Vorlesung 9: Die Rolle des Geldes

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Vorlesung 9:
Die Rolle des Geldes
Prof. Dr. Anne Neumann
19. Januar 2016
Prof. Dr. Anne Neumann
EVWL
19. Januar 2016
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Semesterablauf
Vorlesung Mittwoch, 15:30-17:00 Uhr, N115
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Inhaltsverzeichnis
1
Präliminarien
2
Das monetäre System
3
Spieltheoretische Betrachtungen
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Präliminarien
Die Einordnung der Akteure und Märkte
Abbildung: Krugman/Wells (2010), S. 743.
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Das monetäre System
Herleitung der Definition des Geldes
Geldfunktion:
doppelte Koinzidenz der Bedürfnisse nur im Ausnahmefall gegeben
ermöglicht eine effiziente Allokation der Ressourcen innerhalb einer
Wirtschaft
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Das monetäre System
Herleitung der Definition des Geldes
Der Geldfluss:
Zahlung der Rechnung im Restaurant
Entlohnung der Köchin durch den Restaurantbesitzer
Zahlung des Elternbeitrags im Kindergarten
Entlohnung der im Kindergarten angestellten Personen
Anlage eines Teils des Geldes auf einem Sparkonto
usw.
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Das monetäre System
Geld und Liquidität
Geld: Bündel von Aktiva, die die Menschen in einer Volkswirtschaft
regelmäßig dazu verwenden, Waren und Dienstleistungen von anderen
Menschen zu erwerben.
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Das monetäre System
Die 3 Funktionen des Geldes in einer modernen
Volkswirtschaft
Funktionen, die das Geld von allen anderen Vermögensgegenständen
unterscheiden
Tauschmittel:
Recheneinheit:
Wertaufbewahrungsmittel:
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Das monetäre System
Arten des Geldes
Warengeld
warengestütztes Geld
ungedecktes Geld/ Rechengeld
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Das monetäre System
Geldmenge in einer Volkswirtschaft
Maße zur Messung des Geldes und zu deren Einordnung
drei monetäre Aggregate für das Geldangebot:
Geldmenge M1: beinhaltet Komponenten, die direkt im
Zahlungsverkehr verwendet werden können.
Geldmenge M2: umfasst die Geldmenge M1 zuzüglich Einlagen mit
einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren sowie Einlagen mit
dreimonatiger vereinbarter Kündigungsfrist.
Geldmenge M3: umfasst die Geldmenge M2 zuzüglich
Repo-Geschäften und Geldmarktfonds sowie Geldmarktpapiere und
Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren.
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Das monetäre System
Geldmenge in einer Volkswirtschaft
Die Geldmenge M3 wird von der EZB und dem Europäischen System der
Zentralbanken als zentrale Regel- und Messgröße ihrer Geldpolitik
angesehen.
Über die Geldmengen steuern die Zentralbanken ihre geldpolitischen Ziele.
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Das monetäre System
Die geldpolitische Rolle der Banken
Banken: Finanzintermediäre, die mit liquiden Mitteln wie Einlagen die
Investitionen von Kreditnehmern finanzieren
Betreiben Geldschöpfung, wodurch die Volkswirtschaft nur liquider,
nicht aber reicher wird.
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Das monetäre System
Die geldpolitische Rolle der Banken: Die Zentralbank
institutionalisierte Überwachung und Steuerung des Rechengeldsystems
einer Volkswirtschaft
Aufgabe der EZB:
Ziele der EZB (1,5 Ziele):
institutionell, personell und operativ unabhängig
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Das monetäre System
Die geldpolitische Rolle der Banken: Die Zentralbank
Steuerung der Geldmenge
Offenmarktpolitik:
Refinanzierungssatz:
Mindestreserveverpflichtung:
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Das monetäre System
Die geldpolitische Rolle der Banken: ESZB
Das europäische System der Zentralbanken
begründet am 1 Juni 1998
setzt sich zusammen aus der Europäischen Zentralbank und den
nationalen Zentralbanken aller Mitgliedstaaten der Europäischen
Union
Abgrenzung zum Eurosystem:
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Das monetäre System
Die geldpolitische Rolle der Banken: Krisen und Bank Runs
Die Zentralbank Griechenlands gab bekannt, dass die Bürger und
Unternehmen des Landes in den ersten fünf Monaten des Jahres 29,4
Milliarden Euro von ihren Konten abgehoben haben. Der größte Teil der
abgehobenen Gelder - rund 20 Milliarden - blieben im Lande und seien
vermutlich in Safes und Truhen versteckt, berichtete die griechische
Presse. Allein an einem Tag wurden bis zu schätzungsweise 950 Millionen
Euro abgehoben, berichteten griechische Rundfunksender unter Berufung
auf Bankenkreise. [Handelsblatt, Juni 2015]
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Das monetäre System
Die geldpolitische Rolle der Banken: Fazit
Geben die Banken einen Teil der Einlagen als Kredite weiter, erhöhen
sie die umlaufende Geldmenge in einer Volkswirtschaft.
Unvollkommene Kontrolle des Geldangebotes durch die
Zentralbank:
Überschussreserven erlauben es privaten Banken, außerhalb der
Zentralbank einen gewissen Einfluss auf das Geldangebot auszuüben.
Die Zentralbank kann die Höhe der privaten Einlagen nicht
kontrollieren.
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Das monetäre System
Von der geldpolitischen Rolle der Banken zur Spieltheorie
Theoretische Untersuchung und Existenzbegründung von Banken in
der Neuen Institutionenökonomie
Prinzipal-Agenten-Theorie: asymmetrische Informationen
Finanzintermediäre: Senkung von Transaktionskosten
Problem bei asymmetrischen Informationen:
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Das monetäre System
Spieltheorie
Die Spieltheorie beschäftigt sich damit, wie Menschen strategische
Entscheidungen fällen.
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Spieltheoretische Betrachtungen
Spieltheorie
Ursprung der Spieltheorie
1928: formalisierte Analyse von Gesellschaftsspielen und der Beweis
des Min-Max-Theorems durch John von Neumann
1944: Theory of Games and Economic Behavior von John von
Neumann und Oskar Morgenstern
1950: allgemeine Lösungsmöglichkeit durch John Nash
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Spieltheoretische Betrachtungen
Spieltheorie
Grundlagen der Spieltheorie
Auszahlung:
Interdependenz:
Auszahlungsmatrix: bei Zwei-Akteuren; zeigt, wie die Auszahlungen
an jeden der Teilnehmer in einem Zwei-Personen-Spiel von den
Aktionen beider Spieler anhängen
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Spieltheoretische Betrachtungen
Spieltheorie
Das Gefangenendilemma als Besonderheit der Spieltheorie
Gefangenendilemma als Spielstruktur, die auf zwei Prämissen basiert:
Jeder Spieler hat einen Anreiz, eine Aktion zu wählen, die ihm einen
Vorteil verschafft, der zu Lasten des anderen Spielers geht.
Wenn sich beide Spieler auf diese Weise verhalten, sind beide
schlechter gestellt, verglichen mit einer Situation, in der sie andere
Aktionen gewählt hätten.
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Spieltheoretische Betrachtungen
Spieltheorie
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Spieltheoretische Betrachtungen
Spieltheorie
Als dominante Strategie bezeichnet man die beste Strategie eines
Spielers, unabhängig davon, welche Strategien andere Spieler wählen.
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Spieltheoretische Betrachtungen
Spieltheorie
Anwendung auch z.B. bei Werbemaßnahmen
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Spieltheoretische Betrachtungen
Spieltheorie
Gleichgewicht:
Nash-Gleichgewicht: nicht kooperatives Gleichgewicht, tritt dann auf,
wenn jeder Spieler in einem Spiel, die Verhaltensweise wählt, die seine
Auszahlung bei gegebener Verhaltensweise des anderen Spielers maximiert,
wobei die Auswirkungen dieser Aktion auf die Auszahlungen ignoriert
werden, die der andere Spieler erhält.
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Spieltheoretische Betrachtungen
Literaturverzeichnis
Mankiw/Taylor (2012):
Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 5. Auflage, Schäffer-Poeschel
Verlag, Stuttgart.
Krugman/Wells (2010):
Volkswirtschaftslehre
Handelsblatt.de (2015)
www.handelsblatt.com/unternehmen/bankenversicherungen/bankrun-und-die-krise-in-griechenland-griechenhorten-milliarden-unter-kopfkissen/11934428.html, (11.01.2016)
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