3. Wellenoptik Licht als Welle 3.1. Ein intuitiver Zugang zu Beugungsphänomenen Huygenssches Prinzip: Jeder Punkt der Wellenfront ist Ausgangspunkt einer neuen Welle d k d ll f i k i ll Die Amplituden dieser Wellen können sich verstärken oder auslöschen ⇒ konstruktive oder destruktive Interferenz p. 125 3.1.1 Fernfeldbeugung am Doppel(Mehrfach)spalt mit dünnen Öffnungen Eine rasche Ableitung zur Lage der Maxima Konstruktive Interferenz Gangunterschied benachbarter hi d b hb Teilstrahlen = ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge p. 126 Einfache Reihenüberlegungen für die Vielstrahlinterferenz Zahl p von ebenen Wellen, die einen je festen Phasenschub δ zu einander haben, der z.B. durch einen Gangunterschied d entstanden ist Die Intensität ist dann: Darin Additionstheorem für Winkelfunktionen: Bild: M. Arndt, Univ. Wien Diskussion der Vielstrahlinterferenz p=2 I 1 0.8 06 0.6 0.4 0.2 p=3 1 0 0 5 10 15 20 5 10 15 20 5 10 15 20 5 10 15 20 0.8 0.6 0.4 0.2 p=5 10 0 0.8 0.6 0.4 Mehr Teilstrahlen p: ⇒ Hauptmaxima bei δ=2πm 0.2 p = 10 10 0 0.8 0.6 0.4 ⇒p p‐2 2 Nebenmaxima ⇒ schärfere Interferenzen 02 0.2 0 0 δ 3.1.1 Fernfeldbeugung am Spalt Herleitung des Winkels zum Beugungsminimum : Man kann den Einzelspalt in unendliche Man kann den Einzelspalt in unendliche viele Punkte eingeteilt vorstellen Jeder Punkt ist Ausgangspunkt für eine El Elementarwelle t ll Wenn 2 Wellen einen Weglängenunterschied von λ/2 haben, interferieren sie destruktiv. Wenn dies für die Welle im Ursprung und die Welle in der Spaltmitte gilt, dann gilt dies für alle dazu konstant versetzten Punkte auch! g g g g ⇒ Bedingung für Beugungswinkel zum Minimum Bild: nach Tipler Physik, Spektrum Verlag Einzelspaltbeugung als Vielstrahlinterferenz Δ/2 M lti li i Multipliziere mit: it Mit: Aufteilung des Spalts in unendlich viele Teilstrahlen: Bild: nach Tipler Physik, Spektrum Verlag 3.1.3. Fernfeldbeugung am Gitter endlicher Spaltbreite Das reale Gitter besteht aus Spalten endlicher Breite a, im Abstand g ⇒ Das Einzelspalt‐Beugungsbild ist die Einhüllende des Gesamtbildes 0.8 0.6 0.4 0.2 0 Bild: M. Arndt, Univ. Wien -1 0 1 3.1.4 Interferenz an dünnen Schichten 'Gleiche Neigung' Aus Skizze Snellius‘ Gesetz Konstruktive Interferenz für: http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/wellenoptik/interferenz2c.vlu/Page/vsc/de/ph/14/ep/ einfuehrung/wellenoptik/i2_duenne1.vscml.html Interferenz an dünnen Schichten 'Gleiche Dicke', Newton‐Ringe, qualitativ Beleuchtung mit parallelem, monochromatischem Licht Beobachtung Sowohl in Transmission als auch Reflexion: Ri Ringe !! !! http://de.wikipedia.org/wiki/Newtonsche p p g _Ringe g Erklärung Interferenz der Strahlen die am Luft Glas Übergang reflektiert werden Interferenz der Strahlen die am Luft‐Glas‐Übergang reflektiert werden http://www.phyta.net/images/newton06.gif http://de.wikipedia.org/wiki/Newtonsche_Ringe Newton‐Ringe, quantitativ… Bei senkrechtem Einfall: Phasensprung 180° bei Reflex an optisch dichterem Medium Weglängenunterschied Bedingung für destruktive Interferenz: g g Verschiebung um ungeradzahlige Vielfache der halben Wellenlänge Höhensatz Einsetzen Wo sonst gibt es Interferenz an dünnen Schichten ? Dias die in Glas gerahmt sind Dias, die in Glas gerahmt sind. Seifenblasen. Dünner Ölfilm Flügel einiger Schmetterlingsarten. Lepidoptera = altgriechisch Schuppenflügler Aus Interferenzfarben erhält man Hinweise auf die Schichtdicken. Vergütung von Optiken Auslöschung von R1 und R2 Gleiche Amplitude Gleiche Amplitude Aus Fresnel‐Formeln (senkrechter Einfall) http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:ARlayer.png Gleiches Resultat auch bei präziser Rechnung (Mehrfachreflexion…) p g( ) 180° Phasenverschiebung Wähle Dicke der Schicht: d = λ/4 ⇒ ähl i k d hi h d λ/ Bei Hin und Rücklauf: d i i d ü kl f deff = λ/2 λ/ Reflexion am festen Ende macht Sprung von λ/2, aber an beiden Schichten ! Typische Materialien: Kryolith (Na3AlF6 n=1.33) oder MgF2 (n=1.38) auf Glas (n=1.5) Dielektrische Spiegel & Interferenzfilter… Spiegel: Interferenz kann Auslöschung oder Verstärkung in Reflexion bewirken Spiegel mit 99.99999 % Reflektivität auf die Art herstellbar Sehr kleine Verluste realisierbar Sehr kleine Verluste realisierbar Resonatoren in den die Photonen 10.000.000 mal umlaufen… Interferenzfilter Sehr schmalbandige Trennung von verschiedenen Wellenlängen möglich: Δλ =0.1 nm Durchstimmbarkeit durch Verkippen (Vergrößerung des Weges ) durch Verkippen (Vergrößerung des Weges …) Anwendung z.B. in Fluoreszenz und Raman‐Spektroskopie 3.1.5. Typische und technische relevante Interferometer Das Michelson‐Interferometer Anwendung: Michelson‐Morley: Suche nach dem Äther S kt l Spektralanalyse l Messung sehr kleiner Distanzen Messung von Oberflächenqualität g q Spiegel Gravitationswellendetektoren L1 L1 Laserstrahl halbdurchlässiger Spiegel L2 Verfahrbarer Spiegel Schirm/Kamera Bild: M. Arndt, Univ. Wien Anwendung des Michelson Inteferometers Twyman‐Green interferometer Krümmung der Linse kompensiert durch Krümmung des Wölbspiegels Annahme: Annahme: Perfekter Hohlspiegel (teurer Masterspiegel) Brechkraft zweier dünner Optiken im Kontakt addiert sich p Dann: Gute Linse ⇒ homogene Bildausleuchtung Schlechte Linse ⇒ Schlieren Aus Schlierenmuster: Information, wo nachzuschleifen ist wo nachzuschleifen ist Sphärischer Spiegel: R=2f Laserstrahl Bild: M. Arndt, Univ. Wien Schirm Testlinse Brennweite f Jamin Interferometer Idee: Analog zu Michelson‐Experiment Analog zu Michelson‐Experiment Aufbau: Keine verfahrbaren Spiegel Keine verfahrbaren Spiegel Extrem hohe mechanische Stabilität Anwendung Untersuchung von Phasenobjekten HR-Beschichtung Laserstrahl Phasenobjekt TR-Beschichtung Bild: M. Arndt, Univ. Wien Lloyd'scher Spiegel Anwendung: photolithographische Herstellung von Nanostrukturen Enorme Präzision möglich: photolithographische Herstellung von mechanischen Gitter mit Periodengenauigkeit g g von Δg< 0.5 Å Das entspricht einer Abweichung Das entspricht einer Abweichung der mittleren Gitterkonstante um weniger als 1 Wasserstoffatom ! Das Mach‐Zehnder‐Interferometer Aufbau: Strahlteiler ⇒ Spiegel ⇒ Phasenschieber k bi i hl il ⇒ Rekombination am Strahlteiler ⇒ 2 getrennte Ausgänge die zueinander komplementär sind Anwendung: Lasergyroskope (Flugzeug Navigation) Lasergyroskope (Flugzeug‐Navigation) Materielwelleninterferometrie http://de.wikipedia.org/wiki/Mach-Zehnder-Interferometer Fabry‐Perot Interferometer 2 Spiegel: Reflektivität: r, r‘ Transmission: t, t‘ Brechungsindex zwischen Spiegeln: nf Phasenschub zwischen einem Roundtrip und direkter Reflexion direkter Reflexion: Phase bei Reflexion, hier zunächst vernachlässigt Summer aller reflektierten Teilwellen Bild: M. Arndt, Univ. Wien Fabry‐Perot: Nach wenig Algebra aus vorhergehender Folie … Phasenschub: Reflektierte Intensität Transmittierte Intensität = Airy‐Funktion A(Ѳ) Definition des Finesse‐Koeffizienten: Definition des Finesse‐Koeffizienten: Definition der Finesse Definition der Finesse: 1 Spektroskopie am Fabry‐Perot Interferometer 0.8 0 6 0.6 0.4 1 Spiegel habe 1% Transmission 0.2 Dann haben 2 dieser Spiegel 0 0.01 100% Transmission !! I t f Interferenz und funktioniert nur für d f kti i t fü ganz wohldefinierte Spiegelabstände. Frequenz 0.01 0.01 0.01 1 Transm mission Dieser ‚Zaubertrick‘ beruht auf R=0 99 R=0.99 0.8 0.6 0 4 0.4 0.2 0 0.01 R=0.8 F Frequenz 0.01 0.01 0.01 1 0.8 Der Abstandsgenauigkeit wird umso Der Abstandsgenauigkeit wird umso 0.6 Kritischer, je höher die Reflektivität 0.4 der Einzelspiegel ist. der Einzelspiegel ist. 0 2 0.2 0 0.01 Bild: M. Arndt, Univ. Wien R=0.3 0.01 0.01 Frequenz 0.01 Anwendungen von Fabry‐Perot‐Resonatoren Laserresonatoren Frequenzselektive Elemente in Lasern Frequenzstabilisierende Elemente für Laser S kt k i h R f Spektroskopische Referenzelemente l t Vermessung von Wellenlängen g g Beugung im Alltag Strukturen in der CD sind vergleichbar mit der g g Wellenlänge um möglichst viel Inofmration speichern zu können Mikrostrukturen erzeugen Beugungsfarben 1. Federkleid der Ente d kl id d 2. Bild: Wikipedia Prachtkäfer p. 148 Beugung im Alltag (2) http://www.physik.uni-kassel.de/exp2/vorlesungen/Exp-Ph-II/Beugung.pdf p. 149 Beugung zur Spektralanalyse: Aufbau eines Czerny‐Turner Monochromator/Spektrographen Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Monochromator Eingangsbündel, Winkel angepasst an maximale Ausleuchtung von C Parallelisierung am Hohlspiegel C für maximale Ausleuchtung von D am Hohlspiegel C für maximale Ausleuchtung von D Beugung an (dreh‐ und auswechselbarem) Gitter D Fokussierung durch Spiegel E auf Spalt F Spalt F (Monochromator) oder CCD Array anstelle von Spalt F (Spektrograph) Auflösungsvermögen des Gitterspektrographen Je mehr Striche ausgeleuchtet werden, desto schärfer werden die Linien (2 Seiten zuvor) Viele Striche pro mm (typisch 1200/mm) Viele Striche pro mm (typisch 1200/mm) Große Gitterflächen (bis zu 100 mm x 100 mm) Also bis zu ca. 100.000 ausgeleuchtet Linien Also ca. bis zu Δλ/ λ = 1 : 100.000 Also bis hinunter zu Δλ<0.01 nm Auflösung natürlich aber auch bestimmt durch V fü b Verfügbare Lichtstärke ⇒ Li ht tä k b ti bestimmt Größe von Ein/Austrittsspalt t G öß Ei /A t itt lt Qualität der Fotodetektoren (Ortsauflösung und Empfindlichkeit von CCDs… ) Fizeau Interferometer zur hoch‐präzisen Wellenlängenmessung Kalibrierte "Inteferenz am Luftkeil" p. 152 Fizeau‐Wavemeter Funktion Licht wird durch Faser eingekoppelt Kollimation mit Spiegel Festkörper kö Fizeau‐interferometer erzeugt i i f Interferenzmuster f Zylindrerlinse projiziert Interferogramm auf 2048 channel line CCD Computer liest Computer liest diese aus und die software vergleicht und die software vergleicht es mit einer Kalibrationskurve Keine mechanisch bewegten Teile sehr stabil und präzise Mi t Wellenlängen W ll lä bi zu 8 Stellen 8 St ll genau Misst bis Gut für : kontinuierliche und gepulste Lichtquellen kontinuierliche und gepulste Lichtquellen Mechanisch anspruchsvolle Umgebungen (Flugzeug etc.) p. 153 3.2. Ein mathematischer Z Zugang zur Beugung B p. 154 Bestimmung der Feldverteilung hinter einer Öffnung Bestimmung der Feldverteilung E(x1,y1) hinter einer gleichförmig ausgeleuchteten Apertur A(x0,y0) y1 y0 x0 0 Ebene Welle Bild: http://www.physics.gatech.edu/gcuo/lectures/ x1 P1 Annahmen: Kirchhoff Annahmen: 1) Maxwell Gleichungen bestimmen die Propagation. 2) Feld und Ableitung des Feldes in der Apertur = als ob kein Schirm vorhanden wäre. 3) Direkt hinter dem Schirm (Schatten) 3) Direkt hinter dem Schirm (Schatten) Das Feld und seine Ableitungen verschwinden. G E ( r G ,Gt ) = 0 ∇E ( r , t ) = 0 G G E (r , t ) ∇E (rG , t ) G E ( r G ,Gt ) = 0 ∇E ( r , t ) = 0 Kuriose Nebenbemerkung: 1. Das Problem ist durch die Summe dieser Annahmen überbestimmt 2 2. Man kann zeigen zeigen, dass das Feld theoretisch dann überall verschwindet Dennoch: 1. Hervorragender Übereinstimmung der Ableitung mit Experimenten… Die Kirchhoff‐Fresnel‐Formeln als Konsequenz des Huygens‐Prinzips Das Feld E(x1,y1) in der Distanz z hinter der Öffnung: E ( x1 , y1 , z ) = ∫∫ h( x1 − x0 , y1 − y0 , z ) E ( x0 , y0 ) dx0 dy0 A (x0 , y0 ) where : mit 1 exp(ikr01 ) h( x1 − x0 , y1 − y0 , z ) = iλ r01 and und:: r01 = z 2 + ( x0 − x1 ) + ( y0 − y1 ) 2 2 Interpretation: h = auslaufende Kugelwelle, ‐ Die Intensität fällt quadratisch mit dem Abstand (Energieerhaltung) ‐ Die Intensität fällt quadratisch mit der Wellenlänge (größere Beugung) r = Betrag des Abstands vom Quellpunkt zum Schirmpunkt Fresnel‐Näherung: Entwicklung des Exponenten in 2. Ordnung 1. Gute Näherung im Zähler (linear): 2. Nenner: Entwicklung 2. Ordnung im Exponenten (Fresnel‐Näherung:) r01 = z 2 + ( x0 − x1 ) + ( y0 − y1 ) 2 ⎛x −x ⎞ ⎛ y −y ⎞ = z 1+ ⎜ 0 1 ⎟ + ⎜ 0 1 ⎟ ⎝ z ⎠ ⎝ z ⎠ 2 2 2 2 2 ⎡ 1 ⎛ x0 − x1 ⎞2 1 ⎛ y0 − y1 ⎞2 ⎤ x0 − x1 ) ( y0 − y1 ) ( ≈ z ⎢1 + ⎜ + ⎟ + ⎜ ⎟ ⎥= z+ 2z 2z ⎢⎣ 2 ⎝ z ⎠ 2 ⎝ z ⎠ ⎥⎦ Einsetzen der Näherungen: E ( x1 , y1 ) = ∫∫ A ( x0 , y0 ) 2 2 ⎧ ⎡ ⎤ ⎫⎪ x − x y − y ( ) ( ) 1 ⎪ 0 1 0 1 exp ⎨ik ⎢ z + + ⎥ ⎬ E ( x0 , y0 ) dx0 dy0 2z 2z iλ z ⎥⎦ ⎪⎭ ⎪⎩ ⎢⎣ Fresnel‐Näherung : Fortsetzung… Ausmultiplizieren im Exponenten E ( x1, y1 ) = ∫∫ ⎧⎪ ⎡ (x02 − 2x0 x1 + x12 ) ( y02 − 2 y0 y1 + y12 ) ⎤⎫⎪ 1 exp ⎨ik ⎢ z + + ⎥⎬ E(x0 , y0 ) dx0 dy0 iλz z z 2 2 ⎪⎩ ⎣ ⎦⎪⎭ A( x0 , y0 ) Herausziehen der konstanten Terme vor das Integral: ⎡ x12 + y12 ⎤ exp(ikz) exp ⎢ik E ( x1, y1 ) = 2z ⎥⎦ iλ z ⎣ ∫∫ ⎧⎪ ⎡ (−2x0 x1 − 2 y0 y1) (x02 + y02 ) ⎤⎫⎪ exp ⎨ik ⎢ + ⎥⎬E ( x0 , y0 ) dx0 dy0 2z 2z ⎦⎪⎭ ⎪⎩ ⎣ A(x0 , y0 ) ∞ ∞ E ( x1 , y1 ) ∝ ∫∫ −∞ −∞ ⎧⎪ ⎡ (−2 x0 x1 − 2 y0 y1 ) ( x02 + y02 ) ⎤ ⎫⎪ exp ⎨ik ⎢ + ⎥ ⎬ A(x0 , y0 ) dx0 dy0 2z 2 z ⎦ ⎭⎪ ⎩⎪ ⎣ Das ist ein Fresnel‐Integral. E k Es kann analytisch l i h nicht i h gelöst lö werden, d d.h. es hat keine geschlossene Form, sondern benötigt Computersimulationen. Beugung einer ebenen Welle am Spalt: Übergang von der Nahfeldbeugung zur Fernfeldbeugung Nahfeld Mehr Infos auch: http://www.physics.gatech.edu/gcuo/lectures/ Entfernung f g vom Spalt p Fernfeld Von der Nahfeldbeugung (Fresnel‐Beugung) zur Fernfeldbeugung (Fraunhofer‐Beugung) Erinnerung: Kirchhoff‐Fresnel in 2. Ordnung (= Fresnelbeugung) ⎡ x12 + y12 ⎤ exp(ikz) E ( x1, y1 ) = exp ⎢ik iλ z 2z ⎥⎦ ⎣ ∫∫ ⎧⎪ ⎡ (−2x0 x1 − 2 y0 y1) (x02 + y02 ) ⎤⎫⎪ + exp ⎨ik ⎢ ⎥⎬ E ( x0 , y0 ) dx0 dy0 2z 2z ⎦⎭⎪ ⎩⎪ ⎣ A(x0 , y0 ) 1. Bedingung: beugende Apertur D2 ≥ x02 + y02 2. Bedingung: kD 2 di k 2/2z << 1 /2 1 ⇒ quadratische Terme << 1, kleiner als lineare Terme ⇒ 1. Ordnung behalten ⎡ x12 + y12 ⎤ exp(ikz) expp ⎢ik E ( x1, y1 ) = ⎥ iλ z 2 z ⎣ ⎦ ∫∫ A( x0 , y0 ) ⎧ ik ⎫ exp p ⎨− ( x0 x1 + y0 y1 ) ⎬ E ( x0 , y0 ) dx0 dyy0 ⎩ z ⎭ Wo liegt die Grenze zwischen Nah‐ und Fernfeld in der Praxis ? Aus der obigen Näherung: z >> kD2/2 = π D2/λ Lichtbeugung (Praktikum): D = 100 µm, λ = 500 nm z >> 6 cm Atominterferometrie D = 5 µm, λ = 200 pm z >> 0.4 m Molekülbeugung (QO‐Forschung) D 100 µm, λ = 5 pm D = 100 5 z >> 6 km Beachte die nahe Verwandtschaft mit dem Talbot‐Kriterium LT = 2D2/λ Fraunhoferbeugung und Fouriertransformation Vernachlässigung der Krümmung der Wellenfronten ⇒ Lineare Näherung für x, y im Exponenten … ∞ ∞ E ( x1, y1 ) ∝ ∫∫ ⎧ ik ⎫ exp ⎨− ( x0 x1 + y0 y1 ) ⎬ A(x0 , y0 ) E(x0 , y0 ) dx0 dy0 ⎩ z ⎭ −∞ −∞ Ebene Welle: E(x0,y0) = const Fernfeldbeugungsbild = Fouriertransformation der Aperturfunktion E ( kx , ky ) ∝ Y mit: kkx = kx mit: kx1/z ky = ky1/z { A(x, y) E(x, y)} mit: θ mit: θx = k = kx/k θy = ky/k Beugung an einer Kreisblende ‘Airy Pattern’ & Bessel‐Funktion. Bild : Rick Trebino, http://www.physics.gatech.edu/gcuo/lectures/ B Beugung an einer i Bl d Blende Bild: M. Czirkovits & P. Dangl, Univ. Wien Fraunhoferbeugung am Doppelspalt A(x0) = rect[(x0+a)/w] + rect[(x0‐a)/w] w ‐a w 0 a x0 E ( x1 ) ∝ Y { A( x0 )} ∝ sinc[ i [w(kx k 1 / z ) / 2]exp[ 2] [+ia i (kx k 1 / z )] + sinc[w(kx1 / z ) / 2]exp[−ia (kx1 / z )] E ( x1 ) ∝ sinc( wkx1 / 2 z ) cos(akx1 / z ) Bild : Rick Trebino, http://www.physics.gatech.edu/gcuo/lectures/ 3.3 Nahfeldeffekte: 3.3.1 Beugung an der Kante Hier nur qualitativ: Bei der Beugung an der Kante reicht die Lichtintensität in den geometrischen Schatten hinein (s. Werte im linken grauen Feld) Ohne Beweis: Die Position des ersten Interferenzmaximums (rechts vom Schatten) auf einem Schirm in ( ) Entfernung L hinter der Kante ist um die Distanz x von dieser Kante entfernt: Intuitiv: Das ist die einzige sinnvolle Art eine Distanz aus d den relevanten Beugungslängen (Wellenlänge und l B lä (W ll lä d Entfernung ) zu konstruieren p. 166 3.3.2 Fresnel‐Zonenplatte Fresnel‐Zonenplatte Idee: Abbildung durch Wellenoptik ohne Linse Ausblenden der Zonen, Ausblenden der Zonen die destruktiv zum Bild beitragen Anwendungen: Rö Röntgenoptik, Atomoptik, Elektronenoptik ik A ik El k ik Aus Grafik: Wechsel zwischen konstruktiver und destruktiver Interferenz, wenn Paraxiale Näherung: g,b >> r Kürzen und Umformen Bild: M. Arndt, Univ. Wien Fresnel‐Zonenplatte: 2 Grenzfälle 1. Abbildung vom Brennpunkt ins Unendliche: 2. Abbildung 2f:2f = Abbildung ohne Vergrößerung, Merke: In der Nahfeldbeugung Skalieren die Dimensionen wie Das Fresnel‐Zonenmuster entspricht dem Hologramm eines Punktes mit ebener (Fall 1) oder sphärischer (Fall 2) Referenzwelle 3 3 3 Talbot –Effekt im Experiment 3.3.3. Talbot –Effekt im Experiment Selbstabbildung eines Gitters p. 170 3.3.3. Der Talbot Effekt Selbstabbildung eines Gitters im Nahfeld Kriterium für Selbstabbildung: Überlappen von 0. Ordnung von Spalt m, 1. Ordnung von Spalt m+1, 2. Ordnung von Spalt m+2 … Identisches Kriterium für alle m Bild: M. Arndt, Univ. Wien ⇒ Talbotlänge: Beachte: Beachte: 1. Diese Definition beschreibt ein um 180° verschobenes Selbstbild des Gitters. 2. In der doppelten Distanz ist das Bild unverschoben Mathematischer Hintergrund zum Talbot‐Effekt Fresnel Beugung an Gitter mit Transmissionsfunktion t(x) Gitter ist eine periodische Struktur: Fourier Ansatz Einsetzen von t(x) in ψ ergibt : ⇒ ψL = t(x) Selbstabbildung wenn L= Vielfaches der Talbot‐Länge d2 ⇒ for : L = 2m ⋅ ≡ 2m ⋅ LTalbot λ Bild: R. Gross 3.4 Der Begriff der Kohärenz … lat. „Zusammenhang“ … die Eigenschaft interferieren zu können. Zwei Lichtwellen sind z.B. kohärent, wenn sie die gleiche Frequenz und eine konstante Phasendifferenz haben. Zweistrahlinterferenz: Basierend auf einer Lichtquelle 2 Schmale Bündel ausgeblendet über Spiegel auf Punkt P geschickt. g gleiche Quelle Q ⇒ feste Phasenlage g über die Kohärenzzeit tc Atome einer thermischen Quelle emittieren zufällig (spontan) Keine Phasenbeziehung über Zeiten länger als die Lebensdauer der länger als die Lebensdauer der atomaren Zustände tc Keine Phasenbeziehung zwischen Keine Phasenbeziehung zwischen den atomaren Quellen Bild: M. Arndt modifiziert von R. Gross (nach : Bergmann Schaefer) Bedingungen für Interferenz (1) Zeitliche (spektrale) Kohärenz Halbwertsbreite U Umrechnung in Frequenz: h i F (1)Interferenzmaximum bei λ0 : (2) Interferenzminimum bei λ1 : Subtraktion (2)‐(1): Kl i W ll lä Kleine Wellenlängen‐Differenzen: Diff Kohärenzlänge: Bild: M. Arndt, Univ. Wien Kohärenzzeit: hä i 3.5 Wellenpakete Ein Wellenpaket ist eine Superposition von Einzelwellen verschiedener Frequenzen. Beispiel: Gauß‐Wellenpaket = Summe über ebene Wellen mit Gauß‘scher Summe über ebene Wellen mit Gauß‘scher Gewichtung Phasengeschwindigkeit und Gruppengeschwindigkeit Phasengeschwindigkeit Gibt an mit welcher Geschwindigkeit sich Stellen konstanter Phase bewegen Ist frequenzabhängig (Dispersion im Medium !) q gg p Ergibt sich zu Gruppengeschwindigkeit Gibt an mit welcher Geschwindigkeit sich die Einhüllende des Wellenpaketes bewegt Ergibt sich zu E ibt i h Ist in vielen Fällen gleich der Signalgeschwindigkeit Ausnahme: stark verlustbehaftete Medien (z.B. Tunneln durch Wellenleiter) Charakteristische Geschwindigkeiten Frontgeschwindigkeit Beschreibt die Geschwindigkeit von Flächen konstanter Amplitude Beschreibt die Geschwindigkeit von Flächen konstanter Amplitude Signalgeschwindigkeit Beschreibt die Geschwindigkeit eines Signals Ist gleich der Gruppengeschwindigkeit (wenn es keine Verluste gibt) Diese wird mit beeinflusst von Form des Signals Signalhöhe g Signal‐zu‐Rausch‐Verhältnis Die Signalgeschwindigkeit ist immer kleiner als die Lichtgeschwindigkeit! Ei Ein unabgeschwächtes b h ä ht Signal (im Vakuum) lässt sich immer leichter Si l (i V k ) lä t i h i l i ht (früher) detektieren als ein abgeschwächtes (s. Tunneln) Wellenpakete mit v>c und v<0 p http://gregegan.customer.netspace.net.au/APPLETS/20/20.html 4 Polarisation des Lichts 4. Polarisation des Lichts 4.1. Nachweis der linearen Polarisation Gitterpolarisatoren für cm‐Wellen Eingang polarisiert Detektor polarisiert Foto: M. Czirkovits & P. Dangl, Uni Wien Licht regt die Elektronen längs des Drahtes zur Schwingung an Absorption und Dämpfung längs Gitterstäben Reemission mit 180° Phasenschub: Destruktive Interferenz ! Demonstration in der Vorlesung mit Mikrowellen ! Linearer Dichroismus in Polaroid‐Folien „H‐sheet“ ist ein mit Jod getränktes Polyvinyl‐Alkohol (PVA) Polymer Die Polymere werden im Produktionsprozess gestreckt ausgerichtet Elektronen können nur längs der Molekülketten schwingen Licht mit Polarisation parallel zur Molekülachse wird Bevorzugt absorbiert per Interferenz (!) hinter der Folie ausgelöscht : per Interferenz (!) hinter der Folie ausgelöscht : 180° Phasenschub im getriebenen Oszillator weit oberhalb der Resonanzfrequenz Licht mit senkrechter Polarisation kann die Elektronen kaum in Bewegung versetzen und wird transmittiert. p. 181 Parallele Polarisatoren transmittieren das Licht Gekreuzte Polarisatoren blockieren das Licht blockieren das Licht Blockade kann durch „zusätzliche Blockade kann durch zusätzliche Projektion“ teilweise aufgehoben werden p. 182 Zerlegung linear polarisierten Lichts y α Superposition zweier Wellen x orthogonal orthogonal gleiche Phase + Frequenz beliebige Amplitude ⇒ neue linear polarisiert Welle Ex ( z , t ) = Re { E0 cos(α ) exp[i (kz − ωt )]} E y ( z , t ) = Re { E0 sin(α ) exp[i (kz − ωt )]} p. 183 4.2 Methoden der Polarisationsselektion Brewster‐Winkel Dipol emittiert nicht in Schwingungsrichtung Snellius‘ Brechungsgesetz: Snellius Brechungsgesetz: Bild : H. Höller & C. Primetshofer, Uni Wien Brewsterwinkel Anwendung: Fotos in spiegelnden Scheiben Polarisierendes Element in Lasern… Bild : H. Höller& C. Primetshofer, Uni Wien p. 184 Komplette Unterdrückung der Reflexion für Licht mit Polarisation in der Einfallsebene: Brewsterwinkel Foto: M. Czirkovits & P. Dangl, Uni Wien p. 185 Polarisationserzeugung 2. Streuung Wie bei Brewsterwinkel: Dipol emittiert nicht entlang der Schwingungsachse Dipol emittiert nicht entlang der Schwingungsachse Himmelslicht ist teilpolarisiert Orientierung für Tiere ! Bei komplexeren oder mehrfachen Streuprozessen kann es aber auch zur Polarisationsdrehung kommen G E θ Dipolschwingungen p. 186