Altersbeschwerden (Sendung im MDR vom 5. Januar 2006 und 11. Juni 2009) Stand vom 15. August 2009 INHALTSVERZEICHNIS: Biologisches Alter Altersbeschwerden – Prakt. Hilfen Altern als Naturgesetz Morgengymnastik Einfluss Berufswahl Altersmedizin (Geriatrie) Stürzen vorbeugen Osteoporose Arthrose Blasenschwäche (Inkontinenz) Gesunde Zähne Alterssichtigkeit Mundtrockenheit Alterjuckreiz Fahrtraining Aktiv bleiben Wohnungsumbau Naturheilverfahren Adressen NACHTRAG: Chancen für ein langes Leben 1 2 2 3 4 5 5 6 7 6 7 7 8 9 11 11 13 14 14 16 Das biologische Alter Im Extremfall kann man biologisch zehn Jahre jünger oder auch älter sein, als es das kalendarische Alter anzeigt. Auskunft darüber gibt das biologische Alter. Das biologische Alter ist der konkrete medizinische Zustand, in dem sich der Körper befindet. Es gibt zahlreiche Tests, die das biologische Alter ermitteln. Bei diesen Checks werden Parameter mit verschiedenen Methoden erfasst. Dazu zählen Belastungstests und ein Herz-Kreislauf-Check. Aber auch die mentale Vitalität wie logisches Denken, Reaktionsfähigkeit, Koordination oder emotionale und soziale Kompetenz werden bestimmt. Die Europäische Vereinigung für Vitalität und aktives Altern bietet beispielsweise den "VitalitätsCheck" an. Der Test ist sehr umfangreich und dauert etwa eine Stunde. Es werden 45 Faktoren aus vier Bereichen gemessen: körperliche Leistungsfähigkeit (Herz-Kreislauf, Ausdauer und Kraft) sowie die ernährungsphysiologische Situation (Gewicht, Fettanteil) altersabhängige Sinnesfunktionen (Hören, Sehen) geistige Fähigkeiten emotionale und soziale Faktoren (Stress, Stressverarbeitung, Zufriedenheit) Die Auswertung am Ende des Tests zeigt dem Experten, in welchen Bereichen die getestete Person im Normbereich liegt, wo sie möglicherweise überdurchschnittliche altersbezogene Vitalitätsparameter zeigt und wo Defizite sind. Diese Werte sind Ausgangspunkt für eine individuelle Beratung durch sogenannte Vitalmanager. Dabei geht es darum eigene natürliche Entwicklungspotentiale zu aktivieren, um problematische Werte positiv zu beeinflussen. Die Trainer erarbeiten dann konkrete Programme, die auf den Alltag des Betreffenden zugeschnitten sind. Ein Jahr lang begleiten sie ihren Schützling dabei. Ziel ist es körpereigene Kräfte zu mobilisieren, "Bedienungsfehler" auszuschalten und damit die Vitalität zu steigern. Ganz nebenbei kann man damit sein biologisches Alter nach unten korrigieren also sich „verjüngen“. Seite 1 von 17 Altersbeschwerden – Praktische Hilfen für den Alltag Jeder will es werden, aber keiner will es sein: ALT. Dabei werden wir alle im doppelten Sinne immer älter: Lag die durchschnittliche Lebenserwartung vor gut hundert Jahren noch bei Mitte vierzig, so erreichen Männer in Deutschland statistisch gesehen heute fast 76 Jahre, Frauen sogar 82. Und jedes Jahr gewinnen wir statistisch etwa zwei zusätzliche Monate. Eine exakte Definition, ab wann "das Alter" beginnt, gibt es nicht. Für die Weltgesundheitsorganisation WHO gilt aus medizinischer Sicht als alt, wer das 65. Lebensjahr vollendet hat. In Deutschland und auch in Amerika wird von einem Alterspatienten erst ab einem Alter von 70 Jahren gesprochen. Vor 500 Jahren betrug das maximale Lebensalter gerade mal 30 Jahre und noch vor 200 Jahren betrug die durchschnittliche Lebenserwartung 40 Jahre. Erst vor circa 150 Jahren kam es zum entscheidenden Umschwung. Dank des medizinischen und technischen Fortschritts, verbesserter Ernährung sowie Umwelt- und Arbeitsbedingungen steigt die Lebenserwartung der Menschen seitdem um durchschnittlich drei Monate pro Jahr. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Hundertjährigen mehr als verdreifacht. Manche Wissenschaftler glauben, dass noch in diesem Jahrhundert die Lebenserwartung auf 130 oder sogar 150 Jahre anwachsen könnte und dass fast jeder Enkel heutiger Kinder noch seinen hundertsten Geburtstag feiern wird. Damit ein solches Alter aber auch noch ein Grund zum Feiern ist, wird es zunehmend wichtiger, auch im Alter fit und unabhängig zu sein. Denn mit zunehmendem Alter lassen körperliche und geistige Kräfte zwangläufig nach. Das Altern ist ein Naturgesetz Warum altern wir, und vor allem: Warum ist mancher 90-jährige noch gesünder und scheinbar jünger als andere mit nur 60 Jahren? Mit zunehmendem Alter lassen körperliche und geistige Kräfte zwangsläufig nach. Dabei beginnt der Alterungsprozess des menschlichen Organismus schon mit der Geburt, obwohl natürlich in der Kindheit und Jugend erst einmal das Wachstum und die Reifung aller Organsysteme die Oberhand haben. Ergänzung von Wilhelm: Ein Arzt erklärte im TV einmal, dass die Natur es so eingerichtet hat, dass nach dem Reproduktionsprozess (Zeitraum der Zeugungs- und Gebärfähigkeit) ein allmählicher Verfall einsetzt. Mit 30 Jahren ist der Mensch auf der Höhe seiner körperlichen Leistungsfähigkeit, danach sinkt diese ganz allmählich wieder. Der Bewegungs- und Stützapparat verändert sich; Bänder und Sehnen werden steifer und dadurch anfälliger für Verletzungen. Auch Knochendichte und Muskelmasse nehmen ab. Die Blutgefäße werden unbeweglicher und starrer. Damit steigt die Gefahr für Herz-Kreislaufbeschwerden enorm an. Gleichzeitig sinkt altersbedingt die Lungenleistung, die Sauerstoffzufuhr verringert sich, und die allgemeine Leistungsfähigkeit lässt nach. Mit 70 Jahren wird auch das Immunsystem immer schwächer, so dass die Gefahr für Entzündungen und Infektionen steigt. Das geistige Altern beginnt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen bereits mit 27 Jahren. Das betrifft allerdings nicht den Gedächtnisabbau, der erst in einem durchschnittlichen Alter von 37 Jahren anfängt. Viele kognitive Fähigkeiten, die im Zusammenhang mit Lernen stehen, wie die Vergrößerung des Wortschatzes oder des Allgemeinwissens verbessern sich auch noch bis zum Alter von 60 Jahren. Unter den etwa 100 Trillionen Zellen, aus denen unser Körper besteht, finden in jedem Augenblick Wechsel statt. Fortwährend sterben Millionen von ihnen und werden durch neu gebildete ersetzt. Aber diese Fähigkeit zur Neubildung ist nicht unerschöpflich, die Möglichkeiten des Organismus zu seiner ständig notwendigen Reparatur sind begrenzt. So kommt es bereits in jungen Jahren zu einer Einschränkung der Zell-, Gewebe-, und Organfunktionen, und auch das Entgiftungssystem des Körpers verliert an Leistungsfähigkeit - wir altern. Warum dies so ist, ist Gegenstand einer kaum zu übersehenden Zahl von Theorien. Wahrscheinlich spielen genetische Gründe und Umweltfaktoren beim Altern zusammen. Seite 2 von 17 Dafür spricht vor allem, dass einige für Alterungsprozesse verantwortliche Gene bereits bekannt sind, zugleich aber auch der "Verschleiß" eines Menschen eine sichtbare und beeinflussbare Rolle spielt. Leider gibt es immer noch eine Reihe von Medikamenten, die speziell gegen den Prozess des Alterns angeboten werden. Sie sollen das Altern verlangsamen oder sogar eine "Regeneration" hervorrufen. Diese Mittel enthalten oft Procain, DMAE, Lecithin oder Vitamine und Mineralien. Eine Wirkung haben diese Mittel leider nicht. Der Alterungssprozess ist ein natürlicher Vorgang und ein Teil des menschlichen Lebens. Der Traum von ewiger Jugend wird mit Hilfe von Arzneimitteln nicht zu erfüllen sein. Das Alter herauszögern Wie alt wir werden und ob wir dabei gesund bleiben, lässt sich beeinflussen. Studien zeigen, dass nur zu 25 Prozent die Gene bestimmen, wie alt man wird. Die übrigen 75 Prozent haben wir größtenteils selbst in der Hand. Von besonderem Einfluß sind Bewegung, Ernährung, Stressbelastung, Alkohol, Rauchen und der Beruf. Bereits kleine Korrekturen haben deshalb große Wirkung, wie zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen. Schon fünfmal am Tag Obst und Gemüse zu essen, verlängert das Leben durchschnittlich um drei Jahre. Wer das Rauchen aufgibt, gewinnt vier bis fünf Jahre Lebenszeit. Wer nicht raucht, gewinnt durchschnittlich fünf Jahre Lebenszeit. Wer sich lange körperlich und geistig gesund und fit halten will, der kommt um regelmäßige Bewegung nicht herum. Für Sport ist man nie zu alt. Ob Wassergymnastik, Laufen oder einfach öfter mal die Treppe nehmen - mit Bewegung werden die Muskeln gekräftigt, der Stoffwechsel und die Atmung angeregt. Es werden Blutdruck und Blutfette gesenkt. Auch die Gefäße werden elastischer und halten somit Herz und Kreislauf gesund. Das Wohlbefinden steigt. Die richtige Morgengymnastik im Alter Um mit Schwung in den Tag zu kommen, eignet sich eine Morgengymnastik. Doch so ganz ungefährlich ist es nicht immer, wenn man allein und ohne Anleitung übt. Vor allem Osteoporose-Patienten, Patienten mit künstlichen Gelenken und Menschen im höheren Lebensalter müssen hier aufpassen. Die häufigsten Fehler bei typischen Übungen Beim Bauchmuskeltraining ist das Training der schrägen besser als das der geraden Bauchmuskeln. Ganz gefährlich: Beine anheben oder Radfahren. Dabei gehen viele Sportler automatisch ins Hohlkreuz und belasten so Rücken und die Wirbelsäule zu sehr. Auch beim Rückenmuskeltraining sollte man vorsichtig sein. Hier wird oft zu intensiv geübt. Die Übungen sollten niemals auf einer weichen Unterlage wie dem Bett absolviert werden - hier lauert auch die Gefahr, dabei ins Hohlkreuz zu gehen. Im höheren Alter ist ein Gleichgewichtstraining besonders wichtig, um den gefürchteten Stürzen vorzubeugen. Aber auch das ist nicht für jeden empfehlenswert. Patienten mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken sollten diese Übungen wegen Verletzungsgefahr nicht durchführen. Lassen Sie sich von ihrem Arzt oder Physiotherapeuten vor dem Trainieren beraten, welche Übungen für Sie geeignet sind! Gesundheitsurlaub in der Kurklinik Sich erholen, unter Leute kommen, unter ärztlicher Aufsicht etwas für die Gesundheit tun - all das bietet eine Badekur. Die deutschen Heilbäder setzen zunehmend auf gesundheitsbewusste ältere Kundschaft. Vielerorts gibt es, wie beispielweise in Bad Schmiedeberg, spezielle Kurangebote für die Seite 3 von 17 Bedürfnisse und Erwartungen von Senioren. Sie umfassen unter anderem Moorbehandlungen, Kneippsche Behandlungen, Unterwassermassage, Hydrotherapie, Therapeutisches Schwimmen, Thalasso und Gesundheitstraining. Mit einer solchen Kur soll die Beweglichkeit verbessert, chronische Leiden gelindert und anderen Krankheiten vorgebeugt werden. Die spezielle Senioren-Kur findet selbstverständlich unter ärztlicher Aufsicht statt. Der Arzt nimmt Eingangs- und Abschlussuntersuchungen vor und er legt fest, wer für welche Heilanwendung geeignet ist. Zwei Wege gibt es, um in den Genuss solch einer Badekur zu kommen. Zum einen können die Patienten das Programm auf eigene Kosten buchen – wie einen Urlaub. Zum anderen gibt es Kuren als so genannte ambulante Vorsorgeleistung. Dabei übernimmt die Krankenkasse einen Großteil der Behandlungskosten, vorausgesetzt, die Kur ist medizinisch notwendig. Das muss zuvor der Hausarzt beurteilen. Einfluss Berufswahl Beruflicher Stress ist ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Gesundheit. Er kann nicht nur krank machen, sondern verkürzt nachweislich das Leben, wenn es keine Balance zwischen Entspannung und Anspannung gibt. Die Berufswahl als möglicher Stressfaktor hat einen wesentlichen Einfluss auf die Lebenserwartung. Während Bauarbeiter im Schnitt nur 63 Jahre alt werden, leben Akademiker deutlich länger als der Durchschnitt. Am längsten leben Studien zufolge Mönche und Priester. Aber auch Ingenieure und Ärzte können mit einem langen Leben rechnen. Stress im Beruf senkt die Lebenserwartung Lehrer im Stress Es gibt Berufe, die besonders stressig sind, beispielsweise der des Lehrers. Lehrer leiden im Verhältnis zu anderen Berufsgruppen deutlich häufiger an psychosomatischen Erkrankungen wie Depressionen, Schwindel oder Kopfschmerzen und gehen eher in Frührente. Insgesamt ein Drittel aller Lehrer geht aus gesundheitlichen Gründen in den Vorruhestand. Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales entwickelten deshalb Mediziner und Psychologen in Dresden, Berlin und Freiburg das Projekts "Lange Lehren - Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Lehrerberuf erhalten und fördern". In vier Teilprojekten erhielten interessierte Lehrer aus weiterführenden Schulen in Berlin ein Kompetenztraining zum Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern. Grundschullehrern konnte ein Training zur Lärmminderung im Unterricht wahrnehmen, und das Universitätsklinikum Freiburg bot ein spezielles Coachingprogramm für Pädagogen an. Vitalitäts-Check an der TU Dresden Innerhalb eines Teilprojekts an der Technischen Universität Dresden konnten Lehrer an einem wissenschaftlich begleiteten und auf ihre Belange abgestimmten Vitalitäts-Check teilnehmen. Dabei wurde ihr vitales (biologisches) Alter bestimmt und im Vergleich zum kalendarischen Alter bewertet. Eine individuelle Vorsorgediagnostik für Lehrer. Dieses Material kann nun von Betriebsmedizinern genutzt werden. Wird bei arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen ein Bedarf festgestellt, können die Lehrkräfte eine Vorsorgemaßnahme bei ihrer Krankenkasse beantragen. Auch Arbeitslosigkeit kann krank machen Nicht nur körperlich schwere oder stressige Berufe machen krank und verkürzen das Leben. Menschen mit langweiliger eintöniger Arbeit ohne die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen, Seite 4 von 17 haben ebenfalls eine kürzere Lebenserwartung als der Durchschnitt. Und vor allem Arbeitslosigkeit ist ein Faktor, der die Gesundheit und damit die Lebenserwartung negativ beeinflussen kann In Sachsen hat man daher vor einiger Zeit ein spezielles Projekt zur Gesundheitsförderung von Arbeitslosen ins Leben gerufen. Es heißt AktivA - "Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit" und wurde an der Technischen Universität Dresden entwickelt. Hier werden für Arbeitslose vielfältige Techniken vermittelt, die dabei helfen, eigene Gestaltungsmöglichkeiten zu erkennen und für sich zu nutzen. Die Teilnehmer lernen Menschen kennen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. So können sie vom Wissen und den Erfahrungen der anderen Teilnehmer profitieren, neue Kontakte knüpfen und sich gegenseitig unterstützen. Außerdem stärken sie durch den Kurs ihre Fähigkeiten, neue Ziele zu entdecken und können gewünschte Veränderungen in ihrem Alltag erproben und erfolgreich umsetzen. Und nicht wenige haben dadurch einen Job gefunden. Geriatrie – Die Altersmedizin Ältere Menschen sind häufiger krank als junge Menschen und haben zudem auch oft mehrere Krankheiten. Die Folge: durch akute und chronische Erkrankungen droht häufig der Verlust der Selbständigkeit. Dann sind ganzheitliche Behandlungs- und Rehabilitationsangebote notwendig. Dies ist das Gebiet der Geriatrie - der Altersmedizin. Sie beschäftigt sich mit den physischen, psychischen und sozialen Besonderheiten und Alterungsprozessen des älteren Menschen. Ziel der Altersmedizin ist es, die Selbstständigkeit und Lebensqualität der älteren Menschen so lange wie möglich zu erhalten. Die Behandlungsschwerpunkte liegen vor allem Bereiche der Inneren Medizin (z.B. Zustand nach Herzinfarkt, Lungenerkrankung, bei Osteoporose, Diabetes mellitus), der Orthopädie (z.B. Zustand nach Knochenbrüchen, Gelenkersatz, chronischen Gelenkserkrankung oder Amputation) und der Neurologie (z.B. nach Schlaganfall, bei Parkinsonsyndrom, Neuropathien). Hinzu kommen häufig psychische Probleme wie Depression und soziale Isolation. Aber auch die so genannten Altersprobleme wie Sturzsyndrome, Schwindelzustände, Blasenschwäche und chronische Schmerzzustände spielen eine große Rolle. Stürzen vorbeugen Vor einem Sturz fürchten sich wohl die meisten älteren Menschen. Jeder Dritte über 65 stürzt einmal im Jahr, bei den über 80jährigen ist es schon jeder zweite. Wenn sie stolpern oder stürzen, sind oft Schwindelattacken, nachlassende Kraft und vermindertes Sehvermögen die Ursache. Zu den gefürchteten Folgen zählen Knochenbrüche und bleibende Beeinträchtigungen. Anti-Sturz-Training Das Anti-Sturz-Training beginnt schon im Alltag. Um im Alter nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen, gibt es einfache Trainingsmöglichkeiten. So sollte man so lange man kann im STEHEN Hose und Strümpfe anziehen. Ist man etwas unsicher, dann kann man sich dabei auch mit dem Rücken an die Wand lehnen. Schuhe lassen sich einfacher auf dem Treppenabsatz anziehen. Auch einfache Gleichgewichtsübungen können hier helfen: Balancieren auf einem am Boden liegenden Schal oder das Üben des Einbeinstands. "Schmiere" kann der Knorpel nicht ernährt werden. Zudem wird durch Bewegung Versteifungen und damit einem Funktionsverlust der Gelenke entgegengewirkt. Mit einer kleinen Pendelübung zu Hause kann man das "Schmieren" des Gelenks ohne großen Aufwand unterstützen und Schmerzen lindern: Stellen Sie sich auf eine Fußbank. Pendeln Sie mit einem Bein locker hin und her. Die Wirkung wird noch verstärkt, wenn Sie das Bein mit einem leichten Gewicht beschweren. Hierzu reicht schon ein dicker Winterschuh. Besonders gefährlich ist ein Sturz, wenn Osteoporose, also Knochenschwund vorliegt. Bei einer Osteoporose (im Volksmund "Knochenschwund") versteht man eine Abnahme der Knochenmasse, die das natürliche alters- und geschlechtsspezifische Maß überschreitet. Entweder wird zu wenig Seite 5 von 17 Knochen neu gebildet, oder der Knochen wird vermehrt abgebaut. Als Folge wird er porös und brüchig. Der schleichende Abbau der Knochenmasse kann schon bei alltäglichen Aktivitäten zu einem Bruch führen. Nach einem ersten erlittenen Bruch steigt dann die Gefahr erneuter Frakturen mit jedem Bruch weiter an. Man schätzt, dass jährlich über 100.000 Brüche auf Knochenschwund zurückzuführen sind. Das Risiko, einen solchen Bruch zu erleiden, verdoppelt sich mit jedem Lebensjahrzehnt über 65 Jahre. Der Sinn einer Knochendichtemessung als Vorsorge ist bei Medizinern bislang umstritten. Erst wenn ein Patient sich ohne erkennbaren Grund einen Knochen bricht oder andere Befunde stark auf eine Osteoporose hindeuten, wird eine Knochendichtemessung als Diagnose-Instrument eingesetzt und von der Krankenkasse bezahlt. In allen anderen Fällen muss der Patient selbst bezahlen. Er sollte sich dabei aber vorher bei einem Arzt erkundigen, ob eine Knochendichtemessung sinnvoll ist. Zurzeit kostet eine Knochendichtemessung rund 30 bis 60 Euro. Das Anti-Sturz-Training beginnt schon im Alltag. Um im Alter nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen, gibt es einfache Trainingsmöglichkeiten. So sollte man so lange man kann im STEHEN Hose und Strümpfe anziehen. Ist man etwas unsicher, dann kann man sich dabei auch mit dem Rücken an die Wand lehnen. Schuhe lassen sich einfacher auf dem Treppenabsatz anziehen. Auch einfache Gleichgewichtsübungen können hier helfen: Balancieren auf einem am Boden liegenden Schal oder das Üben des Einbeinstands. Osteoporose Besonders gefährlich ist ein Sturz, wenn Osteoporose vorliegt. Bei einer Osteoporose (im Volksmund "Knochenschwund") versteht man eine Abnahme der Knochenmasse, die das natürliche alters- und geschlechtsspezifische Maß überschreitet. Entweder wird zu wenig Knochen neu gebildet, oder der Knochen wird vermehrt abgebaut. Als Folge wird er porös und brüchig. Der schleichende Abbau der Knochenmasse kann schon bei alltäglichen Aktivitäten zu einem Bruch führen. Nach einem ersten erlittenen Bruch steigt dann die Gefahr erneuter Frakturen mit jedem Bruch weiter an. Man schätzt, dass jährlich über 100.000 Brüche auf Knochenschwund zurückzuführen sind. Das Risiko, einen solchen Bruch zu erleiden, verdoppelt sich mit jedem Lebensjahrzehnt über 65 Jahre. Der Sinn einer Knochendichtemessung als Vorsorge ist bei Medizinern bislang umstritten. Erst wenn ein Patient sich ohne erkennbaren Grund einen Knochen bricht, oder andere Befunde stark auf eine Osteoporose hindeuten, wird eine Knochendichtemessung als Diagnose-Instrument eingesetzt und von der Krankenkasse bezahlt. In allen anderen Fällen muss der Patient selbst bezahlen. Er sollte sich dabei aber vorher bei einem Arzt erkundigen, ob eine Knochendichtemessung sinnvoll ist. Zurzeit kostet eine Knochendichtemessung rund 30 bis 60 Euro. Seite 6 von 17 Mehr zu finden in der Datei „Skelett“ - Bruchrisiko Arthrose (degeneratives Gelenkrheuma) Manchmal sind es auch die Schmerzen, die einen aus dem Gleichgewicht bringen. Viele werden von Arthrosebeschwerden geplagt. Mit Arthrose wird eine Gruppe von so genannten degenerativen rheumatischen Erkrankungen bezeichnet. Mehr zu finden in der Datei „Skelett“ - Bruchrisiko Blasenschwäche (Inkontinenz) Auch Blasenschwäche erhöht das Sturzrisiko enorm. Besonders nachts, wenn die Brille nicht zur Hand ist und es schnell gehen muss. Die Stress- oder auch Belastungsinkontinenz ist die häufigste Inkontinenzerkrankung. Mehr zum Thema Inkontinenz in der Datei „mdr-blase.doc“ Gesunde Zähne für Senioren Fünf Mal am Tag soll man frisches Obst und Gemüse essen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Das gilt natürlich auch oder erst recht für Senioren. Eine professionelle Zahnreinigung - ein bis zwei mal im Jahr- ist auch für Senioren die beste Vorbeugung. Sind alle Zähne betroffen, bleibt den meisten Senioren nur die Vollprothese. Doch was, wenn fehlende Zähne oder eine wacklige Prothese festes Zubeißen unmöglich machen? Ein regelmäßiger Besuch bei Zahnarzt sichert nicht nur die Lebensqualität sondern kann auch ernsthaften Krankheiten vorbeugen. Paradontitis beispielsweise ist eine Entzündung am Zahnfleischrand, am Halteapparat der Zähne. Sie verläuft meist chronisch. Viele Patienten bemerken, dass ihre Zähne wackeln. Dann ist dieser Abbauprozess dieser Erkrankung schon relativ weit fortgeschritten - das Warnsignal für den Patienten. Denn Paradontitis kann zum Verlust der Zähne führen. Dann liegt es mit der Kaufähigkeit im Argen. Denn egal ob Brücke, Krone oder Teilprothese - noch vorhandene stabile Restzähne sind die Pfeiler, die jeden Zahnersatz halten. Sind die nicht mehr da, bleibt den meisten Senioren nur die Vollprothese. Doch die Erkrankung birgt auch ungeahnte Gefahren. Die Entzündung des Zahlfleisches bleibt nicht an der Oberfläche. Durch sie können Infektionsherde in die Blutbahn gelangen und dort vorhandene Seite 7 von 17 Allgemeinerkrankungen noch zusätzlich verschlechtern. Dies könnte beispielsweise gefährlich für Herzkreislauf-Patienten oder Patienten mit neuen Herzklappen sein. So kann es passieren, dass ein Herzinfarkt, eine Lungenentzündung oder ein Schlaganfall durch eine Paradontitis den letzten Anstoß erhält. Denn die Immunabwehr kann der Bakterienflut oft nicht genügend Paroli bieten. Und wenn die Abwehr geschwächt ist, dann ist automatisch die Grundlage für eine Paradontitis gelegt. Wichtig ist deshalb eine gesunde Ernährung und eine Behandlung der Zahnfleischentzündung, um die Gesamtstabilität des Kausystems zu erhalten. Gute Mundhygiene ist das A und O, um Paradontitis zu vermeiden. Doch die Bakterien befinden sich oft an Stellen, die mit der Zahnbüste schlecht zu erreichen sind. Eine professionelle Zahnreinigung - ein bis zwei mal im Jahr- ist auch für Senioren die beste Vorbeugung. Alterssichtigkeit In der Mitte des Lebens verspüren viele Menschen eine allmählich nachlassende Sehkraft. Die Buchstaben verschwimmen beim Lesen. Ungünstige Lichtbedingungen erschweren das Erkennen von Ziffern auf dem Geldstück, und das Kleingedruckte auf der Verpackung wird zusehends unleserlich. Wie alle anderen Organe altert auch das Auge. Und es wird ebenso für Krankheiten anfällig. Da ist die Altersweitsichtigkeit noch die harmloseste Erkrankung. Ihr kann man oft mit einer entsprechenden Brille begegnen. Sehstörungen im Alter entstehen häufig durch Elastizitätsverlust der Linse, durch Degenerationserscheinungen im Bereich der Netzhaut oder durch Überdruck im Auge (Glaukom). Gerade im Alter sind regelmäßige Augenuntersuchunegn wichtig! Mit zunehmendem Alter verliert die Linse an Elastizität. Sie kann sich nicht mehr so gut auf unterschiedliche Entfernungen, vor allem auf den Nahbereich einstellen. Die Alterssichtigkeit ist eine allmählicher Prozess, der kontinuierlich fortschreitet und sich verstärkt. Durch Medikamente oder Augentraining kann man der Alterssichtigkeit nicht vorbeugen. Ausführlicher über diese Problematiken in der Datei „mdr-augen.doc“ Mundtrockenheit Für Zähne und Prothese ebenfalls nicht gut ist ein trockener Mund, über den viele ältere Menschen klagen. Bis zu 1,5 Liter Speichel produzieren die Speicheldrüsen in unserem Mund jeden Tag. Dieser besteht zwar zu 99 % aus Wasser, enthält aber eben auch einige organische und anorganische Stoffe, die gegen krankmachende Keime wirken. Am besten mehrmals den Mund mit Wasser oder Tee ausspülen. Seite 8 von 17 Bemerkung von Wilhelm: regelmäßiges Gurgeln mit wenigen (!) Schluck kolloidalem Silber Im Speichel sind Enzyme und Stoffe enthalten, die Zähne und Zahnfleisch vor Bakterien und aggressiven Säuren schützen. Andere Inhaltsstoffe bewirken eine erste Verdauung von Kohlenhydraten. Auch für die Vermittlung von Geschmacksempfindungen ist Speichel wichtig. Im Alter lässt diese Speichelproduktion oft nach, deshalb kann es zu unangnehmen und schmerzhaften Entzündungsreaktionen an der empfindlichen Mundschleimhaut kommen. Ausgelöst werden diese dann beispielsweise durch schlecht sitzende Prothesen. Wichtig ist es, die Ursachen bei einem Arzt abzuklären. Denn Mundtrockenheit kann auch zu ernsten Problemen führen. Zahnschäden, Infektionen sowie Verdauungs- und Schlafstörungen können die Folge sein. Auch die Kariesgefahr steigt durch verminderten Speichelfluss an. Neben der allgemeinen Alterserscheinung können auch viele Medikamente Ursache für einen trockenen Mund sein. Dazu gehören vor allem Mittel gegen psychische Krankheiten und Parkinson, aber auch antiallergische und bestimmte Schmerzmedikamente können solche Nebenwirkungen haben. Besonders pflegebedürftige Patienten mit Demenz leiden unter Mundtrockenheit. Betroffene sollten deshalb ausreichend trinken (Wasser und Kamillentee und den Mund mit Wasser oder Tee ausspülen. Nikotin, Koffein und Alkohol sollten gemieden werden. Bei ausgeprägter Trockenheit im Mund gibt es zur Behandlung eine ganze Reihe von Fertigarzneimitteln als Lösung oder Spray. Man kann sich eine solche "Speichelersatzlösung" aber auch in der Apotheke anfertigen lassen. Sie besteht im Wesentlichen aus denselben Inhaltsstoffen wie natürlicher Speichel, aus Wasser und einer Reihe von Salzen. Hinzu kommt ein Bestandteil, der die Zähigkeit erhöht und damit die Anhaftung an der Mundschleimhaut verbessert. Die Lösungen können in verschiedener Weise mit Geschmackstoffen versehen werden. Hilfe gegen den Altersjuckreiz Auch die Haut älterer Menschen kann von einer mangelhaften Produktion von Feuchtigkeit und Hautfett betroffen sein, so dass sie besonders empfindlich gegen Verletzungen wird und zu Juckreiz neigt. Gegen akute Juckreizattacken helfen Salben oder Sprays mit betäubenden Wirkstoffen. Die Ursachen Im höheren Lebensalter tritt häufig eine besondere Form des Juckreizes auf, die für die Patienten sehr quälend sein kann. Dieser basiert auf einer allgemeinen Austrocknung der Haut, die von allein, oder durch zu häufige Anwendung von Bädern, Umschlägen oder Einreibung hervorgerufen werden kann. Alte Patienten die unter rheumatischen Beschwerden leiden, verwenden häufig Cremes und Salben gegen diese Beschwerden, welche die Haut zusätzlich belasten können. Diese Austrocknung der Haut ruft bei manchen Patienten das "asteatotische Exzem" hervor, das häufigste Exzem des alten Menschen. "Asteatotisch" bedeutet soviel wie "ohne Fett" und meint einen mangelnden Fettgehalt der oberen Hautschichten. Die Hautoberfläche wird trocken und rissig und ist leicht zu verletzen. Schon einfache Reize wie ein kratzendes Kleidungsstück können dann einen starken Juckreiz auslösen. Salben, Cremes und Lotionen Abhilfe schaffen fettende Mittel in Form von einfachen Salben, Cremes und Lotionen, sowie medizinische Ölbäder. Zur Verbesserung der Hautfeuchtigkeit dienen harnstoffhaltige Salben und Cremes. Harnstoff zieht Wasser an und bindet dieses an der Hautoberfläche. Harnstoffzubereitungen gibt es je nach Hauttyp in verschiedenen Stärken. Seite 9 von 17 Gegen akute Juckreizattacken helfen Salben oder Sprays mit betäubenden Wirkstoffen, die sofort bei Auftreten angewandt werden sollten (Packung immer mitnehmen!) Einfach und preiswert sind feuchte Umschläge. Bei trockener Haut sollte man aber zunächst eine Fettsalbe auftragen und dann erst den Umschlag anlegen. Hilfe aus dem Pfefferkorn Eine interessante Behandlungsmöglichkeit für den altersbedingten chronischen Juckreiz bietet der Wirkstoff Capsaicin, ein Inhaltsstoff des Cayennepfeffers (Capsici fructus acer). Capsaicin kann bei sachgemäßer Anwendung die Übertragungswege von Schmerz und Juckreiz ausschalten. Eine Therapie sollte mit dem Arzt besprochen werden, der auch die entsprechenden Salben verschreiben wird, die man dann in der Apotheke anfertigen lässt. Begonnen wird mit einer 0,025%igen Zubereitung, danach wird der Capsaicingehalt langsam auf 0,1% gesteigert. Rezeptur Capsicumextrakt in kühlender Salbe (Apotheke) Extractum Capsici 1% 2,5g Unguentum leniens ad 100,0g Die hier verwendete kühlende Salbe (Unguentum leniens) eignet sich auch ohne Caspicumextrakt zur Behandlung des chronischen Juckreizes. Sie wird ohne jegliche Konservierungsstoffe hergestellt und ist sehr gut verträglich. Wem gar nichts hilft, der kann für die Zukunft hoffen. Eine ganze Reihe von modernen Arzneistoffen haben juckreizstillende Effekte, können aber bislang aufgrund fehlender Studien nicht eingesetzt werden. Fehldiagnose Alzheimer – Altershirndruck erkennen ! Unsicherer Gang, Schwindel, Gedächtnisstörungen: Treten solche Symptome im Alter auf, lassen sie Laien und auch Ärzte schnell an eine Alzheimer-Demenz denken. Viele Betroffene versuchen sogar aus Angst vor dieser Diagnose, ihre Symptome so lange wie möglich zu verbergen. Sie denken, bei Alzheimer könne man sowieso nicht mehr helfen und gehen lange nicht zum Arzt. Dabei kann sich hinter diesen Beschwerden auch eine gut behandelbare Erkrankung verbergen: der Altershirndruck. Ursache dafür ist ein gestörter Kreislauf des Hirnwassers: Entweder wird zuviel Hirnwasser produziert oder der Ablauf ist gestört. Experten schätzen, dass etwa jeder zehnte Bewohner in deutschen Altenund Pflegeheimen unter der Erkrankung leidet. Dabei erweitern sich die Hirnkammern stark und drücken auf das umliegende Gewebe. Die noch relativ unbekannte Krankheit wird häufig übersehen, viele Betroffene werden daraufhin mit der falschen Diagnose zu Pflegefällen. Dabei ist die Diagnose per Kernspin- (MRT) oder Computertomographie (CT) relativ einfach zu stellen. Denn obwohl die Symptome sich ähneln, sieht die Ausdehnung der Hirnkammern auf diesen Aufnahmen ganz anders aus als die abgestorbenen Hirnregionen bei der Alzheimer-Demenz. Ventilsystem im Kopf wird eingesetzt Deuten Symptome wie Gangstörungen auf einen Altershirndruck hin, sorgt der Liquorablasstest für Klarheit: Dabei saugt der Arzt etwas Hirnwasser aus dem Rückenmarkkanal ab und senkt so den Druck im Gehirn. Verschwinden die Symptome in den Tagen darauf, handelt es sich um Altershirndruck. Um das Gehirn auf Dauer von dem angestauten Hirnwasser zu entlasten, setzen Neurochirurgen meist ein Ventilsystem in den Kopf ein, das sich bei Überdruck öffnet und das überschüssige Hirnwasser durch einen Schlauch in die Bauchhöhle leitet. In einigen Fällen genügt es sogar, mit einem winzigen Endoskop einen hauchdünnen Abflusskanal in den Boden der dritten Hirnkammer zu bohren. Bei der sogenannten Endoskopischen Ventrikulozisternostomie gibt es keinen Fremdkörper im Kopf und der neue Kanal wird durch das strömende Hirnwasser auf natürlichem Wege freigehalten. Seite 10 von 17 Bildgebende Verfahren für Demenzpatienten gefordert Unbehandelter Altershirndruck kann schlimme Folgen wie Demenz, Inkontinenz oder Pflegebedürftigkeit haben. Patienten sollten sich daher nur mit der Verdachtsdiagnose Alzheimer nicht abfinden und nach einer CT- oder MRT-Untersuchung fragen. Leider wird nur von weniger als fünf Prozent aller Demenzkranken in Deutschland überhaupt ein Bild des Gehirns im Computer- oder Kernspintomograph gemacht, kritisieren Experten. Dabei können nur so andere Ursachen wie Altershirndruck, Tumore oder Hämatome ausgeschlossen werden. Diese Krankheiten zeigen zwar dieselben Symptome, aber die Ursachen dafür können behoben werden. Eine neue Leitlinie der Neurologen fordert nun bildgebende Verfahren für alle Demenzpatienten. Fahrtraining für Senioren Im Alter sehen die Augen schlechter und die Ohren hören nicht mehr so gut. Alles geht ein bisschen langsamer und das ist ganz normal. Aber ab wann reicht das Reaktionsvermögen nicht mehr aus, um zum Beispiel selber Auto zu fahren? Im Alter durch Diabetes bedingte und weitere Augenprobleme in der Datei und augen.doc diabetes.doc Die Strecke baut sich erst während der Fahrt auf. Wissenschaftler der Uni Würzburg haben einen Fahrsimulator entwickelt, mit dem sich auch Situationen testen und trainieren lassen, die gerade älteren Verkehrsteilnehmern zunehmend Schwierigkeiten bereiten. Dazu können verschiedene Szenarien erstellt werden wie Fahrten auf der Autobahn, unterwegs bei Dunkelheit und Nebel, plötzliche Fahrbewegungen, Bremsen und Beschleunigen. Der Vorteil der Software ist, dass sich die Strecke erst während der Fahrt aufbaut und die Situationen wie Puzzelteile aneinandergehängt werden. So kann durch den Bediener des Simulators die nächste Situation davon abhängig gemacht werden, wie die vorherige Situation bewältigt wurde. Wird also ein Fehler gemacht, so wird eine ähnliche Situation noch mal dargeboten. Auf diese Weise entsteht erstens ein Trainingseffekt und es kann gleichzeitig beobachtet werden, ob es ein zufälliger Fehler war oder ob der "Fahrer" tatsächlich Probleme mit der Aufgabe hat. Für ältere Verkehrsteilnehmer schwierig sind Situationen, in denen schnell reagiert, schnell entschieden und mehrere Dinge gleichzeitig beachtet werden müssen. Das sind in erster Linie Kreuzungen, Einmündungen, Einfahrten und Auffahrten auf die Autobahn. Diese Fälle konnten bisher nicht trainiert werden. Das Ziel der Wissenschaftler aber ist, nicht immer nur zu untersuchen was der alternde Fahrer nicht kann, sondern herauszufinden wie man Fahrtauglichkeit fördern, trainieren oder erhalten kann. Noch ist der besondere Fahrsimulator ein Forschungsprojekt. Doch Trainingstunden auf einem solchen Fahrsimulator könnten eines Tages von jeder Fahrschule angeboten werden. Damit es für Senioren nicht heißt: Schlüssel abgeben! Das beste Rezept im Alter: aktiv bleiben Die besten Rezepte gibt es manchmal nicht in der Apotheke. Gerade beim Älterwerden kommt es darauf an, auch ohne Medizin geistig und körperlich fit zu bleiben. Dafür gibt es viele Möglichkeiten – und mindestens eine davon kommt bestimmt für jeden in Betracht. Seite 11 von 17 Wann irgend möglich: Raus an die frische Luft. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung! Wandern, Walken oder Fahrradfahren. Und wenn man das in der Gruppe tut, hat man nicht nur den Gesundheits-Effekt, sondern lernt darüber hinaus neue Menschen kennen und setzt sich gemeinsame Ziele. Unbekanntes ausprobieren Wie wäre es mit Yoga? Diese Meditationstechnik hilft, Spannungen abzubauen, gezielt zu atmen und den Körper bewusst zu fühlen. Die Übungen können durch den Trainer ganz genau an die individuellen körperlichen Gegebenheiten des Betreffenden angepasst werden. Auch Stress und Sorgen werden dabei optimal abgebaut. Was in der Gruppe geschieht, hat nicht nur den Gesundheits-Effekt, sondern Sie lernen auch neue Menschen kennen. Aktiv werden Neues lernen Warum nicht im Alter eine Fremdsprache lernen? Lebenslanges Lernen hält die grauen Zellen in Trab. Und vor allem: Gemeinsames Lernen schützt vor Einsamkeit im Alter. Ältere Menschen, die aktiv Sport treiben, haben das Gefühl, ihr Leben im Griff zu haben. Beweglich sein Gemeinsamkeit ist auch das Stichwort für unseren nächsten Tipp: Treiben Sie, wann immer möglich Sport! In der Gruppe macht es noch mehr Spaß. Für jedes Alter gibt es Möglichkeiten, den Körper fit zu halten und damit etwas für Herz, Kreislauf und Stoffwechsel zu tun. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass niemand zu alt ist, um mit einem zu ihm passenden Training zu beginnen. Das ist nicht nur gut für den Körper. Ältere Menschen, die aktiv Sport treiben, haben das Gefühl, ihr Leben im Griff zu haben. Das tut auch der Seele gut. Seite 12 von 17 Es kommt darauf an, die Phantasie in Gang zu halten. Kreativ bleiben Im Alter ist endlich Zeit für kreative Hobbys, die im Berufsleben viel zu oft liegen blieben! Gleich, ob Sie malen, töpfern, basteln oder nähen - hier kommt es darauf an, die Phantasie in Gang zu halten, Fingerfertigkeiten zu trainieren und damit vielleicht ganz neue Fähigkeiten zu entdecken. Ob beim Seniorenradio im offenen Kanal oder in Verbänden, Parteien und Vereinen: Die Meinung der Älteren ist gefragt. Sich einmischen Wichtig ist auch, dranzubleiben an den Prozessen unserer Zeit. Ob beim Seniorenradio im offenen Kanal oder in Verbänden, Parteien und Vereinen: Die Meinung der Älteren ist wichtig und gefragt. Nur wer sich stark macht, kann seine Interessen durchsetzen! Egal wo und wie sich ältere Menschen engagieren. Jeder sollte dem Alter die Stirn bieten und etwas für die körperliche und geistige Fitness tun. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: "Wer rastet, der rostet"! Altersgerechter Wohnungsumbau – wer zahlt? Das Alter hat nicht nur Auswirkungen auf den Körper und die Psyche. Viele Bereiche des täglichen Lebens müssen den veränderten Bedingungen angepasst werden – auch in der Wohnung. Denn dort passieren immerhin 60 Prozent aller Sturzunfälle. Mit einer beweglichen Kleiderstange ist dem Rollstuhlfahrer bereits geholfen. Da ist es wichtig, dass die Wohnung frühzeitig altersgerecht hergerichtet wird. Manchmal helfen dann schon kleinere Maßnahmen: Ein Trittstufe und die Erhöhung des Fußbodens erleichtert beispielsweise den Zugang zum Balkon. Oder mit einer beweglichen Kleiderstange ist dem Rollstuhlfahrer geholfen. Schiebetüren sind praktischer als Türen mit Klinken. Kleine Rampen helfen, Schwellen zu überwinden. Seite 13 von 17 Andere brauchen allerdings größere Veränderungen: zum Beispiel einen Treppenlift, um ins Schlafzimmer zu kommen. Dann wird es teuer – ein Einbau kostet ab zehntausend Euro. Oder der Einbau einer Dusche statt einer Wanne. Doch mit der Beantragung, Durchführung und Finanzierung von Wohnungsumbauten sind ältere Menschen oft überfordert. Die Mitarbeiter von Beratungszentren helfen. Adressen und Telefonnummern erfährt man über die Sozialämter, Kranken- und Pflegekassen oder im Internet. Der Einbau einer Dusche ist sehr teuer. Da ist Unterstützung notwendig. Die Voraussetzung für eine Wohnfeldanpassung, um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu bekommen, ist immer die Pflegestufe, die vorliegt. Also mindesten Pflegestufe Eins. Ist das der Fall, gewährt die Pflegeversicherung Zuschüsse in Höhe von maximal 2557 Euro pro Maßname. Eine solche Maßnahme kann zum Beispiel ein Badausbau sein oder eine Türverbreiterung. Es kann sein, dass ein Briefkasten abgesenkt werden muss, damit Rollstuhlfahrer ihn erreichen. Wichtig: Wird eine neue Maßnahme erforderlich, kann der Antrag auf Zuschuss auch erneut gestellt werden. Doch zehn Prozent der Kosten hat der Antragsteller in jedem Fall selbst zu tragen. Wichtig ist, das bei jeder Maßnahme, bevor sie begonnen wird, ein Antrag bei der Pflegeversicherung gestellt wird. Darüber hinaus gibt es Zuschüsse aus regionalen Förderprogrammen und günstige Darlehen. Doch die müssen auf den Ämtern vor Ort erfragt werden. Da das Geld für Wohnungsumbauten nirgendwo locker sitzt, empfiehlt es sich, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Das Honorar dafür bewegt sich in der Größenordnung zwischen 50 und 100 Euro. Fit mit Naturheilverfahren Dr. Anke Gronmayer gibt natürliche Tipps, damit Sie im Alter fit bleiben. Weißdorn gegen das "Altersherz" Tee aus Weißdorn ist ein hervorragendes Mittel zur Vorbeugung des sogenannten "Altersherzens". Altersbedingte Verfallserscheinungen am Herzmuskel und Gefäßveränderungen im Herzkranzbereich können im Alter dazu führen, dass das Herz weniger durchblutet wird und damit Herzbeschwerden auftreten. Diese Beschwerden können mit einer Weißdorn-Teekur erheblich verbessert werden. Die Blätter und Blüten des Weißdorns enthalten zahlreiche Inhaltsstoffe, die Verbesserung der Koronardurchblutung und eine gesteigerte Sauerstoffversorgung der Herzmuskelzellen bewirken. So wird’s gemacht: 2 TL Weißdornblüten und -blätter werden mit 250 ml Wasser überbrüht und 20 Minuten ziehen gelassen; 3mal täglich 1 Tasse trinken und bei Bedarf mit Honig süßen. Die Teekur sollte mindestens sechs Wochen dauern; sie hat bei Dauergebrauch eine gute Wirkung ohne Nebenwirkungen. Seite 14 von 17 Die Heilkraft des Knoblauchs Knoblauch ist eine der ältesten Heilpflanzen der Menschheit und diente schon vor Jahrtausenden als Lebenselixier. Die Heilkraft des Knoblauchs beruht auf den zahlreichen Inhaltsstoffen: Allicin, Alliin, Vitamin A, B1, C, hormonähnliche Verbindungen, Mineralsalze, Kieselsäure und Jod. Die Wirkung des Knoblauchs ist vielfältig. Er hilft bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen und krampfartigen Bauchschmerzen. Lauchöle erhöhen die Produktion von Gallenflüssigkeit und Verbessern die Tätigkeit aller Verdauungsorgane. Knoblauch wirkt zudem erweiternd auf Blutgefäße. Er verhindert Arteriosklerose und senkt Cholesterinspiegel. Empfohlene Dosierung: Mindestens drei Knoblauchzehen pro Woche frisch verzehren. Kalte Waschungen für die Stärkung der Abwehrkräfte Waschungen gehören zu den mildesten hydrotherapeutischen) Wasseranwendungen und können in jedem Alter und auch bei schweren Erkrankungen eingesetzt werden. Regelmäßige Waschungen stärken die Abwehrkräfte, fördern die Tätigkeit der Haut und führen zur Anregung des Herz- KreislaufSystems. Vorraussetzung für die kalte Oberkörperwaschung ist, dass der Körper vor und nach der Anwendung warm ist. Idealer Zeitpunkt sind die frühen Morgenstunden. So wird's gemacht: Man benötigt eine Schüssel mit kaltem Wasser (10 bis 18 Grad), ein kleines Handtuch und drei Minuten Zeit. Das Handtuch wird ins kalte Wasser getaucht und kräftig ausgewrungen. Nacheinander werden nun je dreimal Gesicht, rechter Arm, linker Arm, Brust, Bauch und Rücken zügig gewaschen. Sobald das Wasser trüb ist, wird dies weggeschüttet und durch frisches Wasser ersetzt. Nach der Anwendung fühlt sich die Haut kühl, griffig und erfrischt an. Die Wiedererwärmung erfolgt abhängig vom individuellen Zustand passiv im Bett oder aktiv mit Morgengymnastik. Adressen zum Thema "Altersbeschwerden" Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e. V. Geschäftsstelle der DGGG e.V. Alte Jakobstr. 77 10179 Berlin Tel.: 030/ 284499-24, Fax: 030/ 284499-34 E-Mail: [email protected] Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. gerikomm Media GmbH Kampstr 7 30629 Hannover Tel.: 0511/ 58 15 84, Fax: 0511/ 58 32 84 E-Mail: [email protected] Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros Gaurheindorfer Straße 79 53111 Bonn Tel.: 0228/ 614074-78, Fax: 0228/ 614060 E-Mail: [email protected] seniorenbüro "55 plus" der Stadt Jena Rotkreuzzentrum Dammstraße32 07749 Jena Tel.: 03641/ 400-185, Fax: 03641/ 400-111 E-Mail: [email protected] Universität Würzburg Lehrstuhl für Psychologie III - Fachbereich Methoden und Verkehrspsychologie Röntgenring 11 97070 Würzburg Seite 15 von 17 Tel.: 093/ 312612, Fax: 0931/ 312616 E-Mail: [email protected] Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V. An der Pauluskirche 3 50677 Köln Tel.: 0221 93 18 47 0, Fax : 0221 93 18 47 6 E-Mail: [email protected] NACHTRAG: Chancen für ein langes Leben Jeder will es werden, aber keiner will es sein: alt. Dabei werden wir alle im doppelten Sinne immer älter: Lag die durchschnittliche Lebenserwartung vor gut hundert Jahren noch bei Mitte dreißig, so erreichen Männer in Deutschland statistisch gesehen heute 74,4 Jahre, Frauen sogar 80,6. Und jedes Jahr gewinnen wir etwa zwei zusätzliche Monate. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Hundertjährigen mehr als verdreifacht. Manche Wissenschaftler glauben, dass noch in diesem Jahrhundert die Lebenserwartung auf 130 oder sogar 150 Jahre anwachsen könnte und dass fast jeder Enkel heutiger Kinder noch seinen hundertsten Geburtstag feiern wird. Damit ein solches Alter aber auch noch ein Grund zum Feiern ist, wird es zunehmend wichtiger, langsamer und gesünder zu altern. Medizinisches Wörterbuch: Altern und Anti-Aging Mors certa, hora incerta - der Tod ist gewiss, seine Stunde ungewiss -, sagt eine Inschrift an manchen alten Uhren. So mahnten unsere Vorfahren, dass jedes Leben von seiner Geburt an auf sein Ende zugeht wie der von den Uhren gemessene Tag. Aber warum ist das überhaupt so, warum altern wir, und vor allem: Warum ist mancher 90-jährige noch gesünder und scheinbar jünger als andere mit nur 60 Jahren? Alterungsforschung (Gerontologie) versucht diese Fragen zu beantworten, um so auch das Altern zu verzögern. Anti-Aging (etwa: dem Alter entgegen wirken) lautet das Schlagwort, unter dem diese in unserer alternden Gesellschaft immer wichtigeren Bemühungen zusammengefasst werden. Unter den etwa 100 Trillionen Zellen, aus denen unser Körper besteht, finden in jedem Augenblick Wechsel statt. Fortwährend sterben Millionen von ihnen und werden durch neugebildete ersetzt. Aber diese Fähigkeit zur Neubildung ist nicht unerschöpflich, die Möglichkeiten des Organismus zu seiner ständig notwendigen Reparatur sind begrenzt. So kommt es bereits in jungen Jahren zu einer Einschränkung der Zell-, Gewebe-, und Organfunktionen und auch das Entgiftungssystem des Körpers verliert an Leistungsfähigkeit - wir altern. Warum dies so ist, ist Gegenstand einer kaum zu übersehenden Zahl von Theorien. Die wichtigsten sind die Fehlertheorie und die Programmtheorie. Nach der Fehlertheorie ist Alterung das Ergebnis von Verschleiß der Zellen und ihrer Erbsubstanz. Schädigende äußere Einflüsse, z. B. UV-Strahlung und Schadstoffe wie Zigarettenrauch, sollen die Zellen in ihrer Fähigkeit zur Teilung und damit Regeneration behindern. Demgegenüber nimmt die Programmtheorie an, dass die in Zellen ablaufenden Alterungsprozesse von vornherein genetisch festgelegt sind. Wahrscheinlich spielen beide Faktoren beim Altern zusammen. Dafür spricht vor allem, dass einige für Alterungsprozesse verantwortliche Gene bereits bekannt sind, zugleich aber auch der "Verschleiß" eines Menschen eine sicht- und beeinflussbare Rolle spielt. Die Anti-Aging-Forschung unterscheidet daher auch zwischen dem kalendarischen und dem biologischen Alter. Das kalendarische Alter bezeichnet die unaufhaltsam voranschreitende Zahl der Lebensjahre. Das biologische Alter dagegen wird am Zustand des Organismus festgemacht. Es lässt sich durch computergestützte Tests ermitteln. Dazu werden eine Reihe von Messungen vorgenommen, etwa von Hör-, Seh- und Tastvermögen, die Fähigkeit des Gedächtnisses und die Schnelligkeit von Reaktionen werden getestet und die Kapazität der Lunge sowie das Mengenverhältnis FettMuskeln bewertet. Die Anzahl der Faktoren bei diesen als Age-Scan (Altersmessung) oder VitalitätsCheck bezeichneten Einzelprüfungen hängt vom jeweiligen Anbieter ab und kann 60 Versuche und Messungen umfassen. Das so errechnete biologische Alter kann über 20 Jahre von dem kalendarischen abweichen - nach oben oder nach unten. Zugleich wird ermittelt, durch welche Maßnahmen sich die biologische Uhr ein Stück zurückdrehen oder verlangsamen lässt. Bis zu zehn Jahre soll man sich so durch Änderungen des Lebensstils verjüngen können. Die vier wichtigsten Strategien hierfür sind Bewegung, Ernährung, geistig-mentale Maßnahmen und - nicht unumstritten Hormontherapien. Seite 16 von 17 Durch Hormone treten verschiedene Organe miteinander in Verbindung, sie sind eine Art Steuerungssubstanz. Die Produktion von Hormonen ist unter anderem vom Alter abhängig. Bekanntestes Beispiel sind die Wechseljahre der Frau, aber auch in anderen Altersstufen und bei Männern verändert sich im Laufe der Zeit der Hormonspiegel und beeinflusst so dann auch wieder Alterungsprozesse. Im Rahmen einer Hormontherapie können verschiedene dieser Botenstoffe verabreicht werden und sollen so Alterungserscheinungen entgegen wirken. Vor allem im Heimatland des schrankenlosen Jugendkultes, den USA, erfreuen sich diese Therapien steigender Beliebtheit. Besonnene Mediziner warnen, dass es bislang kaum Erfahrungen mit den Langzeitwirkungen gibt und die Risiken dieser Therapien daher unkalkulierbar sind. Vor Ort: Körper und Geist beweglich halten Ob man mit 50 aussieht wie Iris Berben oder aber wie ein Greis, hängt maßgeblich mit vom Lebensstil ab. Und natürlich beeinflusst der nicht nur das Aussehen, sondern auch das biologische Alter insgesamt. Die wichtigsten Faktoren sind Schadstoffbelastung (einschließlich Rauchen!), Ernährungsweise, Bewegung und auch die emotional-soziale Situation, also beispielsweise Stress. Körperliche Fitness gehört zu den wichtigsten Grundlagen einer gesunden Lebensführung. Bewegung stärkt Herz, Kreislauf und die Abwehrkräfte, stabilisiert Knochen, Gelenke und Muskeln. Je nach persönlicher Konstitution gibt es täglich viele Möglichkeiten: ein Waldlauf oder ein Spaziergang, Entdeckungstouren mit dem Fahrrad, Anschluss an eine Sport- oder Wandergruppe oder Bewegung mit dem eigenen Haustier. Ungeübte sollten ihr Training langsam aufbauen und Überlastungen wie Herzrasen und Atemnot unbedingt vermeiden. Der Puls sollte nie über 220 Schläge pro Minute minus Lebensalter steigen (bei einem 50-jährigen also 220 - 50 = 170 Schläge pro Minute). Wichtig ist, dass die Übungen regelmäßig durchgeführt werden. Sie sollten fester Bestandteil des Alltags sein und mindestens viermal wöchentlich für zwanzig Minuten ausgeübt werden. Sportliche Übungen nützen auch dem Gehirn, weil es durch sie besser mit Nährstoffen versorgt wird. Aber auch geistige Aktivität hilft, damit der Kopf fit bleibt. Sinne und Denkvermögen können trainiert werden. Hobbys oder Weiterbildungen, je nach persönlichem Interesse, können einen Beitrag zur Erhaltung der geistigen Beweglichkeit leisten. Intensive Zeitungslektüre oder Beschäftigung mit Denksport, Schach und ähnlichen Spielen oder das Interesse für Literatur und Kunst können das Denkvermögen fordern und fördern. Gefühle sind nicht weniger wichtig als Verstand. Auch der persönliche Seelenfrieden ist eine entscheidende Grundlage für Gesundheit im Alter. Dazu gehört vor allem, nicht zu vereinsamen, die Verbindung zu Mitmenschen nicht zu verlieren. Vieles bietet sich dafür an, soziale Kontakte zu knüpfen: Anschluss an einen Seniorenclub, Mitwirkung in Interessengruppen, Kurse an Volkshochschulen, Gedankenaustausch im Internet oder das Pflegen von familiären und freundschaftlichen Beziehungen. Der Umgang mit anderen bewahrt nicht nur vor trübsinniger Einsamkeit, sondern kann auch Anregungen für neue Interessen geben. Hilfe verspricht: Neue Methoden der Diagnostik Ein Schrecken des Alters ist die Bedrohung durch Demenzerkrankungen wie die Alzheimersche Krankheit. Sie ist gekennzeichnet durch Veränderungen von Zellen des Gehirns. Forschern des Berliner Klinikums Buch ist die Entwicklung einer bahnbrechend neuen Methode der Alzheimer-Diagnostik gelungen. Erstmals ist es jetzt möglich, mit Hilfe von Blutanalysen die Veränderung der Gehirnzellen sichtbar zu machen. So lässt sich Alzheimer bereits früher und zuverlässiger feststellen und von anderen Demenzerkrankungen unterscheiden. Die Wissenschaftler erhoffen sich, dass sich so künftig auch ganz neue Möglichkeiten der Behandlung eröffnen werden. Neue Methoden in Diagnose und Behandlung erhofft man sich auch vom Eindringen in den Mikrokosmos des Menschen. Die Abläufe im kleinsten Bereich nennt man Mikrozirkulation. Neueste hochkomplizierte High-Tech-Verfahren zielen darauf, immer präziser die Durchblutung der kleinsten Blutgefäße, Fließeigenschaften und Austauschprozesse sichtbar zu machen. So soll auch ein zügiger und genauer Nachweis von Medikamentenwirkungen ermöglicht werden. Von diesem Eindringen in eine bisher unsichtbare Welt erwartet man sich in Zukunft neue Dimensionen medizinischer Möglichkeiten. Seite 17 von 17