Fakultät für Geoinformation Studiengang Kartographie und Geomedientechnik Wintersemester 2012 / 2013 BACHELORARBEIT Freie Geoinformationssoftware in der Raumplanung - Eine Alternative oder Unrentabel? von Michael Pichlmeier Betreuer: Dipl.-Wirt.-Ing., Dipl.-Ing. Johannes Leischnig Die Arbeit wurde angefertigt beim Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München ! Der von Etienne Suvasa entworfen „GNU-Kopf“, ist das Logo der Free Software Fundation (www.gnu.org). Es steht heute Allgemein für Freie Software. In der Kombination mit den Entwürfen eines Flächennutzungsplan soll er den Einsatz von Freier Software in der Raumplanung symbolisieren. 2 Vorwort Diese Bachelorarbeit ist der letzte Schritt zum Abschluss meines Bachelorstudiums im Fach Kartographie und Geomedientechnik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. Bereits am Anfang meines gesamten dreieinhalb jährigen Studiums habe ich mich für die Fächer Geographische Informationssysteme und Räumliche Datenbanken interessiert. In meiner Werksstudentenstelle am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München habe ich in interessanten Projekten viel an praktischer Erfahrungen dazu gewonnen. Da hier bereits verschiedene Arbeitsabläufe über eine freie Geoinformationssoftware gelöst werden, sah ich dies als Motivation dem Verband das Thema über die Einführung freier Software als Abschlussarbeit vorzuschlagen. Dank der Unterstützung des Verbandes konnte ich folglich diese Abhandlung zu dem Thema „Freie Geoinformationssoftware in der Raumplanung“, schreiben. Zum Gelingen dieser Arbeit haben unterschiedliche Personen beigetragen, insbesondere meine Familie, meine Freundin und Freunde. Ein besonderen Dank geht auch an die folgende Personen. Dipl.-Wirt.-Ing., Dipl.-Ing. Johannes Leischnig für die hilfreiche Betreuung Dipl.-Ing. Marc Wißmann für die allgemeine Unterstützung der Arbeit Birgit Roshau für die hilfreichen Informationen und Besprechungen zur Arbeit Sigfried Rieger für die technische Unterstützung und wertvollen Informationen Dipl.-Ing. Robert Triebel für das Aufzeigen vieler technischen Aspekte bei freier Software und erteilen hilfreiche Ratschläge München, 14. März 2013 Michael Pichlmeier 3 Abstract Geoinformationssysteme (GIS) sind aus der Raumplanung nicht mehr wegzudenken. Der Markt dieser Software ist allerdings ständig in Bewegung und nicht immer leicht zu durchschauen. Neben den sehr stark am Markt vertretenen kommerziellen Produkten gewinnt in den letzten Jahren freie Software immer mehr an Bedeutung und bietet inzwischen ausgereifte Lösungen für verschiedenste Geoinformations-Prozesse. In über 300 Projekten weltweit werden derzeit die unterschiedlichsten Softwareprodukte für den Bereich Desktop GIS entwickelt. Warum also für proprietäre Lizenzen viel Geld aufwenden, wenn auch ein freies Programm die Aufgaben lösen kann? Genau dieses Frage greift diese Bachelorarbeit mit einem konkreten Beispiel auf. Am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum wird anhand dieser Arbeit untersucht, ob hier eine freie GIS Software alle Aufgaben gleichermaßen lösen kann wie ein proprietäres Produkt. Zuerst wird anhand einer Marktanalyse untersucht, welche Softwareprodukte auf dem Markt vorhanden sind und ob sich diese generell für den Einsatz in der Raumplanung eignen. Danach wird durch die Erhebung einer Umfrage am Planungsverband festgestellt, welche Kriterien die Software konkret erfüllen muss. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse wird im Rahmen einer Nutzwertanalyse, aus fünf freien und einem proprietären GIS, eine passende Software ermittelt und mit der aktuell eingesetzten Software anhand von Fallbeispielen aus der Praxis verglichen. Als Ergebnis dieser Arbeit wird eine Softwarestrategie erstellt, die eine Empfehlung für den zukünftigen Softwareeinsatz am Planungsverband darstellen soll. Die Methodik der Arbeit kann auf andere ähnliche Fälle übertragen werden. 4 Inhalt __________________________________________________________ Abkürzungen! 6 1.Einleitung! 8 2.Aufbau und Fragestellung! 9 Zielsetzung und Forschungsgebiet! 9 Methodik und Aufbau! 9 3.Freie Geoinformationssoftware! 11 Der Begriff Open Source und freie Software! 11 Lizenzierungsmodelle! 12 Freie Software als Alternative in der Geoinformatik! 12 Marktanalyse! 14 4.Anforderungen an die GIS Software! 25 GIS Einsatz in der Raumplanung! 25 Aufgaben des PVM! 26 Umfrage am PVM! 26 Leitbild! 39 Softwarekriterienkatalog! 41 5.Vergleich verschiedener Softwaremodelle! 42 Vereinfachte Nutzwertanalyse! 42 Anwendungsvergleich Quantum GIS 1.8 mit ArcGIS 9.2! 60 Wirtschaftlicher Vergleich! 80 6.Ergebnis: Softwarestrategie! 85 7.Ausblick! 88 8.Bibliographie! 89 Literatur! 89 Quellen aus dem Internet! 91 Abbildungsverzeichnis! 93 Tabellenverzeichnis! 94 Anhang! 95 5 Abkürzungen ADV Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland ArcGIS ArcGIS ist der Name für ein GIS Softwarepaket der Firma ESRI BauGB Baugesetzbuch CAD CAD: engl.: computer-aided design; Rechnergestützte Konstruktionsprogramme CSV Comma-separated values: Binäres Dateiformat DWG Drawing Format der Firma Autodesk - Dateiformat für Zeichnungsdateien DXF Drawing Interchange Format von der Firma Autodesk - Dateiformat für CADDatenaustausch EPSG European Petroleum Survey Group Geodesy stellt Schlüsselnummer für Geodätische Bezugssysteme zu Verfügung ESRI Environmental Systems Research Institute, einer der größten Softwarehersteller von Geoinformationssystemen. FNP Flächennutzungsplan FS Freie Software GDB Geodatabase: ESRI eigene portable Geodatenbank GIF Graphics Interchange Format: Grafikformat für Rasterbilder GIS Geographisches Informationssystem oder Geoinformationssystem GML Geography Markup Language: Datenformat zum Austausch von Geodaten GPL General Public License, bekannte freie Software Lizenz GPX GPS Exchange Format GRID Rasterdatenformat GUI Graphical User Interface: Graphische Oberfläche eines Programmes JPEG, JPG Joint Photographic Experts Group: Rasterformat NAS Normbasierte Austausch Schnittstelle 6 NWA Nutzwertanalyse: Analysemethoden der Entscheidungstheorie OGC Open Geospatial Consortium OS Open Source OSS Open Source Software PDF Portable Document Format: Plattformunabhängiges Dateiformat für Dokumente PNG Portable Network Graphics: freies Rasterformat PVM Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München SHAPE oder Shape File: Dateiformat von ESRI für Vektordaten mit Attributen - Defacto Standard SQD SICAD Open, Datenformat für Vektordaten SVG Scalable Vector Graphics: Dateiformat für zweidimensionale Vektordateien TIFF Tagged Image File Format: Rasterformat zur Speicherung von Bilddaten WFS Web Feature Service WMS Web Map Service 7 1. Einleitung Seit mehreren Jahren entwickeln sich Geoinformationssysteme (GIS) kontinuierlich weiter. Dabei entstanden nach der Pionierzeit in den Jahren nach 1975 die ersten kommerziellen Produkte, die auf dem Markt zu Verfügung standen (BRASSEL1998). Aus diesen ersten Desktop GIS 1 entwickelte sich eine große Informationstechnik-Branche, die bis heute in den Arbeitsabläufen mit räumlichen Daten durch den Softwareeinsatz unterstützt wird. Auch der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München2 , ein kommunaler Zweckverband, der seit 1950 verschiedene Gemeinden und Landkreise in der Region München berät und planerische Tätigkeiten durchführt, setzt für seine Zwecke GIS ein. Das GIS unterstützt bei der Geodatenverarbeitung und dient als Werkzeug zum Erstellen von Plänen. In vielen Arbeitsbereichen kann auf GIS nicht mehr verzichtet werden. So können z.B. nur mit GIS Standortuntersuchungen für Schulen oder Windkraftnutzung erstellt werden. Seit der Einführung im Jahre 2006 wurde die Software nicht mehr erneuert. Im Zuge einer neuen Softwarestrategie wird nun darüber nachgedacht, mehr GIS Arbeitsplätze einzurichten und die Software auf den neuesten Stand zu bringen. Da dies mit kommerzieller Software einen hohen Investitionsaufwand mit sich bringt, wird als eine Alternative über den Einsatz freier GIS-Software nachgedacht. Neben kommerzieller Geoinformationssoftware, haben sich in den letzten Jahren im Desktop GIS Bereich einige freie GIS-Produkte etabliert. Viele Unternehmen steigen auf die Software mit dem freien Quellcode um (KINBERGER & PUCHER, 2005). Ein Beispiel dafür ist der Schweizer Kanton Solothurn [URL: www.sogis.ch], der nach einem Umstieg auf das Betriebssystem Linux, freie GIS Software in der täglichen Arbeit einsetzt oder die Stadt München [URL: www.muenchen.de], die schon seit einigen Jahren teilweise auf proprietäre Software verzichtet. Vor allem für Kommunen und kleine Unternehmen mit wenig Budget für Software und einer Vielzahl an GIS-Arbeitsplätzen, wird dieses Softwaremodel interessant. Der Markt in diesem Bereich ist allerdings noch sehr undurchsichtig. Außerdem müssen zunächst die Anforderungen, die im Planungsverband an ein GIS gestellt werden, erfasst werden um den Erfüllungsgrad freier Software feststellen zu können. 1 Desktop GIS: GIS Systeme die am Arbeitsplatz eines Sachbearbeiters stehen 2 Für weitere Informationen: www.pv-muenchen.de 8 Diese Arbeit soll als Entscheidungsgrundlage zum Einsatz freier GIS Software in der Raumplanung dienen. Es wird gezeigt, welche Alternativen es zu kommerzieller GIS Software gibt und welche Kriterien bei der Urteilsfindung entscheidend sind. 2. Aufbau und Fragestellung 2.1. Zielsetzung und Forschungsgebiet Das Thema kann in der angewandten Wissenschaft der Geoinformatik eingeordnet werden. Es ist für die Nutzer von Geoinformationssystemen (GIS), welche in der Raumplanung tätig sind, relevant. Dazu zählen regionale Verbände genauso wie kleine und mittständische Planungsbüros der Stadt- und Landschaftsplanung. Der praktische Teil der Arbeit wird am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PVM) durchgeführt. Aus der bestehenden Problemstellung des PVM ergibt sich ein konkreter Anwendungsfall bei welchem folgende Frage im Mittelpunkt steht: Kann freie GIS Software eine proprietäre Lösung in der Raumplanung ersetzen? Bei der Bearbeitung diese Themas sollte darauf geachtet werden grundsätzlich eine Lösung, die für alle Planungsverbände anwendbar ist, zu finden. 2.2. Methodik und Aufbau Die Arbeit ist in vier Forschungsbereiche aufgeteilt. Vier Fragen führen am Ende zu einem Ergebnis, der Softwarestrategie. Die erste Frage untersucht, ob freie GIS Software im technischen Umfang mit proprietärer Software vergleichbar ist. Dies wird mit einer Literaturrecherche und einer Aufstellung von vergleichbaren Fällen belegt. Die zweite Fragestellung soll mit Hilfe einer Marktanalyse beantwortet werden. Ermittelt wird dabei, welche freie GIS Software am Markt vorhanden ist und wo die konkreten Unterschiede zwischen diesen Produkten liegen? Dazu werden nach einer Vorauswahl, unterschiedliche freie GIS analysiert und deren relevanten Eigenschaften beschrieben. An dritter Stelle wird eine Schlüsselfragestel9 lung beantwortet: Welche Anforderungen werden in der Raumplanung an ein Geoinformationssystem gestellt? Dazu wird eine Umfrage in Form eines Fragebogens, am PVM durchgeführt um den SOLL-Zustand zu generieren und um Potentiale zu erkennen. Anhand der Ergebnisse wird ein Leitbild für den GIS Einsatz am PVM bestimmt. Außerdem werden durch die Umfrage handfeste Faktoren definiert, die in einem Softwarekriterienkatalog erfasst werden. Der Katalog dient als Grundlage für die Nutzwertanalyse, welche bei der Auswahl der geeigneten Software anhand der festgelegten Kriterien unterstützt. Die freie Software mit dem höchsten Nutzwert wird anschließend in konkreten Fallbeispielen mit der aktuell im PVM eingesetzten Software ArcGIS 9.2 verglichen. Damit werden die Lösungswege für konkrete Arbeitsabläufe in beiden Programmen aufgezeigt. Im letzten Schritt fließt noch der wirtschaftliche Vergleich von freier und proprietärer Software in die Softwarestrategie ein und beantwortet damit die vierte und zentrale Frage: Kann freie GIS Software eine proprietäre Lösung in der Raumplanung ersetzen? Die Softwarestrategie ist das Ziel dieser Arbeit und gibt eine Antwort auf die eigentliche Fragestellung, ob freie GIS Software eine Alternative zur proprietären Lösung ist. Abbildung 1 beschreibt die gesamte Aufgabenstruktur in einem Baumdiagramm, wobei die Grafik von unten nach oben zu lesen ist. Software Strategie Softwarestrategie „Marktwirtschaftlich“ Grundfunktionen Faktor Mensch Kann Beschaffung Software Software, proprietärer Anwendungsspezifischer zwischen ausgewählter freier GIS Software und und Hardware Software in der Vergleich zwischen freiem Raumplanung GIS und ArcGIS Kartenlayout freie GIS Wirtschaftlicher Vergleich Wirtschaftliche Faktoren ArcGIS 9.2 Fallbeispiele ersetzen? Performancetest Unterhalt der Software GIS Einsatz Raumplanung „Passende“ Software für den PVM Nutzwertanalyse „Technisch“ Datenbankanbindung Datenstruktur des Planungsverbandes Arbeitsablauf Bebauungspläne Aufbau / Datenarchivierung Flächennutzungs Softwaresupport plan Was gibt es für Nachhaltigkeit Aufwand Anforderungen Anforderungen an Fachgutachten Softwarekriterienkatalog Leitbild GIS Software in der mit räumlichen Bezug Raumplanung? Dokumentation Kartenlayout Fragebogen Umfrage am gesamten Kernfunktionen Softwareangebot Freie GIS Software Grass GIS „Recherche“ Q-GIS mit proprietärer Software gvSIG für freie GIS Literaturrecherche vergleichbar? Software am Markt? Wo liegt der konkrete Unterschied? Kennzahlen uDIG 10 Vorauswahl ArcGIS Spatial Comm. PostGIS Abbildung 1: Aufgabenbaum Vitalität der Softwareentwicklung Open Jump Was gibt es Ist frei GIS Software im Umfang Datenaustausch PVM Lizenzierungsmodelle Marktanalyse 3. Freie Geoinformationssoftware 3.1. Der Begriff Open Source und freie Software Zwei Begriffe prägen die Welt der nicht proprietären Software: Open Source Software und freie Software. Beide Begriffe überschneiden sich in ihrer Definition, haben jedoch einen grundlegenden Unterschied: PERENS et al. (1999) schreibt in seinem Essay über „The Definition of Open Source“, zehn Prinzipien des Open Source Begriffes, die wie folgt zusammen gefasst werden können: - Der Quellcode der Software muss frei einsehbar sein und - darf je nach Lizenzmodell verändert und verbreitet werden. - Die Lizenz muss die Integrität des Urhebers schützen und darf keine Gruppen oder Personen benachteiligen. - Die Lizenz muss mit der Software weitergegeben werden. Der Begriff freie Software hat in seiner Bedeutung einen ganz anderen Umfang, denn hier ist die „Quelloffenheit (...) eine zwingende, wenngleich nicht hinreichende Voraussetzung (...)“ (GRASSMUCK, 2004). Im Detail darf also nur freie Software auch wirklich frei für jeden Zweck eingesetzt und verändert werden. Die Free Software Foundation legt auf ihrer Website [URL: (b) www.gnu.org] folgende Freiheiten für freie Software fest: - Die Freiheit, das Programm für jeden Zweck auszuführen. - Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu untersuchen und eigenen Bedürfnissen der Datenverarbeitung anzupassen. Der Zugang zum Quellcode ist dafür Voraussetzung. - Die Freiheit, das Programm weiterzuverbreiten und damit seinen Mitmenschen zu helfen. - Die Freiheit, das Programm zu verbessern und diese Verbesserungen der Öffentlichkeit freizugeben, damit die gesamte Gemeinschaft davon profitiert 11 Diese Unklarheit in der Definition nutzen viele kommerzielle Unternehmen und vertreiben Ihre Software unter dem Prädikat „Open Source“, sprich der Quellcode ist für jeden zugänglich, jedoch entscheiden die Unternehmen selbst, welche Veränderungen der Nutzer vornehmen darf. In dieser Arbeit wird klar zwischen freier und Open Source Software unterschieden. 3.2. Lizenzierungsmodelle Freie Software wird mit verschiedenen Lizenzmodellen angeboten, wobei hauptsächlich zwei dieser Modelle verwendet werden. Am meisten verbreitet ist die GNU General Public License, kurz GNU GPL [URL: (a) www.gnu.org]. Hier wird das Copyleft Prinzip angewendet, dies bedeutet, dass Änderungen und Ableitungen nur unter den gleichen Lizenzbedingungen verbreitet werden dürfen. Bei Programmen, welche die Eclipse Public License, kurz EPL [URL: www.eclipse.org] verwenden, darf das Programm unter eine eigene Lizenzform gebracht werden. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass alle Garantien und Konditionen der bisherigen Mitwirkenden aufgelistet werden, sowie jeglicher Schadensanspruch ausgeschlossen wird. Die EPL erlaubt grundsätzlich eine kommerzielle Verwendung, solange andere Verteiler nicht eingeschränkt werden. Freie Software schließt in beiden Lizenzmodellen den kommerziellen Nutzen nicht aus und so kann die Software auch am PVM ohne Einschränkungen eingesetzt werden. 3.3. Freie Software als Alternative in der Geoinformatik Der Impuls Software als freies Gedankengut jedem zu Verfügung zu stellen ist nicht neu, gewinnt aber immer mehr an Bedeutung und fördert die Weiterentwicklung von Software. Da nicht mehr nur eine bestimmte Gruppe Programmierer an einem Quellcode schreibt, sondern Unzählige, die auf der ganzen Welt verteilt sind, hat sich die Qualität sowie die konzeptionelle Entwicklung verbessert. Die kommerzielle Industrie muss nun reagieren; freie Software ist wettbewerbsfähig geworden (GEIPEL M., 2010). 12 Auch im Bereich der Geoinformationssoftware war diese Entwicklung zu beobachten. Derzeit listet die Webseite [URL: freegis.org] die enorme Anzahl von 356 freien GIS auf (Stand Januar 2013). An Auswahl fehlt es also nicht, aber kann freie GIS Software überhaupt mit der kommerziellen mithalten? Proprietäre GIS Software ist meist für ein sehr weites Nutzerspektrum ausgelegt, bietet also sehr viele Funktionen. Freie GIS waren in der Vergangenheit eher ein Nischenprodukt und wurden speziell für konkrete Aufgaben entwickelt. Sie boten dadurch nicht das breite Spektrum an Funktionen. KRÜGER (2004) hat in seiner Masterarbeit den Einsatz von freier und Open Source Software in der öffentlichen Verwaltung analysiert und beide Lösungen miteinander verglichen. Er ist zu folgendem Schluss gekommen: „OSS/FS ist für den Einsatz in der öffentlichen Verwaltung grundsätzlich genauso gut, wenn nicht sogar besser geeignet als kommerzielle Software“ (KRÜGER, 2004: S.24). Diese Erkenntnis führt zu dem Schluss, dass auch in der Raumplanung freie Software eine ernstzunehmende Alternative ist. 13 3.4. Marktanalyse Für die Suche nach dem richtigen GIS für den PVM und generell für die Raumplanung, muss zuerst einmal eine Marktanalyse durchgeführt werden. Generell kann der Markt laut CÂMARA (2009) in fünf Segmente geteilt werden: 1. Javabasierte Software für Visualisierung und Analyse von Raster und Vektordaten z.B. uDig, gvSIG, KOSMO und OpenJUMP, sowie deren Abwandlungen. 2. C und C++ basierte Software für die Visualisierung und Analyse von Raster und Vektordaten z.B. QGIS, TerraView, und MapWindow 3. Bild- und Rasteranalyse Software mit dem Schwerpunkt auf Rasterdaten und Oberflächen Modellen z.B. OSSIM, GRASS, SAGA, SPRING und ILWIS 4. Datenbank orientierte Systeme, sowie räumliche Datenbanken die auf einem objektorientierten System beruhen z.B. PostGIS oder TerryLib 5. Unterstützende Bibliotheken um einen Austausch von Datenformaten zu ermöglichen z.B. GDAL/OGR, PROJ4, GEOS, JTS (Java Topology Suite) und Geotools. ! ! ! ! ! ! ! ! nach CÂMARA 2009 Die ersten drei Bereiche umfassen Desktop GIS. Aus diesen werden nun die gängigsten Produkte ausfindig gemacht. Internetseiten wie die bereits erwähnte [URL: freegis.org] oder [URL: opensourcegis.org] bieten einen ersten Überblick über die Menge an Produkten. In der Vorauswahl wird auf die wichtigsten Kenndaten wert gelegt. Diese umfassen: - Lizenzierung - Datenformate - Preis - Datenbank - Betriebssystem - Funktionsumfang - Sprache - Erweiterungen - Kernfunktionen - Support und Entwicklung Support und Entwicklung sind entscheidend für einen nachhaltigen Softwareeinsatz. Deshalb werden diese gesondert durch ein selbst erstelltes Bewer14 tungsformular beurteilt (Abbildung 2). Dieses Formular wird aus den Grundlagen zur Bewertung der Vitalität eines freien GIS Softwarepoduktes nach RAMSEY (2007) zusammengestellt. Bewertung Nachhaltige Softwareentwicklung ! ! Punktezahl: max. 4,95 1. Dokumentation Direkter Zugriff auf Quellcode Dokumentation für alle Nutzergruppen Software schnell zu verstehen? Kommentar Kann auf den Quellcode direkt zugegriffen werden? Gibt es für unterschiedliche Anwender eine Dokumentation? Ist es möglich sich schnell in die Software einzuarbeiten? 0,6 0,15 0,15 2. Entwicklungsteam Zusammensetzung des Kernentwicklungsteams Entwickler-Emailliste öffentlich? Beta Software und Source Code öffentlich? Kommentar Wie ist das Kernentwicklerteam zusammengesetzt? Kann auf die Entwickler-Emailliste zugegriffen werden ? Ist der neueste Stand der neu Entwickelten Software zugänglich? 0,3 0,3 0,3 Punktzahl Punktzahl bei Erfüllen 3. Modularität Software Bibliothek? Definierte Methode Software einzubinden? Kommentar Ist die Software Modular aufgebaut? Gibt es Erweiterungen? Ist die Methode definiert, wie eine Software eingebunden wird? 0,3 0,3 Punktzahl bei Erfüllen 3. Verbreitung Entwickler Gemeinschaft Mehrere Unternehmen im Entwicklerteam? Kernentwickler gesponsert von Unternehmen? Internationales Entwicklerteam Wie viele Empfänger in der Emailliste? Möglichkeit in das Entwicklerteam zu kommen? Kommentar - - - Wie viele Personen nutzen die Software? - 0,3 0,3 0,3 0,15 0,3 Punktzahl bei Erfüllen 4. Größe der Nutzergemeinschaft Kommentar Punktzahl bei Erfüllen Welche Unternehmen nutzen die Software Erfahrungen der Unternehmen „Commits“ Zusammenfassung der letzen 12 Monate Gibt es große Unternehmen die die Software nutzen? Gibt es Fallbeispiele? www.ohloh.net 0,3 0,3 0,6 Abbildung 2: Bewertungsformular Nachhaltige Softwareentwicklung 15 Die Kriterien werden mit einer unterschiedlich hohen Punktzahl zwischen 0,15 und 0,6 gewichtet. Jedes Softwareprodukt wird auf diese Punkte hin untersucht. Die „Commits“ aus den letzen 12 Monaten [URL: www.ohloh.net] lassen rückschlüsse auf die Entwicklungsaktivität an der Software ziehen. Da dies ein entscheidender Faktor für die Vitalität eines Produktes ist, wird hier eine höhere Punktezahl vergeben. Mit der Quelloffenheit verhält es sich gleichermaßen. Das Gesamtergebnis pro Softwareprodukt kann zwischen 1 und 5 liegen, wobei 1 ein starkes Risiko und 5 ein geringes Risiko, im Sinne der Nachhaltigen Entwicklung darstellt. Um sich selbst ein Bild von unterschiedlichen freien GIS Produkten machen zu können liegt im Anhang 7 ein bootfähiger Datenträger der Seite LIVE.OSGEO.ORG (2013) bei. Mit diesem lassen sich eine Vielzahl freier GIS Produkte ausprobieren, ohne diese installieren zu müssen. In den folgenden Tabellen werden nun fünf freie GIS Produkte näher beschrieben und auf ihre Vitalität hin bewertet. Die vollständigen Bewertungstabellen für die Nachhaltige Softwareentwicklung jedes einzelnen GIS, können dem Anhang 1 entnommen werden: 16 GRASS GIS (grass.osgeo.org) Lizenzierung / Preis Betriebssystem / Sprache Kernfunktionen Datenformate Datenbank Funktionsumfang / Erweiterungen Support Entwicklung Freie Software GNU GPLv2+ / Freie Software seit 1999 Linux, Mac, Windows (nur mit Plugin) Version: stabile Version: GRASS 6.4.2; 2012-06-01 Sprache: ENG, DE (nur Oberfläche) -Geographisches Informationssystem für die Bearbeitung von Rasterdaten, topologischen Vektordaten und Bilddaten sowie Fernerkundung - GUI (QGIS gis.m), Zahlreiche Werkzeuge, Digitalisieren - modularer Aufbau Raster: AAIGrid, Erdas Imaginge, ArcInfo Ascii, BMP, BSB, DTED, ELAS, ENVI, FIT, GIF, GTiff, HVA, JPEG, MEM, MFF, MFF2, NITF, PAux, PNG, PNM, VRT, XPM, MapInfo, DGN, CSV (nach GDAL) Vektor: ESRI_Shapefile, MapInfo_File, Tiger, S57, DGN, Memory, CSV, GML, KML, Interlis_1, Interlis_2, SDTS; (weitere nach OGR) Online Geodaten: WMS, WFS PostgreSQL, MySQL, Oracle, dBase, DBF, SQLite, ODBC, GRASS Datenbank Keine File GDB Terminal für die Ausführung von Scripting, Interface zu R, Matlab Englisch: Wiki, Mailingliste (ca. 20 Mails/Tag), Hilfe Datei, Tutorials, Manual, Literatur, Chat / IRC Deutsch: Tutorials, Literatur, Quickstart Kommerzieller Support: Kostenpflichtige Schulungen: GDF Hannover bR Intevation GmbH nature-consult Entwicklungssprache: Python, C Testversionen, Entwicklungsversionen sind verfügbar Tabelle 1: Spezifikationen GRASS GIS 17 Quantum GIS (www.qgis.org) Lizenzierung / Preis Betriebssystem / Sprache Freie Software GNU General Public Licence (GPL) / Entstanden: 2002 Linux, BSD, Unix, Mac OSX und Windows Version: Version 1.8 „Lisboa“ Sprache: DE (95%,2007), ENG Kernfunktionen Umfangreiches Geographisches Informationssystem mit Raster, Vektor sowie Datenbankanbindungen; Kartenlayout (Map Composer) Geodatenbetrachter, Digitalisierung, GPS, Datenformatkonvertierung, Koordinatentransformation Datenformate Raster: AAIGrid, Erdas Imaginge, ArcInfo Ascii, BMP, BSB, DTED, ELAS, ENVI, FIT, GIF, GTiff, HVA, JPEG, MEM, MFF, MFF2, NITF, PAux, PNG, PNM, VRT, XPM, MapInfo, DGN, CSV (weitere nach GDAL Bibliothek) Vektor: ESRI_Shapefile, MapInfo_File, Tiger, S57, DGN, Memory, CSV, GML, KML, Interlis_1, Interlis_2, SDTS; (weitere nach OGR Bibliothek) Online Geodaten: WMS, WFS Datenbank PostgreSQL/PostGIS, Spatial Lite Datenbanken, GRASS Datenbank Direkt Lesen und Schreiben auf PostGIS in Q-GIS Nur File GDB ab ArcGIS 10 Funktionsumfang /Erweiterungen Support Entwicklung Erweiterung mittels Plugin: kern- und externe Plugins (Eigene Plugins können implementiert werden ) Englisch: Wiki, Mailingliste, Handbücher, Dokumentation, Tutorials, Chat / IRC, Deutsch: Handbücher, Mailingliste, Chat / IRC, Tutorials, ca. 2 Versionen im Jahr Tägliche Verbesserungen durch die Community Kommerzieller Support: GDF / Coppenbrügge – Schulung / norBIT GmbH / Nature-Consult, Schulung Referenzprojekte: Kanton Solothurn, Schweiz; Python, C++, C Mehrmals Jährlich: Anwendertreffen 2x Jährlich: Entwicklertreffen Tabelle 2: Spezifikationen Q-GIS GIS 18 GvSig (www.gvsig.org) Lizenzierung / Preis Betriebssystem / Sprache Freie Software GNU General Public Licence (GPL) Windows, GNU/Linux und andere; Version: Stabil: 1.12 Entwicklung: 2.0 Sprache: ENG / DE Sprachpaket Vor allem in Spanisch Kernfunktionen gvSIG ist ein Desktop GIS und Client für GDI´s. Unterstützt wird die Verwendung von Vektor- und Rasterdaten, alphanumerischen und Remote Daten (z.B. OGC-WMS, WCS, WFS, ECWP, Gazetter- und Catalog- Service) sowie die Datenhaltung in einer Geodatenbanken Datenformate Raster: tiff, mrsid, ecw erdas, jpeg2000, pci geomatics, esri binary grid, gif, jpg, grass, img, ilwis, envi, png, bmp Vektor: Shapefile, DXF, DGN, DWG, GML, KML Online Geodaten: WMS, WFS, WCS ArcIMS ImageServer, ECWP Datenbank Funktionsumfang /Erweiterungen Support Entwicklung PostgreSQL/PostGIS, MySQL, HSQLDB, Oracle Spatial (SDOGeometry), ArcSDE Keine File GDB Modular aufbauend, viele Erweiterungen: - 3D Extension - Network Extention - Sextante (Vektor / Raster Analyse) - Fernerkundung - gvSIG Mobil Englisch: Mailingliste, Community, Blog, F.A.Q., User Manual Deutsch: Mailingliste, Kurzanleitung, Handbuch Kommerzieller Support: z.B. csgis.de Referenzprojekte: - Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München - Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern - Bayerische Landesamt für Denkmalpflege finanziert Entwickelt in: Java Entwicklung seit 2003 Amt für Infrastruktur und Transport der Regierung von Valencia Kernentwicklung: 9 Programmierer Tabelle 3: Spezifikationen gvSIG 19 uDig (udig.refractions.net) Lizenzierung / Preis Betriebssystem / Sprache Kernfunktionen Datenformate Datenbank Funktionsumfang /Erweiterungen Support Entwicklung Freie Software EPL: Eclipse Public License Windows, GNU/Linux und andere; Version: Stabil: 1.3.2 / Entwicklung: 1.3.3 Sprache: ENG, DE (aber teilweise nur ENG) uDig ist ein Betrachter/Editor für räumliche Daten mit spezieller Berücksichtigung der OGC Standards WMS und WFS. UDIG stellt eine Plattform für die Entwicklung von Java/Eclipse GIS Applikation dar. Benutzerfreundlich Raster: ECW, JPEG 2000, jpeg, tiff, PNG. GRID, Vektor: ESRI Shape files, Mapurl, jggrass, xml, DXF, CSV Online Geodaten: WMS, WFS PostGIS,DB2, Oracle Spatial, ArcSDE Keine File GDB Sogenannte Community Plugins Nicht sehr umfangreich Englisch: IRC / Chat, Issue Tracker, Mailingliste, Dokumentation, Youtube Channel Deutsch: Quickstart Kommerzieller Support: - CamptoCamp - Switzerland - HydroloGIS - Italy - Lisasoft - Australia - Refractions Research - Canada Entwickelt in: Java Entwicklung seit 2004 Tabelle 4: Spezifikationen uDIG 20 Open Jump (www.openjump.org) Lizenzierung / Preis Betriebssystem / Sprache Kernfunktionen Datenformate Freie Software GNU GPL / Ehemals Jump Windows, GNU/Linux und andere; Version: Stabil: 1.5.2 (18.05.2012) Sprache: Deutsch OpenJUMP ist ein einfach zu handhabendes und leistungsstarkes DesktopGIS, das es ermöglicht räumliche Daten zu bearbeiten, zu analysieren, zu vereinigen, zu speichern und anzuzeigen Raster: MIF & TIFF, JPG, MrSID, ECW, ESRI GRID, GIF Vektor: GML, SHP, DXF, MapInfo (Plugin), GPX (Plugin) Online Geodaten: WMS, WFS (Plugin) Datenbank Erweiterung: API, scripten via BeanShell und Java Python, Plugins vorhanden Funktionsumfang /Erweiterungen Erweiterung: API, scripten via BeanShell und Java Python, Plugins vorhanden Support Englisch: Wiki, User Forum, Mailingliste, Bug-Tracker, Deutsch: Internetauftritt, Erste Schritte, F.A.Q, Kommerzieller Support: vorhanden Referenzprojekte: lat/lon - Deutschland; Project Pirol - Deutschland Entwicklung Entwickelt in: Java Entwicklung seit 2003 Update 2006 u. 2012 Entwickelt: Vivid Solutions, Refraction Research Tabelle 5: Spezifikationen Open Jump Im Anschluss an die freien Desktop GIS Produkte (Tabellen 1 - 5) wird in der Tabelle 6 ein freies Datenbanksystem vorgestellt: PostGIS 3 mit PostgresSQL 4. PostGIS ist eine Erweiterung zum Speichern von räumliche Daten in PostgresSQL. Dieses Datenbanksystem kann später als Speicher zur elektronischen Datenverwaltung dienen: 3 Mehr Informationen auf: http://postgis.net/ 4 Mehr Informationen auf: http://www.postgresql.org/ 21 Datenbank: PostGIS als Erweiterung für PostgreSQL (www.postgis.net) Lizenzierung / Preis Betriebssystem / Sprache Freie Software GNU GPL Windows, GNU/Linux und andere Version: 2.0.1 Letztes Update: 22. Juni 2012 Sprache: Englisch Kernfunktionen PostGIS ist eine Erweiterung von PostgreSQL um geografische Objekte. Damit wird PostgreSQL verbessert in die Lage versetzt, als Datenserver für GIS zu dienen Import und Export über Konverter Tools: shp2pgsql, pgsql2shp, ogr2ogr, dxf2postgis- Datenformate / Software Raster: AAIGrid, Erdas Imagine, ArcInfo Ascii, BMP, BSB, DTED, ELAS, ENVI, FIT, GIF, GTiff, HVA, JPEG, MEM, MFF, MFF2, NITF, PAux, PNG, PNM, VRT, XPM, MapInfo, DGN, CSV (nach GDAL Bibliothek) Vektor: ESRI Shapefile, ESRI ArcSDE, MapInfo (tab and mid/ mif), GML, KML, PostGIS, Oracle Spatial, DXF, (nach OGR Bibliothek) Unterstütze Software: - uDig / QGIS / GvSIG / mezoGIS / OpenJUMP / OpenEV / SharpMap SDK - für Microsoft.NET 2.0 / ZigGIS for ArcGIS/ArcObjects.NET / Safe Software FME /Cadcorp SIS / Microimages TNTmips GIS / ESRI ArcSDE/ ArcGIS 9.3 / Manifold GeoConcept / MapInfo (v10) / AutoCAD Map 3D Funktionsumfang Support Entwicklung -Räumliche Funktionen - Räumliche Operatoren - Funktionen für die Erstellung von Geometrien - Analyse von Raster- und Vektordaten - Abfrage von Geometrien - Räumliche Indizierung Englisch: Dokumentation, Mailingliste; Chat / IRC, F.A.Q. Kommerzieller Support Refractions Research, OpenGeo Paragon Corporation, Vizzuality, Oslandia, Azavea, LISAsoft, Faunalia, Intevation Referenz Projekte: IGN (Frankreich), Google, NewYorkTimes, Infoterra, Digital Globe, Canada Natural Resource Java, C / Postgis arbeitet auf der Basis von Geos und Proj.4 Unterstützt: GDAL u. OGR / ca. 800 Downloads jeden Monat Kernentwicklerteam aus 5 Entwicklern Gegründet 2001 von: Refractions Research Tabelle 6: Spezifikationen PostGIS 22 Zusätzlich wird auf Wunsch der IT-Abteilung des PVM die proprietäre Software MapBuilder sowie die Freeware Spatial Commander, beides Produkte der Firma GDV5 in die Vorauswahl mit aufgenommen (Tabelle 7). Spatial Commander / MapBuilder www.gdv.de Lizenzierung / Preis Betriebssystem / Sprache Kostenfrei + offener Quellcode: Freeware: Spatial Commander Kostenpflichtig: GDV-MapBuilder Betriebssystem übergreifend: Entwickelt in Java Windows, Linux, MacOsX, Solaris Version: 1.0.7 Sprache: DE Kernfunktionen Spatial Commander: Ausschließlich GIS Viewer MapBuilder: Viewer, Digitalisieren, Objektfang, Räumliche Operationen (Verscheiden...), Pufferung, Beschriftung, Datenformate Raster: TIFF, JPG, GIF, PNG, Rasterkataloge (DBase Tabellen); JPEG2000, ECW, MrSID, DETED Höhendaten Vektor: ESRI_Shapefile, MapBuilder-Shapefile DXF-, GML-, WKT-Dateien -ArcIMS-Kartendienste (Image-, Feature- und Extractservices) -UMN-MapServer-Kartendienste -WMS-Kartendienste Datenbank Funktionsumfang /Erweiterungen Support Entwicklung - Oracle-Spatial/Locator -PostGIS - Informix-Vektordaten - ArcSDE-Vektor-Layer - Microsoft-SQL-Server - Oracle-10g-Rasterdatenquellen Erweiterungen teilweise kostenpflichtig Deutsch: F.A.Q. Seite mit Frage-Forum Kostenpflichtige Hotline, Schulungen. Referenz Projekte: - Hessische Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz (HMULV) - Bundesnetzagentur - Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Entwicklungssprache: Java Risikobewertung Softwaresupport Schwer durchschaubar, da keine Marktanteile und Zahlen veröffentlicht; Risiko tendenziell höher wie bei großen Unternehmen Tabelle 7: Spezifikationen Spatial Commander / MapBuilder 5 Proprietär GDV Gesellschaft für geografische Datenverarbeitung mbH: http://www.gdv.com/ 23 Um die Marktanalyse zu vervollständigen, wird das aktuell im PVM eingesetzte ArcGIS Version 9.2 auf die gleichen Kriterien hin überprüft (Tabelle 8): ESRI - ArcGIS 9.2 (www.esri.de) Proprietär Lizenzierung / Preis Software Stand 2007 Lizenz ArcView Single use: ca.1500€ Wartung 1 Jahr 800€ (Wartung enthält Updates und Support) Betriebssystem / Sprache Microsoft Windows: Ab Windows 2000 Version: 9.2 (2007) / Aktuell: 10.1 (2013) Sprache: DE, ENG Kernfunktionen Sehr umfangreiches GIS, vielfältige Analyse Funktionen, Layout, Datenbank, GIS Explorer. Datenformate Raster: TIFF, GEOTIFF, ERDAS IMAGINE, JPEG, JPEG2000, GIF, PNG, BP, ECW, ADRG, Bitmap, DTED, MrSID, NITF, Orcale Spatial GeoRaster, JFIF, ESRI GRID, Vektor: Shapefile, DWG, DXF, DGN, GML, MapInfo (mit Erweiterung) Andere: Excel, ESRI TIN, dBase, TXT, OLE DB, ODBC, Microsoft Access, Online Geodaten: WMS / WFS Datenbank Single- und Multiuser Geodatabase: GDB; Oracle (Spatial), PostGIS (externer PostGIS Connector z.B. ziggis, PgArc) Funktionsumfang /Erweiterungen Programmiersprachen: VBA, Python Datenbanksprache: SQL Toolbox: Bsp. ET GEO Wizards (kostenfrei - kostenpflichtig) Support Deutsch: ESRI Support Center: Supplement Online, Hotline, Consulting (teilweise kostenpflichtig) Zahlreiche Schulungsmöglichkeiten; zahlreiche ESRI externe Partner Entwicklung Kontinuierliche Entwicklung durch die Firma ESRI. 2800 Mitarbeiter; Sitz Redlands, USA Formate sind de-facto Standard in der GIS Welt Veröffentlichung alle 2-3 Jahre neue Version Entwicklungssprache: C++ Risikobewertung Softwaresupport Großes Unternehmen dadurch sicherer Softwaresupport und Dokumentation. Allerdings läuft die Unterstützung alter Software aus. Tabelle 8: Spezifikationen ArcGIS 9.2 24 4. Anforderungen an die GIS Software 4.1. GIS Einsatz in der Raumplanung Der Begriff Raumplanung ist nicht einheitlich definiert, er kann in unterschiedlichem Kontext betrachtet werden. In dieser Arbeit ist mit Raumplanung nicht nur die „(...) künftige Struktur und Qualität des Raumes bis hin zur konkreten Nutzung von Grund und Boden“ RITTER 2004, gemeint, sondern auch die gezielte Einflussnahme auf die Themen Verkehr, Umwelt, Bevölkerung und Wirtschaft auf Stadt- und Regionalebene. Geoinformationssysteme werden seit ihrer Verbreitung in diesen Bereichen eingesetzt. Dabei müssen sie besondere Anforderungen erfüllen um den jeweiligen Aufgabe gerecht zu werden. SCHWARZ-v. RAUMER (1999) beschreibt bereits 1999 folgenden Aufgabenkanon für den GIS Einsatz in der Raumplanung: - „die Datenerfassung (Digitalisierung von Karten/Plänen geordnete Eingabe thematischer Informationen), - die Datenprüfung (Plausibilitätsprüfung, Korrektur der gespeicherten Daten, Kontrolle), - die Bereitstellung von Schnittstellen zur Übernahme der Daten aus anderen Informationsquellen, - die Auswertung von Datenbeständen (z.B. Überlagerung verschiedener thematischer Karten, Auswahl bestimmter Informationen nach vorgegebenen Kriterien, Aggregation nach Werten und Variablen, Verknüpfung von Informationen, „Nachschubanalyse“, distanzbezogene Analysen, Erstellen von Flächenstatistiken etc.) und - die graphische Präsentation von End- und Zwischenprodukten“ ! ! ! ! ! ! SCHWARZ-v. RAUMER 1999, S.57 Dabei wird GIS nicht nur zur Bereitstellung von Schnittstellen und Auswertung von Datenbeständen verwendet, sondern übernimmt heute zusammen mit CAD-Programmen6 grundlegende raumbezogene Planungsaufgaben. So werden alle Pläne und Karten direkt im GIS erstellt und verwaltet. „Auf Planungsaufgaben spezialisierte Kommunalverbände wie die Region Hannover (ehem. 6 CAD: engl.: computer-aided design; Rechnergestützte Konstruktionsprogramme 25 Kommunalverband Großraum Hannover) (...) nutzen in ihrem GIS Elemente von Analyse-Verfahren zur Erstellung von Regional- und Flächennutzungplänen.“ (DEHRENDORF et al. 2004). Auch der PVM erstellt Flächennutzungspläne direkt im GIS. Flächennutzungspläne stellen die räumliche Entwicklung einer Gemeinde in den Grundzügen dar (BauGB 2012). Im folgenden Kapitel werden die GIS-Anforderungen im PVM mittels einer Umfrage herausgearbeitet. Anschließend wird ein Leitbild für den Einsatz der Software erstellt. 4.2. Aufgaben des PVM 4.2.1. Umfrage am PVM Einführung Um zu eruieren welchen Anforderungen der PVM an ein GIS stellt, musste zuerst untersucht werden, wie die Software zum Einsatz kommt und welche konkreten Aufgaben damit gelöst werden. Hierzu hat sich eine empirische Analyse angeboten. Durch eine Umfrage konnten systematische Informationen über die Arbeitsabläufe mit GIS eingeholt werden. Auswertung Die Umfrage wurde im Dezember 2012 durchgeführt und hatte zum Ziel, mit 14 Fragen den GIS Einsatz am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München grundlegend zu analysieren. Der konkrete Fragebogen zur Umfrage liegt im Anhang 2 bei. Als Ergebnis wurde anschließen auf Grund der GIS-Anforderungen ein Softwarekatalog zusammengestellt. Für diesen Zweck mussten die Teilnehmer in Frage 10 verschiedene Eigenschaften eines GIS-Systems anhand einer 5-stufigen Skala (Niedrig [1] - Mittel [3] - Hoch [5]) bewerten. Aus diesen Bewertungen wurde dann für jede Eigenschaft eine Gesamtpunktezahl errechnet. Alle anderen Fragen dienten zur Beantwortung verschiedener Rahmenbedingungen: Wie viele Personen arbeiten am PVM mit GIS? Welches GIS verwenden Sie? Wie schaut die Arbeitsumgebung aus? Wie zufrieden sind sie mit dem derzeitigen Arbeitsplatz und sind Sie offen für eine Veränderung? Gibt es Personen die mit räumlichen Daten arbeiten und noch kein GIS benutzen? 26 Um ein umfangreiches Ergebnis zu erhalten wurde auf eine Stichproben Auswahl verzichtet. Stattdessen wurden alle festangestellten Mitarbeiter des PVM in die zu befragende Personengruppe aufgenommen. Alle Fragen wurden anonym beantwortet. Um zudem den Datenschutz zu gewährleisten, wurde die Umfrage von einer unabhängigen Person eingesammelt. Die Nummerierung wurde nachträglich hinzugefügt. Außerdem wurde überprüft, ob alle Fragen ethischen Grundsätzen entsprechen. Ausgabedatum: ! ! ! ! ! Mo.10.12.2012 Rückgabedatum: ! ! ! ! Fr.14.12.2012 Anzahl ausgebender Fragebögen: ! ! 35 Anzahl eingereichter Fragebögen:! 33 ! In der folgenden Auswertung der Umfrage wird nun auf jede Frage näher eingegangen und das Ergebnis am Ende zusammengefasst. Frage 1 „Haben Sie bereits mit einem GIS gearbeitet?“ und Frage 2 „Benutzen Sie GIS in Ihrer Tätigkeit am Planungsverband?“ GIS Anwender am PVM GIS Anwender GIS fremde Aufgaben GIS fremde Aufgaben, bereits mit GIS gearbeitet 33 % 21 % 66% GIS fremde Aufgaben 45 % Abbildung 3: GIS Anwender am PVM! ! ! Die ersten beiden Fragen beschäftigten sich mit der Selektion von GIS Nutzern und Mitarbeitern mit GIS fremden Aufgaben. Anhand der Antworten sollte festgestellt werden wie viele Personen GIS Erfahrung haben und diese bei Ihrer Tätigkeit nicht einsetzen. 27 Dabei gaben 7 Personen an, bereits mit einem GIS gearbeitet zu haben, dies aber nicht in der täglichen Arbeit anzuwenden. Da sie mit Geodaten arbeiten und das technische Wissen mitbringen, kann man diese Personen als potentielle zukünftige GIS Nutzer sehen. Die Antworten überraschen auf den ersten Blick. In einem Planungsbüro mit mehr als 30 Mitarbeitern wird ein höherer Anteil von GIS Einsatz erwartet. Auf der anderen Seite ist bekannt, dass die PlanerInnen viel mit räumlichen Daten zu tun haben, diese jedoch als fertige Karte oder mit Online Geodatenviewern betrachten (weiterführend Frage 13). Die Mitarbeiter, die täglich GIS nutzen sind wahrscheinlich nur die CAD-ZeichnerInnen, die im Auftrag der PlanerInnen Karten, Pläne und räumliche Analysen erstellen. Nur in Einzelfällen setzen auch PlanerInnen GIS ein. Zusammengefasst arbeiten 11 Personen (33%) mit GIS-Software, 22 Personen (66%) beschäftigen sich mit GIS „fremden“ Aufgaben, von denen 7 Personen (21%) aber bereits Erfahrung mit dem Umgang von GIS haben (siehe Abbildung 3). Frage 3: „Wenn Ja, wie häufig nutzen Sie GIS in Ihrer Tätigkeit?“, Frage 6: „Wie haben Sie Zugriff auf ArcGIS 9.2.?“ und Frage 9: „Wechseln Sie häufig zwischen mehreren Programmen in einem Projekt?“ Wie häufig nutzen Sie GIS in Ihrer Tätigkeit am PVM? Mitarbeiter 3 5 4 2 2 1 0 Täglich mehrmals die Woche mehrmals im Monat Abbildung 4: Zeitliche GIS Nutzung 28 Wie haben Sie Zugriff auf ArcGIS 9.2 ? Mitarbeiter 5 5 4 4 3 2 1 0 Lokal Installiert Remote Rechner Wechsel des Arbeitsplatzes Abbildung 5: GIS Zugriff Wechseln Sie häufig zwischen mehreren Programmen in einem Projekt? Mitarbeiter 6 6 5 5 3 2 0 Nein Wenn Ja warum? - Vorteile aus verschiedenen Bereichen (3x) - FNP gezeichnet im CAD, bearbeitet im GIS (schnellere Luftbilder) (1x) - Bessere Werkzeuge (1x) Ja Abbildung 6: Programmwechsel Diese Fragen richteten sich an die GIS Nutzer und gehen auf die GIS Infrastruktur ein. Anhand der Auswertung zeigt sich, dass hier Verbesserungen möglich sind. Die Hälfte der GIS Nutzer arbeitet mehrmals die Woche bis täglich mit einem GIS, jedoch arbeiten vier Personen über einen Remote Rechner und zwei Personen müssen sogar den Arbeitsplatz wechseln. Es zeigt sich, dass mehr Lizenzen benötigt werden als vorhanden sind. Bei einer Lösung mit Open Source Software würde eine größere Anzahl an Lizenzen keine zusätzlichen Kosten verursachen. Dass fast die Hälfte der GIS Nutzer zwischen mehreren Programmen wechselt zeigt, dass es durchaus noch Schwächen in den einzeln Programmen gibt und ein Projekt nicht mit einem Programm zu lösen ist. Als Grund für den Wechsel gaben drei Befragten an, dass sie die Vorteile aus den verschiedenen Bereichen (GIS und CAD Welt) so besser vereinen können. Eine Person gab an, zwischen verschiedener GIS Software wechseln zu müssen, um alle benötigten 29 Werkzeuge verwenden zu können. Auf diese Weise können zwar die Vorteile verschiedener Programme ausgenutzt werden, es kann jedoch ein zusätzlicher Zeitaufwand beim anschließenden konvertieren der unterschiedlichen Datenformate entstehen. Es ist zu prüfen, ob dieser zusätzliche Aufwand beim Einsatz von freier Software komplett entfallen würde. Frage 5: „Benutzen Sie neben ArcGIS 9.2. noch andere GIS wie z.B. Quantum GIS?“ Frage 7: „Wie zufrieden sind Sie Allgemein mit dem vorhandenen ArcGIS 9.2.?“ und Frage 12: „Würde nach Ihrer Meinung eine aktuelle freie Geoinformationssoftware eine Verbesserung gegenüber der momentan eingesetzten ArcGIS Version 9.2. sein?“ Benutzen Sie neben ArcGIS 9.2. noch andere GIS wie z.B. Quantum GIS ? Mitarbeiter 9 7 5 2 0 2 9 Ja Nein Abbildung 7: GIS Alternative 30 Wie zufrieden sind Sie mit ArcGIS 9.2.? 9 Mitarbeiter 8 6 5 9 3 2 2 0 0 Sehr zufrieden Mäßig zufrieden Nicht zufrieden Abbildung 8: ArcGIS Zufriedenheit Wäre eine freie Geoinformationssoftware eine Verbesserung? 6 Mitarbeiter 5 4 6 2 4 1 1 0 Ja Nein Kann ich nicht beurteilen Abbildung 9: GIS Verbesserung Diese drei Fragen gingen auf die subjektive Meinung der Mitarbeiter über die aktuell eingesetzte Software ein. Sie spiegeln zudem auch die Stimmung wieder, wie sie einer neuen GIS Lösung gegenüber stehen. Durch diese Fragen wurden die Nutzer in die Softwarestrategie mit einbezogen und dadurch für das Thema sensibilisiert. Dies kann bei einer späteren Softwareumstellung von Vorteil sein. 31 Nur zwei der befragten Anwender nutzen eine andere Software als die bestehende ArcGIS 9.2., obwohl es im PVM die Möglichkeit gibt, andere Software einzusetzen (wie z.B. Quantum GIS). Zudem sind zwei Personen „Sehr zufrieden“, neun Personen „Mäßig zufrieden“ und keiner der Befragten „Nicht zufrieden“ mit der aktuellen Software. Draus lässt sich schließen, dass die genutzte Software ihre Aufgabe löst und nicht unbeliebt unter den Mitarbeitern ist. Allerdings würde das Ergebnis bei einer perfekten Software anders ausfallen. Die Frage 12 untermalt diese Annahme. Ein Teilnehmer stimmt zu, dass eine freie Geoinformationssoftware eine Verbesserung gegenüber der alten Software wäre. Vier Personen hingegen sind nicht dieser Meinung. Hier gilt es noch zu prüfen, ob eine Einführung neuer Software eventuell unerwünscht ist. Sechs Personen beantworteten die Frage mit „Kann ich nicht beurteilen“, woran sich zumindest ein deutlicher Informationsbedarf erkennen lässt. Die Mitarbeiter könnten z.B. bei einer Teambesprechung über die frei Software informiert werden. Frage 4: „Für welche der folgenden Anwendungsspektren nutzen Sie GIS?“ Frage 8: „In welchen Datenformaten geben Sie Daten aus dem GIS weiter?“ Für welche der folgenden Anwendungsspektren nutzen Sie GIS? Mitarbeiter 8 6 8 7 6 5 4 3 2 1x Änderungen FNP 2x Statistik 1x Allgemeine Analyse 1x Digitalisieren / Berarbeiten von Geodaten 0 Betrachtung von Geodaten Analyse von räumlichen Zusammenhängen Erstellen von Karten und Plänen Sonstiges Abbildung 10: Anwendungsspektren GIS 32 In welchen Datenformaten geben Sie Daten aus dem GIS weiter? 11 11 Mitarbeiter 10 8 9 7 6 4 6 5 1x Feature Dataset 1x Hilfe durch Experten 3 1 2 0 Mxd u. Geodatabase Gedruckte Karte SHP Dateien Sonstiges CAD Format Abbildung 11: Austauschformate GIS Bei dieser Fragestellung wurde auf den Anwendungsbereich der GIS Software im PVM eingegangen. Es waren Mehrfachnennungen möglich und neben drei vorgegebenen Antworten, die sich aus den typischen Aufgaben eines Planungsbüros ergeben, konnten die Befragten selbst noch Antworten hinzufügen. Frage 8 beschäftigte sich zusätzlich mit den Datenformaten bei der Weitergabe von Geodaten aus dem GIS. Dieses Kriterium ist sehr wichtig für die Anforderungen an die Software. Auch hier war eine Mehrfachnennung möglich und es konnten freie Antworten gegeben werden Die Antworten auf die Anwendungsspektren zeigen, dass sich der Haupteinsatz von GIS zwischen dem Betrachten von Geodaten (7x) und Erstellen von Karten und Plänen (8x) bewegt. Auch die Analyse von räumlichen Zusammenhängen spielt eine große Rolle. Zusätzlich wurde unter der Antwortmöglichkeit „Sonstiges“ das Zeichnen von Änderungen in bereits bestehenden Plänen (1x), das Erstellen von räumlichen Statistiken (2x), die allgemeine Analyse (1x) und das Digitalisieren und Bearbeiten von Geodaten (1x) hinzugefügt. Dabei fällt das Zeichnen von Änderungen sowie das Digitalisieren in die Thematik der Kartenund Planproduktion. Die räumlichen Statistiken und die allgemeine Analyse sind eine neue Erkenntnis und müssen deshalb im Softwarekriterienkatalog aufgenommen werden. Allgemein bewegen sich die Tätigkeiten im PVM jedoch zwi- 33 schen den drei vermuteten Anwendungsspektren, mit besonderer Gewichtung für das Erstellen von Karten und Plänen. In der Frage über die Datenformate kam es zu einem eindeutigeren Resultat. Hier werden die Geodaten aus dem GIS in erster Linie als fertige Karte, z.B. als PDF7 weitergeben. Auch das Shape Format (der Firma ESRI) wird häufig als Standardaustauschformat genutzt. CAD-Formate oder ganze Projektdateien, bestehend aus der Mxd-Datei und einer Geodatabase spielen eine weniger große Rolle. Zusätzlich wurde unter dem Punkt „Sonstiges“, das „Feature Dataset“ (1x) angeben, dass man laut Definition zu dem Punkt „Mxd u. Geodatabase“ zählen kann und einmal „Hilfe beim Export durch den CAD-Experten“. Aus diesen Angaben kann man mehrere Schlüsse ziehen: Die in Anspruch genommene Layoutfunktion des GIS spielt eine wichtige Rolle, da fertige Karten vor dem Export vollständig gestaltet werden müssen. Darunter fallen z.B. die Legende, Massstabsleiste oder zusätzliche Informationen in Textform. Des Weiteren werden Geodaten eher in einzelnen Datenlayern bzw. Shapedateien (*.shp) weitergegeben und weniger als ganzes Projekt. Da die angesprochenen Aufgaben und Datenformate vollständig von jeder GIS-Software unterstützt werden, spricht hier nichts gegen eine Softwareumstellung. Frage 10: „In folgender Tabelle werden verschiedene Eigenschaften eines GIS Systems benannt, bitte bewerten Sie diese in Hinblick auf Ihre Priorität für den Nutzen im Planungsverband“ Ergänzend: Frage 11: „Fehlen in der Tabelle Eigenschaften mit hoher Priorität? Die Hauptfrage beschäftigte sich mit konkreten Anforderungen an eine GIS Software im PVM und dient später als Ausgangspunkt für einen Softwarekriterienkatalog. 7 Portable Document Format: Plattformunabhängiges Dateiformat für Dokumente 34 Spezifikationen Punkte Vektorformate (z.B SHP, DXF etc.) Beschriftung und Annotation 52 52 Rasterformate (z.B. Luftbilder als TIFF) 51 Digitalisierung und Editieren (z.B Objektfang, Stützpunktverschiebung) 50 Programmlayout in deutscher Sprache 49 Kartenlaylout 48 Legenden und Textlayout 48 Analysefunktionen (z.B. Puffer, Schnittflächen, Union, Intersect) 44 Vorlagen erstellen und im Netzwerk bereitstellen (z.B. vorgefertigte Projektdateien) Zusätzliche Elemente einfügen (Texte, Bilder, Grafiken) 43 Dokumentationen in deutscher Sprache 43 Kartendienste (WMS, WFS wie z.B. Geodatendienste wie DTK25) 42 Erweiterte Navigationsfunktionen (Räumliche Lesezeichen, Massstabseingabe) 42 Koordinatentransformationen und Georeferenzierung 42 Mehrere Projekte oder Karten gleichzeitig Öffnen und Bearbeiten 41 Möglichkeit für Schulungen 40 Übersichtliche graphische Oberflächen (GUI) Datenbankanbindung und alphanumerische Daten (z.B. PLZ) 39 37 Erweiterung der Funktionen durch Scripting (z.B. Python, JAVA, SQL) 29 43 Abbildung 12: Spezifikationen Liste Hoch: ! Mittel: ! Niedrig:! 55 - 44 43 - 23 22 - 0 Abbildung 13: Bewertungsskala Spezifikationen Die Anforderungen wurden auf einer Skala von 1 - 5 Bewertet, wobei 1 „niedrige Priorität“, 3 „mittlere Priorität“ und 5 „hohe Priorität“ bedeutet. Die Werte wurde in der Auswertung aufsummiert. Die Tabelle zeigt die Spezifikationen absteigend sortiert nach Punktezahl an. Die Grundfunktionen eines Geoinformationssystems liegen klar im oberen Drittel. Dabei handelt es sich um das Editieren und Digitalisieren von Vektor und Rasterdaten. Diese Funktion zur Erstellung von Karten und Plänen in der Raumplanung, sollte demzufolge in der zu wählenden Software nutzerfreundlich 35 und vollständig implementiert sein. Auch die Layoutfunktion für das Kartenlayout, die Legende und den Text haben eine hohe Priorität. Unerwartet hoch ist auch der Stellenwert eines deutschsprachigen Programmlayouts und einer deutschen Dokumentation. Dieser Fakt wird später in der Nutzwertanalyse mit berücksichtigt. Verwunderlich dagegen ist die Einstufung der Kartendienste, da die Betrachtung von Geodaten in einem GIS bei allen Befragten einen hohen Anteil hat. Daraus lässt sich folgern, dass die Datenbetrachtung auf lokal gespeicherte Daten bezogen ist. Hier könnte man zukünftig mit entsprechender Software Web Services zur Visualisierung von Geodaten nutzen. Erweiterungen der Funktionen über Scripting und eine Datenbankanbindung scheinen von niedriger Priorität für den Tagesablauf in der Raumplanung zu sein. Dies könnte aber auch an dem fehlenden Wissen über diese Funktionen liegen. Die optionale Frage 11 wurde zweimal beantwortet. Es wurde das Fehlen der Kategorie „Datenaustausch“ also hohe Priorität beschrieben. Diese Thematik wurde in Frage 8 beantwortet und wird auch einen Punkt in den Softwarekriterien darstellen. Außerdem wurde das Editieren von Features erwähnt, dass unter die Kategorie Digitalisierung und Editieren fällt und bereits eine hohe Priorität in der Bewertung hat. Frage 13: „Nutzen Sie Geodatenviewer im Internet oder Web Map Services wie den Bayernviewer, Google Maps oder BaySIS in Ihrer täglichen Arbeit?“ Frage 14: „Können Sie sich vorstellen Aufgaben aus Ihrem Tätigkeitsfeld am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München mit einer Geoinformationssoftware zu lösen?“ Diese Fragen sollten klären ob Personen mit Geodaten arbeiten, die keinen Zugriff auf GIS Software haben. 36 Nutzen Sie Geodatenviewer im Internet? Mitarbeiter 15 12 9 6 3 11 0 0 14 GIS Nutzer 7 GIS fremde Aufgaben Ja Nein Abbildung 14: Nutzen Geodatenviewer Mitarbeiter Können Sie sich vorstellen mit GIS im PV zu arbeiten? 14 12 10 8 6 4 2 0 13 4 5 Ja es gibt Aufgaben im meinem Tätigkeitsfeld Nein, keiner meine Aufgaben hat mit Geodaten zu tun Darüber kann ich keine Aussage machen Abbildung 15: Potentielle GIS Nutzer Vierzehn Personen die nicht direkt GIS nutzen, arbeiten mit Geodaten. Höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei um die PlanerInnen die ihre Anforderungen mündlich oder schriftlich an die ZeichnerInnen weitergeben. Hier steckt Potential für den Einsatz freier GIS Software. Würde man die Daten mit Raumbezug nicht über einen Browser, sondern direkt in einem GIS betrachten, wäre der Informationsaustausch zwischen ZeichnerInnen und PlanerInnen sehr viel einfacher. Ein Beispiel dafür wäre, das Orthophoto einer bestimmten Gegend anstelle im Online-Kartenviewer, direkt im GIS über einen Web Map Service zu betrachten. Dadurch ist es georeferenziert und es können Zusatzinformationen dazu geladen werden (aktueller Flächennutzungsplan) und sogar Anmerkungen 37 für den weiteren Workflow gemacht werden. Frage 14 richtete sich nur an die Personen, die nicht mit einem GIS arbeiten. Ganze dreizehn der zweiundzwanzig Personen können sich vorstellen in Ihrem Tätigkeitsbereich GIS einzusetzen. Dies würde die Anzahl der benötigten Lizenzen erhöhen. Evaluation Von 35 Fragebögen sind 33 ausgefüllt worden, es fehlt also nur ein geringer Teil. Das Ausmaß der zwei fehlenden Fragebögen ist als geringfügig einzuschätzen. Die Aussagekraft der Antworten für die Anforderungen an eine GIS Software in der Raumplanung muss kritisch betrachtet werden, da nur 11 Personen direkt mit GIS arbeiten. Auf einen Signifikanztest wird in der Evaluation verzichtet, da dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Schlussendlich half diese Umfrage die Strukturen im PVM besser zu verstehen und zeigte zusätzliches Potential für weitere GIS-Arbeitsplätze auf. Sie verdeutlichte, dass Arbeitsabläufe neu strukturiert werden müssen und der Einsatz von Geoinformationssoftware effektiver ausgenutzt werden kann. Zusammenfassung der Umfrage Zusammenfassend kann man aus der Umfrage folgende Erkenntnisse gewinnen: • Nur eine geringe Anzahl an Mitarbeitern arbeitet im Tagesablauf mit GIS Software • Die Mitarbeiter sind grundsätzlich mit der aktuell verwendeten Software ArcGIS 9.2 zufrieden • Es gibt einen hohen Informationsbedarf bezüglich freier Geoinformationssoftware • GIS wird vor allem für die Betrachtung von Geodaten und das Erstellen von Karten und Plänen benutzt • Nicht alle MitarbeiterInnen die mit Geodaten arbeiten haben einen optimalen Zugang zu GIS Arbeitsplätzen • Es gibt mehrere Personen im PVM, die derzeit keine GIS Software nutzen, jedoch täglich mit Geodaten arbeiten Folgende Punkte müssen in einem Anforderungskatalog bzw. in einer späteren Nutzwertanalyse beachtet werden: 38 • Tabellenkalkulation und Statistiken • Starke Nutzung der Grundfunktionen (Editierung von Vektordaten, Digitalisierung von Rasterdaten) • Erweiterte Layoutfunktionen • Erweiterte Annotation und Beschriftungsfunktionen • Deutschsprachige Bedienoberfläche und Dokumentation bevorzugt • Geringe Bedeutung der Skripting- und Datenbankenfunktionen im täglichen Betrieb 4.3. Leitbild Die Umfrage lässt nun bestimmte Rückschlüsse auf Arbeitsabläufe im PVM zu. Zudem sind die Anforderungen an die GIS Software deutlich geworden. Das Ergebnis der Umfrage stellt also den IST - Zustand dar und gibt Hinweise auf einen möglichen SOLL - Zustand. Durch folgendes Leitbild, dass im Zusammenarbeit mit dem PVM entstanden ist, wird ein SOLL-Zustand beschrieben, der wesentliche Ziele und Rahmenbedingungen für den GIS Einsatz deutlich macht (KUHLMANN et al, 2003): Leitbild für den GIS Einsatz am PVM: Dieses Leitbild ist eine Vision für den GIS Einsatz am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München. Es beschreibt die Idealvorstellung für die technische Unterstützung durch Software in den täglichen Aufgabengebieten des Verbandes. Der Kerngedanke hinter diesem Leitbild ist, dass jeder Mitarbeiter im PVM, der räumliche Daten bearbeitet, Zugang zu einem GIS hat. Auch Mitarbeiter die Geodaten nicht selbst editieren, aber mit diesen in Berührung kommen oder sie zumindest betrachten, sollen Zugriff zu einem GIS Arbeitsplatz haben. Ausschlaggebend dafür ist der einfache Zugang zur Software. Ohne großen Aufwand müssen aus dem Datenpool Pläne und Karten sowie andere räumliche Daten allen Nutzern zugänglich gemacht werden können. Daten müssen auch aus externen Quellen im selben Programm geöffnet werden können, z.B. durch das einbinden OGC konformer Webdienste. Den Mitarbeitern müssen dabei alle nötigen technischen Werkzeuge zur Verfügung stehen um ihre Aufgaben bes39 tens lösen zu können. Ein besonderer Fokus sollte dabei auf die Grundfunktionen eines GIS, sowie die Beschriftungs- und Layoutfunktionen gelegt werden. Der GIS-Einsatz soll folgende Aufgabenbereiche im PVM unterstützen: Erstellung und Bearbeitung von Flächennutzungsplänen und deren Änderungen, die Erstellung von Standortanalysen sowie Tabellenkalkulationen und Statistiken mit räumlichen Bezug. Die wichtigsten Datenströme verlaufen intern zwischen den PlanerInnen und den ZeichnerInnen oder zwischen den PlanerInnen selbst. Zusätzlich werden Daten mit externen Anbietern sowie mit Kunden ausgetauscht. Daten werden derzeit dateibasiert und nach Projekten sortiert gehalten. In Zukunft sollten die Daten auch zentral in einer Datenbank gespeichert werden können. Das GIS muss also eine Datenbankschnittstelle haben, um auf eine objektorientierte räumliche Datenbank zugreifen zu können. Über das Intranet muss ein schneller Datenfluss sichergestellt werden, in dem mehrere Nutzer auf eine Datei zugreifen können, jedoch nur eine Person einen Datensatz editieren kann. Zusätzlich muss es die Möglichkeit geben ein Backup von den Daten zentral auf einem Server zu speichern, um eine Datensicherheit zu gewährleisten. Daten müssen auch externen Nutzern, wie Mitgliedern des Verbandes schnell zu Verfügung gestellt werden können. Dies muss in verschiedenen Datenformaten nach den OGC-Standards möglich sein (Stichwort Normbasierte Austausch Schnittstelle). In Zukunft soll die Möglichkeit bestehen, die Daten öffentlich oder über einen geschützten Zugang über webbasierte Dienste (z.B. WMS) Bürgern sowie Gemeinden zu Verfügung zu stellen. Die GIS Software soll eine Ergänzung zu der eingesetzten CAD Software darstellen. Da sich beide Welten überschneiden, muss ein Datenaustausch über ein entsprechendes Austauschformat problemlos möglich sein. Um einen optimalen Arbeitsablauf zu gewährleisten, muss jeder Mitarbeiter einen Zugang zu einer deutschsprachigen Dokumentation haben und ggf. Weiterbildungen bekommen. Das Leitbild wird zur Wiederverwendung dem Anhang 5 beigelegt. 40 4.4. Softwarekriterienkatalog Das Leitbild und die Umfrage dienen als Grundlage für den maßgeblichen Auswahlprozess. Die spezifischen Anforderungen des PVM an Geoinformationssoftware werden in Zusammenarbeit mit dem PVM gesammelt und in einem Katalog festgehalten. Dieser Softwarekriterienkatalog dient dem Vergleich von Spezifikationen verschiedener Softwareprodukte. Dafür müssen auch Ausschlusskriterien definiert werden, die zu 100% von der Software unterstützt werden müssen, sonst ist der Einsatz dieser Software am PVM ausgeschlossen. Abbildung 16 zeigt den Aufbau des Kriterienkataloges. Insgesamt wurden 146 Kriterien definiert und in verschiedene Kategorien unterteilt. Die erste Einteilung umfasst sechs Hauptthemen: (A) Performance und Leistung, beschreibt alle Hardware und Softwareanforderungen; (B) Benutzerfreundlichkeit, bestimmt die Nutzungsqualität der Interaktion zwischen Programm und Nutzer; (C) Datenverarbeitung, zählt alle nötigen Datenformate sowie die Datenbankanbindung auf; (D) Grundwerkzeuge, definiert die Werkzeuge welche für die grundlegende Arbeit nötig sind; (E) Erweiterte Bearbeitung, führt alle zusätzlich nötigen Funktionen auf; (F) Softwaresupport und Entwicklung, schildert alle Faktoren für eine nachhaltige Softwareentwicklung. Der vollständige Kriterienkatalog befindet sich als separates Dokument im Anhang 3. Abbildung 16: Darstellung Kriterienkatalog 41 5. Vergleich verschiedener Softwaremodelle 5.1. Vereinfachte Nutzwertanalyse Methode Christof Zangemeister beschrieb bereits in den 1970er Jahren die Nutzwertanalyse als „(...) Planungsmethode zur systematischen Entscheidungsvorbereitung bei der Auswahl von Projektalternativen. Sie analysiert eine Menge komplexer Handlungsalternativen mit dem Zweck, die einzelnen Alternativen entsprechend den Präferenzen des Entscheidungsträgers bezüglich einen mehrdimensionalen Zielsystems zu ordnen.“ (ZANGENMEISTER 1971: S. 45). Auch KRÜGER (2004) und KONRAD (2009) haben diese Technik in ihren Arbeiten auf die Evaluation von freier GIS Software angewendet, um anhand einer Vielzahl von Kriterien die zweckmäßige Software zu bestimmen. Diese Methode hat sich bewährt und dient auch in dieser Arbeit der Entscheidungsfindung. Durch die Aufstellung des Leitbildes und des Softwarekriterienkataloges in den vorherigen Kapiteln, wurden die Anforderungen an eine im PVM anwendbare Software konkretisiert. Die darin enthaltenen 146 Kriterien werden mittels einer Nutzwertanalyse für jedes der ausgewählten GIS untersucht. Diese dient als entscheidende Grundlage bei der Auswahl der zukünftig eingesetzten Software am PVM. Nach der Durchführung und der Darstellung der Ergebnisse wird eine Sensitivanalyse zur Evaluation durchgeführt. Das Thema „Wirtschaftlichkeit von freier und proprietärer“ wird explizit im Kapitel 5.3 behandelt und fließt nicht in die Nutzwertanalyse ein. Darin werden lediglich technische Aspekte berücksichtig. Die Nutzwertanalyse wird auf folgende, in der Marktanalyse ausgewählten Software-Produkte angewendet: ArcGIS 9.2, GRASS GIS 6.4.2, Quantum GIS 1.8, GvSig 1.12.0, uDig 1.3.2 und Open Jump 1.52, Spatial Commander 2.09. Jedes Kriterium wird mit einer Zahl zwischen 0 und 5 bewertet. 42 Bewertungsskala für die einfache Nutzwertanalyse: Punkte Bewertung 0 Nicht implementiert 1 Schlecht 2 Mäßig 3 Durchschnittlich 4 Gut 5 Sehr gut Abbildung 17: Bewertungsskala einfache Nutzwertanalyse Vorbereitung der Nutzwertanalyse Die Nutzwertanalyse wird nun in folgenden vier Schritten durchgeführt: 1. Auswahl der Entscheidungskriterien aus dem Softwarekriterienkatalog 2. Bestimmung der Gewichte für die Entscheidungskriterien 3. Bewertungskriterien für Entscheidungskriterien festlegen 4. Bestimmung der Gewichte für die Bewertungskriterien 1. Auswahl der Entscheidungskriterien aus Softwarekriterienkatalog Im ersten Schritt werden die sieben Hauptbegriffe aus dem Kriterienkatalog als Entscheidungskriterien festgelegt. (A) Performance und Lauffähigkeit (B) Benutzerfreundlichkeit (C) Datenverarbeitung (D) Grundwerkzeuge (E) Erweiterte Bearbeitung (F) Software Support und Entwicklung Sie umfassen alle nötigen Funktionen eines GIS für die Raumplanung. Jedes Kriterium hat eine unterschiedliche Bedeutung im gesamten Nutzungsspektrum, weshalb im zweiten Schritt verschiedene Gewichtungen bestimmt werden. 43 2. Bestimmung der Gewichte für die Entscheidungskriterien „Die sorgfältige Kriteriengewichtung ist Voraussetzung für ein ‹gutes› Ergebnis.“ (KRÜGER 2004: S.63). Denn nur dadurch kann auf die verschiedenen Erfordernisse für den GIS Einsatz konkret eingegangen werden. Die Gewichtung einzelner Kriterien wird im sogenannten paarweisen Vergleich ermittelt (KRÜGER 2004: S.20). Diese Methode erklärt sich am einfachsten an einem Beispiel: Beispiel: Ist Kriterium A relevanter als Kriterium B? Wird die Frage mit Ja beantwortet, so wird der Wert 2 vergeben. Lautet die Antwort Nein, wird der Wert 0 vergeben. Sind beide Kriterien gleich gewichtet, so wird der Wert 1 vergeben. (A) relevanter als (B) ? ! ! „Ja“! ! -> ! Numerischer - Wert! =! 2 ! ! „Gleich“ ! ->! Numerischer - Wert! =! 1 ! ! „Nein“ ! -> ! Numerischer - Wert! =! 0 Aus diesen Werten wird für jedes Kriterium ein Prozentwert berechnet, der den Rang der Kategorie im Gesamtbild festlegt. Die Formel für die Berechnung lautet: ΣKriterium / ΣGesamt * 100 = Faktor (in %) Die Entscheidung der Gewichte wird eigenständig gewählt und ist mit dem PVM abgestimmt. Zum Validieren des paarweisen Vergleiches wird zusätzlich bei jeder Gewichtung (z.B. Tabelle 9) in einer zusätzlichen Spalte „Frei“, eine subjektive freie Gewichtung gewählt. In der Spalte „Δ“ wird die Differenz der paarweisen und der freien Gewichtung gebildet. Der Unterschied sollte unter dem Wert 10 liegen, ansonsten muss die Gewichtung nochmals neu aufgestellt werden. 44 Entscheidungskriterien (A) (B) (C) (D) (E) (F) Σ (A) 1 (B) 1 % Frei Δ 0 0 0 0 1 3 5 -2 0 0 0 1 2 7 5 2 1 1 2 8 27 25 2 2 2 9 30 25 5 2 7 23 25 -2 3 10 15 -5 (C) 2 2 (D) 2 2 1 (E) 2 2 1 0 (F) 2 1 0 0 0 Summe: 30 100 100 Tabelle 9: Entscheidungskriterien Der berechnete Prozentsatz für die Gewichtung je Entscheidungskriterium wird in der folgenden Tabelle 10 nochmals zusammengefasst. Zusammenfassend können die ersten beiden Schritte der Nutzwertanalyse als erste Hierarchieebene bezeichnet werden. Entscheidungskriterien / erste Hierarchie Gewicht (A) Performance und Leistung 3 % (B) Benutzerfreundlichkeit 7 % (C) Datenverarbeitung 27 % (D) Grundwerkzeuge 30 % (E) Erweiterte Bearbeitung 23 % (F) Software Support und Entwicklung 10 % Tabelle 10: Gewichtung erste Hierarchie 3. Bestimmung der Bewertungskriterien Als zweite Hierarchieebene werden die Bewertungskriterien bestimmt. Sie stammen ebenfalls aus dem Softwarekriterienkatalog und werden den Entscheidungskriterien untergeordnet. (A) Performance und Leistung ! (a)Hardware ! (b)Software (B) Benutzerfreundlichkeit ! (a)Sprachunterstützung 45 ! (b)GUI (C) Datenverarbeitung ! (a)Vektorformate ! (b)Rasterformate ! (c)Binäre Formate ! (d)Import / Export ! (e)Datenhaltung ! (f)Geodatenbank (D) Grundwerkzeuge ! (a)Navigation ! (b)Visualisierung der Daten ! (c)Editierwerkzeuge ! (d)Beschriftung ! (e)Georeferenzierung (E) Erweiterte Bearbeitung ! (a)Analyse und Auswertung ! (b)Vorlagen ! (c)Kartendienste ! (d)Kartenlayout ! (e)Kartenexport ! (f)Thematische Kartographie (F) Software Support und Entwicklung ! (a)Dokumentation ! (b)Community ! (c)Mailinglisten ! (d)Schulungen ! (e)Nachhaltige Entwicklung 4.Bestimmung der Gewichte für die Bewertungskriterien Diese zweite Hierarchieebene muss gleichermaßen untereinander gewertet werden. Auch hier kommt wieder die beschriebene paarweise Gewichtung zum Einsatz. (A) Performance und Leistung (a) (b) Σ % 1 1 50 50 0 1 50 50 0 (a) (b) 1 Summe Frei Δ 2 100 100 Tabelle 11: Gewichtung Bewertungskriterium (A) 46 (B) Benutzerfreundlichkeit (a) (b) Σ % Frei (a) Δ 2 2 67 67 -0 1 33 33 0 (b) 1 3 100 100 Tabelle 12: Gewichtung Bewertungskriterium (B) (C) Datenverarbeitung (a) (b) (c) (d) (e) (f) Σ 1 (a) % Fre i Δ 2 2 2 1 8 27 25 2 2 2 2 1 8 27 25 2 0 1 0 1 3 5 -2 0 1 3 10 10 0 0 3 10 10 0 7 23 25 -2 (b) 1 (c) 0 0 (d) 0 0 2 (e) 0 0 1 2 (f) 1 1 2 1 2 Summe 30 100 100 Tabelle 13: Gewichtung Bewertungskriterium (C) (D) Grundwerkzeuge (a) (b) (c) (d) (e) Σ 1 (a) % Frei Δ 1 1 1 4 20 20 0 1 1 1 4 20 20 0 1 2 5 25 25 0 2 5 25 20 5 2 10 15 -5 (b) 1 (c) 1 1 (d) 1 1 1 (e) 1 1 0 0 Summe 20 100 100 Tabelle 14: Gewichtung Bewertungskriterium (D) 47 (E) Erweiterte Bearbeitung (a) (b) (c) (d) (e) (f) Σ 2 (a) % Frei Δ 1 1 1 2 7 23 2 0 0 0 2 1 1 1 (b) 0 (c) 1 0 (d) 1 2 1 (e) 1 2 1 1 (f) 0 2 0 0 20 3 7 5 2 2 5 17 20 -3 2 7 23 30 -7 1 6 20 15 5 3 10 10 0 1 Summe 30 100 100 Tabelle 15: Gewichtung Bewertungskriterium (E) Für jede Kategorie der zweiten Hierarchieebene gibt es weitere Unterpunkte. Diese Punkte beschreiben im Detail die Funktionen und Anforderungen aus dem Kriterienkatalog (z.B. die einzelnen Datenformate). Diese 146 Kriterien können in einer dritten Hierarchieebene gewichtet werden, jedoch sind zwei Ebenen für die Softwareauswahl ausreichend aussagekräftig. Eine Dritte würde die Entscheidung unnötig verkomplizieren und einen zu geringen Mehrwert bieten. Durchführung der Nutzwertanalyse Nachdem nun alle Kriterien festgelegt wurden, folgt das Bewerten und Berechnen der verschiedenen Softwareprodukte. Für die Bewertung wurde eine ausführliche Checkliste aus dem Softwarekriterienkatalog erarbeitet, welche alle zu testenden Kriterien beinhaltet. Jedes GIS wurde auf einem im PVM typischen Arbeitsplatz installiert. Als Arbeitsumgebung wurde ein Rechner gewählt, der den Standardsystemen im PVM entspricht (siehe Tabelle 19). Nach der Installation wurde das GIS Produkt mit einem Testdatensatz befüllt, der Testdatensatz besteht aus den Elementen der Tabelle 16 und befindet sich auf im Anhang 6 auf der CD: 48 Datentyp Art Beispiel Binär Tabelle excel_test.xls Vektor CAD DWG_Testdatensatz.d wg dxf_testdatensatz.dxf SHAPE Polygone bau_boden_denkmael er.shp baunutz.shp maisach_grenzen.shp SHAPE Linien bahn.shp leitungen.shp strassen.shp SHAPE Punkte baeume_bestand.shp planzeichen.shp Raster Programm Spezifisch SQD sqd_testdatensatz.sqd JPEG MAI_FNP32.jpg TIFF 4439600_5339700.tif ArcGIS 9.2 MAI_SQD.gdb Tabelle 16: Testdatensatz Für jedes Programm wurden alle Punkten der Checkliste getestet und die Funktionalität bewertet. Die in Abbildung 17 dargestellte Skala diente dabei als Basis. Die Skala reicht von 0 bis 5, wobei der numerische Wert Null eine fehlende Implementierung bedeutet und Fünf für eine sehr gute Umsetzung steht. Wenn in einem Programm ein Ausschlusskriterium nicht implementiert ist, fällt es komplett aus der Nutzwertanalyse heraus. Abbildung 18 stellt den Auszug aus einer ausgefüllten Checkliste dar. In der ersten Spalte wird vermerkt, ob das Produkt die Spezifikation implementiert hat. In der zweiten Spalte „Kriterium“ wird die Spezifikation im Detail aufgeführt. In der Spalte „Punkte“ werden die einzelnen Bewertungspunkte aufgeführt und ggf. im Bereich „Kommentare“ mit einer kurzen Anmerkung versehen. Mit einem roten Punkt markierte Kriterien sind Ausschlusskriterien. Alle rot umrahmten Zeilen sind die Überbegriffe der zweiten Hierarchieebene. Hier wird der Gesamtwert aller bewerteten Kriterien dieser Ebene erfasst. Die Gewichtung erfolgt durch 49 den subjektiven Eindruck aller Funktionen und muss so eingesetzt werden, dass jede fehlende Eigenschaft zu einer Abwertung gemäß der folgenden Regeln führt: - Ausschlusskriterien werden höher gewertet - Zahlenwerte werden generell nach der ersten Stelle abgerundet, um eine Überbewertung zu vermeiden - Die Bewertung „Sehr Gut“ für ein Bewertungskriterium mit dem numerischen Wert 5 kann nicht erreicht werden, wenn eines der Unterkriterien schlechter als 5 bewertet wird Um die subjektiv gewerteten Punkte überprüfen zu können, wurde der tatsächliche Durchschnitt der Unterpunkte berechnet. Als Beispiel beträgt der eigentliche Durchschnitt bei der Analyse und Auswertung 3.142..., während die subjektive Punktezahl auf 3 festgelegt wurde. 50 Abbildung 19: Berechnung Nutzwertanalyse Erfüllt Kriterium Punkte Kommentar Erweiterte Bearbeitung 3 Analyse und Auswertung 3,14285714285714 = gleiche Gewichtung ✓ ๏ Attribute abfragen, selektieren und suchen 4 ✓ ๏ Räumliche Abfrage (Nachbarschaft, Überschneidungen, Umkreis) 3 ✓ ๏ Klassifizieren nach Attributen 5 ✕ • Kombinierte Abfragen: Räumlich und Attribute 0 Nicht implimentiert! ✓ • Umgebung analysieren (z.B. Puffer) 2 über Spatial Operations, keine Puffertabelle ✓ • Berechnung Statistischer Werte (Fläche, Mittelwert) 3 bedingt möglich ✓ • Sortieren nach Attributen 5 3 Vorlagen wenig Optionen, langer Workflow 3,83333333333333 = gleiche Gewichtung ✓ • Projektvorlagen (definierter Symbolsatz, Layerstruktur) 5 ✓ • Beschriftungsvorlagen (z.B. über Fonts) 5 ✓ • Punkt-, Linien-, Polygonvorlagen 3 sehr einfacher Vorlageneditor ✓ • Import u. Export eigener Symbole 4 Begrenzte Funtionen ✓ ๏ Ändern u. Speichern von Symbolen 5 ✓ • Erstellen eigener Symbole (Punkt-, Linien-, Polygonund Textsymbole) 1 kein eigener Symboleditor Abbildung 18: Auszug aus der Checkliste für uDig Die ausführliche Checkliste für jedes getestete Softwareprodukt wird im Anhang 6 auf der CD als PDF beigelegt. Um den Gesamtnutzwert jedes einzelnen Programmes zu berechnen, wird im nächsten Schritt eine Tabellenkalkulation durchgeführt. In Abbildung 19 kann diese Berechnung nachvollzogen werden. 51 52 Bei einer Nutzwertanalyse gibt es keine mathematische Genauigkeit, stattdessen handelt es sich um eine subjektive Bewertungen und Gewichtungen. Die Ergebnisse können demzufolge nicht als falsch oder richtig bewertet werden. Dennoch ist diese Form der Entscheidungsfindung ein gutes Instrument um eine quantitative Aussage über die möglichen Softwareprodukte für den PVM zu erhalten. Um die Robustheit der Ergebnisse aus der Nutzwertanalyse bewerten zu können, wird, wie bei ZANGENMEISTER (1972) beschrieben, eine einfache Sensitivanalyse durchgeführt. Bei einer Sensitivanalyse wird kontrolliert, ob das Ergebnis auch bei einer Neuverteilung der Gewichte stabil bleibt und somit auch stichhaltig ist. Dabei wird der Einfluss der Gewichte auf das Endergebnis getestet. Evaluierung durch eine Sensitivanalyse Für die Evaluation werden nun alle Kriterien der ersten Hierarchieebene gleich gewichtet. Sensitivanalyse Entscheidungskriterium Neues Gewicht Genutztes Gewicht Differenz (A) Performance und Leistung 16,6 % 3 % 13,6 % (B) Benutzerfreundlichkeit 16,6 % 7 % 9,6 % (C) Datenverarbeitung 16,6 % 27 % -10,4 % (D) Grundwerkzeuge 16,6 % 30 % -13,4 % (E) Erweiterte Bearbeitung 16,6 % 23 % -6,4 % (F) Software Support und Entwicklung 16,6 % 10 % 6,6 % Tabelle 17: Neugewichtung Sensitivanalyse Bei den damit berechneten Gesamtnutzwerten kommt es zwar zu einem leicht abweichenden Ergebnis, Q-GIS befindet sich jedoch weiterhin vor ArcGIS 9.2 und bleibt damit das Programm mit dem höchsten Nutzwert. Open Jump hingegen steigt in der Sensitivanalyse von Platz 5 auf 3. Aufgrund der gleichmäßig verteilten Gewichtung unterscheiden sich die essentiellen Grundfunktionen nicht mehr von den restlichen. Da Open Jump jedoch in den 53 Grundfunktionen Schwächen aufweist, kommt es für einen Einsatz am PVM nicht in Frage. Open Jump würde durch die Gleichgewichtung in die engere Auswahl genommen werden, obwohl es nicht den eigentlichen Nutzen erweist. Daraus zeigt sich, dass die gesamte Nutzwertanalyse stichhaltig und somit aussagekräftig ist. Sensitivanalyse 5 4,19220 Bewertungsskala 4 3,75600 3,61050 3,42780 2,8828 3 3,95910 3,34920 2,9935 4,21806 3,76986 3,2038 3,80306 3,47106 3,2652 2 1 0 Genutzte Gewichtung ArcGIS MapBuilder GRASS Sensitivanalyse Q-GIS gvSIG uDig Open Jump Abbildung 20: Ergebnis Sensitivanalyse Auswerten der Ergebnisse Um die Ergebnisse besser darstellen zu können, werden diese in Diagrammen visualisiert. In den folgenden Abbildungen wird das Ergebnis der Nutzwertanalyse anhand eines Balken-, Stab- und Netzdiagrammes aufbereitet. 54 Gesamtwertung Bewertungsskala 5 4 4,1922 3 3,7560 3,6105 3,4278 3,3492 2 2,9935 2,8828 1 0 Q-GIS ArcGIS GRASS gvSIG Open Jump uDig MapBuilder Abbildung 21: Gesamtwertung Nutzwertanalyse Abbildung 21 zeigt den Gesamtwert aller Kriterien und somit das Ergebnis der Analyse. Es wird deutlich, dass Quantum GIS mit dem höchsten Gesamtnutzwert von 4,1922 als einziges Programm den Aufgabenbereich für den PVM „gut“ löst. Gefolgt von dem derzeitig eingesetzten ArcGIS 9.2 mit dem Wert 3,756. Dies zeigt eindeutig, dass neben Q-GIS kein anderes untersuchtes GIS eine technische Verbesserung gegenüber ArcGIS 9.2. darstellen würde. Platz 3 übernimmt GRASS GIS mit einem Gesamtnutzwert von 3,6105 Punkten. Es unterscheidet sich im Anwendungsumfang nur geringfügig von Q-GIS, verliert jedoch viele Punkte in der Kategorie „Benutzerfreundlichkeit“ und in den Grundfunktionen. GvSig mit 3,4278 und Open Jump mit 3,3492 Punkten haben einen kaum unterscheidbaren Nutzwert, differenzieren sich jedoch wesentlich in der Benutzerfreundlichkeit und in den Grundwerkzeugen, siehe Abbildung 22. Die proprietäre Software MapBuilder mit 2,8828 und das freie uDig mit 2,9935 erfüllen die Kriterien nur durchschnittlich bis mäßig und haben deshalb die beiden niedrigsten Nutzwerte. 55 Stärke und Schwächen Analyse 4,00 (A) Performance und Leistung 4,50 4,50 (C) Datenverarbeitung 4,14 4,30 3,50 2,73 3,59 3,55 2,90 3,20 4,30 3,55 3,30 2,35 3,70 2,23 3,43 (E) Erweiterte Bearbeitung 2,71 4,00 3,36 3,60 3,40 3,60 (F) Software Support und Entwicklung 2,60 0 1 2 4,67 3,53 2,93 (D) Grundwerkzeuge 5,00 5,00 4,67 3,34 3,34 3,66 3,00 3,33 (B) Benutzerfrendlichkeit 5,00 5,00 3,00 3 4,40 4,15 3,70 4 5 Bewertungsskala ArcGIS MapBuilder Grass Q-GIS gvSIG uDig OpenJump Abbildung 22: Stärken und Schwächen Analyse Open Jump und MapBuilder können Rasterbilder nicht manuell georeferenzieren. Dies stellt jedoch ein Ausschlusskriterium dar, weshalb diese beiden Produkte nicht in die weitere Auswahl aufgenommen werden. Zudem ist es mit O56 pen Jump nicht möglich, einzelne Datengruppen via Attributtabelle zu visualisieren. Alle getesteten GIS entsprechen in der Grundidee einem Desktop-GIS. Genauer betrachtet lassen sich jedoch erhebliche Unterschiede feststellen. Durch die Nutzwertanalyse haben sich die jeweiligen Vor- und Nachteile der Softwareprodukte in Hinblick auf den angestrebten Einsatz gezeigt. Die Stärken und Schwächen der jeweiligen Software, können in den Abbildungen 22 und 23 abgelesen werden. Abbildung 23: Ergebnis nach Nutzwertkategorien Dort lässt sich das große Spektrum der proprietären Software ArcGIS erkennen. Diese erfüllt trotz Ihres hohen Entwicklungsalters8 fast alle geforderten Kriterien „gut“. Sie besitzt keine gravierenden Schwächen. 8 Version 9.2 erstmalig veröffentlicht 2007 57 Einzelne Kriterien werden dennoch von freier Software besser gelöst. Open Jump besitzt beispielsweise eine sehr nutzerfreundliche Oberfläche und gvSig hat mindestens genauso gute Geoverarbeitungswerkzeuge, was nicht zuletzt auch auf den neueren Entwicklungsstand zurück zu führen ist. Dennoch zeigen sich deutliche Schwächen in der Unterstützung verschiedener Datenformate oder in der geringen Anzahl an Analysefunktionen, wodurch sie nicht so universal einsetzbar sind, wie die proprietäre Software. uDig unterstütz so wenige Formate, dass es für den Einsatz am PVM ungeeignet ist. Lediglich Q-GIS hat in den meisten getesteten Kriterien einen hohen Nutzwert und deckt die Aufgabenbereiche am PVM vollständig ab. Unterstützt durch die größte Bibliothek an Erweiterungen aller getesteten Programme, wird Q-GIS zu einem funktionsmächtigen GIS. Es alleinig als zukünftig einzusetzende Software relevant. Das Ergebnis der Auswertung kann wie folgt zusammengefasst werden: Nicht jede freie GIS Software kann die geforderte Funktionalität für den PVM erbringen. Q-GIS ist auf Grundlage der ausgewählten Kriterien das beste getestete freie Softwareprodukt und hebt sich zudem deutlich von der proprietären Lösung mit ArcGIS 9.2 ab. Zu jedem einzelnen GIS haben sich im Laufe der Analyse folgende wesentliche Stärken und Schwächen der Produkte gezeigt (Tabelle 18): ArcGIS 9.2 Version 9.2 + Gute Beschriftung - Versionsabhänger geringer Funktionsumfang + Sicheres Bearbeiten von Datensätzen - Wenige Vektor Zeichenfunktionen - Nicht modular erweiterbar durch Erweiterungen Spatial Commander / MapBuilder Version 2.09 + Übersichtlicher Programmstruktur - Keine Georeferenzierung von Rasterbildern (Ausschlusskriterium!) 58 Spatial Commander / MapBuilder Version 2.09 - Keine Beurteilung des Softwaresupports und der Nachhaltigkeit möglich GRASS GIS Version 6.4.2 + Zugriffskontrolle auf Geodaten schon im Programm implementiert - Sehr unübersichtliche Menüstruktur + Großer Funktionsumfang für Geoprozesse - Schwierige Workflows + Starke Rasterfunktionalität - Wenige Vektor Zeichenfunktionen Quantum GIS Version 1.8 + Sehr Umfangreich durch externe Erweiterungen - Mäßige Export- und PDF Funktionen + Vielzahl an unterstützten Raster- und Vektorformaten - Legende nicht manuell veränderbar + Ansprechende Menüstrukturen + Guter Support und Dokumentation in DE gvSIG Version 1.12.0 + Mehrere Projekte gleichzeitig Bearbeiten und mehrere Karten Layouten - keine Beschreibungen der Erweiterungen + Sehr gutes Projektmanagement (öffnen und bearbeiten mehrerer Ansichten) - Transparenz von Vektordaten nur jeweils über einzelne Symbole möglich + Gute Bogen und Kreis Werkzeuge - Komplizierte Räumliche Abfragen uDig Version 1.3.2 + Sehr übersichtliche GUI - Schlechte Exportfunktionen + Sehr gute Konstruktionswerkzeuge - Sehr wenig unterstützte Datenformate + Einfach zu bedienen Tabelle 18: Stärken Schwächen Testprodukte Fazit Das Ergebnis der Nutzwertanalyse soll als Grundlage für die Entscheidungsfindung in die Softwarestrategie übernommen werden. Davor wird ein direkter Vergleich zwischen dem derzeit eingesetzten ArcGIS 9.2 und Quantum GIS 1.8 erfolgen. 59 5.2. Anwendungsvergleich Quantum GIS 1.8 mit ArcGIS 9.2 Beschreibung der Fallbeispiele Die Nutzwertanalyse hat gezeigt, dass Quantum GIS technisch alle nötigen Spezifikationen des Kriterienkataloges mehr als durchschnittlich erfüllt. Im folgenden Kapitel wird nun ArcGIS 9.2 und Q-GIS anhand von Anwendungsbeispielen verglichen. Dies ist nötig, um zu zeigen, dass konkrete Problemstellungen im täglichen Arbeitsablauf besser gelöst werden, wie im Ergebnis der Nutzwertanalyse beschrieben ist. In drei Fallbeispielen werden Funktionen aus dem alltäglichen Arbeitsablauf am PVM gezeigt und die unterschiedlichen Schritte der Programme erläutert. Der bereits in Kapitel 5.1 beschriebene Testdatensatz wird dazu verwendet. Fallbeispiel 1 Grundfunktionen - Darstellen und Bearbeiten eines Flächennutzungsplanes Eine der Grundaufgaben der ZeichnerInnen am PVM ist die Erstellung von digitalen Flächennutzungsplänen (FNP) verschiedener Gemeinden. Wie in vorherigen Kaptiteln beschrieben, wird für die Erstellung, Änderung und Verwaltung dieser Pläne GIS genutzt. Als Beispiel für die Nutzung der Grundfunktionen wird das Darstellen und Bearbeiten eines Flächennutzungsplans in beiden Programmen beschrieben. Problemstellung und Workflow Abbildung 24: Fallbeispiel 1 Workflow Die hier verwendeten Funktionen gehören zum Umfang der Grundfunktionen einer jeden Geoinformationssoftware. Einzelne Datensätze werden aus unterschiedlichen Quellen zu einem komplexen Plan zusammengeführt und mit einer einheitlichen Symbologie versehen. Dabei kommt es speziell bei dem FNP auf eine einheitliche Darstellung nach der Planzeichenverordnung 9 an. Diese Dar- 9 Baugesetzbuch: Planzeichenverordnung 1990 - PlanzV 90 60 stellung ist generell immer die Gleiche und muss in Vorlagen gespeichert werden können. Als weiterer Vorgang sollen hier die Bearbeitungswerkzeuge beider Systeme getestet werden. Im Alltag werden diese für Änderungen am FNP genutzt. Zuerst werden Arbeitsabläufe beider Systeme beschrieben und am Ende in einem Fazit bewertet. Arbeitsschritte in ArcGIS 9.2 Programmstruktur Beschreibung - Bevor Daten eingeladen werden können, muss allen Datensätzen zuerst die richtige Projektion zugewiesen werden, z.B. über den ESRI eigenen Explorer ArcCatalog - Mit der Funktionen „Auswählen“ (1) wird ein Koordinatensystem ausgewählt, über „Importieren“ (2) kann ein Koordinatensystem aus einem bestehenden Datenset importiert werden - Über das + Symbol (1) werden neue Layer hinzugefügt; diese sollten über den ArcCatalog vorbereitet werden: - Es werden nun Punkt-, Linien- und Polygonlayer sowie eine Luftbild ins GIS geladen 61 Programmstruktur Beschreibung - Über die Eigenschaften eines Layers (1), z.B. des Punktdatensatzes, kann die Symbologie eingestellt werden. Hier werden mehrere Einzelwerte in Kategorieren dargestellt (2) - Über das Importfeld (3) können bereits vorgefertigte Symbologien hinzugefügt werden - Über das Importfeld werden Symbolvorlagen aus einem Vorlagen Layer geladen; - Vorlgen werden generell als Layer-Datei gespeichert - Ansicht des Symboleditors: Hier kann unter „Typ“ (1) der Symboltyp eingestellt werden, unter Layer (2) können mehrere Symbolebenen verwaltet werden, unter dem Reiter „Maskierung“ (3) kann eine Freistellung definiert werden 62 Programmstruktur Beschreibung - Nachdem alle Symbole definiert wurde, werden diese nach Attributen in der Tabelle visualisiert - Über die Layer-Eigenschaften unter dem Reiter Anzeige (1) kann die Tranzparenz (2) des Luftbildes eingestellt werden, um auf dieser Grundlage den z.B. den Polygonlayer zu bearbeiten - Um Elemente zu verändern oder hinzuzufügen wird die Bearbeitung über den Editor gestartet (1) - Neue Objekte können über das Skizzenwerkzeug (2) oder weitere Werkzeuge hinzugefügt werden 63 Programmstruktur Beschreibung - Unter dem Symbol Skizzen werkzeuge (1) befinden sich noch folgende Werkzeuge Schnittpunkt, (2) Kreisbogen, (3) Mittelpunkt, (4) EndpunktArc, (5) Tangente, (6) Entfernung-Entfernung, (7) Richtung-Entfernung; (8) Verfolgen (9) - Für die Bearbeitung bereits bestehender Objekte, gibt es das Werkzeugset: „Erweiterte Bearbeitung“, dort gibt es Features kopieren (1), Fillet (2), Verlängern (3), Kürzen (4), Linienüberscheidungen (5), (6) Multipart Feature trennen (6), (7) Generalisieren (7), Glätten (8), Rechteck (9), Kreis (10) - Bearbeitung wird über das Menü „Editor“ (1) gespeichert, verworfen oder beendet 2.3. Arbeitsschritte Quantum GIS Programmstruktur Beschreibung - Gewünschte Daten können ohne Vorschritte importiert werden - Über die Werkzeugleiste „Layer Koordinieren“ (1) können alle möglichen Datentypen, sowie Web Services in das Projekt eingebunden werden 64 Programmstruktur Beschreibung - Beim Einladen der Datensätze wird einmalig das Menü „Koordinatenbezugssystem Auswahl“ (1) geöffnet in dem das Koordinatensystem ausgewählt wird. - In diesem Fall wird durch einen Filter (2) mit dem Numerischen EPSG Code die Projekten gefunden und zugewiesen. Nun werden wieder Punkt-, Linien- und Polygonlayer sowie eine Luftbild hinzugeladen - Wieder wird über die LayerEigenschaften (1), die Symbologie eingestellt. Über die Funktion „Stil laden“ (2) und „Stil speichern“ (3) werden hier die Symbologie Vorlagen verwaltet - Via Symbol Ändern (4) öffnet man den Symboleditor - Ansicht des Symboleditors; Im Reiter Symbollayertyp (1) können verschiedene Symbolquellen ausgewählt werden; in den Symbollayereigenschaften (2) können die Attribute festgelegt werden; über das Plus Symbol (3) können mehrere Ebenen erstellt werden 65 Programmstruktur Beschreibung - Nachdem wieder alle Symbole definiert wurden, werden diese nach Attributen in der Tabelle visualisiert - In den Layer-Eigenschaften unter dem Reiter Tranzparenz (1) kann die Tranzparenz des Layers (2) des Luftbildes eingestellt werden um wieder auf dieser Grundlage den Polygonlayer zu bearbeiten - Um hier die Bearbeitung zu starten muss der gewünschte Layer markiert sein und über das Symbol „Bearbeitungsstatus umschalten“ (1) wird die Bearbeitung gestartet und über (2) gespeichert; Neue Objekte werden über das Symbol „Objekte hinzufügen“ (3) gestartet - Hier können zusätzlich über „Verschieben“ (4) Objekte bewegt werden, über Knotenwerkzeuge (5) einzelne Knoten bearbeitet werden, weiter können hier noch Objekte gelöscht (5), ausgeschnitten (6), kopiert (7) und eingefügt (8) werden - Über XyTools (9) können Stützpunkte über eine Tabelle in einen bestimmten Bereich verschoben werden 66 Programmstruktur Beschreibung - Zusätzlich gibt es die Werkzeugleiste: „Erweiterte Digitalisierung“ hier gibt es die Möglichkeit: (1) Objekte zu vereinfachen, (2), Ringe hinzuzufügen (3), Teile hinzuzufügen (4), Ringe zu löschen (4), Teile zu Löschen (5), Objekte zu Bearbeiten (6), Objekte zu Trennen (7), Objekte zu verschmelzen (8), Attribute zu verschmelzen (9) und Punktsymbole zu drehen (10) - Weitere Konstruktionswerkzeuge können als Erweiterung heruntergeladen werden, hier z.B. das CAD-Tool mit vielen Werkzeugen - Die Bearbeitung wird über das „Bearbeitungsstatus“ Symbol (1) beendet; Daten werden über „Änderungen Speichern“ (2) gespeichert Fazit Der Workflow in Q-GIS ist dem in ArcGIS sehr ähnlich. Beide Programme nutzen einen fest definierten Weg, Objekte über einen Bearbeitungsvorgang zu verändern und bieten damit eine gewisse Sicherheit vor versehentlicher Datenmanipulation. Verschiedene Programmstrukturen wirken in ArcGIS ausgereifter und solider, wie z.B. der umfangreiche Symboleditor, jedoch kann der Arbeitsablauf durch verschiedenen Funktionen in Q-GIS abgekürzt werden. Es ist möglich direkt Geodaten einzuladen, ohne zuvor die Projektion zu definieren und im Importmenü werden EPSG Codes10 verwendet, mit welchen sehr schnell die richtige Projektion zugewiesen werden kann. Generell gibt es mit QGIS mehr Einstellungsmöglichkeiten, die das Arbeiten vereinfachen: Zum Beispiel ist es in den Layereinstellungen möglich, einzelne Pixelgruppen anstatt den ganzen Layer transparent zu schalten, um so die Digitalisierung zu erleichtern. Durch diverse Erweiterungen können eine Vielzahl an Vektorwerkzeugen dazugeladen werden, die sehr logisch aufgebaut sind. 10 EPSG Codes: European Petroleum Survey Group Geodesy stellt Schlüsselnummer für Geodätische Bezugssysteme zu Verfügung 67 QGIS steht somit ArcGIS 9.2 in nichts nach und löst vereinzelte Arbeitsschritte sogar eleganter. Fallbeispiel 2 Kartenlayout - Kartenlayout erstellen und Exportieren In den meisten Fällen wird das GIS nicht nur zum Betrachten von Geodaten auf dem Bildschirm benutzt, sondern es wird damit eine Karte in digitaler oder gedruckter Form gefertigt. Fast alle in der Nutzewertanalyse getesteten Produkte haben in diesem Bereich Schwächen. Aus diesem Grund wird in diesem Beispiel näher auf diese Thematik eingegangen. Problemstellung und Workflow Abbildung 25: Fallbeispiel 2 Workflow In der Layoutfunktion kommt es darauf an, eine möglichst vielseitige Gestaltung des Kartenblattes mit wenig Aufwand zu ermöglichen. Es muss die Funktionalitäten für das Erstellen und Bearbeiten von Kartenformat, Legende, Massstab, Text, Bild und weiteren Kartenelemente geben. Des Weiteren muss das Ausgabeformat und der Export frei wählbar sein. 68 Arbeitsschritte ArcGIS 9.2 Programmstruktur Beschreibung - Layoutmenü wird über das Symbol „Layout Ansicht“ (1) gestartet; Layout und Ansicht sind miteinander verknüpft, d.h. die Ansicht in der Datenansicht (2) wird auch wieder in das Kartenlayout übertragen - Der Kartenausschnitt wird über das Symbol „Elemente Auswählen“ (3) und den Kartenrahmen (3) festgelegt; der Massstab wird über das Eingabefeld (4) festgelegt; Mit dem „PAN“ Werkzeug (5) kann hier der dargestellte Ausschnitt verändert werden - Um Elemente in dem Layout zu platzieren nutzt man den Reiter „Einfügen“ (1) im Hauptmenü, über den Punkt Datenrahmen (2) können mehrere Karten auf ein Layout platziert werden; Weiter kann man hier einen Titel (3), Text (4), Legende (5), Nordpfeil (6), Massstabsleiste (7), Massstabstext (8), Bild (9), Objekt (10) einfügen 69 Programmstruktur Beschreibung - Um Elemente zu Bearbeiten gelangt man über den „Rechten Mausklick“ in ein Menü in der verschiedenen Graphische Operationen möglich sind, darunter auch Gruppieren (1) und Ändern der Reihenfolge (2), in den Eigenschaften (3) können weitere Funktionen wie Rahmen, Größe und Postion verändert werden - Um Graphische Elemente oder Schrift einzufügen gibt es noch eine Schnellauswahlleiste „Zeichnen“ hier können verschiedene Einstellung direkt vorgenommen werden (1) oder direkt über das Symbol „Neues Rechteck“ (2) neue Symbole hinzugefügt werden oder deren Attribute verändert werden - Durch Einsatz von Linealen (1) und Führungslinien (2) können Elemente genau Ausgerichtet werden 70 Programmstruktur Beschreibung - Im Kartenexport Menü (1) können verschiedenen Einstellungen bzgl. des Kartenexports eingestellt werden, im Dateityp (2) lässt sich der Exporttyp festlegen; In den Allgemeinen Optionen (3) Kann die Bildqualität und Auflösung eingestellt werden, im Reiter Format (4) kann unter anderem eine Bildkomprimierung und ein Ziel-Colorspace (RGB / CMYK) definiert werden Arbeitsschritte Quantum GIS Programmstruktur Beschreibung - Die Layoutfunktion wird über das Symbol „Neue Druckzusammenstellung“ (1) in der Werkzeugleiste „Datei“ geöffnet, es öffnet sich ein eigenes Fenster; über das Symbol „Druckzusammenstellungen verwalten (2) können mehrere Layouts verwaltet werden - Der Kartenausschnitt wird über das Symbol „Neue Karte Hinzufügen“ (1) platziert; das Layout Fenster ist auch hier mit dem Datenfenster verknüpft und stellt genau diesen Ausschnitt da, die Massstabeingabe erfolgt über das Datenfenster und kann nicht direkt im Layout angegeben werden 71 Programmstruktur Beschreibung - In der Ausgeklappten Menüebene lassen sich Elemente in den Kartenrahmen einfügen: Bild (1), Text (2), Legende (3), Massstab (4), Objekt (5), Pfeil (6) und Attributtabelle (7) - Hier können auch Elemente Gruppiert (8), Angeordnet (9) und Ausgerichtet (10) werden - Elemente können auf dem Blattausschnitt mit der linken Maustaste verschoben und mit der rechten Maust. verankert werden (1); über das Befehlsprotokoll (2) können alle Schritte widerrufen werden - In den Elementeigenschaften (3) werden alle Attribute eines Objektes (hier die Massstabsleiste) definiert - Das Menü „Zusammenstellung“ (4) fasst alle Blatteigenschaften zusammen und kann diese bearbeiten - Möchte man nun die Elementeigenschaften z.B. der Legende ändern, so geht das nicht für jedes einzelne Objekt, sondern über die Elementeigenschaften: In dem Allgemeinen Menü (1) lassen sich Schrift und Objekteigenschaften verändern, im Menü Legendenelemente (2) können einzelne Elemente der Legende gelöscht oder hinzugefügt werden und in den Allgemeinen Einstellungen (3) können Hintergrundfarbe und Position der Legende verändert werden 72 Programmstruktur Beschreibung - Im Reiter „Datei“ (1) können unterschiedliche Möglichkeiten für den Export gewählt werden: Die fertige Karte lässt sich als Rasterdatei (2), als PDF (3) oder als SVG (4) exportieren; weitere Einstellungsmöglichkeiten für den Export gibt es hier keine - Alle Funktionen lassen sich auch einfacher über Symbole in der Menüleiste ansteuern Im Menü „Zusammenstellung“ (1) lassen sich Blattgröße (2) und Qualität (3) einstellen; Einstellungen für den PDF Export gibt es keine Fazit ArcGIS in der Version 9.2 besitzt ein ausgereiftes Layoutkonzept mit vielen Funktionen und Möglichkeiten. Hier bietet das freie Q-GIS zwar eine aufgeräumtere Menüstruktur und einige Vorteile, wie das Laden und Speichern von Druckvorlagen oder das einfache Einfügen von Attributtabellen. Allerdings gibt es in der Summe weniger Funktionen für die eigentliche Aufgabe des Kartenlayouts. Elemente aus der Legende können nicht einzeln editiert werden, oder in eine Grafik umgewandelt werden. Auch gibt es weniger Exportfunktionen. Das gesamte Dokument kann zwar als Rasterbild, SVG 11-Grafik oder PDF exportiert werden, jedoch mit geringen Einstellungsmöglichkeiten. Fallbeispiel 3 Datenhandhabung - Anbinden einer Geodatenbank Im Leitbild für einen GIS Einsatz am PVM aus Kapitel 4.3 wird eine zukünftige Anbindung einer räumlichen Datenbank beschrieben. Diese Datenbankanbindung stellt somit eine Schlüsselfunktion dar, weshalb in diesem dritten Fallbei- 11 Scalable Vector Graphics: Dateiformat für zweidimensionale Vektordateien 73 spiel mit beiden Programmen die praktischen Möglichkeiten zur Einbindung verglichen werden. Problemstellung und Workflow Abbildung 26: Fallbeispiel 3 Workflow Das GIS muss für die Anbindung einer Datenbank ein Datenbankmanagementsystem (DBM) implementiert haben. Dadurch ist es möglich, mit wenig Aufwand eine Verbindung zu einer bestehenden Datenbank herzustellen und von dort Geodaten zu laden und wieder zu speichern. Arbeitsschritte ArcGIS 9.2 12 1. Programmstruktur 1. Beschreibung - In der Version 9.2 kann ArcGIS nur eine Verbindung mit dem kostenpflichtigen externen Tool ziggis herstellen. Ab Version 9.3. ist ein direktes Einbinden von PostGIS ohne Umwege möglich 12 Hinweis: Der Test konnte nicht am Standardrechner durchgeführt werden 74 1. Programmstruktur 1. Beschreibung - Einladen der Raster- und Vektordaten über (1) Verbindung hinzufügen, über (2) können die Verbindungen Verwaltet werden - Über (1) können Daten hinzugefügt und gespeichert werden, dabei können Tabelleneigenschaften betrachtet werden Arbeitsschritte in Quantum GIS Programmstruktur Beschreibung - In Q-GIS kann direkt über das Layer Koordinieren Werkzeug (1) Daten einer PostGIS Datenbank hinzugefügt werden (2) 75 Programmstruktur Beschreibung - Es öffnet sich ein „PostGISLayer“ Menü (1) in dem ein PostGIS Layer aus der Liste (2) hinzugefügt werden kann - Davor muss über Verbinden (3) eine Verbindung zu einer bestehenden Datenbank aufgebaut, über „Neu“ (4) wird eine neue Verbindung hinzugefügt - Über Laden und Speicher (5) können alle Parameter einer Verbindung in ein .XML Dokument exportiert werden und wieder eingeladen werden, um Verbindungen schnell weiterzugeben - Bearbeiten (1) und Speichern (2) funktioniert einfach über den einfachen Bearbeitungsmodus. Hier werden die Daten über die Datenbankverbindung übermittelt. Fazit Mit beiden Programmen ist eine Verbindung zu PostGIS möglich. Allerdings kann der Datenbankmanager von ArcGIS 9.2 nicht mit dem von Q-GIS mithalten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass in dieser alten Version von ArcGIS kein eigener Datenbankmanager für PostGIS installiert ist und auf ein zusätzliches PlugIn wie z.B. ziggis13 zurückgegriffen werden muss. Neuere Versionen ab 9.3 unterstützen allerdings ohne Probleme verschiedene Datenbanksysteme, darunter auch PostGIS. Somit ist im direkten Vergleich Q-GIS überlegen. Allerdings benötigt es auch eine sehr gute Datenbankfunktionalität, da es nicht auf Lösungen wie die Geodatabase14 von ESRI zurückgreifen kann. 13 code.google.com/p/ziggis/ 14 Geodatabase: Ist eine mobile Datenbanklösung für Geodaten von ESRI 76 Fallbeispiel 4 Performancetest - Geschwindigkeit des GIS testen Der Performance Test soll als letztes Fallbeispiel feststellen, ob es Unterschiede in der Ladezeit beider GIS Produkte gibt und klären ob diese auch bei großen Projekten funktionsfähig bleiben. Bei sehr komplexen und umfangreichen GIS Projekten, in denen mehr als 30 verschiedene Datensätze mit unterschiedlichen Symbologien dargestellt werden, darf das Programm nicht übermäßig an Performance einbüßen. Denn bei vielen Arbeitsabläufen ist die reibungslose Darstellung der Geodaten grundlegend für eine effektive Arbeit. Dies bedeutet im Detail, dass die Darstellung trotzt der rechenaufwendigen Vorgänge in einer angemessenen Zeit geladen werden muss. Der Test wird bei beiden Programmen unter gleichen Vorraussetzungen durchgeführt. Die Daten liegen lokal auf dem Rechner. Der Rechner hat die Kennzahlen wie in Tabelle 19 dargestellt. Betriebssystem: Prozessor: Arbeitsspeicher: Grafikkarte: Bildschirmauflösung: Microsoft Windows XP Service Pack 3 Intel Pentium D; 2,8 GHZ 3 GB RAM Radeon X1300/X1550 256MB DDR2 1680 x 1050 Pixel Tabelle 19: Kennzahlen Rechner Bei allen Tests laufen im Hintergrund die gleichen Programme. Die Bildschirmauflösung liegt bei 1680 x 1050 Pixeln und das GIS Fenster füllt den gesamten Bildschirm aus. Für den Versuch kommt erneut der Testdatensatz zum Einsatz. Im ersten Durchgang werden alle Daten die sich auf der beiliegenden DVD im Ordner „Performance_Test“ befinden, visualisiert. In den weiteren Schritten werden zunächst alle Shape-Daten dargestellt, dann alle Shape- und Rasterdaten zusammen und zuletzt die Daten im DXF Format. Es kann damit getestet werden, ob diverse Datenformate unterschiedlich reagieren. Damit der Test so realistisch wie möglich erscheint, werden die Symbole mit verschiedenen Darstellun77 gen visualisiert. In Anhang 4 werden die Datensätze mit den Darstellungsarten beschrieben. Zum Testablauf: Im Test wird zuerst eine leere Stelle in der Datenansicht angezeigt. Danach wird auf die volle Ausdehnung des gesamten Datensatzes gezoomt. Der Massstab ist bei beiden Programmen ca. 1 : 45.000. Nun wird bei beiden Systemen die genaue Zeit für den Aufbau der Darstellung gemessen. Es werden drei Messungen durchgeführt und als Ergebnis der Mittelwert aller Messungen ermittelt. In Tabelle 20 sind alle Zeiten sowie das Ergebnis aufgeführt. ArcGIS 9.2 Q-GIS Gesamt 2:23,09 2:23,43 2:24,02 2:23,52 1:06,10 1:05,50 1:05,55 1:05,72 nur SHP 0:02,93 0:02,89 0:02,88 0:02,90 0:04,67 0:04,68 0:04,66 0:04,67 SHP u. 0:03,31 0:03,33 0:03,33 0:03,32 0:04,81 0:04,85 0:04,79 0:04,82 2:18,37 2:18,37 2:18,40 2:18,58 1:01,06 1:00,96 1:00,99 1:01,00 Raster nur DXF Tabelle 20: Messergebnisse Fallbeispiel 4 Fazit: ArcGIS 9.2. ist bei der Darstellung von den gebräuchlichen Shape- und Rasterdateien schneller als Quantum GIS. Allerdings ist diese Differenz im Arbeitsablauf nicht konkret spürbar. Dies wird allerdings zu einem Problem, sollte man über einen längeren Zeitraum ein Projekt bearbeiten, in dem komplexe Darstellungen verwendet werden. Bei der Anzeige einer komplexen DXF-Datei15 überzeugt wiederum die Performance von Q-GIS. Für die Arbeit am PVM sind bezüglich der Performance beide Programme gleich gut geeignet. 15 DXF: Drawing Interchange Format von der Firma Autodesk - Dateiformat für CAD-Datenaustausch 78 Zusammenfassung Fallbeispiele Alle Fallbeispiele zeigen, dass Q-GIS das in die Jahre gekommene ArcGIS 9.2 in vielen Punkten durch bessere Lösungsansätze überholt und damit die Arbeitsabläufe vereinfacht. Beide Programme sind sich in vielen Menüstrukturen allerdings sehr ähnlich, was einen einfachen Wechsel zwischen den Programmwelten ermöglicht. Es entsteht das Gefühl, dass sich Q-GIS an der Programmstruktur von ArcGIS orientiert und einzelne Funktionalitäten verbessert hat. Die vielen Details und Erweiterungsmöglichkeiten sprechen für Q-GIS, dass nur in der Geschwindigkeit leichte Einbußen hinnehmen muss. Q-GIS bietet damit eine solide Alternative zu dem proprietäre ArcGIS 9.2 und beweist dies auch in konkreten Fallbeispielen. 79 5.3. Wirtschaftlicher Vergleich In diesem Kapitel werden die wirtschaftlichen Faktoren für den Einsatz von GIS Software am PVM beschrieben. Erst wird allgemein ermittelt, welche Aufwendungen beim Einsatz von GIS zu berücksichtigen sind. Darauf folgend wird konkret ermittelt, welche Kosten die proprietäre Software ArcGIS in der aktuell eingesetzten Version 9.2 sowie in einer neuen Version 10.1 verursacht und welchen Aufwand die freie Software Quantum GIS nach sich zieht. Kosten bei GIS Software Der Kaufpreis alleine ist nicht entscheidend für die ökonomische Bewertung eines Softwareeinsatzes. In dem Buch Kommunale Geoinformationssysteme (Bill et al, 2002) werden verschiedene Aufwendungen beschrieben die eine GIS Software verursachen. Tabelle 21 fast diese zusammen. Nicht jede dieser Aufwendungen wird später in die Kalkulation mit einfließen, denn bei diesem Fall wird das GIS in eine bestehende Systemumgebung integriert, weshalb keine extra Hardware gekauft oder Server erweitert werden mussten. Bereiche die nicht berücksichtigt werden sind in Tabelle 21 mit grauer Farbe gekennzeichnet. Bereich Aufwendungen Projektmanagement Kosten für interne und externe Projektmitarbeiter, für anfallende Beratungs-, Koordinierungs-, Kontroll- und Leitungsaufgaben Hardware GIS-Arbeitsplätze einschließlich der nötigen Peripheriegeräte, ServerRechner, Ausgabegeräte einschließlich Installation Hardwarewartung Beinhaltet die Sicherstellung der Hardwarefunktionalität durch kurzfristige Reparatur sowie Ersatz gestörter Bauteile. Software Lizenzen GIS-Basissystem, Datenhaltungssystem, Anwendungspakete, notwenige Modifikationen und Datenkonvertierungsprogramme Softwarewartung Umfasst, je nach vertraglicher Regelung, die Bereitstellung von Korrekturen oder Weiterentwicklungen der gelieferten Software sowie die Aktualisierung der Dokumentation Systembetrieb Kosten für Systembetreuung, Anwenderunterstützung, Installation neuer Versionen Betriebssystem Kosten für das verwendete Betriebssystem Kommunikationskomponenten Kosten für Übertragungseinrichtungen, Installationskosten und Netzwerksoftware (einschließlich Pflegekosten) Ausbildung Schulungsbedarf, Grundschulung, Weiterbildung etc. Tabelle 21: Kostenfaktoren GIS 80 Folgende konkrete Positionen werden in der Berechnung berücksichtigt: - Planungs- und Entwicklungskosten - Kosten für die Systemeinführung (Installation, Integration) - Lizenzkosten bzw. Systemkosten - Systembetreuung und Administration - Wartung und Betreuung - Systemerweiterungen und Support, sowie - Schulungen für Mitarbeiter Berechnungsgrundlagen Bei dem Rechenbeispiel am PVM wird von 8 Lizenzen ausgegangen. Nur dann ist ein uneingeschränkter Betrieb möglich. Der Vorteil von Q-GIS, eine unbegrenzte Anzahl Lizenzen installieren zu können, geht in dieser Berechnung verloren, sollte allerdings nicht außer acht gelassen werden. Bei den Personalkosten kann laut der Website [URL: www.gulp.de] mit einem durchschnittlichen Stundensatz von 66€ für die Arbeit eines externen Geoinformatikers kalkuliert werden. Gerechnet wird in Personentagen (PT) die jeweils 8 Stunden beinhalten. Aufgrund der fehlenden Zahlengrundlage sind alle Berechnungen Schätzungen. Die tatsächlichen Kosten können nur mit konkreten Zahlen bei einer möglichen späteren Projektplanung berechnet werden. Kostenberechnung proprietäres GIS (am Beispiel ESRI ArcGIS) Bei proprietärer Software sind die Kosten meist übersichtlich strukturiert und leicht nachvollziehbar. Denn fast alle Unternehmen bieten zusätzlich zu der Software eine Beratung mit Kostenkalkulation an. Zu beachten ist dabei, dass üblicherweise zu den Lizenzen ein Wartungsvertrag abgeschlossen werden muss, der laufende Kosten verursacht. Die Kosten bei der Berechnung orientieren sich an Lizenz- und Wartungskosten des Softwareproduktes ArcGIS 9.2 und 10.1 der Firma ESRI und sind Schätzungen. Dabei wird bei der Version 9.2 davon ausgegangen, dass langfristig (nach z.B. 3 Jahren) auf ein Update umgestiegen werden muss, da diese Version nicht mehr den aktuellen Standards entsprechen wird. Bei der Version 10.1 muss zwar eine Anfangsinvestition getätigt werden, aber es würde ein Mehrwert in technischer Sicht entstehen. Bei pro81 prietärer Software muss im Laufe des Softwarelebens Geld für etwaige Erweiterungen berechnet werden, da Upgrades z.B. auf neue Formate meist nicht frei verfügbar sind (Stichwort Konvertierungsprogramme). Für die Administration werden 2 PT im Monat berechnet. Rechenbeispiel PVM ArcGIS 9.2 Kurzfristige Kosten Kosten Langfristige Kosten 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 Jahr 5 Jahr Gesamt Lizenzkosten - - 11832 € - - 11832 € Vertragskosten - - 4560 € - - 4560 € Planungskosten - - 1056 € - - 1056 € Systemeinführung - - 1584 € - - 1584 € Administration 12672 € 12672 € 15840 € 15840 € 12672 € 69696 € Erweiterungen 500 € 500 € - - 500 € 1500 € - - - - - 0 Support Schulung Gesamt: 1528 € 1528 € 5000 € 1528 € 1528 € 11112 € 14700 € 14700 € 39872 € 17368 € 14700 € 101340 € Tabelle 22: Rechenbeispiel ArcGIS 9.2 Rechenbeispiel PVM ArcGIS 10.1 Kurzfristige Kosten Kosten Langfristige Kosten 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 Jahr 5 Jahr GESAMT Lizenzkosten 11832 € - - - - 11832 € Vertragskosten 4560 € - - - - 4560 € Planungskosten 1056 € - - - - 1056 € Systemeinführung 1584 € - - - - 1584 € Administration 15840 € 15840 € 12672 € 12672 € 12672 € 69696 € Erweiterungen - - 500 € 500 € 500 € 1500 € Support - - - - - 0 Schulung Gesamt: 5000 € 1528 € 1528 € 1528 € 1528 € 11112 € 39872 € 17368 € 14700 € 14700 € 14700 € 101340 € 82 Tabelle 23: Rechenbeispiel ArcGIS 10.1 Kostenberechnung freie GIS Software (am Beispiel Q-GIS) Allgemein fallen bei freier Software die Lizenzgebühren weg und auch ein Versionswechsel muss nur dann durchgeführt werden, wenn entsprechender Bedarf besteht. „Dadurch können Fixkosten des Softwareeinsatzes minimiert und die Flexibilität verbessert werden“ [URL: oss.bund.de]. Trotzdem kann freie Software niemals kostenfrei sein. Es gibt zwar keine Lizenzgebühren, dennoch kostet die Einführung Geld. Hier fallen vor allem - Planungs- und Entwicklungskosten, - Kosten für die Systemeinführung (Installation, Integration) - Systembetreuung und Administration, - Wartung und Betreuung, - Systemerweiterungen und Support, sowie - Schulungen für Mitarbeiter, besonders ins Gewicht. Die Kosten für die Einführung von Q-GIS im konkreten Fall fallen höher aus, da aus verschiedenen Datenformaten konvertiert und neue Vorlagen erstellt werden müssen. Auch die Kosten für die Weiterbildung werden höher ausfallen, denn ein Umstieg auf eine neue Software setzt eine Grundschulung der Mitarbeiter voraus. Erweiterungen dagegen, müssen nicht bezahlt werden und können einfach vom Nutzer selbst installiert werden. Für die Administration werden in den ersten beiden Jahren 2,5 PT im Monat berechnet. 83 Rechenbeispiel PVM Q-GIS Kurzfristige Kosten Kosten Langfristige Kosten 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 Jahr 5 Jahr Gesamt Lizenzkosten - - - - - 0 Vertragskosten - - - - - 0 Planungskosten - - - - - 0 Systemeinführung 1584 € - - - - 1584 € Administration 15840 € 15840 € 12672 € 12672 € 12672 € 69696 € Erweiterungen - - - - - 0 Support 2500 € Schulung Gesamt: - - - - 2500 € 7500 € 1528 € 1528 € 1528 € 1528 € 13612 € 27424 € 17368 € 14200 € 14200 € 14200 € 87392 € Tabelle 24: Rechenbeispiel Q-GIS Fazit Die Kosten für proprietäre Produkte sind höher als die für freie GIS Software. Jedoch fällt die Differenz geringer aus als erwartet. In diesem Fall sind die Kosten für freie GIS Software in der 5 Jahresrechnung um knapp 14% niedriger als die der proprietären Software. Generell werden die höheren Lizenzkosten von dem höheren Personalaufwand geschluckt, so dass der Unterschied gering ausfällt. Nur wenn das System stabil läuft und es eine gut organisierte hausinterne Dokumentation gibt, kann die freie Software längerfristig kostengünstiger sein. Abschließend kann man zusammenfassen: Zu Beginn verursacht ein freies GIS keine Lizenz- und Hardwarekosten, dafür aber höhere Kosten, für Schulungen und Administration. 84 6. Ergebnis: Softwarestrategie Mit der Einführung neuer Software am PVM wird das Ziel verfolgt, durch eine aktuellere Version schnellere Arbeitsabläufe ermöglichen zu können. Diese Strategie resultiert aus den Ergebnissen der Bachelorarbeit und stellt eine Empfehlung für den zukünftigen Softwareeinsatz im GIS Bereich dar. Durch die Marktanalyse in Kapitel 3.4 wurden die fünf relevantesten freien GIS Produkte vorgestellt. Grundsätzlich ist jedes dieser Programme für den Einsatz in der Raumplanung geeignet, allerdings wird nach der Gewichtung der relevanten Kriterien aufgrund der Erkenntnisse aus der Umfrage und der darauf folgende Nutzwertanalyse aus Kaptitel 5.1 deutlich, dass nicht alle Produkte am PVM einsetzbar sind. Das zeigt sich erneut durch den direkten Vergleich mit dem aktuell angewendeten ArcGIS 9.2. Lediglich Q-GIS bietet auch im direkten Vergleich in spezifischen Fallbeispielen einen echten Mehrwert. Die Frage ob freie Geoinformationssoftware in der Raumplanung proprietäre Produkte ersetzten kann, lässt sich nur bedingt beantworten. Es kann kein allgemein gültiges Urteil gefällt werden, da die Aussage von einzelnen Fällen abhängig ist. Dennoch liefert diese Arbeit ein Fallbeispiel für den GIS Einsatz in der Raumplanung und ist konkret am PVM anwendbar. Im Laufe dieser Arbeit wurden am PVM neue Rechner eingeführt, was nachträgliche Veränderungen in den Ergebnissen nach sich ziehen könnte. Mit den Computern wurde ein neues Betriebssystem ausgeliefert, welches Probleme mit der eingesetzten Geoinformationssoftware verursacht. Aus diesem Grund wird früher als geplant ein Softwarewechsel in Betracht gezogen. Denkt man dabei an die neue Version ArcGIS 10.1 würde es die Nutzwertanalyse insofern beeinflussen, dass der Nutzwert dieser Version sicherlich größer ist, als der von ArcGIS 9.2. Das liegt zum einen an neuen Funktionen, wie beispielsweise die direkte Anbindungsmöglichkeit von Datenbanken sowie an einer höheren Benutzerfreundlichkeit. Der Funktionsumfang der Grundausstattung wurde ebenfalls deutlich ergänzt. Viele einfache Werkzeuge, die in der Basisversion von ArcView 9.2 fehlen, sind ab Version 10 bereits standardmäßig implementiert. Ungeachtet dessen stellt Q-GIS eine ernst zu nehmende Alternative dar. Die Flexibilität und der modulare Aufbau der Software unterstützen bei einer optima85 len Anpassung an die Gegebenheiten am PVM. Die Arbeitsabläufe können mit Q-GIS optimiert werden. Es ist ein effektives Werkzeug zum Erstellen von Flächennutzungplänen oder räumlichen Analysen. Als Ziel-Strategie ist eine „Hybride“ - Lösung anzustreben. Im Detail bedeutet dies, sich von einem konkreten Hersteller unabhängig zu machen: Jeder Arbeitsplatz, an dem mit räumlichen Daten gearbeitet wird, soll mit Q-GIS versorgt werden. Die Installation sollte dabei individuell angepasst werden. Auf Arbeitsplätzen an welchen ausschließlich Geodaten betrachtet werden, wird der Programmumfang auf die Basisversion beschränkt, um keine unnötige Komplexität zu schaffen. Unnötige Funktionen stehen damit gar nicht erst zur Auswahl. Die vereinfachte Bedienung soll auch dem „GIS Laien“ die Software zugänglich machen. Für GIS Speziallisten dagegen muss der Umfang erweitert werden. Es müssen alle benötigten Funktionen installiert werden. Zusätzlich muss auf die Möglichkeit hingewiesen werden, dass Erweiterungen selbständig hinzugefügt werden können. Mit der Freiheit, ohne Einschränkungen Q-GIS einrichten zu können, eröffnen sich neue Möglichkeiten, da beliebig viele einen eigenen GIS Arbeitsplatz erhalten können. Der zweite Teil der hybriden Lösung bezieht sich auf den Einsatz von kommerziellem GIS. Es sollten mindestens zwei ArcGIS 10 Lizenzen mit vollem Umfang vorhanden sein, auf die per Remote Verbindung zugegriffen werden kann. Diese dienen als Absicherung und Schnittstelle. Damit kann beispielsweise auf ArcGIS beschränkte Formate (Geodatabase 16) zugegriffen werden, um entsprechende Kundenwünsche zu erfüllen. Dadurch muss zudem nicht auf spezielle ArcGIS Werkzeuge verzichtet werden. Es ist bei lediglich zwei Arbeitsplätzen unnötig einen Wartungsvertrag abzuschließen, der laufende Kosten verursachen würde. Abbildung 27 zeigt einen möglichen Systemaufbau und die Datenströme. Essentiell für diese Lösung ist der Einsatz einer Geodatenbank. PostGIS ist dafür eine erprobte freie Lösung, einzig beim Einrichten entstehen einige Kosten. Eine Datenbank ist die einzige Möglichkeit die großen Daten16 Geodatabase: rechtlich geschützte mobile räumliche Datenbank der Firma ESRI 86 mengen, die am PVM vorhanden sind, zu strukturieren und zu speichern bzw. nachhaltig zu archivieren. Dieser Schritt ist bei der Einführung von Q-GIS zwingend notwendig. Ein projektbezogenes Ablegen der Daten in eine Geodatabase ist mit Q-GIS nicht uneingeschränkt möglich. Wie im Leitbild bereits beschrieben, ist in der Zukunft ohnehin eine Datenbankanbindung geplant. Abbildung 27: Mögliche GIS Struktur am PVM Der direkte wirtschaftliche Aspekt sollte bei einer künftigen Entscheidung zwischen freier und proprietärer Software nur eine geringe Rolle spielen. Die Einsparung, welche eine freie Software in der Kalkulation suggeriert ist sehr gering, weshalb dies kein Argument für diese Software ist. Jedoch werden durch den uneingeschränkten Nutzen Arbeitsabläufe verbessert, was längerfristig zu Zeiteinsparungen führt. In jedem Fall ist eine Schulung der Mitarbeiter durch die Einführung neuer Software essentiell. Dies betrifft auch die GIS Experten, welche aber in Form einer einfachen internen Einweisung geschult werden können. Wissen über die freie Software kann sich selbst durch lesen von Handbüchern und Tutorials im Internet angeeignet werden. Q-GIS bietet eine umfangreiche Unterstützung bei der selbständigen Problemlösung. Die Mitarbeiter müssen dafür sensibilisiert und von dem Potential der Software überzeugt werden. Dadurch soll die Begeisterung für die Software geweckt werden. 87 Das Leitbild für den GIS Einsatz am PVM (aus Kaptitel 4.3 und Anhang 5) und der Kriterienkatalog können unabhängig von der Thematik „freie oder proprietäre Software“ für alle zukünftigen Entscheidungen verwendet werden. 7. Ausblick Mit dieser Bachelorarbeit wird dem PVM eine Alternative für die proprietäre GIS Software aufgezeigt: Das Modell „freie Software“. Unterschiedliche Arbeiten zu dieser Thematik zeigen deutlich, dass dieses Softwaremodell in vielen Bereichen durchaus zum Einsatz kommen kann. Dennoch scheuen sich derzeit noch viele Unternehmen einen Wechsel auf freie Software durchzuführen. Diese Arbeit verdeutlicht insbesondere im Bereich der Raumplanung die universellen Möglichkeiten von Produkten wie Quantum GIS. Mit dem konkreten Beispiel am PVM werden eventuelle Bedenken bei Seite geräumt und eine mögliche Lösung aufgezeigt: Eine funktionelle Symbiose zwischen proprietären und kommerziellen Produkten. Diese hybride Lösung wird durch eine Studie der Internetseite [URL: www.geosprocket.com] bestätigt. Dabei setzten heute schon 40% der Nutzer von ESRI-Softwareprodukten, als sekundäres Werkzeug Open Source Software ein. Umgekehrt haben 80% der Open Source Software Anwender auch ESRI Produkte im Einsatz. Es zeichnet sich ein Trend in diese Richtung ab und motiviert neue Anwender für freie Software zu gewinnen. Auch die kommerziellen Hersteller wie ESRI müssen auf diesen Trend reagieren und möglicherweise ihre Lizenzierungspolitik überdenken. Abgesehen davon liefert freie Software generell einen Mehrwert. 88 8. Bibliographie 8.1. Literatur BauGB 2012: Baugesetzbuch, BauNVO, PlanZV, ImmoWertV u. WertR, Raumordnungsgesetz. Beck Texte im dtv, 2012, 44. Auflagen. ISBN: 978-3423-05018-0. § 5 Inhalt des Flächennutzungsplans BILL R., SEUß R., SCHLICHER M. (Hrsg.), 2002: Kommunale Geo-Informationssysteme. Basiswissen, Praxisprojekte und Trends. Wichmann-Verlag, 2002, ISBN: 3-879073-87-2. 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Eclipse Public License - v 1.0 http://www.eclipse.org/legal/epl-v10.html - Zugriff November 2012. 92 Abbildungsverzeichnis Abbildung: 1 Aufgabenbaum Abbildung: 2 Bewertungsformular Nachhaltige Softwareentwicklung Abbildung: 3 GIS Anwender am PVM Abbildung: 4 Zeitliche GIS Nutzung Abbildung: 5 GIS Zugriff Abbildung: 6 Programmwechsel Abbildung: 7 GIS Alternative Abbildung: 8 ArcGIS Zufriedenheit Abbildung: 9 GIS Verbesserung Abbildung: 10 Anwendungsspektren GIS Abbildung: 11 Austauschformate GIS Abbildung: 12 Spezifikationen Liste Abbildung: 13 Bewertungsskala Spezifikationen Abbildung: 14 Nutzen Geodatenviewer Abbildung: 15 Potentielle GIS Nutzer Abbildung: 16 Kriterienkatalog Abbildung: 17 Bewertungsskala einfache Nutzwertanalyse Abbildung: 18 Auszug aus der Checkliste für uDig Abbildung: 19 Berechnung der Nutzwertanalyse Abbildung: 20 Ergebnis Sensitivanalyse Abbildung: 21 Gesamtwertung Nutzwertanalyse Abbildung: 22 Stärken und Schwächen Analyse Abbildung: 23 Ergebnis nach Nutzwertkategorien Abbildung: 24 Fallbeispiel 1 Workflow Abbildung: 25 Fallbeispiel 2 Workflow Abbildung: 26 Fallbeispiel 3 Workflow Abbildung: 27 Mögliche GIS Struktur am PVM 93 Tabellenverzeichnis Tabelle: 1 Spezifikationen GRASS GIS Tabelle: 2 Spezifikationen Q-GIS GIS Tabelle: 3 Spezifikationen gvSIG Tabelle: 4 Spezifikationen uDIG Tabelle: 5 Spezifikationen Open Jump Tabelle: 6 Spezifikationen PostGIS Tabelle: 7 Spezifikationen Spatial Commander / MapBuilder Tabelle: 8 Spezifikationen ArcGIS 9.2 Tabelle: 9 Entscheidungskriterien Tabelle: 10 Gewichtung erste Hierarchie Tabelle: 11 Gewichtung Bewertungskriterium (A) Tabelle: 12 Gewichtung Bewertungskriterium (B) Tabelle: 13 Gewichtung Bewertungskriterium (C) Tabelle: 14 Gewichtung Bewertungskriterium (D) Tabelle: 15 Gewichtung Bewertungskriterium (E) Tabelle: 16 Testdatensatz Tabelle: 17 Neugewichtung Sensitivanalyse Tabelle: 18 Stärken Schwächen Testprodukte Tabelle: 19 Kennzahlen Rechner Tabelle: 20 Messergebnisse Fallbeispiel 4 Tabelle: 21 Kostenfaktoren GIS Tabelle: 22 Rechenbeispiel ArcGIS 9.2 Tabelle: 23 Rechenbeispiel ArcGIS 10.1 Tabelle: 24 Rechenbeispiel Q-GIS 94 Anhang Anhang 1 Marktanalyse Softwarevergleich Anhang 2 Fragebogen Umfrage PVM Anhang 3 Softwarekriterienkatalog Anhang 4 Performance Test Darstellungsdaten Anhang 5 Leitbild GIS Einsatz PVM Anhang 6 CD: Arbeit als PDF, Testdatensatz, Checkliste PDF Anhang 7 DVD: OSGeo-Live 6.5 95 ! Version: 9.2 (2007) Aktuell: 10.1 (2013) 1 Lizenz ArcView Single use: ca. 1500€ Wartung 1 Jahr 800€ (Wartung enthält Updates und Support) Umfangreiches GIS, vielfältige Analyse Funktionen, Layout, Datenbank, GIS Explorer. Kernfunktionen Online Geodaten: WMS / WFS Andere: Excel, ESRI TIN, dBase, TXT, OLE DB, ODBC, Microsoft Access, Vektor: Shapefile, DWG, DXF, DGN, GML, MapInfo (mit Erweiterung) Raster: TIFF, GEOTIFF, ERDAS IMAGINE, JPEG, JPEG2000, GIF, PNG, BP, ECW, ADRG, Bitmap, DTED, MrSID, NITF, Orcale Spatial GeoRaster, JFIF, ESRI GRID, Datenformate Single- und Multiuser Geodatabase: GDB; Oracle (Spatial), PostGIS (externer PostGIS Connector z.B. ziggis, PgArc) Datenbank Toolbox: Bsp. ET GEO Wizards (kostenfrei kostenpflichtig) Datenbanksprache: SQL Programmiersprach en: VBA, Python Funktionsumfang /Erweiterungen Deutsch: ESRI Support Center: Supplement Online, Hotline, Consulting (teilweise kostenpflichtig) Zahlreiche Schulungsmöglich keiten; zahlreiche ESRI externe Partner Support Entwicklungssprach e: C++ Veröffentlichung alle 2-3 Jahre neue Version Formate sind defacto Standard in der GIS Welt Kontinuierliche Entwicklung durch die Firma ESRI. 2800 Mitarbeiter; Sitz Redlands, USA Entwicklung Proprietär Quelle: www.esri.de Risikobewertung Softwaresupport Großes Unternehmen dadurch sicherer Softwaresupport und Dokumentation. Allerdings läuft die Unterstützung alter Software aus. Sprache: DE, ENG Microsoft Windows. Ab Windows 2000 Betriebssystem / Sprache Software Stand 2007 Lizenzierung / Preis ESRI - ArcGIS 9.2 (www.esri.de) Anhang 1: Marktanalyse Softwarevergleich 97 Kostenpflichtig: GDV-MapBuilder Kostenfrei + offener Quellcode: Freeware Spatial Commander Lizenzierung / Preis Sprache: DE Version: 1.0.7 Windows, Linux, MacOsX, Solaris Betriebssystem übergreifend da Java Programm MapBuilder Viewer, Digitalisieren, Objektfang, Räumliche Operationen (Verscheiden...), Pufferung, Beschriftung, Spatial Commander: Ausschließlich GIS Viewer Kernfunktionen - Oracle-Spatial/ Locator -PostGIS - InformixVektordaten - ArcSDE-VektorLayer - Microsoft-SQLServer - Oracle-10gRasterdatenquelle n Datenbank Erweiterungen teilweise kostenpflichtig Funktionsumfang /Erweiterungen Risikobewertung Softwaresupport -ArcIMSKartendienste (Image-, Featureund Extractservices) -UMN-MapServerKartendienste -WMSKartendienste Vektor: ESRI_Shapefile, MapBuilderShapefile DXF-, GML-, WKTDateien Raster: TIFF, JPG, GIF, PNG, Rasterkataloge (DBase Tabellen); JPEG2000, ECW, MrSID, DETED Höhendaten Datenformate Schwer durchschaubar, da keine Marktanteile und Zahlen veröffentlicht; Risiko tendenziell höher wie bei großen Unternehmen Betriebssystem / Sprache Spatial Commander / MapBuilder www.gdv.de Referenz Projekte: - Hessische Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbrauchersch utz (HMULV) - Bundesnetzage ntur - Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Deutsch: F.A.Q. Seite mit FrageForum Kostenpflichtige Hotline, Schulungen. Support Quelle: www.gdv.com Entwicklungssprach e: Java Entwicklung Proprietär 98 GNU GPL Lizenzierung / Preis Sprache: Englisch Letztes Update: 22. Juni 2012 Version: 2.0.1 Windows, GNU/Linux und andere Betriebssystem / Sprache " " " " " " Raster: AAIGrid, Erdas Imagine, ArcInfo Ascii, BMP, BSB, DTED, ELAS, ENVI, FIT, GIF, GTiff, HVA, JPEG, MEM, MFF, MFF2, NITF, PAux, PNG, PNM, VRT, XPM, MapInfo, DGN, CSV (nach GDAL Bibliothek) Vektor: ESRI Shapefile, ESRI ArcSDE, MapInfo (tab and mid/ mif), GML, KML, PostGIS, Oracle Spatial, DXF, (nach OGR Bibliothek) Unterstütze Software: - uDig / QGIS / GvSIG - mezoGIS - OpenJUMP - OpenEV - SharpMap SDK - für Microsoft.NET 2.0 - ZigGIS for ArcGIS/ ArcObjects.NET - Safe Software FME - Cadcorp SIS - Microimages TNTmips GIS - ESRI ArcSDE/ ArcGIS 9.3 - Manifold - GeoConcept - MapInfo (v10) - AutoCAD Map 3D Datenformate / Software -Räumliche Funktionen - Räumliche Operatoren - Funktionen für die Erstellung von Geometrien - Analyse von Raster- und Vektordaten - Abfrage von Geometrien - Räumliche Indizierung Funktionsumfan g /Erweiterungen 2" starkes " " Risiko" " 1" " 3" " 5 geringes Risiko" " Risikobewertung Softwaresupport Import und Export über Konverter Tools: shp2pgsql, pgsql2shp, ogr2ogr, dxf2postgis- PostGIS ist eine Erweiterung von PostgreSQL um geografische Objekte. Damit wird PostgreSQL verbessert in die Lage versetzt, als Datenserver für GIS zu dienen Kernfunktionen Datenbank: PostGIS als Erweiterung für PostgreSQL (www.postgis.net) Referenz Projekte: IGN (Frankreich), Google, NewYorkTimes, Infoterra, Digital Globe, Canada Natural Resource Kommerzieller Support Refractions Research OpenGeo Paragon Corporation Vizzuality Oslandia Azavea LISAsoft Faunalia Intevation Englisch: Dokumentation, Mailingliste; Chat / IRC, F.A.Q. Support Quelle: postgis.refractions.net Gegründet 2001 von: Refractions Research Kernentwicklerteam aus 5 Entwicklern ca. 800 Downloads jeden Monat Unterstützt: GDAL u. OGR Postgis arbeitet auf der Basis von Geos und Proj.4 Java, C Entwicklung Freie Software 99 ! IGN / Infoterra UK / New York Times / ... 0,3 Kommentar Punktzahl 0,3 IRC / Mail Möglichkeit in das Entwicklerteam zu kommen? Hoch - 1434 0,3 IGN: 100 Millionen spatial objects 0,3 „Commits“ Zusammenfassung der letzen 12 Monate 0,15 0,3 Erfahrungen der Unternehmen - Paul Ramsey, Sandro Santilli Regina Obe, Mark Cave-Ayland Arrival 3D, Refaaction Research, City of Boston, Michigan Test Research Institut, Stadt Uster, ... 0,3 Wie viele Empfänger in der Emailliste? Internationales Entwicklerteam 0,3 0,3 http://www.postgis.net/source Beta Software und Source Code öffentlich? 0,15 postgis.net/stuff/postgis-2.0.2.pdf Kernentwickler gesponsert von Unternehmen? 0,3 GDAL / OGR Welche Unternehmen nutzen die Software 0 Punktzahl 4. Größe der Nutzergemeinschaft Refractions Research Kommentar 3. Verbreitung Entwickler Gemeinschaft Punktzahl Kommentar Mehrere Unternehmen im Entwicklerteam? ~0 Punktzahl 3. Modularität Punktezahl: 4,05 Definierte Methode Software einzubinden? http://lists.osgeo.org/mailman/listinfo/postgisdevel Nur 5 Personen im Kernentwicklerteam Kommentar Software Bibliothek? Entwicklermaillingliste öffentlich? Zusammensetzung des Kernentwicklungsteams 0,3 0,15 2. Entwicklungsteam ! Ja (Objektiv) ! http://postgis.refractions.net/documentation/ ! Software schnell zu verstehen? ! Dokumentation für alle Nutzergruppen ! 0,6 ! Punktzahl ! http://postgis.refractions.net/download/ Direkter Zugriff auf Quellcode ! Kommentar 1. Dokumentation PostGIS als Erweiterung für PostgreSQL ! 100 Freie Software seit 1999 GNU GPLv2+ Lizenzierung / Preis " " " " " " modularer Aufbau GUI (QGIS gis.m), Zahlreiche Werkzeuge, Digitalisieren Sprache: ENG, DE (nur Oberfläche) Version: stabile Version: GRASS 6.4.2 2012-06-01 Geographisches Informationssystem für die Bearbeitung von Rasterdaten, topologischen Vektordaten und Bilddaten sowie Fernerkundung Kernfunktionen Linux, Mac, Windows (nur mit Plugin) Betriebssystem / Sprache GRASS GIS (grass.osgeo.org) Keine File GDB PostgreSQL, MySQL, Oracle, dBase, DBF, SQLite, ODBC, GRASS Datenbank Datenbank Interface zu R, Matlab Terminal für die Ausführung von Scripting, Funktionsumfan g/ Erweiterungen 2" starkes " " Risiko" " 1" " 3" " 5 geringes Risiko" " Risikobewertung Softwaresupport Online Geodaten: WMS, WFS Vektor: ESRI_Shapefile, MapInfo_File, Tiger, S57, DGN, Memory, CSV, GML, KML, Interlis_1, Interlis_2, SDTS; (weitere nach OGR) Raster: AAIGrid, Erdas Imaginge, ArcInfo Ascii, BMP, BSB, DTED, ELAS, ENVI, FIT, GIF, GTiff, HVA, JPEG, MEM, MFF, MFF2, NITF, PAux, PNG, PNM, VRT, XPM, MapInfo, DGN, CSV (nach GDAL) Datenformate GDF Hannover bR Intevation GmbH nature-consult Kommerzieller Support: Kostenpflichtige Schulungen: Englisch: Wiki, Mailingliste (ca. 20 Mails/Tag), Hilfe Datei, Tutorials, Manual, Literatur, Chat / IRC Deutsch: Tutorials, Literatur, Quickstart Support Quelle: grass.osgeo.org/ Testversionen, Entwicklungsversio nen sind verfügbar Entwicklungssprach e: Python, C Entwicklung Freie Software 101 " " " " " " " " 0,3 Punktzahl Zahlreich auch durch die Weiterentwicklungen wie Q-GIS 0,3 Punktzahl Welche Unternehmen nutzen die Software Kommentar 4. Größe der Nutzergemeinschaft 0,3 http://grass.osgeo.org/ support/our-sponsors/ http://grass.osgeo.org/support/ our-sponsors/ Kommentar 3. Verbreitung Entwickler Gemeinschaft Kernentwickler gesponsert von Unternehmen 0,3 0,3 http://grass.osgeo.org/ support/community/ Internationales Entwicklerteam 0,3 0 - Punktezahl: 4,2 Beta Software und Source Code öffentlich? 0 Schwieriger Einstieg (Objektiv) Software schnell zu verstehen? 0,3 http://grass.osgeo.org/download/software/ " 0,3 http://grass.osgeo.org/getinvolved/ Möglichkeit in das Entwicklerteam zu kommen? 0,3 Hoch - 2762 „Commits“ Zusammenfassung der letzen 12 Monate 0,15 Online seit 1991 Wie viele Empfänger in der Emailliste? 0,3 Ja Definierte Methode Software einzubinden? http://grass.osgeo.org/support/mailing-lists/ Erfahrungen der Unternehmen http://grass.osgeo.org/download/addons/ Software Bibliothek? 0,3 Mehrere Unternehmen im Entwicklerteam? Punktzahl Kommentar 3. Modularität Punktzahl Kommentar Baylor University, Waco (Texas) + Internationale Vereinigungen Entwicklermaillingliste öffentlich? 2. Entwicklungsteam http://grass.osgeo.org/documentation/ Dokumentation für alle Nutzergruppen Zusammensetzung des Kernentwicklungsteams " 0,15 " 0,6 Direkter Zugriff auf Quellcode Punktzahl " http://grass.osgeo.org/download/software/ " Kommentar 1. Dokumentation GRASS GIS" 102 Version: Version 1.8 „Lisboa“ Entstanden: 2002 Sprache: DE (95%, 2007), ENG Linux, BSD, Unix, Mac OSX und Windows Betriebssystem / Sprache GNU General Public Licence (GPL) Lizenzierung / Preis Quantum GIS (www.qgis.org) " " " " " " Geodatenbetrachte r, Digitalisierung, GPS, Datenformatkonvert ierung, Koordinatentransfor mation Umfangreiches Geographisches Informationssystem mit Raster, Vektor sowie Datenbankanbindu ngen; Kartenlayout (Map Composer) Kernfunktionen Nur File GDB ab ArcGIS 10 Direkt Lesen und Schreiben auf PostGIS in Q-GIS PostgreSQL/ PostGIS, Spatial Lite Datenbanken, GRASS Datenbank Datenbank (Eigene Plugins können implementiert werden Erweiterung mittels Plugin: kern- und externe Plugins Funktionsumfan g/ Erweiterungen 2" starkes " " Risiko" " 1" " 3" " geringes Risiko" " Risikobewertung Softwaresupport Online Geodaten: WMS, WFS Vektor: ESRI_Shapefile, MapInfo_File, Tiger, S57, DGN, Memory, CSV, GML, KML, Interlis_1, Interlis_2, SDTS; (weitere nach OGR Bibliothek) Raster: AAIGrid, Erdas Imaginge, ArcInfo Ascii, BMP, BSB, DTED, ELAS, ENVI, FIT, GIF, GTiff, HVA, JPEG, MEM, MFF, MFF2, NITF, PAux, PNG, PNM, VRT, XPM, MapInfo, DGN, CSV (weitere nach GDAL Bibliothek) Datenformate Englisch: Wiki, Mailingliste, Handbücher, Dokumentation, Tutorials, Chat / IRC, Deutsch: Handbücher, Mailingliste, Chat / IRC, Tutorials, ca. 2 Versionen im Jahr Tägliche Verbesserungen durch die Community Kommerzieller Support: - GDF - Coppenbrügge – Schulung - norBIT GmbH - Nature-Consult, Schulung Referenzprojekte: Kanton Solothurn, Schweiz; Support Quelle: qgis.org 2x Jährlich: Entwicklertreffen Mehrmals Jährlich: Anwendertreffen Python, C++, C Entwicklung Freie Software 103 " " " " " 0 Punktzahl über 3000 http://osgeo-org.1560.n6.nabble.com/ Welcome-Larry-Shaffer-to-the-QGIScore-developer-team-td4990893.html Referenz Kanuton Solathurn Kanton Solathurn, Asia Air Survey, Stadtverwaltung Jena ... 0,3 Kommentar Punktzahl 0,3 Erfahrungen der Unternehmen 4. Größe der Nutzergemeinschaft 0,3 http://www.qgis.org/en/ documentation/developer.html Möglichkeit in das Entwicklerteam zu kommen? 0,6 4006 - Sehr Hohe Anzahl „Commits“ Zusammenfassung der letzen 12 Monate 0,15 Wie viele Empfänger in der Emailliste? 0,3 Internationales Entwicklerteam 0,3 0,3 http://hub.qgis.org/projects/quantum-gis/ repository Beta Software und Source Code öffentlich? 0,15 http://www.qgis.org/de/ueber-qgis/funktionen.html Welche Unternehmen nutzen die Software 0,3 http://www.qgis.org/de/ sponsoring/sponsoren.html - Kommentar 3. Verbreitung Entwickler Gemeinschaft Kernentwickler gesponsert von Unternehmen? 0,3 http://www.qgis.org/de/ueber-qgis/funktionen.html Mehrere Unternehmen im Entwicklerteam? Punktzahl Kommentar 3. Modularität Punktezahl: 4,65 Definierte Methode Software einzubinden? 0,3 Punktzahl Software Bibliothek? http://www.qgis.org/de/gemeinschaft/ mailinglisten.html http://osgeo-org.1560.n6.nabble.com/Welcome-Larry-Shaffer-tothe-QGIS-core-developer-team-td4990893.html Kommentar 0,3 Entwicklermaillingliste öffentlich? 2. Entwicklungsteam " Ja (Objektiv) " http://www.qgis.org/de/dokumentation.html " Software schnell zu verstehen? " Dokumentation für alle Nutzergruppen Zusammensetzung des Kernentwicklungsteams " 0,15 " 0,6 Direkter Zugriff auf Quellcode Punktzahl " http://hub.qgis.org/projects/quantum-gis/repository " Kommentar 1. Dokumentation Quantum GIS" 104 GNU General Public Licence (GPL) Lizenzierung / Preis Sprache: ENG / DE Sprachpaket Vor allem in Spanisch Version: Stabil: 1.12 Entwicklung: 2.0 Windows, GNU/ Linux und andere; Betriebssystem / Sprache GvSig (www.gvsig.org) " " " " " " gvSIG ist ein Desktop GIS und Client für GDI´s. Unterstützt wird die Verwendung von Vektor- und Rasterdaten, alphanumerischen und Remote Daten (z.B. OGC-WMS, WCS, WFS, ECWP, Gazetter- und Catalog- Service) sowie die Datenhaltung in einer Geodatenbanken Kernfunktionen Keine File GDB PostgreSQL/ PostGIS, MySQL, HSQLDB Oracle Spatial (SDOGeometry) ArcSDE Datenbank - 3D Extension - Network Extention - Sextante (Vektor / Raster Analyse) - Fernerkundung - gvSIG Mobil Modular aufbauend, viele Erweiterungen: Funktionsumfan g/ Erweiterungen 2" starkes " " Risiko" " 1" " " " 4" geringes Risiko" 5 Risikobewertung Softwaresupport Online Geodaten: WMS, WFS, WCS ArcIMS ImageServer, ECWP Vektor: Shapefile, DXF, DGN, DWG, GML, KML Raster: tiff, mrsid, ecw erdas, jpeg2000, pci geomatics, esri binary grid, gif jpg, grass, img, ilwis, envi, png, bmp Datenformate Englisch: Mailingliste, Community, Blog, F.A.Q., User Manual Deutsch: Mailingliste, Kurzanleitung, Handbuch Kommerzieller Support: z.B. csgis.de Referenzprojekte: - Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München - Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern - Bayerische Landesamt für Denkmalpflege finanziert Support Quelle: gvsig.org Kernentwicklung: 9 Programmierer Entwicklung seit 2003 Amt für Infrastruktur und Transport der Regierung von Valencia Entwickelt in: Java Entwicklung Freie Software 105 " 0,3 Eher Projektbasierter Einsatz / Spanische Regierung Kommentar Punktzahl bei Erfüllen Welche Unternehmen nutzen die Software 4. Größe der Nutzergemeinschaft Nicht Veröffentlicht 0 http://www.gvsig.org/web/organization/ about-us/professional-structure 0 0 0,3 http://www.gvsig.org/web/home/ community/participate Möglichkeit in das Entwicklerteam zu kommen? 0 170 - Moderat „Commits“ Zusammenfassung der letzen 12 Monate Wie viele Empfänger in der Emailliste? 0,3 Ja Internationales Entwicklerteam Erfahrungen der Unternehmen 0,3 Definierte Methode Software einzubinden? wenige Case Studies von Unternehmen 0 Punktzahl bei Erfüllen 0,3 gvSIG Association - Kommentar 3. Verbreitung Entwickler Gemeinschaft Kernentwickler gesponsert von Unternehmen? 0,3 http://csgis.de/joomla/index.php/extensions Mehrere Unternehmen im Entwicklerteam? Punktzahl bei Erfüllen Kommentar Software Bibliothek? 3. Modularität 0,3 http://www.gvsig.org/web/home/gvsig-home/view? set_language=en http://www.gvsig.org/web/home/community/mailinglists Ausschließlich über die gvSIG Association Punktezahl: 3,00 Software schnell zu verstehen? Beta Software und Source Code öffentlich? " Entwicklermaillingliste öffentlich? " Zusammensetzung des Kernentwicklungsteams " 0,15 " 0,15 " 0,6 " Ja (Objektiv) " http://www.gvsig.org/web/docusr " http://www.gvsig.org/web/projects/gvsig-desktop/official/gvsig-1.12/ downloads " Dokumentation für alle Nutzergruppen " Direkter Zugriff auf Quellcode " 0 " Punktzahl bei Erfüllen Kommentar 2. Entwicklungsteam Punktzahl bei Erfüllen Kommentar 1. Dokumentation GvSig" 106 Eclipse Public License EPL: Lizenzierung / Preis Sprache: ENG, DE (aber teilweise nur ENG) Version: Stabil: 1.3.2 Entwicklung: 1.3.3 Windows, GNU/ Linux und andere; Betriebssystem / Sprache uDig (udig.refractions.net) " " " " " " Benutzerfreundlich uDig ist ein Betrachter/Editor für räumliche Daten mit spezieller Berücksichtigung der OGC Standards WMS und WFS. UDIG stellt eine Plattform für die Entwicklung von Java/Eclipse GIS Applikation dar Kernfunktionen Keine File GDB PostGIS, DB2, Oracle Spatial, ArcSDE Datenbank Sogenannte Community Plugins Jedoch nicht sehr umfangreich Funktionsumfan g/ Erweiterungen 2" starkes " " Risiko" " 1" " " " 5 geringes Risiko" " Risikobewertung Softwaresupport Online Geodaten: WMS, WFS Vektor: ESRI Shape files, Mapurl, jggrass, xml, DXF, CSV Raster: ECW, JPEG 2000, jpeg, tiff, PNG. GRID, Datenformate Kommerzieller Support: - CamptoCamp Switzerland - HydroloGIS - Italy - Lisasoft - Australia - Refractions Research - Canada Englisch: IRC / Chat, Issue Tracker, Mailingliste, Dokumentation, Youtube Channel Deutsch: Quickstart Support Quelle: udig.refractions.net Entwicklung seit 2004 Entwickelt in: Java Entwicklung Freie Software 107 " " " " Punktzahl bei Erfüllen Kommentar 4. Größe der Nutzergemeinschaft Punktzahl bei Erfüllen Kommentar 3. Verbreitung Entwickler Gemeinschaft Punktzahl bei Erfüllen Kommentar 3. Modularität Punktzahl bei Erfüllen Kommentar 2. Entwicklungsteam Punktzahl bei Erfüllen " " " " 0,3 CampToCamp, HydroloGIS, Axios, Refraction, LISA SOFT JGRASS Welche Unternehmen nutzen die Software 0 Erfahrungen der Unternehmen 0,3 0,15 0,15 Ja 0,3 udig.refractions.net/download/ 0,3 udig.refractions.net/confluence/ display/ADMIN/How+to+take+part Möglichkeit in das Entwicklerteam zu kommen? 0,3 1215 - Hoch „Commits“ Zusammenfassung der letzen 12 Monate 0 nicht ersichtlich Wie viele Empfänger in der Emailliste? 0,3 udig.refractions.net/confluence/display/ADMIN/How+to+take+part www.ohloh.net/p/udig/map Internationales Entwicklerteam Punktezahl: 3,45 Software schnell zu verstehen? Beta Software und Source Code öffentlich? " Definierte Methode Software einzubinden? Eher Projektbasiert: EU GEOVISTA, 52° North nicht ersichtlich Refraction 0 Kernentwickler gesponsert von Unternehmen? Mehrere Unternehmen im Entwicklerteam? 0,15 Community Plugins / Kleine Bibliothek Software Bibliothek? 0,3 udig.refractions.net/users/ 26 Developers www.ohloh.net 0,3 Entwicklermaillingliste öffentlich? Nein, generelle Dokumenation Dokumentation für alle Nutzergruppen Zusammensetzung des Kernentwicklungsteams " 0 " 0,6 udig.refractions.net/download/ " Kommentar " Direkter Zugriff auf Quellcode " 1. Dokumentation uDig"" 108 Ehemals Jump GNU GPL Lizenzierung / Preis Sprache: Deutsch Version: Stabil: 1.5.2 (18.05.2012) Entwicklung: Windows, GNU/ Linux und andere; Betriebssystem / Sprache Open Jump (www.openjump.org) " " " " " " 2" starkes " " Risiko" " 1" " " " 5 geringes Risiko" " Referenzprojekte: lat/lon Deutschland Project Pirol Deutschland Kommerzieller Support: vorhanden Englisch: Wiki, User Forum, Mailingliste, BugTracker, Support Online Geodaten: WMS, WFS (Plugin) Erweiterung: API, scripten via BeanShell und Java Python, Plugins vorhanden Funktionsumfan g/ Erweiterungen Deutsch: Internetauftritt, Erste Schritte, F.A.Q, Keine File GDB PostGIS, ArcSDE, Oracle, MySQL Datenbank Vektor: GML, SHP, DXF, MapInfo (Plugin), GPX (Plugin) Raster: MIF & TIFF, JPG, MrSID, ECW, ESRI GRID, GIF Datenformate Risikobewertung Softwaresupport OpenJUMP ist ein einfach zu handhabendes und leistungsstarkes DesktopGIS, das es ermöglicht räumliche Daten zu bearbeiten, zu analysieren, zu vereinigen, zu speichern und anzuzeigen Kernfunktionen Quelle: openjump.org Entwickelt in: Java Entwicklung seit 2003 Update 2006 u. 2012 Entwickelt: Vivid Solutions, Refraction Research Entwicklung 109 Software Bibliothek? http://sourceforge.net/apps/mediawiki/jump-pilot/index.php?title=Plugins_for_OpenJUMP 3. Modularität Welche Unternehmen nutzen die Software Refraction; Universität Bonn, Vivid Solutions 0,3 Kommentar Punktzahl 0,3 4. Größe der Nutzergemeinschaft 0,15 0 Wenige Case Studies Erfahrungen der Unternehmen 0,3 http://sourceforge.net/apps/mediawiki/ jump-pilot/index.php? title=Contributors_to_OpenJUMP http://www.openjump.org/jpp.html http://sourceforge.net/apps/mediawiki/jump-pilot/ index.php?title=Professional_Support_Page Kommentar Punktzahl Internationales Entwicklerteam Kernentwickler gesponsert von Unternehmen? Mehrere Unternehmen im Entwicklerteam? 3. Verbreitung Entwickler Gemeinschaft Punktzahl Kommentar 0,3 Definierte Methode Software einzubinden? http://sourceforge.net/apps/mediawiki/jump-pilot/index.php? title=Plugins_for_OpenJUMP 0,3 0 Punktzahl 2. Entwicklungsteam 0,3 http://www.openjump.org/ involved.html Möglichkeit in das Entwicklerteam zu kommen? 0 458 - Moderat „Commits“ Zusammenfassung der letzen 12 Monate 0,15 https://groups.google.com/forum/? fromgroups#!forum/openjump-users Wie viele Empfänger in der Emailliste? 0,3 0,3 http://sourceforge.net/apps/mediawiki/jump-pilot/ index.php?title=Downloading_OpenJUMP Beta Software und Source Code öffentlich? http://sourceforge.net/apps/mediawiki/jump-pilot/ index.php?title=OpenJUMP_Support Punktezahl: 3,5 Software schnell zu verstehen? etwa 5 (www.ohloh.net) " Kommentar " Entwicklermaillingliste öffentlich? " Zusammensetzung des Kernentwicklungsteams " 0,15 " 0,15 " 0,6 " Punktzahl " Ja leicht zu verstehen " http://www.openjump.de/i18n_de_DE/documentation/ first/index.html " http://sourceforge.net/apps/mediawiki/jump-pilot/index.php? title=Downloading_OpenJUMP " Kommentar " Dokumentation für alle Nutzergruppen 1. Dokumentation Direkter Zugriff auf Quellcode Open Jump" Anhang 2: Fragebogen Umfrage PVM Umfrage GIS am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München 03.12.2012 Umfrage Anforderungen an die Geoinformationssoftware in der Raumplanung Erhebung und Auswertung: Michael Pichlmeier, Hochschule für Angewandte Wissenschaften München Datum: Dezember 2012! ! Abgabe bitte bis spätestens: Freitag 14.12.2012 ! bei Frau Roshau Zeitaufwand: max. 10 min Teilnehmernummer (vom Umfrageleiter auszufüllen): ___________________ Geoinformationssystem (GIS) sind seit einigen Jahren nicht mehr wegzudenken aus der Welt der räumlichen Daten. Auch der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München setzt seit 2006 GIS im täglichen Arbeitsablauf ein. Im folgendem Fragebogen sollen die Anforderungen an eine Geoinformationssoftware ausfindig gemacht werden. Diese Informationen dienen als Grundlage für eine spätere Software Strategie des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München. Die Daten in diesem Fragebogen werden Anonym erhoben und dienen ausschließlich dem Zweck Anforderungen für ein GIS zu erheben! Vielen Dank für Ihre Mitarbeit. 1 Umfrage GIS am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München ! ! ! ! ! ! ! ! 1. Haben Sie bereits mit einem GIS gearbeitet? ! ! Ja! ! 2. Benutzen Sie GIS in Ihrer Tätigkeit im Planungsverband? ! ! ! Nein Ja! ! Nein! ! ! 03.12.2012 ! (Falls Nein springen Sie auf Frage 12 ) ! ! Täglich mehrmals die Woche mehrmals im Monat 3. Wenn Ja, wie häufig nutzen Sie GIS in Ihrer Tätigkeit? Betrachtung von Geodaten Erstellen von Karten und Plänen (z.B. Flächennutzungsplan) Analyse von räumlichen Zusammenhängen (z.B. Puffer für Standortanalyse) Sonstiges 4. Für welche der folgenden Anwendungsspektren nutzen Sie GIS? (Mehrfachnennung möglich) 2 110 Umfrage GIS am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München Ja Nein 03.12.2012 Wenn Ja welche? 5. Benutzen Sie neben ArcGIS 9.2. noch andere GIS wie z.B. Quantum GIS ? Lokal Installiert Remote Rechner Sehr Zufrieden Mäßig Zufrieden Wechsel des Arbeitsplatzes 6. Wie haben Sie Zugriff auf ArcGIS 9.2 ? 7. Wie zufrieden sind Sie Allgemein mit dem ! ! ! Nicht Zufrieden ! vorhandenen ArcGIS 9.2. ? MXD u. Geodatabase ShpDateien CAD Formate (z.B. Dxf) Gedruckte Karte oder PDF 8. In welchen Datenformaten geben Sie Daten aus dem GIS weiter?! z.B. an Kollegen oder Kunden wie eine Gemeinde (Mehrfachnennung möglich)! Andere: ! ! Nein Ja Wenn Ja, warum? 9. Wechseln Sie häufig zwischen mehreren Programmen in einem! Projekt (mit räumlichen Bezug)? z.B. zwischen GIS und CAD 3 Umfrage GIS am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München 03.12.2012 10. In folgender Tabelle werden verschiedenen Eigenschaften eines GIS Systems benannt, bitte bewerten Sie diese in Hinblick auf ihre Priorität für den Nutzen im Planungsverband: Prioriät: Niedrig Mittel Hoch Funktionsumfang! ! 1 2 3 4 5 Digitalisierung und Editieren (z.B Objektfang, Stützpunktverschiebung)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Vektorformate (z.B. SHP, DXF etc.)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Rasterformate (z.B. Luftbilder als TIFF)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Kartendienste (WMS, WFS wie z.B. Geodatendienste wie DTK25)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Datenbankanbindung und alphanumerische Daten (z.B. PLZ)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Analysefunktionen (z.B. Puffer, Schnittflächen, Union, Intersect)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Beschriftung und Annotation! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Erweiterte Navigationsfunktionen (Räumliche Lesezeichen, Massstabseingabe)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Vorlagen erstellen und im Netzwerk bereitstellen (z.B. vorgefertigte Projektdateien)! ! ! ! ! ! ! ! ! Erweiterung der Funktionen durch Scripting (z.B. Python, JAVA, SQL)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Koordinatentransformationen und Georeferenzierung ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Kartenerzeugung Kartenlayout! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Zusätzliche Elemente einfügen (Texte, Bilder, Grafiken)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Legenden- und Textlayout! Bedienbarkeit Mehrere Projekte oder Karten gleichzeitig Öffnen und Bearbeiten!! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Übersichtliche graphische Oberflächen (GUI)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Programmlayout in deutscher Sprache! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Dokumentationen in deutscher Sprache! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Möglichkeit für Schulungen! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 4 111 Umfrage GIS am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München Ja Nein 03.12.2012 Wenn Ja welche? 11. Fehlen in der Tabelle Eigenschaften mit hoher Priorität? 12. Würde nach Ihrer Meinung eine aktuelle freie Geoinformationssoftware! (wie z.B. Q-GIS) eine Verbesserung gegenüber der momentan! ! ! eingesetzten ArcGIS Version 9.2. sein?! ! Ja! ! ! ! ! ! ! ! 13. Nutzen Sie Geodatenviewer im Internet oder Web Map Services wie den Bayernviewer, ! ! Google Maps oder BaySIS in Ihrer täglichen Arbeit?! ! ! ! ! ! ! ! Nein! ! Kann ich nicht beurteilen ! ! ! ! Ja! ! ! ! ! Nein ! 14. Bitte Beantworten Sie folgende Frage nur, wenn Sie derzeit nicht mit GIS am Planungsverband arbeiten: Können Sie sich vorstellen Aufgaben aus Ihrem Tätigkeitsfeld am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München mit einer Geoinformationssoftware (GIS) zu lösen? Ja, es gibt Aufgaben Bereiche in meinem Tätigkeitsbereich in der ich GIS einsetzen könnte Nein, keine meiner Aufgaben hat mit räumlichen Daten zu tun oder GIS könnte dabei eine Lösung sein Darüber kann ich keine Aussage treffen ! Vielen Dank für Ihre Teilnahme! 5 112 Anhang 3: Softwarekriterienkatalog Softwarekriterienkatalog Für den Einsatz von GIS Software am Planungsverband äußerer Wirtschaftsraum München Hinweis: Ausschlusskriterien sind in mit roten Symbol gekennzeichnet: Performance und Leistung Hardware ๏ Lauffähig auf den Standard Rechner: Hersteller HP / Prozessor Intel i5 3470 3,2 Ghz / Grafik Nvidia Quadro 600 4GB / 8GB Arbeitsspeicher / Windows 7 / 64-Bit System ๏ Lauffähig auf dem schwächster Rechner: Hersteller: Hersteller Dell / Prozessor Intel Pentium D / Arbeitsspeicher 4GB (3,5GB nutzbar) / Windows XP / 32-Bit System Software ๏Vollständig Kompatibel mit Windows 7 ๏Funktionsfähig unter Windows XP Performance • Angemessene Performance beim Laden großer Rasterdatensätze (z.B. Luftbilder) • Angemessene Performance beim Laden großer Vektordatensätze (z.B. Digitaleflurkarte) Benutzerfreundlichkeit Programmlayout • Programmlayout in deutscher Sprache ๏ Programmlayout in englischer Sprache Graphical User Interface (GUI) • Übersichtliche Graphische Oberfläche • Möglichkeit das Menü anzupassen • Tastenabkürzungen Datenverarbeitung Die Datenverarbeitung und Datenhaltung stellt eine wichtige Säule, hier sollte vor allem auf Interoperabilität geachtet werden. Vektorformate • Unterstützt werden müssen alle gängigen Vektorformate. Wichtig ist hierbei auf die Interoperabilität verschiedener Softwaretypen zu achten (Austausch CAD - GIS) • Formate: 113 Vektor - Format Dateiendung Import Export AutoCAD DWG .dwg Ja Nein ๏ AutoCAD DXF .dxf Ja Ja ๏ ESRI Shapefile .shp Ja Ja ESRI FileGDB (ab Version 9.2) .gdb Ja Ja ESRI Personal Geodatabase (ab Version 9.2) .gdb Ja Nein GML .gml Ja Ja GPX .gpx Ja Ja MapInfo TAB und MIF/MID .mif /.mid Ja Ja SQD - SICAD/open .sqd Ja Nein PostgreSQL / PostGIS - Ja Ja WFS - Ja Ja Raster - Format Dateiendung Import Export nach GDAL 1 Rasterformate • Abspeichern der Rasterdaten in einer Datenbank • Formate: ESRI GRID .grid Ja Ja Graphics Interchange Format .gif Ja Ja ERDAS Imagine .img Ja Ja .jpg Ja Ja ๏ TIFF / Geotiff; Tagged Image File Format (+Worldfile) +G4 TIff .tif/.tiff Ja Ja GRID Exchange File GxF .gxf Ja Nein PNG - Portable Network Grafics .png Ja Ja MrSid (ECW) .mrsid Ja Nein WMS - Ja Ja ๏ JPEG File Interchange Format (+Worldfile) nach GDAL1 1 Geospatial Data Abstraction Library; freie Übersetzer Datenbank für Geodaten; http://www.gdal.org/ 114 Binäre Formate Binäre - Format Dateiendung Import Export MS Excel Format .xls Ja Nein Comma Separated Value .csv Ja Ja ASCII Gridded XYZ .txt Ja Ja Import / Export • Normbasierte Austauschschnittstelle (NAS) - Anbindung nach AdV 2 ๏Karte als Datei ausgeben: PDF • Koordinaten aus einer Datei einlesen Datenhaltung ๏Öffnen mehrere Datensätze in einer Projektdatei (mindestens 24) ๏Erweiterte Topologie Funktion: Verschiedene Daten via Layer anordnen (Layerstruktur) • Dateimanager bzw. Explorer zur Datenverwaltung • Erweiterte Gruppierungsfunktion (Gruppenlayer in Gruppenlayer) Geodatenbank ๏Geometrie und Sachdaten aus dem GIS in einer externen Datenbank ablegen • Speicherung von Rasterdaten in der Geodatenbank • Speicherung von Vektordaten in der Geodatenbank • Verbindungen zu unterschiedlichen Datenbanken herstellen und verwalten • Unterstütze Datenbanken: Vollständig kompatibel mit PostGIS (PostgreSQL); Mögliche Verbindung zu Oracle Spatial, DB2 und Microsoft SQL Server • Möglicher Zugriff eines Geodaten-Servers auf die Datenbank (WMS, WFS) • Abspeichern von Lage und Ausdehnung von Geoobjekten im Raum • Speichern des räumlichen Bezugssystem der Geodaten aus dem GIS • Speichern der topologischen Eigenschaften aus dem GIS • Speichern von spatio-temporaler Datenmodell aus dem GIS • Räumliche Abfragen über das GIS auf der Datenbank (SQL) Grundwerkzeuge Die GIS Software sollte verschiedenen Grundfunktionen abdecken. Navigation ๏Zoomen und Pannen von Raster und Vektordaten • Ein- und Ausblenden von Layern • Räumliches Lesezeichen (Speichern von Massstab und Ausdehnung) • Einfache Suchfunktion • Festlegen von Massstabsbereichen für die Anzeige von Daten • Manuelle Massstabseingabe Visualisierung der Daten ๏Datenbetrachtung: Layer Transparent stellen ๏Visualisierung ganzer Layer durch eigene Symbologien 2 Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland 115 ๏Symbologien einzelner Datengruppen über eine Attributtabelle ๏Hybride Darstellung von Raster- und Vektordaten • Kanäle für Rasterdaten einstellbar (Orthophotos) • S/W Darstellung / Farbdarstellung für Rasterdaten • Sichern einer Darstellung (Druckzustand/Bearbeitungszustand) • Visualisierung Digitaler Oberflächen Modelle Editierwerkzeuge ๏Zeichnen / Konstruktionsfunktion von neuer Objekten (Punkt, Linie, Polygon, Text) ๏Geometrie manuell ändern • Geometrie automatisch bearbeiten: Generalisieren, Punktintervalle • Erweiterte Bogen- , Winkelkonstruktionen, Linienverkürzung • Selektieren ganzer Objektgruppen oder einzelner Objekte ๏Bearbeiten vorhandener Objekte (Punkt, Linie, Polygon, Text) • Fangoptionen an End-, Mittel und Schnittpunkten, Zentrum von Kreisen ๏Ausschneiden, Kopieren und Einsetzen von einzelnen und mehreren Objekten mit Attributen • Attribute hinzufügen und über die Tastatur eingeben ๏Attribute aus einer Datei einlesen und importieren • Vektorisieren von Rasterdatensätzen ๏Georeferenzierte Rasterdaten laden (JPG mit Worldfile: *.jgw) • Öffnen und bearbeiten Raster und Vektordateien gleichzeitig • Mehrstufiger Rückgängig (UNDO-) Befehl ๏AutomatischeLage- und Größenbestimmung von Objekten • Messen von Entfernungen und Flächen • Masseinheiten: Millimeter, Zentimeter, Meter, Kilometer, Grad (Format Umrechnung) Beschriftung ๏Schriften müssen frei platzierbar und verankerbar sein • Platzierung von Text durch Koordinaten über die Tastatur • Zusätzliche Schriftarten können hinzugefügt werden • Schriften müssen je nach Massstab skalierbar sein • Schriften müssen durch eine Attributtabelle automatisch platzierbar sein ๏Automatische Beschriftung von Objekten • Automatisches Ausrichten von Texten • Speichern Text in einem extra Layer bzw. extra Datei • Schriften müssen Klassifizirbar sein Georefernzierung ๏Transformationen in verschiedene Koordinatensysteme ๏Manuelles Georeferenzieren von Rasterdaten Erweiterte Bearbeitung In der erweiterten Bearbeitung müssen verschiedene Aufgaben aus dem Geoprocessing implementiert sein. Analyse und Auswertung ๏Attribute abfragen, selektieren und suchen ๏Räumliche Abfrage (Nachbarschaft, Überschneidungen, Umkreis) 116 ๏Klassifizieren nach Attributen • Kombinierte Abfragen: Räumlich und Attribute • Umgebung analysieren (z.B. Puffer) • Berechnung Statistischer Werte (Fläche, Mittelwert) • Sortieren nach Attributen Vorlagen • Projektvorlagen (definierter Symbolsatz, Layerstruktur) • Beschriftungsvorlagen (z.B. über Fonts) • Punkt-, Linien-, Polygonvorlagen • Import u. Export eigener Symbole ๏Ändern u. Speichern von Symbolen • Erstellen eigener Symbole (Punkt-, Linien-, Polygon- und Textsymbole) Kartendienste ๏Web Map Service (nach OGC) • Web Feature Service (nach OGC) Kartenlayout • Automatischer Massstab als Zahl und als Leiste • Nordpfeil einfügen • Zusätzliche Elemente in Kartenrahmen, wie Text und Bilder • Automatische Legende ๏Bearbeitung der Legende: Löschen und Hinzufügen von Objekte • Objekte des Kartenlayouts können in Gruppen organisiert werden • Vorlagen Kartenlayout • Transparenz in Legenden • Einfügen von Kartengitter und Gradnetzen Kartenexport • PDF Standard X-1a bis X-5 und Postscript ๏Freie Wahl des Kartenrahmens und des Massstabes • Direktes Ansprechen von Drucksoftware • Druckvorschau in der Software • Einstellen der Auflösung und Ausgabequalität • Rasterkomprimierung • CMYK und RGB Ausgabe • Export der Layerstruktur des GIS in ein PDF • Exportieren von Kartenserien bzw. Aufteilen in Kacheln Thematische Kartographie • Erstellung von Diagrammen auf der Karte • Automatisches Platzieren der Diagramme • Einfärben von Flächen zum erstellen von Kartogrammen • Klasseneinteilung 117 Software Support und Entwicklung Dokumentation • Deutsche Dokumentation • Dokumentation zu allen Versionen • Nutzerspezifische Dokumentation (Einführung, Anwendungen und Erweiterungen) Community • Aktive Nutzer Gemeinschaft • Internetforum in deutscher und englischer Sprache • Aktive FAQ Seite Mailinglisten • Anwender Mailingliste (DE) • Entwickler Mailingliste (ENG) • Online-Chat Kanäle (z.B. IRC) Schulungen • Möglichkeit von kommerziellen Schulungen durch externe Unternehmen • Tutorials und Testdatensatz online verfügbar Nachhaltige Entwicklung (gilt nur für freie Software) • Direkter Zugriff auf Quellcode • Internationale Zusammensetzung des Kernentwicklerteams • Beta Source Code öffentlich zugänglich • Mehr als ein Unternehmen im Kernentwicklerteam • Mehrere Unternehmen nutzen die Software • Entwicklerteam ist von mehreren Quellen gesponsert • Regelmäßige Anwendertreffen 118 Anhang 4: Performance Test Darstellungsdaten Datentyp Name Darstellung Raster Tif 4439600_5339700 Gestrecke Darstellung der 1Bit Pixeltiefe Raster JPG 4444000_5342000 einfache Darstellung aller 3 Kanäle 4448000_5342000 einfache Darstellung aller 3 Kanäle DXF Mai129FNP070112 einfache Darstellung SHP Vektor Punkte baeume_bestand Einfaches Symbol planzeichen Unterschiedliche Einzelwerte nach Spalte „code“ -> Punkt klassifizierte Farben + Beschriftung nach „PROJBESCHR“ (Arial, 8, ohne Freistellung) Baum_Vorhanden Unterschiedliche Einzelwerte nach Spalte „Handle“ -> Punkt klassifizierte Farben Baum_Planung Unterschiedliche Einzelwerte nach Spalte „Handle“ -> Dreieck klassifizierte Farben Baudenkmal_Linie Einfaches Symbol Bahn Einfaches Symbol Aussichtspunkt Einfaches Symbol fluesse Einfaches Symbol fuss_rad_weg Einfaches Symbol gemarkungsgrenzen Einfaches Symbol Anbauverbog Einfaches Symbol laermschutz_flug Einfaches Symbol leitungen Einfaches Symbol ode Einfaches Symbol schutzgebiete Einfaches Symbol strassen Unterschiedliche Einzelwerte nach Spalte „Art“ -> Punkt klassifizierte Farben + Beschriftung nach „PROJBESCHR“ (Arial, 8, ohne Freistellung) Altlasten Einfaches Symbol Abgr_Aufsch Einfaches Symbol Baudenkmal Einfaches Symbol 12_aenderung Einfaches Symbol SHP Vektor Linien SHP Vektor Polygone 119 Datentyp Name Darstellung ffh_gebiete 10% gepunktet fl_m_oekolog_funktion Einfaches Symbol flughafen Einfaches Symbol gehoelz Einfaches Symbol Biotope 10% Kreuzschraffur landschaftsbestandteil 10% Schraffur (45°) oeko_flaechen Einfaches Symbol roughfflächen Einfaches Symbol waldrand Einfaches Symbol baunutz Unterschiedliche Einzelwerte nach Spalte „Code“ -> Flächen klassifizierte Farben gemeindegrenzen Einfaches Symbol Größe aller Daten: ca. 393 MB 120 Anhang 5: Leitbild GIS Einsatz PVM Leitbild GIS Einsatz am PVM Leitbild GIS Einsatz am Planungsverband München Dieses Leitbild ist eine Vision für den GIS Einsatz am Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München. Es beschreibt die Idealvorstellung für die technische Unterstützung durch Software in den täglichen Aufgabengebieten des Verbandes. Der Kerngedanke hinter diesem Leitbild ist, dass jeder Mitarbeiter im PVM, der räumliche Daten bearbeitet, Zugang zu einem GIS hat. Auch Mitarbeiter die Geodaten nicht selbst editieren, aber mit diesen in Berührung kommen oder sie zumindest betrachten, sollen Zugriff zu einem GIS Arbeitsplatz haben. Ausschlaggebend dafür ist der einfache Zugang zur Software. Ohne großen Aufwand müssen aus dem Datenpool Pläne und Karten sowie andere räumliche Daten allen Nutzern zugänglich gemacht werden können. Daten müssen auch aus externen Quellen im selben Programm geöffnet werden können, z.B. durch das einbinden OGC konformer Webdienste. Den Mitarbeitern müssen dabei alle nötigen technischen Werkzeuge zur Verfügung stehen um ihre Aufgaben bestens lösen zu können. Ein besonderer Fokus sollte dabei auf die Grundfunktionen eines GIS, sowie die Beschriftungs- und Layoutfunktionen gelegt werden. Der GIS-Einsatz soll folgende Aufgabenbereiche im PVM unterstützen: Erstellung und Bearbeitung von Flächennutzungsplänen und deren Änderungen, die Erstellung von Standortanalysen sowie Tabellenkalkulationen und Statistiken mit räumlichen Bezug. Die wichtigsten Datenströme verlaufen intern zwischen den PlanerInnen und den ZeichnerInnen oder zwischen den PlanerInnen selbst. Zusätzlich werden Daten mit externen Anbietern sowie mit Kunden ausgetauscht. Daten werden derzeit dateibasiert und nach Projekten sortiert gehalten. In Zukunft sollten die Daten auch zentral in einer Datenbank gespeichert werden können. Das GIS muss also eine Datenbankschnittstelle haben, um auf eine objektorientierte räumliche Datenbank zugreifen zu können. Über das Intranet muss ein schneller Datenfluss sichergestellt werden, in dem mehrere Nutzer auf eine Datei zugreifen können, jedoch nur eine Person einen Datensatz editieren kann. Zusätzlich muss es die Möglichkeit geben ein Backup von den Daten zentral auf einem Server zu speichern, um eine Datensicherheit zu gewährleisten. Daten müssen auch externen Nutzern, wie Mitgliedern des Verbandes schnell zu Verfügung gestellt werden können. Dies muss in verschiedenen Datenformaten nach den OGC-Standards möglich sein (Stichwort Normbasierte Austausch Schnittstelle). In Zukunft soll die Möglichkeit bestehen, die Daten öffentlich oder über einen geschützten Zugang über webbasierte Dienste (z.B. WMS) Bürgern sowie Gemeinden zu Verfügung zu stellen. Die GIS Software soll eine Ergänzung zu der eingesetzten CAD Software darstellen. Da sich beide Welten überschneiden, muss ein Datenaustausch über ein entsprechendes Austauschformat problemlos möglich sein. Um einen optimalen Arbeitsablauf zu gewährleisten, muss jeder Mitarbeiter einen Zugang zu einer deutschsprachigen Dokumentation haben und ggf. Weiterbildungen bekommen. 121 Anhang 6: Auf der CD befinden sich folgende Elemente: - Bachelorarbeit Digital im PDF-Format - Daten der Nutzwertanalyse: - Checkliste der getesteten Produkte im PDF-Format - Gesamtergebnis als PDF - Testdatensatz - Leitbild GIS Einsatz am PVM - Marktanalyse 122 Anhang 7: DVD: OSGeo-Live 6.5 Auf der DVD befinden sich Installationsdateien aller freien GIS Produkte für die Betriebssysteme Windows und Mac. Um die Programme ohne Installation auszuprobieren, einfach: 1. Die DVD oder den USB Stick in einem Computer laden oder in einer Virtuellen Maschine. 2. Computer neustarten. (achten Sie auf die Boot-Reihenfolge) 3. Drücken Sie “Enter” für Inbetriebnahme & Login. 4. Wählen Sie Anwendungen aus dem “Geospatial” Menü. ! ! ! ! ! ! ! ! 123 nach LIVE.OSGEO.ORG (2013) _________________________ _________________________ (Vorname Name) (Ort, Datum) _________________________ (Geburtsdatum) __________________________imWS/SS_________________________ ! ! (Studiengruppe) ERKLÄRUNG gemäß § 35 Abs. 7 RaPO Hiermit erkläre ich, dass ich die Bachelorarbeit selbständig verfasst, noch nicht anderweitig für Prüfungszwecke vorgelegt, keine anderen als die angegebenen Quellen oder Hilfsmittel benützt, sowie wörtliche und sinngemäße Zitate als solche gekennzeichnet habe. _______________________________________________ (Unterschrift) 124