886 Notizen NOTIZEN Die Verbindungen Mg(Hacac) 2 (C10 4 ) 2 und Ca(Hacac) ,(C104 ) 2 The Compounds Mg(Hacac)2(C104)2 and Ca(Hacac)2(C104)2 Hans G. Kraft* und Bernd M. Rode Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Universität Innsbruck, Innrain 52a, A-6020 Innsbruck Z. Naturforsch. 34b, 886-887 (1979); eingegangen am 25. Januar/15. März 1979 Preparation, Complex Formation, Acetylacetone The preparation of two new alkaline earth metal complexes with acetylacetone, where the latter acts as a ligand in its diketoform, is described. The solid compounds are characterized by elemental analysis, IR spectra and X-ray diffraction patterns. Bisher sind vom Acetylaceton hauptsächlich Metallkomplexe beschrieben worden, die es als Enolatanion bildet [1]. Daneben wurde auch über einige Komplexe berichtet [2], in denen Hacac(CH 3 COCH 2 COCH 3 ) als Diketon, als nLigand, als <r-Organylrest oder als Dienolat auftritt. Hier wird erstmals über Verbindungen berichtet, die Hacac in der Diketoform mit Erdalkalikationen als Zentralionen bildet. Mg(C104)2 8,85 m 9,10 s 12,8 m 13,0 s 13,5 s Mg(C104)2(Hacac)2 7,00 m 8,70 m Ca(C104)2 6,15 m 10,3 s 10,5 s 11,2 s 11,7 m 12,6 m 11,2 m 12,5 w 13,4 s 13,6 ss 14,5 s 15,4 s 16,7 m 15,6 m 27,7 m * Sonderdruckanforderungen an Dr. H. G. Kraft. Diese Verbindungen werden erhalten, indem man Lösungen der Mg- und Ca-Perchlorate in Hacac bei 50 °C im Vakuum konzentriert. Beim Abkühlen kristallisieren farblose Kristalle aus. Aus der Gewichtszunahme wurde die Zusammensetzung der Verbindungen bestimmt als Mg(Hacac)2(C104)2 und Ca(Hacac)2(C104)2. Die Elementaranalyse bestätigte diese Ergebnisse (die gefundenen Werte differieren von den theoretischen um ± 0 , 5 % ) . Die IR-Spektren der Verbindungen beweisen, daß Hacac nicht in der Enolatstruktur, wie in den inneren Komplexsalzen, sondern als Diketon vorliegt Während bei Verbindungen wie z.B. Natriumacetylacetonat die Carbonylabsorptionsbanden bei 1727 cm - 1 und 1707 cm - 1 völlig verschwinden und die Enolbande bei 1600-1616 cm - 1 die beherrschende ist [3], tritt hier nur mehr eine Absorptionsbande bei 1710 cm - 1 auf. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit IR- und NMR-Untersuchungen von Lösungen der Alkali- und Erdalkaliperchlorate in Acetylaceton [4], die bei zunehmender Salzkonzentration eine kontinuierliche Abnahme der Enolzugunsten der Ketoform zeigen. Um zu beweisen, daß es sich um neue Verbindungen kristalliner Natur handelt, wurden Röntgenbeugungsaufnahmen gemacht und mit denen der Ausgangsverbindungen Mg(C104)2 und Ca(C104)2 verglichen (s.Tab.). Die Reflexe bei völlig verschiedenen Beugungswinkeln lassen den Schluß zu, daß es sich um neuartige Verbindungen kristalliner Natur handelt. Ca(C104)2(Hacac)2 Tabelle. Beugungswinkel der Röntgenbeugungsaufnahmen [°] und Intensitäten. 5,30 w 6,75 w 11,0 m 11,6m 12,9 m 13,7 m Intensität: w s = stark, ss 0340-5087/79/0600-0886/$ 01.00/0 schwach, m — mittel, sehr stark. 887 Notizen Experimentelles Mg (CIOa) 2 und Ca(Cl04)2 Die Darstellung der Perchloratliydrate ging aus von den entsprechenden Chloriden und (60%) HCIO4 [5]. Die wasserfreien Salze wurden durch Trocknen der Hydrate im Vakuum (0,01 Torr) bei 180 °C erhalten. Das Vorhandensein von Zersetzungsprodukten (Chloride und basische Salze) wurde durch Reinheitstests (Zugabe von AgNC>3 zur wäßrigen Lösung der Salze und Überprüfung des pH derselben) ausgeschlossen. dem Abkühlen filtriert man die Kristalle ab, wäscht sie mit wenig gekühltem Acetylaceton und trocknet sie im N2-Strom. Anschließend werden die Kristalle im Hochvakuum bei 80 °C von den letzten Spuren anhaftenden Lösungsmittels befreit. Eigenschaften der Verbindungen Mg(Hacac)2(C104)2: weißes Pulver, Schmp. 220 °C C,H-Analyse: Ber. Gef. C 28,37 C 28,84 H 4,73, H4,81. Mg(Hacac)2(CIO4)2 und Ca(Hacac)2(C!04)2 Unter Ausschluß der Luftfeuchtigkeit werden Lösungen der Perchlorate unter N 2 -Atmosphäre in Acetylaceton (2 x dest.) hergestellt. Diese Lösungen werden im Vakuum bei ca. 60 °C eingeengt. Nach Ca(Hacac)2(C104)2: weißes Pulver, Schmp. 125 °C C,H-Analyse: Ber. C 27,33 H 3,64, Gef. C 27,75 H 3,81. [1] B. Bock, K. Flatau, H. Junge, M. Kühr und H. Musso, Angew. Chem. 83, 239 (1971). [2] J. v. Seyerl, D. Neugebauer und G. Huttner, Angew. Chem. 89, 896 (1977). [3] R. Mecke und E. Funck, Z. Elektrochem. 60, 1124 (1956). [4] H. G. Kraft und B. M. Rode, in Vorbereitung. [5] G. F. Smith und E. G. Koch, Z. Anorg. Chem. 17, 223 (1935). Beide Verbindungen explodieren in der Flamme.