Drehstrom – Rotary Current Skript zum Kurs Elektrizätslehre 3 im Herbstsemester 2014 Autor: Martin Schlup Editor: Martin Weisenhorn Winterthur, im September 2014 Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Institut für Signalverarbeitung und Nachrichtentechnik Technikumstrasse 9 Postfach 8401 Winterthur Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. 2.1. 2.2. 2.2.1. 2.2.2. 2.3. 2.3.1. 2.3.2. 2.3.3. 2.4. 2.4.1. 2.4.2. .1. Drehstrom Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Symmetrische Belastung . . . . . . . . . . . . Sternschaltung (bei Drei- oder Vierleiternetz) Dreieckschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . Asymmetrische Belastung . . . . . . . . . . . Sternschaltung am Vierleiternetz . . . . . . . Sternschaltung am Dreileiternetz . . . . . . . Dreieckschaltung am Dreileiternetz . . . . . . Leistungsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . Aron-Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . Blindleistungskompensation . . . . . . . . . . Drehstromschaltung . . . . . . . . . . . . . . . A. Stern-Dreieck-Umwandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 7 7 8 9 9 10 11 11 12 12 13 17 i Kapitel 1 Einleitung In der Energietechnik (elektrische Energieumladung1 und -verteilung) hat sich der sinusförmige Wechselstrom, kurz Wechselstrom (alternating current, AC) auf Grund seiner technischen Vorteile gegenüber dem Gleichstrom (direct current, DC) durchgesetzt. Dessen Vorteile liegen in der relativ einfachen technischen Realisierbarkeit der Wechselstrom-, bzw. Drehstromerzeugung2 (Generator als drehende Maschine) und in der ebenfalls einfachen Realisierbarkeit der Spannungstransformation ohne beweglichen mechanische Teile mit Transformatoren (transformer). 1 2 Energie ist für alle physikalischen Prozesse ein und dasselbe. Sie kann also nicht umgewandelt, sondern nur von einem Energieträger zum anderen umgeladen oder ausgetauscht werden. Dabei wird sie freigesetzt oder gebunden. Drehstrom ist eine besondere Form von Wechselstrom: er besteht aus drei zeitlich versetzten Wechselstromspannungen. 1 Kapitel 2 Drehstrom Drehstromsysteme (cf Abb. 2.1) weisen gegenüber Wechselstromsystemen mit unabhängigen Strängen wesentliche praktische Vorteile auf: • Die von einem Drehstromsystem übertragene Momentanleistung ist bei symmetrischer Belastung (Verbraucher) zeitlich konstant. Die den Synchrongenerator antreibende Maschine (z. B. Turbine) wird so mit einem zeitlich konstanten Drehmoment belastet. • Auf der Verbraucherseite kann ein magnetisches Drehfeld mit drei räumlich stationären Spulen erzeugt werden. • Das Drehstromsystem liefert sechs verschiedene Spannungen die sich bezüglich Effektivwert und Phasenlage unterscheiden. • Die Übertragungsverluste bei gleicher übertragener Energie sind geringer als bei einem Wechselstromsystem mit drei unabhängigen Strängen (drei, bzw. vier anstelle von sechs Leitern). 2.1. Definitionen Für die Bezeichnungen der Drehstromsystemen sollte die Norm DIN 40108: Stromsysteme (Begriffe, Grö§en, Formelzeichen) konsultiert werden. Einige Begriffe und Grössen seien hier kurz erläutert: Aussenleiter oder Polleiter (CH) Leiter des Drehstromsystems: L1, L2, L3 Diese wurden früher als Phasen R, S und T bezeichnet. Diese Bezeichnungen gelten nicht mehr. Phase beschreibt den momentanen Phasenwinkel einer periodischen, harmonischen Schwingung: ωt + φ. Der Begriff sollte nicht mehr für die Aussenleiter benutzt werden. 2 2. Drehstrom 3 Neutralleiter Leiter der am Sternpunkt eines Drehstromsystems angeschlossen ist Dieser gleicht die Aussenleiterströme bei asymmetrischer Belastung des Systems aus. PE-Leiter (protective earth) Sicherheitsleiter der mit der Erde niederohmig verbunden ist (wird hier nicht weiter betrachtet). 4-Leitersystem Drehstromsystem mit 3 Aussenleitern und einem Sternpunkt- oder Neutralleiter Diese Konfiguration ist typisch für die Niederspannungsseite. 3-Leitersystem Drehstromsystem mit 3 Aussenleitern Diese Konfiguration ist typisch für Hochspannungsnetze, wo die Sternpunkte der Generatoren niederohmig mit dem Erdboden verbunden sind. starres Netz idealisiertes Netz bei dem die Aussenleiterspannungen lastunabhängig sind Sternspannungen Aussenleiterspannungen gegen den Sternpunkt (cf. Abb. 2.2) U1N = U ∠ 0 U2N = U ∠ − 2π/3 U3N = U ∠ + 2π/3 Abbildung 2.1.: Vereinfachtes Drehstromnetz ohne Last Die drei Quellen sind Teil eines einzigen Generators mit drei Wicklungen, welche räumlich gegeneinander um 120◦ gedreht sind. Zwischen Generator und Last befinden sich im Allgemeinen noch Transformatoren und noch viele andere Systemkomponenten die hier nicht behandelt werden sollen und daher weggelassen wurden. Ebenfalls werden die Leitungen als ideal betrachtet, was selbstverständlich in Wirklichkeit nicht der Fall ist, da diese neben Widerständen auch Kapazitäten und Induktivitäten aufweisen. 2. Drehstrom 4 in Europa beträgt die Sternspannung U = 230 Volt (±10%) bei 50 Hz. Die Richtung der Spannung U1N ist hier eine Konvention. Leiterspannungen Spannungen zwischen den Aussenleitern (cf. Abb. 2.2) U12 = U1N − U2N = U∆ ∠ + π/6 U23 = U2N − U3N = U∆ ∠ − π/2 U31 = U3N − U1N = U∆ ∠ + 5π/6 √ in Europa beträgt die Dreieckspannung U∆ = 3 U ≈ 400 Volt (cf. Abb. 2.2). Das √ Verhältnis von 3 zwischen der Dreieckspannung U∆ und der Sternspannung U kann aus dem Bild links geometrisch gewonnen werden. Abbildung 2.2.: Zeigerdiagramme mit den Drehstromspannungen. Auf der linken Seite sind die Spannungen zwischen den Aussenleitern und dem Sternpunkt örtlich dargestellt, auf der rechten, so wie sie als Zeiger oder als komplexe Zahlen in der Gauss’schen Ebene liegen würden. 2. Drehstrom 5 Strang einzelne Generatorwicklungen oder Lastkomponenten Diese werden mit U, V und W bezeichnet und deren Anschlüsse mit U1, U2, V1, V2, W1, W2. Lastkomponenten können als Stern oder als Dreieck geschaltet werden (cf. Abb. 2.3). Als Strangspannungen versteht man die Spannungen über diesen Elementen. Abbildung 2.3.: Anschlussschemata (oben) für Stern- und Dreieckschaltung (unten) Aderbezeichnung Auf der folgenden Seite finden Sie eine Tabelle mit den neuen Aderbezeichnungsfarben nach er Norm HD 308 S2. Vergleich der Aderkennzeichnung mit Farben - alte und neue Ausführung Aderzahl alt: SEV 1101, 1102 Tabelle 1a (CH) Für feste Verlegung alt: SEV 1101, 1102 Tabelle 2 (CENELEC) Für feste oder mobile Verlegung Adern flexibel Adern steif Phasenfolge / Drehsinn Mit gelb-grünem Schutzleiter sw bl ge/gn neu: HD 308 S2 Für feste und mobile Verlegung Adern steif oder flexibel br bl ge/gn ge/gn bl br sw br ge/gn bl br sw ge/gn br sw gr ge/gn bl br 3 sw rt bl ge/gn sw rt ws ge/gn sw rt ws bl ge/gn *) 4 4 bl ge/gn sw br Ohne gelb-grünem Schutzleiter sw bl br bl sw bl ge/gn sw gr 5 bl br 2 sw rt ws sw rt ws sw br bl sw br sw sw br sw br sw gr **) bl bl br sw gr sw bl bl br sw gr sw 3 bl 4 5 *) Nur für bestimmte Anwendungen: gelb-und-grün, blau, braun, schwarz **) Nur für bestimmte Anwendungen: blau, braun, schwarz Abkürzungen für Farben: ge/gn = gelb-und-grün, bl = blau, br = braun, sw = schwarz, gr = grau, rt = rot, ws = weiss Funktion Polleiter Abkürzung alte Aderfarben SEV neue Aderfarben HD 308 S2 sw sw L Einleiter-Kabel sw 3L rt ws Einleiter-Kabel br sw Mehrleiter-Kabel Mehrleiter-Kabel bl bl ge/gn ge/gn Neutralleiter N Schutzleiter PE gr 2. Drehstrom 7 2.2. Symmetrische Belastung Bei symmetrischer Belastung eines Drehstromnetzes ist die durch eine Last bezogene Momentanleistung p(t) zeitlich konstant und entspricht gerade der gesamten Wirkleistung P. 2.2.1. Sternschaltung (bei Drei- oder Vierleiternetz) Die einzelnen Stränge können durch den folgenden komplexen Widerstand dargestellt werden: Z = Z∠ ϕ (mit |ϕ| ≤ π/2) Damit erhält man für die Aussenleiterstromstärken: I1 = I2 = I3 = U ∠−ϕ Z U ∠ − ϕ − 2π/3 Z U ∠ − ϕ + 2π/3 Z Dabei gilt: IN = I1 + I2 + I3 = 0 I = I1 = I2 = I3 Für die Leistungen erhält man: S = 3 U I∠ ϕ U2 cos ϕ Z U2 Q = 3 sin ϕ Z P = 3 2. Drehstrom 8 2.2.2. Dreieckschaltung Die einzelnen Stränge können durch den folgenden komplexen Widerstand dargestellt werden: Z = Z∠ ϕ (mit |ϕ| ≤ π/2) Damit erhält man für die Strangstromstärken: I 12 = I 23 = I 31 = U∆ ∠ − ϕ + π/6 Z U∆ ∠ − ϕ − π/2 Z U∆ ∠ − ϕ + 5π/6 Z und für die Aussenleiterstromstärken: √ U∆ 3 ∠−ϕ Z √ U = 3 ∆ ∠ − ϕ − 2π/3 Z √ U∆ = 3 ∠ − ϕ + 2π/3 Z I 1 = I 12 − I 31 = I 2 = I 23 − I 12 I 3 = I 31 − I 23 Dabei gilt: I∆ = I12 = I23 = I31 I1 + I2 + I3 = 0 √ I = I1 = I2 = I3 = 3 I∆ Für die Leistungen erhält man: S = 3 U∆ I∆ ∠ ϕ = 3 U I∠ ϕ Abbildung 2.4.: Symmetrische Sternschaltung der Stränge, 3 × Z: Bei symmetrischer Belastung fliesst im Neutralleiter kein Strom. 2. Drehstrom 9 2 U∆ cos ϕ Z U2 Q = 3 ∆ sin ϕ Z P = 3 2.3. Asymmetrische Belastung 2.3.1. Sternschaltung am Vierleiternetz Die einzelnen Stränge können durch die folgenden komplexen Widerstände dargestellt werden: Zk = Zk ∠ ϕk (mit k = 1, 2, 3 und |ϕk | ≤ π/2) Damit erhält man für die Aussenleiterstromstärken: I1 = I2 = I3 = U ∠ − ϕ1 Z1 U ∠ − ϕ2 − 2π/3 Z2 U ∠ − ϕ3 + 2π/3 Z2 Dabei gilt: IN = I1 + I2 + I3 Für die Leistungen erhält man: S = U1N I ∗1 + U2N I ∗2 + U3N I ∗3 P = Q = U2 U2 U2 cos ϕ1 + cos ϕ2 + cos ϕ3 Z1 Z2 Z3 2 2 U U U2 sin ϕ1 + sin ϕ2 + sin ϕ3 Z1 Z2 Z3 2. Drehstrom 10 2.3.2. Sternschaltung am Dreileiternetz Die einzelnen Stränge können durch die folgenden komplexen Widerstände dargestellt werden: Zk = Zk ∠ ϕk (mit k = 1, 2, 3 und |ϕk | ≤ π/2) Für die Spannungen zwischen den Aussenleitern und dem Sternpunkt der Last ergibt sich: U1K = U1N − UKN U2K = U2N − UKN U3K = U3N − UKN Damit erhält man für die Aussenleiterstromstärken mit den Leitwerten Y k = 1/Zk : I 1 = Y 1 U1K = Y 1 (U1N − UKN ) I 2 = Y 2 U2K = Y 2 (U2N − UKN ) I 3 = Y 3 U3K = Y 3 (U3N − UKN ) Dabei gilt: I1 + I2 + I3 = 0 Aus den vier letzten Gleichungen kann die Spannung UKN zwischen dem Sternpunkt und dem (fiktiven) Neutralleiter berechnet werden (die Herleitung wird dem Leser überlassen): UKN = Y 1 U1N + Y 2 U2N + Y 3 U3N Y1+Y2+Y3 Für die Leistungen erhält man: S = U1K I ∗1 + U2K I ∗2 + U3K I ∗3 = U1N I ∗1 + U2N I ∗2 + U3N I ∗3 P = <{S} Q = ={S} 2. Drehstrom 11 2.3.3. Dreieckschaltung am Dreileiternetz Die einzelnen Stränge können durch die folgenden komplexen Widerstände dargestellt werden: Zk = Zk ∠ ϕk (mit k = a, b, c und |ϕk | ≤ π/2) Damit erhält man für die Strangstromstärken: I 12 = I 23 = I 31 = U∆ ∠ − ϕc + π/6 Zc U∆ ∠ − ϕa − π/2 Za U∆ ∠ − ϕb + 5π/6 Zb und für die Aussenleiterstromstärken: I 1 = I 12 − I 31 I 2 = I 23 − I 12 I 3 = I 31 − I 23 Dabei gilt: I1 + I2 + I3 = 0 Für die Leistungen erhält man: S = U12 I ∗12 + U23 I ∗23 + U31 I ∗31 = U1N I ∗1 + U2N I ∗2 + U3N I ∗3 P = <{S} Q = ={S} 2.4. Leistungsmessung Für die komplexe Scheinleistung eines Drehstromsystems gilt offenbar folgende Formel für sämtliche Fälle: S = P + jQ = U1N I ∗1 + U2N I ∗2 + U3N I ∗3 (2.1) Bemerkungen • Messtechnisch ist gemäss der Gleichung (2.1) die Bestimmung der Gesamtleistung einfach, da die Aussenleiter bei allen Lastformen zugänglich sind. Bei fehlendem Neutralleiter, kann für die Messung ein virtueller Sternpunkt mit drei identischen, sternförmig geschalteten Kondensatoren gebildet werden. 2. Drehstrom 12 • Die gesamte Wirkleistung der Last kann theoretisch aus der Summe der Realteile der drei Komponenten der Scheinleistung bestimmt werden: P = <{U1N I ∗1 } + <{U2N I ∗2 } + <{U3N I3∗ } Im Fall einer asymmetrischen Belastung sind diese aber nicht deckungsgleich mit den Wirkleistungen in den Strängen. Letztere Aussage gilt auch für die Blindleistung. 2.4.1. Aron-Schaltung Bei allen Konfigurationen, wo die Bedingung I1 + I2 + I3 = 0 gilt, kann die AronSchaltung1 mit nur zwei Leistungsmessgeräten benutzt werden (cf. Abb. 2.10). Dies ist möglich, da folgende Gleichung gilt: S = U1N I1∗ + U2N I2∗ + U3N I3∗ = U1N I1∗ + U2N I2∗ + U3N (−I1∗ − I2∗ ) = (U1N − U3N ) I1∗ + (U2N − U3N ) I2∗ = U13 I1∗ + U23 I2∗ (wobei U13 = −U31 ) 2.4.2. Blindleistungskompensation Die Blindleistungekompensation einer induktiven Last kann bei symmetrischen Verbrauchern durch drei als Stern oder Dreieck geschaltete identische Kondensatoren erreicht werden. Wegen der höheren Dreieckspannung sind die Kapazitäten der Dreieckschaltung 3 mal kleiner als in Sternschaltung. C = C∆ = −Qtot /3 ωU2 −Qtot /3 2 ωU∆ Zur Bestimmung der benötigten Kapazität muss also die Blindleistung bestimmt werden. Typische Leistungsmessgeräte messen aber die Blindleistung wesentlich weniger genau (grössere Messunsicherheiten) als die Wirk- oder die Scheinleistung, so das hier Vorsicht geboten ist. Die Unsicherheit wird meistens noch durch Nichtlinearitäten in den Verläufen von Spannungen und Stromstärken wegen nichtlinearen Elementen wie z. B. „einsenhaltige“ Spulen oder Transformatoren verstärkt, denn es wird im Allgemeinen nur die Blindleistung der Grundfrequenz gemessen2 . Ohne direkte Messung mit einem Leistungsmessgerät lässt sich die Blindleistung aus der Schein- und der Wirkleistung bestimmen: √ |Q| = S 2 − P 2 . Auch hier ergeben sich Schwierigkeiten im Vorhandensein von nichtlinearen Komponenten, das diese Formeln eigentlich nur bei rein harmonischen Signalen anwendbar sind. 1 2 Hermann Aron (1845 - 1913) Nichtlineare Elemente erzeugen zusätzliche Frequenzen, welche ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz sind. 2. Drehstrom 13 Sind die Laststränge asymmetrisch, so kann die Blindleistung in jedem einzelnen Ast durch einen eigenen Kondensator kompensiert werden. Grössere Anlagen haben schaltbare Kondensatorbatterien. .1. Drehstromschaltung Listing 1: Matlab-Code zur Berechnung einer Drehstromschaltung % % % % % % % Beispiel fuer die Berechnung einer Drehstromschaltung gegeben : symmetrische und asymmetrische R - un RL_Last gesucht : A u s s e n l e i t e r s t r o m s t a e r k e n Schein - S , Wirk - P und Blindleistung Q © M . Schlup , 13. Nov . 2004 clear all , clc % starres Netz Us =230; % Sternspannung in V U1n = Us * exp ( i *0) ; U2n = Us * exp ( - i *120* pi /180) ; U3n = Us * exp ( i *120* pi /180) ; Ud =400; % Aussenlei terspannung in V U12 = Ud * exp ( i *30* pi /180) ; U23 = Ud * exp ( - i *90* pi /180) ; U31 = Ud * exp ( i *150* pi /180) ; f =50; % Hz w =2* pi * f ; jw = j * w ; % Last R1 =1 e3 ; % Ohm R2 = R1 ; R3 = R1 ; L1 =1.40; % H L2 =0; L3 =0; fprintf (1 , '% s \ n ' , ' *** symmetrische , resistive Dreiecklast : ') Z12 = R1 ; Z23 = R2 ; Z31 = R3 ; I12 = U12 / Z12 ; I23 = U23 / Z23 ; I31 = U31 / Z31 ; I1 = I12 - I31 ; I2 = I23 - I12 ; I3 = I31 - I23 ; I1 = abs ( I1 ) , phi_I1_grad =180* angle ( I1 ) / pi , I2 = abs ( I3 ) , phi_I2_grad =180* angle ( I2 ) / pi , I3 = abs ( I3 ) , phi_I3_grad =180* angle ( I3 ) / pi , S1 = U1n * I1 '; S2 = U2n * I2 '; S3 = U3n * I3 '; S = S1 + S2 + S3 P = real ( S ) Q = imag ( S ) fprintf (1 , '\ n % s \ n ' , ' *** 4 - Leiternetz , asymmetrische Sternlast : ') Z1 = R1 + jw * L1 ; Z2 = R2 + jw * L2 ; Z3 = R3 + jw * L3 ; 2. Drehstrom I1 = U1n / Z1 ; I2 = U2n / Z2 ; I3 = U3n / Z3 ; In = I1 + I2 + I3 ; I1 = abs ( I1 ) , phi_I1_grad =180* angle ( I1 ) / pi , I2 = abs ( I2 ) , phi_I2_grad =180* angle ( I2 ) / pi , I3 = abs ( I3 ) , phi_I3_grad =180* angle ( I3 ) / pi , In = abs ( In ) , phi_In_grad =180* angle ( In ) / pi , % ' S in VA , P in W , Q in var : ' S1 = U1 * I1 '; S2 = U2 * I2 '; S3 = U3 * I3 '; S = S12 + S23 + S31 P = real ( S ) Q = imag ( S ) 14 2. Drehstrom Abbildung 2.5.: Symmetrische Dreieckschaltung der Stränge, 3 × Z Abbildung 2.6.: Asymmetrische Sternschaltung der Stränge am Vierleiternetz Abbildung 2.7.: Asymmetrische Sternschaltung der Stränge am Dreileiternetz 15 2. Drehstrom 16 Abbildung 2.8.: Asymmetrische Dreieckschaltung der Stränge Abbildung 2.9.: Messung der Wirkleistung einer Drehstromlast Die gesamte Wirkleistung ist die Summe der drei Messwerten: P = Pm1 + Pm2 + Pm3 . Im Fall einer symmetrischen Belastung genügt ein einziges Messgerät: P = 3 Pm . Abbildung 2.10.: Aron-Schlatung zur Messung der Wirkleistung einer Drehstromlast Die gesamte Wirkleistung ist die Summe der beiden Messwerten: P = Pm1 + Pm2 . Anhang A Stern-Dreieck-Umwandlung Abbildung A.1.: Stern- und Dreieckslast an den Drehstromaussenleitern L1, L2 und L3 Für die Formeln unten sind die Indizes der Teillasten zu beachten: Z 1 liegt z.B. gegenüber Z a . Dreieck → Stern Z1 = Z2 = Z3 = Zb Zc Z Za Zc Z Za Zb Z mit Z = Za + Zb + Zc Stern → Dreieck Ya = Yb = Yc = Y 2Y 3 Y Y 1Y 3 Y Y 1Y 2 Y mit Y = Y 1 + Y 2 + Y 3 17 A. Stern-Dreieck-Umwandlung 18 Spezialfall Z1 = Z2 = Z3 = Z ↔ Za = Zb = Zc = Z∆ Z∆ = Z = 3Z Z∆ 3