für die klinische Verwendung
verfügbar.
1985
Die ersten HIV-Tests für Blutkonserven werden in den USA
eingeführt.
1987
Zwei indirekte Tests auf Hepatitis C werden entwickelt und
eingesetzt: Hepatitis B Core-Antigen-Test (Verzögerung Tage
bis Wochen) und der Alaninaminotransferase(ALT)-Test, der
jedoch frühestens 4 Wochen bis maximal 12 Wochen nach
Infektion die erhöhte ALT erkennen kann.
-6-
1990
Der erste Test für Hepatitis C wurde eingeführt. Der eigentliche
Hepatitis Virus (HCV) wurde bisher noch nicht isoliert.
1992
Spenderblut wird in Deutschland auf HIV-1 und HIV-2
Antikörper getestet.
1996
Start der Tests auf HIV Antigen p24. Dies verbesserte und
beschleunigte die Tests, da nun nicht mehr indirekt die
Antikörper detektiert wurden, die erst 3 - 5 Wochen nach der
Infektion
nachgewiesen
werden
können,
sondern
ein
spezielles Virus-Protein.
1999
Die
Nukleinsäure-Amplifikations-Technik
(NAT)
wird
implementiert. NAT kann direkt die genetischen Bestandteile
von HCV und HIV feststellen.
2001
Die Leukozytendepletion wird in Deutschland verbindlich
vorgeschrieben.
2003
Einführung des Predonation-Sampling.
Heute
... werden bei der Verträglichkeitsbestimmung bis zu 40
Merkmale und außerdem die für die Transplantat-Abstoßung
verantwortlichen Gewebeantigene berücksichtigt. Es gibt 15
bis 19 bekannte Blutgruppen-Systeme. Es wurden über 400
bekannte
Rote-Blutkörperchen-Antigene
erkannt
und
charakterisiert. Im Rhesus-Blutgruppensystem können bis zu
300 Rhesusbluttypen theoretisch erkannt werden.
-7-
3.2 Fremdblutsparende Maßnahmen
Formen der autologen Eigenblutspende
Es werden nach Art und Zeitpunkt der Blutgewinnung folgende Verfahren
autologer Transfusion unterschieden:
1. Präoperativ
Eigenblutspende
2. Perioperativ
normovolämische Hämodilution
3. Intraoperativ
maschinelle Autotransfusion
4. Postoperativ
Drainagebluttransfusion [36]
Bei der intraoperativen autologen Transfusion wird intraoperativ ausgetretenes
Blut maschinell gewaschen und rücktransfundiert.
Zu den perioperativen autologen Techniken gehören die Hämodilution, bei der
kurz vor einem Eingriff 1-2 Einheiten Blut entnommen werden und das
Volumendefizit durch Plasma oder Plasmaexpander ausgeglichen wird.
3.2.1 Die präoperative Eigenblutspende
Für elektive Eingriffe mit einem zu erwartendem Blutverlust von ca. 20-30% des
Blutvolumens ist eine präoperative Eigenblutspende sinnvoll.
Sinn dieser Maßnahme ist, dass der Patient in der Zwischenzeit von der
Entnahme bis zur Operation die entnommene Erythrozytenmenge wieder
weitestgehend regeneriert hat. Dies würde bedeuten, dass im Idealfall der
Patient mit einer größeren Gesamtmenge an Erythrozyten in die Operation geht
als
ohne
präoperative
Eigenblutspende.
So
sollte
die
präoperative
Eigenblutspende zu einer Vermeidung von Fremdbluttransfusionen führen bzw.
den Bedarf an Fremdblutkonserven verringern.
Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofes vom 17.12. 1991 müssen Patienten
auf die Möglichkeit der Eigenblutspende als Alternative zu einer homologen
Transfusion aufmerksam gemacht werden [25].
-8-
Medizinische Voraussetzungen:
Die Indikation zur präoperativen Eigenblutspende ist bei allen elektiven
Eingriffen sinnvoll, bei denen erfahrungsgemäß mit transfusionsbedürftigen
Blutverlusten über 1000ml zu rechnen ist und die Operation planbar ist, d.h. der
Patient muß genügend Zeit haben, das entnommene Blut wieder nachzubilden.
Der Patient muß in der Lage sein zu spenden sowie über einen ausreichenden
Hb-Wert von 12,5 g/dl verfügen und kreislaufstabil sein [58].
Durchführung der Eigenblutspende:
Bei der präoperativen Eigenblutspende wird über einen venösen Zugang dem
Patienten in 1-3 Sitzungen jeweils ca. 350-500 ml Vollblut entnommen. Über
einen zweiten venösen Zugang wird am anderen Arm zur Sicherstellung der
Isovolämie
das
entnommene
entsprechende
Eigenblut
wird
Volumenersatzmittel
als
Vollblutkonserve
appliziert.
konserviert
Das
bzw.
flüssiggelagert oder als Erythrozytenkonzentrat und Fresh-Frozen-Plasma
( FFP ) aufgearbeitet. Der Hämoglobingehalt sollte nicht unter 11g/100ml
absinken,
entsprechend
Eigenblutspende
einen
bewirkte
Hämatokrit
Eisenverlust
von
muß
34%.
durch
Der
durch
die
Substitution
mit
Eisenpräparaten ausgeglichen werden.
Die
autologe
Vollblutkonserve
in
Flüssigkeitsform
wird
mit
einer
Stabilisatorlösung in einem Blutbeutel gesammelt.
Vor- und Nachteile
Die Flüssiglagerung hat den Vorteil, dass diese Methode technisch einfach und
kostengünstig durchzuführen ist. Es ist ein geringer technisch-apperativer
Aufwand notwendig [71].
Der Nachteil besteht darin, dass es bei der Flüssiglagerung bzw. autologen
Vollblutgewinnung zu einem Aktivitätsverlust der Gerinnungsfaktoren bis zu
90% kommen kann und so die physiologischen Eigenschaften der autologen
Vollblutkonserve sehr einschränken [73]. Intra- und postoperativ muß
kontinuierlich die Kontrolle der Gerinnungsparameter erfolgen. Weiterer
-9-
Nachteil ist, dass bei der autologen Vollblutkonservierung bzw. Flüssiglagerung
der Vollblutkonserve es zur Entstehung von freiem Hämoglobin, von
Zerfallprodukten
der
Leukozyten
und
Thrombozyten
kommt.
Durch
Stabilisatorlösung ist die Haltbarkeit der autologen Vollblutkonserve auf 35
Tage begrenzt [73].
Das Mischungsverhältnis Stabilisatorlösung zu Vollblut sollte nach Empfehlung
der “American Association of Blood Bank “ ( AABB ) von 1991 7:1 betragen.
Weitere Vorteile sind:
•
Es
können
weder
Hepatitis
noch
Malaria,
Cytomegalie
oder
virusbedingte Immunschwäche übertragen werden.
•
Immunisierungen gegen flüssige und/oder korpuskuläre Blutbestandteile
sind ausgeschlossen.
•
Fieberhafte,
allergische
oder
hämolytische
Transfusionsreaktionen
können nicht auftreten.
•
Blutersatz
ist
auch
bei
seltenen
Blutgruppen
und
Antikörpern,
insbesondere Autoantikörpern möglich.
•
Es können keine Fehler bei den serologischen Vorbereitungen auftreten.
•
Operative Eingriffe sind auch bei den Patienten möglich, die eine
Fremdbluttransfusion
aus
religiösen
oder
ideologischen
Gründen
ablehnen, aber den autologen Blutersatz akzeptieren.
•
Die mehrfachen Blutentnahmen können einen frühzeitigen Stimulus für
die Markerythropoese ersetzen.
•
Durch Tiefkühlkonservierung können nahezu beliebig viele autologe
Präparate hergestellt werden
•
Fremdblut wird eingespart [65].
Weitere Nachteile sind:
•
Das Verfahren ist nur für einen bestimmten Personenkreis geeignet.
•
In
flüssigem
Zustand
konservierte
Präparate
können
Terminverschiebung und Kooperationsschwierigkeiten verfallen.
- 10 -
bei
•
Der organisatorische Aufwand ist größer als bei der homologen
Transfusion.
Kontraindikationen
Eine genauere Aufschlüsselung der Kontraindikationen bietet
Tabelle 1.
Tabelle 1: Kontraindikationen zur Eigenblutspende [ 4 ]
absolute:
relative:
• Akute Infektionen bzw.
Bakteriämie mit der Möglichkeit
•
Stabile Angina pectoris
•
Kompensierte
einer hämatogenen Streuung
Herzinsuffizienz
• Anämie: Hb< 11g/dl
•
Mittelschwere respiratorische
Insuffizienz
• Hypovolämie
• Hochgradige Karotisstenose
•
Schwangerschaft
• Dekompensierte Herzinsuffizienz
•
hohes Alter
• Instabile Angina pectoris
• Frischer Myokardinfarkt
( <3 Monate )
• Koronare Hauptstammstenose
• Synkopen unklarer Genese
- 11 -
3.2.2 Die normovolämische Hämodilution ( NHD )
Bei der normovolämischen Hämodilution werden zu Beginn der Operation dem
Patienten 2-3 Einheiten Vollblut entnommen und gleichzeitig dem Patienten
kolloidale Lösung z.B. Dextran oder HÄS zugeführt , um den Volumenverlust
auszugleichen.
Durch diesen Austausch verliert der Patient intraoperativ zum einen verdünntes
Blut, d.h. Blut mit geringeren Konzentrationen von Erythrozyten, Thrombozyten
und plasmatischen Gerinnungsfaktoren. Zum anderen steht intra- bzw.
postoperativ dieses Blut zur Verfügung
um den Blutverlust zumindestens
teilweise zu kompensieren. Bei Bedarf wird das entnommene Eigenblut
während oder unmittelbar nach der Operation zurückgegeben.
Die NHD ist ein einfaches und billiges Verfahren zur Einsparung von Eigenblut
im Vergleich zu den anderen blutsparenden Maßnahmen. Sie ist einfach
durchzuführen und es ist kein großer technischer Aufwand notwendig. Durch
die
Blutverdünnung
verbessert
sich
die
Fließeigenschaft
bzw.
die
Mikrozirkulation des Blutes. Über die Menge des präoperativ zu entnehmenden
Blutvolumens und damit auch über die Dilutions- und Transfusionsgrenzen
besteht keine Einigkeit. Bei einer zu entnehmenden Menge von Vollblut bis zu
15
ml/kg
KG
bleibt
Veränderungen
durch
bzw.
die
damit
veränderten
Viskositätsänderung
des
hämodynamischen
Blutes
unter
der
normovolämischen Hämodilution die Herzfrequenz und die SauerstoffVersorgung stabil. Unter Erhaltung der Normovolämie sollte zudem der
Hämatokrit-Wert von
25% nicht unterschritten werden. Die Gerinnung wird
durch die Entnahme von Eigenblut und die Substitution mit kolloidalen
Lösungen bis zu einem Hämatokrit-Wert von 20% kaum beeinträchtigt
[21,22,30].
Das Verfahren ist allerdings nicht für alle Patienten geeignet, weil die durch die
Hämodilution
akut
induzierte
Anämie
ausreichende
Kompensations-
mechanismen zur Aufrechterhaltung der Sauerstoffversorgung voraussetzt.
Indiziert ist die normovolämische Hämodilution bei Patienten mit einem
- 12 -
Hämatokrit über 34% und einem zu erwartenden Blutverlust, bei dem durch
Volumenexpander keine Kompensation erreicht werden kann [30].
Kontraindikationen : [69]
•
Akute Infektionen bzw. Bakteriämie mit der Möglichkeit einer
hämatogenen Streuung
•
Anämie: Hb< 11g/dl
•
Hypovolämie
•
Hochgradige Karotisstenose
•
Dekompensierte Herzinsuffizienz
•
Instabile Angina pectoris
•
Frischer Myokardinfarkt ( <3 Monate zuvor )
3.2.3 Intra-und postoperative Autotransfusion
( maschinelle Autotransfusion-MAT )
Bei der maschinellen Autotransfusion ( MAT ) unterscheidet man zwei
Verfahren: Die intraoperative Autotransfusion ( Cell-Saver ) sowie die
postoperative Autotransfusion ( Retransfusion von Drainageblut ).
3.2.3.1 Cell-Saver
Bei der intraoperativ autologen Bluttransfusion erfolgt die Retransfusion
während der Operation. Hierbei handelt es sich in aller Regel um intraoperativ
ausgetretenes Blut, welches aus Körperhöhlen abgesaugt wird. Anschließend
erfolgt unter Zusatz eines Antikoagulans ( z.B. Heparin-Kochsalzlösung ) die
maschinelle Aufbereitung von intra- bzw. postoperativ gesammeltem Wundund Drainageblut welches über ein Filtersystem gereinigt wird [69].
Nach der Waschphase erfolgt die Retransfusion des autologen gewaschenen
Erythrozytenkonzentrates. Die Rückgewinnungsquote der Erythrozyten durch
die maschinelle Autotransfusion ( MAT ) liegt in Abhängigkeit der Operation und
Sorgfalt der Wundabsaugung bei ca. 50-70% [46].
- 13 -
Indikationen und Kontraindikationen
Durch den maschinellen Aufbereitungsprozess werden weder Bakterien noch
Tumorzellen sicher aus dem gesammelten Blut entfernt. Sowohl bakteriell
kontaminierte operative Eingriffe als auch in der Regel Tumorpatienten stellen
Kontraindikationen für dieses Verfahren dar.
Indikationen
Große intra- und postoperative Blutverluste bei
•
aseptischen Eingriffen und
•
Nichttumorpatienten.
Kontraindikationen
•
Alle bakteriell kontaminierten operativen Eingriffe.
•
Alle Tumorpatienten, außer es Besteht die Möglichkeit zur Bestrahlung
des Blutproduktes [69].
3.2.3.2 Postoperative maschinelle Autotransfusion ( MAT )Retransfusion von Drainageblut
Die möglichen Probleme der homologen Transfusion wie AIDS und Hepatitis
haben bei steigendem Blutbedarf und sinkender Blutspendebereitschaft die
autologe
Bluttransfusion
zu
einem
wichtigen
Bestandteil
der
(MAT) wird
das
Transfusionsmedizin gemacht [35].
Bei der postoperativen
maschinellen Autotransfusion
postoperativ ausgetretene Blut aus der Wundhöhle in Redondrainagen
aufgefangen, anschließend über einen Feinfilter geführt und in einem Beutel
gesammelt bevor es dem Patienten rücktransfundiert wird. Hierbei unterbleibt
der maschinelle Aufbereitungsvorgang wie bei der intraoperativen maschinellen
Autotransfusion. Wichtig ist, dass zwischen Abnahme des Blutes und
Retransfusion des aufbereiteten Transfusionsblutes höchstens sechs Stunden
liegen dürfen. Andernfalls müsste das aufbereitete Blut verworfen werden [73].
- 14 -
Eine Beeinträchtigung des Blutes ergibt sich aus der Art und Weise der
Absaugtechnik
des
Zusammenwirken
des
intraoperativen
Blutes
Wundblutes
mit
der
[70].
Durch
Gewebeoberfläche,
das
dem
Ableitungssystem sowie Interaktion des Blutes mit der Luft kommt es neben der
Gerinnungsaktivierung
u.a.
auch
zu
einer
Schädigung
der
Erythrozytenmembran mit nachfolgender Hämolyse. Deshalb sollte ein Sog von
maximal 100-150 mmHg nicht überschritten werden [73]. Um Fremdblutransfusionen
auf
ein
Minimum
zu
reduzieren,
kann
die
maschinelle
Autotransfusion in Kombination mit präoperativer Eigenblutspende oder
anderen autologen Transfusionverfahren durchgeführt werden [63].
3.2.4 Indikationen zur autologen Transfusion von Eigenblutprodukten
Die Transfusion von Eigenblutprodukten bedarf der ärztlichen Indikation und
richtet sich nach den Richtlinien der Hämotherapie [69]. Sie beinhaltet u.a. die
strenge Indikationstellung durch den Arzt. Wichtige Kriterien zur Transfusion
von autologen Blutprodukten sind der Hämoglobin-Wert sowie subjektive und
objektive Parameter. Bei einem Hämoglobin-Wert unter 6g/dl wird in den
meisten Fällen transfundiert. Problematisch wird es bei Hämoglobin-Werten
zwischen 8-10 g/dl. Hier spielen vorbestehende Risikofaktoren sowie klinische
Zeichen eine entscheidende Rolle. Je nach dem subjektiven Wohlbefinden des
Patienten sowie fachlicher Kompetenz und klinischer Erfahrung obliegt es dem
behandelnden Arzt wann transfundiert werden soll oder nicht [69].
Wichtig für den klinischen Alltag zur Transfusion von autologen Blutprodukten
sind folgende Regeln:
•
Sicherstellen der Normovolämie
•
Berücksichtigen von Risikofaktoren
•
Nicht Laborwerte therapieren
•
Hämoglobin- und Hämatokrit-Wert allein sind keine Kriterien zur
Bluttransfusion. Hier sollte die objektive sowie subjektive klinische
Situation des Patienten mit berücksichtigt werden [69].
- 15 -
Die Indikation zur Bluttransfusion sollte deshalb sorgfältig überprüft werden. Es
sollte nicht Ziel werden Laborwerte zu normalisieren bzw. zu therapieren.
Wichtig ist es den Kreislauf des Patienten zu stabilisieren sowie die
Sauerstoffversorgung zu sichern. Bei gesunden Patienten ohne kardiale
Risikofaktoren stellt die initiale Therapie bei akuter Anämie nicht die
Transfusion von Erythrozytenkonzentraten sondern die Wiederherstellung der
Normovolämie dar. Bei Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen ist die
Transfusionsindikation enger zu stellen [15]. Bei der Indikationsstellung zur
Bluttransfusion sollte man einige physiologische Variablen einbeziehen, die auf
eine anämische Hypoxie hinweisen. Dazu zählen Tachykardie, Hypotension,
Sauerstoffextraktion
von
mehr
als
50%,
gemischt–venöser
Sauerstoff-
partialdruck unter 30 mmHg und die Laktatazidose. Beim klinischen Verdacht
einer anämischen Hypoxie ist die Indikation zur Blutransfusion gerechtfertigt
[15]. Bei einer akuten Anämie kann man durch die Gabe von reinem Sauerstoff
durch den erhöhten Anteil von physikalisch gelöstem Sauerstoff ein Hb-Defizit
von 1,5 g/dl ausgleichen, was beim Erwachsenen durchschnittlich der Gabe von
2 Erythrozytenkonzentraten entspricht [15]. Eine anschauliche Darstellung
bietet die folgende Tabelle 2:
Tabelle 2: Indikationsstellung zur Transfusion nach Hämoglobinwert und klinischer Situation [69].
Hämoglobinwert (Hb)
Klinik
Indikation
Hb<6 g/dl
Hb >6-<8 g/dl
Transfusion
keine Risikofaktoren und keine klinische Zeichen
keine Transfusion
ein- geschränkter Organfunktion
Bestehende Risikofaktoren und/oder klinische
Transfusion
Zeichen eingeschränkter Kompensationsfähigkeit
Hb >8-<10 g/dl
keine Risikofaktoren und keine klinische Zeichen
Keine Transfusion
eingeschränkter Organfunktion
Hb>10 g/dl
mit vorbestehenden Risikofaktoren
ggf. Transfusion
keine Risikofaktoren und keine klinische Zeichen
keine Transfusion
eingeschränkter Organfunktion
mit vorbestehenden Risikofaktoren
- 16 -
Transfusion ?
3.3 EIGENBLUTSPENDE
3.3.1 Kriterien für die Eigenblutspende
Die Spendetauglichkeit des Patienten zur Eigenblutspende hängt von folgenden
Kriterien ab:
•
Kompensierte Organfunktionen ggf. auch mittels Dauermedikation
•
Ausschluß eines akuten Allgemeininfektes bzw. von Bakteriämie, Sepsis,
septischem Syndrom
•
Relevante Laborparameter im Normbereich ( Hb, Hk, Leukozyten )
•
Fehlen von Kontraindikationen [32, 69, 73].
Das Alter des Patienten und die Dauermedikationen stellen keine Ausschlußkriterien dar. Durch die Eigenblutspende sowie durch die Retransfusion sollte
der Patient keinen Schaden erleiden. Das Risiko sollte stets kleiner als das
potenzielle Risiko einer Fremdblutgabe sein [69,73].
3.3.2 Vor- und Nachteile der Eigenbluttransfusion:
Vorteile:
•
Es können keine der gefürchteten Krankheiten übertragen werden:
Hepatitis, Malaria, Cytomegalie, virusbedingte Immunschwäche.
•
Immunisierungen gegen flüssige und/oder korpuskuläre Blutbestandteile
sind ausgeschlossen.
•
Fieberhafte,
allergische
oder
hämolytische
Transfusionsreaktionen
können nicht auftreten.
•
Blutersatz
ist
auch
bei
seltenen
Blutgruppen
und
Antikörpern,
insbesondere Autoantikörpern möglich.
•
Es können keine Fehler bei den serologischen Vorbereitungen auftreten.
- 17 -
•
Operative Eingriffe sind auch bei den Patienten möglich, die eine
Fremdbluttransfusion
aus
religiösen
oder
ideologischen
Gründen
ablehnen, aber den autologen Blutersatz akzeptieren.
•
Die mehrfachen Blutentnahmen können einen frühzeitigen Stimulus für
die Markerythropoese ersetzen.
•
Durch Tiefkühlkonservierung können nahezu beliebig viele autologe
Präparate hergestellt werden
•
Fremdblut wird eingespart [65]
Nachteile:
•
Das Verfahren ist nur für einen bestimmten Personenkreis geeignet.
•
In flüssigem Zustand konservierte Präparate können bei Terminverschiebung und Kooperationsschwierigkeiten verfallen.
•
Der organisatorische Aufwand ist größer als bei der homologen
Transfusion.
- 18 -
3.3.3 Juristische Voraussetzungen
Der BGH verpflichtet den Arzt in einer Entscheidung vom 17.12.1991, seinen
Patienten
über
die
lnfektionsrisiken
einer
intra-
oder
postoperativen
Bluttransfusion aufzuklären, sofern eine solche „ernsthaft in Betracht kommt“.
Bei sinngemäßer Auslegung beinhaltet diese Verpflichtung auch die Aufklärung
über alle übrigen Risiken einer Fremdblutübertragung. Zugleich fordert der
BGH, den Patienten auf die Möglichkeit der Eigenblutspende hinzuweisen.
Die Transfusion von präoperativ entnommenen Eigenblut ist risikoärmer als die
von homologen Blut [15, 65, 79].
Die präoperative Bereitstellung von Eigenblutkonserven sollte in Erwägung
gezogen werden wenn die Nutzen-Risiko-Bilanz unter Berücksichtigung des
individuellen Spenderrisikos positiv ausfällt. Dies setzt die Spendetauglichkeit
des Patienten sowie seine Einwilligung voraus.
Unterbleibt die Herstellung von Eigenblutkonserven obwohl sie nach Art der
Operation und dem zu erwartenden Blutverlust angezeigt war, könnte dies im
Falle eines Zwischenfalles forensische Konsequenzen nach sich ziehen [79].
Wäre dieser Zwischenfall durch die autologe Transfusion vermeidbar, müssten
sich dann die verantwortlichen Ärzte rechtfertigen.
Durch das BGH-Urteil von 1991 gibt es auch einen entsprechenden
Rechtsanspruch
des
Patienten.
Folglich
muß
die
Bereitstellung
von
Eigenblutkonserven in Deutschland flächendeckend möglich sein [25,48].
An Eigenblutpräparate sind grundsätzlich die gleichen Qualitäts- anforderungen
wie an Fremdblutpräparate zu stellen. Eigenblutpräparate sind Arzneimittel im
Sinne des § 2 Abs. 1 AMG.
- 19 -
3.4 Erythropoetin Therapie
Erythropoetin
ist
ein
wichtiges
natürliches
Wachstumshormon
der
Erythropoese. Erythropoetin ist ein Glykoprotein mit einem Molekulargewicht
von 34.000 Dalton. Es hat einen Kohlenhydratanteil von etwa 40% und besteht
aus 165 Aminosäuren. Den größten Teil (>90 Prozent) des Erythropoetins
bilden die Nieren, einen kleinen Teil auch die Leber. In der Fetalzeit findet die
Erythropoetinsynthese hauptsächlich in der Leber statt und wird innerhalb der
ersten Lebenswochen hauptsächlich von der Niere übernommen. Erythropoetin
regt die Bildung und die Reifung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten und
Retikulozyten) im Knochenmark an [32]. Es gibt verschiedene Ursachen einer
Stimulation
der
Erythropoetinsynthese,
wobei
die
Gewebshypoxie
die
Hauptursache zur Anregung der Erythropoetinsynthese in der Niere bzw. in den
Hepatozyten der Leber ist. Hypoxie erhöht die Erythropoetin- Bildung und führt
dadurch zur Bildung von neuen Erythrozyten, während Hyperoxie die
Erythropoetin-Bildung vermindert und dadurch die Erythrozytenproduktion
reduziert. Ein erhöhter bzw. erniedrigter Erythropoetinspiegel kann folgende
Ursachen haben:
erhöht:
Hypoxie:
•
pulmonale oder kardiale Ursache
•
chronische CO-Vergiftungen
•
chronische, nicht-renale Anämien
•
chronische Blutungen
paraneoplastische Ursachen:
•
Nierentumoren
•
Nebennierenadenome
•
Ovarial-Karzinome
•
Fibromyome des Uterus
•
Leberzellkarzinome
•
zerebelläre Hämangioblastome
- 20 -
physiologisch:
•
Schwangerschaft ( 2. und 3. Trimenon )
erniedrigt:
•
chronische Niereninsuffizienz
•
Polycythaemia vera
•
Dialyse
•
Hungerzustände
•
Hypothyreose
Die Niere ist aufgrund ihrer guten Durchblutung als Sensororgan geeignet und
reagiert bei einer akuten Anämie mit daraus folgender Hypoxie mit der Bildung
von Erythropoetin, welches wiederum im Knochenmark die Vorläuferzellen der
erythroiden Reihe stimuliert und zu einem Anstieg von Retikulozyten und
Erythrozyten führt [32].
Der physiologische Spiegel von Erythropoetin liegt zwischen 5-25 U/l und kann
bis auf Werte über 10000 U/l ansteigen [40,41]. Der Serumplasmaspiegel von
Erythropoetin fällt trotz Fortbestehen des hypoxischen Reizes jedoch nach
einigen Tagen wieder ab [18].
Erythropoetin wird gentechnisch hergestellt und kommt überwiegend bei
renalen Anämien zur Anwendung. In den vergangenen Jahren kam der
Erythropoetin-Therapie eine besondere Bedeutung in der Chirurgie bzw.
Orthopädie als fremdblutsparende Maßnahme zu.
Es wird als Begleitmedikation bei der Eigenblutspende in der Regel in
Kombination
mit
einer
Eisengabe
eingesetzt.
Durch
die
wiederholten
Eigenblutspenden kann mit der Gabe von Erythropoetin ein starker Hb-Abfall
beim Blutspender verhindert werden. In vielen wissenschaftlichen Studien
konnte nachgewiesen werden, dass durch die Erythropoetin Therapie Patienten
kurz vor der Operation einen höheren Hb-Wert aufweisen als Patienten die
Eigenblut spendeten ohne vorherige Erythropoetin Therapie [3,18,41,57,74].
Hierdurch kann der Patient präoperativ mehrere Konserven spenden ohne dass
dadurch unmittelbar vor der Operation eine Anämie auftritt [41,57,74].
Erythropoetin wird auch als alleinige fremdblutsparende Maßnahme angewandt.
- 21 -
Ziel dieser Therapie-Maßnahme ist es den Hb-Wert prä- und intraoperativ sowie
postoperativ anzuheben, damit der Patient nicht transfusionspflichtig wird. Des
Weiteren bewirkt diese Maßnahme die Stimulation der Erythropoese [10,17].
Abgesehen von gelegentlichen Grippe-ähnlichen Symptomen, Erschöpfungszuständen und gastrointestinalen Störungen sind in vielen Studien keine
besonderen Nebenwirkungen beobachtet worden [10,17,40,53,83].
3.5 Eisen-Therapie
3.5.1 Orale Eisensubstitution
Die Eisensubstitution kann auf oralem, intravenösem sowie intramuskulärem
Wege erfolgen. Der Gewinn an Erythrozyten bei einer Eigenblutspende ist von
der Erythropoeserate des Spenders abhängig. Bei vielen Patienten können
aufgrund der Erythropoese nicht genügend Eigenblutkonserven entnommen
werden [31,42,51]. Aus diesen Überlegungen heraus versucht man die
Erythropoese mittels Eisensubstitution und Erythropoetingabe zu fördern
[7,51,81].
Bei einer Eigenblutspende von 500 ml kann es zu einem Eisenverlust von ca.
240 mg kommen. Dies entspricht ca. 10% des Gesamteisenbestandes eines
Spenders. Bei der oralen Gabe von Eisen-Präparaten ist die Eisenresorption
bei
Nüchternheit
deutlich
Nahrungsaufnahme.
Wegen
höher
als
der
die
häufig
Einnahme
auftretenden
bei
gleichzeitiger
gastro-intestinalen
Nebenwirkungen bei Nüchternheitaufnahme des Eisenpräparates wird die
gleichzeitige Einnahme des Eisenpräparates mit der Nahrung mittlerweile
empfohlen. Dies wird von den Patienten besser toleriert, bei schlechterer
Resorption [7,42,69]. Bei der oralen Eiseneinnahme wird nur die zweiwertige
Form vom Darm aufgenommen. Die dreiwertige Form wird durch Ionisation im
Magen zu der zweiwertigen Form mit Hilfe von Komplexbildnern reduziert. Ein
solcher Komplexbildner für dreiwertiges Eisen ist Ascorbinsäure, welches in
vielen Eisenpräparaten vorhanden ist.
- 22 -
3.5.2 Intravenöse Eisensubstitution
Wegen
der
zahlreichen
Nebenwirkungen
hat
sich
die
intravenöse
Eisensubstitution in der klinischen Routinepraxis nicht durchgesetzt.
Im Zusammenhang mit der Gabe von Erythropoetin bei der Eigenblutspende
gewinnt die intravenöse Eisensubstitution an Bedeutung. In zahlreichen
klinischen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die zusätzliche
intravenöse Gabe von Eisen den Erfolg der Erythropoetin-Therapie noch
deutlich steigern kann. Dabei waren die Hb-Erhöhungen im Mittel in den
Gruppen mit intravenöser Eisentherapie signifikant stärker ausgeprägt als bei
den Gruppen mit keiner oder oraler Eisensupplementierung [6,24,27,60]. Die
geringe Resorption und mangelnde Verträglichkeit limitieren oft eine effektive
orale Substitution. Der Nachteil der intravenösen Eisentherapie ist, dass wegen
der begrenzten Bindungsfähigkeit des zirkulierenden Plasmatransferrin für
Eisen das zugeführte Eisen bei rascher Injektion oder hoher Dosierung nicht
gebunden werden kann und toxisch wirkt [7,42,73].
- 23 -
4. PATIENTEN,MATERIAL UND METHODE:
4.1 Patienten
Gegenstand dieser Arbeit sind retrospektiv erhobene Daten von 233 Patienten
die in der Zeit von Januar 2001 bis Mai 2004 vor der Implantation einer Hüftbzw. Kniegelenk-Totalendoprothese sowie Hüft-Totalendoprothesen-Wechsel
Eigenblut gespendet haben. Mit Hilfe eines standarsierten Erhebungsbogens
wurden die Daten aus den Patientenakten erhoben. Der gelenkchirurgische
Elektiveingriff erfolgte in der Orthopädischen Klinik des St. Josef-Hospitals
sowie des St. Elisabeth-Hospitals Bochum.
Bis auf wenige Ausnahmen wurden in der Regel 1-2 Eigenblutkonserven mit ca.
500 ml/Konserve gespendet. Vor dem Elektiveingriff wurden die Patienten
ausführlich über die Vor- und Nachteile sowie Komplikationen einer
Eigenblutspende im Gespräch mit einem Orthopäden und später auch einem
Anästhesisten aufgeklärt. Die Einwilligung zur Eigenblutspende lag nach
Ausschluss der Kontraindikationen durch den Arzt beim Patienten.
Es wurden folgende Daten erhoben:
•
Alter des Patienten
•
Anästhesieform
•
Op-Datum
•
Temperaturmaßnahmen
•
Endoprothesenart ( Hüft- bzw. Knie
•
Temperaturverlauf
•
Datum der Eigenblutspenden
•
Cellsaver benutzt
TEP )
•
Verankerungsart der Prothese
•
( zementiert/zementfrei/teilzem. )
•
Blutverlust intraoperativ
•
Eisensubstitution
Blutwerte vor der Spende
-intraoperativ
-1. Woche postop.
-postoperativ
-2 Wochen postop.
-1. postop. Tag
- bei Entlassung
- 24 -
4.2 Anästhesieformen
Bei
den
Anästhesieformen
wurde
zwischen
Allgemeinanästhesie,
Spinalanästhesie, 3-in-1-Block in Kombination mit Allgemeinanästhesie sowie
der kombinierten Spinal-Epiduralanästhesie ( CSE ) unterschieden.
4.3 Apparative Ausstattung sowie Materialien für die
Durchführung einer Eigenblutspende
Die Entnahme und Aufbereitung wurde in hygienisch unbedenklichen Räumen
durchgeführt. Zur Ausstattung gehören neben dem notwendigem Entnahmezubehör eine von beiden Seiten zugängliche Entnahmeliege mit der Möglichkeit
zur Schocklagerung. Eine unverzügliche notfallmedizinische Versorgung war
gewährleistet (Beatmungsmöglichkeit, Absaugvorrichtung, Sauerstoff, Notfallmedikamente,
Intubationsbesteck,
Defibrillator).
Zur
Überwachung
der
Eigenblutentnahmen wurden Geräte zur Hb- oder Hk-Bestimmung, zur
Blutdruckmessung und zur EKG-Überwachung eingesetzt. Weiterhin müssen
Protokolle der Aufklärung (einschließlich des Hinweises auf die Möglichkeit der
Fremdblutgabe, der fehlenden Möglichkeit der Weitergabe der Konserve an
andere und auf Rücktransfusion nur bei medizinischer Indikation), Formulare
zur
Einwilligung
ggf.
auch
zur
elektronischen
Datenspeicherung
und
anonymisierten Auswertung sowie Entnahme- und Untersuchungsprotokolle mit
Spendetauglichkeitsbewertung
vorliegen.
Die
Entnahme
von
autologem
Vollblut, welches in Erythrozytenkonzentrat und Plasma getrennt wird erfordert
folgende technische Voraussetzungen im Abnahmeraum:
•
Elektronische Blutmischwaage
•
Zentrifuge zur Zentrifugation von Vollblut
•
Plasmaseparator
•
Abschweißgerät
•
Hämoglobin-Meßgerät
- 25 -
•
EKG und Blutdruckmeßgerät
•
Liege zur Blutentnahme
•
Notfallausrüstung mit entsprechenden Medikamenten
Zur weiteren minimalen Standardausrüstung gehören Dokumentationsvorlagen
wie Abnahmeprotokolle, Einverständniserklärungen, Informationsbroschüren,
Labor-, EKG- und Röntgenanforderungsscheine [73]. Nach Seperation der
Vollblutkonserve
in
Erythrozytenkonzentrat
und
Frischplasma,
welche
unterschiedliche Lagerungsbedingungen haben erfolgt die Lagerung des
Plasmas
unter
Schockgefrierung
bei-30°C.
Somit
können
bei
diesen
Gefriertemperaturen die Gerinnungsfaktoren über die Lagerungszeit erhalten
bleiben. Die Erythrozyten dagegen können in Kühlschränken bei +4°C gelagert
werden [58].
4.4 Überwachungsmaßnahmen während der autologen Spende
Die Patientensicherheit wird während der autologen Spende von verschiedenen
Faktoren
bestimmt,
unter
anderem
von
den
patienteneigenen
Begleiterkrankungen, der Produktsicherheit und –qualität sowie von den
apparativen Sicherheitsstandards. Die Überwachung der Kreislauffunktion
mittels EKG-Überwachung zur Frequenz- und Rhythmuskontrolle sowie
engmaschige
Blutdruckkontrollen
sind
notwendige
Standardmaßnahmen
während der autologen Blutspende.
4.5 Organisation und Planung der autologen Spende
Nach einem Beratungsgespräch durch den Orthopäden bzw. Chirurgen zu
einem operativen elektiv Eingriff erfolgt eine Einweisung zur Eigenblutspende in
die Eigenblutambulanz. Hier erfolgt ein ausführliches Beratungsgespräch durch
den Anästhesisten. Nach Bescheinigung der Spendetauglichkeit des Spenders
durch den Arzt und Einwilligung des Patienten zur Eigenblutspende erfolgt die
Blutentnahme
zu
den
Laboruntersuchungen.
parameter werden untersucht:
- 26 -
Folgende
Ausgangslabor-
•
Hämoglobin
•
Hämatokrit
•
Leukozyten
•
Blutzucker
•
Blutgruppe
•
Kreatinin
•
Serum-Kalium
•
Gerinnungsparameter
•
HIV-und Hepatitis-Serologie
Serologische Untersuchungen der Eigenblutspender auf HIV und Hepatitis sind
zwingend erforderlich. Nach Bescheinigung der Spendetauglichkeit durch den
Arzt wird ein erster Termin zur Eigenblutspende mit dem Patienten vereinbart.
Dieser kann 5 Wochen vor dem elektiven Eingriff liegen. Beim ersten Termin
zur Blutentnahme wird dem Patienten ca. 500 ml Blut entnommen. Bei
schlechten Venenverhältnissen sowie bei Unwohlsein des Patienten wurde in
der Regel die Blutentnahme abgebrochen. Ansonsten bekam der Patient
zusätzlich
Volumenersatz
zum
Ausgleich
des
Volumenverlustes.
Das
entnommene Vollblut wurde zur weiteren Aufbereitung ins Zentrallabor
gebracht.
Dort
wurde
es
nach
Separation
in
Einzelkomponenten
in
entsprechenden Kühlaggregaten gelagert. Die Patienten bekamen zusätzlich
Eisenpräparate von ihrem Hausarzt verschrieben.
Vor der Transfusion der Eigenblutkonserven sollten sie möglichst wie
Fremdblutkonserven behandelt werden, um möglichst routinemäßige Fehler zu
vermeiden. Vor der Transfusion von Fremdblut ist der Bedside-Test vom
Empfänger und der Konserve erforderlich, der vor der Eigenbluttransfusion
nicht abverlangt wird.
- 27 -
4.6 Laborparameter
4.6.1 Hämoglobin
Das Hämoglobin (Hb) oder der rote Blutfarbstoff ist ein wichtiger Bestandteil der
roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und hat vor allem die Aufgabe, Sauerstoff
in der Lunge zu binden und in die kleinen Blutgefäße zu transportieren. Auf dem
Rückweg durch den Körper nimmt das Hämoglobin einen Teil des
Stoffwechselproduktes Kohlendioxid (CO2) mit zur Lunge. Von hier aus wird das
Kohlendioxid wieder abgegeben und ausgeatmet. Hämoglobin (Hb) ist ein sehr
großes Eiweißmolekül mit vielen tausend Atomen. Es besteht zu 94 Prozent
aus Globin (Eiweiß) und zu sechs Prozent aus der Eisen(II)-haltigen
Hämgruppe (Sauerstoffbindungsstelle). Jedes Hämoglobin-Molekül besitzt vier
Hämgruppen. Normalerweise korreliert die Zahl der roten Blutkörperchen mit
dem Hb-Wert. Die gesamte Häm-Menge eines Erwachsenen beträgt etwa 650
Gramm. Pro Tag werden etwa 57 Gramm produziert. Die Bildung des roten
Blutfarbstoffes erfolgt in einer unreifen Vorstufe der roten Blutkörperchen.
Es gibt verschiedene Hämoglobinabkömmlinge:
•
Oxy-Hb: Oxygeniertes Hämoglobin, das durch Anlagerung je eines
Sauerstoffatoms an eine Hämgruppe entsteht
•
Desoxy-Hb: Hämoglobin ohne Sauerstoff, zum Beispiel im venösen Blut
•
Methämoglobin: Durch toxische Substanzen bewirkte Oxidation von
Hämoglobin.
Sauerstoff (O2) wird durch folgende Stoffe vom Hämoglobin verdrängt:
•
CO-Hb:
Carboxiliertes
Hämoglobin,
durch
Anlagerung
von
Kohlenmonoxyd statt Sauerstoff
•
Sulfhämoglobin:
Aromatische
Gifte
beziehungsweise
Schwefelverbindungen lagern sich anstatt des Sauerstoffs an.
- 28 -
Es kann durch zu wenig Hämoglobin oder Anlagerung von anderen Stoffen zum
Sauerstoffmangel (Hypoxie) kommen.
Bestimmung des Hb-Wertes
Es existieren verschiedene Verfahren, den Hämoglobin-Wert zu bestimmen.
Heute wird der Hb-Wert meistens spektralphotometrisch bestimmt.
REFERENZ-/NORMALWERTE
Männer
Frauen
alte Einheit
14-18 g/100 ml
12-16 g/100 ml
SI-Einheit
8,69-11,17 mmol/l
7,45- 9,93 mmol/l
4.6.2 Hämatokrit
Als Hämatokrit bezeichnet man den Volumenanteil der Erythrozyten im Blut. Er
wird üblicherweise in % angegeben. Für den Hämatokrit werden je nach Quelle
unterschiedliche Referenzbereiche bzw. Normalwerte angegeben:
•
Männer: 43-49 % (auch: 40-52%)
•
Frauen: 37-45 % (auch: 37-48%)
Im Zweifelsfall ist der vom Labor angegebene Referenzbereich für die
Bewertung ausschlaggebend.
Ein niedriger Hämatokritwert kann in folgenden Fällen vorkommen:
•
Bei Überwässerung
•
Bei allen Formen von Blutarmut (Anämien)
•
In der Schwangerschaft
Hohe Hämatokritwerte werden gemessen:
•
Bei Flüssigkeitsverlust
•
Bei Polyglobulie
•
Bei Polycythämia vera
- 29 -
4.6.3 Erythrozyten
Die Erythrozyten enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, der für die
Sauerstoff- und Kohlendioxidbindung (CO2) zuständig ist. Der eingeatmete
Sauerstoff wird demnach durch die Bindung an das im Erythrozyten
gespeicherte Hämoglobin im Körper verteilt. Die roten Blutkörperchen
transportieren den Sauerstoff von der Lunge in den gesamten Körper. Der so in
den
Körper
transportierte
Sauerstoff
ist
für
die
Energiegewinnung
lebensnotwendig. Auf dem Rückweg durch den Körper nehmen die roten
Blutkörperchen einen Teil des Stoffwechselprodukts Kohlendioxyd mit zur
Lunge. Hier wird das Kohlendioxid wieder abgegeben und ausgeatmet.
Sauerstoffversorgung und Erythrozytenkonzentration hängen somit stark
voneinander ab. Die Erythrozyten werden beim Erwachsenen im roten
Knochenmark gebildet und durchlaufen auf ihrem Weg zum "reifen"
Erythrozyten mehrere Entwicklungsstadien. Der so genannte "Retikulozyt", das
ist der fast fertige Erythrozyt in seiner letzten Entwicklungsstufe, ist im Blut
nachweisbar. Die normale Lebensdauer eines Erythrozyten beträgt etwa 120
Tage.
Der Retikulozytenwert ist somit ein Maß für die Erythrozytenneubildung.
erhöhter Erythrozytenwert (=Polyglobulie)
Eine Erhöhung des Erythrozytenwertes ist meist auf Sauerstoffmangel
zurückzuführen. Bei Sauerstoffmangel wird vermehrt Erythropoetin gebildet,
welches die Erythrozytenneubildung anregt. Der erhöhte Anteil an Erythrozyten
soll
hierbei
den
Sauerstoffmangel
kompensieren.
Die
Ursache
des
Sauerstoffmangels kann ganz natürlicher Art sein; beispielsweise erhöht sich
der Erythrozytenwert bei einem Aufenthalt im Hochgebirge, da die Luft dort
sauerstoffärmer ist. Auch krankhafte Zustände wie z.B. Lungen- und Herzleiden
können die Sauerstoffversorgung des Körpers verschlechtern, was den
Erythrozytenwert ansteigen lässt.
Eine Pseudopolyglobulie liegt dann vor,
wenn auf Grund großer Flüssigkeitsverluste, wie beispielsweise Durchfall oder
Erbrechen, der relative Anteil der Erythrozyten gestiegen ist. Die tatsächliche
Anzahl der Erythrozyten ändert sich hierbei nicht.
- 30 -
Erhöhte Erythrozytenwerte liegen demnach vor bei:
•
Verringertem Sauerstoffgehalt im Blut (zum Beispiel durch Aufenthalt in
großen Höhen, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen)
•
Störungen des roten Blutfarbstoffs (zum Beispiel bei Rauchern,
Methämoglobinämie)
•
Hormonelle
Steigerung
der
Bildung
der
roten
Blutkörperchen
(M.Cushing, Kortikoid - oder Androgentherapie)
•
Eierstockkrebs
•
Nierenkrebs
•
Kleinhirntumoren
•
Polycythaemia vera
verminderter Erythrozytenwert
Es gibt zwei Hauptursachen für die Anämie:
•
Anämie auf Grund von Blutverlust: Nach Operationen, bei stark
blutenden Wunden etc.
•
Anämie auf Grund verminderter Erythrozytenproduktion: Der Körper
benötigt zur Herstellung von Erythrozyten Stoffe wie Eisen, Vitamin B 12
und Folsäure, welche dem Körper in kleinen Mengen durch die Nahrung
zugeführt werden müssen. Insbesondere die adäquate Eisenaufnahme
ist hierbei des öfteren gestört, sei es durch falsche Ernährung oder
Störungen der Eisenaufnahme im Darm. Gerade bei akuten oder
chronischen Blutverlusten, benötigt der Körper vermehrt Eisen, um die
"verlorengegangenen" Erythrozyten zu ersetzen.
- 31 -
Erniedrigte Erythrozytenwerte liegen demnach vor bei:
•
Chronischem Blutverlust
•
Erythrozytenbildungsstörungen
•
Verschiedenen Nierenerkrankungen
•
Verschiedenen Vitaminmangelerscheinungen (Vit. B12, Folsäure)
•
Eisenmangel
•
Eiweißmangel
•
Verschiedenen Krebsarten
•
Knochenmarkserkrankungen
•
Verdrängung der normalen Bildung bei Leukämie
Gesteigerten Erythrozytenabbau bezeichnet man als hämolytische Anämien.
Sie werden unter anderem durch verschiedene Defekte der Erythrozyten,
chemische Stoffe und Arzneimittel (zum Beispiel: Arsen, Chinin, Sulfonamide)
und Infektionskrankheiten (z. B. Malaria) hervorgerufen.
Krankhafte Veränderungen der roten Blutkörperchen betreffen in der Regel
folgende Faktoren:
•
Die Anzahl
•
Die Größe
•
Die Form
•
Die Färbbarkeit
•
Den Hämoglobingehalt
REFERENZ-/NORMALWERTE*
alte Einheit
SI-Einheit
Männer
4,3 - 5,9 Millionen/µl
4,3 - 5,9 *1012/l
Frauen
3,5 - 5,0 Millionen/µl
3,5 - 5,0 *1012/l
Kinder
3,9 - 5,1 Millionen/µl
3,9 - 5,1 *1012/l
* Der Wert bezeichnet die Anzahl der roten Blutkörperchen pro Liter Blut.
- 32 -
4.7 Statistik
Die statistische Auswertung erfolgte durch Auszählungen der kategoriellen
Variablen (wie Hüft-TEP oder Knie-TEP), sowie eine Deskription der stetigen
Variablen (wie das wahre Alter). Zur Deskription verwendet wurden hierbei die
folgenden Größen: Anzahl (n), Mittelwert (Mittel), Standardabweichung (SDA),
Extrema (Min und Max), Quartile (25. und 75. Perzentile), Median und
Prozentangaben.
Zum Gruppenvergleich Eigenbluttransfusion (EBT), keine Eigenbluttransfusion
(∅EBT) bezüglich der stetigen Variablen wurde der Mann-Whitney-U Test
verwendet. Zum Vergleich der Altersgruppen und Art der Operation (Hüft-TEP,
Knie-TEP) wurde Fisher`s exakter Test gerechnet. Für die Untersuchung der
Notwendigkeit einer Eigenbluttransfusion in Abhängigkeit vom Lebensalter,
Hämoglobinwert (Hb) vor der ersten Eigenblutspende und dem operativen
Eingriff (Knie- oder Hüft-TEP) wurden die unabhängigen Variablen zunächst in
den Patientengruppen keine EBT und EBT beschrieben. Anschließend wurde
eine multivariate Analyse (logistische Regression) durchgeführt.
Für die Untersuchung eines möglichen Zusammenhanges des Hb-Wertes mit
dem Hämatokrit (Hk) und der Erythrozytenzahl (Erys) wurde sowohl für alle
Werte
als
auch
getrennt
für
alle
Zeitpunkte
der
Pearson'sche
Korrelationskoeffizient berechnet.
Die Speicherung und Berechnung der Mittelwerte erfolgte mit Hilfe des
Tabellenkalkulationsprogramms
Microsoft
Office
Textverarbeitung erfolgte in Microsoft Office Word 2003
- 33 -
Excel
2003.
Die
5. Ergebnisse
5.1 Patientendaten
Im Zeitraum von Januar 2001 bis Mai 2004 wurden bei 233 Patienten
präoperativ autologe Bluteinheiten entnommen. Es wurden bei diesen Patienten
( n= 233 ) insgesamt 370 Eigenblutkonserven entnommen.
Die allgemeinen Patientendaten (Geschlecht, Alter, Art der Prothese mit
Verankerungstechnik und Anästhesieform) sind in der Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle: 3: Allgemeine Patientendaten
Implantation einer Hüft-TEP
n=151
Implantation einer Knie-TEP
n=82
55
96
25
57
64+12
69+11
Verankerungsart (n)
vollzementiert
teilzementiert
zementfrei
5
12
134
43
39
-
Anästhesieform (n)
Allgemeinanästhesie
Regionalanästhesie
Kombinationsanästhesie
48
9
94
42
40
-
Geschlecht (n)
männlich
weiblich
Alter (Jahre)
x+s
Das Durchschnittsalter betrug 65.3 Jahre. Die jüngste Patientin war 29 Jahre
und die älteste Patientin 86 Jahre alt.
Das weibliche Geschlecht war mit n= 153 (65,7%) fast doppelt so häufig wie
das männliche Geschlecht n=80 (34,3%) vertreten.
- 34 -
Geschlechts- und Altersverteilung
Patientenanzahl
60
50
40
30
20
Männer
10
Frauen
0
<40 41-5051-60 61-70 71-8081-90 91100
Patientenalter
Abbildung 1 : Geschlechtsverteilung und Patientenalter
Tabelle 4: Operation und Geschlechtsverteilung der Patienten in Korrelation zum Patientenalter
<40
41-50
51-60
61-70
71-80
81-90
91-100
Gesamt
Bei
151
Anzahl
4
23
35
96
66
9
0
233
(64,8%)
Männer
1
7
14
38
20
0
0
80
der
Frauen
3
16
21
58
46
9
0
153
Patienten
wurde
Hüft-TEP
4
19
28
60
28
6
0
145
die
Knie-TEP
0
2
7
34
36
3
0
82
Implantation
H-Wechsel
0
2
0
2
2
0
0
6
einer
Hüft-
Totalendoprothese durchgeführt. Knie-Totalprothesenimplantationen wurden
bei 82 (35,2%) Patienten ausgeführt.
- 35 -
Anzahl der
Patienten
Prothesenart und Altersverteilung
60
50
40
30
20
10
0
Hüft-TEP
Knie-TEP
H-Wechsel
<40 41- 51- 61- 71- 81- 9150 60 70 80 90 100
Patientenalter
Abbildung 2: Prothesenart und Altersverteilung
Tabelle 5: Operationsart und Geschlechtsverteilung der Patienten
Männer
Frauen
Gesamt
Hüft-TEP
54 (37,24%)
91 (62,76% )
145 (62,23%)
Knie-TEP
25 (30,49%)
57 (69,51%)
82 (35,19%)
1 (16,7%)
5 (83,3%)
6 (2,58%)
80 (34,33%)
153 (65,67%)
233
H-Wechsel
Gesamt
Der Anteil der Hüftprothesen-Wechsel betrug 2,6%.
Tabelle 6: Verankerungsart der Prothese
zementfrei
zementiert
teilzement.
Gesamt
Hüft-TEP
134
11
6
151
Knie-TEP
0
39
43
82
Gesamt
134
44
46
227
92,4% der Hüft-Totalendoprothesen wurden zementfrei implantiert. Der Anteil
der zementierten und teilzementierten Knie-Totalendoprothesen war prozentual
annähernd gleich.
- 36 -
Anzahl der Endoprothesen
140
120
100
80
Hüft - TEP
60
Knie-TEP
40
20
0
zementfrei
zementiert
teilzement.
Abbildung 3: Verankerungsart der Prothese
Die
Kombinationsanästhesie
kam
in
62,1%
der
Hüftoperationen
zur
Anwendung, bei 31,0% erfolgte eine Allgemeinanästhesie und in 6,2% eine
CSE. Bei den Knieoperationen wurde mit 39,0% am häufigsten die CSEAnästhesieart angewendet. Eine SPA erfolgte bei 6,1% der Knieoperationen.
Bei
den
Hüftoperationen
kam
die
SPA
nicht
zur
Anwendung.
Die
Kombinationsnarkose wurde relativ häufig bei beiden Operationsformen
angewendet.
Tabelle 7 : Anästhesieart in Abhängigkeit der Operation
Anzahl der Endoprothesen
Knie-TEP
Hüft-TEP
H-Wechsel
ITN
3:1-Block
CSE
SPA
45
135
5
24
91
4
32
9
1
5
0
0
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Knie-TEP
Hüft-TEP
H-Wechsel
ITN
3:1-Block
CSE
Anästhesie-Art
Abbildung 4: Anästhesieart in Abhängigkeit der Operation
- 37 -
SPA
5.2 Eigenblutverbrauch
Von den 233 Patienten die Eigenblut spendeten, bekamen 72 der Patienten
(30,9%) im untersuchten Zeitraum Eigenbluttransfusionen. Insgesamt wurden
von den 233 Patienten 370 Eigenblutkonserven gespendet. Der Anteil der
verbrauchten Eigenblutkonserven lag bei 36,8%. Demzufolge wurden 234
Eigenblutkonserven verworfen also 63,2%.
Tabelle 8: Eigenblutverbrauch der Eigenblutspender
1 EBK
10
Patientenzahl
2 EBK
62
3 EBK
0
Eigenblutverbrauch der Eigenblutspender
80
60
Anzahl der
40
Patienten
20
0
Patientenzahl
1 EBK
2 EBK
3 EBK
Transfundierte
Eigenblutkonserven
Abbildung 5 : Eigenblutverbrauch der Eigenblutspender
Anhand der Tabelle 9 bzw. Abbildung 6 erkennt man, dass die meisten
Blutkonserven (31,3%) intraoperativ verabreicht worden sind. Während 17,3%
der Eigenblutkonserven am 1. postoperativem Tag verabreicht wurden.
Tabelle 9: Anzahl der Eigenbluttransfusion nach Transfusionszeitpunkt
intraop.
postop.
1. postop. Tag
Gesamt
1500ml
0
0
0
0
1000ml
29
10
23
62
- 38 -
500ml
5
1
4
10
Anzahl der Eigenbluttransfusionen
Anzahl der
Blutkonserven
40
30
1000ml
20
500ml
10
0
intraop.
postop.
1.postop. Tag
Zeitpunkt der Eigenbluttransfusion
Abbildung 6: Anzahl der Eigenbluttransfusion nach Transfusionszeitpunkt
Insgesamt erhielten Hüftpatienten 86 der Eigenblutkonserven (23,24%) und
Kniepatienten
nur
49
der
Eigenblutkonserven
(13,24%)
transfundiert
( gemessen am Anteil der gesamten gespendeten Eigenblutkonserven ). Bei
der Implantation von Hüft-Totalendoprothesen wurden die meisten Eigenblutkonserven (51,2%) unmittelbar intraoperativ dem Patienten infundiert.
Tabelle 10: Anzahl der transfundierten Eigenblutkonserven nach OP-Art und Zeitpunkt
intraop.
postop.
1. postop. Tag
Gesamt
Hüft-TEP
44
12
30
Knie-TEP
20
9
20
Hüft-TEP Wechsel
1
0
0
86
49
1
Eigenblutkonserven
Anzahl der
Eigenbluttransfusion nach OP-ART
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
intraop.
postop.
1. postop. Tag
Hüft-TEP
Knie-TEP
Hüft-TEP
Wechsel
Abbildung 7: Anzahl der transfundierten Eigenblutkonserven nach OP-Art und Zeitpunkt
- 39 -
Einen Überblick über den mittleren Blutverlust in Korrelation zur OP-Dauer
zeigen Abbildung 8 und Tabelle 11 wieder. Hier nimmt der intraoperative
Blutverlust mit zunehmender OP-Dauer zu.
Tabelle 11: Mittlerer Blutverlust in Korrelation zur OP-Dauer
Blutverlust/ml
45-60
min.
65-80min.
85-100min.
105120min
125140min
>140min
351,5
662,11
664,04
681,25
734,21
956,25
Blutverlust im Verhältnis zur OP-Dauer
Blutverlust/ml
1000
800
600
Blutverlust
400
200
45
-6
0
m
in
65
.
-8
0m
in.
85
-1
00
m
in
10
.
512
0m
12
in
514
0m
in
>1
40
m
in
0
Abbildung 8: Mittlerer Blutverlust in Korrelation zur OP-Dauer
- 40 -
5.3 Hämatologische Parameter
5.3.1 Hämoglobin
Der mittlere Hämoglobin-Wert lag vor der 1. Eigenblutspende ( EBS ) bei
14,1g/dl und betrug bei Aufnahme 12,49 g/dl. Er fiel zwischen der 1.
Eigenblutspende und zum intraoperativen Zeitpunkt um 32,9% ab. Der mittlere
Hämatokrit-Wert fiel in der o.g. Zeit um 31,4% ab und der mittlere
Erythrozytenwert fiel um 29,5% bis zum postoperativen Zeitpunkt. Von der
ersten EBS bis zur zweiten EBS sank der mittlere Hb-Wert um 3,7% bzw. um
8% von der zweiten EBS bis zur Aufnahme. Der weitere Laborverlauf bis zur
Entlassung aus der stationären Behandlung 2 Wochen postoperativ ist in der
Tabelle 12 ausgeführt.
Tabelle 12: Mittlere Laborwerte im Verlauf ab der Eigenblutspende
Vor 1.
Vor 2.
Bei
1.postop. 1 Woche 2.Woche
EBS
EBS
Aufnahme intraop. postop.
Tag
postop. postop.
Hb g/dl
14,1
13,58
12,49
9,45
9,82
9,45
9,47
9,84
Hk %
43
40,87
39,21
29,48
30,6
29,1
29,99
32,1
Erys/pl
4,55
4,33
4,14
0
3,21
3,09
3,28
3,35
50
45
40
35
30
Hb
25
Hk
20
Erys
15
10
in
tra
o
p.
B
ei
A
uf
n
ah
m
e
2.
E
B
S
V
or
V
or
1.
E
B
S
0
po
st
op
1.
.
po
st
op
.T
1
W
ag
oc
he
po
st
2.
op
W
.
oc
he
po
st
o
p.
5
Abbildung 9: Mittlere Laborwerte prä- und postoperativ
* intraoperativ erfolgte keine Bestimmung der Erythrozyten-Anzahl, weshalb auf der Abbildung 9 im
Verlauf der Erythrozyten-Linie ein“Knick“ zu sehen ist.
- 41 -
Die durchschnittlichen Hämoglobinwerte sind in der peri- und postoperativen
Phase erniedrigt. Deutliche Unterschiede der Hämoglobin-Verläufe zwischen
Hüft- und Knie-TEP Operationen kann man aus der Tabelle 13 nicht
entnehmen. Bei Patienten die eine Hüft-TEP implantiert bekommen haben sinkt
der mittlere Hb-Wert von der ersten EBS bis zur Aufnahme um 11,7% bzw. um
10,5% bei Knie-TEP Patienten. Postoperativ fällt der mittlere Hb-Wert von der
ersten EBS um 32% bei den Hüft-TEP Patienten bzw. um 28,3% bei den KnieTEP Patienten.
Tabelle 13: Mittlerer Hb-Verlauf bei Hüft- und Knie Operation ( g/dl )
Vor 1. Vor 2.
1.postop. 1 Wo.
2.Wo.
EBS
EBS Aufnahme intraop. postop.
Tag
Postop. Postop.
HüftTEP
KnieTEP
14,23
13,84
12,56
9,88
9,67
9,48
9,48
9,99
13,87
13,11
12,42
10,28
9,95
9,41
9,48
10,22
Mittlerer Hb-Verlauf bei Hüft-und Knie Operation
Mittlerer Hb-Wert ( g/dl )
16
14
12
10
Hüft-TEP
8
Knie-TEP
6
4
2
EB
S
ah
me
in t
rao
p.
po
sto
1. p
p.
os
to p
.T
1W
ag
o.
Po
2.W
sto
p.
o.
Po
sto
p.
Au
fn
2.
Vo
r
Vo
r
1.
EB
S
0
Abbildung 10: Mittlerer Hb-Verlauf bei Hüft- und Knie Operation ( g/dl )
Bis zum Ende der ersten postoperativen Woche nimmt der mittlere Hb-Wert bei
Patienten die Eigenblutkonserven erhielten auf niedrigem Niveau zu. Erst in der
- 42 -
zweiten postoperativen Woche ist ein weiterer Anstieg von 9,32% im Vergleich
zum intraoperativem Zeitpunkt zu verzeichnen.
Tabelle 14: Hb-Verlauf bei transfundierten bzw. nicht transfundierten Patienten (g/dl)
1 Wo.
Vor Vor 2. Aufnahm intraop postop 1.postop posto
1.EBS EBS
e
.
.
. Tag
p
EBT 13,68 13,16
12,15
8,95
9,07
8,68
9,09
kein
e
EBT 14,24 13,8
12,56
10,47
10,16
9,83
9,57
2.Wo.
posto
p
9,87
10,32
Hb-Verlauf bei transfundierten bzw. nicht
transfundierten Patienten
16
Hämoglobin g/dl
14
12
10
EBT
8
keine EBT
6
4
2
.
st
op
Po
2.
W
o.
po
st
op
g
Ta
W
o.
1
1.
po
st
op
.
st
op
.
.
po
op
in
t ra
hm
e
fn
a
BS
Au
.E
r2
Vo
Vo
r1
.E
BS
0
Abbildung 11: Hb-Verlauf bei transfundierten bzw. nicht transfundierten Patienten
Der Verlauf der Hämoglobinkonzentration während der Eigenblutspende bis zur
Operation bei Patienten die transfusionspflichtig ( Eigenblut ) geworden sind
bzw. kein Eigenblut erhielten ist in Abbildung 11 bzw. Tabelle 14 dargestellt.
Die Hb-Konzentration lag bei Patienten die ihr Eigenblut transfundiert
bekommen haben ( EBT / 13,68 g/dl ) präoperativ niedriger als die Patienten die
kein Eigenblut ( 14,24 g/dl) erhielten. Zum Zeitpunkt der Operation fiel die
Hämoglobinkonzentration bei Patienten die transfusionspflichtig geworden sind
um 34,6% während in der Gruppe die nicht transfusionspflichtig waren um
26,5%
- 43 -
Hämoglobin-Verlauf nach Eigenbluttransfusion
10
9,5
Hämoglobin
g/dl
9
Vor EBT
8,5
Nach EBT
8
intraop
postop.
1.postop.
Tag
Vor EBT
8,95
9,07
8,68
Nach EBT
9,54
9,52
9
Tabelle 15 und Abbildung 12: Hämoglobin-Verlauf vor und unmittelbar nach Eigenbluttransfusion
Nach der Gabe der Eigenblutkonserve wurde am gleichen Tag noch ein
Kontroll-Blutbild bestimmt. Die Hämoglobin-Werte sind unmittelbar nach Gabe
der Eigenblutkonserven intraoperativ, postoperativ bzw. am 1. postoperativen
Tag durchschnittlich um 6,18%, 4,73% bzw. 3,56% gestiegen.
Die relevanten Variablen, das Lebensalter der Patienten und der Hb-Wert vor
der ersten Eigenblutspende, werden getrennt nach Eigenbluttransfusion (EBT)
und keiner Eigenbluttransfusion (∅ EBT) in Tabelle 16 beschrieben.
Von 82 Patienten mit einer Knie-TEP erhielten nur 24 Eigenblut (29,27%), von
151 Patienten mit einer Hüft-TEP 48 (31,79%) Eigenblut transfundiert (Tab.15).
Tab. 16: Beschreibung von Alter und Hämoglobinwert (Hb) getrennt nach Eigenbluttransfusion (EBT)
und keiner Eigenbluttransfusion (∅ EBT)
25.
75.
pVariable
EBT
N Mittel SDA
Min
Median
Max
Perz.
Perz.
Wert*
Alter
∅ EBT 161
EBT
72
64.1
67.3
10.1
11.2
32
29
58
62
66
69
72
74.5
84
86
0.035
Hb vor erster
Eigenblutspende
∅ EBT 161
EBT
72
14.3
13.8
1.2
1.1
9.5
11
13.5
13.1
14.2
13.7
15
14.45
17.7
16.4
0.002
*zum Vergleich der Gruppen ∅ EBT und EBT wurde ein Mann-Whitney-U Test gerechnet
- 44 -
Tab. 17: Auszählung von Hüft- und Knie-TEP getrennt nach ∅ EBT und EBT
EBT
∅ EBT
Gruppe
N
N
%
n
%
p-Wert*
Hüft-TEP
151
103
63.98
48
66.67
0.767
Knie-TEP
82
58
36.02
24
33.33
*zum Vergleich der Gruppen wurde Fisher's exakter Test gerechnet
Ob die Patienten eine Knie- oder Hüft-TEP erhielten spielte im logistischen
Regressionsmodell keine Rolle, so dass diese Variable in das Modell nicht
einging (Tab. 18 u. 19).
Tab. 18: Logistisches Regressionsmodell: Abhängige Variable ∅ EBT / EBT, unabhängige Variablen
Alter und Hb-Wert
Alter
Hb vor erster
Eigenblutspende
Konstante
Koeffizient
SE
p-Wert
Odds Ratio
0.025
0.015
0.093
1.025
-0.340
0.130
0.009
0.712
2.343
2.154
0.277
95%-Konfidenzintervall
für Odds Ratio
untere
Obere
Grenze
Grenze
0.996
1.054
0.552
0.919
Tab. 19 Logistisches Regressionsmodell: Abhängige Variable ∅ EBT / EBT, unabhängige Variable HbWert
Hb vor erster
Eigenblutspende
Konstante
Koeffizient
SE
p-Wert
Odds Ratio
-0.367
0.128
0.004
0.693
4.335
1.787
0.015
95%-Konfidenzintervall
für Odds Ratio
untere
obere
Grenze
Grenze
0.539
0.890
Mit zunehmendem Alter stieg das Risiko eine Eigenbluttransfusion zu benötigen
pro Lebensjahr um das 1,025-fache, mit einem höheren Ausgangs-Hb-Wert
sank das Risiko pro Einheit (also 1 g/dl) auf das 0,712-fache. Somit war
weniger das Alter der Patienten sondern mehr der Ausgangs-Hb-Wert
aussagekräftig ob eine Transfusion notwendig wurde oder nicht.
- 45 -
Für jeden Patienten lässt sich die Wahrscheinlichkeit (W) für das Benötigen
einer Eigenbluttransfusion anhand des obigen Modells berechnen als:
W (ausgedrückt als Zahlenwert zwischen 0 und 1) = (1+exp(z))-1
(0 bedeutet 0%; 0,1 bedeutet 10%; 1 bedeutet 100%), wobei
z = 2.343 + 0.025 x Alter - 0.340 x Hb vor erster Eigenblutspende ist.
Im Prinzip kann jeder beliebige z Wert als Schwellwert fungieren, um zu
schätzen, ob ein Patient eine Eigenbluttransfusion benötigt oder nicht. So
können auch zu jedem z Wert eine entsprechend Sensitivität und Spezifität
ausgerechnet werden. Ein Graph, in dem die Größe 1-Spezifität der Sensitivität
gegenübergestellt wird, wird ROC Kurve genannt. Die ROC Kurve gibt einen
Überblick über die Diskriminierungsgüte des logistischen Modells. Als optimaler
Schwellwert z gilt der Wert, dessen Punkt in der ROC Kurve am meisten von
der Winkelhalbierenden entfernt ist.
Die in Abbildung 13 dargestellte ROC
Kurve zeigt keinen deutlichen Abstand zur Winkelhalbierenden, was bedeutet,
dass die diskriminatorische Power des Modells relativ gering ist.
ROC Kurve
1.0
Sensitivität
0.8
0.6
0.4
0.2
0.0
0.0
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
1 - Spezifität
Abbildung 13: ROC Kurve der logistischen Regression mit den erklärenden Variablen Alter und Hb
- 46 -
Da das Alter nur mit einer Signifikanz von 0.09 in das logistische
Regressionsmodell einging, wurde ein weiteres Modell mit dem Hb-Wert als
alleiniger erklärender Variable gerechnet. Mit einem höheren Hb-Wert sinkt das
Risiko, dass ein Patient eine Eigenbluttransfusion benötigt (pro Einheit auf das
0.693-fache). Die ROC Kurven der beiden logistischen Regressionsmodelle
zeigen keinen deutlichen Unterschied (Abbildung14).
ROC Kurve
1.0
Sensitivität
0.8
0.6
0.4
0.2
0.0
0.0
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
1 - Spezifität
Modell HB
Modell Alter - HB
Abbildung 14: ROC Kurve der logistischen Regression mit den erklärenden Variablen Alter und Hb
sowie nur Hb
In der Tabelle 20 sind Anzahlen an richtig und falsch klassifizierten Patienten,
Sensitivitäten und Spezifitäten gelistet, die resultieren, wenn die angeführten
Hb-Werte als Schwellwert verwendet werden. Dieser Tabelle ist zu entnehmen,
dass eine Falschpositivrate von 20% (20% der Eigenblutspenden werden
verworfen), dies entspricht hier etwa 46 Patienten, einhergeht mit einer
Falschnegativrate von 16%, dies entspricht hier etwa 38 Patienten. Eine
Falschpositivrate von 10% führt zu einer Falschnegativrate von 24%; eine
Falschpositivrate von 5% zu einer Falschnegativrate von 28%. Diese Werte
unterscheiden sich nur unwesentlich von denen des (oben nicht in
Zahlenwerten dargestellten) Modells mit zusätzlicher Berücksichtigung des
Alters.
- 47 -
Tabelle 20: Klassifizierungstabelle (unabhängige Variable Hb)
richtig klassifiziert
falsch klassifiziert
Hb
EBT
∅ EBT
EBT
∅ EBT
Sensitivität
10.2
10.95
11.35
11.75
11.95
12.2
12.35
12.5
12.65
12.75
12.85
12.95
13.05
13.15
13.25
13.35
13.45
13.55
13.65
13.75
13.85
13.95
14.05
14.15
14.25
14.35
14.45
14.55
14.65
14.75
14.85
14.95
15.05
15.15
15.25
15.35
15.45
15.55
15.65
15.75
15.85
15.95
16.05
16.15
16.3
16.5
16.75
17
17.15
17.4
17.65
18.7
0
0
1
2
3
6
6
7
7
10
12
14
17
21
25
28
29
31
34
39
41
45
45
50
52
52
54
57
58
59
60
61
63
64
65
66
67
68
69
69
69
70
70
71
71
72
72
72
72
72
72
72
160
159
159
157
157
157
155
151
149
147
144
141
138
132
129
128
126
119
115
107
100
95
93
87
77
74
67
62
58
51
48
41
38
35
35
28
22
20
16
13
12
11
10
9
8
7
5
4
3
2
1
0
1
2
2
4
4
4
6
10
72
72
71
70
69
66
66
65
0.000
0.000
0.014
0.028
0.042
0.083
0.083
0.097
0.097
0.139
0.167
0.194
0.236
0.292
0.347
0.389
0.403
0.431
0.472
0.542
0.569
0.625
0.625
0.694
0.722
0.722
0.750
0.792
0.806
0.819
0.833
0.847
0.875
0.889
0.903
0.917
0.931
0.944
0.958
0.958
0.958
0.972
0.972
0.986
0.986
1.000
1.000
1.000
1.000
1.000
1.000
1.000
Für
die
Untersuchung
12
65
14
17
20
62
60
58
23
55
29
32
33
35
42
51
47
44
43
41
46
38
54
61
66
68
74
84
87
94
99
103
110
113
120
123
126
126
133
139
141
145
148
149
150
151
152
153
154
156
157
158
159
160
161
33
31
27
27
22
20
20
18
15
14
13
12
11
9
8
7
6
5
4
3
3
3
2
2
1
1
0
0
0
0
0
0
0
eines
möglichen
1Spezifität
Spezifität
0.006
0.012
0.012
0.025
0.025
0.025
0.037
0.062
0.075
0.087
0.106
0.124
0.143
0.180
0.199
0.205
0.217
0.261
0.286
0.335
0.379
0.410
0.422
0.460
0.522
0.540
0.584
0.615
0.640
0.683
0.702
0.745
0.764
0.783
0.783
0.826
0.863
0.876
0.901
0.919
0.925
0.932
0.938
0.944
0.950
0.957
0.969
0.975
0.981
0.988
0.994
1.000
Zusammenhanges
0.994
0.988
0.988
0.975
0.975
0.975
0.963
0.938
0.925
0.913
0.894
0.876
0.857
0.820
0.801
0.795
0.783
0.739
0.714
0.665
0.621
0.590
0.578
0.540
0.478
0.460
0.416
0.385
0.360
0.317
0.298
0.255
0.236
0.217
0.217
0.174
0.137
0.124
0.099
0.081
0.075
0.068
0.062
0.056
0.050
0.043
0.031
0.025
0.019
0.012
0.006
0.000
des
Hämoglobinwertes mit dem Hämatokrit und der Erythrozytenzahl wurde sowohl
für alle Werte als auch getrennt für alle Zeitpunkte der Pearson'sche
Korrelationskoeffizient berechnet. Begleitend wurden die Koeffizienten darauf
getestet, ob sie von Null verschieden sind (Tabelle: 21).
- 48 -
Tab. 21: Pearsonsche Korrelationskoeffizienten r von Hämoglobin mit Hämatokrit und
Erythrozytenzahl zu unterschiedlichen Zeitpunkten
Hämatokrit
Erythrozyten
Zeitpunkt
n
r
p
n
r
p
alle Werte
1839
0.979
< 0.0005
1588
0.955
< 0.0005
vor 1. EBS
233
0.901
< 0.0005
233
0.785
< 0.0005
vor 2. EBS
159
0.925
< 0.0005
159
0.826
< 0.0005
Aufnahme
231
0.952
< 0.0005
230
0.817
< 0.0005
intraop. vor Transf.
3
221
0.923
< 0.0005
intraop. nach EBT
34
0.876
< 0.0005
4
postop. OP-Tag
230
0.962
< 0.0005
229
0.907
< 0.0005
postop. OP-Tag nach EBT
12
0.974
< 0.0005
12
0.915
< 0.0005
1. postop.Tag
232
0.977
< 0.0005
231
0.891
< 0.0005
1. postop.Tag nach EBT
27
0.980
< 0.0005
27
0.929
< 0.0005
1 Wo postop.
232
0.973
< 0.0005
232
0.914
< 0.0005
2 Wo postop
198
0.863
< 0.0005
198
0.956
< 0.0005
bei Entlassung
30
0.959
< 0.0005
30
0.919
< 0.0005
Die berechneten Korrelationskoeffizienten (r) sind hoch, allerdings ist kein
Parameter dem anderen (nach einer linearen Transformation) direkt gleich zu
setzen. Es besteht somit durchaus eine parallelverlaufende Entwicklung der
gemessenen Parameter (Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozytenzahl). Der
Zusammenhang der Parameter ist aber nicht stark genug, um beispielsweise
nur den Hämatokritwert zu bestimmen und hierdurch zuverlässig auf den
Hämoglobinwert rückschließen zu können. So kann zum Beispiel wie aus dem
Streudiagramm ersichtlich ist ein Hb-Wert von 10 g/dl im Extremfall mit einem
Hämatokrit-Wert von 25-40 % einhergehen (Abbildung 15).
Streudiagramm Hämoglobin - Erythrozyten
Streudiagramm Hämoglobin - Hämatokrit
6
60
55
5
50
Erythrozyten
45
HK
40
35
30
4
3
25
2
20
15
1
10
5
10
15
5
20
10
15
20
HB
HB
Abbildung 15: Streudiagramme hinsichtlich des Zusammenhanges der Labor-Parameter Hämoglobin,
Hämatokrit und Erythrozytenzahl
- 49 -
5.3.2 Hämatokrit
Wie aus der Abbildung 16 und Tabelle 22 ersichtlich, fällt der präoperative
mittlere Hämatokritwert bei Patienten mit Eigenbluttransfusion ( EBT ) bei
Aufnahme bis zum intraoperativen Zeitpunkt um 25,28% und erreicht in der 2.
postoperativen Woche erst 85,45% des Ausgangwertes bei Aufnahme bzw.
77,02% des Ausgangwertes vor der 1. Eigenblutspende ( EBS ). Der
Hämatokrit-Wert steigt in der zweiten postoperativen Woche um 11,07% bei
Patienten die ihre Eigenblutkonserven erhielten bzw. um 4,76% bei denen die
keine Eigenbluttransfusion erhielten.
Tabelle 22: Das Verhalten des Hämatokrits bei Patienten, die Eigenblutkonserven erhielten bzw.
Patienten die keine Eigenblutkonserven erhielten (in % )
EBT
Keine
EBT
Vor
1.EBS
Vor 2.
EBS
41,86
39,73
37,73
28,19
43,65
41,18
39,7
32,4
1.postop.
Tag
1 Wo.
Postop
2.Wo.
postop.
28,67
26,37
29,7
32,24
31,58
30,54
30,38
33,16
Aufnahme intraop. postop.
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
EBT
Keine EBT
Vo
r1
.EB
S
Vo
r2
.E
BS
Au
fna
hm
e
int
rao
p.
po
sto
1.p
p.
os
top
.T
1W
ag
o.
Po
sto
2.
p
Wo
.po
sto
p.
hämatokrit %
Das Verhalten des Hämatokrit
Abbildung 16: Das Verhalten des Hämatokrits bei Patienten, die Eigenblutkonserven erhielten bzw.
Patienten die keine Eigenblutkonserven erhielten.
- 50 -
Vergleicht man die Hämatokritwerte bei Patienten die eine Hüft-TEP Operation
erhielten mit denen die sich einer Knie-TEP Operation unterzogen haben, so
sinkt der Hämatokrit-Wert von einem präoperativem Mittelwert von 39,38% bei
Aufnahme bzw. 42,89% vor der ersten Eigenblutspende auf 30,22% nach der
Operation bei Patienten die eine Hüft-TEP implantiert bekamen. Dies ist ein
Abfall von 23,3% bzw. 29,5% gegenüber der ersten Eigenblutspende bei
Patienten die eine Hüft-TEP implantiert bekommen haben. Der mittlere
Hämatokrit-Wert fällt bei Patienten bei denen eine Knie-TEP Operation
durchgeführt wurde von 38,92% auf 31,18% nach der Operation ab. Ein
Hämatokritabfall von 19,88% ( Knie-TEP ) gegenüber 23,26% bei Patienten die
eine Hüft-TEP implantiert bekommen haben. Ein leichter Anstieg ist in der
zweiten postoperativen Woche bei Hüft-TEP Patienten um 6,73% und bei KnieTEP Patienten um 6,56% zu verzeichnen gegenüber den Ausgangswerten am
postoperativen Tag bzw. am OP-Tag.
Tabelle 23: Verlauf des Hämatokritwertes bei Hüft- und Knie-TEP Operationen (in %)
HüftTEP
KnieTEP
Vor 1.
EBS
Vor 2.
EBS
42,89
41,22
39,38
30,31
30,22
29,57
30,03
32,4
41,93
40,39
38,92
32,15
31,18
29,53
30,37
33,37
Aufnahme intraop. postop.
1.postop. 1 Wo.
2.Wo.
Tag
Postop. Postop.
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Hüft-TEP
po
st
1.
op
po
.
st
op
.T
1
ag
W
o.
Po
st
op
2.
W
.
o.
Po
st
op
.
in
tr
ao
p.
A
uf
na
hm
e
V
or
V
or
2.
E
B
S
Knie-TEP
1.
E
B
S
% Hämatokrit
Hämatokrit-Verlauf bei Hüft-/Knie-TEP-OP
Abbildung 16: Verlauf des Hämatokritwertes bei Hüft- und Knie-TEP Operationen
- 51 -
Die Patienten erhielten in der Regel intraoperativ, postoperativ bzw. am ersten
postoperativen
Tag
ihre
Eigenblutkonserven.
Vergleicht
man
die
Hämatokritwerte vor der Eigenbluttransfusion ( vor EBT ) mit den Werten nach
der Eigenbluttransfusion ( nach EBT ) so nimmt in den Gruppen die
intraoperativ und postoperativ Eigenblut erhielten der mittlere Hämatokritwert
trotz Eigenbluttransfusion ab. Bei Patienten die ihre Eigenblutkonserven am
ersten postoperativen Tag transfundiert bekommen haben ist ein Anstieg
( 3,38% ) zu verzeichnen.
Hämatokrit-Verlauf vor und nach EBT
% Hämatokrit
31
30
Vor EBT
29
Nach EBT
28
27
intraop.
postop
1.postop.Tag
Vor EBT
30,42
29,56
28,29
Nach EBT
29,15
28,35
29,29
Tabelle 24 und Abbildung 17 : Hämatokrit-Verlauf vor und unmittelbar nach EBT
5.3.3 Erythrozyten (=rote Blutkörperchen)
Intraoperativ wurden von den Anästhesisten die Erythrozytenwerte nicht
gemessen, weshalb in den folgenden Tabellen und Abbildungen der Wert null
vorkommt.
Tabelle 25: Veränderungen des mittleren Erythrozytenwertes bei Hüft- und Knie-TEP Operationen
(Erys /pl)
Vor 1. Vor 2.
1.postop. 1 Wo.
2.Wo.
EBS
EBS
Aufnahme intraop. postop.
Tag
Postop. Postop.
4,59
4,35
4,15
0
3,19
3,11
3,14
3,36
H-TEP
4,49
4,31
4,13
0
3,3
3,12
3,18
3,48
K-TEP
4,55
4,33
4,14
0
3,23
3,11
3,16
3,4
Gesamt
- 52 -
Erythrozyten-Verlauf bei Hüft-und Knie TEPOperationen
H-TEP
K-TEP
po
st
1.
op
po
.
st
op
.T
1
ag
W
o.
Po
st
op
2.
W
.
o.
Po
st
op
.
in
tra
op
.
Gesamt
V
or
1.
E
B
S
V
or
2.
E
B
S
A
uf
na
hm
e
Erythrozyten / pl
5
4,5
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
Abbildung 18: Veränderungen des mittleren Erythrozytenwertes bei Hüft- und Knie-TEP Operationen
( Erys /pl )
Abbildung 18 und Tabelle 25 geben Aufschluß über die prä,- peri,- und
postoperativen
Veränderungen
des
mittleren
Erythrozytenwertes
bei
Implantation von Hüft- und Knie-TEP`s. Der präoperative Mittelwert der
Erythrozyten von 4,15/pl sinkt am ersten postoperativen Tag auf 3,11/pl bei den
Hüft-Patienten. Er fällt um 25,06% gegenüber dem Ausgangswert bei
Aufnahme. Bei den Knie-TEP Patienten beträgt dieser Abfall 24,46%. Hüft- und
Knie-TEP Patienten lassen eine ansteigende Tendenz der postoperativen
Mittelwerte in der zweiten postoperativen Woche erkennen.
- 53 -
Erythrozyten-Verlauf vor und nach EBT
Erythrozyten / pl
4
3
Vor EBT
2
Nach EBT
1
Gesamt
0
intraop.
postop.
1.postop.Tag
Vor EBT
0
3,21
3,01
Nach EBT
0
3,11
3,07
Gesamt
0
3,17
3,04
Tabelle 26 und Abbildung 19: Erythrozyten-Verlauf vor und unmittelbar nach Eigenbluttransfusion
( Erys/pl )
Aus Tabelle 26 und Abbildung 19 geht das Verhalten der mittleren
Erythrozytenwerte vor und nach Gabe der Eigenblutkonserven am OP-Tag und
ersten postoperativen Tag hervor ( Intraoperativ wurden die Erythrozytenwerte
nicht gemessen, weshalb wir keine Daten erheben konnten ). Bei Patienten die
ihr Eigenblut am postoperativem Tag transfundiert bekommen haben ist kein
Anstieg der mittleren Erythrozytenwerte zu entnehmen. Im Gegenteil er sinkt
von einem mittleren Erythrozytenwert von 3,21/pl auf 3,11/pl ab. Ein Abfall von
3,1% trotz Gabe von Eigenblut.
Tabelle 27: Erythrozytenzahl-Verlauf bei transfundierten bzw. nicht transfundierten Patienten ( Erys/pl )
EBT
keine
EBT
Vor
1.EBS
Vor 2.
EBS
Aufnahme
Intraop.
postop.
1.postop.
Tag
1 Wo.
postop.
2. Wo.
postop.
4,59
4,36
4,21
0
3,35
3,23
3,18
3,45
4,44
4,23
3,99
0
2,99
2,86
3,07
3,3
- 54 -
Erythrozyten/ pl
Erythrozyten-Verlauf bei Pat. mit EBT
und ohne EBT
5
4,5
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
EBT
keine EBT
.
.
e
g
S
S
p.
p. Ta
m
op
op
B
B
t
t
o
o
h
t
E
s
s
E
.
a
ra
1.
os top
2.
po
po
fn
nt
.
r
i
p
.
r
u
s
o
o
o
o
A
V
V
W
po
W
.
.
1
1
2
Abbildung 20: Erythrozyten-Verlauf bei transfundierten bzw. nicht transfundierten Patienten
Der mittlere Erythrozytenwert nimmt in der Gruppe der Patienten, die ihr
Eigenblut erhielten kontinuierlich bis zur ersten postoperativen Woche ab. Erst
in der zweiten postoperativen Woche ist ein leichter Anstieg zu beobachten.
Dagegen ist bei Patienten, die nicht transfusionbedürftig waren ein Anstieg der
mittleren Erythrozytenwerte schon in der ersten postoperativen Woche zu
beobachten.
- 55 -
5.4 Labor-Verlauf in Abhängigkeit der TEP-Verankerungsart
5.4.1 Labor-Verlauf bei Patienten mit Hüft-TEP
Tabelle 28: Hämoglobin-Verlauf in Abhängigkeit der Hüft-TEP Verankerung (g/dl)
zementfrei
zementiert
Teilzem.
Vor
1.EBS
14,32
14,8
13,9
Vor
2. EBS Aufnahme intraop.
13,96
12,67
10
13,1
12,8
10,2
12,7
12,1
8,9
postop.
9,89
10
8,9
1.postop.
Tag
9,62
9,4
8,7
1 Wo.
postop.
9,59
9,6
8,8
2. Wo.
postop.
9,72
10,4
9,5
Die Tabellen 28-30 und Abbildungen 21-23 geben die Hämoglobin,- Hämatokritund Erythrozyten-Verläufe bei verschiedenen Hüft-TEP Verankerungen wieder.
Vergleicht man die Veränderungen der mittleren Hämoglobin,- Hämatokrit- und
Erythrozytenwerte bei zementfreier Hüft-TEP Verankerung vor der ersten EBS
bis zum 1. postoperativen Tag, so ist ein nahezu paralleler Abfall der
Hämoglobin ( 32,8% ) und Hämatokrit ( 31,1% ) Werte abzuleiten.
Hämoglobin-Verlauf in Abhängigkeit der HüftTEP Verankerung
16
Hämaglobin g/dl
14
12
10
zementf rei
8
zementiert
6
Teilzem.
4
2
int
rao
p.
po
sto
1.p
p.
os
top
.T
ag
1W
o.
po
sto
2.
p
W
o.p
os
top
.
Vo
r1
.E
BS
Vo
r2
.E
BS
Au
fna
hm
e
0
Abbildung 21: Hämoglobin-Verlauf in Abhängigkeit der Hüft-TEP Verankerung
- 56 -
Tabelle 29: Hämatokrit-Verlauf bei verschiedenen Hüft-TEP Verankerungsarten
zementfrei
zementiert
Teilzem.
Vor
1.EBS
43,8
42,2
41,8
Vor
2. EBS Aufnahme intraop.
41,4
39,3
30,5
41,8
41
30,3
38,1
38,1
27,5
postop.
30,5
30,9
29,2
1.postop.
Tag
29,2
29,4
27,2
1. Wo.
postop
30,3
27,8
27,8
2. Wo.
postop.
32,0
30,6
30,6
Die mittleren Erythrozytenwerte dagegen sinken im o.g. Zeitraum nur um 24,1%
ab.
Diese Entwicklungstendenz setzt sich auch zum Zeitpunkt der 2. EBS bzw. bei
Aufnahme bis zum 1. postoperativen Tag in nahezu gleichen prozentualen
Anteilen fort.
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
zementf rei
zementiert
int
rao
p.
po
sto
1.p
p
os
top .
.T
ag
1W
o.
po
sto
2.
p
W
o.p
os
top
.
Teilzem.
Vo
r1
.E
BS
Vo
r2
.E
BS
Au
fn
ah
me
Hämatokrit %
Hämatokrit-Verlauf in Abhängigkeit der Hüft-TEP
Verankerung
Abbildung 22: Hämatokrit-Verlauf in Abhängigkeit der Hüft-TEP Verankerung ( in %)
Tabelle 30: Erythrozytenzahl-Verlauf bei verschiedenen Hüft-TEP Verankerungsarten( /pl)
zementfrei
zementiert
Teilzem.
Vor
1.EBS
4,6
4,6
4,4
Vor
2. EBS Aufnahme intraop.
4,36
4,15
0
4,2
4,1
0
3,9
3,9
0
- 57 -
postop.
3,22
3,2
2,9
1.postop.
Tag
3,12
3
2,8
1. Wo.
postop.
3,18
3,1
2,9
2. Wo.
postop.
3,35
3,4
3,1
In der zweiten postoperativen Woche ist eine ansteigende Tendenz der
mittleren Hämoglobin,- Hämatokrit- und Erythrozytenwerte zu erkennen.
Erythrozyten-Verlauf in Abhängigkeit der HüftTEP Verankerung
zementf rei
zementiert
int
rao
p.
po
sto
1.p
p
os
top .
.T
ag
1W
o.
po
sto
2.
p
W
o.p
os
top
.
Teilzem.
Vo
r1
.E
BS
Vo
r2
.E
BS
Au
fn
ah
me
Erythrozyten /pl
5
4,5
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
Abbildung 23: Erythrozyten-Verlauf bei verschiedenen Hüft-TEP Verankerungsarten
5.4 2 Labor-Verlauf bei Patienten mit Knie-TEP
Tabelle 31: Hämoglobin-Verlauf bei verschiedenen Knie-TEP Verankerungsarten (g/dl)
Teilzem.
zementiert
Vor
1.EBS
13,97
13,68
Vor
2. EBS
13,2
12,88
Aufnahme intraop.
12,49
10,1
12,26
10,18
postop.
9,76
9,83
1.postop.
Tag
9,3
9,44
1. Wo.
postop.
9,29
9,46
2. Wo.
postop.
10,11
10,25
Einen Überblick über den Verlauf der mittleren Hämoglobin,-Hämatokrit- und
Erythrozytenwerte bei Knie-TEP Patienten zeigen die folgenden Abbildungen
und Tabellen.
Am ersten postoperativen Tag fallen die mittleren Hämoglobin-Werte bei
Patienten mit teilzementierter Knie-TEP-Verankerung um 33,43%. Bei Patienten
mit vollzementierter Knie-TEP-Verankerung beträgt dieser Abfall 31%. Vom
Zeitpunkt der ersten EBS bis zur Aufnahme fällt der mittlere Hämoglobin-Wert
um 10,6% bei Patienten mit teilzementierter- bzw. 10,4% mit zementierter KnieTEP Verankerung.
- 58 -
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Teilzem.
zementiert
Vo
r1
.
Vo EB
r2 S
.E
BS
Au
fn
ah
m
e
in
tra
op
.
1. pos
po
t
st op.
op
1
W . Ta
o.
g
po
2.
st
W
op
o.
po
st
op
.
Hämoglobin g/dl
Hämoglobin-Verlauf in Abhängigkeit der KnieTEP Verankerung
Abbildung 24: Hämoglobin-Verlauf bei verschiedenen Knie-TEP Verankerungarten
Vergleicht man die mittleren Werte für Hämoglobin, Hämatokrit und
Erythrozyten miteinander so ist ein Abfall von 30% ±3% vom Zeitpunkt der 1.
EBS bis zum 1. postoperativen Tag zu beobachten.
Vom Zeitpunkt der 2. EBS bis zum 1. postoperativen Tag kommt es zu einem
Abfall von 29%±1%.
Diese Werte gelten sowohl für Hämoglobin, Hämatokrit als auch für mittlere
Erythrozytenwerte.
Tabelle 32: Hämatokrit-Verlauf bei zementierter und teilzementierter Knie-TEP Verankerung (in % )
Vor
Vor
1.postop. 1. Wo.
2. Wo.
1.EBS
2. EBS Aufnahme intraop. postop.
Tag
postop.
postop.
42,21
40,37
39,01
32,15
30,6
29,2
28,96
31,83
Teilzem.
41,48
40,14
38,71
31,53
30,96
29,74
30,35
33,16
zementiert
- 59 -
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Teilzem.
zementiert
Vo
r
1.
E
Vo
B
r2 S
.E
BS
Au
fn
ah
m
e
in
tra
op
.
1. pos
po
t
st op.
op
1
.T
W
ag
o.
p
2.
os
W
to
p
o.
po
st
op
.
Hämatokrit %
Hämatokrit-Verlauf in Abhängigkeit der Knie-TEP
Verankerung
Abbildung 25: Hämatokrit-Verlauf bei zementierter und teilzementierter Knie-TEP Verankerung ( in % )
Bei einem Vergleich der Werte sowohl innerhalb der Knie-TEP Verankerung als
auch der Hüft-TEP Verankerung untereinander sind
keine eindeutigen
Tendenzen augenfällig.
Wie oben schon erwähnt kommt es sowohl in beiden Gruppen der Knie-TEP`s (
teilzementierte und zementierte ) als auch den Hüft-TEP`s zu einem nahezu
parallelem Abfall ( ~30%±3% ) der mittleren Werte für Hämoglobin, Hämatokrit
und Erythrozyten.
Tabelle 33: Erythrozytenzahl-Verlauf bei zementierter und teilzementierter Knie-TEP Verankerung ( /pl )
Vor
Vor
1.postop. 1.Wo.
2. Wo.
1.EBS 2. EBS Aufnahme intraop. postop.
Tag
postop. postop.
Teilzem.
4,5
4,3
4,16
0
3,22
3,07
3,08
3,34
zementiert
4,46
4,3
4,12
0
3,29
3,17
3,21
3,47
- 60 -
4,5
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
Teilzem.
zementiert
Vo
r1
.
Vo EBS
r2
.
Au EBS
fna
hm
e
int
rao
p.
1.p pos
t
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1 W p. T
ag
o.
po
2.
st
W
o.p op
os
top
.
Erythrozyten /pl
Erythrozyte n-Ve rlauf in Abhängigke it de r Knie TEP Ve ranke rung
Abbildung 26: Erythrozyten-Verlauf bei zementierter und teilzementierter Knie-TEP Verankerung
In den folgenden Tabellen sowie Abbildungen werden die verschiedenen TEPVerankerungsarten mit hämatologischen Parametern bei Patienten die
Eigenblut erhielten bzw. kein Eigenblut bekamen verglichen.
Tabelle 34: Hb-Verlauf bei Patienten mit EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart (g/dl)
Vor 1. Vor 2.
1.postop. 1. Wo.
2. Wo.
EBS
EBS Aufnahme intraop. postop.
Tag
postop. postop.
H-TEP
13,4
12,3
11,6
8,7
8,9
8,6
8,7
9,4
teilzem.
H-TEP
14,1
13,4
12,2
8,9
9
8,8
9,4
9,8
zementfrei
K-TEP
13,2
12,3
11,8
9,1
8,8
7,8
9,2
10,2
teilzem.
K-TEP
13,2
12,5
11,6
9,4
9,2
8,7
10
10,2
zementiert
Patienten die ihr Eigenblut erhielten und eine teilzementierte Knie-TEP
implantiert bekamen zeigten den größten Hämoglobin-Abfall.
In dieser Gruppe fiel der mittlere Hb-Wert zum Zeitpunkt der ersten EBS bis
zum ersten postoperativem Tag um 40,9%. Im Vergleich dazu fiel der mittlere
Hb-Wert in der Gruppe die eine teilzementierte Hüft-TEP implantiert bekamen
um 35,8%.
- 61 -
Hb-Verlauf bei Patienten mit EBT in Abhängigkeit der TEP
Verankerungsart
16
Hämoglobin g/dl
14
12
H-TEP teilzem.
10
H-TEP zem.frei
8
K-TEP teilzem.
6
K-TEP zem.
4
2
int
rao
p.
po
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p.
1.p
os
top
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ag
1W
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po
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2.
p.
Wo
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p.
Vo
r1
.EB
S
Vo
r2
.E
BS
Au
fna
hm
e
0
Abbildung 27: Hb-Verlauf bei Patienten mit EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart (g/dl)
Vergleicht
man
weiterhin
die
Hb-Werte
der
Patienten
mit
erfolgter
Eigenbluttransfusion, ist in der Gruppe bei denen eine vollzementierte Knie-TEP
implantiert wurde der Hb-Abfall mit 34,1% am niedrigsten.
Bei der Implantation von zementfreien Hüft-TEP fiel der mittlere Hb-Wert um
37,6%.
Tabelle 35: Hk-Verlauf bei Patienten mit EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart (in %)
Vor 1. Vor 2.
1.postop. 1 Wo.
2. Wo.
EBS
EBS Aufnahme intraop. postop.
Tag
postop. postop.
H-TEP
40,1
37,3
36,4
27,1
30
26,7
27,3
29,9
teilzem.
H-TEP
42,7
40,6
38
28,1
27,9
26
29,8
31
zementfrei
K-TEP
41
37,9
37,1
29,5
30,8
24,6
27,3
33,5
teilzem.
K-TEP
40,2
39,2
37,7
29,1
29
27
31,5
32,8
zementiert
- 62 -
Hk-Verlauf bei Patienten mit EBT in Abhängigkeit der TEP
Verankerungsart
45
40
Hämatokrit %
35
30
H-TEP teilzem.
25
H-TEP zem.frei
20
K-TEP teilzem.
15
K-TEP zem.
10
5
Vo
r1
.EB
S
Vo
r2
.E
BS
Au
f na
hm
e
int
rao
p.
po
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1. p
p.
os
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1W
ag
o.
po
sto
2.
p.
Wo
. po
sto
p.
0
Abbildung 28: Hk-Verlauf bei Patienten mit EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart ( in % )
Einen annähernd gleichen prozentualen Abfall des mittleren Hb- und Hk-Wertes
zeigen Patienten die eine teilzementierte Knie-TEP erhielten. In dieser Gruppe
fiel der mittlere Hb- bzw. Hk-Wert um 40,9- bzw. 40%.
Tabelle 36: Erys-Verlauf bei Patienten mit EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart ( /pl )
Vor 1. Vor 2.
1.postop. 1. Wo.
2. Wo.
EBS
EBS Aufnahme intraop. postop.
Tag
postop. postop.
H-TEP
4,2
3,9
3,8
0
2,9
2,8
2,9
3,1
teilzem.
H-TEP
4,5
4,3
4
0
2,9
2,9
3,1
3,3
zementfrei
K-TEP
4,3
4,1
3,9
0
2,9
2,6
3,13
3,4
teilzem.
K-TEP
4,3
4,2
3,8
0
3
2,8
3,3
3,4
zementiert
Auch der mittlere Erythrozytenwert fiel in dieser Gruppe in annähernd gleichen
prozentualen Anteilen ( 39,5% ). Der niedrigste mittlere Erythrozyten-Abfall ist
bei Patienten, die eine teilzementierte Hüft-TEP implantiert bekamen zu
verzeichnen ( 33,3% ). Den größten mittleren Erythrozyten-Abfall kann man bei
Patienten beobachten, bei denen eine teilzementierte Knie-TEP erfolgte
( 39,5% ).
- 63 -
Erys-Verlauf bei Patienten mit EBT in Abhängigkeit der TEP
Verankerungsart
4,5
Erythrozyten / pl
4
3,5
H-TEP teilzem.
3
H-TEP zem.frei
2,5
K-TEP teilzem.
2
K-TEP zem.
1,5
1
0,5
po
st o
p.
1. p
os
top
.T
ag
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o.
pos
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.
2.
Wo
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rao
p.
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Au
f na
hm
e
BS
Vo
r2
.E
Vo
r1
.EB
S
0
Abbildung 29: Erys-Verlauf bei Patienten mit EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart ( /pl)
In den Abbildungen 30 bis 32 wird der Verlauf der Labor-Werte in Abhängigkeit
der TEP-Verankerungsarten bei Patienten die kein Eigenblut erhielten
dargestellt. Die weiteren Labor-Werte in Prozent-Angaben beziehen sich auf die
Zeitpunkte vor der ersten EBS sowie am ersten postoperativen Tag.
Vergleicht man die mittleren Hb-Werte dieser Gruppe ( kein EBT ) mit der
Gruppe die ihr Eigenblut erhielten ( EBT ), so liegen die mittleren Hb-Werte vor
der ersten Eigenblutspende ( EBS ) mit 14,15 g/dl höher als bei der Gruppe die
ihr Eigenblut bekam mit 13,48 g/dl.
- 64 -
Tabelle 37: Hb-Verlauf bei Patienten ohne EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart ( g/dl )
Vor 1. Vor 2.
1.postop. 1 Wo.
2. Wo.
EBS
EBS Aufnahme intraop. postop.
Tag
postop. postop.
H-TEP
14
13,1
11,6
9,6
9,6
9,1
9
9,8
teilzem.
H-TEP
14,4
14,2
12,9
10,4
10,1
10
9,7
10,4
zementfrei
K-TEP
14,4
13,7
12,9
10,7
10,3
10,1
9,6
10,5
teilzem.
K-TEP
13,8
12,9
12,3
10,4
10,1
9,6
9,3
10,2
zementiert
In der Gruppe-EBT mit erfolgter teilzementierter Knie-TEP liegt der mittlere HbAbfall mit 40,9% deutlich höher als in der Gruppe-kein EBT mit 29,8%. In
beiden Gruppen ( EBT / kein EBT ) ergibt sich auch ein deutlicher Unterschied
beim Abfall des mittleren Hb-Wertes für Patienten die eine zementfreie HüftTEP implantiert bekamen. Hier liegt der mittlere Hb-Abfall mit 37,6% ( EBT )
deutlich höher als in der Gruppe bei denen keine EBT erfolgte mit 30,6%.
Hb-Verlauf bei Patienten ohne EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart
16
14
Hämoglobin g/dl
12
H-TEP teilzem.
10
H-TEP zem.frei
8
K-TEP teilzem.
6
K-TEP zem.
4
2
po
st o
p.
1.
po
sto
p.
Ta
1
g
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2.
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2.
Vo
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Vo
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1.
EB
S
0
Abbildung 30: Hb-Verlauf bei Patienten ohne EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart ( g/dl )
- 65 -
Zwischen Patienten mit erfolgter EBT und nicht erfolgter EBT bei denen eine
teilzementierte Hüft-TEP eingebaut wurde ergibt sich für beide Gruppen kein
wesentlicher Unterschied für den mittleren Hb-Abfall. In beiden Gruppen lag er
mit 35 bzw. 35,8% annähernd gleich. Wogegen bei der Implantation von
teilzementierten Knie-TEP`s in beiden Gruppen deutliche Unterschiede zu
erkennen sind, wie oben aufgeführt ( 40,9 bzw. 29,8% ).
Tabelle 38: Hk-Verlauf bei Patienten ohne EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart ( in % )
Vor 1. Vor 2.
1.postop. 1 Wo.
2. Wo.
EBS
EBS Aufnahme intraop. postop.
Tag
postop. postop.
H-TEP
42,3
39,8
39,5
29,6
28,4
28,4
28,3
31,5
teilzem.
H-TEP
44,3
41,5
39,9
32,2
31,5
30,9
30,6
33,1
zementfrei
K-TEP
43,4
41,8
40,2
34
32,3
31,9
30,7
32,4
teilzem.
K-TEP
42,1
40,2
39
32,3
31,7
30,3
30,2
33,4
zementiert
Bei Patienten mit und ohne EBT zeigt sich für die verschiedenen
Verankerungsarten auch im Verlauf der Hämatokritwerte ein deutlicher
Unterschied. Der mittlere Hk-Wert fiel in der Gruppe die kein Eigenblut erhielten
vom Zeitpunkt der ersten EBS bis zum ersten postoperativen Tag von 43,0%
auf 30,4%. Dies ist ein mittlerer Hk-Abfall von 12,6 %. Bei Patienten die ihr
Eigenblut erhielten ergibt sich für denselben Zeitraum ein mittlerer Hk-Abfall von
14,9% (41% / 26,1%).
- 66 -
Hk-Verlauf bei Patienten ohne EBT in Abhängigkeit der TEPVerankerungsart
45
Hämatokrit %
40
35
H-TEP teilzem.
30
H-TEP zem.frei
25
K-TEP teilzem.
20
K-TEP zem.
15
10
5
po
st o
p.
2. W
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ost
op .
g
Ta
1W
o.
1.p
o st
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p
int
ah m
e
EB
S
Au
fn
2.
Vo
r
Vo
r
1 .E
BS
0
Abbildung 31: Hk-Verlauf bei Patienten ohne EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart ( in % )
Patienten bei denen keine Eigenbluttransfusion erfolgte und die eine
teilzementierte
Knie-TEP
eingebaut
bekamen
zeigten
mit
26,5%
den
niedrigsten Abfall des Hk-Wertes. Dagegen beträgt der Hk-Abfall in der Gruppe
die Eigenblut erhielten 40% ( s. Tab. 38 ). Den größten mittleren Hk-Abfall mit
32,9% zeigten Patienten die eine teilzementierte Hüft-TEP eingebaut bekamen
und kein Eigenblut erhielten.
Tabelle 39: Erys-Verlauf bei Patienten ohne EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart ( /pl )
Vor 1. Vor 2.
1.postop. 1. Wo.
2. Wo.
EBS
EBS Aufnahme intraop. postop.
Tag
postop. postop.
H-TEP
4,6
4,3
4,2
0
3,2
3,1
3
3,3
teilzem.
H-TEP
4,6
4,4
4,2
0
3,3
3,2
3,2
3,4
zementfrei
K-TEP
4,6
4,4
4,2
0
3,4
3,3
3,2
3,5
teilzem.
K-TEP
4,5
4,3
4,2
0
3,4
3,2
3,2
3,5
Zementiert
- 67 -
5
4,5
4
3,5
3
2,5
H-TEP teilzem.
H-TEP zem.frei
K-TEP teilzem.
K-TEP zem.
2.
Wo
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p.
po
sto
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Ta
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1.p
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2
1,5
1
0,5
0
Vo
r1
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r2
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BS
Au
fna
hm
e
Erythrozyten /pl
Erythrozyten-Verlauf bei Pat. ohne EBT in Abhängigkeit der TEPVerankerungsart
Abbildung 32: Erys-Verlauf bei Patienten ohne EBT in Abhängigkeit der TEP Verankerungsart ( /pl)
Den Verlauf des mittleren Erythrozytenwertes für Patienten die kein Eigenblut
transfundiert bekommen haben gibt die Tabelle 39 bzw. Abbildung 32 wieder. In
dieser Gruppe mit verschiedenen TEP-Verankerungsarten bei denen kein
Eigenblut transfundiert wurde, fiel der mittlere Erythrozytenwert vor der ersten
Eigenblutspende von durchschnittlich 4,6/pl auf 3,2/pl am ersten postoperativen
Tag. Patienten bei denen kein Eigenblut transfundiert wurde und eine
teilzementierte
Knie-TEP
eingebaut
bekamen
zeigten
mit
28,3%
den
niedrigsten mittleren Erythrozyten-Abfall. Im Gegensatz dazu zeigt die Gruppe
die auch eine teilzementierte Knie-TEP implantiert bekam aber Eigenblut erhielt
mit 39,5% den größten Erythrozyten-Abfall ( s. Tab. 39 ).
Laborverlauf bei Patienten nach TEP-Verankerungsart
Hier
wird
der
Verlauf
der
Hämoglobin,-
Hämatokrit-
und
Eryrthrozytenkonzentration nach Prothesenart sowie deren Verankerungsart
dargestellt. Bei der Implantation von zementfreien Hüft-TEP`s beobachtet man
in dieser Studie einen fast parallelen Verlauf sowohl für den Hämoglobin- und
- 68 -
Hämatokritabfall als auch für Erythrozytenabfall. Der Hämoglobinabfall liegt bei
33,1% und der Hämatokritabfall liegt bei 33,4%.
Einen erkennbaren Unterschied zeigt sich im Verlauf des Hämatokritwertes im
Vergleich zum Hämoglobin- und Erythrozyten-Verlauf bei zementierten HüftTEP`s. In dieser Gruppe divergiert der Hämatokritabfall mit 30,4% erkennbar
gegenüber den Hämoglobin- und Erythrozytenabfall (35,1% / 34,8%). Einen
ähnlichen Verlauf sieht man bei Patienten bei denen eine zementierte Knie-TEP
eingebaut wurde. Auch hier zeigt der Hämatokritabfall (28,1%) den niedrigsten
Wert gegenüber dem Hämoglobin- und Erythrozytenabfall (31,6% / 28,9%). Bei
der
Implantation
von
teilzementierten
Knie-TEP`s
weichen
die
Hämoglobinverluste mit 33,4% deutlich von den durchschnittlichen Hk- und
Erythrozytenverlusten (30,8% / 31,8%) ab. Die mittleren Hb, Hk sowie
Erythrozyten-Verluste liegen für Patienten, die ihr Eigenblut bekommen haben (
EBT ) deutlich höher als bei den Patienten, die nicht transfusionsbedürftig
waren ( nicht EBT ). Die Durchschnittwerte für die EBT-Patienten lagen mit 37%
deutlich höher als für die nicht EBT-Patienten (30%). Für die EBT- Gruppe
liegen die durchschnittlichen Hb-, Hk- sowie Erythrozyten-Verluste deutlich über
den durchschnittlichen Verlusten der Gesamt-Patienten.
Abhängigkeit der Hb,- Hk- und Erythrozytenwerte bei Patienten mit EBT und
ohne EBT in Abhängigkeit der TEP-Verankerungsart
Einen fast parallelen Abfall für Hämoglobin, Hämatokrit und Erythrozyten
beobachtet man bei EBT-Patienten mit einer teilzementierten Knie-TEP
Implantation. Die mittleren Verlustwerte für Hämoglobin, Hämatokrit und
Erythrozyten liegen zwischen 39,5-und 40,9%. Im Vergleich hierzu treten bei
Patienten, die kein Eigenblut erhielten ( keine EBT ) grössere Schwankungen
für Hb, Hk und Erys auf. Die mittleren Verlustwerte schwanken in dieser Gruppe
zwischen 26,5% und 29,3%. In der EBT-Gruppe mit teilzementierter Knie-TEP
Implantation sind die mittleren Hb, Hk- und Erythrozyten-Verluste am höchsten
(s. Tabelle 33-34).
- 69 -
Einen konformen Verlauf hinsichtlich der mittleren prozentualen Verluste für
Hämoglobin, Hämatokrit und Erythrozytenzahl beobachtet man in der kein EBTGruppe sowohl bei zementfreien Hüft-TEP`s als auch bei zementierten KnieTEP`s. Betrachtet man alle Patienten die Eigenblut gespendet haben, so
besteht eine enge Beziehung zwischen den mittleren Hämoglobin,- Hämatokritund Erythrozytenwerten hinsichtlich der prozentualen postoperativen Verluste
sowohl für die Prothesenart als auch für die TEP-Verankerungsart, die sich in
±2%-Punkte unterscheidet.
5.5 Laborverlauf bei Patienten mit oraler Eisensubstitution
Tabelle 40: Laborverlauf bei Patienten mit oraler Eisentherapie
Hb
Hk
Erys
Vor 1.
EBS
13,9
42,8
4,6
Vor 2.
EBS
13,3
40,7
4,4
Aufn.
12,3
38,4
4,1
intraop.
9,4
29,4
0
postop.
9,6
29,8
3,2
1.postop.
Tag
9
28
2,9
1.Wo.
postop.
9,1
29,3
3,1
2.Wo.
postop.
9,9
31,3
4,6
In der Tabelle 40 sowie Abbildung 33 treten trotz oraler Eisentherapie
keine erkennbaren Besserungen der Laborwerte im Vergleich zu den
Laborverläufen (s. Tabelle 13-39) bei Patienten die keine Eisenpräparate
erhielten.
50
40
30
20
10
0
Hb
Hk
.
os
top
p.
1W
o.
p
fna
h
Au
.EB
r1
Vo
po
sto
me
Erys
S
Hämoglobin
(g/dl)
Hb-Verlauf bei Patienten mit oraler
Eisentherapie
Abbildung 33: Hb-Verlauf bei Patienten mit oraler Eisentherapie
- 70 -
Tabelle 41: Laborverlauf bei Patienten ohne Eisentherapie
Hb
Hk
Erys
Vor 1.
EBS
14
43
4,5
Vor 2.
EBS
13,6
40,9
4,3
Aufnahme
12,5
39,3
4,1
intraop.
10
31,3
3,6
postop.
9,8
30,6
3,2
1.postop.
Tag
9,5
29,4
3,1
1.Wo.
postop.
9,5
29,4
3,3
2.Wo.
postop
10,2
32,7
3,4
Eine deutliche Besserung der Ergebnisse mit oraler Eisentherapie ist somit
nicht zu beobachten. Ein möglicher Grund hierfür könnte darin bestehen, dass
der mittlere Blutverlust in dieser Patienten-Gruppe mit 820ml deutlich über den
Gesamt-Durchschnitt (677ml) liegt.
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Hb
Hk
Erys
Vo
r1
. EB
S
Vo
r2
. EB
S
Au
fna
hm
e
int
rao
p.
po
st o
1.p
p.
os
t op
. Ta
1W
g
o.
po
s
top
2. W
.
o.
po
s to
p
Hämoglobin (g/dl)
Hb-Verlauf bei Patienten ohne Eisentherapie
Abbildung 34: Hb-Verlauf bei Patienten ohne Eisentherapie
- 71 -
5.6 Laborverlauf in Abhängigkeit der Anästhesieform
Tabelle 42: Hb-Verlauf in Abhängigkeit der Anästhesieform (g/dl)
ITN
ITN+3:1
CSE
SPA
intraoperativ
10
9,8
9,8
10,5
postoperativ
9,3
9,7
9,6
9,5
Gesamt
10
9,8
Tabelle 42 sowie Abbildung 35 geben den intra- und postoperativen Hb-Abfall in
Abhängigkeit der Anästhesieform wieder. Tabelle 43 gibt die Differenz des
durchschnittlichen Hb-Abfall bei Aufnahme und intraoperativ bzw. postoperativ
in Abhängigkeit der Anästhesieform wieder.
Tabelle 43: Differenz des Hb-Abfalls bei Aufnahme zum intraop. bzw.
postop. Hb-Wert in Abhängigkeit der Anästhesieform (g/dl)
ITN
ITN+3:1
CSE
SPA
intraoperativ
2,6
2,7
2,6
2
postoperativ
3,3
2,8
2,8
3
Intra- und postoperativer Hb-Abfall in Abhängigkeit der
Anästhesieform
10,6
Hämoglobin (g/dl)
10,4
10,2
10
9,8
9,6
intraoperativ
9,4
postoperativ
9,2
9
8,8
Ge
sa
mt
SP
A
CS
E
3:1
ITN
+
ITN
8,6
Abbildung 35: Hb-Verlauf in Abhängigkeit der Anästhesieform (g/dl)
- 72 -
6. Diskussion
6.1 Kriterien für den Einsatz von Eigenblut
In den letzten Jahren ist der Verbrauch an Fremdblutkonserven stark
angestiegen, die Bereitschaft jedoch freiwillig Blut zu spenden ist laut
Blutspendediensten rückläufig. Umso bedeutsamer ist der Versuch mit
vorhandenen
bzw.
zur
Verfügung
stehenden
Blutkonserven
sparsam
umzugehen und deren Einsatz kritisch zu stellen [37]. Immer wieder wurde in
verschiedenen Studien der minimal tolerable Hb- bzw. Hk-Wert diskutiert. Noch
vor 15 Jahren wurde es als angemessen betrachtet, bei jedem Patienten den
intra- und postoperativen Hb-Wert auf mindestens 10 g/dl und den Hk-Wert auf
30% zu halten. Diese Grenzen wurden zunehmend in Frage gestellt und durch
verschiedene Studien und Transfusionsrichtlinien wurde der kritische Hb-Wert
deutlich niedriger gesetzt. Dieser kritische Hb-Wert wurde insbesondere von
den Vorerkrankungen des Patienten und seiner klinischen Situation abhängig
gemacht. In diesem Zusammenhang sowie durch die “HIV-Skandale“ in den
80er-Jahren und der damit verbundenen Angst vor durch Fremdblut
übertragenen Infektionskrankheiten gewinnt die Verwendung von Eigenblutprodukten mehr und mehr an Bedeutung. Einige Autoren nennen einen HbWert<12,5 g/dl als Kontraindikation einer Eigenblutspende, während TOY
Patienten bis zu einem Hb<11 g/dl in seine Studie mit aufnimmt [49,59,77]. In
unserer Studie hatten 5 Patienten einen Hb-Wert unter 12 g/dl die Eigenblut
gespendet hatten.
Bei den 233 Patienten die Eigenblut gespendet haben wurden 370
Eigenblutkonserven
entnommen.
Von
diesen
entnommenen
Eigenblut-
konserven wurden 136 Re-transfundiert und der Rest 234 verworfen. Es
wurden demnach 63,2% der Eigenblutkonserven nicht benötigt bzw. verworfen.
Bei LORENTZ et al. [51] betrug der Anteil der verworfenen Eigenblutkonserven
21,1%. Bei FISCHER und BENK [12] betrug die Verfallsrate für homologe
Erythrozytenkonzentrate 9,7% . Verglichen mit den Ergebnissen in dieser
Studie ist die Vertfallsrate für homologe Erythrozytenkonzentrate bei FISCHER
und BENK [12] nicht alarmierend. In anderen Studien wird ähnlich wie in
- 73 -
unserer Studie von einer hohen Verfallsrate an Eigenblutkonserven berichtet
[1,12,13,14,23]. HATZIDAKIS et al. [38] fanden bei einer Patientengruppe, bei
denen Hüft- bzw. Knie TEP`s implantiert wurden, eine Verfallrate von nicht
verwendeten autologen Konserven von 56%. Bei einer Übersicht der
Eigenblutspendeprogramme ihres Krankenhauses zwischen 1992 und 1996
fanden
BERNSTEIN
et
al.
eine
Gesamtrate
von
nicht
verwendeten
Eigenblutkonserven von 46% [11]. HATZIDAKIS et al., KANTER et al. sowie
ROSENBLATT et al. sind sich in ihren Studien einig, dass eine korrekte
Indikationsstellung
eine
deutliche
Reduktion
der
Zahl
verworfener
Eigenblutkonserven bewirken kann [38,43,64]. Dies beinhaltet einen restriktiven
Einsatz der EBS durch ständige Aktualisierung der Register solcher
Operationen, bei denen die Transfusionswahrscheinlichkeit relativ niedrig ist
[44]. KANTER et al.
kommt
zu
dem Ergebnis,
dass
auch
interne
Qualitätskontrollen, Fort- und Weiterbildungen sowie der Vergleich eigener
Ergebnisse mit denen anderer Einrichtungen im Hinblick auf Fremd- und
Eigenblutverbrauch regelmäßig durchgeführt werden sollten [43]. HABLER und
MEßMER stellen in ihrer Studie fest, dass wenn in Abhängigkeit von der Art des
operativen Eingriffes, des zu erwartenden Transfusionsbedarfs sowie die
Anzahl der EBS für den einzelnen Patienten individuell festgelegt wird, so
könnten sowohl die Anzahl allogener Transfusionen als auch die Zahl unnötiger
Entnahmen von Eigenblutspenden verringert werden [34]. In unserer Studie
waren 48,5% der Patienten unter 65 Jahre alt ( 30,5% unter 60 Jahre ), bei
denen die Eigenblutkonserven verworfen wurde. Im Vergleich dazu waren 19%
der Patienten die transfusionspflichtig geworden sind unter 60 Jahre bzw. 39%
der
Patienten
unter
65
Jahre.
Eine
strenge
Indikationsstellung
zur
Eigenblutspende nach individuellen Kriterien der Patienten könnte sowohl die
Anzahl
der
verworfenen
Eigenblutkonserven
als
auch
die
Zahl
der
Eigenblutspenden effizient verringern und so ggf. zur Kostenersparnis führen.
Wie die Studien oben aufgeführter Autoren sowie die Ergebnisse dieser Studie
belegen gibt es noch Möglichkeiten die Eigenblutspende optimaler zu planen
bzw. zu organisieren. DIEKAMP (1994) sowie KARGER und KRETSCHMER
(2000) empfehlen angesichts der hohen Anzahl nicht verwendeter
- 74 -
Eigenblutkonserven die Anwendung der präoperativen EBS erst ab einer
Transfusionswahrscheinlichkeit von über 30% zu empfehlen [20,45].
6.2 Einflüsse auf das Transfusionsverhalten
6.2.1 Patientenalter und demographische Daten
Von den 233 ausgewerteten Patienten waren 153 Frauen und 80 Männer. Das
mittlere Alter betrug 65 Jahre. Diese Altersverteilung wird auch in zahlreichen
anderen Studien bestätigt [1,5,14,45]. In einer Studie von Bang-Vojadanovski
lag das Durschnittsalter zum Beispiel bei 64,6 Jahren. Häufigster Eingriff war
sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die Implantation einer
Hüftgelenkstotalprothese ( vgl. Tabelle 2 ). In dieser Studie waren 69,5% der
Patienten die Eigenblut gespendet haben über 60 Jahre, 41.2% der Patienten
zwischen 61-70 Jahre. Bei der Einschätzung des Risikos eine Bluttransfusion
zu benötigen wird in der Literatur das Patientenalter als wichtiges Kriterium
angeführt [38]. Da es für einen größeren Blutverlust bei steigendem Alter keinen
deutlichen Anhaltspunkt gibt [75], ist die erhöhte Transfusionsfrequenz bei
älteren
Menschen
als
Komplikationsprophylaxe
zur
Vermeidung
kardiovaskulärer Ereignisse anzusehen. 80,9% der Patienten die intra-bzw.
postoperativ ihr Eigenblut retransfundiert bekamen waren über 60 Jahre. In
dieser Studie zeigt sich, dass im Durchschnitt jüngere Patienten weniger
transfusionsbedürftig werden. Ältere Patienten benötigten im Durchschnitt mehr
Blut als jüngere Patienten. HATZIDAKIS et al. sprechen bereits ab einem Alter
von 65 Jahren von einem starken Anstieg des Blutbedarfs [38]. Der
postoperative Mehrverbrauch an Blut bei älteren Patienten liegt an dem
höheren Risiko für mögliche Komplikationen, die diese Gruppe postoperativ
entwickeln sowie daran dass, sie eher die Transfusionskriterien erfüllen [29,75].
Diese Patienten-Gruppe kann niedrigere Hb-Werte weniger tolerieren als
jüngere Patienten. Eine postoperative Anämie bis zu einem Hb von 7,5 g/dl
kompensiert der Körper hauptsächlich durch Steigerung des Herzschlagvolumens, welches durch Mehrarbeit des Herzens verrichtet wird [15].
- 75 -
Limitierender Faktor ist hierbei das Myokard, das die erforderliche Mehrarbeit
zu leisten hat. Dies wiederum ist nur durch Ausschöpfung der Koronarreserve
möglich, um den Herzmuskel ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Bei
Menschen, die unter koronarer Herzerkrankung, Herzhypertrophie oder
anderen kardialen Erkrankungen leiden, ist die Koronarreserve im Vergleich
zum Gesunden eingeschränkt. Diese Personen dekompensieren früher, was
die Gabe von Blutprodukten früher als bei Herzgesunden erforderlich macht.
ADAMS et al. stellte in seiner Studie zum Thema “Eigenblutspende bei
Hüftgelenksersatz“ fest, dass das mittlere Alter der Eigenblut-Nichtspender
signifikant höher ist als das der Spender [1]. Dies hängt damit zusammen, dass
hohes Alter einen Risikofaktor bei der Eigenblutspende darstellt und deshalb
die Eigenblutspende bei älteren Patienten zurückhaltender eingesetzt wird. In
dieser Arbeit konnte nicht zwischen Eigenblutspendern und -nichtspender
unterschieden werden, da nur Daten von Eigenblutspendern ausgewertet
wurden. Zunehmend werden auch große Wahleingriffe bei Patienten im
höheren Lebensalter vorgenommen. Die in dieser Studie erhobenen Daten sind
ein weiterer Beleg für diese Entwicklung und entsprechen den Ergebnissen
anderer Untersucher [61,68]. Starre Altersgrenzen sind heute nicht mehr
vorgegeben [26]. ADAMS et al. und MURDAY et al. kommen in ihrer Studie zu
folgenden Aussage: „Wer für einen geplanten Wahleingriff operationsfähig
erscheint, ist in der Regel auch als tauglich für die Eigenblutspende zu
betrachten“ [2,61], da die Gesamtbelastung durch den Eingriff ein ungleich
höheres Risiko darstellt als eine sachgerecht durchgeführte Eigenblutspende.
Laut einer Studie von BORMANN et al. ist damit ggf. auch eine Zulassung von
Risikopatienten zur EBS zulässig, z.B. Patienten mit kardiovaskulären
Erkrankungen [16].
6.2.2 Art der Prothese
Zwischen den Patienten die eine Hüft- oder Knie-TEP erhielten war bei den präund postoperativen Hb-Werten kein wesentlicher Unterschied festzustellen, die
Durchschnittwerte waren annähernd gleich ( vgl. Tabelle 13). Unterteilt man die
Patientengruppen nach der Prothesenart und der Verankerungsart, so liegt der
- 76 -
durchschnittliche
Hb-Rückgang bei zementfreier Hüft-TEP Implantation bei
32,8% gegenüber 36,5% bei teilzementierter Hüft-TEP Verankerung. Bei
Patienten, die eine teilzementierte Knie-TEP eingebaut bekommen haben ist
der durchschnittliche postoperative Hb-Verlust mit 32,8% höher als bei
Patienten die eine vollzementierte Knie-TEP implantiert bekamen ( 28,1% ).
Einen erkennbaren Unterschied zeigen die Hb-Werte bei teilzementierten KnieTEP Patienten mit sowie ohne Eigenbluttransfusion. Hier lag der Hb-Verlust bei
40,9% gegenüber 29,8% bei Patienten die kein Eigenblut erhielten.
SVAGR et al. berichten, dass der durchschnittliche Hb-Verlust bei zementfreien
Hüft-TEP`s 3,5 g/dl beträgt und bei zementierten Hüft-TEP Eingriffen dieser nur
2,8 g/dl beträgt [75]. In dieser Studie liegt der durchschnittliche Hb-Verlust bei
zementfreier Verankerungsart (4,7g/dl) bei Hüft-TEP Eingriffen höher als bei
teilzementierter (4,4g/dl)
Verankerungsart. Bei einer Gegenüberstellung der
Hüft-TEP Verankerungsart mit dem intraoperativen Blutverlust zeigt sich in
dieser
Studie,
einhergehen
dass
als
zementfreie
zementierte
Hüft-TEP`s
bzw.
mit
höherem
teilzementierte
Blutverlust
Hüft-TEP`s.
Der
durchschnittliche Blutverlust lag bei zementfreien Hüft-TEP mit 860ml höher als
bei zementierten Hüft-TEP`s (650ml). Dies wird auch in zahlreichen anderen
Studien bestätigt [4,29,33,39,45,52,67,75]. Eine mögliche Begründung liegt
nach Angaben der Autoren darin, dass der Zement einen abdichtenden Effekt
hat. LORENTZ et al. Berichten von einem Blutverlust von 1283ml bei
zementierten Hüft-TEP`s und 1587ml bei zementfreien Hüft-TEP`s [52]. In einer
weiteren Studie von HAYS et al. liegen die Blutverluste mit 1951ml bei
zementfreien Hüft-TEP`s deutlich höher als bei zementierten Hüft-TEP`s
(1188ml) [39]. SVAGR et al. gibt in seiner Studie Blutverluste von 980ml für
zementierte und 1180ml für zementfreie Hüft-TEP`s an [75]. Der Blutverlust lag
bei Patienten die eine teilzementierte Knie-TEP erhielten mit durchschnittlich
594 ml höher als bei Patienten mit einer zementierten Knie-TEP (430ml). Dass
der intraoperative Blutverlust bei Hüft-TEP Eingriffen höher ist als bei Knie-TEP
Eingriffen liegt daran, dass Knie-TEP Implantationen in Blutsperre erfolgen
[52,75].
- 77 -
Das Durchschnittsalter der Patienten die eine zementfreie Hüft-TEP implantiert
bekamen war mit durchschnittlich 62,7 Lebensjahren niedriger als bei Patienten
denen eine zementierte Hüft-TEP eingebaut wurde (68,6 Jahre.). Auch bei der
Implantation von zementierten Knie-TEP`s lag das Durchschnittsalter der
Patienten höher als bei Patienten die eine teilzementierte Knie-TEP eingebaut
bekamen ( 72vs. 66,5 Jahre ).
MARX et al. bestätigen in einer Studie einen altersabhängigen Mehrverbrauch
an Blutkonserven sowie eine Korrelation von zementierten Prothesen mit
vermehrter Transfusion von Blutkonserven. Eine Begründung sehen sie darin,
dass
diese
Patienten
Transfusionskriterien
im
Durchschnitt
entsprechen.
Bei
älter
jüngeren
sind
und
Patienten
eher
den
ist
man
zurückhaltender mit der Gabe von Blutkonserven [56].
TRICE et al. stellten in einer Studie zum Transfusionsverhalten von Patienten,
die sich im Alter und bezüglich Vorerkrankungen nicht wesentlich unterscheiden
fest, dass zwar zementfreie TEP`s mit höheren Blutverlusten einhergehen, dies
aber keinen
Einfluss
auf
die Transfusionshäufigkeit
im Vergleich
zu
zementierten Prothesen hat [78]. Eine mögliche Begründung sehen die Autoren
darin, dass zementfreie Prothesen im Durchschnitt jüngeren Patienten
eingebaut werden und diese einen höheren Hb-Verlust bzw. Blutverlust eher
tolerieren können als ältere Patienten. Auch in unserer Arbeit wurden
Bluttransfusionen häufiger verabreicht, wenn zementierte Hüft-TEP`s implantiert
wurden. Der Anteil der Eigenbluttransfusionen mit zementfreier Hüft-Prothese
lag bei 31% gegenüber 66,7% teilzementierten Hüft-Prothesen. Obwohl der
Gesamtblutverlust bei zementfreien Hüft-Prothesen im Durchschnitt größer war
führte dies nicht zu einer Erhöhung der Eigenbluttransfusion. Dies ist damit zu
erklären, dass 67% der Patienten die ihr Eigenblut rücktransfundiert bekamen
über 65 Jahre waren und einen niedrigeren Ausgangs Hb-Wert ( 11,8 g/dl )
aufweisen als Patienten die unter 65 Jahre ( 12,7 g/dl ) waren.
- 78 -
6.2.3 Anästhesieverfahren
Bei 57,5% der Patienten kam die Kombinationsnarkose zur Anwendung.
Wogegen die reine Allgemeinanästhesie bei 20,5% der Patienten, bei denen
einen Eigenbluttransfusion erfolgte zur Anwendung kam. Den niedrigsten Anteil
mit 2,7% am Anästhesieverfahren verzeichnet die
Spinalanästhesie (SPA).
Von den 233 Operationen erfolgten 6 in Spinalanästhesie. Von diesen
wiederum wurde einer transfusionsbedürftig. Die CSE (Kombinierte SpinalEpidural -Anästhesie ) erfolgte bei 19,2% der Patienten die ihr Eigenblut
bekamen. Insgesamt (n=233) wurden 17,6% der Patienten in CSE operiert. Wie
in der Tabelle 42 und Tabelle 43 dargestellt besteht kein erkennbarer
Zusammenhang zwischen intra- bzw. postoperativem Hb-Abfall in Abhängigkeit
der Anästhesieform.
LORENTZ et al. [51] und OSSWALD et al. [62] beschreiben in ihren Arbeiten,
dass sich die Transfusionswahrscheinlichkeit noch weiter senken lässt, wenn
bei den Hüft- und Knieeingriffen eine Spinalanästhesie statt einer ITN
angewandt wird. In unserer Studie wurden 16,7% der Patienten bei denen eine
SPA
erfolgte
transfusionspflichtig.
Einen
positiven
Effekt
der
Leitungsanästhesie bzw. SPA auf den Transfusionsbedarf wurde von
LORENTZ et el. (2000) nachgewiesen. In dieser Studie (LORENTZ et el. )
wurden 17% der Patienten, die in Leitungsanästhesie operiert wurden bzw.
56%
der
Patienten
die
in
Allgemeinanästhesie
operiert
wurden
transfusionsbedürftig. Vergleichbare Ergebnisse konnten wir in diesem
Zusammenhang mit dieser Studie liefern.
Patienten bei denen die CSE zur Anwendung kam haben mit durchschnittlich
558ml
den
niedrigsten
Blutverlustanteil.
Die
Blutverluste
bei
der
Allgemeinanästhesie liegen höher als bei der kombinierten Anästhesie
( 907ml vs. 815ml ). Der Blutverlust ist bei der CSE-Anästhesie deutlich niedrig.
Die
Kombinationsanästhesie
zeigt
in
dieser
Studie
einen
höheren
Blutverlustanteil als die Allgemeinanästhesie. Auch in anderen Studien wird
dieses Ergebnis bestätigt [1,14,17,51,52,58,80].
Die SPA bzw. CSE-Anästhesie scheint hinsichtlich des Blutverlustes die
geeigneteste Anästhesieform für Hüft- und Knie-TEP Implantationen zu sein.
- 79 -
6.3 Ergebnisse der Laborparameter
6.3.1 Zusammenhang zwischen Hb, Hk und Erythrozyten unter verschiedenen
speziellen Gesichtspunkten
Laborwertveränderungen für alle Patienten
Der durchschnittliche Hämoglobin-Wert lag für alle Patienten vor der ersten
Eigenblutspende bei 14,1 g/dl. Der Hb-Ausgangswert reduzierte sich bei der
ersten EBS um 0,52 g/dl ( 2,1%). Die zweite EBS führte zur einer Reduktion
des HB-Ausgangswertes um 1,6 g/dl (11,4%). Der postoperative Hämoglobinabfall am ersten postoperativen Tag lag bei 9,45 g/dl.
Damit ergibt sich für alle Patienten ein durchschnittlicher Hb-Abfall von 4,65 g/dl
bzw. 33%. Einen ähnlichen Verlauf des Hb-Abfalls vor der ersten EBS bis zur
Aufnahme wird in den Studien von COUVRET et al. sowie KNIGHT et al.
berichtet. Der niedrige Hb-Wert der Eigenblutspender vor der Aufnahme ist auf
die zuvor geleisteten Spenden zurückzuführen [19,47]. In unserer Studie
konnten wir anhand der erhobenen Ergebnisse nachweisen, dass Frauen eine
höhere Transfusionsrate aufweisen als Männer. Dies liegt daran, dass Frauen
in unserer Studie präoperativ einen niedrigeren Hb-Wert aufweisen als Männer.
Der Zusammenhang zwischen präoperativ niedriger Hämoglobinkonzentration
bzw. Hämatokritwert nach der EBS und einer höheren Wahrscheinlichkeit für
peri- bzw. postoperative Transfusionen ist seit langem bekannt [ LOCHER und
SAILER (1992), DUGAST und BERNARD (1997), KANTER et al.(1999) ]
[23,43,50]. KANTER et al fanden (1999), dass die durch die präoperative EBS
verursachte iatrogene Anämie die Transfusionswahrscheinlichkeit drastisch
erhöht [43]. Auch KNIGHT et al. (1998) belegten in einer Untersuchung bei
Patienten mit Knie-TEP Implantationen den Zusammenhang zwischen EBS und
eines präoperativ deutlich niedrigeren Hämoglobin- und Hämatokritwertes
[23,43,50].
In
unserer
Studie
weisen
die
Hüft-TEP
Patienten
einen
durchschnittlichen Hb-Ausgangswert von 14,2 g/dl auf, der postoperativ auf 9,5
g/dl abfällt (32,1%). Bei Knie-TEP Patienten ist ein Abfall von 28,3% zu
verzeichnen.
- 80 -
In beiden Gruppen ist erst ab der zweiten postoperativen Woche ein Anstieg
der mittleren Hb-Werte zu beobachten. Bis zur ersten postoperativen Woche
bleiben die mittleren Hb-Werte fast unverändert. Trotz Rückgabe der
Eigenblutkonserven ändert sich der mittlere Hb-Wert um ca. 1%-Punkt bis zur
ersten postoperativen Woche. Eine deutliche Verbesserung der mittleren HbWerte ist nach Gabe der Eigenblutspende in dieser Studie nicht zu beobachten.
Auch in der zweiten postoperativen Woche werden die präoperativen HbAusgangswerte nicht erreicht. Andere Untersuchungen von Eigenblutspendern
zeigen einen ähnlichen Verlauf [51,54].
Der Verlauf der Hk-Werte und Erythrozytenzahlen entspricht wie zu erwarten
dem der Hb-Konzentration [76,82]. Der durchschnittliche Hämatokrit-Wert für
alle Patienten, die Eigenblut gespendet haben lag bei 43% und fiel postoperativ
um 30,3%. Die Erythrozytenwerte fielen um durchschnittlich 32,1%. Unterteilt
man die Patienten in Hüft- und Knie-TEP Patienten so ergeben sich nicht so
gravierende Unterschiede zu o.g. Werten.
Die mittleren Verluste für Hb, Hk und Erythrozyten sind für Hüft-TEP Patienten
bis zu 2%-Punkte höher als für Knie-TEP Patienten.
- 81 -
Zusammenfassung
In dieser Studie wurden 233 Patientenakten ausgewertet, die zur Implantation
einer Hüft-TEP bzw. Knie-TEP vorgesehen waren. Mit der Eigenblutspende
wurde 4 Wochen vor der Operation begonnen. Angestrebt wurde die Abnahme
von 2 Vollblutkonserven zu 500 ml. Unter den 233 Spendern waren 153 Frauen
und 80 Männer. Das mittlere Alter betrug 65 Jahre.
Es wurden insgesamt 370 Eigenblutkonserven entnommen von denen 234
verworfen wurden (63,2%). Von den 233 Eigenblutspendern bekamen 73 der
Patienten ihr Eigenblut Re-transfundiert (31,3%).
Die mittlere Hämoglobinkonzentration lag bei 14,1 g/dl vor der ersten Spende
fiel bis zum Operationstag auf 12,5 g/dl und betrug postoperativ 9,8 g/dl.
Der erfasste mittlere Gesamtblutverlust lag bei 677ml. Zementfreie Hüft-TEP
Eingriffe zeigten in dieser Studie einen deutlich höheren Blutverlust als
zementierte bzw. teilzementierte Hüft-TEP Eingriffe. Ein niedriger HbAusgangswert besonders bei älteren Patienten sowie die Anwendung einer
reinen
Allgemeinanästhesie
führten
zu
einer
Erhöhung
der
Transfusionswahrscheinlichkeit.
Trotz höherer Blutverluste bei Männern ( 749ml vs. 641ml-Frauen ) war bei
Männern
infolge
höherer
mittlerer
Hb-Werte
nur
selten
eine
Eigenbluttransfusion nötig ( 26% vs. 35%-Frauen). Zudem gehen Hüft- und
Knie-TEP
Patienten
schlechterem
Hb-
durch
und
die
Eigenblutspende
Hk-Wert
Transfusionswahrscheinlichkeit erhöht.
- 82 -
zur
mit
einem
Operation
deutlich
was
die
8. Schlussfolgerung
Die präoperative Eigenblutspende ist ein wirksames Verfahren zur Vermeidung
bzw. Reduktion von Fremdbluttransfusionen [12,15,19,52]. Die Verwerfrate der
Eigenblutkonserven
ist
allerdings
relativ
hoch
[13,80].
Die
höhere
Transfusionsfrequenz unter den Spendern [67,80,84] ist ein unerwünschter
Effekt, den es auf Grund der Risiken, die mit jeder Bluttransfusion behaftet sind,
zu vermeiden gilt. Auch wirtschaftliche Gesichtspunkte, mit nachgewiesen
höheren Kosten bei dem Einsatz des Eigenblutspendeverfahrens, müssen
berücksichtigt werden [13]. Somit ist es sinnvoll die Eigenblutspende kritischer
einzusetzen und das individuelle Risiko des Patienten Blutkonserven zu
benötigen hierbei zu berücksichtigen. Außerdem ist zu beachten, dass es in
Deutschland
gesetzlich
vorgeschrieben
ist,
den
Patienten
ab
einem
Transfusionsrisiko von 10% über die Gefahr homologer Bluttransfusionen
aufzuklären
und
rechtzeitig
auf
die
Möglichkeit
autologer
Hämotherapieverfahren hinzuweisen [25].
Bei der Einschätzung des Risikos eine Bluttransfusion zu benötigen wird in der
Literatur das Patientenalter als wichtiges Kriterium angeführt [38,80]. Da es für
einen größeren Blutverlust bei steigendem Alter keinen deutlichen Anhaltspunkt
gibt [75], ist die erhöhte Transfusionsfrequenz bei älteren Menschen als
Komplikationsprophylaxe
zur
Vermeidung
kardiovaskulärer
Ereignisse
anzusehen. Die bei der Operation entstehende Anämie kompensiert der Körper
in der Regel bis zu einem Hb von 7,5 g/dl ( bei Sicherung der Normovolämie )
hauptsächlich durch Steigerung des Herzschlagvolumens [15]. Limitierender
Faktor ist hierbei das Myokard, das die erforderliche Mehrarbeit zu leisten hat.
Dies wiederum ist nur durch Ausschöpfung der Koronarreserve möglich, um
den Herzmuskel ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Bei Menschen, die
unter koronarer Herzerkrankung, Herzhypertrophie oder anderen kardialen
Erkrankungen leiden, ist die Koronarreserve im Vergleich zum Gesunden
eingeschränkt. Diese Personen dekompensieren früher, was die Gabe von
Blutprodukten früher als bei Herzgesunden erforderlich macht [81]. Anhand der
hier ausgewerteten Daten von insgesamt 233 Eigenblutspendern können
folgende Schlussfolgerungen gezogen werden. Mit zunehmendem Alter steigt
- 83 -
das Risiko, dass eine Eigenbluttransfusion benötigt wird pro Jahr auf das 1.025fache. Mit einem höheren Ausgangs-Hb-Wert sinkt das Risiko pro Einheit (also
pro 1g/dl) auf das 0.712-fache eine Transfusion zu benötigen. Somit ist weniger
das Alter der Patienten sondern mehr der Ausgangs-Hb-Wert aussagekräftig ob
eine Transfusion notwendig werden wird oder nicht. Diese Aussage wird auch
dadurch gestützt, dass die logistischen Regressionsmodelle mit und ohne Alter
als erklärende Variable kaum Unterschiede zeigen.
Die Wahrscheinlichkeit eine Eigenbluttransfusion zu benötigen lässt sich
anhand der nachfolgenden Formel errechnen:
Wahrscheinlichkeit (Zahlenwert zwischen 0 und 1) = (1+exp(z))-1 .
Nach dem hier erstellten und allgemeingültigen Rechenmodell geht eine
Verwerfrate von 20% der gespendeten Eigenblutkonserven mit einer Rate von
17% benötigter aber nicht vorhandener Eigenblutkonserven einher, eine
Verwerfrate von 10% mit nicht vorhandenen Eigenblutkonserven in 20% und
eine Verwerfrate von 5% mit nicht vorhandenen Eigenblutkonserven in 27%.
Dies bedeutet, dass bei dem Versuch durch die Eigenblutspende die
Notwendigkeit von Fremdblutkonserven möglichst gering zu halten eine doch
erhebliche Verwerfrate erwartet werden muss.
Die Entscheidung ob eine Eigenblutspende notwendig ist muss also sowohl aus
medizinischer Sicht als auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten individuell
für jeden Patienten getroffen werden. Einfluss auf diese Entscheidung haben
der geplante Eingriff, Risikofaktoren die einen stärkeren Hb-Abfall verbieten
(wie zum Beispiel kardiovaskuläre Erkrankungen) und wie in dieser Arbeit
belegt vor allen Anderen der Ausgangs-Hb-Wert.
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10. Danksagung
Mein Dank gilt allen Personen, die mich bei der Fertigstellung dieser Arbeit
unterstützt haben. Besonders hervorzuheben sind:
Priv.-Doz. Dr. med. R. E. WILLBURGER:
Meinem Doktorvater, Leitender Arzt der Abteilung für Rheumaorthopädie im St.
Elisabeth-Hospital der Ruhr-Universität Bochum für die Überlassung des
interessanten Themas der Arbeit und für seine liebevolle Art, stets kompetente
Beratung und Unterstützung sowie ansteckende Begeisterung für Ergebnisse
und Hintergründe. Für die Mühe und Zeit danken, die er für die Durchsicht und
Korrektur der Arbeit aufgewendet hat.
Prof. Dr. med. H. LAUBENTHAL:
Direktor der Klinik für Anästhesiologie im St. Josef-Hospital der Ruhr-Universität
Bochum für die detaillierten Auskünfte und die Hilfsbereitschaft bei der
Datenerhebung.
Oberarzt Oliver CASAGRANDA:
Klinik für Anästhesiologie im St. Josef-Hospital der Ruhr-Universität Bochum für
seine wertvollen Hinweise und Hilfestellungen.
Bedanken möchte ich mich auch bei Frau Grohse-Thie dafür, dass sie mir
immer, auch kurzfristig, einen Termin bei Herrn Dr. Willburger geben konnte.
Dr. rer. medic. Silke LANGE ( Dipl. Stat. ):
Für die fachliche Beratung, Überprüfung und Unterstützung der statistischen
Auswertungen (p-wert.de statistische Beratung und wissenschaftliche Dienste).
Mein Dank gilt meinen Brüdern Birol und RA Vural Sari, die beim
Korrekturlesen dieser Arbeit letzte hilfreiche stilistische Anregungen gegeben
haben.
Meinen Eltern, Hasan und Nöhpe Sari gebührt besonderer Dank, die mein
Studium ermöglichten sowie in schwierigen Zeiten stets in meiner Nähe waren
und unerschöpflich an mich geglaubt haben.
Zum Schluss danke ich meiner Frau Nesrin und meinen beiden Töchtern
Sema-Sevde & Eda Nur für die moralische Unterstützung und Aufmunterungen
sowie unendliche Geduld während der Fertigstellung der Arbeit.
- 96 -
11. Lebenslauf
Persönliche Daten:
Name: Sari
Vorname: Bayram
Geburtsdatum/-ort: 12.03.1969, Acikuyu
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
Schulbildung:
1976 – 1980 Grundschule Bochum
1980 – 1986 Hauptschule Bochum
1986 – 1990 Gymnasium Bochum
14. Mai 1990 Abitur
Hochschulbildung:
Wintersemester 1992 Immatrikulation zum Studium der Humanmedizin an der
Philips-Universität in Marburg
April 1995 Ärztliche Vorprüfung
März 1996 Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
September 1998 Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
ab Oktober 1998 Praktisches Jahr: Ruhr-Universität Bochum
12.11.1999 Dritter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
Beruflicher Werdegang:
01.04.2000-31.03.2001 Arzt im Praktikum in der Klinik für
Unfall-und Wiederherstellungschirurgie der Kath. Kliniken Essen-Nord
Seit 01.04.2001 Assistenzarzt in der Klinik für Orthopädie im Ev. Krankenhaus
Bethanien-Dortmund
01.10.2001
Approbation
- 97 -
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