1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Termine Kontakt Bilanzpressekonferenz 27. März 2003 Frankfurt am Main Linde AG Abraham-Lincoln-Straße 21 65189 Wiesbaden Telefon (06 11) 770-0 Telefax (06 11) 770-269 www.linde.de Zwischenbericht Januar bis März 2003 15. Mai 2003 Hauptversammlung 2003 27. Mai 2003, 10.00 Uhr Internationales Congress Center München Auszahlung der Dividende 28. Mai 2003 Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2003 14. August 2003 Herbstpressekonferenz 13. November 2003 Wiesbaden Zwischenbericht Januar bis September 2003 13. November 2003 Investor Relations Telefon (06 11) 770-610 Telefax (06 11) 770-690 E-Mail [email protected] Dieser Bericht und der Jahresabschluss der Linde AG liegen in deutscher und englischer Sprache vor und sind zudem auch im Internet unter www.linde.de als Download bereitgestellt. Unter dieser Adresse bieten wir Ihnen darüber hinaus eine interaktive Online-Version dieses Geschäftsberichts. Weitere Exemplare und zusätzliches Informationsmaterial über den Linde Konzern schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Hauptversammlung 2004 18. Mai 2004, 10.00 Uhr Internationales Congress Center München Hauptversammlung 2005 08. Juni 2005, 10.00 Uhr Internationales Congress Center München LeadIng. Kommunikation Telefon (06 11) 770-146 Telefax (06 11) 770-447 E-Mail [email protected] Geschäftsbericht 2002 Analystenkonferenz 27. März 2003 Frankfurt am Main LeadIng. Geschäftsbericht 2002 Linde AG Abraham-Lincoln-Straße 21 65189 Wiesbaden Telefon (0611) 770-0 Telefax (0611) 770-269 www.linde.de Linde im Überblick Linde in Zahlen in Mio. € 2002 2001 Veränderung Unternehmensprofil Fünfjahresübersicht Umsatzerlöse Aktie Schlusskurs € 35,00 45,50 –23,1 % Jahreshöchstkurs € 57,59 56,90 k. A. Jahrestiefstkurs € 32,50 36,04 k. A. 4.390 5.426 –19,1 % Marktkapitalisierung Je Aktie Ergebnis € 2,01 2,02 k. A. Dividende € 1,13 1,13 k. A. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit € 10,68 9,35 k. A. 119.262 119.262 k. A. Anzahl Aktien (in Tsd. Stück) Konzern Umsatzerlöse 8.726 8.833 –1,2 % Auftragseingang 9.322 9.111 2,3 % Ergebnis vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibung (EBTA) 480 561 –14,4 % Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 356 447 –20,4 % Jahresüberschuss 240 241 –0,4 % Kapitalrendite (ROCE) 7,0 % 7,9 % k. A. EBTA-Umsatzrendite 5,5 % 6,4 % k. A. EBT-Umsatzrendite 4,1 % 5,1 % k. A. Investitionen (ohne Finanzanlagen) 867 914 –5,1 % Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 1.274 1.115 14,3 % Eigenkapital 4.086 4.313 –5,3 % Bilanzsumme 12.206 12.868 –5,1 % Mitarbeiter (Anzahl jeweils zum 31.12.) 46.521 46.400 0,3 % 1 2 bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31.12 Sonderausschüttung Unternehmensbereiche 2002 in Mio. € Umsatz Auftragseingang EBITA Investitionen1) Zahl der Mitarbeiter Linde Gas Linde Engineering Material Handling Kältetechnik 1) ohne Finanzanlagen 4.839 5.322 659 430 21.560 3.880 3.880 606 401 17.500 1.036 1.493 53 29 4.060 2.979 3.053 148 398 18.188 879 902 10 32 6.276 HGB 1999 HGB 2000 HGB 2001 IFRS 2001 IFRS 2002 Mio. € 5.490 6.194 8.450 9.076 8.833 8.726 Inland % 32,8 30,9 23,8 25,0 24,9 22,9 Ausland % 67,2 69,1 76,2 75,0 75,1 77,1 Ergebnis vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibungen (EBTA) Mio. € 418 417 588 613 561 480 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Mio. € 418 417 481 505 447 356 Jahresüberschuss1) Mio. € 244 243 273 285 241 240 Glossar Ergebnis Linde Konzern Linde ist ein internationaler Technologiekonzern, der in seinen drei Unternehmensbereichen Gas und Engineering, Material Handling und Kältetechnik jeweils führende Marktpositionen besetzt. Mit rund 46.500 Mitarbeitern haben wir im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz von 8,726 Milliarden Euro erzielt. Dabei hat unser ausgewogenes Portfolio die Basis für eine stabile Geschäftsentwicklung gelegt. Wir werden unser internationales Geschäft gezielt ausbauen, die Marktstellung unserer Unternehmensbereiche weiter stärken und damit unseren ertragsorientierten Wachstumskurs fortsetzen. Mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen sind wir in den Wachstumsmärkten gut aufgestellt. Gas und Engineering Diese beiden bisher schon erfolgreichen Geschäftsbereiche haben wir so miteinander verzahnt, dass sie in ausgesuchten Marktsegmenten gemeinsam noch profitabler betrieben werden können. Wichtigstes Beispiel: das so genannte „On-site-Geschäft“, bei dem Linde Engineering und Linde Gas Großverbraucher gemeinsam mit Industriegasen aus Anlagen versorgen, die direkt beim Kunden vor Ort installiert werden. Als international führender Anbieter von Industrie- und Medizingasen wird Linde Gas außerdem die wachstumsstarke Sparte Healthcare weiter ausbauen und die umweltfreundliche Wasserstofftechnologie vorantreiben. Mit seiner technologischen Fokussierung auf zukunftsträchtige Marktsegmente, also auf Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff, Sauerstoff und Olefinen sowie zur Erdgasbehandlung, ist Linde Engineering weltweit erfolgreich. Im Unterschied zu fast allen Wettbewerbern können wir bei der Planung, Projektierung und dem Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen auf eigenes, umfassendes verfahrenstechnisches Know-how zugreifen. Material Handling Mit den drei Marken Linde, STILL und OM Pimespo sowie dem strategischen Partner Komatsu zählt der Linde Konzern zu den weltweit größten Herstellern von Flurförderzeugen. Als einer der wenigen Wettbewerber bieten wir ein komplettes Produktprogramm: Stapler mit Verbrennungsmotor, Elektro-Stapler und Lagertechnikgeräte. Mit technologisch führenden Produkten und umfassenden Service- und Dienstleistungsangeboten, die von der Finanzierung bis zum kompletten Flottenmanagement reichen, schaffen wir die Voraussetzung für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Kältetechnik Gas und Engineering HGB 1998 Als europäischer Marktführer liefern wir gewerbliche Kühl- und Tiefkühlmöbel und die dazugehörige Kältetechnik für alle Bereiche des Lebensmittelhandels. Mit unserem Vorsprung in Forschung und Entwicklung setzen wir Maßstäbe in Design, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz. Als einziger Wettbewerber bieten wir diese Turn-Key-Kompetenz auch in den aufstrebenden Märkten Osteuropas, Asiens und Südamerikas. Auf Basis unseres globalen Key Account Managements entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden auf ihre jeweiligen Anforderungen zugeschnittene Gesamtlösungen. Ergebnis je Aktie 2) Dividende Dividende je Aktie2) Anzahl Aktien2) € 2,90 2,04 2,29 2,39 2,02 2,01 Mio. € 95 135 135+263) 135 135 135 € 1,13 1,13 1,13+0,223) 1,13 1,13 1,13 Tsd. St. 84.054 119.262 119.262 119.262 119.262 119.262 Vermögensstruktur Anlagevermögen Mio. € 2.200 6.282 7.936 7.856 8.544 8.037 Vorräte4) Mio. € 510 566 814 852 1.047 994 Forderungen LuL5) Mio. € 1.035 1.314 1.734 1.840 2.034 1.874 Liquide Mittel Mio. € 679 398 521 424 531 480 Übrige Aktiva Mio. € 367 443 670 494 712 821 Gesamtvermögen Mio. € 4.791 9.003 11.675 11.466 12.868 12.206 Eigenkapital1) Mio. € 2.351 3.917 4.096 4.249 4.313 4.086 Rückstellungen Mio. € 1.309 1.415 2.219 2.217 2.097 2.146 Finanzschulden Mio. € 347 2.740 4.180 3.798 3.795 3.294 Übrige Passiva Mio. € 784 931 1.180 1.202 2.663 2.680 Gesamtkapital Mio. € 4.791 9.003 11.675 11.466 12.868 12.206 Investitionen (inkl. Finanzanlagen) Mio. € 584 885 979 717 965 913 Abschreibungen Mio. € 333 315 677 689 870 919 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. € 584 412 705 1.039 1.115 1.274 Kapitalstruktur Kapitalflussrechnung Mitarbeiter 33.371 35.597 47.126 46.400 46.400 46.521 Inland % 51,8 49,3 39,2 39,6 39,6 39,0 Ausland % 48,2 50,7 60,8 60,4 60,4 61,0 Eigenkapitalquote1) % 49,1 43,5 35,1 37,1 33,5 33,5 Kapitalrendite (ROCE) % 16,4 10,2 9,8 9,0 7,9 7,0 EBTA-Umsatzrendite % 7,6 6,7 7,0 6,8 6,4 5,5 EBT-Umsatzrendite % 7,6 6,7 5,7 5,6 5,1 4,1 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in % des Umsatzes % 10,6 6,7 8,3 11,4 12,6 14,6 Kennziffern Stand: 31.12.2002 1) Bei HGB ohne Anteile anderer Gesellschafter. 2) Bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31. 12.; Angabe 1998 angepasst an Aktiensplit 1 : 10 in 1999. 3) Sonderausschüttung. 4) Bei HGB abzüglich erhaltener Anzahlungen. 5) Inkl. Forderungen aus Finanzdienstleistungen. Balanced Scorecard Strategieorientiertes Informationssystem zur Unternehmenssteuerung. Ganzheitlicher Ansatz zur ausgewogenen Abbildung aller wesentlichen Unternehmenskennzahlen. CDAX-Chemical Branchenindex, der die börsennotierten Unternehmen der chemischen Industrie zusammenfasst. CDAX-Machinery Branchenindex, der die börsennotierten Unternehmen des Maschinenbaus zusammenfasst. Corporate Governance Unternehmensleitungs- und -überwachungs-System, das auf eine verantwortliche und langfristige Wertschöpfung ausgelegt ist. CO2 -Laser Beim CO2 -Laser besteht das aktive Medium, aus dem sich die Laserstrahlung entwickelt, aus einer Mischung der Gase Helium, Stickstoff und Kohlendioxid. Debt Issuance Programme Rahmenvereinbarung für die Begebung von Finanzierungsinstrumenten am Kapitalmarkt. Diodenlaser Beim Diodenlaser wird das Licht aus Dioden optisch zu einem Laserstrahl gebündelt. Der Wirkungsgrad des Diodenlasers ist 3 –10-mal höher als der des CO2und Nd:YAG-Lasers. Die erreichbare Leistungsdichte des Diodenlasers ist allerdings geringer. Euro Commercial Paper Programme Kapitalmarktprogramm für kurzfristige Schuldverschreibungen am Euro-Markt. Frequenzumformer Dient zur Anpassung der Stromfrequenz. Gas-to-Liquids-Anlage Anlage zur Umwandlung von Erdgas in synthetisches Öl von hoher Reinheit, das nahezu frei von Schadstoffen wie Schwefel, Aromaten und Schwermetallen ist. Healthcare Sammelbegriff für Unternehmensaktivitäten im Bereich Gesundheitsfürsorge. International Financial Reporting Standards Das International Accounting Standards Board (IASB) erarbeitet Rechnungslegungsstandards, die als International Financial Reporting Standards (IFRS) bezeichnet sind. Bei Aufnahme seiner Tätigkeit in 2001 hat das Board die von der Vorgängerorganisation IASC (International Accounting Standards Committee) erlassenen International Accounting Standards (IAS) insgesamt übernommen. Long Term Incentive Programme Langristiges Aktienoptionsprogramm für leitende Angestellte. Six Sigma Qualitäts-Managementsystem mit dem Ziel, möglichst optimale Prozessabläufe zu schaffen. LPG-Anlagen Anlagen zur Ergänzung von „Liquified Petroleum Gas“ LPG aus Rohöl (in Raffinerien). Enthält im Wesentlichen Butan und Propan und kommt bei 10 bar Druck als umweltsynthetisches „Autogas“ über Tankstellen in den Handel. SMART-Card Digitale Speicherkarte zur Erfassung von Fahrzeugdaten oder als Zugangskontrolle zu Fahrzeugen/Maschinen. Membrantechnologie Hier: Technologie zur Gewinnung von Reinwasser aus Salzwasser, z. B. in Meerwasserentsalzungsanlagen zur Trinkwassergewinnung. Nd:YAG-Laser Beim Nd:YAG-Laser besteht das aktive Medium aus einem Festkörper (Neodym3+-Ionen, die in einen transparenten Wirtskristall YAG = Yttrium Aluminium Granat, eingebettet sind). Die Anregung dieses Festkörpers erfolgt über Blitzlampen oder Dioden. NGL-Anlage Anlage zur Erzeugung flüssiger oder verflüssigter Kohlenwasserstoffe (NGL = Natural Gas Liquids) aus der Gewinnung und Reinigung von Erdgas. On-site-Anlagen Anlagen, die direkt beim Verbraucher stehen und ihn mit technischen Gasen versorgen. Peer Group Gruppe der börsennotierten Unternehmen, die in den jeweiligen Unternehmensbereichen zu unseren bedeutenden und direkten Wettbewerbern zählen. REXP Der REX-Performance-Index (REXP) der Deutschen Börse AG ist der zum Anleihenportfolio des Deutschen Rentenindex (REX) passende Performanceindex. Er gibt die Wertentwicklung des REX-Portfolios an, in das die Kuponzahlungen unter Beibehaltung der Portfoliostruktur reinvestiert werden. ROCE Abkürzung für „Return on Capital Employed“. Rendite auf das eingesetzte Kapital. im Konzern wird das Ergebnis vor Ertragsteuern zuzüglich der Zinsaufwendungen sowie der Zinskosten für Pensionsrückstellungen zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt. In den Unternehmens- und Geschäftsbereichen wird EBITA zuzüglich der Zinskosten für Pensionsrückstellungen in Relation zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt. Spaltgaskühler Wärmetauscher, in dem das heiße Spaltgas unmittelbar nach der Pyrolyse sehr schnell abgekühlt wird. Die abgeführte Wärme wird zur Hochdruckdampferzeugung genutzt. Steamcracker Anlage zur Spaltung langer Kohlenwasserstoff-Moleküle in kürzere. Wichtigste Anwendung: Umwandlung von Naphtha oder Erdgas zu Ethylen, Propylen, Butan und Butadien für die Herstellung von Kunststoffen und Synthesekautschuk. Steamreformer Anlage zur Umsetzung leichter Kohlenwasserstoffe (z.B. Erdgas) mit Wasserdampf in einem Spaltofen. Es entsteht ein H2-haltiges Gasegemisch, das zu chemischen Synthesen und zur H2-Gewinnung eingesetzt wird. Sum-of-the-Parts-Methodik Ein Bewertungsmodell der Finanzanalysten, bei dem die verschiedenen Geschäftsbereiche eines Unternehmens einzeln bewertet werden. Die Bewertungen der Bereiche werden aufsummiert und führen zu einer Gesamtbewertung des Unternehmens. Treasury Das Treasury stellt die Versorgung des Unternehmens mit liquiden Mitteln und Kapital sicher. Es legt Liquiditätsüberschüsse an, grenzt finanzielle Risiken ein und optimiert Kosten und Erträge aus Finanztransaktionen. Turn-Key-Kompetenz Fähigkeit eines Unternehmens, komplexe Projekte schlüsselfertig abzuwickeln. Umfasst alle Arbeiten von der Konzeptfindung bis zur Anlagenlieferung. Working Capital Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, abzüglich erhaltener Anzahlungen, abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, abzüglich Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. Working Capital Management (WCM) Planung und Umsetzung aller geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung des Working Capital mit dem Ziel einer Gesamtkostensenkung. Laufende Überwachung des Working Capital, um negative Abweichungen von den Zielvorgaben frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Linde in Zahlen in Mio. € 2002 2001 Veränderung Unternehmensprofil Fünfjahresübersicht Umsatzerlöse Aktie Schlusskurs € 35,00 45,50 –23,1 % Jahreshöchstkurs € 57,59 56,90 k. A. Jahrestiefstkurs € 32,50 36,04 k. A. 4.390 5.426 –19,1 % Marktkapitalisierung Je Aktie Ergebnis € 2,01 2,02 k. A. Dividende € 1,13 1,13 k. A. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit € 10,68 9,35 k. A. 119.262 119.262 k. A. Anzahl Aktien (in Tsd. Stück) Konzern Umsatzerlöse 8.726 8.833 –1,2 % Auftragseingang 9.322 9.111 2,3 % Ergebnis vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibung (EBTA) 480 561 –14,4 % Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 356 447 –20,4 % Jahresüberschuss 240 241 –0,4 % Kapitalrendite (ROCE) 7,0 % 7,9 % k. A. EBTA-Umsatzrendite 5,5 % 6,4 % k. A. EBT-Umsatzrendite 4,1 % 5,1 % k. A. Investitionen (ohne Finanzanlagen) 867 914 –5,1 % Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 1.274 1.115 14,3 % Eigenkapital 4.086 4.313 –5,3 % Bilanzsumme 12.206 12.868 –5,1 % Mitarbeiter (Anzahl jeweils zum 31.12.) 46.521 46.400 0,3 % 1 2 bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31.12 Sonderausschüttung Unternehmensbereiche 2002 in Mio. € Umsatz Auftragseingang EBITA Investitionen1) Zahl der Mitarbeiter Linde Gas Linde Engineering Material Handling Kältetechnik 1) ohne Finanzanlagen 4.839 5.322 659 430 21.560 3.880 3.880 606 401 17.500 1.036 1.493 53 29 4.060 2.979 3.053 148 398 18.188 879 902 10 32 6.276 HGB 1999 HGB 2000 HGB 2001 IFRS 2001 IFRS 2002 Mio. € 5.490 6.194 8.450 9.076 8.833 8.726 Inland % 32,8 30,9 23,8 25,0 24,9 22,9 Ausland % 67,2 69,1 76,2 75,0 75,1 77,1 Ergebnis vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibungen (EBTA) Mio. € 418 417 588 613 561 480 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Mio. € 418 417 481 505 447 356 Jahresüberschuss1) Mio. € 244 243 273 285 241 240 Glossar Ergebnis Linde Konzern Linde ist ein internationaler Technologiekonzern, der in seinen drei Unternehmensbereichen Gas und Engineering, Material Handling und Kältetechnik jeweils führende Marktpositionen besetzt. Mit rund 46.500 Mitarbeitern haben wir im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz von 8,726 Milliarden Euro erzielt. Dabei hat unser ausgewogenes Portfolio die Basis für eine stabile Geschäftsentwicklung gelegt. Wir werden unser internationales Geschäft gezielt ausbauen, die Marktstellung unserer Unternehmensbereiche weiter stärken und damit unseren ertragsorientierten Wachstumskurs fortsetzen. Mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen sind wir in den Wachstumsmärkten gut aufgestellt. Gas und Engineering Diese beiden bisher schon erfolgreichen Geschäftsbereiche haben wir so miteinander verzahnt, dass sie in ausgesuchten Marktsegmenten gemeinsam noch profitabler betrieben werden können. Wichtigstes Beispiel: das so genannte „On-site-Geschäft“, bei dem Linde Engineering und Linde Gas Großverbraucher gemeinsam mit Industriegasen aus Anlagen versorgen, die direkt beim Kunden vor Ort installiert werden. Als international führender Anbieter von Industrie- und Medizingasen wird Linde Gas außerdem die wachstumsstarke Sparte Healthcare weiter ausbauen und die umweltfreundliche Wasserstofftechnologie vorantreiben. Mit seiner technologischen Fokussierung auf zukunftsträchtige Marktsegmente, also auf Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff, Sauerstoff und Olefinen sowie zur Erdgasbehandlung, ist Linde Engineering weltweit erfolgreich. Im Unterschied zu fast allen Wettbewerbern können wir bei der Planung, Projektierung und dem Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen auf eigenes, umfassendes verfahrenstechnisches Know-how zugreifen. Material Handling Mit den drei Marken Linde, STILL und OM Pimespo sowie dem strategischen Partner Komatsu zählt der Linde Konzern zu den weltweit größten Herstellern von Flurförderzeugen. Als einer der wenigen Wettbewerber bieten wir ein komplettes Produktprogramm: Stapler mit Verbrennungsmotor, Elektro-Stapler und Lagertechnikgeräte. Mit technologisch führenden Produkten und umfassenden Service- und Dienstleistungsangeboten, die von der Finanzierung bis zum kompletten Flottenmanagement reichen, schaffen wir die Voraussetzung für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Kältetechnik Gas und Engineering HGB 1998 Als europäischer Marktführer liefern wir gewerbliche Kühl- und Tiefkühlmöbel und die dazugehörige Kältetechnik für alle Bereiche des Lebensmittelhandels. Mit unserem Vorsprung in Forschung und Entwicklung setzen wir Maßstäbe in Design, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz. Als einziger Wettbewerber bieten wir diese Turn-Key-Kompetenz auch in den aufstrebenden Märkten Osteuropas, Asiens und Südamerikas. Auf Basis unseres globalen Key Account Managements entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden auf ihre jeweiligen Anforderungen zugeschnittene Gesamtlösungen. Ergebnis je Aktie 2) Dividende Dividende je Aktie2) Anzahl Aktien2) € 2,90 2,04 2,29 2,39 2,02 2,01 Mio. € 95 135 135+263) 135 135 135 € 1,13 1,13 1,13+0,223) 1,13 1,13 1,13 Tsd. St. 84.054 119.262 119.262 119.262 119.262 119.262 Vermögensstruktur Anlagevermögen Mio. € 2.200 6.282 7.936 7.856 8.544 8.037 Vorräte4) Mio. € 510 566 814 852 1.047 994 Forderungen LuL5) Mio. € 1.035 1.314 1.734 1.840 2.034 1.874 Liquide Mittel Mio. € 679 398 521 424 531 480 Übrige Aktiva Mio. € 367 443 670 494 712 821 Gesamtvermögen Mio. € 4.791 9.003 11.675 11.466 12.868 12.206 Eigenkapital1) Mio. € 2.351 3.917 4.096 4.249 4.313 4.086 Rückstellungen Mio. € 1.309 1.415 2.219 2.217 2.097 2.146 Finanzschulden Mio. € 347 2.740 4.180 3.798 3.795 3.294 Übrige Passiva Mio. € 784 931 1.180 1.202 2.663 2.680 Gesamtkapital Mio. € 4.791 9.003 11.675 11.466 12.868 12.206 Investitionen (inkl. Finanzanlagen) Mio. € 584 885 979 717 965 913 Abschreibungen Mio. € 333 315 677 689 870 919 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. € 584 412 705 1.039 1.115 1.274 Kapitalstruktur Kapitalflussrechnung Mitarbeiter 33.371 35.597 47.126 46.400 46.400 46.521 Inland % 51,8 49,3 39,2 39,6 39,6 39,0 Ausland % 48,2 50,7 60,8 60,4 60,4 61,0 Eigenkapitalquote1) % 49,1 43,5 35,1 37,1 33,5 33,5 Kapitalrendite (ROCE) % 16,4 10,2 9,8 9,0 7,9 7,0 EBTA-Umsatzrendite % 7,6 6,7 7,0 6,8 6,4 5,5 EBT-Umsatzrendite % 7,6 6,7 5,7 5,6 5,1 4,1 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in % des Umsatzes % 10,6 6,7 8,3 11,4 12,6 14,6 Kennziffern Stand: 31.12.2002 1) Bei HGB ohne Anteile anderer Gesellschafter. 2) Bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31. 12.; Angabe 1998 angepasst an Aktiensplit 1 : 10 in 1999. 3) Sonderausschüttung. 4) Bei HGB abzüglich erhaltener Anzahlungen. 5) Inkl. Forderungen aus Finanzdienstleistungen. Balanced Scorecard Strategieorientiertes Informationssystem zur Unternehmenssteuerung. Ganzheitlicher Ansatz zur ausgewogenen Abbildung aller wesentlichen Unternehmenskennzahlen. CDAX-Chemical Branchenindex, der die börsennotierten Unternehmen der chemischen Industrie zusammenfasst. CDAX-Machinery Branchenindex, der die börsennotierten Unternehmen des Maschinenbaus zusammenfasst. Corporate Governance Unternehmensleitungs- und -überwachungs-System, das auf eine verantwortliche und langfristige Wertschöpfung ausgelegt ist. CO2 -Laser Beim CO2 -Laser besteht das aktive Medium, aus dem sich die Laserstrahlung entwickelt, aus einer Mischung der Gase Helium, Stickstoff und Kohlendioxid. Debt Issuance Programme Rahmenvereinbarung für die Begebung von Finanzierungsinstrumenten am Kapitalmarkt. Diodenlaser Beim Diodenlaser wird das Licht aus Dioden optisch zu einem Laserstrahl gebündelt. Der Wirkungsgrad des Diodenlasers ist 3 –10-mal höher als der des CO2und Nd:YAG-Lasers. Die erreichbare Leistungsdichte des Diodenlasers ist allerdings geringer. Euro Commercial Paper Programme Kapitalmarktprogramm für kurzfristige Schuldverschreibungen am Euro-Markt. Frequenzumformer Dient zur Anpassung der Stromfrequenz. Gas-to-Liquids-Anlage Anlage zur Umwandlung von Erdgas in synthetisches Öl von hoher Reinheit, das nahezu frei von Schadstoffen wie Schwefel, Aromaten und Schwermetallen ist. Healthcare Sammelbegriff für Unternehmensaktivitäten im Bereich Gesundheitsfürsorge. International Financial Reporting Standards Das International Accounting Standards Board (IASB) erarbeitet Rechnungslegungsstandards, die als International Financial Reporting Standards (IFRS) bezeichnet sind. Bei Aufnahme seiner Tätigkeit in 2001 hat das Board die von der Vorgängerorganisation IASC (International Accounting Standards Committee) erlassenen International Accounting Standards (IAS) insgesamt übernommen. Long Term Incentive Programme Langristiges Aktienoptionsprogramm für leitende Angestellte. Six Sigma Qualitäts-Managementsystem mit dem Ziel, möglichst optimale Prozessabläufe zu schaffen. LPG-Anlagen Anlagen zur Ergänzung von „Liquified Petroleum Gas“ LPG aus Rohöl (in Raffinerien). Enthält im Wesentlichen Butan und Propan und kommt bei 10 bar Druck als umweltsynthetisches „Autogas“ über Tankstellen in den Handel. SMART-Card Digitale Speicherkarte zur Erfassung von Fahrzeugdaten oder als Zugangskontrolle zu Fahrzeugen/Maschinen. Membrantechnologie Hier: Technologie zur Gewinnung von Reinwasser aus Salzwasser, z. B. in Meerwasserentsalzungsanlagen zur Trinkwassergewinnung. Nd:YAG-Laser Beim Nd:YAG-Laser besteht das aktive Medium aus einem Festkörper (Neodym3+-Ionen, die in einen transparenten Wirtskristall YAG = Yttrium Aluminium Granat, eingebettet sind). Die Anregung dieses Festkörpers erfolgt über Blitzlampen oder Dioden. NGL-Anlage Anlage zur Erzeugung flüssiger oder verflüssigter Kohlenwasserstoffe (NGL = Natural Gas Liquids) aus der Gewinnung und Reinigung von Erdgas. On-site-Anlagen Anlagen, die direkt beim Verbraucher stehen und ihn mit technischen Gasen versorgen. Peer Group Gruppe der börsennotierten Unternehmen, die in den jeweiligen Unternehmensbereichen zu unseren bedeutenden und direkten Wettbewerbern zählen. REXP Der REX-Performance-Index (REXP) der Deutschen Börse AG ist der zum Anleihenportfolio des Deutschen Rentenindex (REX) passende Performanceindex. Er gibt die Wertentwicklung des REX-Portfolios an, in das die Kuponzahlungen unter Beibehaltung der Portfoliostruktur reinvestiert werden. ROCE Abkürzung für „Return on Capital Employed“. Rendite auf das eingesetzte Kapital. im Konzern wird das Ergebnis vor Ertragsteuern zuzüglich der Zinsaufwendungen sowie der Zinskosten für Pensionsrückstellungen zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt. In den Unternehmens- und Geschäftsbereichen wird EBITA zuzüglich der Zinskosten für Pensionsrückstellungen in Relation zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt. Spaltgaskühler Wärmetauscher, in dem das heiße Spaltgas unmittelbar nach der Pyrolyse sehr schnell abgekühlt wird. Die abgeführte Wärme wird zur Hochdruckdampferzeugung genutzt. Steamcracker Anlage zur Spaltung langer Kohlenwasserstoff-Moleküle in kürzere. Wichtigste Anwendung: Umwandlung von Naphtha oder Erdgas zu Ethylen, Propylen, Butan und Butadien für die Herstellung von Kunststoffen und Synthesekautschuk. Steamreformer Anlage zur Umsetzung leichter Kohlenwasserstoffe (z.B. Erdgas) mit Wasserdampf in einem Spaltofen. Es entsteht ein H2-haltiges Gasegemisch, das zu chemischen Synthesen und zur H2-Gewinnung eingesetzt wird. Sum-of-the-Parts-Methodik Ein Bewertungsmodell der Finanzanalysten, bei dem die verschiedenen Geschäftsbereiche eines Unternehmens einzeln bewertet werden. Die Bewertungen der Bereiche werden aufsummiert und führen zu einer Gesamtbewertung des Unternehmens. Treasury Das Treasury stellt die Versorgung des Unternehmens mit liquiden Mitteln und Kapital sicher. Es legt Liquiditätsüberschüsse an, grenzt finanzielle Risiken ein und optimiert Kosten und Erträge aus Finanztransaktionen. Turn-Key-Kompetenz Fähigkeit eines Unternehmens, komplexe Projekte schlüsselfertig abzuwickeln. Umfasst alle Arbeiten von der Konzeptfindung bis zur Anlagenlieferung. Working Capital Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, abzüglich erhaltener Anzahlungen, abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, abzüglich Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. Working Capital Management (WCM) Planung und Umsetzung aller geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung des Working Capital mit dem Ziel einer Gesamtkostensenkung. Laufende Überwachung des Working Capital, um negative Abweichungen von den Zielvorgaben frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Lead (= front position) [lid] Spitzenposition f; (= leading position) Führung f, Leitung f; to be in the , to have the an der Spitze stehen, führen(d sein); to take the a) die Führung übernehmen, sich an die Spitze setzen, b) die Initiative ergreifen, c) vorangehen, neue Wege weisen Ing. (= Ingenieur) [ne'niøɐ] 1. Dt. Abkürzung für Ingenieur 2. In der Kombination „Dipl.-Ing.“ akademischer Titel; dt. Hochschuldiplom für technische Studiengänge LeadIng. Anspruch der Linde AG, durch hohe Innovationskraft und technologisches Know-how die internationale Technologieführerschaft in den Unternehmensbereichen Gas und Engineering, Material Handling und Kältetechnik weiter auszubauen. Seit seiner Gründung im Jahre 1879 durch den Wissenschaftler und Erfinder Carl von Linde gelingt es dem Unternehmen, wissenschaftliche Erkenntnisse mit wegweisenden Ingenieurleistungen zu vereinen. Besonderen Wert legt das Unternehmen darauf, in Gesamtlösungen zu denken, um so die jeweiligen Kundenbedürfnisse besser verstehen und individuell erfüllen zu können. 10 20 Vorstand Aufsichtsrat 2 Corporate Aktie Governance 30 Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Inhalt 4–9 32–39 54–83 | Der Vorstand | Im Gespräch | Die Unternehmens- Mitglieder des Vorstands 4–5 Brief an die Aktionäre 6–9 10–15 | Der Aufsichtsrat Mitglieder des Aufsichtsrats 11 Bericht des Aufsichtsrats 12–15 16–21 | Corporate Governance 22–31 | Die Aktie bereiche 40–53 | Leading technologies 100 56–69 | Gas und Engineering 70–77 | Material Handling 78–83 | Kältetechnik 84–87 | Forschung und Entwicklung 88–93 | Mitarbeiter 94–99 | Qualität, Sicherheit und Umweltschutz 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 3 100–135 136–214 215–220 | Lagebericht | Konzernabschluss | Weitere Angaben Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 104 Linde Konzern Ertragslage 105-107 Unternehmensbereiche Gas und Engineering 108-112 Material Handling 113-114 Kältetechnik 115-116 Vermögens- und Finanzlage 117–118 Kapitalflussrechnung 119 Finanzierung und Liquiditätssicherung 120–121 Investitionen 122–123 Geschäftsverlauf der Linde AG 124 Vorschlag zur Gewinnverwendung 124 Forschung und Entwicklung 125 Mitarbeiter 126–127 Risikomanagement 128–131 Besondere Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres 132 Ausblick 133–135 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 139 Konzernbilanz 140 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 141 Konzern-Kapitalflussrechnung 142-143 Segmentinformationen 144-147 Entwicklung des Konzernanlagevermögens 148-149 Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien 216-218 Führungsorganisation 219 Konzernanhang Grundsätze 150-162 Erläuterung zur Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS 163-169 Erläuterungen zur Konzern-Gewinnund Verlustrechnung 170-176 Erläuterungen zur Konzernbilanz 177-194 Sonstige Angaben 195-207 Wesentliche Konzerngesellschaften 208-210 Erklärung des Vorstands 211 Bestätigungsbericht des Abschlussprüfers 212 Gewinn- und Verlustrechnung der Linde AG 213 Bilanz der Linde AG 214 Impressum 220 Termine und Kontakt U Fünfjahresübersicht U Glossar U 10 Aufsichtsrat 4 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Der Vorstand Mitglieder des Vorstands Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle geboren 1949 Doktor der Ingenieurwissenschaften Mitglied des Vorstands seit 10. Mai 2002 Vorsitzender des Vorstands seit 1. Januar 2003 Hubertus Krossa geboren 1947 Diplom-Kaufmann Mitglied des Vorstands seit 2000 zuständig für die Unternehmensbereiche Material Handling (Marketing und Vertrieb), Kältetechnik Dr.-Ing. Aldo Belloni geboren 1950 Doktor der Ingenieurwissenschaften Mitglied des Vorstands seit 2000 zuständig für den Unternehmensbereich Gas und Engineering Dr.-Ing. Hans-Peter Schmohl geboren 1944 Doktor der Ingenieurwissenschaften Mitglied des Vorstands seit 2000 zuständig für den Unternehmensbereich Material Handling (Sprecher) Hero Brahms geboren 1941 Diplom-Kaufmann Mitglied des Vorstands seit 1996 zuständig für Finanzen Arbeitsdirektor Aus dem Vorstand ausgeschieden: Gerhard Full geboren 1936 Diplom-Wirtschaftsingenieur Vorsitzender des Vorstands bis 31. Dezember 2002 Von links nach rechts: H. Krossa, Dr.-Ing. H.-P. Schmohl, Dr.-Ing. W. Reitzle, Dr.-Ing. A. Belloni, H. Brahms 110 120 130 140 Konzernabschluss 6 150 160 170 180 190 200 210 Weitere Angaben 220 10 Vorstand Aufsichtsrat 6 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Brief an die Aktionäre Sehr geehrte Damen und Herren, das Jahr 2002 war für uns, wie für die meisten großen, international tätigen Unternehmen, ein schwieriges Jahr. Der von vielen erwartete weltwirtschaftliche Aufschwung fand nicht statt. Eine niedrige Kapazitätsauslastung sowie zurückhaltende Absatz- und Ertragserwartungen dämpften die Investitionsneigung in vielen Ländern und Regionen. Besonders betroffen von dieser Entwicklung war Deutschland, da es in hohem Maße vom Export abhängig ist. Auch von den USA, deren Wirtschaftswachstum sich zuletzt verlangsamte, gingen keine starken positiven Signale aus. Damit erwarten wir einen – wenngleich moderaten – weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung nicht vor dem zweiten Halbjahr 2003. Linde hat sich diesen ungünstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen nicht völlig entziehen können. Zwar haben wir den Auftragseingang – trotz des negativen Umfelds – um 2,3 Prozent auf 9,322 Milliarden Euro erhöht, gleichzeitig lag der Umsatz jedoch mit 8,726 Milliarden Euro um 1,2 Prozent unter dem des Vorjahres. Beim operativen Ergebnis (EBITA) war ein Rückgang um 15,3 Prozent auf 647 Millionen Euro zu verzeichnen. Beim Jahresüberschuss haben wir mit 240 Millionen Euro annähernd den Wert des Vorjahres erzielt. Mit dieser Geschäftsentwicklung konnten wir uns in schwierigem Umfeld gut behaupten, weil die unterschiedlichen Zyklen und Investitionsanforderungen der einzelnen Unternehmensbereiche zu einem gewissen Risikoausgleich beitrugen. Als international tätiges Unternehmen sind wir uns unserer Verantwortung im Zentrum des Dreiecks Gesellschaft – Kapitalmarkt – Mitarbeiter stets bewusst: Den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den vor allem am Standort Deutschland steigenden Kostenbelastungen begegnen wir mit einem Optimierungsprogramm, das unsere Strukturen und Prozesse in allen drei Unternehmensbereichen strafft und unsere Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft nachhaltig steigert. Unter dem Titel „TRIM.100“ („Total Reorganization of our International Multibrandstrategy“) haben wir im Unternehmensbereich Material Handling ein Programm zur Profilierung unserer bisherigen Mehrmarkenstrategie aufgesetzt, das in den nächsten zwei Jahren zu Kostensenkungen in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro führen wird (Details finden Sie auf den Seiten 113 und 114). Dieses ist als erster Schritt einer grundlegenden Erneuerung unseres Geschäftsmodells zu sehen. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 7 Die Effizienz des Gasegeschäfts wollen wir nach der erfolgreichen Integration des schwedischen Gaseunternehmens AGA AB, die mit Kostenreduzierungen von 100 Millionen Euro verbunden war, ebenfalls nachhaltig steigern. Wir haben deshalb ein weiteres Prozess-Optimierungsprogramm initiiert, mit dem wir bis Ende 2004 Kostensenkungen in Höhe von zusätzlich 150 Millionen Euro erreichen wollen. In der Kältetechnik setzen wir die Restrukturierungsmaßnahmen, mit denen wir seit 2001 die Kosten um rund 50 Millionen Euro gesenkt haben, konsequent fort und werden in Beroun (Tschechien) eine zweite Produktionsstätte errichten. Dort fertigen wir zukünftig ein neues Regalprogramm, das sich durch deutlich niedrigere Herstellkosten auszeichnet. In Summe soll dieses Kostensenkungsprogramm bis zum Jahr 2004 zu Einsparungen in Höhe von 25 Millionen Euro führen. Mit diesen Maßnahmen ist Linde insgesamt gut gerüstet, um die führenden Marktpositionen weiter zu stärken und unsere ehrgeizigen Renditeziele zu erreichen. Bisher haben wir für die drei Unternehmensbereiche einheitlich eine Rendite von 20 Prozent auf das eingesetzte Kapital (ROCE) angestrebt. Mit dem Übergang der Rechnungslegung auf International Financial Reporting Standards (IFRS) und der damit geänderten Zuordnung von Bilanzpositionen mussten diese Zielsetzungen modifiziert werden. Sie bleiben ambitioniert und sollen spätestens bis 2005 erreicht werden. Im Geschäftsbereich Linde Gas steuern wir nun ein ROCE von 11 Prozent an. Wir nutzen im Gasegeschäft die Synergien aus der engen Kooperation mit Linde Engineering beispielsweise zum weiteren Ausbau des zukunftsträchtigen Wasserstoffmarkts. Daneben bieten die Sparte Healthcare, also der Markt für medizinische Gase, mit Wachstumsraten von 15 bis 20 Prozent jährlich sowie das anspruchsvolle Spezialgeschäft mit Helium überdurchschnittlich gute Perspektiven. Mit einer klaren technologischen Ausrichtung auf ausgewählte Wachstumsbereiche und eigene Verfahrensprozesse streben wir im Geschäftsbereich Linde Engineering ein ROCE-Ziel von 16 Prozent an. Wesentliche Impulse erwarten wir etwa im Markt für Erdgasverflüssigungsanlagen. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 8 Auf Grundlage der weiteren Schärfung unserer Mehrmarkenstrategie und in Erwartung einer deutlich steigenden Nachfrage ist es im Unternehmensbereich Material Handling unser Ziel, ein ROCE von 16 Prozent zu erreichen. Dabei konzentrieren wir uns auf unsere technologisch führenden Produkte und den weiteren Ausbau unseres Serviceangebots. Im Unternehmensbereich Kältetechnik setzen wir uns vor dem Hintergrund der beschriebenen Maßnahmen zur weiteren Steigerung von Effizienz und Ertragskraft mittelfristig ein ROCE-Ziel von 8 Prozent. Auf Konzernebene gilt ein ROCE von mindestens 10 Prozent als Zielgröße. Die Kontinuität, mit der wir unsere Strategie des ertragsorientierten Wachstums fortsetzen, spiegelt sich auch in der weiter verbesserten Bilanzstruktur unseres Unternehmens. Ohne Berücksichtigung der Leasingverbindlichkeiten, die im Wesentlichen der Absatzförderung im Unternehmensbereich Material Handling dienen, haben wir die Netto-Finanzverbindlichkeiten um weitere 450 Millionen Euro auf 2,8 Milliarden Euro abgebaut. Unser Ziel ist es, zwischen Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten ein Verhältnis von 2:1 zu erreichen. Wesentliche Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg unserer Strategie ist eine möglichst hohe Transparenz aller Abläufe und Prozesse. Zu diesem Zweck führen wir zwei effiziente Steuerungsinstrumente ein, die für die nächsten Jahre eine wichtige Grundlage unseres unternehmerischen Handelns bilden werden: Balanced Scorecard und Six Sigma. Mit der Balanced Scorecard ist die Etablierung eines umfassenden Kennzahlensystems verbunden, das sich konsequent an der Unternehmensstrategie orientiert, vergangenheits- und zukunftsorientierte Kennzahlen vereint und auch nicht finanzielle Messgrößen berücksichtigt. Die Balanced Scorecard sorgt konzernweit für Konsistenz, macht Leistungen messbar, deckt Defizite auf und liefert direkt Ansätze für notwendige Kurskorrekturen. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 9 Unter dem Stichwort Qualitätsoffensive haben wir im März im Unternehmensbereich Material Handling einen Six Sigma-Prozess gestartet. Ziel dieses Konzepts ist es, mögliche Fehler in sämtlichen Abläufen und Prozessen auf ein Minimum zu reduzieren – und somit wesentliche Kosteneinsparungen zu erzielen. Wir wollen dieses Programm, das ursprünglich für Produktionsprozesse entwickelt wurde, sukzessive konzernweit, quer durch alle Bereiche, implementieren. Ein ausgewogenes Portfolio auf Grundlage führender Technologien, Konzentration auf Zukunftsmärkte, konsequente und kontinuierliche Optimierung von Strukturen und Prozessen, Steuerung nach verbindlichen Kennzahlen, effiziente Führungsinstrumente – auf dieser Basis wird Linde auch weiterhin für Kontinuität und Erfolg stehen. Wir werden unseren ertragsorientierten Wachstumskurs fortsetzen und die Position als führender und global agierender Technologiekonzern festigen. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle Vorsitzender des Vorstands der Linde AG 10 Vorstand 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 10 Der Aufsichtsrat 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 Weitere Angaben Mitglieder des Aufsichtsrats Dr. rer. pol. Hans Meinhardt Vorsitzender, ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Linde AG Jakob Staub* stellv. Vorsitzender, Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Köln-Sürth des Geschäftsbereichs Linde Kältetechnik der Linde AG Dr. jur. Henning Schulte-Noelle weiterer stellv. Vorsitzender, Vorsitzender des Vorstands der Allianz AG Dr. oec. Josef Ackermann Sprecher des Vorstands und Chairman des Group Executive Committee der Deutsche Bank AG Dr. rer. oec. Karl-Hermann Baumann Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG Dr. jur. Gerhard Beiten Rechtsanwalt, Mitglied des Vorstands des Landesverbands Bayern der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) Dipl.-Ök. Rüdiger Bouillon* Abteilungsleiter im Hauptvorstand der IG Bergbau, Chemie, Energie Vorstandsbereich TarifpolitikHumanisierung Otto Forchel* Gewerkschaftssekretär beim Vorstand der IG Metall Frankfurt 220 11 Gernot Hahl* Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Worms des Geschäftsbereichs Linde Gas der Linde AG Dipl.-Ing. Frank Zukauski* Bereichsleiter Produktion der STILL GmbH (seit 19. September 2002) Joachim Hartig* Vorsitzender des Betriebsrats der Betriebe Aschaffenburg des Geschäftsbereichs Linde Material Handling der Linde AG Ausschüsse des Aufsichtsrats Dipl.-Ing. Klaus Heinrich Hofmann* Mitglied der Geschäftsleitung des Geschäftsbereichs Linde Material Handling der Linde AG (bis 16. September 2002) Hans-Dieter Katte* Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Höllriegelskreuth des Geschäftsbereichs Linde Engineering der Linde AG Dr. h.c. Martin Kohlhaussen Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank AG Rainer Schmidt* Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Hamburg der STILL GmbH Dr. rer. pol. Manfred Schneider Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG Prof. Dr. jur. Jürgen Strube Vorsitzender des Vorstands der BASF Aktiengesellschaft Ständiger Ausschuss: Dr. rer. pol. Hans Meinhardt (Vorsitzender) Jakob Staub Dr. jur. Henning Schulte-Noelle Joachim Hartig Dr. rer. pol. Manfred Schneider Prüfungsausschuss: (seit 21. November 2002) Dr. rer. pol. Hans Meinhardt (Vorsitzender) Dr. rer. oec. Karl-Hermann Baumann Joachim Hartig Dr. rer. pol. Manfred Schneider Jakob Staub Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz: Dr. rer. pol. Hans Meinhardt (Vorsitzender) Jakob Staub Joachim Hartig Dr. jur. Henning Schulte-Noelle * Als Vertreter der Arbeitnehmer. Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien finden Sie auf den Seiten 216 bis 218. 10 Vorstand 12 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Aktionäre, im Geschäftsjahr 2002 haben wir uns intensiv mit der Lage des Unternehmens in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld befasst. Wir haben den Vorstand beraten und seine Geschäftsführung entsprechend den uns nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Aufgaben überwacht. Der Vorstand hat uns in den Aufsichtsratssitzungen und durch schriftliche Berichte über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen zeitnah und umfassend unterrichtet. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde laufend über wesentliche Entwicklungen und Entscheidungen des Vorstands informiert. Darüber hinaus hat er sich mit dem Vorsitzenden des Vorstands über die strategische Ausrichtung des Konzerns und das Risikomanagement regelmäßig beraten. Im Berichtsjahr fanden vier turnusmäßige und eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung statt. Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat In unseren Sitzungen haben wir uns neben der aktuellen Geschäftsentwicklung, der Risikolage und wichtigen geschäftlichen Einzelvorgängen mit zustimmungspflichtigen Maßnahmen des Vorstands beschäftigt und alle erforderlichen Zustimmungen erteilt. Im November 2002 wurde von uns das Investitionsprogramm 2003 des Linde Konzerns genehmigt. Ein weiteres Thema der Beratungen mit dem Vorstand war im Berichtsjahr die Umstellung der Konzernrechnungslegung auf international anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze. Gegenstand eingehender Erörterungen waren auch die strategischen Überlegungen des Vorstands und deren Umsetzung, die Entwicklungsperspektiven des Konzerns und der einzelnen Unternehmensbereiche sowie die mittelfristige Unternehmensplanung, einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung. Abweichungen von den geplanten Zielsetzungen wurden uns vom Vorstand erläutert. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss Vor allem im Unternehmensbereich Material Handling und im Geschäftsbereich Linde Gas hat der Vorstand Optimierungsprogramme eingeleitet, die er uns ausführlich dargestellt hat. Strukturen und Prozesse werden überprüft und gestrafft, um die Wettbewerbsfähigkeit aller Geschäftsbereiche fortlaufend zu verbessern und langfristig abzusichern. Der Aufsichtsrat unterstützt die Maßnahmen des Vorstands zur zügigen Anpassung des Konzerns an das Marktumfeld. Wir sind uns bewusst, dass hier noch große Herausforderungen zu bewältigen sind und werden diese Themen weiterhin mit hoher Aufmerksamkeit begleiten. Corporate Governance In unserer Sitzung am 21. November 2002 haben wir uns ausführlich mit der Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex bei Linde befasst. Der Umsetzung des Kodex haben wir grundsätzlich zugestimmt und die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat entsprechend angepasst. Wir haben die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet und gemeinsam mit dem Vorstand am 18. Dezember 2002 auf der Website des Unternehmens veröffentlicht. Weitere Informationen zur Corporate Governance bei Linde sind im gemeinsamen Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat in diesem Geschäftsbericht zu finden. Sitzungen der Ausschüsse Der Ständige Ausschuss des Aufsichtsrats trat zu drei Sitzungen zusammen und fasste zwei Beschlüsse im telefonischen Verfahren. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste nicht einberufen werden. Der im November 2002 gebildete Prüfungsausschuss tagte erstmals im März 2003. Jahres- und Konzernabschluss Die von der Hauptversammlung am 14. Mai 2002 zum Abschlussprüfer bestellte KPMG Deutsche TreuhandGesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin und Frankfurt am Main, hat den Jahresabschluss der Linde AG und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2002 sowie die Lageberichte 200 210 Weitere Angaben 220 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 14 für die Linde AG und den Konzern geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde erstmals nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht die Bedingungen für eine Befreiung von der Aufstellung eines Abschlusses nach deutschem Recht erfüllen und der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften entsprechendes Risikomanagementsystem eingeführt hat. Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugestellt. Der Prüfungsausschuss hat eine Vorprüfung der Abschlüsse, der zugehörigen Lageberichte und des Vorschlags zur Gewinnverwendung vorgenommen. In der Bilanzsitzung am 14. März 2003 wurden die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte in Gegenwart des Abschlussprüfers, der über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtete, umfassend behandelt. Aufgrund unserer eigenen Prüfung dieser von Vorstand und Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen erheben wir keine Einwendungen und schließen uns dem Ergebnis der Abschlussprüfung durch die KPMG an. Wir billigen die vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlüsse der Linde AG und des Konzerns zum 31. Dezember 2002; der Jahresabschluss der Linde AG ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmen wir zu. Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand Herr Dipl.-Ing. Klaus Heinrich Hofmann hat sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer zum 16. September 2002 niedergelegt. Zu seinem Nachfolger wurde zum 19. September 2002 Herr Dipl.-Ing. Frank Zukauski gerichtlich bestellt. Wir haben Herrn Hofmann für seine Mitwirkung in unserem Gremium gedankt. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 15 Mit Wirkung vom 10. Mai 2002 haben wir Herrn Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle zum Mitglied des Vorstands bestellt und mit Wirkung vom 1. Januar 2003 zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt. Herr Dipl.-Wirtsch.Ing. Gerhard Full, Mitglied des Vorstands seit Januar 1978 und dessen Vorsitzender seit Mai 1997, ist zum 31. Dezember 2002 in den Ruhestand getreten. Der Aufsichtsrat hat die Verdienste von Herrn Full um das Unternehmen gewürdigt und ihm für seine langjährige wertvolle Tätigkeit Dank und Anerkennung ausgesprochen. Dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir für ihren hohen Einsatz und die geleistete Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr. Wiesbaden, den 14. März 2003 Für den Aufsichtsrat Dr. Hans Meinhardt Vorsitzender 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 16 Corporate Governa Gute Corporate Governance gewährleistet eine verantwortungsbewusste, auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle unseres Unternehmens. Sie schafft Transparenz für die rechtlichen und unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen und fördert dadurch das Vertrauen unserer nationalen und internationalen Anleger, unserer Geschäftspartner und Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit. 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 17 nce 10 Vorstand 18 Aufsichtsrat 20 30 Corporate Aktie Governance Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Corporate Governance bei Linde Wir begrüßen die Einführung des Deutschen Corporate Governance Kodex und haben vor diesem Hintergrund unsere internen Regeln und Verfahren für Aufsichtsrat, Vorstand und Hauptversammlung, unsere Transparenz sowie Rechnungslegung überprüft. Bereits vor der Veröffentlichung des Kodex hatten wesentliche Aspekte guter Corporate Governance wie eine enge und effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen sowie eine offene Unternehmenskommunikation bei Linde einen hohen Stellenwert. Daher wurden durch den Kodex keine grundlegenden Änderungen erforderlich. Am 18. Dezember 2002 haben wir die nachfolgende erste Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft unter www.linde.de\InvestorRelations\CorporateGovernance dauerhaft zugänglich gemacht: „Die Linde AG entspricht den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex mit folgender Ausnahme: Die Satzung enthält bislang keine besondere Regelung der Vergütung für den Vorsitz in einem Ausschuss. Vorstand und Aufsichtsrat werden der nächsten ordentlichen Hauptversammlung eine Ergänzung der Vergütungsregelung vorschlagen (Kodex Ziffer 5.4.5 Abs. 1 Satz 3).“ Allgemeines zur Führungsstruktur Die Linde AG, ein international tätiges Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden, unterliegt den Vorschriften des deutschen Aktien- und Mitbestimmungsrechts und den Kapitalmarktregelungen sowie den Bestimmungen der Satzung. Mit seinen Organen Vorstand und Aufsichtsrat hat Linde eine zweigeteilte Leitungsund Überwachungsstruktur. Vorstand und Aufsichtsrat sind den Interessen der Aktionäre und dem Wohle des Unternehmens verpflichtet. Die Hauptversammlung ist das dritte Organ des Unternehmens. Der Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat besteht aus 16 Mitgliedern. Er ist gemäß dem deutschen Mitbestimmungsgesetz zu gleichen Teilen mit Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern besetzt. Die Vertreter der Anteilseigner werden von der Hauptversammlung, die Vertreter der Arbeitnehmer nach den Vorschriften des Mitbestimmungsrechts gewählt. Die Amtszeit des Aufsichtsrats beträgt fünf Jahre. Mitglieder des Aufsichtsrats sollen nicht älter als 72 Jahre sein. Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 19 Die Aufsichtsratsmitglieder legen auftretende Interessenkonflikte aufgrund von Beratungstätigkeit oder Organfunktionen bei anderen Unternehmen dem Aufsichtsrat gegenüber offen; wesentliche, nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte führen zur Beendigung des Mandats. Der Aufsichtsrat informiert in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Interessenkonflikte und deren Behandlung. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder setzt sich satzungsgemäß aus einem festen und einem variablen, an der Dividende orientierten Vergütungsbestandteil zusammen. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte drei Ausschüsse gebildet: Der Ständige Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und stellt Beschäftigungs- und Vergütungsgrundsätze für den Vorstand auf. Er beschließt anstelle des Aufsichtsrats über Anstellungs-, Pensions- und sonstige Verträge mit Vorstandsmitgliedern. Außerdem berät er regelmäßig über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand und überprüft die Effizienz der Tätigkeit des Aufsichtsrats. Der Prüfungsausschuss bereitet die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Feststellung des Jahresabschlusses, die Billigung des Konzernabschlusses sowie die Vereinbarung mit dem Abschlussprüfer vor und befasst sich darüber hinaus mit Fragen des Risikomanagements. Der nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes gebildete Vermittlungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Bestellung von Vorstandsmitgliedern, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird. Der Vorstand Der Vorstand der Linde AG (derzeit fünf Mitglieder) leitet die Gesellschaft und führt deren Geschäfte. Er ist an das Unternehmensinteresse gebunden und der Steigerung des nachhaltigen Unternehmenswerts verpflichtet. Er entwickelt die strategische Ausrichtung des Unternehmens, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für ihre Umsetzung. Des Weiteren ist er verantwortlich für die Jahres- und Mehrjahresplanung der Gesellschaft sowie für die Aufstellung der Quartals-, Jahres- und Konzernabschlüsse. Er trägt ferner Sorge für ein angemessenes Risikomanagement und Risikocontrolling sowie eine regelmäßige, zeitnahe und umfassende Berichterstattung an den Aufsichtsrat über alle für den Konzern relevanten Fragen der Strategie, der mittelfristigen Unternehmensplanung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements. Maßnahmen und Geschäfte des Vorstands von grundlegender Bedeutung bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Vorstandsmitglieder unterliegen während ihrer Zugehörigkeit zum Vorstand einem umfassenden Wettbewerbsverbot. Sie legen auftretende Interessenkonflikte unverzüglich dem Aufsichtsrat gegenüber offen und informieren ihre Vorstandskollegen darüber. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 30 Corporate Aktie Governance Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 20 Die Bezüge des Vorstands enthalten feste und variable Bestandteile. Das Vergütungssystem des Vorstands besteht aus einer Barvergütung und aus Aktienoptionen. Die Barvergütung beruht auf einem Jahreszieleinkommen, das zu 40 Prozent in festen monatlichen Beträgen ausgezahlt wird. 60 Prozent sind variabel und setzen sich zusammen aus einem an der Dividende orientierten Bestandteil und erfolgsorientierten Bonusbeträgen. Die Hauptversammlung Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Jede Aktie gewährt eine Stimme. Die jährliche ordentliche Hauptversammlung findet innerhalb der ersten sechs Monate eines jeden Geschäftsjahres statt. Die Tagesordnung für die Hauptversammlung einschließlich der für die Hauptversammlung verlangten Berichte und Unterlagen wird auch auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht; die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen kann auf Wunsch auch elektronisch versandt werden. Zur Erleichterung der persönlichen Wahrnehmung ihrer Rechte wird die Linde AG den Aktionären für die ordentliche Hauptversammlung 2003 einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter zur Verfügung stellen. In der Einberufung zur Hauptversammlung wird erläutert, wie im Vorfeld der Hauptversammlung Weisungen zur Stimmrechtsausübung erteilt werden können. Daneben bleibt es den Aktionären unbenommen, sich durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl vertreten zu lassen. Transparenz Die Linde AG ist der Einhaltung des Gleichbehandlungsgrundsatzes gegenüber allen Aktionären verpflichtet. Zur zeitnahen und gleichmäßigen Information der Aktionäre und Anleger nutzt die Gesellschaft die Website des Unternehmens. Neben dem Konzern- und Jahresabschluss sowie den Zwischenberichten werden Anteilseigner und Dritte in Form von Ad-hoc-Mitteilungen und Pressemitteilungen über aktuelle Entwicklungen im Konzern informiert. Linde publiziert einen Finanzkalender zu allen wesentlichen Terminen und Veröffentlichungen der Gesellschaft mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf. Infolge des am 1. Juli 2002 in Kraft getretenen § 15 a Wertpapierhandelsgesetz sind die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Linde AG verpflichtet, den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der Gesellschaft offen zu legen. Bis zum Bilanzstichtag sind der Linde AG keine Meldungen zugegangen. Mitteilungspflichtiger Besitz nach Ziffer 6.6 Absatz 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex lag zum 31. Dezember 2002 ebenfalls nicht vor. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 21 Rechnungslegung und Risikomanagement Der Konzernabschluss von Linde und die Zwischenberichte werden nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), der Jahresabschluss der Linde AG nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Das Risikomanagementsystem wird vom Vorstand kontinuierlich weiter entwickelt und an die sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst sowie von den Abschlussprüfern im In- und Ausland geprüft. Wiesbaden, den 14. März 2003 Linde Aktiengesellschaft Der Aufsichtsrat Der Vorstand 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 22 Die Aktie In einem schwierigen Umfeld hat auch die Linde-Aktie im Geschäftsjahr 2002 an Wert verloren. Im Vergleich mit relevanten Indizes und den meisten anderen DAX-30-Unternehmen hat sie sich jedoch als stabiles Investment gezeigt. Mit einer wertorientierten Unternehmensführung und dem weiteren Ausbau der Investor-Relations-Aktivitäten werden wir diese Stabilität weiter fördern. 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 23 10 Vorstand 24 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Die Aktie Ein enttäuschendes Börsenjahr Zum dritten Mal in Folge hat der deutsche Aktienindex DAX das Jahr mit einem Minus abgeschlossen. Mit 2.983 Punkten lag der Jahresendstand um 43,9 Prozent unter dem des Vorjahres (5.160 Punkte). Dies war der größte prozentuale Kursverlust seit Einführung der offiziellen Berechnungsmethode Ende 1987. Dabei hatte das Jahr aussichtsreich begonnen: Unterstützt von positiven Konjunkturdaten – besonders aus den USA – erreichte der DAX im März sein Jahreshoch von 5.462 Punkten. Da sich die Hoffnungen auf den wirtschaftlichen Aufschwung nicht bestätigten und die Unternehmensergebnisse auf breiter Front enttäuschten, setzte im weiteren Jahresverlauf jedoch eine kontinuierliche Abwärtsbewegung ein, die bei aufkeimenden Rezessionsängsten und Sorgen über einen möglichen Irak-Krieg bei 2.598 Punkten im Oktober ihren Tiefpunkt fand. Im Vergleich zum DAX entwickelten sich die für die Linde-Aktie relevanten Branchen-Indizes etwas positiver. Der CDAX-Machinery gab 2002 um 30,9 Prozent nach und damit weniger als der Gesamtmarkt. Beim CDAX-Chemical betrug das Minus lediglich 26,2 Prozent. Der Index profitierte davon, dass defensive Werte stärker gefragt waren. Linde-Performance im Vergleich zu den wichtigsten Indizes* 2002 Gewichtung Linde (inkl. Dividende) – 20,6 % – Linde (exkl. Dividende) – 23,1 % – DAX – 43,9 % 0,92 % CDAX-Machinery – 30,9 % 38,28 % CDAX-Chemical – 26,2 % – DJ EURO STOXX – 34,5 % 0,15 % DJ EURO STOXX Chemical – 24,8 % 4,05 % FTSE Eurotop 300 – 32,2 % 0,81 % FTSE E300 Chemical – 23,8 % 3,21 % MSCI Europa – 36,1 % 0,19 % * zum 31.12. 2002 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Jahresabschluss 210 220 Weitere Angaben 25 Linde-Aktie: Kursentwicklung 2002 (indiziert) Index in % 140 120 100 80 Linde CDAX-Chemical CDAX-Machinery DAX 60 40 20 0 01.02 02.02 03.02 04.02 05.02 06.02 07.02 08.02 09.02 10.02 11.02 12.02 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 26 Linde-Aktie entwickelte sich besser als der Markt Die Linde-Aktie erzielte ihren Jahreshöchststand von 57,59 Euro am 15. März 2002, um dann unter dem Einfluss der negativen Entwicklung des Gesamtmarkts deutlich zurückzufallen. Der Tiefststand von 32,50 Euro wurde am 9. Oktober 2002 erreicht. Der Schlusskurs von 35,00 Euro entsprach einem Rückgang um 23,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieses nicht zufrieden stellenden Kursverlaufs entwickelte sich die LindeAktie damit in diesem schwierigen Börsenjahr besser als die wichtigsten Vergleichsindizes. Innerhalb des DAX zählte Linde zu den sechs Unternehmen mit der besten Kursentwicklung. Die Marktkapitalisierung der Linde AG lag zum Jahresende bei 4,174 Milliarden Euro gegenüber 5,426 Milliarden Euro am Jahresanfang. Der durchschnittliche Börsenumsatz betrug rund 2 Millionen Aktien wöchentlich. Gegenüber 2001 entspricht dies einem Anstieg um durchschnittlich 260.000 Stück. Kapitalmarktorientierte Kennzahlen 2002 2001 Stück 119.262.134 119.262.134 Jahresschlusskurs € 35,00 45,50 Jahreshoch € 57,59 56,90 Jahrestief € 32,50 36,04 Dividendenberechtigte Aktien für das Geschäftsjahr Ausschüttungssumme Linde AG Mio. € 135 135 Marktkapitalisierung* Mio. € 4.174 5.426 Stück 2.070.000 1.810.000 % 31,00 26,89 1,13 Durchschnittlicher wöchentlicher Börsenumsatz Volatilität* (250 Tage) Angaben je Aktie Bardividende € 1,13 % 3,2 2,5 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit € 10,68 9,35 Ergebnis vor Goodwill € 3,05 2,98 Ergebnis nach Goodwill € 2,01 2,02 Dividendenrendite * Berechnung jeweils zum 31.12. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Jahresabschluss 210 220 Weitere Angaben 27 Zehnjahresentwicklung einer Anlage von 10.000 Euro in Linde-Aktien 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 DAX REX-Performance Linde CDAX-Machinery 20.000 10.000 0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie 40 Im Gespräch Leading technologies 50 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 28 Linde-Aktiendepot – Zehnjahresentwicklung: 3,6 Prozent Rendite jährlich Anleger, die Ende 1992 10.000 Euro in Linde-Aktien angelegt hatten, besaßen nach Ablauf von 10 Jahren 14.203 Euro, einschließlich wieder angelegter Bardividende und Bezugsrechtserlösen. Insgesamt entspricht dies einem Wertzuwachs von 42,0 Prozent oder einer Rendite von 3,6 Prozent jährlich. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum erzielte der DAX einen Zuwachs von 87,2 Prozent beziehungsweise 6,5 Prozent pro Jahr. Beim Branchenindex CDAX-Machinery stieg der Wert insgesamt um 20,6 Prozent oder 1,9 Prozent jährlich. Der Anleihenindex REXP (s. Glossar) erzielte in diesem Zeitraum einen absoluten Zuwachs von 100,6 Prozent beziehungsweise 7,2 Prozent pro Jahr. Neueinstufung als Chemiewert Im November und Dezember 2002 haben die drei großen internationalen Indexgesellschaften MSCI, FTSE und Dow Jones die Linde-Aktie neu klassifiziert: Linde wird nicht mehr der Branche Industrie zugeordnet, sondern dem Bereich Chemie. Ein konsequenter Schritt, da der Unternehmensbereich Gas und Engineering größter Umsatz- und Ergebnisträger im Konzern ist. Zudem erhöht die neue Branchenzugehörigkeit die Transparenz für institutionelle Investoren, weil die internationale Peer Group (s. Glossar) von Linde sich im Wesentlichen aus Gaseunternehmen zusammensetzt, die ebenfalls der Chemiebranche zugeordnet werden. Aktionärsstruktur Die Beteiligungshöhe der Aktionäre Allianz AG (12,3 Prozent), Deutsche Bank AG (10 Prozent) und Commerzbank AG (10 Prozent) blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert. Privatpersonen 21 % Institutionelle Investoren 47 % Großaktionäre 32 % Gemäß der jährlichen Aktionärsidentifikation, die wir zum Stichtag 31. Dezember 2002 durchgeführt haben, erhöhte sich der Anteil der Institutionellen Investoren im Jahresverlauf von 40 Prozent auf 47 Prozent. 21 Prozent der Aktien wurden von Privatpersonen gehalten. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 29 Institutionelle Investoren – Anteile nach Regionen Sonstige 15 % (Vj. 12 %) Deutschland 40 % (Vj. 57 %) Nordamerika 29 % (Vj. 6 %) Schweiz 6 % (Vj. 12 %) Großbritannien 10 % (Vj. 13 %) Der Zuwachs bei den Institutionellen Anlegern war mit einer deutlichen Verschiebung in der regionalen Struktur und einer weiteren Internationalisierung verbunden. Vor allem amerikanische Investoren zeigen ein verstärktes Interesse an unserem Unternehmen. Ihr Anteil stieg im vergangenen Jahr deutlich von 6 Prozent auf 29 Prozent. Diese positive Entwicklung ist auch auf den kontinuierlichen Ausbau der InvestorRelations-Aktivitäten in dieser Region zurückzuführen. Mit einem Anteil von 40 Prozent der Institutionellen Investoren stellt Deutschland unverändert unseren wichtigsten Markt in Europa, gefolgt von Großbritannien mit 10 Prozent und der Schweiz mit 6 Prozent. Dividendenausschüttung Vorstand und Aufsichtsrat der Linde AG werden der Hauptversammlung am 27. Mai 2003 vorschlagen, eine im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Dividende von 1,13 Euro auszuschütten. Die Ausschüttungsquote beträgt, gemessen am Jahresüberschuss und ohne Berücksichtigung von Abschreibungen auf Geschäftswerte, 37 Prozent. Bezogen auf den Jahresschlusskurs 2002 erzielen unsere Aktionäre damit eine Dividendenrendite von 3,2 Prozent. Dieser Wert ist auch in diesem Jahr im Vergleich zu anderen DAX-Unternehmen überdurchschnittlich hoch. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 30 Beschlüsse der Hauptversammlung am 14. Mai 2002 Der Vorstand der Linde AG wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Oktober 2003 eigene Aktien im Wert von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Außerdem hat die Hauptversammlung ein bedingtes Kapital zur Begebung von Optionen an Vorstandsmitglieder und Führungskräfte der Linde AG sowie Geschäftsführungen und Führungskräfte verbundener Unternehmen genehmigt. Ebenfalls wurden die Erleichterung der Stimmrechtsausübung in der Hauptversammlung, die Anpassung der Hinterlegungsfristen aufgrund gesetzlicher Änderungen und alternative Möglichkeiten der Beschlussfassung im Aufsichtsrat sowie die jeweils dafür erforderlichen Satzungsänderungen beschlossen. Erfolgsabhängige Vergütung für Führungskräfte Die Hauptversammlung 2002 der Linde AG hat einen Aktienoptionsplan für den Zeitraum der nächsten fünf Jahre beschlossen. Mit diesem so genannten Long Term Incentive Programme (s. Glossar), das sich an die Mitglieder des Vorstands und weitere oberste Führungskräfte richtet, verknüpfen wir die Interessen des Managements noch stärker mit den Interessen der Linde-Aktionäre und tragen somit dazu bei, den Unternehmenswert weiter zu erhöhen. Die Laufzeit der Optionsrechte beträgt sieben Jahre. Die Ausübung der Optionsrechte ist frühestens zwei Jahre nach der Zuteilung möglich. Der Ausübungspreis beträgt 120 Prozent des Basispreises. Das Erfolgsziel entspricht damit einer Wertsteigerung von 20 Prozent gegenüber dem Aktienkurs bei Ausgabe der Optionen. Insgesamt nehmen rund 340 Personen an dem Aktienoptionsprogramm teil. Wertorientierte Unternehmensführung Zur präzisen Ermittlung des wirtschaftlichen Erfolgs unserer unternehmerischen Aktivitäten haben wir für die einzelnen Unternehmensbereiche und den Konzern die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE, Berechnung s. Glossar) als Messgröße definiert. Diese, mit dem Übergang zu internationaler Rechnungslegung modifizierten (s. S. 7 und 8), mittelfristig angestrebten Mindestrenditen sind ambitioniert und wurden in diesem Jahr noch nicht erreicht: Auf Konzernebene lag das ROCE im Berichtsjahr bei 7,0 Prozent. Mittelfristig wollen wir im Konzern ein ROCE von mindestens 10 Prozent erreichen. In den Unternehmensbereichen zeigte sich im Geschäftsjahr 2002 ein unterschiedliches Bild. Bei Linde Gas lag das ROCE bei 9,6 Prozent, der Zielwert beträgt hier 11 Prozent. Linde Engineering erreichte im vergangenen Jahr einen Wert von 13,3 Prozent. Diesen Wert wollen wir mittelfristig auf 16 Prozent verbessern. Die Unternehmensbereiche Material Handling und Kältetechnik blieben im Berichtsjahr mit 8,7 Prozent beziehungsweise 5,1 Prozent deutlich unter dem angestrebten ROCE von 16 Prozent beziehungsweise 8 Prozent. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 31 Investor-Relations-Aktivitäten ausgebaut Das Interesse internationaler Investoren und Finanzanalysten an Linde ist auch im vergangenen Jahr gestiegen: Wir haben noch mehr Investorengespräche geführt, zudem wächst der Kreis von Analysten, die unsere Entwicklung intensiv verfolgen und regelmäßig Studien veröffentlichen. Wir unterstützen diesen positiven Trend durch die kontinuierliche Ausweitung unserer Investor-RelationsAktivitäten. Im Mittelpunkt der Maßnahmen im Berichtsjahr standen die jährliche Analystenkonferenz in Frankfurt am Main sowie die im Anschluss durchgeführten Roadshows in Europa, USA und Kanada. Darüber hinaus haben wir durch die Teilnahme an zahlreichen Konferenzen bedeutender internationaler Banken und regelmäßige Besuche wichtiger Finanzplätze in Europa den Kontakt zu Investoren vertieft. Zudem haben wir unsere Präsenz auf den weltweit führenden Fachmessen für Fördertechnik (CEMAT) in Hannover und Kältetechnik (EuroShop) in Düsseldorf genutzt, um nationale und internationale Analysten detailliert über die Leistungsstärke unserer Unternehmensbereiche zu informieren. Im Internet haben wir die Rubrik Investor Relations auf unserer Homepage www.linde.de mit zusätzlichen Inhalten und einer neuen Struktur weiter optimiert. So geben wir beispielsweise regelmäßig einen Überblick über aktuelle Analystenbewertungen und informieren ausführlich über unsere Investor-RelationsAktivitäten. Zudem bieten wir allen Interessierten die Möglichkeit, unsere Quartalsberichte und Unternehmenspräsentationen herunterzuladen. Für Fragen und Informationen rund um die Linde-Aktie steht Ihnen unsere Hotline unter der Telefonnummer +49 (611) 770-284 zur Verfügung. Gerne können Sie Ihre Fragen aber auch online unter [email protected] an uns richten. Stammdaten zur Linde-Aktie Aktienart Inhaberaktien Börsenplätze Alle deutschen Börsen, Zürich Wertpapierkennnummern ISIN DE0006483001 WKN 648300 Reuters (XETRA) LING.DE Bloomberg LIN GR 10 Vorstand 32 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Im Gespräch Dr. Wolfgang Reitzle, Vorstandsvorsitzender der Linde AG, und Finanzvorstand Hero Brahms führten ein Gespräch über wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung im Zeitalter der Globalisierung. Und über den hohen Anspruch, Linde zu einem in jeder Hinsicht führenden Unternehmen zu entwickeln. Moderiert hat David Marsh, langjähriger Wirtschaftsredakteur bei der Financial Times und heute Partner einer internationalen Unternehmensberatung. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss | Dr. Reitzle Unsere Priorität ist eindeutig: Wir wollen den wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens langfristig sichern und nachhaltig wachsen. Das sind die beiden entscheidenden Voraussetzungen, um unserer Verantwortung gegenüber Aktionären, Mitarbeitern und der Gesellschaft gerecht zu werden. Wenn wir diese Ziele konsequent verfolgen, werden wir den Führungsanspruch unseres Unternehmens bestätigen und ausbauen können. | Brahms Zusätzlich ist es natürlich auch wichtig, dass unsere Leistungen von den internationalen Kapitalmärkten entsprechend honoriert werden. Linde bekommt durch diese Strategie mehr Phantasie. Marsh: Braucht wirtschaftlicher Erfolg nicht gleichzeitig auch die so genannten weichen Management-Faktoren? | Dr. Reitzle Eine gute Frage. Klar ist, dass wir bei Linde die internationale Unternehmenskultur weiter fördern und ausbauen werden. Wir verfügen über ein solides Fundament und sind bestrebt, in allem was wir tun, ein vorbildliches Unternehmen zu sein. Neben unserer Führungsrolle bei Produkten und Marktanteilen, beim Gewinn und im direkten Wettbewerb geht es uns beispielsweise auch darum, ein äußerst attraktiver Arbeitgeber zu sein. Wir wollen nur die besten Mitarbeiter und ihnen so viel Freiraum bieten, dass ihre Motivation über das reine Geldver- 210 220 Weitere Angaben „Vorbildlich in allem, was wir tun“ Marsh: Linde ist ein internationaler, relativ breit diversifizierter Konzern. Das Unternehmen soll Modellcharakter und Leadership ausstrahlen, aber überall wird der Weg steiniger ... 200 33 dienen hinausreicht; sie sind eingeladen und aufgefordert, das Unternehmen aktiv mitzugestalten. Marsh: Wie wollen Sie diese Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen vermitteln? | Dr. Reitzle Durch ganz konkrete Maßnahmen, indem wir beispielsweise eine Linde University aufbauen – als Drehscheibe für Kommunikation, für Weiterbildung. Dies ermöglicht den intensiven Austausch mit unseren Führungskräften, eine wesentliche Voraussetzung für die Schaffung einer vorbildlichen, globalen Unternehmenskultur. Marsh: Wird diese Linde University in einem neuen Gebäude stehen, oder ist das eher virtuell zu verstehen? | Dr. Reitzle Wir werden zunächst mit überschaubaren, sinnvoll eingesetzten Mitteln beginnen, ein konsequentes, spannendes Konzept auszuarbeiten und die Aktivitäten anlaufen zu lassen. Wir werden Experten von renommierten Universitäten wie etwa Harvard, Fontainebleau oder St. Gallen einladen; natürlich auch herausragende Unternehmerpersönlichkeiten. In drei bis fünf Jahren ist die Linde University dann so weit entwickelt, dass sie ein eigenes Gebäude bezieht. Im letzten Schritt wird sie auch über Dependancen in den USA und in Asien verfügen. Marsh: Welche Rolle wird die University im Hinblick auf die kulturelle Vielfalt bei Linde spielen? 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 34 | Dr. Reitzle Eine wichtige. Von unseren gut 46.000 Mitarbeitern sind rund 18.000, also deutlich weniger als die Hälfte, in Deutschland tätig, etwa 28.000 Beschäftigte arbeiten über die ganze Welt verteilt. Das heißt, wir haben bereits eine kulturelle Vielfalt im Unternehmen. Diese Vielfalt werden wir gezielt fördern und gleichzeitig das Gefühl vermitteln, gemeinsam für ein Unternehmen mit einer überragenden internationalen Unternehmenskultur zu arbeiten. In den vielen Jahren meiner beruflichen Laufbahn habe ich gelernt, wie befruchtend unterschiedliche Kulturen sind und wie wichtig es ist, diese Unterschiede sinnvoll in ein Gesamtunternehmen einzubringen. Marsh: Sie wollen also auch langfristig in die Personalentwicklung, in eine internationale Unternehmenskultur investieren. Werden das die Kapitalmärkte honorieren? | Brahms Natürlich. Der Schlüssel zum Unternehmenserfolg ist der Mensch. Er steht daher im Mittelpunkt all dessen, was wir tun. Dies gilt insbesondere für unseren Anspruch als Technologieunternehmen. Wir werden von den Mitarbeitern hohe Leistungen einfordern, für die wir selbstverständlich entsprechende Anreize bieten, etwa in Form attraktiver Vergütungs- und Versorgungssysteme. Leistung und Gegenleistung also. | Dr. Reitzle Den Beweis, dass diese Maßnahmen wertfördernd sind, müssen wir natürlich ständig erbringen. Vorleistungen müssen zwar manchmal einfach aufgewendet werden, aber am Schluss muss das Ganze messbar sein ... 100 Marsh: … und auch entsprechend kommuniziert werden. Wie sehen Sie den Meinungsbildungsprozess mit Journalisten und Analysten? | Dr. Reitzle Keine Frage, Kommunikation hat einen zentralen Stellenwert. Was wir kommunizieren – intern wie extern – muss konsistent und kongruent sein. Brüche würden sofort wahrgenommen. Die ganzheitliche Kommunikation, die notwendig ist, um so etwas zu verhindern, wird mit allen Personen erfolgen, die am Meinungsbildungsprozess beteiligt sind; in unterschiedlichen Akzenten und Details, aber stets intensiv und offen. Marsh: Dennoch: Den Akteuren am Kapitalmarkt macht die Börsenentwicklung von Linde anscheinend nicht sonderlich viel Spaß. Wie steuern Sie dagegen? | Brahms Wir setzen nicht auf jeden modischen Kapitalmarkttrend und sind dem engen Weg des Shareholder Value nie gefolgt. Wir sehen viel mehr Sinn darin, in dem Dreieck Aktionäre, Gesellschaft und Mitarbeiter insgesamt eine nachhaltige Wertsteigerung zu schaffen. Wir haben uns von den Kapitalmärkten nie verbiegen lassen und an unserer Philosophie des Managements von Einzelaktivitäten, die nicht alle unmittelbar miteinander verknüpft sind, festgehalten. Wir verfolgen einen ehrgeizigen PortfolioAnsatz und stellen sehr hohe Anforderungen an jede einzelne Konzerngesellschaft, um ein überdurchschnittliches Wachstum zu erzielen. | Dr. Reitzle Unser Portfolio ist gut durchdacht und fußt auf einer soliden Strategie. Zwischen unserem Anlagenbau und den Technischen Gasen gibt es enge Verknüp- 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 35 fungen. Die daraus resultierende gegenseitige Befruchtung ist eine große Stärke im Wettbewerbsumfeld der Gase-Unternehmen. Unsere strategische Kooperation im Anlagenbau mit der britischen BOC-Gruppe, immerhin dem zweitgrößten Gaseproduzenten der Welt, dokumentiert das sehr überzeugend. Das Gase-Geschäft, das hohe Renditen aufweist, aber auch sehr viel flüssige Mittel benötigt, steht wiederum in einer geradezu idealen Konstellation mit unserem zweitgrößten Standbein Material Handling, denn dieser Bereich generiert überdurchschnittlich viel Liquidität. Und auch die Perspektiven sind günstig: Wir werden bei Material Handling von den überproportional wachsenden internationalen Warenströmen profitieren, und im Unternehmensbereich Gas und Engineering bietet unsere internationale Präsenz sehr gute Wachstumschancen. Im Anlagenbau beispielsweise liegen heute schon 85 Prozent unserer Aktivitäten außerhalb Deutschlands. Auch in der Kältetechnik haben wir eine hervorragende Marktposition, und wir werden alles daran setzen, dieses Geschäft wieder profitabler zu machen. Marsh: Das klingt geradezu perfekt. Aber die Botschaft dieses Portfolio-Ansatzes wird bisher nicht entsprechend honoriert. | Brahms Es gibt unterschiedliche Signale. Es hat Phasen gegeben, in denen wir keinen Discount gehabt haben und unsere Bewertung der Sum-of-the-Parts-Methodik entsprochen hat. Gegenwärtig führt die Kombination des Material Handling-Geschäfts, das als volatil gilt, mit einem Gase-Geschäft, das als stabiles und damit defensives Investment angesehen wird, zu einer gewissen Verunsicherung. Wir stellen uns aber extrem anspruchsvolle Performance-Ziele für die Rendite auf das eingesetzte Kapital. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir mittelfristig eine bessere Börsenbewertung erzielen. Hilfreich wird dabei sein, dass wir kürzlich als Aktienwert auch in den wesentlichen Gase-Indizes aufgenommen wurden. Marsh: Werden Sie verstärkt den Kontakt zu internationalen Fondsmanagern suchen? | Brahms Linde hat schon früh begonnen, auch am Kapitalmarkt einen Vertriebsauftrag zu erfüllen, ihn also ebenso sorgfältig zu bedienen wie unsere Kunden. Das gilt für den Aktienmarkt genauso wie für die Kreditmärkte. Herr Dr. Reitzle und ich werden diesen Auftrag in Zukunft verstärkt gemeinsam wahrnehmen. Marsh: Die Debatte über Corporate Governance hat sich zugespitzt. Wie ist Ihre Position zu diesem Thema? | Dr. Reitzle Linde hat die Prinzipien, die im Deutschen Corporate Governance Kodex niedergelegt sind, bereits in der Vergangenheit in weiten Teilen berücksichtigt, und folgerichtig entsprechen wir jetzt auch den offiziellen Empfehlungen der Regierungskommission. Wir unterstützen grundsätzlich alle Maßnahmen, die das Vertrauen der nationalen und internationalen Anleger, von Geschäftspartnern, der allgemeinen Öffentlichkeit und nicht zuletzt der Mitarbeiter in die Unternehmensführung stärken. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 36 Marsh: Linde hat sich auch auf die internationalen Bilanzierungsregeln eingestellt. Werden sich deutsche Unternehmen in den kommenden Jahren zwangsläufig den amerikanischen Regeln unterwerfen müssen? | Brahms Aus unserer Sicht ist der internationale Ansatz langfristig zielführender, als sich an einem nationalen Rechnungslegungsstandard auszurichten. Deshalb verfolgen wir intensiv den europäischen IAS-Ansatz und setzen ihn auch entsprechend um. 100 Marsh: Linde hat starke Aktionäre, die zugleich einen gewissen Schutzmechanismus bilden. Würden Sie ohne diese Großaktionäre eine bessere Börsenbewertung erzielen? | Brahms Eindeutig nicht. Die drei Großaktionäre halten bei uns, historisch gewachsen, jeweils rund 10 Prozent der Anteile. Dabei geht es nicht um Schutzfunktionen. Der beste Schutz gegen Übernahmen ist, dass unsere Leistung von den Kapitalmärkten anerkannt wird und unser Börsenkurs den tatsächlichen Unternehmenswert widerspiegelt. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 37 Marsh: Als international tätiger Konzern wird auch Linde von der Globalisierung geprägt. Wie erreichen Sie den gesunden Ausgleich zwischen Chancen und Risiken, beispielsweise im chinesischen oder im amerikanischen Markt auf der einen Seite, und in Deutschland auf der anderen Seite, einem Land, in dem die Arbeitsmarktflexibilität gering und die Kosten hoch sind? | Brahms Wir leben nicht unter einer Käseglocke. Exportieren allein wird auf Dauer nicht ausreichen. Wir müssen die internationale Arbeitsteilung noch effizienter umsetzen. Produktion und zusätzliches Wachstum werden zunehmend im Ausland stattfinden, aber mit Ideen und Know-how aus Deutschland. Wir müssen in den großen, wachstumsstarken Ländern und Regionen mit eigener Fertigung präsent sein. Marsh: Nicht so sehr „Made in Germany“ sondern „Konzipiert in Germany“. Soll dies der Leitsatz sein? | Dr. Reitzle Nicht mehr „Made in Germany”, sondern „Made by Linde” muss das Gütesiegel sein. Wir müssen überall auf der Welt Linde-Produkte und -Dienstleistungen in der Qualität anbieten, die man von einem deutschen Linde-Produkt gewohnt ist. Marsh: Manche Kritiker sind der Meinung, das Hochlohnland Deutschland würde ganz besonders unter dem Systemhandicap des „Rheinischen Kapitalismus“ leiden. Was will Linde bewusst von den angelsächsischen Ländern übernehmen? | Brahms Wir müssen eine klare konzeptionelle Linie verfolgen, die weder „Rheinischer Kapitalismus“ noch „Pure Capitalism“ ist. Wir brauchen den gesunden Mittelweg, der wertorientiert ist und nicht nur Eigentümer und Unternehmen berücksichtigt, sondern auch Mitarbeiter und die Gesellschaft als Ganzes. Letzten Endes aber versetzt uns nur der nachhaltige Erfolg des Unternehmens in die Lage, Arbeitsplätze zu sichern und einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. | Dr. Reitzle Durch die Globalisierung werden sich Marktgegebenheiten viel schneller ändern als zuvor. Zukunftssicherung gibt es per Definition nicht. Insofern wird das ganze Geschäft kurzatmiger. Flexibilisierung wird für uns zunehmend zu einer elementaren Voraussetzung. Marsh: Auf dem Arbeitsmarkt wird Flexibilisierung sozusagen durch die Hintertür eintreten, auch wenn die Tarifpartner das nicht wollen? | Dr. Reitzle So ist es. Die Tarifhoheit, eine deutsche Erfindung, ist im Grunde obsolet. Die Preise werden auf den Weltmärkten gebildet. Deutschland kann sich da nicht länger abkoppeln. Diese Veränderung wird zwangsweise kommen. Die Löhne sind hierzulande mit allen möglichen Zusatzkosten befrachtet, und damit für den Unternehmer extrem teuer. Die Diskrepanz zwischen dem Nettolohn und den Gesamtkosten ist für deutsche Unternehmen weltweit die größte. Wenn die Arbeit von einigen dieser Zusatzkosten befreit wird, kann sie wieder flexibler gestaltet werden. Diese Veränderungen werden zwangsläufig eintreten. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 38 Marsh: Deutschland braucht Reformen. Wie können Sie als Vorstandsvorsitzender eines international tätigen Konzerns, der seinen Hauptsitz in Deutschland hat, Einfluss nehmen? | Dr. Reitzle Wir sind natürlich in die Rahmenbedingungen des Staates eingebunden. Ich betrachte es aber gleichzeitig als Verpflichtung, dass wir uns zu Wort melden, wenn wir feststellen, dass diese Rahmenbedingungen für uns ein Hindernis im weltweiten Wettbewerb darstellen. In Deutschland muss endlich klarer erkannt werden, dass der Erfolg unserer Volkswirtschaft und der Wohlstand unseres Landes eng mit dem Erfolg seiner Unternehmen verknüpft sind. | Brahms Wir benötigen dringend Produktivitätszuwächse. Es ist alarmierend, wenn die USA jetzt ein durchschnittliches Produktivitätswachstum von 4 Prozent ausweisen, während wir in Europa mit 1,5 Prozent nicht einmal die Hälfte erreichen. Deshalb muss alles, was wir tun – der intelligente Einsatz von Kapital, der optimierte Einsatz von Arbeit, die schnellere Umsetzung von moderneren Lösungen beispielsweise im IT-Sektor –, darauf ausgerichtet sein, eine höhere Produktivität zu erreichen. | Dr. Reitzle Solche Maßnahmen führen automatisch zur Konzentration von Abläufen, der Durchgängigkeit und Konsistenz von Prozessen. Gerade ein Unternehmen wie Linde mit seinem breiten Spektrum unterschiedlicher Geschäftsfelder und Unternehmensbereiche braucht eine hohe Transparenz, um jegliche Form der Ineffizienz zu vermeiden. Dazu benötigen wir natürlich die entsprechenden Fähigkeiten unserer Mitarbeiter ... 100 Marsh: … aber auch grundlegende Veränderungen in der Produktion … | Dr. Reitzle Eine höhere Produktivität erreichen wir nur über Ablaufbeschleunigung und Prozessoptimierung, beispielsweise durch die Einführung gemeinsamer Komponenten bei Staplern und Lagertechnikgeräten. Wir benötigen insgesamt einen horizontalen Fokus, das Unternehmen muss intelligent durchorganisiert sein. Marsh: Auch die Ökologie wird immer mehr zum weltweiten Wettbewerbsfaktor. Wie gut schlagen Sie sich auf diesem Gebiet? | Dr. Reitzle Linde wird das Thema umweltfreundliche Energie, das auch gesellschaftlich immer relevanter wird, konzernübergreifend und konsequent vorantreiben. Wir wollen die jeweils bestmögliche Technologie einsetzen, um Umweltbelastungen so gering wie möglich zu halten ... | Brahms … der gesamte Bereich Nachhaltigkeit steht auch bei den internationalen Kapitalmärkten immer mehr im Blickpunkt, und unsere Leistungen auf diesem Gebiet werden zunehmend anerkannt. So ist die LindeAktie im Herbst 2002 beispielsweise in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen worden. | Dr. Reitzle Die Mega-Trends auf dem Energiemarkt arbeiten für uns: Immer mehr Menschen in der Welt streben einen immer höheren Lebensstandard an. Energie wird also knapp und teuer, was dazu führt, dass alternative Energieformen immer wichtiger werden. Linde ist auf diesem Gebiet geradezu ideal aufge- 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss stellt. In der Wasserstofftechnologie beispielsweise nehmen wir schon heute eine Vorreiterrolle ein, und unser Potenzial ist damit noch lange nicht ausgereizt. Marsh: Was heißt das konkret? | Dr. Reitzle Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Wasserstoff mit eigenen Patenten und unserem Know-how ab. Damit profitieren wir von jeder Weiterentwicklung auf diesem Gebiet. Um unseren Ansatz zu verstärken, haben wir unsere Wasserstoffaktivitäten in den Bereichen Gase und Anlagenbau zu einem virtuellen Wasserstoffunternehmen gebündelt. Der nächste Schritt wird die Gründung eines eigenen Geschäftsbereichs Wasserstoff sein. Hier steht der Zeitpunkt allerdings noch nicht fest; wir orientieren uns dabei an der Marktentwicklung. 200 210 Weitere Angaben Marsh: Wenn Sie diese Perspektiven insgesamt betrachten – wo steht Linde in zehn Jahren? | Dr. Reitzle Linde wird ein global agierender Technologiekonzern sein, der in seinen jeweiligen Tätigkeitsbereichen das Ziel hat, die Nummer Eins zu sein. Und zwar weltweit. Wir werden den Konzern so aufstellen, dass wir trotz aller weltwirtschaftlichen Unwägbarkeiten ein stabiles, kontinuierliches und nachhaltiges Wachstum erzielen. Marsh: Herr Dr. Reitzle, Herr Brahms, ich danke Ihnen für dieses Gespräch. 220 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 40 Leading technolog Je komplexer die Anforderungen an eine Technologie sind, desto durchdachter sollte die Lösung sein. Linde-Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Anforderungen ihrer Anwender nicht nur erfüllen, sondern hinsichtlich Qualität und Wirtschaftlichkeit in ihrer jeweiligen Branche Benchmark-Status besitzen. Andere nennen dies Technologieführerschaft. Wir nennen es Unternehmensphilosophie. 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 41 ies 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 0,0g CO2/km 110 120 130 140 150 160 Konzernabschluss 170 180 190 200 210 Weitere Angaben Die Autos der Zukunft verbrennen keine fossilen Brennstoffe mehr, sondern Wasserstoff. Flüssigen Wasserstoff von Linde in Flüssigwasserstofftanks von Linde. Vorteil: Bei der Verbrennung entstehen keine klimaschädigende Treibhausgase mehr, sondern umweltfreundliches Wasser. Die führenden Automobilhersteller sind bereits heute testweise damit unterwegs. Powered by Linde. 220 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz +40% Was Technologieführerschaft, Erfahrung und kundenorientiertes Flottenmanagement bewirken können, zeigt der Unternehmensbereich Material Handling eindrucksvoll: Unsere Gabelstapler, Handhubwagen und Hochregal-Kommissionierer steigern die Umschlagleistung unserer Kunden um bis zu 40 %, bei gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten durch niedrigen Energieverbrauch. Macht zusammen mehr als 100.000 verkaufte Stapler und Lagertechnikgeräte pro Jahr und damit Platz 1 in Europa. 100 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 Weitere Angaben 220 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 70° 39' 48" N 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 Weitere Angaben Eines der bedeutendsten Energieprojekte Europas in der nördlichsten Stadt der Welt – der Bau der größten Erdgasverflüssigungsanlage Europas bei Hammerfest, nördlich des Polarkreises, ist ein Auftrag der Superlative. Linde Engineering hat ihn von der internationalen Snøhvit-Gruppe erhalten. Er umfasst die Lagerung des Erdgases, die Bereitstellung von Vorrichtungen zur Verladung sowie Projektmanagement, Engineering, Beschaffung und Bauüberwachung. Produktionskapazität der Anlage: 4,3 Millionen Tonnen Flüssigerdgas im Jahr, Auftragsvolumen für Linde: mehr als 400 Millionen Euro. 220 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Pat.No.EP560928 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 Weitere Angaben B1 Patentiert bis 2013, Ergebnis umfassender Grundlagenforschung und lebensrettend – das ist INOmax®, ein medizinisches Gas von Linde, das zur Behandlung von Früh- und Neugeborenen mit Lungenfunktionsstörungen eingesetzt wird. INOmax® senkt den Blutdruck in der Lunge, erhöht die Durchblutung und hilft damit den kleinen Patienten – effizient und schonend. 220 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz –196 °C Brücken- und Tunnelbau ohne Betonkühlen und Bodengefrieren ist eine unsichere Sache. Denn flüssiger Beton mag keine Feuchtigkeit. Und Menschen mögen keine Risse im fertigen Betonkörper. Die Lösung: künstliche Bodenvereisung mit flüssigem Stickstoff von Linde. Denn bei –196 °C entsteht aus einem Wackelkandidaten ein geschlossener Frostkörper mit einer Wasserdichtigkeit von 100%. 100 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 Weitere Angaben 220 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 526,5 m 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 110 120 130 140 150 160 170 Konzernabschluss 180 190 200 210 Weitere Angaben 186 High-Tech-Kühlmöbel in einem einzigen Supermarkt – allesamt von Linde. Das ist Europarekord und entspricht einer Länge von 526,5 Metern. Was sich dahinter verbirgt? Annähernd 125 Jahre Erfahrung und ein Kältetechnik-Programm, das schlüsselfertig in jeder erdenklichen Bauart an jedem Ort der Welt von uns installiert wird. Mit anderen Worten: Nr. 1 in Europa, Nr. 2 in der Welt. Bleibt eigentlich nur noch, uns beim Erfinder der Kältemaschine zu bedanken. Danke, Carl von Linde! 220 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 54 Die Unternehmensbereiche Gas und Engineering 56–69 Material Handling 70–77 Kältetechnik 78–83 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 55 Umsatzerlöse: Aufteilung nach Unternehmensbereichen Material Handling 34,2 % 2.979 Mio. € Gas und Engineering 55,6 % 4.839 Mio. € Kältetechnik 10,2 % 879 Mio. € 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 50 60 Leading technologies 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 56 Gas und Engineer Im Unternehmensbereich Gas und Engineering haben wir zwei Bereiche zusammengefasst, die durch enge Zusammenarbeit in profitablen Marktsegmenten gemeinsam weiter wachsen: Linde Gas ist der führende Anbieter von Industrie- und Medizingasen in Europa und zählt weltweit zur Spitzengruppe. Um diese Position zu festigen, setzen wir gezielt auf Märkte mit Potenzial. Im Blickpunkt dabei: das Segment On-site, bei dem wir Großverbraucher gemeinsam mit Linde Engineering mit Industriegasen aus Anlagen versorgen, die direkt beim Kunden vor Ort stehen, und die Sparte Healthcare, also das Geschäft mit medizinischen Gasen. Darüber hinaus treiben wir den Einsatz einer zukunftsträchtigen Technologie voran, die uns alle betrifft: Wasserstoff als umweltfreundlicher Kraftstoff. Der Geschäftsbereich Linde Engineering zeigt, wie ein Anlagenbau-Unternehmen trotz schwacher Weltkonjunktur erfolgreich sein kann: mit eigenen Verfahren und einer klaren technologischen Fokussierung auf ausgewählte Wachstumsbereiche. 110 120 130 140 Konzernabschluss ing 150 160 170 180 190 200 210 Weitere Angaben 220 10 Vorstand 58 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Gas und Engineering 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Linde Gas On-site: Enge Kooperation mit Linde Engineering als Erfolgsfaktor Im Segment On-site (s. Glossar) hat Linde Gas auch im Berichtsjahr wieder von der engen Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich Linde Engineering und dessen Kompetenz und Technologieführerschaft bei Luftzerlegungs- und Wasserstoffanlagen profitiert. An unserem weltweit größten Produktionsstandort Leuna haben wir Ende 2002 eine weitere Wasserstoffanlage in Betrieb genommen. Die Anlage erzeugt aus dem Ausgangsstoff Erdgas 35.000 Normkubikmeter Wasserstoff in der Stunde und erhöht damit die Versorgungssicherheit für mehr als 20 Kunden, die über ein ausgedehntes Rohrleitungsnetz versorgt werden. Die Großverbraucher aus der petrochemischen Industrie nutzen den Wasserstoff vor allem für chemische Synthesen. Mit einer installierten WasserstoffProduktionskapazität von nunmehr über 150.000 Normkubikmetern pro Stunde ist Leuna der größte Produktionsstandort für Wasserstoff in Europa. Für die Voestalpine AG, das größte Stahlunternehmen Österreichs, haben wir am Standort Linz einen Luftzerleger errichtet, der sieben verschiedene flüssige und gasförmige Produkte erzeugt. Mit einer Kapazität von 50.000 Kubikmetern Sauerstoff pro Stunde ist die Anlage der größte Luftzerleger in Österreich und einer der leistungsstärksten in Europa. Für einen vertraglich vereinbarten Zeitraum von zunächst 15 Jahren versorgen wir Voestalpine mit gasförmigen technischen Gasen wie Sauerstoff, Stickstoff und Argon, die für die Stahlerzeugung und –veredelung benötigt werden. Die flüssigen Gase der Anlage liefern wir auch an andere Verbraucher unterschiedlichster Branchen – von der Lebensmittel- bis zur Elektronikindustrie. Mit dieser zusätzlichen Nutzung hat die Anlage eine besondere strategische Bedeutung für die weitere Erschließung des österreichischen Marktes. Anlagenportfolio zur On-site-Versorgung weiter optimiert Im Auftrag von AST Stahl, einem Tochterunternehmen der ThyssenKrupp Stahl AG, hat Linde Gas im Geschäftsjahr 2002 eine Luftzerlegungsanlage in Terni (Italien) errichtet. Die Anlage produziert Sauerstoff, Stickstoff und Argon – technische Gase zur Herstellung von Edelstahl, mit denen wir AST Stahl vor Ort versorgen. Der Luftzerleger in Terni ist die erste Anlage von Linde Gas, die nach dem von Linde Engineering entwickelten, modularen Standardisierungskonzept für Großanlagen gebaut wurde. Am selben Standort errichten wir darüber hinaus derzeit einen so genannten Steamreformer (s. Glossar), um AST Stahl mit Wasserstoff zu versorgen. Diese Anlage, die mit Erdgas betrieben wird, ist der Prototyp einer neuen Reihe hochgradig standardisierter Steamreformer-Einheiten, die der Geschäftsbereich Linde Engineering eingeführt hat. Auch für kleinere Kapazitäten hat Linde Gas das Anlagenportfolio zur On-site-Versorgung weiter optimiert und die führende Position als Anbieter standardisierter On-site-Lösungen bestätigt. Besonders erfolgreich waren wir dabei mit unserem ECOVAR®-Konzept. Dieses Anlagen-System ist modular aufgebaut und lässt sich dem individuellen Gasebedarf unserer Kunden flexibel anpassen. Damit reduzieren wir die Investitionsaufwendungen und senken gleichzeitig die Betriebskosten. Im Berichtsjahr haben wir weltweit mehr als 30 Verträge für ECOVAR®-Anlagen zur Versorgung mit Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff ge- 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 59 schlossen, vorwiegend für Kunden der Papier-, Glas- und Lebensmittelindustrie. Ein regionaler Schwerpunkt war dabei Nordamerika. Healthcare: Auf Wachstumskurs Medizinische Gase zählen in der Gaseindustrie zu den zukunftsträchtigsten Marktsegmenten. Wir streben ein jährliches Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent an – damit ist die Sparte Healthcare ein strategischer Markt für Linde Gas. Wir haben das Geschäft mit medizinischen Gasen in drei Bereiche unterteilt: Institutional, Respiratory Homecare und INO Therapeutics. Im Bereich Institutional versorgen wir Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte und Rettungsdienste vor allem mit Sauerstoff (in flüssiger Form und in Flaschen), Lachgas, FlüssigHelium und so genannter medizinischer Luft – beispielsweise für den Betrieb chirurgischer Geräte wie etwa Zahnarztbohrer. Wir entwickeln unsere medizinischen Gase gezielt zu vollwertigen pharmazeutischen Produkten und erfüllen damit die immer weiter steigenden Qualitätsanforderungen. Dabei ist es unser Ziel, den sicheren und effizienten Einsatz medizinischer Gase für unsere Kunden kontinuierlich weiter zu verbessern und mit innovativen Lösungen den Erfolg der Therapie für die Patienten zu gewährleisten. Ein Beispiel für diese Aktivitäten ist das Produkt TOSCA®, das unsere Tochtergesellschaft Linde Medical Sensors im Berichtsjahr entwickelt hat. TOSCA® ist das erste System, das mit einem einzigen Sensor die gleichzeitige Messung der Kohlendioxid-Konzentration (PCO2) und des Sauerstoffanteils im Blut (SpO2) ermöglicht – ohne aufwändige Injektion und Blutuntersuchung. Die exakte Bestimmung dieser Werte ist wesentlich für den Erfolg von therapeutischen Maßnahmen, bei denen Patienten zur Behandlung von Atemwegserkrankungen mit Sauerstoff versorgt werden. Mit TOSCA® sichern wir die lückenlose Kontrolle über den Therapieverlauf und erhöhen die Effizienz der Behandlung. Mit einem Marktanteil von mehr als 40 Prozent sind wir im Segment Institutional Marktführer in Deutschland und besetzen weltweit eine Spitzenposition. Homecare: Neue Anwendungsgebiete erschlossen Im Bereich Homecare liefern wir Patienten mit Atemwegserkrankungen medizinischen Sauerstoff und die notwendige technische Ausrüstung für die Versorgung zu Hause. Hierzu zählen die Versorgungsformen Flüssigsauerstoff, gasförmiger Sauerstoff in Flaschen und Sauerstoffkonzentratoren. Wir erschließen gezielt neue Anwendungsbereiche und versorgen beispielsweise Patienten, die unter Schlafapnoe – also nächtlichem Atemstillstand – leiden, mit den entsprechenden Geräten zur Schlaftherapie. Auch im laufenden Geschäftsjahr werden wir unser Produkt- und Dienstleistungsprogramm deutlich erweitern. Im Blickpunkt steht dabei die sichere Versorgung von Patienten in ihrem häuslichen Umfeld. Um die Überwachung der Therapie in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt zu gewährleisten, setzen wir auf präzise Messtechnikgeräte und elektronische Datenübermittlung. Auf Basis dieser Telematik lassen sich kostenintensive regelmäßige Klinik- oder Praxisaufenthalte vermeiden. Wir erwarten im Segment Homecare in den nächsten Jahren ein deutlich zweistelliges Marktwachstum. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Gas und Engineering 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 60 Unsere Tochtergesellschaft INO Therapeutics, Inc. bündelt die Aktivitäten rund um das von ihr entwickelte Produkt INOtherapy®, das erfolgreich zur Behandlung von Neugeborenen mit Lungenfunktionsstörungen eingesetzt wird. Zur INOtherapy® zählt das als Arzneimittel zugelassene Gas INOmax®. INOmax® ist ein Gasegemisch, das Stickstoffmonoxid enthält und eine erweiternde Wirkung auf die Blutgefäße der Lunge hat. Seit 1999, nach der offiziellen Freigabe durch die amerikanische Arzneimittelbehörde, vertreiben wir INOtherapy® erfolgreich in den USA. Im Berichtsjahr haben wir den Umsatz in dieser Region um 25 Prozent auf gut 100 Millionen Euro gesteigert. In Europa ist die Distribution von INOtherapy® – nach der Zulassung von INOmax® als Medikament im August 2001 – im Geschäftsjahr 2002 angelaufen. Für das laufende Jahr erwarten wir auch auf dem europäischen Markt Umsatzerlöse im deutlich zweistelligen Millionenbereich. Neben der Verwendung von INOtherapy® als Therapeutikum für Neugeborene arbeitet INO Therapeutics, Inc. derzeit an der Entwicklung weiterer medizinischer Anwendungsgebiete, sowohl für den Einsatz im 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 61 voroperativen Stadium als auch bei chronischen Krankheitsbildern. Im Mittelpunkt stehen dabei klinische Studien zur Therapie von Atemwegserkrankungen bei Frühgeborenen und zur so genannten Sichelzellenanämie. Bei dieser erblich bedingten Krankheit ist das Hämoglobin, also der sauerstofftransportierende Anteil des Blutes, verändert. Dies kann zu Unterbrechungen in der Blutzirkulation führen. Als Resultat unserer Studien erwarten wir für eines dieser Anwendungsgebiete die nächste Zulassung als Medikament im Jahr 2005. Parallel dazu konzentrieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in unserer Geschäftseinheit GEMI (Gas Enabled Medical Innovations) und verknüpfen damit unser Know-how in der Gasetechnologie mit einer innovativen pharmazeutischen Produktentwicklung. Die GEMI arbeitet gezielt daran, andere Gasemoleküle für medizinische Einsatzbereiche zu erforschen und zur Marktreife zu entwickeln. Mit eigener Heliumquelle für steigende Nachfrage gerüstet Überproportionales Wachstum verspricht der Markt für Helium. Helium wird für die unterschiedlichsten wissenschaftlichen und medizinischen Anwendungen benötigt: beispielsweise um Tieftemperaturen nahe des absoluten Nullpunkts (minus 273 °Celsius) zu erzeugen, für die Supraleitung – also zur verlustfreien Leitung elektrischen Stroms –, in der Glasfasertechnologie oder beim Bau von elektronischen Schaltkreisen. Die weltweite Nachfrage nach Helium steigt jährlich zwischen fünf und zehn Prozent. Um diesen Markt weiter zu erschließen, hat Linde im Sommer 2002 ein Produktions- und ein VertriebsJoint Venture mit dem algerischen Energieversorgungs-Unternehmen Sonatrach gegründet, an denen wir jeweils 51 Prozent der Anteile halten. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden wir in Skikda an der Ostküste Algeriens eine Heliumverflüssigungs-Anlage bauen, die 2005 ihren Betrieb aufnehmen soll. Der Auftrag für den Bau der Anlage wird komplett von Linde Engineering abgewickelt, schließlich zählen alle für das Projekt notwendigen Kenntnisse zu den Kernkompetenzen dieses Geschäftsbereichs. Die Anlage wird 17 Millionen Kubikmeter Helium pro Jahr erzeugen – etwa 10 Prozent der Weltproduktion. Nachdem wir das leichte Edelgas bisher überwiegend von Gaselieferanten aus den USA bezogen haben, wird Linde also zukünftig über eine eigene Heliumquelle verfügen. Wir werden das Helium aus der algerischen Quelle weltweit vermarkten, wobei der europäische Markt den Schwerpunkt bildet. Immer größere Bedeutung gewinnt der Einsatz von Helium für medizinische Anwendungen, beispielsweise durch die zunehmende Verbreitung der Kernspintomographie. Die Kernspintomographie zählt zu den modernsten Diagnoseverfahren in der Medizin und ermöglicht in vielen Fällen bereits eine vollständige Diagnostik nach nur einer einzigen Untersuchung. Bei diesem Verfahren entfällt der Einsatz von Röntgenstrahlen. Stattdessen werden die schwachen magnetischen Eigenschaften der in allen Organen vorkommenden Wasserstoffatome genutzt, um Bilder in einem Magnetfeld zu erzeugen. In den meisten Geräten kommen dabei so genannte supraleitende Magnetspulen zum Einsatz. Um die Supraleitung in der Spule aufrecht zu erhalten, benötigen diese Geräte flüssiges Helium zur Erzeugung einer Temperatur von minus 269 °Celsius. Flüssiges Helium kommt auch in medizinischen Geräten zum Einsatz, beispielsweise in Kernspintomographen. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Gas und Engineering 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 62 Linde Gas hat ein umfassendes Helium-Service- und Versorgungspaket zur Ausstattung von Kernspintomographen entwickelt und arbeitet eng mit den Marktführern auf diesem Gebiet zusammen. Neben geschultem Servicepersonal stellen wir auch die notwendige komplette Ausrüstung zur Verfügung, etwa Behälter mit integriertem Entnahmetauchrohr, Eigendruckaufbausysteme und Füllstandsanzeigen. Heute sind bereits weltweit etwa 20.000 Kernspintomographie-Anlagen installiert, wir erwarten eine weitere deutliche Zunahme. In der Automobilindustrie steigt die Nachfrage nach gasförmigem Helium, vor allem durch den überproportional wachsenden Markt für Laserschweißen. Für das Laserschweißen von maßgeschneiderten Blechen, so genannten „Tailored Blanks“, haben wir ein Produkt eingeführt, das sowohl die Schweißnahtqualität als auch die Produktivität weiter steigert: LASERMIX®. Die Zusammensetzung dieses Schutzgasgemischs, das zu einem Teil aus Helium besteht, können wir auf die individuellen Kundenanforderungen ausrichten – und damit die Gasmenge und folglich die Kosten für den Anwender deutlich reduzieren. Wasserstoff: Umweltfreundlicher Energieträger der Zukunft Umfassende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in den vergangenen 20 Jahren und bereits in der Praxis erprobte Pilotprojekte haben deutlich gezeigt: Wasserstoff gilt als umweltfreundlicher Energieträger der Zukunft. Als führender Anbieter von technischen Gasen und weltweit größter Hersteller von Wasserstoffanlagen hat Linde eine Vorreiterrolle übernommen, um die Alltagstauglichkeit von Wasserstoff zu erproben und die Wasserstofftechnologie insgesamt weiterzuentwickeln. Wir sind gut positioniert, um in Europa künftig eine flächendeckende Versorgung von WasserstoffTankstellen bereitzustellen. Wir sind nicht nur Produzent von Wasserstoff, sondern können diesen Energieträger auch reinigen, verflüssigen und verteilen. Bei der Entwicklung neuer Technologien verfolgt Linde drei Zielrichtungen: Flüssigwasserstoff-Tanks für Pkw und Busse, Tankstellen für Flüssigwasserstoff (LH2) und Tankstellen für gasförmigen Hochdruckwasserstoff (GH2) bis zu einem Fülldruck von 700 bar. Von derzeit weltweit 20 Tankstellen für flüssigen Wasserstoff rüstet Linde 19 aus, darunter jeweils eine in den USA und Japan. Darüber hinaus arbeiten wir an Konzepten, um den Wasserstoff möglichst wirtschaftlich in die bestehende Betankungsinfrastruktur zu integrieren. Derzeit zeigt sich ein Verfahren deutlich überlegen: Der Wasserstoff wird dabei zentral produziert, verflüssigt, per Tieftemperatur-Container zu den Tankstellen geliefert und vor Ort in den Speichertank umgefüllt. Erst an der Tankstelle erfolgt die Trennung in Flüssigund Druckgaswasserstoff. Für die Flüssigbetankung sorgt eine Förderpumpe, die Betankung mit Gas ist aufwändiger. Hierfür muss der Wasserstoff an der Tankstelle zunächst mit einer Druckpumpe und einem Verdampfer in Druckgaswasserstoff umgewandelt und in einem Speicher zwischengepuffert werden, bevor die eigentliche Betankung des Fahrzeugs gasförmig durch so genanntes Überströmen erfolgt. Sowohl für Flüssig- als auch für gasförmigen Wasserstoff hat Linde im Berichtsjahr eine Reihe von neuen Tankstellen eingerichtet, vorwiegend für Unternehmen der Automobilindustrie. Im Auftrag von DaimlerChrysler haben wir am Standort Sindelfingen eine GH2-Tankstelle mit dem neuen Linde „High-Booster-System“ ausgestattet, das die Verdichtung des gasförmigen Wasserstoffs auf 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 Weitere Angaben Linde ist der weltweit größte Hersteller von Wasserstoffanlagen. Wir haben eine Vorreiterrolle übernommen, um die Alltagstauglichkeit des umweltfreundlichen Energieträgers Wasserstoff zu erproben und die Wasserstofftechnologie insgesamt weiterzuentwickeln. 350 bar ermöglicht. Die Anlage dient zur Betankung einer Testflotte von rund 60 Fahrzeugen der MercedesA-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb. Für Opel errichtete Linde im Berichtsjahr an der Teststrecke des Automobilherstellers in Dudenhofen (bei Frankfurt am Main) eine kombinierte LH2-/GH2-Tankstelle. Die GH2-Station ist die erste Hochdrucktankstelle, die bereits für die zukünftige 700-bar-Technologie vorbereitet ist. International bauen wir die Infrastruktur für Wasserstoff-Tankstellen ebenfalls weiter aus. Im Rahmen des Pilotprojekts „Clean Urban Transport for Europe“ (CUTE), das von der Europäischen Union gefördert wird, haben wir den Auftrag erhalten, jeweils eine GH2-Tankstelle mit 350-bar-Technologie in Amsterdam (Niederlande), Barcelona (Spanien) und Porto (Portugal) einzurichten. Auch die erste Wasserstoff-Tankstelle in Berlin, die im Oktober 2002 in Zusammenarbeit mit der TotalFina-Gruppe auf dem Gelände der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eröffnet wurde, ist als Baustein eines EU-Projekts entstanden. Danach soll ein mit Wasserstoff betriebener Stadtbus einige Monate lang in Berlin im normalen Liniendienst eingesetzt werden, später auch in Kopenhagen (Dänemark) und Lissabon (Portugal). Im Rahmen der nationalen Verkehrsenergiewirtschaftlichen Strategie (VES) ist im Sommer 2002 die von der Bundesregierung geförderte „Clean Energy Partnership Berlin“ (CEP) gegründet worden. Die CEP ist ein gemeinsames Projekt von Aral, BMW, BVG, DaimlerChrysler, Ford, GHW, MAN, Opel und Linde. Ziel des auf fünf Jahre angelegten Projekts ist es, zukunftsweisende Technologien zu demonstrieren sowie die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Einsatz alternativer Kraftstoffe im Straßenverkehr aufzuzeigen. In einem ersten Schritt werden zu diesem Zweck an einer Berliner Aral-Tankstelle je eine LH2- und GH2-Zapfsäule installiert. Dabei übernehmen wir die Versorgung mit Flüssigwasserstoff, liefern den LH2-Speichertank und stellen die entsprechende Zapfsäule bereit. Im Rahmen der CEP wollen die beteiligten Automobilunternehmen eine Testflotte mit rund 30 Fahrzeugen betreiben. 220 10 Vorstand 64 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Gas und Engineering 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Linde Engineering Im Unterschied zu fast allen Wettbewerbern kann Linde Engineering bei der Planung, Projektierung und dem Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen auf eigenes, umfassendes verfahrenstechnisches Knowhow zugreifen. Unsere Kompetenz richten wir gezielt auf Wachstumsmärkte – also auf Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff, Sauerstoff und Olefinen sowie zur Erdgasbehandlung. Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr ist eine eindrucksvolle Bestätigung dieser Strategie. Wir haben große Projekte zum Abschluss gebracht und gleichzeitig wichtige neue Aufträge erhalten. Markt für Erdgasanlagen wächst dynamisch Zunehmende Bedeutung gewinnt dabei der Markt für Erdgas. Erdgas gilt als sauberer, umweltfreundlicher Energieträger, der in weiten Bereichen Erdöl ersetzen wird. Experten schätzen, dass die weltweiten Erdgasvorkommen noch mindestens 150 Jahre reichen werden – und damit rund 100 Jahre länger als die globalen Erdölreserven. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 65 Linde verfügt über alle Technologien zur Erdgasverflüssigung und Erdgaszerlegung: So errichten wir derzeit für das internationale Snøhvit-Konsortium Europas größte Erdgasverflüssigungsanlage. Standort der Anlage ist die norwegische Insel Melkoya bei Hammerfest, nördlich des Polarkreises. Zur Snøhvit-Gruppe zählen bedeutende Unternehmen der Mineralölindustrie wie die norwegische Statoil ASA, Norsk Hydro ASA und die französische TotalFinaElf S.A. Der Auftrag umfasst die Einrichtungen für die Lagerung des Erdgases bei minus 162 °Celsius, die Vorrichtungen zur Verladung des flüssigen Erdgases auf Tankschiffe sowie das komplette Engineering, die Beschaffung und Bauüberwachung. Nachdem das Projekt durch das norwegische Parlament im Frühjahr 2002 endgültig genehmigt wurde, haben wir von Statoil darüber hinaus den Auftrag erhalten, auch die Kernausrüstung für den Verflüssigungsprozess zu liefern. Damit erreicht das gesamte Projekt für Linde einen Auftragswert von mehr als 400 Millionen Euro. Die Anlage soll spätestens im Jahr 2006 mit einer Produktionskapazität von 4,3 Millionen Tonnen Flüssig-Erdgas pro Jahr ihren Betrieb aufnehmen. Verarbeitet wird Gas aus dem Snøhvit-Feld und aus anderen Gasfeldern in der Barentssee. Im Berichtsjahr haben wir zudem aus China einen weiteren Auftrag für die Lieferung einer Erdgasverflüssigungsanlage erhalten. Für die Xinjiang Group Co. Ltd. werden wir eine Anlage mit einer Produktionskapazität von 430.000 Tonnen Flüssigerdgas pro Jahr errichten. Wir positionieren uns mit diesen anspruchsvollen Projekten in einem zukunftsträchtigen Markt: Die jährliche Wachstumsrate für verflüssigtes Erdgas wird weltweit auf rund 8 Prozent geschätzt. Linde profitiert in diesem Markt auch in der Komponentenfertigung von eigenen Technologien: Die Schlüsselkomponente von Erdgasverflüssigungsanlagen sind so genannte gewickelte Wärmetauscher. Diese Wärmetauscher entwickeln und fertigen wir an unserem Standort Schalchen (Deutschland). Immer häufiger wird Erdgas zur Erzeugung umweltfreundlicher Kraftstoffe eingesetzt. Auch an dieser Entwicklung ist Linde mit mehreren Projekten beteiligt. So haben wir die Engineering-Phase für eine mittelgroße Anlage zur Aufbereitung von Erdgas und zur Gewinnung von LPG (Liquified Petroleum Gas) und Benzin in Kollsnes (Norwegen) erfolgreich abgeschlossen. Das Gesamtprojekt hat ein Auftragsvolumen von 190 Millionen Euro und umfasst alle Arbeiten bis zur Übergabe der schlüsselfertigen Anlage. Als Generalunternehmer sind wir für die gesamte Abwicklung des Projekts verantwortlich. Auftraggeber ist auch in diesem Fall Statoil, einer der weltweit größten Anbieter von Rohöl und bedeutender Lieferant von Erdgas in Europa. Das norwegische Unternehmen ist zudem der führende skandinavische Vertreiber von Benzin und anderen Ölprodukten. Auch die Nachfrage nach Erdgaszerlegungsanlagen, so genannten NGL (Natural Gas Liquids)-Anlagen steigt weiter. Diese Anlagen zerlegen den Ausgangsstoff Erdgas in einzelne Bestandteile und erzeugen auf diese Weise Gase wie Ethan und Propan – wichtige Rohstoffe zur Herstellung von Kunststoffen. Schlüsselkomponente von Erdgasverflüssigungsanlagen: gewickelte Wärmetauscher. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Gas und Engineering 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 67 Im Geschäftsjahr 2002 haben wir in Bandar Assaluye (Iran) für die Pars Petrochemical Company (PPC) das Engineering für die weltweit größte Anlage dieser Art abgeschlossen. Die Anlage, die pro Jahr 1,7 Millionen Tonnen Ethan, 980.000 Tonnen Propan, 570.000 Tonnen Butan und 86.000 Tonnen Benzin erzeugen wird, soll noch in diesem Jahr ihren Betrieb aufnehmen. In der gleichen Region (Ahwaz, Iran) konnten wir bei einer weiteren NGL-Anlage für die National Petroleum Company (NPC) ebenfalls das Engineering fertig stellen. Diese Anlage soll ab 2005 jährlich rund 1,9 Millionen Tonnen Ethan produzieren. Olefinanlagen: Im zukunftsträchtigen Geschäft hervorragend positioniert Ebenso wie im Markt für Erdgasanlagen stehen auch für Olefinanlagen die Zeichen auf Wachstum. Olefinanlagen produzieren aus Ethan und Propan die Gase Ethylen und Propylen für die Kunststoffindustrie. Experten erwarten, dass der Bedarf an diesen Gasen in den nächsten zehn Jahren um rund 60 Prozent steigen wird. Regionaler Schwerpunkt für Anlagen dieser Art ist der mittlere Osten, aber auch in Osteuropa steigt die Nachfrage. Linde verfügt über eine eigene Ethylentechnologie und eine hohe Turn-Key-Kompetenz (s. Glossar) für Planung, Engineering und die komplette Abwicklung derartiger komplexer Projekte, wie die Erfolge in diesem Bereich im Berichtsjahr unterstreichen. In Kerteh (Malaysia) haben wir im Januar 2002 eine Olefinanlage in Betrieb genommen, die neben Ethylen auch Propylen, Wasserstoff und Methan produziert. Auftraggeber war Optimal Olefins Sdn. Bhd., ein Joint Venture der Petrochemieunternehmen Petronas und Dow Chemicals. In Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) konnten wir im Frühjahr 2002 eine schlüsselfertige Ethylenanlage an unseren Kunden Abu Dhabi Polymers Co. Ltd. übergeben. Abu Dhabi Polymers ist ein Joint Venture der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und des dänischen Unternehmens Borealis. Die Anlage produziert 600.000 Tonnen Ethylen pro Jahr, das zum Kunststoff Polyethylen weiterverarbeitet wird. Nach einigen Jahren zurückhaltender Kundeninvestitionen haben wir im Berichtszeitraum auch in Europa wieder eine Polyolefinanlage in Betrieb genommen: Für das tschechische Chemieunternehmen Chemopetrol Litvinov haben wir im Sommer 2002 eine Anlage fertig gestellt, die 200.000 Tonnen Polyethylen jährlich erzeugt. Und das nächste Projekt ist schon in Planung: die schlüsselfertige Lieferung einer Polypropylenanlage an das Petrochemieunternehmen Slovnaft a.s. am Industriestandort Bratislava (Slowakei). Der entsprechende Auftrag, den wir im Herbst 2002 erhalten haben, hat ein Volumen von 100 Millionen Euro. Olefinanlagen produzieren die Gase Ethylen und Propylen für die Kunststoffindustrie. Linde verfügt über eine eigene Ethylentechnologie und liefert derartige Anlagen schlüsselfertig. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Gas und Engineering 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 68 Auch in der Weiterentwicklung der Technologie zur Erzeugung so genannter Linearer Alpha Olefine (LAO) aus Ethylen sind wir im vergangenen Geschäftsjahr vorangekommen. LAO sind begehrte Ausgangsund Zusatzstoffe für die Herstellung von Polyethylen, synthetischen Schmierstoffen und biologisch abbaubaren Waschmitteln. Nach positiven Erfahrungen mit einer Pilotanlage sind wir von Jubail United beauftragt worden, für eine kommerzielle Anlage in Al Jubail (Saudi-Arabien) das Basic Engineering zu übernehmen. Mit einer prognostizierten Steigerung der Nachfrage um 6 bis 9 Prozent verspricht der Markt für LAO überdurchschnittliches Wachstum. Wasserstoff- und Synthesegasanlagen: Marktführerschaft ausgebaut Die Vorteile der engen Kooperation zwischen den beiden Geschäftsbereichen Linde Gas und Linde Engineering zeigen sich vor allem im Markt für Synthesegasanlagen zur On-site-Versorgung (s. S. 58). So hat Linde Engineering im Auftrag von Linde Gas beispielsweise eine Anlage zur Erzeugung von Wasserstoff und Kohlenmonoxid in Karzinbarcika (Ungarn) gebaut, die Anfang 2002 in Betrieb genommen wurde und das ungarische Chemieunternehmen BorsodChem versorgt. Wasserstoff und Kohlenmonoxid bilden die Basis für die Produktion von TDI und MDI. Diese Stoffe dienen zur Herstellung von Polyurethanen, die als Weichschaumstoffe, Beschichtungen, Klebstoffe und Lackrohstoffe Verwendung finden. Mit diesem Projekt haben wir unsere führende Position auf dem ungarischen Gasemarkt weiter ausgebaut. Seine weltweite Marktführerschaft bei Wasserstoffanlagen hat Linde Gas im vergangenen Geschäftsjahr auch in den USA bestätigt: Im Auftrag des US-Gaseunternehmens Praxair werden wir zur On-siteVersorgung eines Raffinerieverbunds in Texas und Louisiana zwei Anlagen mit einer Kapazität von jeweils 100.000 Normkubikmetern Wasserstoff pro Stunde errichten. Die beiden Aufträge haben ein Volumen von jeweils rund 50 Millionen Euro. Luftzerlegungsanlagen: Auftragseingang verdreifacht Mit 217 Millionen Euro hat Linde Engineering im Berichtsjahr den Auftragseingang im Segment Luftzerlegungsanlagen gegenüber dem Vorjahr verdreifacht und seine Technologie- und Marktführerschaft eindrucksvoll bestätigt. Im Zuge der dynamischen Expansion der petrochemischen Industrie bilden auch hier der Mittlere Osten und China die regionalen Schwerpunkte: In Saudi-Arabien werden wir im Auftrag der Saudi Arabian Basic Industries Corporation (SABIC) eine Luftzerlegungsanlage errichten, die eine Produktionskapazität von 3.000 Tonnen Sauerstoff pro Tag hat und damit zu den weltweit größten Anlagen dieser Art zählt. Darüber hinaus wird Linde Engineering für den Standort Bandar Assaluye (Iran) zwei Luftzerleger zur Methanolerzeugung aus Erdgas liefern. In China haben wir den Zuschlag für drei von vier international ausgeschriebenen Anlagen erhalten. Dazu zählt eine Anlage, die neben Sauerstoff auch Krypton, Xenon, Helium und Neon erzeugen und damit die mit Abstand größte Anlage zur Edelgasgewinnung werden soll. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 Weitere Angaben Wichtiger Bestandteil einer Olefinanlage: Im Hochdruck-Dampferzeuger wird die Restwärme genutzt, um die Turbinen anzutreiben. Parallel zu dieser positiven Geschäftsentwicklung haben wir unsere Präsenz in China deutlich gestärkt und ein eigenes Engineering-Unternehmen gegründet. Das Unternehmen ist mit allen Funktionen ausgestattet, die für eine eigenständige Vermarktung von Luftzerlegungsanlagen erforderlich sind. Wir erwarten auch zukünftig eine steigende Nachfrage nach Luftzerlegungsanlagen. Gestützt wird diese Prognose durch die zunehmende Verbreitung so genannter GTL (Gas-to-Liquids)-Anlagen. Diese Anlagen erzeugen aus Erdgas synthetisches Öl, das dann zu umweltfreundlichen Kraftstoffen weiterverarbeitet wird. Um die für diesen Prozess notwendigen Mengen an Sauerstoff bereitzustellen, ist der Einsatz von Luftzerlegern mit sehr großen Produktionskapazitäten erforderlich. Luftzerlegungsanlagen sind darüber hinaus eine wesentliche Voraussetzung, um Methanol aus Erdgas zu gewinnen. Methanol wird zunehmend zur Erzeugung von Kraftstoffen und Olefinen verwendet. 220 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 70 Material Handling Starke Marken und führende Technologien – auf dieser stabilen Grundlage besetzt Linde im Unternehmensbereich Material Handling hervorragende Wettbewerbspositionen. Mit innovativen Produkten und dem konsequenten Ausbau unserer Service- und Dienstleistungsangebote schaffen wir die Voraussetzungen für eine nachhaltig erfolgreiche Geschäftsentwicklung. 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 Weitere Angaben 220 10 Vorstand 72 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Material Handling 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Material Handling Mit den drei Marken Linde, STILL und OM Pimespo sowie dem strategischen Partner Komatsu Forklift Co., Ltd. (KFL) zählt der Linde Konzern zu den weltweit führenden Herstellern von Staplern und Lagertechnikgeräten. Zudem sind wir einer der bedeutendsten Produzenten von hydrostatischen Antrieben. Um diese starke Position zu festigen, werden wir unsere Mehrmarkenstrategie weiter profilieren und den jeweiligen Marken Produktschwerpunkte zuordnen (s. S. 113 und 114). Durch unser Joint Venture mit der japanischen KFL haben wir unsere Kompetenz bei Staplern mit Verbrennungsmotor (V-Stapler) deutlich erweitert und darüber hinaus unsere Stellung verbessert, um den Wachstumsmarkt Asien weiter zu erschließen. KFL ist der zweitgrößte Anbieter für Flurförderzeuge in Japan und belegt in der Weltrangliste Platz acht. Als einer der wenigen Marktteilnehmer bieten wir damit die komplette Palette von Flurförderzeugen: V-Stapler, Elektro-Stapler (E-Stapler) und Lagertechnikgeräte. Umfassende Dienstleistungspakete, die von der Finanzierung bis zum kompletten Management von Stapler-Flotten reichen, vervollständigen das Programm. Technologieführerschaft mit einer Vielzahl von Innovationen bestätigt Bei unseren Produkten haben wir über alle Marken hinweg einen gleich bleibend hohen Anspruch: Technologieführerschaft. Diesen Anspruch haben wir auch im Berichtsjahr mit einer Vielzahl von Innovationen dokumentiert. Im Mittelpunkt der Produktneuheiten der Marke Linde stand die Stapler-Baureihe 392. Nachdem wir die neue Modellserie im April 2002 auf der CEMAT, der weltweit größten Fachmesse für Fördertechnik, vorgestellt hatten, erfolgte im weiteren Verlauf des Jahres die europaweite erfolgreiche Markteinführung dieses Diesel- und Treibgasstaplers. Mit der Zielsetzung, die Technologieführerschaft zu festigen, haben wir für den 392 unser wesentliches technisches Alleinstellungsmerkmal, den hydrostatischen Linde-Antrieb, entscheidend weiterentwickelt: Neue Hydraulikmotoren treiben die Räder direkt an, herkömmliche Untersetzungsgetriebe entfallen. Diese Technik führt zu einem besseren Wirkungsgrad und reduziert den Kraftstoffverbrauch der ohnehin bereits sparsamen Motoren weiter. Zum Vergleich: Der Kraftstoffverbrauch des 392 liegt bis zu 30 Prozent unter dem der wichtigsten Wettbewerbsmodelle. Der neue Direktantrieb trägt darüber hinaus zu einem um 5 dB (A) niedrigeren Betriebsgeräusch bei. Auch im Bereich Ergonomie setzt Linde mit der neuen Baureihe Maßstäbe. Die so genannte „LindeLoad-Control“, eine elektronische Gabel- und Hubmaststeuerung, vereinfacht das Arbeiten: Die beiden Steuerhebel sind in eine breite, stufenlos verstellbare Armlehne integriert, so dass der rechte Arm des Fahrers auf der Lehne ruhen kann, während er mit der linken Hand das Lenkrad betätigt. Das Vor- und Zurückfahren und die Fahrtgeschwindigkeit werden über Fußpedale gesteuert. Als einer der wenigen Wettbewerber bietet Linde die komplette Palette von Flurförderzeugen: V-Stapler, Elektro-Stapler und Lagertechnikgeräte wie beispielsweise Kommissionierstapler. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 73 Insgesamt steigert der 392 mit diesen Produktmerkmalen die Umschlagleistung – bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch – und reduziert die Betriebskosten. Davon profitieren alle Anwender – ob sie den neuen Stapler im Dreischichtbetrieb sieben Tage pro Woche einsetzen oder nur wenige Stunden am Tag nutzen. Mit einer Produktoffensive haben wir im Berichtsjahr unsere Position im US-Markt verbessert. Vor allem in der Lagertechnik ist es uns gelungen, gegen etablierte Wettbewerber wichtige Aufträge zu gewinnen – beispielsweise mit der Lieferung von Schubmaststaplern für eine führende Lebensmittelkette. Gegenüber den in den USA vorwiegend eingesetzten Schubgabelstaplern bieten unsere Produkte durch den Einsatz variabler Maste bei Hubhöhen von 10 bis 13 Metern eine größere Stabilität. Auch bei Elektro- und Dieselstaplern haben wir unsere Produktpalette gezielt für den nordamerikanischen Markt erweitert und uns damit insgesamt vom Nischenanbieter zum Vollsortimenter entwickelt. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Material Handling 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 74 Mit neuen Produkteinführungen hat STILL seine Technologieführerschaft bei E-Staplern auch im Geschäftsjahr 2002 gefestigt. So wurde die Baureihe R 20 durch ein Modell mit einer Tragfähigkeit von 1,4 Tonnen im unteren Segment abgerundet. Dieses Fahrzeug ist das wendigste Gerät seiner Klasse und beansprucht extrem wenig Arbeitsfläche. Darüber hinaus haben wir bei einigen Modellen der Serie die Antriebstechnik von Gleichstrom auf Drehstrom umgestellt. Diese Form des Antriebs verbessert das Fahrverhalten und reduziert zugleich den Energieverbrauch. Die Marke OM Pimespo hat neue V- und E-Stapler-Baureihen eingeführt und zudem ihre Kompetenz für Lagertechnikgeräte weiter ausgebaut. Trotz ungünstiger Konjunkturbedingungen hat OM Pimespo in dieser Sparte Marktanteile hinzugewonnen. Wir haben das junge Produktprogramm auf Basis erfolgreicher Modellreihen um den Hochhubwagen CN 20 und den Niederhubwagen TN 30 erweitert und darüber hinaus mit der CTX-Serie einen Hochhubwagen mit Plattform vorgestellt. Zudem wurde der Horizontalkommissionierer LOGO weiterentwickelt. Das Gerät ist jetzt optional auch mit einer elektronischen Steuerung erhältlich. Mit diesen Neuerungen sind jetzt rund 85 Prozent des Lagertechnikprogramms von OM Pimespo kürzer als zwei Jahre auf dem Markt. Produktionsstandorte markenübergreifend modernisiert Um die hohe Qualität der Produkte nachhaltig zu gewährleisten und die Effizienz in der Fertigung weiter zu steigern, hat Linde im Unternehmensbereich Material Handling bei allen Marken die Produktion an den wichtigsten Standorten modernisiert. Insgesamt 36 Millionen Euro haben wir in den vergangenen zwei Jahren allein in die Neustrukturierung der Staplerfertigung der Marke Linde am Standort Aschaffenburg investiert und damit die Prozess- und Durchlaufzeiten deutlich verkürzt. Gleichzeitig wurde die Kapazität auf 30.000 Einheiten pro Jahr gesteigert. Hohe Umschlagleistung, geringer Verbrauch, niedrige Betriebskosten – mit der neuen Stapler-Baureihe 392 haben wir unsere Technologieführerschaft gefestigt. 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 Weitere Angaben 220 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Material Handling 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 76 Im Werk Hamburg, dem wichtigsten Produktionsstandort für die Marke STILL, hat das Projekt „Ausbau und Neustrukturierung der Fertigung“ zu wesentlichen Verbesserungen geführt. Mit neu gestalteten Vormontagen für Hubgerüste und Fahrerhäuser haben wir die Fertigungszeit um fünf Tage verkürzt, die Herstellkosten gesenkt, die Flexibilität bei Mengenschwankungen deutlich erhöht – und gleichzeitig die Produktqualität weiter gesteigert. Am Standort Bari (Italien) hat OM Pimespo die Erneuerungsmaßnahmen zur Verbesserung der Fertigungsprozesse abgeschlossen und zudem die neuen Produktionslinien für V-Stapler von Komatsu eingerichtet. Innerhalb des neuen internationalen Fertigungsverbunds mit STILL und Komatsu nutzen wir auf diese Weise die modernen Strukturen im Werk Bari für mehrere Marken. Linde richtet sämtliche Produktionsprozesse auf eine möglichst hohe Umweltverträglichkeit aus. Unter dieser Zielsetzung haben wir im Berichtsjahr beispielsweise ein effizientes Verfahren für das Lackieren von Stapler-Rahmen eingeführt. Es basiert auf einem wasserlöslichen Lacksystem, bei dem nur eine Lackschicht mit geringen Lösungsmittelanteilen als Endbeschichtung aufgetragen wird. Mit dieser Technik haben wir den Lösungsmittelverbrauch für das Lackieren von Rahmen von 1,5 Kilogramm auf 0,03 Kilogramm reduziert. Die gesamten Fortschritte im Umweltschutz werden über Kennzahlen in der produktionsspezifischen Umweltbilanz dokumentiert. Danach konnten wir den Wasserverbrauch je produziertes Flurförderzeug zwischen 1993 und 2001 um 63 Prozent verringern. Die CO2-Emissionen gingen im selben Zeitraum um 48 Prozent zurück, gleichzeitig stieg der Anteil der Abfälle, die wir der Wiederverwertung zugeführt haben, um das Neunfache. Dienstleistungsangebote gezielt erweitert Der Führungsanspruch, den wir für unsere Stapler und Lagertechnikgeräte – beispielsweise hinsichtlich Qualität, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit – erfüllen, gilt auch für unsere Dienstleistungsangebote. Vor allem flexible Miet- und Finanzierungsprogramme, Wartungsverträge und Beratungsleistungen für kundenspezifische Lösungen im Logistikbereich werden verstärkt nachgefragt. Linde hat im Geschäftsjahr 2002 in diesem Bereich wichtige Markterfolge erzielt: So übernehmen wir für einen großen europäischen Automobilhersteller die komplette Logistik, das Management und die Wartung für eine Flotte von rund 4.000 Staplern und Lagertechnikgeräten. Der Vertrag hat ein Volumen von 30 Millionen Euro über die Laufzeit von fünf Jahren mit der Option zur Verlängerung. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 77 Innovative computergestützte Beratungsinstrumente bilden die Basis für den weiteren Ausbau unserer Serviceangebote. Ein Beispiel ist die Software „Logis 2“, mit der wir exakt den individuellen Kundenbedarf für die jeweilige Flurförderzeugflotte ermitteln können. In dem Programm sind nicht nur die technischen Daten und Leistungen aller Linde-Fahrzeuge hinterlegt, sondern ebenso alle relevanten Einsatzkriterien aus der Praxis: etwa die zurückzulegende Entfernung der Fahrzeuge im Lager, die Einsatzzeit oder die zu bewegenden Lasten. Sind zusätzlich die Bedarfsparameter – wie Be- und Entladetätigkeiten, Transporte am Boden oder Kommissionierung in der Höhe – eingegeben, errechnet „Logis 2“ die für den Kunden wirtschaftlichste Lösung und liefert damit eine sichere Entscheidungsgrundlage. Um das expandierende Mietgeschäft weiter zu stärken, arbeiten wir an der Einführung einer konzernweiten, flächendeckenden Software. Das internetbasierte Programm wird es uns von jedem Standort der Welt aus ermöglichen, gemeinsam mit unseren Kunden schnelle, kostengünstige und flexible Lösungen für die Miete von Staplern und Lagertechnikgeräten zu entwickeln und umzusetzen, die auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten sind. 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 50 60 70 Leading technologies 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 78 Kältetechnik Die Marktführerschaft in Europa im Unternehmensbereich Kältetechnik basiert auf innovativen Produkten, umfassender Kompetenz und enger Kundenorientierung. So bieten wir nicht nur Kühl- und Tiefkühlmöbel und die passenden Kältesysteme, sondern auch die komplette schlüsselfertige und auf die individuellen Anforderungen ausgerichtete Projektierung. Unsere Produkte erfüllen drei anspruchsvolle Kriterien: führendes Design, größtmögliche Umweltverträglichkeit, möglichst niedriger Energieverbrauch. 100 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 Weitere Angaben 220 10 Vorstand 80 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Kältetechnik 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Kältetechnik Der Unternehmensbereich Kältetechnik ist Partner nahezu aller großen Unternehmen des Lebensmittelhandels. Auf der Basis eines globalen Key Account Managements betreuen wir unsere Kunden weltweit, erschließen mit ihnen Wachstumsmärkte wie Osteuropa, Südamerika und Asien und entwickeln gemeinsam auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnittene Produktlösungen. Als Komplettanbieter profitieren wir dabei von einem wichtigen Branchentrend: Die bedeutenden Handelsketten bevorzugen zunehmend leistungsstarke Partner, die ein Gesamtbetreuungskonzept aus einer Hand liefern können. Als einziger Wettbewerber bietet Linde diese Turn-Key-Kompetenz (s. Glossar) auch in den so genannten Emerging Markets. Neben Kühl- und Tiefkühlmöbeln und den entsprechenden Kältesystemen zählen ebenso Ladenbaueinrichtungen zu unserem Programm. Damit können wir schlüsselfertige Projektierungen anbieten, die zudem die Ladeneinrichtungsplanung, die Montage und den Kundenservice bis zur Fernüberwachung der Kühlstellen umfassen. So gewährleistet unsere Fernservicezentrale in Erfurt die permanente Kontrolle der Kältesysteme in Supermärkten und ermöglicht es, Anlagenausfällen vorzubeugen. Ein aktuelles Beispiel für dieses breit gefächerte Leistungsangebot ist ein so genannter Hypermarkt, den wir in der Nähe von Lissabon (Portugal) komplett mit Kühl- und Tiefkühlmöbeln, Kühlzellen und kältetechnischen Anlagen – inklusive Wartung und Montage – ausgestattet haben. Mit insgesamt 186 Möbeln auf einer Fläche von 526,5 Metern verfügt dieser Supermarkt über die größte Kühlmöbelfläche in Europa. Modernes Design und niedriger Energieverbrauch als Erfolgsfaktoren Die Erfolgsfaktoren unserer Produkte sind das moderne Design, das eine besonders attraktive Präsentation der Lebensmittel erlaubt, der niedrige Energieverbrauch, und somit Wirtschaftlichkeit, sowie die kundenfreundliche Funktionalität. Diese anspruchsvollen Kriterien waren auch die Richtschnur für das neue Kühlmöbelprogramm „Evolution5“, das Linde erstmals im Februar 2002 auf der EuroShop, der weltweit größten Investitionsgütermesse für den Handel, vorgestellt und im weiteren Verlauf des Jahres erfolgreich am Markt eingeführt hat. So ermöglicht beispielsweise die sehr große Warensichtfläche der Möbel eine noch attraktivere Warenpräsentation – ohne die Temperatursicherheit auch für empfindlichste Kühlprodukte zu beeinträchtigen. Darüber hinaus bietet das neue Programm eine verbesserte Energieeffizienz, die zu einer Senkung der Energiekosten bei unseren Kunden um rund 10 Prozent im Vergleich mit herkömmlichen Kühlmöbeln führt. „Evolution5“ ist ein Komplettprogramm, das alle Kühlmöbeltypen umfasst: Theken, Regale, Inseln, Schränke und Truhen. Seine Baukastenstruktur und die konsequente Verwendung von Gleichteilen sorgen für eine höhere Flexibilität in der Produktion, einen geringeren Logistikaufwand, kürzere Fertigungszeiten – und damit insgesamt für höhere Produktivität. Gestiegene Anforderungen an die Produkttemperaturen in Kühlmöbeln erfordern intelligente Lösungen in der Kälteerzeugung. Mit neu konzipierten Verbundkältesätzen mit einem so genannten Frequenzumformer zur stufenlosen Drehzahlregelung der Verdichter passen wir die Leistung des Kälteerzeugers exakt an den jeweiligen Kältebedarf an. Damit ist die wesentliche Voraussetzung für eine gleichmäßige Lufteintrittstemperatur im Kühlmöbel gegeben. Modernes Design und niedriger Energieverbrauch – Kennzeichen aller Kühlmöbel von Linde. 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 81 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche: Kältetechnik 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Unsere Kühlmöbel ermöglichen eine attraktive Warenpräsentation, ohne die Temperatursicherheit auch für empfindlichste Kühlprodukte zu beeinträchtigen. Im Bereich Kälteanlagen haben wir darüber hinaus ein neues Abtauverfahren eingeführt, das ebenfalls höchste Temperatursicherheit bietet: das „Linde-Druckgas-Abtauverfahren“. Dabei wird die Kälteanlagenwärme benutzt, um die durch die Luftfeuchtigkeit vereisten Verdampfer der Kühlmöbel von innen nach außen abzutauen. Dieses Verfahren verkürzt die Abtauzeiten und mindert die Wärmebelastung für das Kühlgut. Eine möglichst hohe Umweltverträglichkeit aller Produkte und Verfahren wird für den gesamten Markt der Kältetechnik immer wichtiger. Linde ist bereits seit Jahren Vorreiter auf diesem Gebiet. Wir haben schon 1990 als weltweit erster Hersteller in unseren Gewerbekälteanlagen die FCKW-Kältemittel R12 und R502 durch das umweltverträglichere H-FCKW R22 ersetzt. Ab 1994 erfolgte für Neuanlagen der Übergang auf die chlorfreien H-FKW-Kältemittel wie R404A, das wir als eines der ersten Unternehmen europaweit eingesetzt haben. Den Verbrauch dieser Kältemittel haben wir seitdem um 5 Prozent pro Jahr kontinuierlich verringert. Durch den Einsatz von optimierten Anlagenkomponenten und Verfahren führen wir die Zahl der Leckagen stetig zurück und streben somit eine weitere Reduzierung der Verbräuche um 25 Prozent an. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag, um den Treibhauseffekt von Gewerbekälteanlagen deutlich zu vermindern. Umweltverträglichkeit bei allen Produktionsprozessen im Blickpunkt Für die Kälteerzeugung in den Kühlmöbeln setzt Linde – auch im so genannten Primärkreislauf – zunehmend auf das natürliche Kältemittel Kohlendioxid (CO2), das keine ozonschädigenden Stoffe freisetzt. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 83 Die Verwendung von CO2 im Primärkreislauf ist nicht nur umweltverträglicher, sondern auch wirtschaftlicher: Die Kühlmöbel werden direkt gekühlt, ein zusätzlicher Sekundärkreislauf ist nicht mehr erforderlich. Im Berichtsjahr haben wir mehrere Anlagen dieser Art im In- und Ausland in Betrieb genommen. Auch in der Fertigung der Kühlmöbel richtet Linde die Prozesse konsequent auf Umweltschutz aus: Für produktionstechnische Schäumvorgänge beispielsweise verwenden wir bereits seit 1995 das schadstofffreie und damit umweltverträgliche Kohlenwasserstoff-Gemisch Cyclopentan. Für alle Produktionsstätten gelten gleich hohe Standards: So haben wir in allen Werken das Lackierverfahren von Nasslack auf Pulverlack umgestellt und damit beispielsweise am Standort Mainz-Kostheim den Lösemittelverbrauch gegenüber 2001 um 60 Prozent reduziert. Für 2003 streben wir eine weitere Senkung um etwa 20 Prozent an. Es ist unser erklärtes Ziel, den durch das Bundes-Immissionsschutzgesetz für 2007 geforderten Schwellenwert von fünf Tonnen Lösemittelverbrauch je Lackieranlage pro Jahr bereits im Jahr 2005 zu unterschreiten. Um die konzernweite Vorgabe zu erfüllen, den Energieverbrauch in der Produktion nachhaltig zu minimieren, hat die Linde Kältetechnik an den sieben größten Standorten so genannte Energiekennzahlen eingeführt. Diese Kennzahlen liefern einen detaillierten Überblick über Verbrauch und Kosten. Auf Basis eines monatlichen Controllings können wir Fehlentwicklungen – etwa überdurchschnittlich steigende Energiekosten – frühzeitig erkennen, exakt lokalisieren und mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern. 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Sicherheit u. Umweltschutz 84 Forschung und Entwicklung Nur wer innovativ ist, bleibt auf Dauer wettbewerbsfähig und erfolgreich. Mit umfassenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten hat Linde auch im Geschäftsjahr 2002 Produkte, Prozesse und Verfahrenstechniken weiter optimiert – und in allen Unternehmensbereichen wichtige Neuheiten eingeführt. 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 85 10 Vorstand 86 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Forschung und Entwicklung Neben der Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie und der Erforschung neuer Anwendungsbereiche für medizinische Gase (s. S. 59) arbeiten wir im Geschäftsbereich Linde Gas kontinuierlich daran, den Einsatz technischer Gase für die industrielle Fertigung weiter zu optimieren. So haben wir im Berichtsjahr beispielsweise auf dem Gebiet der Schweißtechnik wesentliche Fortschritte erzielt. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) der Technischen Universität München ist es uns gelungen, durch die Verwendung eines neuen Gasegemischs die Einsatzmöglichkeiten des so genannten Diodenlasers deutlich zu erweitern. Der Wechsel des Prozessgases vom bisher üblichen Helium oder Argon auf ein neuartiges Argon-Kohlendioxid-Gemisch ermöglicht das Schweißen qualitativ hochwertiger, schmaler Nähte – etwa in Fertigungsprozessen der Automobilindustrie. Die Verwendung des Diodenlasers bietet vielfältige Vorteile: Der Wirkungsgrad beim Umsetzen der elektrischen Eingangsleistung steigt auf 35 Prozent und liegt damit deutlich über dem herkömmlicher CO2-Laser (10 Prozent) oder Nd:YAG-Laser (5 Prozent, s. Glossar). Mit dieser hohen Effizienz senkt der Diodenlaser die Betriebskosten erheblich. Darüber hinaus lässt sich der Laser, der nicht größer ist als ein Schuhkarton, problemlos per Pkw transportieren – und ist somit auch mobil einsetzbar. Linde Gas: Kundenservice durch Einsatz Neuer Medien weiter verbessert Mit dem Ziel, sämtliche Prozesse und Abläufe konsequent an den Anforderungen unserer Kunden auszurichten, nutzen wir konzernweit auch gezielt die Möglichkeiten der Neuen Medien. So hat unsere USTochtergesellschaft AGA Gas Inc. ein so genanntes Web-Ordering eingeführt, das ihren Kunden Zugriff auf Produktkataloge bietet und die Bestellung via Internet ermöglicht. Mit einer direkten Verbindung zum SAP-Auftragssystem verbessern wir die Effizienz und Genauigkeit der Auftragseingabe, sichern den schnellen Zugriff auf bereits erfolgte Bestellungen und erfassen Nachbestellungen in weniger als einer Minute. Auch für Kunden aus der Anwendungstechnik Metallurgie/Wärmebehandlung hat Linde Gas einen besonderen Online-Service eingerichtet: das so genannte FERRONOVATM-Extranet. Gegen Gebühr erhalten unsere Kunden Zugang zu einer Homepage im Internet, die ihnen zusätzliche Informationen und wertvolle Verfahrensunterstützung im Bereich Wärmebehandlung – beispielsweise spezielle Kalkulations- und Berechnungsprogramme – bietet. Auf diese Weise geben wir unsere Fachkompetenz und Erfahrung direkt an unsere Kunden weiter und stärken langjährige Partnerschaften. Im Geschäftsbereich Linde Engineering haben wir die Technologie zur Trennung von Mehrstoffgemischen in Luftzerlegungsanlagen weiterentwickelt. Mit neuen so genannten Trennwandkolonnen können bei der Feinreinigung von Kohlenwasserstoffgemischen jetzt drei statt bisher zwei Produkte hoher Reinheit gewonnen werden. Das innovative Verfahren reduziert die Komplexität der Anlagen und senkt die Betriebskosten. Mit dem Einsatz neuer Hochtemperaturwerkstoffe und einem verbesserten Brenner- und Brennkammerdesign ist es uns gelungen, die Leistungsfähigkeit, Effizienz und Produktausbeute von Synthesegasreaktoren deutlich zu steigern. Das neue Verfahren eignet sich besonders bei Einzelreaktoren für sehr große Produktgasmengen, wie sie beispielsweise im wachsenden Markt für Gas-to-Liquids-Anlagen benötigt werden (s. S. 69). Unter dem Titel „Spaltofen 2002“ haben wir im Berichtsjahr ein Programm aufgesetzt, um diesen wichtigsten Bestandteil eines Steamcrackers weiter zu optimieren. Ein Steamcracker ist eine petrochemische Anlage, in der flüssige oder gasförmige Kohlenwasserstoffe unter Zuführung von Wasserdampf 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 87 und Wärme in Olefine wie Ethylen und Propylen gespalten werden. Im Rahmen des Programms konnten wir alle wesentlichen Komponenten eines Spaltofens – wie etwa Spaltschlangen und Spaltgaskühler (s. Glossar) – verbessern und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit in diesem Markt nachhaltig steigern. Alle erarbeiteten Maßnahmen wurden bereits in mehreren Projekten umgesetzt und haben entscheidend zum Gewinn bedeutender Aufträge beigetragen. Material Handling: Wirtschaftlichkeit der Produkte erhöht Im Unternehmensbereich Material Handling konzentrieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten markenübergreifend darauf, die Fahreigenschaften unserer Produkte kontinuierlich weiter zu verbessern, Energieverbrauch und Emissionen weiter zu senken und somit die Wirtschaftlichkeit insgesamt zu steigern. Bei der Marke Linde stand dabei die erfolgreiche Markteinführung der neuen Stapler-Baureihe 392 im Blickpunkt, und auch OM Pimespo hat – neben dem Ausbau des Angebots bei Lagertechnikgeräten – neue Modelle mit Verbrennungsmotor vorgestellt: Die Baureihe XD, die Dieselstapler mit einer Tragfähigkeit von 2,5 und 3 Tonnen umfasst, zeichnet sich gegenüber dem Vorgängermodell durch weiter verbesserten Fahr- und Bedienkomfort, leichte Wartung und eine größere Umweltverträglichkeit aus. Das außergewöhnliche Design der Stapler stammt aus dem Haus Zagato. Das renommierte italienische Industriedesign-Büro hat sich vor allem durch seine Arbeiten für die Automobilindustrie international einen Namen gemacht. Durch modulare Bauweise und die Verwendung von Gleichteilen haben wir die Fertigungskosten für die neue Baureihe deutlich reduziert. Bei der Marke STILL haben wir unsere Produktpalette bei E-Staplern gezielt erweitert und die Position als innovativer Systemanbieter mit der Einführung eines computergestützten Beratungstools bestätigt: Mit dem so genannten Fleetmanager können unsere Kunden sämtliche Betriebsdaten ihres Fuhrparks exakt erfassen und komfortabel auswerten. Die Zugangskontrolle via SMART-Card verhindert das unberechtigte Benutzen der Fahrzeuge, ein integrierter Unfallrecorder zeigt die etwaige missbräuchliche Verwendung auf. Um die steigenden Anforderungen an die Temperatursicherheit und Energieeffizienz unserer Kühlmöbel nachhaltig erfüllen zu können, haben wir im Unternehmensbereich Kältetechnik vier neue Labortesträume eingerichtet, so genannte Klimaräume. Die neuen Klimaräume ermöglichen Untersuchungen an einzelnen Möbelmodulen unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Auf Grundlage dieser Tests können wir nicht nur die Einhaltung international gültiger Normen gewährleisten, sondern auch die teilweise höheren Anforderungen einzelner Großkunden erfüllen. Gleichzeitig bilden sie die Voraussetzung für die weitere erfolgreiche Erschließung von Wachstumsmärkten – beispielsweise in Ländern mit tropischem Klima. Seit dem 1. Juni 2000 veröffentlichen wir im Rahmen der EuroVent-Zertifizierung die Leistungsdaten der Kühlmöbel der Modular-Line-Baureihe im Internet. Die richtige, auf jede Warengruppe angepasste Ausleuchtung der Kühlmöbel ist für die Kunden der Kältetechnik ein wichtiges Kaufkriterium. Im Berichtsjahr haben wir einen eigenen Bereich für Beleuchtungsmesstechnik eingerichtet, in dem lichttechnische Untersuchungen durchgeführt und ausgewertet werden. Wir können in diesem Messraum unterschiedlichste Lichtsituationen wie in einem Supermarkt simulieren, bedarfsgerechte Lösungen konzipieren – und somit die individuellen Anforderungen unserer Kunden auch in dieser Hinsicht erfüllen. 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 Unternehmensbereiche 70 80 Forschung u. Entwicklung 90 100 Qualität, Lagebericht Sicherheit u. Umweltschutz 88 Mitarbeiter Wesentliche Voraussetzungen für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens sind die Qualifikation, das Engagement und die Identifikation seiner Mitarbeiter. Mit einer ganzheitlichen, konzernweiten Personalstrategie bieten wir unseren Mitarbeitern eine klare Orientierung, individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und attraktive Vergütungs- und Versorgungssysteme. 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 89 10 Vorstand 90 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Mitarbeiter Stellenbewertungssystem Hay Ein präzises, einheitliches Stellenbewertungssystem ist ein wichtiger Baustein für eine effiziente Personalstrategie. Um die Transparenz für den einzelnen Mitarbeiter zu erhöhen und für das Unternehmen eine bessere Vergleichbarkeit der verschiedenen Funktionsbereiche zu erreichen, führen wir derzeit konzernweit das Stellenbewertungssystem Hay ein. Das von der US-amerikanischen Unternehmensberatung Hay Group entwickelte System wird bereits in einer Vielzahl international tätiger Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen erfolgreich eingesetzt. Hay erfasst alle Stellen beziehungsweise Funktionen in einem Unternehmen. Diese werden nach ihrer Bedeutung für den Gesamtkonzern gewichtet und in ein entsprechendes Punktesystem eingeordnet. Dabei erhalten nicht nur Positionen, die mit großer Personalverantwortung verknüpft sind, eine hohe Bewertung, sondern auch Stellen, die ein besonders umfangreiches und spezifisches Fachwissen erfordern. Damit liefert Hay die Grundlage für die Festlegung von Gehaltsbändern und die Aufteilung der Jahresbezüge in fixe und variable Bestandteile. Auch der Umfang von Nebenleistungen orientiert sich zukünftig an der Einordnung der Funktion in das Bewertungssystem. Durch interne Analysen und externes Benchmarking werden wir sowohl die Plausibilität des Gehaltsniveaus innerhalb unseres Unternehmens als auch im Vergleich zum Wettbewerb regelmäßig überprüfen. Darüber hinaus leistet Hay einen wesentlichen Beitrag, um die Effizienz unserer konzernweiten Personalentwicklungsmaßnahmen zu steigern und Nachfolgeplanungen zu erleichtern. Durch konzernübergreifende Vergleiche zwischen einzelnen Hierarchieebenen können wir den Mitarbeitern individuelle Entwicklungsperspektiven aufzeigen. Zukunftsweisende Personalentwicklung Mit einer zukunftsweisenden Personalentwicklung, die sich an den unternehmerischen Erfolgsfeldern orientiert, schafft Linde die Grundlage für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Unser Ziel ist es, jeden einzelnen Mitarbeiter für seine jeweilige Aufgabe zu qualifizieren und mit gezielten Maßnahmen weiter zu fördern. Der zunehmenden Internationalisierung des Konzerns entsprechend, wollen wir dabei ein Klima des interkulturellen Lernens schaffen. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 91 Mit nationalen und internationalen Förderkreisen bereiten wir talentierte Nachwuchskräfte auf die Übernahme von Fach- und Führungspositionen vor. Dieses Instrument knüpft an die bewährten Juniorenkreise an, in denen mehr als 100 junge Mitarbeiter alljährlich in unterschiedlichen Projekten wichtige Impulse für die Verbesserung von Abläufen und Prozessen in allen Funktionsbereichen des Unternehmens liefern. Über ein International Management Programme, das Anfang 2004 starten soll, wollen wir besonders gut ausgebildete Mitarbeiter mit Potenzial zur Übernahme weitergehender Verantwortung für Führungspositionen qualifizieren. Darüber hinaus planen wir im Herbst 2003 den Start der Linde University mit einem General Management Programme. Dieses Personalentwicklungsinstrument richtet sich hauptsächlich an unsere obersten Führungskräfte, deren Managementfähigkeiten wir international weiterentwickeln wollen. Attraktive Vergütungssysteme Um unsere Position als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter weiter zu stärken, setzen wir darüber hinaus auch auf effiziente Anreiz- und Vergütungssysteme. Neben dem Linde Management Incentive Programme – einem Aktienoptionsplan für rund 300 Führungskräfte, der im vergangenen Jahr aufgelegt wurde – planen wir noch in diesem Jahr, ein leistungs- und erfolgsabhängiges Vergütungssystem für leitende Angestellte einzuführen. Diese Instrumente sollen dazu beitragen, die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden und die Identifikation mit Linde weiter zu stärken. Partnerschaft mit Hochschulen verstärkt Als Technologiekonzern hat die enge Zusammenarbeit mit Hochschulen technischer Ausrichtung bei Linde Tradition. Neben gemeinsamen Projekten, Vorträgen und Workshops im Rahmen unseres Hochschulmarketings haben wir auch im Berichtsjahr zahlreichen Studenten durch Praktika in unseren in- und ausländischen Konzerngesellschaften die Möglichkeit eröffnet, den Einstieg in die berufliche Laufbahn vorzubereiten. Darüber hinaus nutzte eine Reihe von Studenten unser Angebot, ihre Diplomarbeit in unserem Hause zu schreiben. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 92 Mit Blick auf den zu erwartenden Mangel an hoch qualifizierten Nachwuchskräften aus dem ingenieurswissenschaftlichen Bereich bauen wir unsere Recruiting-Aktivitäten gezielt aus. Mit einem speziell ausgebildeten Team, dessen Mitglieder aus den verschiedenen Unternehmensbereichen stammen, treten wir auf allen wichtigen Hochschulmessen auf und knüpfen Kontakte zu qualifizierten Studenten und Absolventen. Diese Präsenz zeigen wir zukünftig auch auf internationalen Veranstaltungen. Die Rubrik „Linde Campus“ innerhalb unseres Internetauftritts www.linde.de gibt einen kompletten Überblick über die Aktivitäten im Bereich Hochschulmarketing. Unsere Kooperationen mit Hochschulen und Universitäten werden wir weiter intensivieren, etwa indem wir an der Technischen Universität München die Einrichtung eines neuen Lehrstuhls unterstützen: die Carl-von-Linde-Akademie. An diesem Lehrstuhl sollen den Studenten ab 2004 – neben ingenieurswissenschaftlichen Themenschwerpunkten – auch geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche Lehrinhalte vermittelt werden, wie es dem Anspruch einer international bedeutenden Universität entspricht. Betriebliche Altersversorgung Die betriebliche Altersversorgung hat bei Linde nicht erst seit der öffentlichen Diskussion um die Finanzierung der Rentenversicherung und künftige Versorgungslücken einen hohen Stellenwert. Sie ist seit Jahren ein wichtiger Baustein unserer Personalpolitik, um unseren Mitarbeitern – ergänzend zur gesetzlichen Rentenversicherung – finanzielle Sicherheit auch im Ruhestand zu bieten. Zum Jahresbeginn 2002 haben wir die betriebliche Altersversorgung im Rahmen des Gesamtkonzepts VorsorgeAktiv neu gestaltet und das bisher leistungsorientierte Konzept auf ein Rentenbausteinsystem umgestellt. Die Höhe der Betriebsrente ergibt sich damit aus der Summe der jährlich erworbenen Rentenbausteine. Die Finanzierung dieser Leistungen erfolgt allein durch Linde. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 93 Mit dem Linde Vorsorgeplan bieten wir unseren Mitarbeitern durch Einzahlungen aus ihrem jeweiligen Bruttoeinkommen zusätzlich die Möglichkeit einer attraktiven Altersvorsorge – mit erheblichen steuerund sozialversicherungsrechtlichen Vorteilen. Der Vorsorgeplan garantiert eine Mindestverzinsung und beinhaltet eine Insolvenzsicherung. Darüber hinaus können unsere Mitarbeiter auch aus versteuertem Einkommen über das Versorgungswerk MetallRente – einer gemeinsamen Einrichtung von Gesamtmetall und IG Metall – eine Direktversicherung abschließen und damit die so genannte Riester-Förderung in Anspruch nehmen. Unsere pauschal versteuerte Direktversicherung ergänzt diese Angebote zu einem umfassenden Versorgungssystem, das jedem Linde-Mitarbeiter unter Berücksichtigung seiner persönlichen, familiären und steuerlichen Verhältnisse ermöglicht, eine individuelle Absicherung zu erreichen. 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Entwicklung 100 Lagebericht 94 Qualität, Sicherheit Umweltschutz Für alle Produkte, Verfahren und Dienstleistungen streben wir hervorragende Qualität an – bei gleichzeitiger Berücksichtigung des Umweltschutzes. Zudem ist es unser Ziel, bereits im Produktionsprozess durch innovative Lösungen unseren Mitarbeitern ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten. 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 95 und 10 Vorstand 96 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Qualität, Sicherheit und Umweltschutz Qualität Qualitätssicherung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir verstehen die Verbesserung unserer Produktqualität und die Weiterentwicklung unserer Qualitätsmanagementsysteme als ständige Herausforderung. Wir stellen uns dieser Herausforderung durch kontinuierliche Verbesserungen und gezielte Maßnahmen zur Prävention. In den meisten Konzerngesellschaften sind Systeme der Normenreihe ISO 9000 implementiert. Im Berichtsjahr haben wir mit der Umstellung auf die Norm 9001/2000 begonnen. Damit ist eine noch engere Prozess- und Kundenorientierung verbunden. Um unsere Systeme insgesamt weiterzuentwickeln, haben wir im Berichtsjahr verschiedene Instrumente eingeführt, die die Qualität nachhaltig positiv beeinflussen. Im Unternehmensbereich Material Handling beispielsweise wurde für die Marke STILL ein einheitliches, computergestütztes System eingerichtet, das eine exakte Prüf- und Qualitätsplanung für jedes einzelne Bauteil unterstützt. Für die Marke OM Pimespo haben wir ein neues Internetportal etabliert, über das unsere Servicepartner weltweit, von jedem beliebigen Standort aus, sämtliche Informationen zur Zuverlässigkeit unserer Fahrzeuge austauschen können. Dadurch lassen sich entsprechende Anträge schnell und präzise abwickeln. Ein Projekt für ein gemeinsames System zur Lieferantenbewertung ergänzt unsere präventiven Qualitätssicherungsmaßnahmen im Unternehmensbereich Material Handling. Um die Transparenz und Konsistenz im Konzern zu erhöhen, haben wir begonnen, auch qualitätsrelevante Informationen im Rahmen einer so genannten Scorecard zu erfassen. Zudem bereiten wir für einige Standorte derzeit die Einführung von Six Sigma vor (s. S. 9). Ziel dieses Projekts ist es, mit einer definierten Systematik die Fehlerquote in sämtlichen Geschäftsabläufen und Prozessen auf ein Minimum zu reduzieren. Sicherheit und Umweltschutz Unsere bewährten standortspezifischen Systeme für Sicherheit und Umweltschutz binden unsere Führungskräfte und Mitarbeiter direkt in die Überwachung von Anlagensicherheit, Arbeits- und Umweltschutz ein. Damit können wir unser hohes Sicherheitsniveau noch weiter verbessern. Wir haben vielfältige Maßnahmen eingeleitet, um diesem Anspruch auch zukünftig nachhaltig gerecht zu werden. Dazu zählen vor allem regelmäßige Auditierungen. So haben wir beispielsweise im Unternehmensbereich Material Handling für die Marke Linde das integrierte Umwelt- und Arbeitsschutzmanagementsystem ArGUS entwickelt und erfolgreich implementiert. Es funktioniert prozessorientiert und fördert kontinuierliche Verbesserungen im Betrieb. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 97 Die STILL-Gruppe hat mit einigen zukunftsweisenden Neuentwicklungen – darunter ein neues Schweißkonzept, das die arbeitsplatzbezogenen Gesundheitsgefahren reduziert – die Arbeitssicherheit erhöht und für diese Lösungen den Innovationspreis der Süddeutschen Metall-Berufsgenossenschaft erhalten. Auch im betrieblichen Umweltschutz erzielten wir wiederum deutliche Fortschritte. Am Produktionsstandort Hamburg, dem größten Werk für Produkte der Marke STILL, gelang es mit der Umstellung auf Fernwärme, den CO2-Ausstoß um 80 Prozent zu reduzieren. Mit der Investition in eine neue Anlage zum Lackieren von Gabelstaplerrahmen hat auch die Marke Linde wieder einen innovativen Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Das neue Verfahren reduziert den Lösungsmittelverbrauch, benötigt weniger Wasser und vermindert die Belastungen der Abwässer (s. S. 75). Im Unternehmensbereich Kältetechnik richten wir ebenfalls alle Fertigungsprozesse konsequent auf Umweltschutz aus. Im Zuge der Umstellung des Lackierverfahrens haben wir den Verbrauch an Lösungsmitteln gegenüber dem Vorjahr um rund 60 Prozent verringert (s. S. 83). Integrierte Managementsysteme bei Linde Gas Der Geschäftsbereich Linde Gas hat die Integration von Qualität, Sicherheit und Umweltschutz am konsequentesten vorangetrieben. Integrierte Managementsysteme ermöglichen es, Verbesserungspotenziale für alle drei Themengebiete systematisch zu identifizieren und notwendige Maßnahmen – unter Vermeidung unnötiger Kosten – effizient einzusetzen. Um die Synergieeffekte auch künftig voll ausschöpfen zu können, hat der Geschäftsbereich diese Systeme länderübergreifend eingeführt. Dabei ist es unser Ziel, eine möglichst sichere und umweltfreundliche Versorgung sowie eine hohe Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. In der Mehrzahl unserer Landesgesellschaften sind die Managementsysteme nach der Normenreihe ISO 9000 (Qualität) eingeführt. Zusätzlich sind eine Reihe von Gesellschaften nach ISO 14 001 (Qualität und Umweltschutz) sowie nach Sicherheitsstandards wie SCC (Safety Certificate for Contractors) und OHSAS (Occupational Health and Safety Assessment Series) 18 001 zertifiziert. Major Hazard Review Programme Der Geschäftsbereich Linde Gas hat im vergangenen Geschäftsjahr zusätzlich zu den routinemäßigen Sicherheits- und Umwelt-Audits im Rahmen des Risikomanagements ein so genanntes Major Hazard Review Programme gestartet. Dabei überprüfen wir die Anlagen zur Produktion, Abfüllung und Lagerung von Gasen weltweit auf mögliche Sicherheits- oder Umweltrisiken und beurteilen sie entsprechend. Erste Erkenntnisse aus diesem Programm führten bereits zu konkreten Verbesserungen. Wir erwarten, weitere Optimierungspotenziale präzise definieren und für die Entwicklung und den Bau neuer Anlagen nutzen zu können. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 98 Produktbezogener Umweltschutz Die Unternehmensbereiche von Linde bieten besonders umweltfreundliche Produkte an. Zudem unterstützen wir unsere Kunden durch eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen beim schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Im Geschäftsbereich Linde Gas bieten wir eine breite Palette an Gaseanwendungen, die den Umweltschutz fördern – beispielsweise in Form von Sauerstoff zur Trinkwasseraufbereitung oder zum Transport von Abwasser. Zudem übernehmen wir eine Vorreiterrolle, um die Alltagstauglichkeit des umweltfreundlichen Energieträgers Wasserstoff zu erproben und die Wasserstofftechnologie insgesamt weiterzuentwickeln. Der Geschäftsbereich Linde Engineering verfügt über ein umfassendes Know-how bei umwelttechnischen Verfahren und Anlagen zur Abwasser- und Wasseraufbereitung sowie zur Behandlung von Abfällen. Diese Kompetenz konnten wir auch im Berichtsjahr bei einer Reihe von Projekten bestätigen. So haben wir etwa im Rahmen der Errichtung der größten Erdgasverflüssigungsanlage Europas nördlich des Polarkreises das Engineering für die Abwasseranlage geliefert. Unsere Position im Markt für Wasseraufbereitung konnten wir insbesondere durch den Einsatz der Membrantechnologie weiter verbessern. Auf Basis dieses innovativen Verfahrens hat Linde Engineering acht Anlagen nach Algerien geliefert und damit zugleich den Einstieg in den wachsenden Markt für Meerwasserentsalzung geschafft. Auch bei der kompletten Wasserversorgung für ein Zellstoffwerk in Stendal (Deutschland), die wir derzeit planen, wird die Membrantechnologie Verwendung finden. Im Unternehmensbereich Material Handling haben wir den Einsatz umweltschonender Antriebsarten weiter vorangetrieben. Sowohl die Marke Linde als auch die Marke STILL bieten Stapler an, die mit Rapsmethylester, so genanntem Biodiesel, betrieben werden können. Zudem hat STILL in einem Gemeinschaftsprojekt mit Linde Gas und dem Brennstoffzellenhersteller Proton Motor GmbH im vergangenen Geschäftsjahr einen Gabelstapler mit Membranbrennstoffzelle entwickelt. Linde Gas konzipierte und lieferte hierfür die komplette Gasspeicheranlage im Fahrzeug einschließlich der entsprechenden Sicherheitstechnik. Im Rahmen eines Wasserstoffprojekts am Flughafen München, an dem wir maßgeblich beteiligt sind, fährt dieser Stapler nun im Dauerbetrieb. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 99 Darüber hinaus haben wir bei unseren neu und weiterentwickelten Produkten über alle Marken hinweg den Kraftstoffverbrauch weiter reduziert: Beispielsweise liegt der Kraftstoffverbrauch der neuen Stapler-Baureihe 392 von Linde bis zu 30 Prozent unter dem Verbrauch der Stapler der wichtigsten Wettbewerber (s. S. 72), und STILL hat einen Kommissionierstapler am Markt eingeführt, der im Vergleich zum Vorgängermodell bis zu 40 Prozent weniger Energie benötigt. Auch im Unternehmensbereich Kältetechnik zielen die Produktinnovationen auf höchste Energieeffizienz. Optimierungen an einer Reihe von einzelnen Kühlmöbelkomponenten führten zu Einsparungen im Energieeinsatz von etwa 15 Prozent. Die Kühlmöbel des neuen Programms „Evolution 5“ verbrauchen insgesamt deutlich weniger Energie als herkömmliche Modelle und reduzieren die Energiekosten für unsere Kunden um rund 10 Prozent. Bei Kälteanlagen ist es uns gelungen, durch weitere Verbesserungen von Anlagenteilen und Abdichtungen die Kältemittelmenge für die Erstbefüllung um etwa 30 Prozent und die Jahresmenge für Nachfüllungen um rund 50 Prozent zu reduzieren. Das verbessert die Wirtschaftlichkeit für unsere Kunden und dient zugleich dem Umweltschutz. Mit der Verwendung des natürlichen Kältemittels Kohlendioxid (CO2) zur Kälteerzeugung in den Kühlmöbeln leisten wir einen weiteren Beitrag zum aktiven Umweltschutz: CO2 setzt keine ozonschädigenden Stoffe frei. Weitere Informationen zu unseren Aktivitäten und Angeboten im Bereich Umweltschutz finden Sie in der Berichterstattung über die einzelnen Unternehmensbereiche (s. S. 54 bis 83). 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 100 Lagebericht In einem ungünstigen weltwirtschaftlichen Umfeld hat der Linde Konzern seine Ziele für das Geschäftsjahr 2002 auf der Umsatz- und Ergebnisseite nicht in vollem Umfang erreichen können. Der Umsatz nahm im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 8,726 Milliarden Euro ab, beim operativen Ergebnis hatten wir einen Rückgang um 15,3 Prozent auf 647 Millionen Euro zu verzeichnen. Beim Auftragseingang haben wir das hohe Niveau des Vorjahres (9,111 Milliarden Euro) abermals übertroffen und eine Steigerung um 2,3 Prozent auf 9,322 Milliarden Euro erzielt. 100 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 101 10 Vorstand 102 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche Inhalt Lagebericht Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 104 Linde Konzern Ertragslage 105–107 Unternehmensbereiche Gas und Engineering 108–112 Material Handling 113–114 Kältetechnik 115–116 Vermögens- und Finanzlage 117–118 Kapitalflussrechnung 119 Finanzierung und Liquiditätssicherung 120–121 Investitionen 122–123 Geschäftsverlauf der Linde AG 124 Vorschlag zur Gewinnverwendung 124 Forschung und Entwicklung 125 Mitarbeiter 126–127 Risikomanagement 128–131 Besondere Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres 132 Ausblick 133–135 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 103 Auftragseingang: Aufteilung nach Unternehmensbereichen Kältetechnik 902 Mio. € Material Handling 3.053 Mio. € Gas und Engineering 5.322 Mio. € 10 Vorstand 104 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie 50 40 Im Gespräch Leading technologies 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Für die Weltwirtschaft war 2002 ein Jahr enttäuschter Hoffnungen und anhaltender Verunsicherung. Nach zunächst zügiger Erholung zu Anfang des Jahres, die vor allem durch positive Impulse aus den USA geprägt war, verlor die Weltkonjunktur im weiteren Verlauf des Jahres wieder deutlich an Fahrt. Das Weltsozialprodukt stieg lediglich um 1,5 Prozent, der Welthandel nur um 2,0 Prozent. Die verschiedenen Regionen waren in unterschiedlichem Maß von den wirtschaftlichen Schwächetendenzen betroffen. Die US-Wirtschaft verlor im Laufe des Jahres an Dynamik und konnte der Weltwirtschaft keine Impulse verleihen. In den südostasiatischen Schwellenländern hat sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum weiter fortgesetzt. Japan hat zwar die Rezession überwunden, befindet sich aber nach wie vor in einer tief greifenden Strukturkrise. In Lateinamerika führten währungs- und finanzpolitische Unsicherheiten zu Rückschlägen in der wirtschaftlichen Entwicklung, insbesondere in Argentinien und Brasilien. In Westeuropa und vor allem im Euroraum sorgten fast ausschließlich die steigenden Exporte für positive Impulse, während die Binnennachfrage durchweg schwach blieb. Die Investitionsneigung wurde durch die unzureichende Kapazitätsauslastung, pessimistische Absatz- und Ertragserwartungen und die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung gedämpft. Mit einer Erhöhung des realen Bruttoinlandsprodukts um lediglich 0,2 Prozent verlief das Jahr 2002 für die deutsche Wirtschaft besonders enttäuschend. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der erneute Kursverfall an den internationalen Aktienmärkten sowie steigende Ölpreise im Zuge der Verschärfung des Irak-Konflikts. Zudem ließ die deutliche Aufwertung des Euro Zweifel an der künftigen Stärke des Exports als wesentlicher Konjunkturstütze aufkommen. Neben diesen weltwirtschaftlichen Faktoren bremste vor allem die schwache Inlandsnachfrage, ein Kernproblem der deutschen Wirtschaft, das Wachstum. Umsatzerlöse: Aufteilung nach Regionen Australien/Afrika 1,8 % Asien 7,4 % Südamerika 3,7 % 100 Deutschland 22,9 % Nordamerika 13,2 % Übriges Europa 51 % 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss Linde Konzern: Auftragseingang weiter erhöht In diesem ungünstigen weltwirtschaftlichen Umfeld hat der Linde Konzern seine Ziele für das Geschäftsjahr 2002 auf der Umsatz- und Ertragsseite nicht in vollem Umfang erreichen können. Die Umsatzerlöse nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 8,726 Milliarden Euro (Vj. 8,833 Milliarden Euro) ab. Dabei erhöhte sich der Auslandsanteil um 1,4 Prozent auf 6,732 Milliarden Euro (Vj. 6,637 Milliarden Euro), während der im Inland erzielte Umsatz um 9,2 Prozent auf 1,994 Milliarden Euro (Vj. 2,196 Milliarden Euro) rückläufig war. Beim Auftragseingang haben wir das hohe Niveau des Vorjahres (9,111 Milliarden Euro) abermals übertroffen und eine Steigerung um 2,3 Prozent auf 9,322 Milliarden Euro erzielt. Diese positive Entwicklung wurde im Wesentlichen durch die ausgezeichnete Auftragslage im Geschäftsbereich Linde Engineering geprägt. Ertragslage Auf der Ertragsseite konnte die positive Geschäftsentwicklung im Unternehmensbereich Gas und Engineering den ungünstigen Geschäftsverlauf im Unternehmensbereich Material Handling nicht kompensieren. Der Unternehmensbereich Kältetechnik behauptete sich auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt hatten wir beim operativen Ergebnis (EBITA) einen Rückgang um 15,3 Prozent auf 647 Millionen Euro (Vj. 764 Millionen Euro) zu verzeichnen. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) lag bei 356 Millionen Euro und damit um 20,4 Prozent unter dem Vorjahreswert (447 Millionen Euro). Die Umsatzrendite im Konzern beläuft sich auf 4,1 Prozent nach 5,1 Prozent im Vorjahr. Ohne Berücksichtigung der Abschreibung auf Geschäftswerte beträgt sie 5,5 Prozent. Da der Ergebnisrückgang stärker ausfiel als der Rückgang beim investierten Kapital, verringerte sich die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) von 7,9 Prozent im Jahr 2001 auf 7,0 Prozent. Als Folge einer gesunkenen Steuerquote und rückläufiger Zinsaufwendungen lag der Jahresüberschuss mit 240 Millionen Euro nur geringfügig unter dem Wert des Vorjahres (241 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie verblieb mit 2,01 Euro auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2001. Ohne Berücksichtigung der Abschreibung auf Geschäftswerte beträgt es 3,05 Euro (Vj. 2,98 Euro). Auf Basis der nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellten Gewinn- und Verlustrechnung verbleibt nach Abzug der Kosten der umgesetzten Leistung ein Bruttoergebnis von 2,785 Milliarden Euro. Es liegt damit um 4,2 Prozent unter dem Vorjahreswert (2,908 Milliarden Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 61 Millionen Euro auf 276 Millionen Euro und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 24 Millionen Euro auf 211 Millionen Euro. Von den Veränderungen entfallen 37 Millionen Euro beziehungsweise 36 Millionen Euro auf Währungsdifferenzen. 210 220 Weitere Angaben 105 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 106 Die Erträge aus der Veräußerung unserer indirekten Beteiligung an der Dresdner Bank AG in Höhe von 165 Millionen Euro haben wir vollständig durch Einmalaufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in den drei Unternehmensbereichen in Höhe von 137 Millionen Euro sowie für Verluste aus Wertpapieren von 29 Millionen Euro kompensiert. Das Finanzergebnis hat sich um 36 Millionen Euro auf minus 167 Millionen Euro verbessert. Hierfür waren die geringere Verschuldung sowie niedrigere Zinsen maßgeblich. Bei den Abschreibungen auf Geschäftswerte war eine Erhöhung um 10 Millionen Euro auf 124 Millionen Euro zu verzeichnen. Sie berücksichtigen auch das Ergebnis der durchgeführten Werthaltigkeitstests (Impairment). Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Ertragsteuerquote von 45 Prozent auf 32 Prozent ermäßigt. Maßgeblich für den Rückgang war der steuerfreie Ertrag aus der Beteiligungsveräußerung. Ohne die steuerlich nur teilweise absetzbare Abschreibung auf Geschäftswerte beträgt die Steuerquote 24 Prozent (Vj. 36 Prozent). 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 107 Ertragslage 2002 2001 in Mio. € in % in Mio. € in % Umsatzerlöse 8.726 100,0 8.833 100,0 Umsatzkosten 5.941 68,1 5.925 67,1 Bruttoergebnis vom Umsatz 2.785 31,9 2.908 32,9 Vertriebskosten 1.332 15,3 1.333 15,1 Forschungs- und Entwicklungskosten 171 2,0 160 1,8 Verwaltungskosten 699 8,0 679 7,7 Sonstige betriebliche Erträge 276 3,2 215 2,4 Sonstige betriebliche Aufwendungen 211 2,4 187 2,0 Sondererträge 165 1,9 – – Sonderaufwendungen 166 1,9 – – EBITA 647 7,4 764 8,7 Finanzergebnis –167 1,9 –203 2,3 Ergebnis vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibung (EBTA) 480 5,5 561 6,4 Geschäftswertabschreibung 124 1,4 114 1,3 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 356 4,1 447 5,1 Ertragsteuern 115 1,3 201 2,3 Jahresüberschuss vor Anteilen anderer Gesellschafter 241 2,8 246 2,8 –1 – –5 0,1 240 2,8 241 2,7 EBITA Umsatz EBITA 4.839 659 4.835 651 3.880 606 3.875 599 Anteile anderer Gesellschafter Jahresüberschuss Umsatzerlöse und EBITA nach Unternehmensbereichen in Mio. € Gas und Engineering Linde Gas Linde Engineering Material Handling Kältetechnik Corporate Konzern 2002 2001 Umsatz 1.036 53 1.047 52 2.979 148 3.071 240 879 10 887 10 –48 –170 –47 –137 8.726 647 8.833 764 10 Vorstand 108 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Gas und Engineering: Auftragseingang und Ergebnis verbessert Im Unternehmensbereich Gas und Engineering blieben die Umsatzerlöse mit 4,839 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr stabil (Vj. 4,835 Milliarden Euro). Beim Auftragseingang konnten wir einen deutlichen Anstieg um 6 Prozent auf 5,322 Milliarden Euro verbuchen. Diese positive Entwicklung wurde durch die ausgezeichnete Auftragslage im Geschäftsbereich Linde Engineering getragen. Das operative Ergebnis (EBITA) des Unternehmensbereichs verbesserte sich um 1,2 Prozent auf 659 Millionen Euro. Gas und Engineering 2002 2001 Umsatzerlöse 4.839 4.835 Auftragseingang 5.322 5.019 21.560 21.650 in Mio. € Zahl der Mitarbeiter Linde Gas: Sparte Healthcare wächst dynamisch Im Geschäftsbereich Linde Gas haben wir im Berichtsjahr den Umsatz geringfügig um 0,1 Prozent auf 3,880 Milliarden Euro gesteigert. Ein dynamischeres Wachstum wurde durch gesunkene Erdgaspreise sowie ungünstige Währungseinflüsse in Nord- und Südamerika beeinträchtigt. Bereinigt um diese Effekte betrug der Umsatzanstieg gut 4 Prozent. Das operative Ergebnis (EBITA) konnten wir um 7 Millionen Euro auf 606 Millionen Euro verbessern. Hier verhinderten negative Währungseffekte in Südamerika in Höhe von 9 Millionen Euro sowie Aufwendungen von 20 Millionen Euro im Rahmen der Vorsorge eine positivere Entwicklung. Außerdem wirkten sich die Umsatzrückgänge im ertragsstarken Geschäft mit Flaschengasen und steigende Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in der Sparte Healthcare belastend aus. Die einzelnen Sparten verzeichneten einen unterschiedlichen Geschäftsverlauf. Der Umsatz in der Sparte Industriegase ging um 1,1 Prozent auf 3,309 Milliarden Euro zurück, da die positive Entwicklung im Geschäft mit Flüssiggasen (plus 3 Prozent) das rückläufige Geschäft mit Flaschengasen (minus 3 Prozent) nicht kompensieren konnte. Der Umsatz im Segment On-site, also die Versorgung mit Industriegasen aus Anlagen, die direkt beim Kunden vor Ort stehen, stieg um 2 Prozent. Das Wachstum in diesem Segment wurde insbesondere in den USA durch die stark gesunkenen Erdgaspreise gebremst, die Mindererlöse von 36 Millionen Euro zur Folge hatten. In der Sparte Healthcare, dem Geschäft mit medizinischen Gasen, haben wir auch im Geschäftsjahr 2002 unsere dynamische Entwicklung fortgesetzt und den Umsatz um 7,4 Prozent auf 571 Millionen Euro erhöht. Dies entspricht rund 14 Prozent am Gesamtumsatz im Geschäftsbereich Linde Gas. Der bedeutendste Anteil am Gaseumsatz entfällt mit derzeit annähernd 42 Prozent auf das Geschäft mit Flaschengasen, das Geschäft mit Flüssiggasen steuert 26 Prozent bei, das Segment On-site 18 Prozent. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 109 Die Entwicklung in den einzelnen Regionen verlief unterschiedlich. In Europa konnten wir die Umsatzerlöse um 4,8 Prozent auf 2,662 Milliarden Euro (Vj. 2,541 Milliarden Euro) steigern. Dieses Wachstum wurde vor allem durch Nord- und Osteuropa getragen, während wir im Inland mit 0,6 Prozent nur eine leichte Steigerungsrate erzielten. In Nordamerika verringerte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahr aufgrund von Währungseinflüssen und rückläufigen Erdgaspreisen um 5,3 Prozent auf 900 Millionen Euro (Vj. 950 Millionen Euro). Linde Gas 2002 2001 in Mio. € Umsatzerlöse 3.880 3.875 Auftragseingang 3.880 3.876 606 599 EBITA Investitionen (ohne Finanzanlagen) Zahl der Mitarbeiter 401 426 17.500 17.689 Linde Gas: Umsatzerlöse nach Regionen Asien 0,7 % Afrika/Australien 0,9 % Südamerika 6,5 % Deutschland 21,5 % Nordamerika 23,2 % Übriges Europa 47,2 % 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 110 In Südamerika hatten wir einen – währungsbedingten – Umsatzrückgang von 21,8 Prozent auf 254 Millionen Euro (Vj. 325 Millionen Euro) zu verzeichnen. Zum Vergleich: In lokaler Währung wuchs unser Gasegeschäft in dieser Region um 4,9 Prozent. In Asien und Australien stiegen die Umsatzerlöse um 8,5 Prozent auf 64 Millionen Euro (Vj. 59 Millionen Euro). Die strukturelle Verschiebung innerhalb der Sparte Industriegase ist im Wesentlichen durch die rückläufige Nachfrage beim Geschäft mit Flaschengasen geprägt. Diese Entwicklung werden wir vor allem durch den weiteren Ausbau des Segments On-site kompensieren. Wesentlicher Impulsgeber ist dabei die Versorgung mit Wasserstoff und Synthesegasen für die Entschwefelung von Kraftstoffen beziehungsweise als Bausteine moderner Chemiegrundstoffe. Daneben wollen wir auch das Geschäft mit Flüssiggasen weiter stärken. Darüber hinaus werden wir das ertragsstarke Geschäft mit Helium weiter ausbauen. Mit einer eigenen Heliumquelle, die im Jahr 2005 ihren Betrieb aufnehmen soll, sind wir für das weltweit erwartete Marktwachstum in diesem Segment bestens gerüstet. In der Sparte Healthcare werden wir unseren Wachstumskurs konsequent fortsetzen, wobei vor allem im Bereich Homecare, also bei der Heimversorgung mit medizinischen Gasen und der Bereitstellung der notwendigen Ausrüstung, die Nachfrage überproportional steigt. Auch für unser medizinisches Gas INOmax® erwarten wir höhere Umsätze. Wir wollen unsere Marktführerschaft in Europa festigen und zudem unsere Position in Nordamerika und im Wachstumsmarkt China weiter verbessern. Zu diesem Zweck werden wir in den USA die Integration der Konzerngesellschaften AGA Gas, Inc., Holox Inc. und Linde Gas Inc. vorantreiben. In China sind große industrielle Ballungsräume wie Shanghai im Fokus unserer strategischen Ausrichtung. Um die Effizienz im Geschäftsbereich Linde Gas nachhaltig zu erhöhen, haben wir ein weiteres Prozess-Optimierungsprogramm gestartet, das bis Ende 2004 zu Kostenreduzierungen in Höhe von 150 Millionen Euro führen wird. Die Maßnahmen zielen vor allem auf die Verbesserung der Produktion und Distribution sowie die weitere Rationalisierung von Verwaltung und Vertrieb. Das Programm ist mit einem Abbau von rund 550 Arbeitsplätzen verbunden. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 111 Linde Engineering: Dynamische Geschäftsentwicklung Der Geschäftsbereich Linde Engineering hat sich vom schwierigen Marktumfeld für Großanlagen unbeeindruckt gezeigt und auch im Geschäftsjahr 2002 seine positive Entwicklung fortgesetzt. Beim Auftragseingang erzielten wir mit einem Plus von 24,2 Prozent auf 1,493 Milliarden Euro (Vj. 1,202 Milliarden Euro) eine deutliche Steigerung. Davon entfielen 217 Millionen Euro auf das Segment Luftzerlegungsanlagen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Verdreifachung. Die Umsatzerlöse gingen um 1,1 Prozent auf 1,036 Milliarden Euro (Vj. 1,047 Milliarden Euro) zurück. Das operative Ergebnis lag mit 53 Millionen Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (52 Millionen Euro). Diese erfolgreiche Geschäftsentwicklung ist eine Bestätigung für unsere ausgewogene Produktpalette und die klare technologische Fokussierung auf ausgewählte Wachstumsbereiche – wie beispielsweise Sauerstoff, Wasserstoff und Erdgas – auf der Basis eigener Verfahren. Das Know-how von Linde Engineering ist auch zunehmend vom Wettbewerb gefragt. So haben wir im Berichtsjahr bedeutende Aufträge für Wasserstoffanlagen von führenden Gaseunternehmen wie Praxair (USA) und der britischen BOC-Gruppe erhalten. Mit BOC, dem zweitgrößten Gaseproduzenten der Welt, hat Linde Ende Februar 2002 einen Kooperationsvertrag geschlossen, der die exklusive Lieferung von Luftzerlegungs- und Synthesegasanlagen vorsieht. Linde Engineering 2002 2001 Umsatzerlöse 1.036 1.047 Auftragseingang 1.493 1.202 53 52 in Mio. € EBITA Investitionen (ohne Finanzanlagen) Zahl der Mitarbeiter 29 38 4.060 3.961 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 112 Diese strategische Kooperation bietet viele Vorteile: Wir lasten unsere Engineeringkapazitäten noch besser aus, reduzieren die Overheadkosten und verringern durch eine höhere Standardisierung die Fertigungskomplexität. Zudem erweitert die Zusammenarbeit mit BOC den weltweiten Zugang zu Projekten. Vor diesem Hintergrund bleiben die Perspektiven für den Geschäftsbereich Linde Engineering gut. Aufgrund strengerer Umweltauflagen für Erdölprodukte wird der Markt für Wasserstoffanlagen weltweit wachsen, und auch bei Erdgasverflüssigungs-, Ethylen- und Luftzerlegungsanlagen erwarten wir eine steigende Nachfrage. Wir werden unsere Position in den Regionen mit den größten Öl- und Gasvorkommen – wie im Mittleren und Nahen Osten, aber auch in Norwegen – festigen und zudem gezielt den Wachstumsmarkt China weiter erschließen. Zu diesem Zweck haben wir in China einen eigenen Engineeringbereich gegründet und mit allen Funktionen versehen, um auch dort die komplette Wertschöpfungskette für Luftzerlegungsanlagen anbieten zu können. Linde Engineering: Umsatzerlöse nach Regionen Afrika/Australien 4,9 % Asien 43,4 % Deutschland 13,9 % Übriges Europa 23,5 % Südamerika 0,6 % 100 Nordamerika 13,7 % 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 113 nachhaltigen Steigerung der Ertragskraft Die Geschäftsentwicklung im Unternehmensbereich Material Handling wurde im Berichtsjahr von einem schwierigen konjunkturellen Umfeld geprägt. Nachdem die Nachfrage für Gabelstapler und Lagertechnikgeräte in Nordamerika bereits im Jahr 2001 um minus 30 Prozent (bezogen auf die Stückzahlen) deutlich eingebrochen war, traf diese Entwicklung im vergangenen Jahr auch Europa: Im ersten Halbjahr war ein Nachfragerückgang von rund 10 Prozent zu verzeichnen, der sich im weiteren Verlauf des Jahres jedoch abschwächte. Die asiatischen Märkte hingegen wuchsen auf zweistelligem Niveau. Trotz dieser ungünstigen Rahmenbedingungen konnten wir unsere führende Marktposition in Europa mit einem Marktanteil von gut 35 Prozent auf hohem Niveau behaupten. Obwohl die Nachfrage in Deutschland, dem größten Markt für Flurförderzeuge deutlich rückläufig war, konnten alle drei Marken – Linde, STILL und OM Pimespo – hier ihre Marktanteile erhöhen. In Italien und Spanien hingegen gingen über alle Marken hinweg Marktanteile verloren. In Amerika und Asien haben wir unsere Stellung weiter verbessert. In Japan erzielten wir eine Verdopplung unseres Absatzes, wobei wir vom Vertriebskanal unseres Joint-Venture-Partners Komatsu Forklift Co., Ltd. profitiert haben. Die Kooperation mit Komatsu hat darüber hinaus zu einer verbesserten Auslastung unserer Fertigung in Xiamen (China) geführt. In Südamerika sind wir mit dem Ausbau unseres brasilianischen Standorts weiter vorangekommen und haben unsere Marktführerschaft in der Sparte Lagertechnikgeräte gefestigt. Die Umsatzerlöse erreichten 2,979 Milliarden Euro und damit 3 Prozent weniger als im Vorjahr (3,071 Milliarden Euro). Auch Auftragseingang und Ergebnis waren rückläufig. Das operative Ergebnis lag mit 148 Millionen Euro um 38,3 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (240 Millionen Euro), der Auftragseingang verminderte sich um 2,8 Prozent auf 3,053 Milliarden Euro (Vj. 3,140 Milliarden Euro). Wir begegnen dem negativen konjunkturellen Umfeld mit einem Optimierungs-Programm, das unsere Prozesse schlanker gestaltet, Kosten senkt und unsere Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft nachhaltig steigert. Kernstück dieses Programms ist TRIM.100 – „Total Reorganization of our International Multibrandstrategy“. Ziel von TRIM.100 ist es, in unserer Mehrmarkenstrategie die einzelnen Markenprofile auch unter Einbeziehung unseres strategischen Partners Komatsu deutlich zu schärfen und in den Jahren 2003 und 2004 Kostensenkungen in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro zu erzielen. 2002 2001 Umsatzerlöse 2.979 3.071 Auftragseingang 3.053 3.140 148 240 in Mio. € EBITA Investitionen (ohne Finanzanlagen) Zahl der Mitarbeiter 220 Weitere Angaben Material Handling: Profilierung der Mehrmarkenstrategie zur Material Handling 210 398 414 18.188 17.891 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 114 Zu diesem Zweck werden STILL, OM Pimespo und Komatsu einen neuen weltweiten Markenverbund bilden – unter Beibehaltung ihrer jeweiligen Markenidentität und Eigenständigkeit. Die Marke Linde wird weiter global gestärkt. Der neue Markenverbund ist eng verknüpft mit der Einführung von Kompetenzzentren, die eine klare Zuordnung von speziellen Entwicklungs- und Produktionsaufgaben für die drei Marken vorsehen. Im Rahmen eines internationalen Fertigungsverbunds erfolgt die Produktion für die Stapler und Lagertechnikgeräte der einzelnen Marken zukünftig dort, wo das beste technische Know-how vorhanden ist. Dies kann zu einer grundlegenden Neugliederung der Fertigungsstrukturen führen. Auch beim Vertrieb werden wir mit dem neuen Markenverbund außerhalb Europas vielfältige Synergien realisieren, etwa durch die Zusammenlegung der Vertriebsstrukturen von STILL und Komatsu in Asien, deren Produktpaletten sich hervorragend ergänzen: So nutzen wir die starke Position von Komatsu im asiatischen Raum, um dort E-Stapler von STILL kostengünstiger zu vertreiben und deutlich höhere Marktanteile zu erzielen. Darüber hinaus ist eine stärkere Bündelung des technischen Know-hows für alle Marken vorgesehen. Wir wollen den Anteil der Konzernkomponenten in den Produkten über alle Marken hinweg mindestens verdoppeln. Dies betrifft insbesondere Antriebs- und Elektronikkomponenten sowie Hubmasten, ohne auch hier die Produktdifferenzierung bei den Marken aufzugeben. Mit der konsequenten Umsetzung von TRIM.100 wird es in diesem Unternehmensbereich bis zum Ende des Jahres 2004 europaweit zu einer Reduzierung von mindestens 1.000 Arbeitsplätzen kommen. Material Handling: Umsatzerlöse nach Regionen Asien 4,5 % Südamerika 1,3 % Nordamerika 3,6 % Übriges Europa 62,8 % 100 Afrika/Australien 2,3 % Deutschland 25,5 % 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss Auch im Geschäftsjahr 2002 bewegte sich der Unternehmensbereich Kältetechnik in einem unverändert schwachen Marktumfeld, das vor allem durch weiterhin niedrige Investitionen des Lebensmittel-Einzelhandels und hohen Preisdruck geprägt war. Dennoch konnten wir unsere Marktführerschaft in Europa und die Position als Nummer zwei in der Welt weiter festigen. In Europa war die Nachfrage insgesamt leicht rückläufig, wobei die Entwicklung in den westeuropäischen Kernmärkten unterschiedlich verlief. In Deutschland, dem für uns wichtigsten und größten Markt, hatten wir sinkende Umsätze zu verzeichnen, während wir in Frankreich und Österreich den Umsatz steigern konnten. Der inländische Markt steht derzeit in einem besonderen Spannungsverhältnis: Im europäischen Vergleich hat Deutschland das niedrigste Preisniveau für Lebensmittel, gleichzeitig aber die höchsten Lohnkosten. In Osteuropa erzielten wir erneut zweistellige Wachstumsraten. Trotz ungünstiger Konjunkturbedingungen in Lateinamerika haben wir unsere Stellung als Komplettanbieter in Brasilien gestärkt und die führende Marktposition weiter ausgebaut. Mit Umsatzerlösen in Höhe von 879 Millionen Euro blieb der Unternehmensbereich um 0,9 Prozent unter dem Vorjahreswert (887 Millionen Euro). Der Auftragseingang betrug 902 Millionen Euro und erreichte damit nahezu das Niveau des Vorjahres (903 Millionen Euro). Mit 10 Millionen Euro blieb auch das operative Ergebnis gegenüber dem Geschäftsjahr 2001 unverändert. Die Kosteneinsparungen in Höhe von 50 Millionen Euro, die wir durch unser im Jahr 2001 gestartetes Restrukturierungsprogramm bis Ende 2002 realisiert hatten, wurden durch die steigenden Belastungen in einem angespannten Wettbewerbsumfeld kompensiert. Deshalb setzen wir die Kostensenkungsmaßnahmen im Unternehmensbereich Kältetechnik konsequent fort. Das erklärte Ziel ist dabei, die Kostenführerschaft zu übernehmen. 2002 2001 Umsatzerlöse 879 887 Auftragseingang 902 903 10 10 in Mio. € EBITA Investitionen (ohne Finanzanlagen) Zahl der Mitarbeiter 220 Weitere Angaben Kältetechnik: Geschäftsentwicklung vom schwachen Umfeld beeinträchtigt Kältetechnik 210 32 29 6.276 6.364 115 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 116 Wir werden die Kompetenzbündelung in der Fertigung weiter vorantreiben – also den einzelnen Standorten jeweils eigene Produktschwerpunkte zuordnen und damit die Komplexität und das Kostenniveau senken –, unsere Vertriebsaufwendungen reduzieren und unsere Einkaufsaktivitäten durch Zentralisierung optimieren. Darüber hinaus werden wir in Beroun (Tschechien) eine zweite Produktionsstätte errichten. Das neue Werk gewährleistet eine bedarfsgerechte Produktion ohne Vorfertigung und damit eine höhere Produktivität. Bis Ende 2004 soll das neue Programm zur Steigerung von Effizienz und Ertragskraft zu weiteren Einsparungen in Höhe von 25 Millionen Euro führen. Im Zuge dieser Maßnahmen werden in Deutschland etwa 500 Stellen abgebaut. Um die Kosten am Standort Deutschland weiter zu reduzieren, werden wir uns im Rahmen dieses Prozesses verstärkt als Projektmanager positionieren und teilweise lohnintensive Dienstleistungen an Partnerunternehmen vergeben, deren Leistungen unsere hohen Qualitätsanforderungen erfüllen. Den Wachstumsmarkt Osteuropa werden wir – ausgehend von unserer starken Position in Tschechien – gezielt über den Aufbau eigener Niederlassungen erschließen. Ausgangspunkt für die weitere Expansion im zukunftsträchtigen Markt Südamerika ist unser Standort in Brasilien. Unsere Turn-Key-Kompetenz wollen wir von hier aus auf weitere Märkte der Region übertragen – auch in Kooperation mit lokalen Partnern. Mit einer zweistelligen Wachstumsrate jährlich ist China derzeit der dynamischste Markt für Kältetechnik. Um an diesem Wachstum teilzuhaben, werden wir noch in diesem Jahr mit einer Projektphase für eine eigene Fertigung in China beginnen. Dies soll mit einer überschaubaren Investition erfolgen. Kältetechnik: Umsatzerlöse nach Regionen Asien 3,6 % Afrika/Australien 0,6 % Südamerika 3,3 % Nordamerika 0,4 % Deutschland 30,3 % Übriges Europa 61,8 % 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss Vermögens- und Finanzlage Durch Zurückhaltung bei den Investitionen und Maßnahmen zum Abbau des Nettoumlaufvermögens sowie Währungseinflüsse verminderte sich die Bilanzsumme des Linde Konzerns um 662 Millionen Euro auf 12,206 Milliarden Euro. Für Investitionen zum weiteren Ausbau der Konzernaktivitäten haben wir 913 Millionen Euro aufgewendet. Diesen standen Abschreibungen in Höhe von 919 Millionen Euro sowie Abgänge von 219 Millionen Euro gegenüber. Zudem verringerten Währungsveränderungen sowie andere Anpassungen das Anlagevermögen um 282 Millionen Euro. Damit war das Anlagevermögen insgesamt um 507 Millionen Euro auf 8,037 Milliarden Euro rückläufig. Gestützt durch Maßnahmen zur Senkung des Working Capital verringerten sich die Vorräte um 53 Millionen Euro auf 994 Millionen Euro, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nahmen um 162 Millionen Euro auf 1,696 Milliarden Euro ab. Die Wertpapiere und Flüssige Mittel haben wir um 51 Millionen Euro auf 480 Millionen Euro zurückgeführt. Das Eigenkapital ermäßigte sich – vor allem aufgrund von Währungsveränderungen – um 227 Millionen Euro auf 4,086 Milliarden Euro. Gemessen an der Bilanzsumme entspricht dies einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Eigenkapitalquote von 33,5 Prozent. Die Rückstellungen lagen mit 2,146 Milliarden Euro um 49 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Während die Rückstellungen für Steuern um 29 Millionen Euro auf 101 Millionen Euro zurückgingen, stiegen die Rückstellungen für Pensionen um 15 Millionen Euro auf 1,078 Milliarden Euro. Zudem erhöhten sich die übrigen Rückstellungen um 63 Millionen Euro auf 967 Millionen Euro. Wir haben im Berichtsjahr den Abbau der Finanzverbindlichkeiten weiter vorangetrieben und die Finanzschulden um 501 Millionen Euro auf 3,294 Milliarden Euro zurückgeführt. Davon haben wir über Kapitalmarktpapiere 2,941 Milliarden Euro finanziert. Diese umfassen Commercial Paper in Höhe von 55 Millionen Euro sowie Anleihen über insgesamt 2,886 Milliarden Euro. In diesen Anleihen enthalten ist eine im Jahr 2000 begebene 6,375-Prozent-Anleihe über nominal 1 Milliarde Euro. Die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen im Rahmen unserer Leasingaktivitäten im Unternehmensbereich Material Handling haben wir ebenfalls verringert: Sie gingen um 44 Millionen Euro auf 499 Millionen Euro zurück. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 165 Millionen Euro auf 969 Millionen Euro. 200 210 220 Weitere Angaben 117 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 118 Bilanzstruktur in Prozent der Bilanzsumme von 12,206 Mrd. Euro (Vj. 12,868 Mrd. Euro) Aktiva Passiva Sachanlagen 33 % 34 % Übriges Anlagevermögen 33 % Eigenkapital 33 % 33 % Rückstellungen für Pensionen 9 % 8% Übrige Rückstellungen 9 % 8% Finanzschulden 27 % 30 % Übrige Passiva 22 % 21 % 32 % Vorräte 8 % 8% Forderungen aus Lieferung und Leistung und aus Finanzdienstleistungen 15 % 16 % Liquidität 4 % 4% Übrige Aktiva 7 % 6% 2002 2001 2002 2001 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 220 Weitere Angaben Kapitalflussrechnung 119 Im Jahr 2002 stand uns ein Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von 1,274 Milliarden Euro zur Verfügung (Vj. 1,115 Milliarden Euro). Die Zunahme um 159 Millionen Euro ist auf höhere Abschreibungen sowie eine geringere Mittelbindung im Netto-Umlaufvermögen zurückzuführen. Für Investitionen waren per Saldo Zahlungen in Höhe von 388 Millionen Euro erforderlich. Auf Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte entfielen 572 Millionen Euro, auf die Finanzierung des Leasinggeschäfts, insbesondere im Unternehmensbereich Material Handling, 249 Millionen Euro. Für Investitionen in Finanzanlagen haben wir 46 Millionen Euro aufgewandt. Diesen Zahlungen standen Einnahmen aus dem Abgang von Gegenständen des Leasinggeschäfts in Höhe von 120 Millionen Euro sowie 420 Millionen Euro aus der Veräußerung von Wertpapieren gegenüber. Nach Berücksichtigung einer Dividendenzahlung und Veränderung Fremdanteile in Höhe von 148 Millionen Euro haben wir einen Betrag von 540 Millionen Euro für die weitere Tilgung von Krediten sowie für den Abbau der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen eingesetzt und gleichzeitig 198 Millionen Euro den Flüssigen Mitteln zugeführt. Kapitalflussrechnung (verkürzt) 210 2002 2001 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 1.274 1.115 Investitionstätigkeit (netto) –388 –715 Dividendenzahlung und Veränderung Fremdanteile –148 –164 Aufbau (Vj. Abbau) liquider Mittel –198 64 Tilgung von Finanzmitteln –540 –300 in Mio. € 10 Vorstand 120 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Finanzierung und Liquiditätssicherung Basierend auf einer monatlich aktualisierten Liquiditätsvorschau planen wir unsere Finanzierungs- und Liquiditätssicherungsmaßnahmen. Die Finanzierung des Konzerns erfolgt grundsätzlich zentral durch die Unternehmenszentrale und unsere niederländische Finanzierungsgesellschaft Linde Finance B.V. Dies ermöglicht ein einheitliches Auftreten an den Geld- und Kapitalmärkten und stärkt damit unsere Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern. Die aus dem Cashflow generierten Mittel ergänzen wir durch Aufnahmen an den internationalen Finanz- und Kapitalmärkten, um den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. So haben wir auch im Geschäftsjahr 2002 die Kapitalmärkte als günstige Finanzierungsquelle intensiv genutzt. Im Rahmen unseres Debt Issuance Programmes im Gesamtvolumen von 4 Milliarden Euro, das seit nunmehr über zwei Jahren erfolgreich etabliert ist, wurden Schuldverschreibungen in einer Gesamthöhe von umgerechnet nominal 721 Millionen Euro mit Laufzeiten bis zu sieben Jahren begeben, darunter eine öffentliche Transaktion über 150 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis August 2008. Insgesamt haben wir im Berichtsjahr 20 Emissionen in verschiedenen Währungen sowohl bei Privatinvestoren als auch bei institutionellen Anlegern im In- und Ausland platziert. Die Emission erfolgt grundsätzlich in der gewünschten Währung des Investors. Zur Vermeidung des Währungsrisikos wird über ein so genanntes Swap-Geschäft der Emissionsbetrag direkt in die Währung überführt, in welcher der Bedarf des Konzerns besteht. Zum Jahresende standen Emissionen in acht Währungen aus. Auswahl ausstehender öffentlicher Anleihen der Linde Finance B.V. Volumen Emittent 100 Kupon Endfälligkeit WKN 246 595 EUR 1.000 Mio. Linde Fin. B.V. 6,375 % 14.06.07 EUR 100 Mio. Linde Fin. B.V. 5,750 % 05.06.08 685 835 EUR 150 Mio. Linde Fin. B.V. 4,375 % 04.08.08 862 942 EUR 50 Mio. Linde Fin. B.V. 5,250 % 22.04.09 854 397 Darüber hinaus konnten wir unser Euro Commercial Paper Programme in Höhe von 1 Milliarde Euro für kurzfristige Finanzierungen aktiv nutzen. Außerdem steht uns über unsere Tochtergesellschaft AGA AB ein im französischen Geldmarkt etabliertes Commercial Paper Programme für eine günstige Mittelbeschaffung zur Verfügung. Für beide Programme bestehen bilateral vereinbarte so genannte Back-up-Fazilitäten im Gesamtvolumen von mehr als 1 Milliarde Euro bei in- und ausländischen Banken, die bisher noch nicht in Anspruch genommen wurden. Dadurch sind wir vor einem kurzfristigen Ausfall der Commercial-PaperMärkte geschützt. Im Geldmarkt angelegte liquide Mittel nutzen wir ebenfalls zur Liquiditätsvorsorge. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 121 Liquiditätsüberschüsse von Unternehmenseinheiten verwenden wir im Rahmen von Cash Management Systemen zur Finanzierung anderer Konzerngesellschaften. Unsere niederländische Finanzierungsgesellschaft versorgt die Konzerngesellschaften über Intercompany-Darlehen mit Liquidität. In den Fällen, in denen steuerliche, aufsichtsbehördliche oder sonstige Gründe es erforderlich machen, haben die Konzerngesellschaften externe Kredite in Abstimmung mit dem Konzern-Treasury bei Banken aufgenommen. Diese werden durch Patronatserklärungen der Linde AG besichert. Alle internen und externen Finanzverbindlichkeiten der Tochtergesellschaften werden mit Hilfe eines Limitsystems zentral überwacht. Linde verfolgt regelmäßig die sich an den Finanzmärkten bietenden Finanzierungsmöglichkeiten und aktuelle Trends. Dabei ist es unser Ziel, unsere finanzielle Flexibilität zu erhalten und die Refinanzierungsrisiken zu begrenzen. Rating Die Kreditwürdigkeit des Linde Konzerns wurde zuletzt im Jahr 2002 von den Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s geprüft. Linde erhielt das Rating „A-“ von Standard & Poor’s sowie „A3“ von Moody’s. Damit gehört Linde zu den deutschen Unternehmen, die von den beiden wichtigsten internationalen Ratinggesellschaften ein Rating erhalten haben. Dies erleichtert uns den Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten. Als Folge einer europaweiten Analyse der Pensionssysteme hat Standard & Poor’s Linde im Februar 2003 auf eine so genannte Beobachtungsliste mit einer möglichen Herabsetzung der Kreditwürdigkeit um eine Stufe gesetzt. Diese Maßnahme ist auf veränderte Analyse- und Beurteilungsverfahren von Standard & Poor’s zurückzuführen. Eine endgültige Entscheidung der Agentur ist bis April 2003 zu erwarten. Aktuelle Ratings Ratingagenturen Langfrist-Rating Ausblick Kurzfrist-Rating Ausblick Moody’s A3 stabil P-2 stabil Standard & Poor’s A- credit watch A-2 stabil 10 Vorstand 122 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Investitionen Mit Blick auf eine weitere Rückführung der Finanzverbindlichkeiten verfolgen wir eine zurückhaltende, aber sehr zielgerichtete Investitionspolitik: Wir investieren nur in solchen Bereichen, die die Ertragskraft des Konzerns nachhaltig stärken und die Chance für weiteres Wachstum bieten. Unter dieser Zielsetzung haben wir im Geschäftsjahr 2002 insgesamt Investitionen in Höhe von 913 Millionen Euro getätigt (Vj. 965 Millionen Euro). Gemessen am Konzernumsatz entspricht dies einer Investitionsquote von 10,5 Prozent (Vj. 10,9 Prozent). Auf Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (ohne Geschäftswerte) entfielen davon 588 Millionen Euro. Für Mietvermögen, insbesondere zum Ausbau des Leasinggeschäfts im Unternehmensbereich Material Handling, wurden 259 Millionen Euro investiert. Die Investitionen in Finanzanlagen betrugen 46 Millionen Euro. Mit 439 Millionen Euro (einschließlich Finanzanlagen) haben wir auch im vergangenen Jahr den überwiegenden Teil der Investitionen im Unternehmensbereich Gas und Engineering aufgewendet. Dabei standen insbesondere der weitere Ausbau unseres On-site-Geschäfts sowie die Sparte Healthcare im Blickpunkt, beispielsweise durch den Aufbau der Distribution in Europa für unser medizinisches Gas INOmax®. Investitionen nach Unternehmensbereichen (ohne Finanzanlagen) 2002 2001 430 464 401 426 in Mio. € Gas und Engineering Linde Gas Linde Engineering Material Handling Kältetechnik Corporate Konzern Investitionen nach Regionen (ohne Finanzanlagen) 2002 29 38 398 414 32 29 7 7 867 914 2001 in Mio. € in % in Mio. € in % Deutschland 247 28,5 229 25,1 Übriges Europa 490 56,4 530 58,0 Nordamerika 63 7,3 93 10,2 Südamerika 24 2,8 24 2,6 Asien 10 1,2 7 0,7 Australien/Afrika 33 3,8 31 3,4 867 100,0 914 100,0 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 123 Die Investitionen im Unternehmensbereich Material Handling betrugen 404 Millionen Euro, wovon wir allein 245 Millionen Euro für den Ausbau des Leasinggeschäfts verwendet haben. Den größten Teil der übrigen Investitionen haben wir dazu genutzt, markenübergreifend die Produktion an den wichtigsten Standorten zu modernisieren. So haben wir die Staplerfertigung der Marke Linde am Standort Aschaffenburg neu strukturiert und damit die Prozess- und Durchlaufzeiten deutlich verkürzt. Auch im Werk Hamburg, dem wichtigsten Produktionsstandort für die Marke STILL, haben wir mit gezielten Modernisierungsmaßnahmen die Fertigungszeiten reduziert und die Herstellkosten gesenkt. Am Standort Bari (Italien) hat OM Pimespo die Erneuerungsmaßnahmen zur Verbesserung der Produktionsprozesse abgeschlossen und zudem neue Produktionslinien eingerichtet. Im Unternehmensbereich Kältetechnik beliefen sich die Investitionen auf insgesamt 33 Millionen Euro. Dabei haben wir vor allem die Kompetenzbündelung in der Fertigung weiter vorangetrieben und damit die Komplexität und das Kostenniveau gesenkt. 10 Vorstand 124 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Geschäftsverlauf der Linde AG Der Jahresabschluss der Linde AG wird unverändert gemäß den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Die Umsatzerlöse verringerten sich um 14,2 Prozent auf 2,276 Milliarden Euro. Für den Rückgang waren geringere Umsätze bei Linde Engineering in Höhe von 351 Millionen Euro maßgeblich. In diesem Geschäftsbereich ist die Realisierung der Umsätze erheblich von der Fertigstellung und Abnahme der über mehrere Jahre laufenden Großprojekte abhängig. Vor allem aufgrund der erhöhten sonstigen betrieblichen Erträge, die im Zusammenhang mit der Veräußerung einer indirekten einprozentigen Beteiligung an der Dresdner Bank AG stehen, stieg das Betriebsergebnis um 23 Millionen Euro auf 107 Millionen Euro. Das Finanzergebnis verringerte sich um 33 Millionen Euro auf 28 Millionen Euro. Hierfür waren vor allem höhere Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere maßgeblich. Das Ergebnis vor Ertragsteuern verminderte sich um 10 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro. Es fiel nur ein geringer Betrag an Ertragsteuern an. Somit verbleibt ein Jahresüberschuss von 135 Millionen Euro, der dem Wert des Vorjahres entspricht. Dieser Jahresüberschuss ermöglicht die Ausschüttung einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Dividende von 1,13 Euro je Stückaktie. Die Bilanzsumme der Linde AG verringerte sich insbesondere durch die Verlagerung von Konzernfinanzierungen und den Rückgang bei Vorräten um 476 Millionen Euro auf 7,382 Milliarden Euro. Gleichzeitig haben wir die Verbindlichkeiten um 414 Millionen Euro auf 2,873 Milliarden Euro zurückgeführt. Aufgrund der Abnahme der Bilanzsumme hat sich der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme auf 48,0 Prozent (Vj. 45,1 Prozent) verbessert. Die Gesellschaft beschäftigte zum Jahresende 2002 12.133 Mitarbeiter. Das sind 514 Personen weniger als ein Jahr zuvor. Mit den gestarteten Optimierungsprogrammen schaffen wir die Voraussetzungen, auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld unsere Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft zu steigern. Vorschlag zur Gewinnverwendung Die Linde AG weist für das Geschäftsjahr 2002 einen Bilanzgewinn von 134.766.211 Euro aus. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 27. Mai 2003 vor, diesen Bilanzgewinn für die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,13 Euro je Stückaktie (Vj. 1,13 Euro) auf die 119.262.134 dividendenberechtigten Stückaktien zu verwenden. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss Forschung und Entwicklung Linde hat im Geschäftsjahr 2002 insgesamt 171 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung aufgewendet und damit den hohen Wert des Vorjahres (160 Millionen Euro) abermals übertroffen. Weltweit haben 1.471 Beschäftigte durch ihre Mitarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung dazu beigetragen, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens auch zukünftig nachhaltig zu sichern. Die unterschiedlichen Aktivitäten in den verschiedenen Unternehmensbereichen waren dabei auf das gemeinsame Ziel ausgerichtet, unsere Produkte, Prozesse und Dienstleistungsangebote weiter zu optimieren und Neuentwicklungen voranzutreiben, die vor allem die individuellen Kundenbedürfnisse in künftigen Wachstumsmärkten berücksichtigen. Im Geschäftsbereich Linde Gas haben wir uns folgerichtig darauf konzentriert, die Wasserstofftechnologie weiter auszubauen und neue Anwendungsbereiche für medizinische Gase zu erforschen. Durch neue Verfahren und Technologien ist es uns im Geschäftsbereich Linde Engineering gelungen, die Wettbewerbspositionen insbesondere in den zukunftsträchtigen Märkten für Gas-to-Liquids-Anlagen und Luftzerlegungsanlagen weiter zu verbessern. Im Unternehmensbereich Material Handling haben wir im Rahmen unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten über alle Marken hinweg die Fahreigenschaften unserer Stapler und Lagertechnikgeräte kontinuierlich optimiert. Gleichzeitig konnten wir den Energieverbrauch und die Emissionen unserer Produkte weiter senken – und damit die Wirtschaftlichkeit insgesamt steigern. Auch im Unternehmensbereich Kältetechnik ist die größtmögliche Wirtschaftlichkeit der Produkte die Richtschnur unserer Aktivitäten. Mit innovativen Verfahren, die die Energiekosten senken, gleichzeitig aber auch höchste Temperatursicherheit bieten, haben wir diesen Anspruch auch im Geschäftsjahr 2002 erfüllt – beispielsweise durch das so genannte Linde-Druckgas-Abtauverfahren. Im Berichtsjahr meldete Linde 234 Erfindungen erstmals zum Patent an. Unsere Technologien waren zum 31. Dezember 2002 durch insgesamt 1.825 erteilte Patente geschützt. Ausführliche Informationen zum Thema Forschung und Entwicklung finden Sie im gleichnamigen Kapitel auf den Seiten 84 bis 87 und in der Berichterstattung über die einzelnen Unternehmensbereiche auf den Seiten 54 bis 83. 200 210 220 Weitere Angaben 125 10 Vorstand 126 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Mitarbeiter Der Linde Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2002 weltweit 46.521 Mitarbeiter und damit 121 mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung der Gesamtzahl wurde von den einzelnen Unternehmens- und Geschäftsbereichen unterschiedlich beeinflusst: Während im Geschäftsbereich Linde Engineering durch die ausgezeichnete Auftragslage im In- und Ausland 99 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr tätig waren, verringerte sich die Zahl der Beschäftigten im Geschäftsbereich Linde Gas im Zuge von Maßnahmen zur weiteren Optimierung von Beschaffung und Distribution um 189. Im Unternehmensbereich Material Handling stieg die Zahl der Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr um 297. Diese Erhöhung resultierte aus dem weiteren Ausbau unserer Service- und Vertriebskapazitäten sowie aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises. Im Unternehmensbereich Kältetechnik haben wir die Restrukturierungsprogramme zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz und Ertragskraft auch im Geschäftsjahr 2002 konsequent weitergeführt. Im Rahmen dieser Maßnahmen sank die Zahl der Mitarbeiter um 88. Ausbildung Mit einer zukunftsorientierten Ausbildung, die neue Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigt, ebnet Linde seit vielen Jahren jungen Menschen den Weg für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn. Im Geschäftsjahr 2002 haben wir unter dieser Zielsetzung unser Ausbildungsprogramm um zwei neue Berufsbilder erweitert: Chemikant und Diplom-Ingenieur (BA) Fachrichtung Maschinenbau. Damit hat sich die Zahl der angebotenen Ausbildungsberufe auf 29 erhöht. Auch im laufenden Jahr werden wir diesen Trend fortsetzen und zum ersten Mal die Ausbildung zum Diplom-Informatiker (BA) anbieten. Mitarbeiter nach Unternehmensbereichen Gas und Engineering Linde Gas Linde Engineering 2002 2001 21.560 21.650 17.500 17.689 4.060 3.961 18.188 17.891 6.276 6.364 2002 2001 Deutschland 18.154 18.380 Übriges Europa 19.637 19.693 Nordamerika 3.998 4.043 Südamerika 2.342 2.213 Asien 1.885 1.577 Material Handling Kältetechnik Mitarbeiter nach Regionen Australien/Afrika 505 494 46.521 46.400 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 127 Die Zahl unserer Auszubildenden im Inland ist im Geschäftsjahr 2002 nahezu konstant geblieben. Zum 31. Dezember 2002 waren 774 Auszubildende (Vj. 779) beschäftigt, 554 davon im gewerblichen Bereich, 220 in kaufmännischen und technischen Berufen. Dies entspricht einer Ausbildungsquote von 4,3 Prozent (Vj. 4,2 Prozent). Betriebliches Vorschlagswesen Linde belohnt Vorschläge engagierter Mitarbeiter zur Verbesserung von Prozessen und Abläufen mit Geldprämien, wenn die Vorschläge die Wettbewerbsfähigkeit steigern oder das Unternehmen in anderer Weise davon profitieren kann. Dabei gelten folgende Bedingungen: Für Vorschläge, die zu errechenbaren Einsparungen führen, erhalten die Mitarbeiter 35 Prozent dieser Summe – falls das Unternehmen länger als 12 Monate von der realisierten Idee profitiert. Liegt die Wirkungsdauer unter 12 Monaten, zahlt Linde 25 Prozent Prämie. Vorschläge ohne errechenbare Einsparung werden summarisch bewertet und ebenfalls prämiert. Im Geschäftsjahr 2002 haben unsere Mitarbeiter im Inland insgesamt 1.324 Verbesserungsvorschläge eingereicht. Altersversorgung Anfang 2002 haben wir die betriebliche Altersversorgung neu gestaltet und das bisher leistungsorientierte Konzept auf ein Rentenbausteinsystem umgestellt, dessen Finanzierung allein durch Linde erfolgt. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, durch Gehaltsumwandlung Vorsorge für das Alter zu betreiben. Dieser so genannte Linde Vorsorgeplan hat erhebliche steuer- und sozialversicherungsrechtliche Vorteile und garantiert eine Mindestverzinsung. Für die Altersversorgung und Unterstützung hat Linde im Berichtsjahr insgesamt 126 Millionen Euro aufgewendet, 78 Millionen Euro entfielen davon auf das Inland. Ausführliche Informationen zur Altersversorgung bei Linde finden Sie im Kapitel Mitarbeiter auf den Seiten 92 und 93. Betriebskrankenkasse Linde Die Betriebskrankenkasse Linde hat die Zahl ihrer Mitglieder im Berichtsjahr weiter erhöht. Zum 31. Dezember 2002 wurden insgesamt 25.009 Mitglieder und 12.619 Familienangehörige betreut, das sind 785 mehr als zum Vorjahresstichtag. Der allgemeine Beitragssatz ist mit einheitlich 12,5 Prozent bundesweit konstant geblieben. Dank an die Mitarbeiter Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistungen und ihren persönlichen Einsatz. Damit haben sie die stabile Entwicklung von Linde im vergangenen Geschäftsjahr entscheidend geprägt und die Basis für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft unseres Unternehmens gelegt. 10 Vorstand 128 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Risikomanagement Unternehmerische Aktivitäten sind immer auch mit Risiken verbunden. Diese Risiken frühzeitig zu erkennen, zu kontrollieren und damit zu begrenzen und gleichzeitig unternehmerische Chancen konsequent zu nutzen, ist die dauerhafte Aufgabe des Vorstands und aller Mitarbeiter. Der Linde Konzern ist mit seinen weltweiten Aktivitäten in den Unternehmensbereichen Gas und Engineering, Material Handling und Kältetechnik einer Reihe von Risiken ausgesetzt, die sich aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ergeben. Die unterschiedlichen Risikoprofile unserer Unternehmensbereiche erfordern differenzierte, auf die jeweiligen Geschäftsfelder abgestimmte Systeme für den Umgang mit Risiken. Das Risikomanagement ist dabei untrennbar mit den Geschäftsprozessen verknüpft und wesentliches Element unserer unternehmerischen Entscheidungen. Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum richtigen Umgang mit bestehenden Risiken haben wir wirksame Steuerungs- und Kontrollsysteme eingesetzt und diese – den gesetzlichen Vorschriften entsprechend – zu einem einheitlichen Risikomanagementsystem zusammengefasst und ausgebaut. Dieses Risikomanagementsystem ist integraler Bestandteil unseres gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses. Die Grundsätze unseres weltweiten Risikomanagements, die Vorgaben für die strukturierte Erfassung und Bewertung sowie das Reporting von Risiken haben wir in einem vom Vorstand verabschiedeten Leitfaden festgelegt. Da die Identifizierung und Bewertung von Risiken unabdingbare Voraussetzungen zur nachhaltigen Sicherung des Geschäftserfolgs sind, verbessern wir kontinuierlich unsere Frühwarnsysteme, um die potenziellen Risiken möglichst frühzeitig und vollständig zu erkennen, ihre Folgen abzuschätzen und geeignete Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen einzuleiten. In den einzelnen Unternehmenseinheiten wurden Verantwortliche bestimmt, die die Einhaltung dieser Systeme gewährleisten. Sie übernehmen bei plötzlicher Veränderung der Risikosituation die Sofortberichterstattung, überprüfen vierteljährlich die bestehenden Risiken und identifizieren mögliche weitere. Im Rahmen dieser Maßnahmen werden zudem die Effizienz der Instrumente zur Risikovermeidung bewertet und der Vorstand über die jeweils aktuelle Risikosituation informiert. Die Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken der laufenden und zukünftigen Geschäftsentwicklung stellen wir durch ein standardisiertes Berichtswesen, das konzernweit nach einheitlichen Vorgaben aufgebaut ist, sicher: Das Controlling erstellt auf der Grundlage der Geschäftsdaten aus den konsolidierten Unternehmenseinheiten monatlich interne Berichte und informiert damit den Vorstand frühzeitig und umfassend über mögliche Risiken im Geschäftsverlauf. Darüber hinaus sorgen wir durch regelmäßige Markt- und Wettbewerbsanalysen für eine hohe Risikotransparenz. Wir legen besonderen Wert auf das ausgeprägte Bewusstsein jedes Einzelnen für das Erkennen und die Vermeidung von Risiken. Die Führungskräfte der einzelnen Unternehmenseinheiten sind daher aufgefordert, diese Sensibilität bei allen Mitarbeitern zu schärfen. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 129 Die Interne Revision überprüft regelmäßig die Effizienz der Arbeits- und Prozessabläufe innerhalb des Risikomanagements sowie die Sicherheit der verwendeten Systeme. Darüber hinaus kontrollieren die Abschlussprüfer, ob das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, frühzeitig zu erkennen. Auch auf diese Weise werden Vorstand und Aufsichtsrat kontinuierlich über Risiken informiert. Um mögliche finanzielle Folgen eintretender Risiken zu begrenzen beziehungsweise ganz auszuschließen, haben wir für Schadensfälle und Haftungsrisiken entsprechende Versicherungen abgeschlossen. Die Geschäftsentwicklung, Finanz- und Ergebnislage des Linde Konzerns könnten durch die nachfolgend aufgeführten Risiken beeinträchtigt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Umfeld weiterhin durch eine Vielzahl von politischen Unwägbarkeiten geprägt wird. So könnte ein möglicher Golfkrieg zu einer anhaltenden Dollarschwäche und steigenden Ölpreisen führen und damit einem weltwirtschaftlichen Wachstum insgesamt entgegenwirken. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Planungen für das Geschäftsjahr 2003 entsprechend angepasst. Wir sehen darüber hinaus zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren wesentlichen Risiken. Geschäftsrisiken In allen Unternehmensbereichen des Linde Konzerns führt die zunehmende Globalisierung und Markttransparenz weiterhin zu einem verstärkten Wettbewerb, der sich vor allem im erhöhten Preisdruck widerspiegelt. Darüber hinaus beeinflussen Überkapazitäten aufgrund rückläufiger Märkte das Geschäftsumfeld, insbesondere im Unternehmensbereich Material Handling. Wir begegnen den ungünstigen konjunkturellen Bedingungen mit umfangreichen und gezielten Kostensenkungs- und Restrukturierungsmaßnahmen. Im Unternehmensbereich Material Handling haben wir mit TRIM.100 ein Projekt zur Profilierung unserer Mehrmarkenstrategie aufgesetzt, das in den nächsten zwei Jahren zu Kostensenkungen in Höhe von 100 Millionen Euro führen soll. Das Programm umfasst die Neuausrichtung unserer Vertriebsorganisation und eine Bündelung der Kompetenzen in den Bereichen Entwicklung, Fertigung und Einkauf. Im Geschäftsbereich Linde Gas ist die strukturelle Verschiebung im Wesentlichen durch die rückläufige Nachfrage beim Geschäft mit Flaschengasen geprägt. Diese Entwicklung werden wir vor allem durch den weiteren Ausbau des Segments On-site und des Geschäfts mit Flüssiggasen kompensieren. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 130 In der Sparte Healthcare unterliegt unser Geschäft mit pharmazeutischen Produkten besonders hohen Sicherheitsanforderungen. Diesen Produktrisiken tragen wir durch entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Produktsicherheit und Qualitätssicherung Rechnung. Gegen einige Unternehmen in der Gaseindustrie wurden im Berichtsjahr Schadensersatzklagen wegen Gesundheitsschäden erhoben, die durch die Verwendung von Asbest oder bestimmter Schweißmaterialien hervorgerufen worden sein sollen. Es handelt sich dabei vornehmlich um Sammelklagen in den USA. Vereinzelt richten sich solche Klagen auch gegen Unternehmen des Linde Konzerns in den USA. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind die Risiken, die sich aus diesen Klagen ergeben könnten, für den Linde Konzern zwar gering, aber nicht völlig auszuschließen. Um die Effizienz im Geschäftsbereich Linde Gas insgesamt weiter zu steigern, haben wir ein Programm zur Prozessoptimierung aufgelegt, das bis Ende 2004 zu Kostenreduzierungen in Höhe von 150 Millionen Euro führen wird. Die Maßnahmen zielen vor allem auf die Verbesserung der Produktion und Distribution sowie die weitere Rationalisierung von Verwaltung und Vertrieb. Im Geschäftsbereich Linde Engineering sehen wir die Hauptrisiken in der Kalkulation und in der wirtschaftlichen Abwicklung von Großprojekten im internationalen Wettbewerb. Diesen Risiken begegnen wir mit einem straffen Risiko- und Kostenmanagement und internen Controllinginstrumenten, die wir – den steigenden Anforderungen entsprechend – kontinuierlich verbessern. Im Unternehmensbereich Kältetechnik hat sich der Preisdruck durch den anhaltenden Konzentrationsprozess bei unseren Großkunden des Lebensmittel-Einzelhandels weiter erhöht. Vor diesem Hintergrund setzen wir die Rationalisierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen, die im Jahr 2001 eingeleitet wurden, planmäßig fort. Operative Risiken Um möglichen Risiken vorzubeugen, haben wir für die einzelnen Unternehmensbereiche des Linde Konzerns detaillierte und verbindliche Vorgaben für das Projekt- und Qualitätsmanagement erarbeitet. Diese Richtlinien tragen entscheidend dazu bei, technische Probleme an den Produktionsstandorten und Ineffizienzen in logistischen Prozessen deutlich zu verringern. Maschinenausfallrisiken begegnen wir mit vorbeugender Instandhaltung sowie regelmäßigen Schulungen der Mitarbeiter. Der zunehmenden Bedeutung der Informationstechnologie entsprechend beobachten wir die in diesem Bereich auftretenden Risiken besonders sorgfältig, wobei die Datensicherheit für uns höchste Priorität hat. Darüber hinaus haben wir umfassende Grundsatz- und Verfahrensvorgaben zu Produkt- und Arbeitssicherheit sowie zum Umweltschutz festgelegt. Im Rahmen eines aktiven Working Capital Management (s. Glossar) hat Linde zudem konkrete Zielvorgaben zur Bestandsreduzierung definiert. Durch regelmäßige Berichterstattung und kontinuierliches Benchmarking kontrollieren wir die entsprechende Umsetzung in den einzelnen Unternehmenseinheiten. Die eingeleiteten Maßnahmen haben zu Bestandssenkungen beigetragen. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 200 210 220 Weitere Angaben 131 Finanzielle Risiken Finanzielle Risiken umfassen Liquiditäts-, Marktpreis- und Adressausfallrisiken. Den Umgang mit diesen Risiken steuern wir im Konzern mit einem systematischen Prozess, der in den entsprechenden Richtlinien zur Risikopolitik niedergelegt ist. Die daraus abgeleiteten Risikostrategien werden vom Treasury-Komitee unter Berücksichtigung aktueller Marktentwicklungen festgelegt. Das Treasury-Komitee tritt mindestens einmal im Monat zusammen. Um den Liquiditätsrisiken vorzubeugen und über finanzielle Mittel in ausreichendem Maße zu verfügen, wurden Geld- und Kapitalmarktprogramme aufgelegt und bestätigte Kreditlinien mit erstklassigen Banken vereinbart. Die im Rahmen des operativen Geschäfts und der dafür notwendigen Finanzierungsaktivitäten entstehenden Zins- und Währungsrisiken werden durch einen klar definierten Rahmen begrenzt. Erfolgt die Begrenzung dieser Risiken mittels derivativer Finanzinstrumente, so sind Art der Instrumente und ihr Einsatz vorgegeben. Wir setzen als Absicherungsinstrumente insbesondere Devisentermingeschäfte sowie Zins- und Währungsswaps ein. Der Kreis der kontrahierenden Banken und die Höchstgrenzen für den Abschluss einzelner Geschäftsarten sind ebenfalls definiert. Die Durchführung, Kontrolle und Abwicklung derartiger Geschäfte erfolgt über ein professionelles Treasury Management System, das Prinzip der Funktionentrennung wird dabei berücksichtigt. Im Unternehmensbereich Gas und Engineering setzen wir zusätzlich Instrumente zur Absicherung von Strompreisrisiken ein. Personalrisiken Unser zukünftiger wirtschaftlicher Erfolg ist wesentlich vom Engagement, der Motivation und dem Können unserer Mitarbeiter abhängig. Deshalb ist es unser Ziel, qualifizierte Fach- und Führungskräfte für unser Unternehmen zu gewinnen, sie erfolgreich zu integrieren und dauerhaft zu binden. Um dieses Ziel zu erreichen, bieten wir unseren Mitarbeitern umfassende Qualifizierungsangebote und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten sowie attraktive Vergütungs- und Versorgungssysteme. Gesamtrisiko Im Geschäftsjahr 2002 bestanden für den Linde Konzern keine signifikanten Risiken. Aus heutiger Sicht sind auch für die Zukunft keine Risiken zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. 10 Vorstand 132 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Besondere Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres Im Januar 2003 haben wir unsere Gaseaktivitäten in den USA neu gegliedert. Künftig wird das US-Gasegeschäft des Konzerns von Cleveland, Ohio, aus gesteuert. Wir bündeln damit die bestehenden drei Gasegesellschaften AGA Gas in Cleveland sowie Holox in Atlanta, Georgia, und Linde Gas in La Porte, Texas, unter einem gemeinsamen Dach. Gleichzeitig wird das Medizingasegeschäft des Konzerns unter einheitlicher Leitung zusammengeführt. Durch diese Straffung können wir unseren Kunden aus der Industrie und im Medizinbereich noch gezielter unser umfassendes Know-how in der Anwendung von technischen und medizinischen Gasen zugänglich machen. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss Ausblick Die Lage der Weltwirtschaft ist zu Beginn des Jahres 2003 labil. Eine Reihe von belastenden Faktoren – wie ein drohender Irak-Krieg, steigende Ölpreise, Währungsrisiken und die anhaltende Schwäche der internationalen Aktienmärkte – verzögern den schon für das vergangene Jahr erwarteten weltweiten Aufschwung und deuten auch in den nächsten Monaten nicht auf eine spürbare Erholung. Die Hoffnungen auf eine allmähliche Belebung der Konjunktur im späteren Verlauf des Jahres ruhen auf einer schnellen Beendigung des Irak-Konflikts und einer Stabilisierung der Finanzmärkte. Auf dieser Basis gehen wir für die Weltwirtschaft von einem Wachstum von rund 2 Prozent aus – eine wirtschaftliche Belebung in den USA und eine weiterhin erfreuliche Entwicklung in den asiatischen Ländern vorausgesetzt. Vor dem Hintergrund der geringen Dynamik der Inlandsnachfrage ist das Wachstum im exportorientierten Deutschland abhängig von der Verbesserung des weltwirtschaftlichen Umfelds. Weil die Politik keine Impulse gibt und notwendige Strukturreformen, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt und bei den Sozialversicherungssystemen, bisher ausgeblieben sind, erwarten wir für 2003 in Deutschland mit weniger als 1 Prozent abermals ein niedriges Wirtschaftswachstum. Etwas positiver sind unsere Erwartungen für den Euroraum. Hier rechnen wir mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1 bis 1,5 Prozent. Konzern: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft angestrebt Die beschriebenen Einflussgrößen für die Weltwirtschaft und die daraus resultierende Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung erschweren es, präzise Prognosen zum Geschäftsverlauf des Linde Konzerns abzugeben. Gleichwohl schaffen wir mit den Optimierungsprogrammen, die wir konzernweit gestartet haben, die Voraussetzung, auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld unsere Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft zu steigern. Gas und Engineering: Wachstumskurs wird fortgesetzt Im Unternehmensbereich Gas und Engineering rechnen wir auf Basis stabiler Wechselkurse für das laufende Geschäftsjahr mit einer Erhöhung von Umsatz und Ergebnis. Zu dieser positiven Entwicklung werden sowohl der Geschäftsbereich Linde Gas als auch der Geschäftsbereich Linde Engineering beitragen. Bei Linde Gas werden vor allem der Ausbau des Segments On-site und die Stärkung des Geschäfts mit Flüssiggasen für Impulse sorgen. Darüber hinaus rechnen wir in der Sparte Healthcare mit weiter steigenden Umsatzbeiträgen. Auch auf der Ergebnisseite werden wir uns gegenüber dem Vorjahr verbessern. Das zusätzliche Prozessoptimierungsprogramm, das wir im vergangenen Geschäftsjahr aufgesetzt haben, wird zu ersten positiven Effekten führen. Auf Grundlage der ausgezeichneten Auftragslage erwarten wir im Geschäftsbereich Linde Engineering weitere Steigerungen – sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag. Mit unserer Konzentration auf die Wachstumsmärkte für Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff, Sauerstoff und Olefinen sowie zur Erdgasbehandlung sind wir auch mittelfristig hervorragend positioniert. 200 210 220 Weitere Angaben 133 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 134 Material Handling: Prozessoptimierungsmaßnahmen werden greifen Der Unternehmensbereich Material Handling agiert in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld. Der Geschäftsverlauf wird vor allem von der Entwicklung im europäischen Markt geprägt. Sollte sich diese nicht stabilisieren, müssten weitere Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet werden. Im Rahmen unseres Programms TRIM.100 haben wir vielfältige Maßnahmen ergriffen, um unsere Prozesse schlanker zu gestalten, Kosten zu senken und unsere Markenprofile weiter zu schärfen. Diese Maßnahmen werden bereits im laufenden Geschäftsjahr teilweise greifen. Kältetechnik: Leichte Umsatzsteigerung angestrebt Der Markt im Unternehmensbereich Kältetechnik wird nach wie vor von niedrigen Investitionen des Lebensmittel-Einzelhandels und einem hohen Preisdruck bestimmt. Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine lediglich moderate Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr. Beim Ergebnis rechnen wir mindestens mit einem Wert auf Höhe des Vorjahres. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass unsere zusätzlichen Programme zur Steigerung von Produktivität, Effizienz und Ertragskraft erst im Laufe des Jahres 2004 verstärkt Wirkung zeigen werden – beispielsweise durch unser neues Werk in Beroun (Tschechien), das im nächsten Jahr seinen Betrieb aufnimmt. Im laufenden Geschäftsjahr werden zudem hohe Aufwendungen im IT-Bereich zu Ergebnisbelastungen führen. Investitionen Auch im laufenden Geschäftsjahr werden wir unsere Zurückhaltung bei den Investitionen wie angekündigt fortsetzen. Für 2003 sind insgesamt Investitionen in Sachanlagen in Höhe von rund 850 Millionen Euro geplant. Dabei werden wir voraussichtlich etwa 250 Millionen Euro für den weiteren Ausbau des Mietgeschäfts im Unternehmensbereich Material Handling aufwenden. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 135 Dividende Wir werden unsere ertragsorientierte Dividendenpolitik fortsetzen und planen, auch im kommenden Jahr an einer hohen Ausschüttungsquote von rund 40 Prozent – ohne Berücksichtigung von Abschreibungen auf Geschäftswerte – festzuhalten. Forschung und Entwicklung Auch im laufenden Geschäftsjahr haben die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für uns einen hohen Stellenwert. Mit rund 180 Millionen Euro werden die Aufwendungen in diesem Bereich über dem Niveau des Vorjahres liegen. Den größten Teil der Ausgaben werden wir im Unternehmensbereich Gas und Engineering für den weiteren Ausbau der Sparte Healthcare und der Wasserstofftechnologie verwenden. Im Unternehmensbereich Material Handling werden wir die Tätigkeiten im Bereich Forschung und Entwicklung bei allen Marken darauf richten, die Fahreigenschaften unserer Stapler und Lagertechnikgeräte weiter zu verbessern und die Wirtschaftlichkeit zu steigern. Dabei ist es unser Ziel, den Energieverbrauch der Produkte noch weiter zu senken. Auch im Unternehmensbereich Kältetechnik werden unsere Aktivitäten darauf zielen, die Energieeffizienz unserer Produkte weiter zu erhöhen, um damit die Betriebskosten für unsere Kunden zu reduzieren. Zudem werden wir unsere Kühlmöbel mit Blick auf eine möglichst kundenfreundliche Funktionalität weiterentwickeln, ohne die Temperatursicherheit zu beeinträchtigen. Im Jahr 2003 werden voraussichtlich 1.500 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt sein – und damit in etwa soviel wie im vergangenen Geschäftsjahr. 10 Vorstand 136 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 137 Konzernabschluss Die Linde AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2002 erstmals unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert angegeben. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt worden. 10 Vorstand 138 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche Inhalt Konzernabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 139 Konzernbilanz 140 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 141 Konzern-Kapitalflussrechnung 142-143 Segmentinformationen 144-147 Entwicklung des Konzernanlagevermögens 148-149 Konzernanhang Grundsätze 150-162 Erläuterung zur Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS 163-169 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 170-176 Erläuterungen zur Konzernbilanz 177-194 Sonstige Angaben 195-207 Wesentliche Konzerngesellschaften 208-210 Erklärung des Vorstands 211 Bestätigungsbericht des Abschlussprüfers 212 Gewinn- und Verlustrechnung der Linde AG 213 Bilanz der Linde AG 214 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Anhang 2002 2001 Umsatzerlöse [8] 8.726 8.833 Kosten der umgesetzten Leistungen [9] 5.941 5.925 Bruttoergebnis vom Umsatz 2.785 2.908 Vertriebskosten 1.332 1.333 [10] Verwaltungskosten Sonstige betriebliche Erträge [11] Sonstige betriebliche Aufwendungen [11] 171 160 699 679 276 215 211 187 124 114 Gewinn aus der Veräußerung einer Beteiligung 165 – Aufwendungen aus Sonderrestrukturierungsprogrammen 137 – Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte Sondereinflüsse [12] Verluste aus Wertpapieren (Contractual Trust Arrangement – Linde Pensionsfonds) Betriebliches Ergebnis (EBIT) Zinsergebnis Ergebnis aus assoziierten Unternehmen Übriges Beteiligungsergebnis Finanzergebnis [13] Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern [14] Jahresüberschuss vor Anteilen anderer Gesellschafter Anteile anderer Gesellschafter [15] Jahresüberschuss Ergebnis je Aktie in € 220 Weitere Angaben in Mio. € Forschungs- und Entwicklungskosten 210 [16] 29 – 523 650 –170 –209 – 5 3 1 –167 –203 356 447 115 201 241 246 –1 –5 240 241 2,01 2,02 139 10 Vorstand 140 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 50 Leading technologies 60 80 70 Unternehmensbereiche Konzernbilanz 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Anhang 31. 12. 2002 31. 12. 2001 Geschäfts- oder Firmenwerte [18] 3.021 3.108 Übrige immaterielle Vermögenswerte [18] 225 219 Sachanlagen [19] 4.066 4.417 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen [20] 62 78 Übrige Finanzanlagen [20] 97 121 Mietvermögen [21] 566 601 8.037 8.544 994 1.047 in Mio. € Aktiva Anlagevermögen Vorräte [22] Forderungen aus Finanzdienstleistungen [23] 178 176 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [23] 1.696 1.858 Übrige Forderungen und Vermögenswerte [23] 651 544 Wertpapiere [24] 116 353 Flüssige Mittel [25] 364 178 3.999 4.156 Umlaufvermögen Latente Steuern [14] 144 136 Rechnungsabgrenzungsposten [26] 26 32 12.206 12.868 Bilanzsumme Passiva Gezeichnetes Kapital 305 305 Kapitalrücklage 2.595 2.595 Gewinnrücklagen 1.160 1.047 Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung 26 366 Eigenkapital [27] 4.086 4.313 Anteile anderer Gesellschafter [28] 33 43 Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen [29] 1.078 1.063 Übrige Rückstellungen [30] Rückstellungen 1.068 1.034 2.146 2.097 Finanzschulden [31] 3.294 3.795 Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen [32] 499 543 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen [33] 969 804 Übrige Verbindlichkeiten [33] 617 682 5.379 5.824 Verbindlichkeiten Latente Steuern [14] 279 323 Rechnungsabgrenzungsposten [34] 283 268 12.206 12.868 Bilanzsumme 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 Konzernabschluss Entwicklung des Konzerneigenkapitals in Mio. € Erläuterung in Ziffer [27] Stand: 1. 1. 2001 Weitere Angaben Gezeichnetes Kapital 305 Kapitalrücklage 2.595 Dividendenzahlungen Gewinnrücklagen Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung 973 Unterschied aus Währungsumrechnung Marktbewertung von Wertpapieren Derivative Finanzinstrumente 229 149 1 Finanzinstrumente 305 2.595 Dividendenzahlungen –4 241 –6 –6 1.047 256 113 –3 –135 Finanzinstrumente –233 –112 Sonstige Veränderungen 305 2.595 4.313 –135 –233 Jahresüberschuss –40 241 Veränderung des Unterschieds aus Währungsumrechnung Stand: 31.12.2002 27 –36 Sonstige Veränderungen 4.252 –161 27 Jahresüberschuss 141 Gesamt –161 Veränderung des Unterschieds aus Währungsumrechnung Stand: 31. 12. 2001/1. 1. 2002 220 5 –107 240 240 8 8 1.160 23 1 2 4.086 10 Vorstand 142 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche Konzern-Kapitalflussrechnung 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 2002 2001 355 442 1 5 356 447 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 753 734 Abschreibungen auf Mietvermögen 160 135 in Mio. € Jahresüberschuss vor Ertragsteuern und Anteilen anderer Gesellschafter Gewinn/Verlust anderer Gesellschafter Jahresüberschuss vor Ertragsteuern Anpassungen des Jahresüberschusses für die Überleitung zum Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit: Abschreibungen auf Finanzanlagen Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen Ergebnis aus der Equity-Bewertung 6 1 –8 –41 – –5 –165 – 137 – 29 – 27 –9 141 –71 Sondereinflüsse: Gewinn aus der Veräußerung einer Beteiligung Aufwendungen aus Sonderrestrukturierungsprogrammen Verluste aus Wertpapieren (Contractual Trust Arrangement – Linde Pensionsfonds) Veränderungen bei Aktiva und Passiva, bereinigt um Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen: Veränderung der Vorräte Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Veränderung der Sonstigen Aktiva –139 61 Veränderung der Rückstellungen –80 32 Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 196 38 Veränderung der Sonstigen Passiva –24 –6 Ertragsteuern Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Zugang konsolidierter Unternehmen –115 –201 1.274 1.115 –20 –38 Auszahlung für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte –572 –624 Auszahlung für Investitionen in Mietvermögen –249 –247 Auszahlung für Investitionen in Finanzanlagen –46 –45 – 44 75 111 120 23 Abgang konsolidierter Unternehmen Einzahlung aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten Einzahlung aus dem Abgang von Gegenständen des Mietvermögens Einzahlung aus dem Abgang von Finanzanlagen 45 4 Auszahlung aus dem Zugang von Wertpapieren des Umlaufvermögens –161 –23 Einzahlung aus dem Abgang von Wertpapieren des Umlaufvermögens 420 80 –388 –715 Cashflow aus Investitionstätigkeit 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss Konzern-Kapitalflussrechnung Sonstige Veränderungen Anteile anderer Gesellschafter Mittelabflüsse zur Tilgung von Krediten Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen 2002 2001 –136 –163 –12 –1 –508 –410 –32 110 –688 –464 Nettoveränderung von Zahlungsmitteln 198 –64 Anfangsbestand Zahlungsmittel 178 238 2 –2 Veränderung der Zahlungsmittel aus Wechselkursänderungen –14 6 Endbestand Zahlungsmittel 364 178 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Veränderung der Zahlungsmittel aus Änderungen des Konsolidierungskreises Zusätzliche Angaben Gezahlte Ertragsteuern 189 144 Gezahlte Zinsen 194 248 4 1 Erhaltene Ausschüttungen/Dividenden 220 Weitere Angaben in Mio. € Dividendenzahlung an Gesellschafter und Minderheitsgesellschafter 210 143 10 Vorstand 144 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 50 Leading technologies 60 80 70 Unternehmensbereiche Segmentinformationen nach Tätigkeitsbereichen in Mio. € davon Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Gas und Engineering Linde Gas Anlagevermögen 90 Linde Engineering 2002 2001 2002 2001 6.369 6.743 177 186 41 47 – 6 Vorräte 177 198 159 121 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 642 685 162 160 Sonstiges Segmentvermögen 173 153 45 64 – – 596 442 7.361 7.779 1.139 973 Wertpapiere und flüssige Mittel Segmentvermögen Rückstellungen (ohne Pensions- und Steuerrückstellungen) 345 314 121 158 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 235 238 423 234 Sonstige Segmentschulden 130 128 87 94 Segmentschulden 710 680 631 486 – – – – 6.256 6.782 502 475 318 311 214 204 3.867 3.861 958 962 Ertragsteuerschulden saldiert mit Ertragsteueransprüchen Investiertes Kapital inkl. Pensionsrückstellungen davon Pensionsrückstellungen Umsatzerlöse mit Fremden Umsatzerlöse mit anderen Segmenten 13 14 78 85 Segmentumsatzerlöse 3.880 3.875 1.036 1.047 EBITDA 1.034 1.037 76 67 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (ohne Geschäftswertabschreibung), Sachanlagen, Mietvermögen –428 –438 –23 –15 EBITA 606 599 53 52 Finanzergebnis –148 –221 –4 –3 davon anteiliges Ergebnis assoziierter Unternehmen – 2 – 1 EBTA 458 378 49 49 Geschäftswertabschreibung –102 –99 –4 –4 Ergebnis vor Ertragsteuern 356 279 45 45 9,6 9,1 13,3 14,9 Kapitalrendite (ROCE) in % 1) Umsatzrendite vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibung (EBTA) in % 11,8 9,8 4,7 4,7 Umsatzrendite vor Ertragsteuern in % 9,2 7,2 4,3 4,3 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 756 668 184 44 Investitionen (ohne Finanzanlagen) 401 426 29 38 17.500 17.689 4.060 3.961 Zahl der Mitarbeiter Stand 31.12. 1) In den Unternehmens- und Geschäftsbereichen wird EBITA unter Hinzurechnung der Zinskosten für die Pensionsrückstellungen (5,75 %; Vj. 6,0 %) in Relation zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt; im Konzern wird das Ergebnis vor Ertragsteuern unter Hinzurechnung der Zinskosten für die Pensionsrückstellungen und der Zinsaufwendungen in Relation zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt. 2) Darin enthalten sind Sonderrestrukturierungsaufwendungen für Gas und Engineering in Höhe von 54 Mio. €, Material Handling 62 Mio. € und Kältetechnik 21 Mio. €. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben Material Handling Kältetechnik Corporate 145 Konzern 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 1.285 1.384 168 163 38 68 8.037 8.544 12 17 2 2 7 6 62 78 531 583 107 125 20 20 994 1.047 653 713 253 234 –14 66 1.696 1.858 126 68 36 17 475 450 855 752 – – – – –116 89 480 531 2.595 2.748 564 539 403 693 12.062 12.732 203 148 79 63 219 221 967 904 273 289 69 61 –31 –18 969 804 291 299 29 32 238 262 775 815 767 736 177 156 426 465 2.711 2.523 – – – – 361 452 361 452 1.810 2.016 370 372 52 112 8.990 9.757 312 319 152 148 82 81 1.078 1.063 2.976 3.068 878 886 47 56 8.726 8.833 3 3 1 1 –95 –103 – – 2.979 3.071 879 887 –48 –47 8.726 8.833 433 512 32 30 –139 –127 1.436 1.519 –285 –272 –22 –20 –31 –10 –789 –755 148 240 10 10 –170 –39 –40 –7 –4 31 2) –137 647 764 65 –167 –203 –2 – – 1 2 1 – 5 109 200 3 6 –139 –72 480 561 –14 –8 –4 –3 – – –124 –114 95 192 –1 3 –139 –72 356 447 8,7 13,1 5,1 4,2 – – 7,0 7,9 3,7 6,5 0,3 0,7 – – 5,5 6,4 3,2 6,3 –0,1 0,3 – – 4,1 5,1 462 413 36 94 -164 -104 1.274 1.115 398 414 32 29 7 7 867 914 18.188 17.891 6.276 6.364 497 495 46.521 46.400 10 Vorstand 146 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche Segmentinformationen nach Regionen 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 2002 2001 Deutschland 1.994 2.196 Übriges Europa in Mio. € Umsatzerlöse 4.449 4.362 Nordamerika 1.152 1.257 Südamerika 327 418 Asien 641 478 Afrika/Australien 163 122 8.726 8.833 Deutschland 247 229 Übriges Europa Investitionen (ohne Finanzanlagen) 490 530 Nordamerika 63 93 Südamerika 24 24 Asien 10 7 Afrika/Australien 33 31 867 914 Langfristiges Segmentvermögen Deutschland 1.302 1.299 Übriges Europa 5.518 5.862 Nordamerika 748 819 Südamerika 199 280 Asien 167 191 Afrika/Australien Das Langfristige Vermögen stellt das Anlagevermögen des Unternehmens dar. 103 93 8.037 8.544 110 120 130 140 Konzernabschluss 150 160 170 180 190 200 210 220 Weitere Angaben 147 10 Vorstand 148 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies Entwicklung des Konzernanlagevermögens in Mio. € 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Anschaffungs- und Herstellungskosten 1.1.2002 Währungsänderungen Änderungen Konsolidierungskreis Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2002 Geschäfts- oder Firmenwerte 3.603 –44 20 20 16 31 3.584 Aktivierte Entwicklungskosten 227 –1 – 39 – 38 227 Sonstige immaterielle Vermögenswerte 244 –15 2 51 –15 8 259 Übrige immaterielle Vermögenswerte 471 –16 2 90 –15 46 486 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 1.991 –84 12 38 12 46 1.923 Technische Anlagen und Maschinen 4.840 –217 12 160 109 41 4.863 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.681 –153 3 182 28 91 2.650 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 160 –6 1 118 –149 2 122 9.672 –460 28 498 – 180 9.558 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 85 –2 –7 7 7 20 70 Anteile an verbundenen Unternehmen 44 1 –26 8 3 1 29 Sachanlagen Ausleihungen an verbundene Unternehmen Anteile an Beteiligungen Ausleihungen an Beteiligungen Wertpapiere des Anlagevermögens 1 –1 – – – – – 58 – – 28 –10 24 52 – – – – – – – 6 –1 – – – – 5 Sonstige Ausleihungen 15 – – 3 – 3 15 Übrige Finanzanlagen 124 –1 –26 39 –7 28 101 1.047 –27 – 259 –1 217 1.061 15.002 –550 17 913 – 522 14.860 Mietvermögen Anlagevermögen 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben Kumulierte Abschreibungen 149 Buchwerte 1.1.2002 Währungsänderungen Änderungen Konsolidierungskreis Abschreibungen des lfd. Jahres Umbuchungen Abgänge 31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001 495 –29 – 124 4 31 563 3.021 3.108 122 –1 – 38 – 38 121 106 105 130 –8 2 28 –4 8 140 119 114 252 –9 2 66 –4 46 261 225 219 786 –25 3 89 –1 15 837 1.086 1.205 2.758 –97 3 286 –7 35 2.908 1.955 2.082 1.711 –86 2 188 8 76 1.747 903 970 – – – – – – – 122 160 5.255 –208 8 563 – 126 5.492 4.066 4.417 7 –2 – 5 – 2 8 62 78 1 1 – 1 – 1 2 27 43 – – – – – – – – 1 1 – – – – – 1 51 57 – – – – – – – – – 1 – – – – – 1 4 5 – – – – – – – 15 15 3 1 – 1 – 1 4 97 121 446 –14 – 160 – 97 495 566 601 6.458 –261 10 919 – 303 6.823 8.037 8.544 10 Vorstand 150 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Konzernanhang: Grundsätze [1] Grundlagen Die Linde AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2002 erstmals unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Die Konzernwährung ist Euro. Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinnund Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert angegeben. Die Gewinnund Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt worden. Die Abschlussprüfer der KPMG bzw. anderer beauftragter Prüfungsgesellschaften haben die Abschlüsse geprüft, die in den Konzernabschluss einbezogen sind. Die Jahresabschlüsse sind auf den Stichtag des Jahresabschlusses der Linde AG aufgestellt. Unterschiede zum Konzernabschluss nach HGB Gegenüber den Ansatz- und Bewertungsmethoden des HGB-Konzernabschlusses der Linde AG ergeben sich durch die Anwendung der IFRS insbesondere folgende Unterschiede: Geschäfts- oder Firmenwerte Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung, die aus Unternehmenskäufen seit 1995 entstanden sind, werden gemäß IAS 22 (revised 1998) Business Combinations aktiviert und über ihre jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Nach HGB dürfen die Geschäfts- oder Firmenwerte mit den Gewinnrücklagen verrechnet werden; davon hat der Linde Konzern bis einschließlich 1999 Gebrauch gemacht. Entwicklungskosten Entwicklungskosten sind nach IAS 38 Intangible Assets als immaterielle Vermögenswerte zu aktivieren, sofern die Herstellung der entwickelten Produkte dem Linde Konzern einen wirtschaftlichen Nutzen bringen wird. Sachanlagevermögen Das bewegliche Sachanlagevermögen wird nach IFRS linear statt wahlweise auch degressiv abgeschrieben; anstelle der steuerlichen werden die betriebswirtschaftlichen Nutzungsdauern zugrunde gelegt. Steuerliche Abschreibungen sind im IFRS-Abschluss nicht zulässig. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 151 Purchase Accounting Die im Rahmen der Akquisition der Anteile an AGA, PanGas und Hoek Loos erworbenen Vermögenswerte waren auf den jeweiligen Erwerbszeitpunkt neu zu bewerten. Aufgrund der nach IFRS im Vergleich zu HGB unterschiedlichen Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden (Wegfall der degressiven Abschreibung) ergaben sich Unterschiede in den fortgeschriebenen Werten der erworbenen Vermögenswerte und damit Anpassungen der korrespondierenden Geschäfts- oder Firmenwerte. Leasing Die Klassifizierung und damit die Behandlung der Leasing-Transaktionen für die Bilanzierung richten sich gemäß IAS 17 (revised 1997) Leases, wie auch im HGB, nach der Zurechnung des wirtschaftlichen und nicht des rechtlichen Eigentums. Allerdings unterscheidet sich IFRS im Einzelnen vom HGB bei den Kriterien zur Beurteilung des wirtschaftlichen Eigentums. Nach internationalen Regeln hat derjenige den Gegenstand auszuweisen, der die damit verbundenen Chancen und Risiken (so genannter risks and rewards approach) trägt. Vorräte Vorräte müssen nach IAS 2 (revised 1993) Inventories zu Vollkosten bewertet werden; bisher wurden sie im Linde Konzern zu Teilkosten aktiviert. Bei der Anwendung des Niederstwertprinzips („lower of cost and net realisable value“) orientiert sich die Vorratsbewertung nach IFRS stärker am Absatzmarkt als nach HGB. Dadurch ergeben sich im Vergleich zum HGB unter Umständen höhere Wertansätze, die mit geringeren Wertabschlägen verbunden sind. Erhaltene Anzahlungen dürfen nicht von den Vorräten offen abgesetzt werden. Ertragsrealisierung (langfristiges Projektgeschäft) Im langfristigen Anlagengeschäft werden nach IAS 11 (revised 1993) Construction Contracts Umsatz und Ergebnis entsprechend dem effektiven Baufortschritt realisiert („Percentage-of-Completion Method“). Nach HGB werden dagegen Umsatz und Ergebnis ausgewiesen, wenn der Vertrag erfüllt ist oder abgrenzbare Teilleistungen bzw. -lieferungen an den Kunden übergeben sind („Completed Contract Method“). 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 152 Derivate Derivative Finanzinstrumente werden nach IAS 39 (revised 2000) Financial Instruments: Recognition and Measurement mit ihrem Marktwert bilanziert, auch wenn dieser die Anschaffungskosten übersteigt. Dabei werden die Chancen und Risiken aus der Bewertung von Finanzinstrumenten, die der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme dienen, über die Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung abgegrenzt („Cash Flow Hedges“). Die Ergebnisse aus der Abrechnung dieser Kontrakte werden erst mit der Fälligkeit des Grundgeschäfts ergebniswirksam. Im Unterschied dazu werden die Chancen und Risiken aus der Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten, die zur Sicherung von Bilanzposten eingesetzt werden, sofort ergebniswirksam erfasst („Fair Value Hedges“). Wertpapiere Bei Wertpapieren unterscheidet sich die Konzeption nach IFRS grundlegend von der des HGB. Nach IFRS werden weiterveräußerbare Wertpapiere zum Marktwert bilanziert. Nach HGB dürfen Wertpapiere nicht höher als mit ihren Anschaffungskosten angesetzt werden (Anschaffungskostenprinzip) und sind grundsätzlich mit dem jeweils niedrigeren Wert (Anschaffungswert oder Marktwert) zu bewerten (Imparitätsprinzip). Latente Steuern Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend IAS 12 (revised 2000) Income Taxes für sämtliche temporären Differenzen zwischen den steuerlichen Wertansätzen und den Wertansätzen in der Konzernbilanz gebildet. Außerdem sind latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge zu bilden, falls eine Nutzung wahrscheinlich ist. Nach HGB waren aktive latente Steuern nur auf Konsolidierungsmaßnahmen anzusetzen. Die Aktivierung der Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen war bisher nach HGB nicht möglich. Pensionsrückstellungen Die Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected Unit Credit Method“) gemäß IAS 19 (revised 2000) Employee Benefits gebildet, das im Unterschied zu dem in Deutschland angewandten Teilwertverfahren nach § 6 a EStG zukünftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern berücksichtigt. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 153 Sonstige Rückstellungen Rückstellungen sind nach IAS 37 Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets zu bilden, wenn eine externe Verpflichtung besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und die Höhe der Rückstellung zuverlässig zu schätzen ist. Bei der Bewertung der Rückstellung ist der wahrscheinlichste Wert anzusetzen. Rückstellungen im HGB-Abschluss sind unter Beachtung des Vorsichtsprinzips zu bewerten. Aufwandsrückstellungen sind nach IFRS nicht zulässig. [2] Konsolidierungsgrundsätze Bei der erstmaligen Einbeziehung von erworbenen Gesellschaften in den Konsolidierungskreis werden deren Beteiligungsbuchwerte gegen das jeweilige anteilig neu bewertete Eigenkapital verrechnet. Ein sich ergebender Unterschiedsbetrag wird, soweit er auf stillen Reserven oder stillen Lasten beruht, den entsprechenden Vermögenswerten zugerechnet. Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und entsprechend dem künftigen wirtschaftlichen Nutzen linear abgeschrieben. Die geschätzte Nutzungsdauer beträgt – mit Ausnahme der Nutzungsdauern im Geschäftsbereich Linde Gas, in dem bis zu 40 Jahre angesetzt werden – maximal 20 Jahre. Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 169 Mio. €, die vor dem 1. Januar 1995 entstanden sind, bleiben gemäß dem Wahlrecht in IAS 22 § 99 ff. mit den Rücklagen verrechnet. Die Konsolidierung nach der Equity-Methode folgt den gleichen Grundsätzen. Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden aufgerechnet. Zwischenergebnisse, die aus konzerninternen Lieferungen in das Anlagevermögen und in das Vorratsvermögen stammen, werden eliminiert. Wegen untergeordneter Bedeutung wird auf die ZwischenergebnisEliminierung bei assoziierten Unternehmen verzichtet. Die anteiligen Bilanzergebnisse der Konzernunternehmen und die ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen werden in die Konzern-Gewinnrücklagen eingestellt. [3] Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss werden neben der Linde AG sämtliche wesentliche Unternehmen einbezogen, bei denen die Linde AG direkt oder indirekt mit Mehrheit beteiligt ist bzw. die Mehrheit der Stimmrechte besitzt. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 154 Nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden Gesellschaften, die wegen ihrer ruhenden oder nur geringen Geschäftstätigkeit von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Linde Konzerns sind. Die Bilanzierung erfolgt im Konzernabschluss zu Anschaffungskosten bzw. – soweit verfügbar – zum Marktwert. Der Einfluss der nicht konsolidierten Tochterunternehmen auf die Konzernaktiva beträgt für den Konzernabschluss 2002 ca. 0,1 Prozent (Vj. 0,1 Prozent). Nach der Equity-Methode werden Joint Ventures und Gesellschaften einbezogen, bei denen die Linde AG direkt oder indirekt 20 Prozent bis 50 Prozent der Stimmrechte hält und einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben kann. Bei untergeordneter Bedeutung für den Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wird von der Anwendung der Equity-Methode abgesehen. Diese Unternehmen werden im Konzernabschluss zu Anschaffungskosten bzw. – soweit verfügbar – zum Marktwert angesetzt. Die Zusammensetzung des Linde Konzerns ergibt sich aus folgender Aufstellung: Konsolidierte Tochterunternehmen davon Inland davon Ausland Zu Anschaffungskosten geführte Tochterunternehmen Stand 31.12.2001 Zugänge Abgänge Stand 31.12.2002 307 8 17 298 34 1 3 32 273 7 14 266 63 18 24 57 davon Inland 16 3 4 15 davon Ausland 47 15 20 42 25 4 3 26 Nach der Equity-Methode bewertete Gesellschaften davon Inland davon Ausland 6 – 1 5 19 4 2 21 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 155 Die wesentlichen Akquisitionen des Geschäftsjahres betreffen: Akquisitionen nach Unternehmensbereichen Gas und Engineering Konzernanteil in Prozent Anschaffungskosten in Mio. € Erstmalige Konsolidierung ELVIA A.B.E.E., Griechenland 100 5 07/2002 Thermatrix, Inc., USA 100 8 04/2002 Neben den Akquisitionen betreffen die Zugänge zum Konsolidierungskreis Konzernunternehmen, die bisher unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen ausgewiesen waren. Die Änderung des Konsolidierungskreises hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Linde Konzerns. Die Auswirkungen auf das Anlagevermögen betragen 11 Mio. €, auf das Umlaufvermögen 30 Mio. € und auf das Fremdkapital 38 Mio. €. Durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss sind gemäß § 264 b HGB die vollkonsolidierten Gesellschaften AGA Linde Healthcare GmbH & Co. KG, Unterschleißheim, Linde Gas Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG, Höllriegelskreuth, sowie AGA Gas GmbH & Co. KG, Höllriegelskreuth, von der Offenlegungspflicht des Jahresabschlusses befreit. Die Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes des Konzerns wird beim Handelsregister der Amtsgerichte Wiesbaden und München hinterlegt. Die wesentlichen Konzerngesellschaften sind unter Ziffer [46] angegeben. [4] Währungsumrechnung Die Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21 (revised 1993) The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates umgerechnet. Alle Gesellschaften arbeiten in finanzieller und wirtschaftlicher Sicht unabhängig, so dass die jeweilige funktionale Währung der Landeswährung dieser Unternehmen entspricht. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden sowie der Haftungsverhältnisse und der sonstigen finanziellen Verpflichtungen erfolgt zum Mittelkurs am Bilanzstichtag (Stichtagskurs); die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und damit das in der Erfolgsrechnung ausgewiesene Jahresergebnis werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird im Posten Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung verrechnet. Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus der Kapitalkonsolidierung von ausländischen Gesellschaften entstehen, werden mit historischen Kursen umgerechnet und zu Anschaffungswerten unter Berücksichtigung von planmäßigen Abschreibungen fortgeführt. Bei der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Unternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden, finden für die Eigenkapitalfortschreibung die gleichen Grundsätze Anwendung wie bei den konsolidierten Tochterunternehmen. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 156 [5] Währungen Für die Währungsumrechnung werden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt: Wechselkurs 1 € = Iso-Code Mittelkurs am Bilanzstichtag 31.12.2002 31.12.2001 Jahresdurchschnittskurs 2002 2001 0,895798 Argentinien ARS 3,526000 1,499400 3,114050 Australien AUD 1,850900 1,733200 1,736982 1,731147 Brasilien BRL 3,711200 2,057400 2,870900 2,097433 China CNY 8,546000 7,134900 7,660198 7,248454 Dänemark DKK 7,424800 7,437200 7,430517 7,452165 Großbritannien GBP 0,650500 0,608800 0,628817 0,621955 Malaysia MYR 3,975400 3,354900 3,610775 3,386850 Mexiko MXN 10,960000 8,060000 9,164549 8,377036 Norwegen NOK 7,287000 7,960000 7,509662 8,047541 Polen PLZ 4,032900 3,506800 3,866372 3,682063 Schweden SEK 9,182000 9,330000 9,161498 9,252675 Schweiz CHF 1,452700 1,480500 1,466996 1,510741 Tschechien CZK 31,520000 31,990000 30,787882 34,059812 Ungarn HUF 236,065000 245,955000 243,016255 256,459167 USA USD 1,047700 0,882000 0,945518 0,895798 [6] Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Der Konzernabschluss ist auf Basis der historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erstellt mit der Ausnahme, dass derivative Finanzinstrumente und weiterveräußerbare finanzielle Vermögenswerte („available-for-sale“) zum Marktwert bilanziert sind. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind entsprechend IAS 27 (revised 2000) Consolidated Financial Statements and Accounting for Investments in Subsidiaries nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Von diesen Grundsätzen im Einzelfall abweichende Wertansätze in den Abschlüssen der assoziierten Unternehmen wurden wegen ihrer untergeordneten Bedeutung beibehalten. Die Umsatzerlöse enthalten Verkäufe von Produkten, Dienstleistungen sowie Mieterlöse, vermindert um Skonti und Preisnachlässe. Umsätze für Produktverkäufe werden mit dem Eigentums- und Gefahrenübergang an den Kunden realisiert, wenn das Entgelt vertraglich festgesetzt oder bestimmbar ist und die Erfüllung der damit verbundenen Forderungen wahrscheinlich ist. Ist eine Abnahme durch den Kunden vorgesehen, werden die entsprechenden Umsätze erst mit dieser Abnahme ausgewiesen. Bei langfristigen Serviceverträgen werden die Umsätze grundsätzlich linear über die Vertragslaufzeit erfasst. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 157 Umsätze im langfristigen Anlagengeschäft werden grundsätzlich gemäß IAS 18 (revised 1993) Revenue bzw. IAS 11 (revised 1993) Construction Contracts nach dem effektiven Baufortschritt („Percentage-ofCompletion Method“, PoC), ausgewiesen. Gewinne aus der PoC-Methode werden nur dann realisiert, wenn das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich hochgerechnet werden kann. Zur Umsatz- und Ergebnisabgrenzung aus Leasinggeschäften verweisen wir auf die Erläuterungen zur Bilanzierung von Leasingverträgen. Die Kosten der umgesetzten Leistungen umfassen die Kosten der verkauften Erzeugnisse und Dienstleistungen sowie die Einstandskosten der verkauften Handelswaren. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch die indirekten Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die Produktionsanlagen und bestimmte immaterielle Vermögenswerte sowie die Abwertungen auf Vorräte. Die Kosten der umgesetzten Leistungen enthalten auch Zuführungen zu Gewährleistungsrückstellungen sowie Rückstellungen für Verluste aus Aufträgen. Gewährleistungsrückstellungen werden in Höhe der geschätzten Kosten zum Zeitpunkt des Verkaufs des jeweiligen Produkts, bzw. nach Baufortschritt im langfristigen Anlagengeschäft, gebildet. Rückstellungen für Verluste aus Aufträgen werden vollständig in dem Berichtszeitraum gebildet, in dem die zeitnah geschätzten Gesamtkosten aus dem jeweiligen Vertrag die zu erwartenden Umsatzerlöse übersteigen. Forschungskosten und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden bei Anfall ergebniswirksam behandelt. Immaterielle Vermögenswerte sind Geschäfts- oder Firmenwerte („Goodwill“), Entwicklungskosten, Patente, Software, Lizenzen und ähnliche Rechte. Entgeltlich erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte erfolgt grundsätzlich über die vertragliche oder kürzer geschätzte Nutzungsdauer. Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben nach dem 1. Januar 1995 werden aktiviert und linear über eine Nutzungsdauer zwischen 10 und 20 Jahren abgeschrieben. Der Geschäftswert, der im Zusammenhang mit der AGA-Akquisition im Jahr 2000 entstanden ist, wird branchentypisch über eine Nutzungsdauer von 40 Jahren abgeschrieben. Ursächlich dafür ist neben der strategischen Bedeutung dieses Unternehmenserwerbes die hohe langfristige Kunden- und Kapitalbindung. Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden in einer gesonderten Zeile in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Entwicklungskosten werden zu Herstellungskosten aktiviert, soweit eine eindeutige Aufwandszuordnung möglich und sowohl die technische Realisierbarkeit als auch die Vermarktung sichergestellt ist. Die Entwicklungstätigkeit muss ferner mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu entsprechenden zukünftigen Finanzmittelzuflüssen führen. Die Entwicklungskosten werden zu Herstellungskosten aktiviert, die direkt und indirekt dem Entwicklungsprozess zurechenbare Kosten umfassen. Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Produktionsstart planmäßig linear über eine Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 158 Die Sachanlagen sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer, bewertet. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten und angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten sowie die anteiligen Kosten des sozialen Bereichs. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden um öffentliche Zuschüsse gekürzt. Die Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Jedoch werden Sachanlagen, die vor dem 1. Januar 1998 in Betrieb genommen wurden, weiterhin überwiegend degressiv abgeschrieben mit dem Übergang auf die lineare Abschreibung, sobald die lineare Abschreibung zu höheren Abschreibungsbeträgen führt. Im Einzelnen liegen den Wertansätzen folgende Nutzungsdauern zugrunde: Gebäude 25 – 50 Jahre Technische Anlagen und Maschinen 6 – 15 Jahre Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 10 Jahre Wenn besondere Ereignisse oder Marktentwicklungen eine Korrektur der geschätzten Nutzungsdauer oder einen Wertverfall anzeigen, wird die Werthaltigkeit des aktivierten Buchwertes von immateriellen Vermögenswerten (einschließlich der aktivierten Entwicklungskosten und der Geschäfts- oder Firmenwerte) sowie von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens auf Basis der zukünftig zu erwartenden Zahlungsströme (abgezinst mit einem risikoadäquaten Zinssatz) überprüft (Impairmenttest). Wenn der Nettobuchwert von Vermögenswerten größer ist als die Summe der abgezinsten Zahlungsströme, wird eine außerplanmäßige Abschreibung durchgeführt. Bei der Festlegung der zukünftig zu erwartenden Zahlungsströme werden das aktuelle und zukünftig erwartete Ertragsniveau sowie geschäftsfeldspezifische, technologische, wirtschaftliche und allgemeine Entwicklungen berücksichtigt. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungsoder Herstellungskosten. Der Impairmenttest wird bei Geschäfts- oder Firmenwerten mit einer Nutzungsdauer von mehr als 20 Jahren jährlich durchgeführt. Die im Finanzanlagevermögen ausgewiesenen Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten angesetzt, wenn nicht ein davon abweichender Marktwert verfügbar ist. Assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode mit ihrem anteiligen Eigenkapital bilanziert. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 159 Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens und Umlaufvermögens ist nach IAS 39 (revised 2000) Financial Instruments: Recognition and Measurement zu differenzieren zwischen Wertpapieren, die zu Handelszwecken dienen („trading“), weiterveräußerbaren Wertpapieren („available-for-sale“) und Wertpapieren, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden („held to maturity“). Der Linde Konzern hält keine Wertpapiere zu Handelszwecken. Die weiterveräußerbaren Wertpapiere werden zum Marktwert, sofern ein solcher verfügbar ist, bilanziert, unrealisierte Gewinne und Verluste werden bis zur Realisierung unter Berücksichtigung latenter Steuern gesondert im Eigenkapital ausgewiesen. Sofern kein Marktpreis vorhanden ist, werden die Wertpapiere zu Anschaffungskosten bilanziert. Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. „Availablefor-sale“-Wertpapiere und Finanzanlagen, deren Marktwert voraussichtlich dauerhaft unter die Anschaffungskosten sinkt, werden ergebniswirksam abgeschrieben. Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Kosten der Verwaltung und des sozialen Bereiches werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zuzuordnen sind. Angesetzt wird in der Regel ein Durchschnittswert oder ein auf Basis des Fifo-Verfahrens („First-in-first-out“) ermittelter Wert. Die Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit usw. ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung der Vorräte geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen. Langfristige Fertigungsaufträge werden nach der Percentage-of-Completion-Methode (PoC-Methode) bilanziert. Der anzusetzende Fertigstellungsgrad je Auftrag wird dabei durch das Verhältnis der aufgelaufenen Kosten zu den hochgerechneten Gesamtkosten (Cost-to-Cost-Methode) bestimmt. Ist das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht zuverlässig hochrechenbar, werden Erlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst (Zero-Profit-Methode). Der Ausweis der Aufträge erfolgt unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Percentage-of-Completion. Soweit die kumulierten Leistungen (angefallene Auftragskosten und ausgewiesene Gewinne) die Anzahlungen im Einzelfall übersteigen, erfolgt der Ausweis der Fertigungsaufträge aktivisch unter den Forderungen aus Percentage-of-Completion. Verbleibt nach Abzug der Anzahlungen ein negativer Saldo, erfolgt der Ausweis unter den Verbindlichkeiten aus Percentageof-Completion. Zu erwartende Auftragsverluste werden durch Rückstellungen gedeckt; sie werden unter Berücksichtigung der erkennbaren Risiken ermittelt. Forderungen und Sonstige Vermögenswerte sind zum Nennwert bzw. zu Anschaffungskosten bilanziert. Den erkennbaren Einzelrisiken wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit Laufzeiten von über einem Jahr werden abgezinst. Derivative Finanzinstrumente wie z.B. Devisentermingeschäfte, Optionen und Swaps werden grundsätzlich für Sicherungszwecke eingesetzt, um Währungs-, Zins- und Marktwertrisiken aus dem operativen Geschäft bzw. den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen zu reduzieren. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 160 Nach IAS 39 (revised 2000) Financial Instruments: Recognition and Measurement sind alle derivativen Finanzinstrumente zum Marktwert zu bilanzieren, und zwar unabhängig davon, zu welchem Zweck oder in welcher Absicht sie abgeschlossen wurden. Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, bei denen Hedge Accounting angewendet wird, werden entweder im Ergebnis oder, sofern es sich um einen Cash Flow Hedge handelt, im Eigenkapital als Bestandteil der Kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung ausgewiesen. Bei einem Fair Value Hedge werden Derivate zur Absicherung von Bilanzpositionen eingesetzt. Die Ergebnisse aus der Marktbewertung der Derivate und der dazugehörigen Grundgeschäfte werden ergebniswirksam erfasst. Im Rahmen eines Cash Flow Hedges werden Derivate verwendet, um zukünftige Cash-Flow-Risiken aus bereits bestehenden Grundgeschäften oder geplanten Transaktionen zu sichern. Der „hedge effective“ Teil der Marktwertveränderungen der Derivate wird zunächst erfolgsneutral in der Kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der nicht durch das Grundgeschäft gedeckte („hedge ineffective“) Teil der Marktwertveränderungen wird unmittelbar im Ergebnis berücksichtigt. Kann entgegen der bei Linde üblichen Praxis kein Hedge Accounting angewendet werden, wird die Marktwertveränderung derivativer Finanzinstrumente ergebniswirksam erfasst. Nach IAS 39 werden in hybriden Verträgen enthaltene eingebettete Derivate gesondert als derivative Finanzinstrumente behandelt. Für nähere Angaben zum Risikomanagement und zu den bilanziellen Auswirkungen von derivativen Finanzinstrumenten siehe Anhang, Ziffer [36]. Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend IAS 12 (revised 2000) Income Taxes nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode für sämtliche temporären Differenzen zwischen den steuerlichen und den IFRS-Wertansätzen sowie auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf dem in IAS 19 (revised 2000) Employee Benefits vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Altersversorgung (Projected Unit Credit Method). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrundlagen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erst erfolgswirksam verrechnet, wenn sie außerhalb einer Bandbreite von zehn Prozent des Verpflichtungsumfangs liegen. In diesem Fall werden sie über die künftige durchschnittliche Restdienstzeit der Belegschaft verteilt. Der Aufwand aus der Dotierung der Pensionsrückstellungen einschließlich des enthaltenen Zinsanteils wird den Kosten der Funktionsbereiche zugeordnet. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 161 Gemäß IAS 37 Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets werden die übrigen Rückstellungen gebildet, soweit eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Rückstellungen für Gewährleistungsansprüche werden unter Zugrundelegung des bisherigen bzw. des geschätzten zukünftigen Schadenverlaufs gebildet. Rückbauverpflichtungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung mit dem abgezinsten Wert der Verpflichtung aktiviert und gleichzeitig – in entsprechender Höhe – zurückgestellt. Über die anfallenden Abschreibungen des Aktivpostens und der Aufzinsung der Rückstellung wird der Aufwand auf die Perioden der Nutzung verteilt. Die Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Differenzen zwischen historischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag werden entsprechend der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Finanzverbindlichkeiten, die als gesichertes Grundgeschäft in einen Fair Value Hedge einbezogen sind, werden in Bezug auf das gesicherte Risiko zum Marktwert bilanziert. Die Verbindlichkeiten werden zum Nennwert oder zum Rückzahlungsbetrag bilanziert. Leasingverträge werden als „Finance Leases“ klassifiziert, wenn dem Leasingnehmer das wirtschaftliche Eigentum zuzurechnen ist. Alle anderen Leasinggeschäfte sind so genannte „Operating Leases“. Die Gesellschaften des Linde Konzerns schließen Verträge als Leasinggeber und Leasingnehmer. Sofern Linde als Leasinggeber Finance Leases eingeht, werden die zukünftig vom Kunden zu zahlenden Leasingraten als Forderungen aus Finanzdienstleistungen in Höhe des Nettobetrages bilanziert. Die Zinserträge werden über die Berichtsperioden verteilt, so dass eine konstante Rendite auf das ausstehende Nettoinvestment aus Leasingtransaktionen erzielt wird. Wenn Linde im Wege des Finance Lease Leasingobjekte selbst anmietet, werden diese zu Vertragsbeginn zum Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen bzw. dem niedrigeren Marktwert im Mietvermögen ausgewiesen und die korrespondierenden Verbindlichkeiten gegenüber dem Leasinggeber als Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in der Bilanz gezeigt. Die Abschreibung des Mietvermögens und die Auflösung der Verbindlichkeit erfolgen über die Vertragslaufzeit. Die Differenz zwischen der gesamten Leasingverpflichtung und dem Marktwert des Leasingobjekts entspricht den Finanzierungskosten, welche über die Laufzeit des Leasingvertrags erfolgswirksam verteilt werden, so dass über die Perioden ein konstanter Zinssatz auf die verbleibende Schuld entsteht. Verbleibt das wirtschaftliche Eigentum an den vermieteten Gegenständen bei Linde als Leasinggeber (Operating Leases), werden diese unter entsprechender Kennzeichnung als Mietvermögen in der Bilanz separat ausgewiesen. Die Leasinggegenstände werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und entsprechend den Bilanzierungsgrundsätzen für Sachanlagen abgeschrieben. Mieterlöse werden über die Vertragslaufzeit linear berücksichtigt. Die im Rahmen von Operating Leases von Linde selbst geleisteten Miet- und Leasingzahlungen werden linear über die Vertragslaufzeit erfolgswirksam erfasst. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 162 Zur Absatzunterstützung verleasen die Gesellschaften der Linde AG kurz- und langfristig verschiedene Linde-Produkte, im Wesentlichen Flurförderzeuge, an ihre Kunden (Absatzleasing). Bei der Kurzfristvermietung wird direkt an den Kunden vermietet, wobei das wirtschaftliche Eigentum bei Linde liegt. Die Gegenstände werden als Mietvermögen in der Bilanz gesondert ausgewiesen. Kurzfristige Verträge werden über Laufzeiten von einem Tag bis zu einem Jahr geschlossen. Bei langfristigen Mietverträgen werden die Flurförderzeuge grundsätzlich an Leasinggesellschaften verkauft. Der Gegenstand wird dann entweder von Linde-Konzerngesellschaften zurückgemietet und im Wege der Untervermietung dem Kunden überlassen („Sale-Leaseback-Sublease“) oder die Leasinggesellschaft schließt selbst den Kundenmietvertrag. Langfristige Verträge laufen im Wesentlichen zwischen vier und sechs Jahre. Teilweise enthalten die Verträge Verlängerungs- und Kaufoptionen, welche in der Regel nicht günstig sind. Sofern die Linde-Konzerngesellschaft in den Fällen des „Sale-Leaseback-Sublease“ Chancen und Risiken aus der Rückmietung trägt, sind die Gegenstände im Anlagevermögen (Mietvermögen) zu zeigen. Können Chancen und Risiken an den Endkunden weitergegeben werden, führt dies bei Linde zum Ausweis einer Forderung aus Finanzdienstleistungen. Die Refinanzierung dieser langfristigen Kundenverträge erfolgt grundsätzlich laufzeitkongruent und ist als Verbindlichkeit aus Finanzdienstleistungen passiviert. Die Veräußerungsgewinne werden über die Vertragslaufzeit abgegrenzt, soweit Chancen und Risiken bei Linde verbleiben. Im Rahmen des Finanzdienstleistungsgeschäfts von Linde werden auch Flurförderzeuge an Leasinggesellschaften veräußert, die dann im Anschluss Leasingverträge direkt mit dem Endkunden eingehen. Sofern Linde hierbei Restwertgarantien von mehr als 10 Prozent des Objektwertes gibt, werden diese Umsätze unter analoger Anwendung der Leasingvorschriften für Operating Leases bilanziert. Zum Verkaufszeitpunkt werden die Fahrzeuge zu Herstellungskosten aktiviert und über den Zeitraum bis zur erstmöglichen Inanspruchnahme auf den garantierten Restwert abgeschrieben. Die Verkaufserlöse werden korrespondierend abgegrenzt und in Höhe der Restwertverpflichtung eine Verbindlichkeit aus Finanzdienstleistungen passiviert. Daneben mieten Linde-Gesellschaften Gebäude, Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen zur eigenen Nutzung (Beschaffungsleasing). Diese Miet- und Leasingvereinbarungen sind überwiegend Operating Leases und haben Laufzeiten zwischen 1 und 35 Jahren. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 163 [7] Umstellung des Konzernabschlusses Der Linde-Konzernabschluss wurde zum 31. Dezember 2001 so aufgestellt, als ob IFRS schon immer angewendet worden wären. Die sich ergebenden Unterschiedsbeträge zum 1. Januar 2001 gegenüber dem Konzernabschluss nach HGB wurden entsprechend SIC 8 (SIC – Standing Interpretations Committee) First-Time Application of IAS´s as the Primary Basis of Accounting ergebnisneutral in das Eigenkapital eingestellt bzw. mit diesem verrechnet. Die Umstellung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2001 hat sich auf die Konzernbilanz wie folgt ausgewirkt: IFRS HGB Veränderung in Mio. € Aktiva Immaterielle Vermögenswerte 3.327 3.326 1 Sachanlagen 4.417 4.339 78 Finanzanlagen 199 191 8 Mietvermögen 601 – 601 Anlagevermögen 8.544 7.856 688 Vorräte (HGB abzgl. erhaltener Anzahlungen) 1.047 852 195 176 Forderungen aus Finanzdienstleistungen Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1) Wertpapiere und flüssige Mittel Umlaufvermögen Latente Steuern und Rechnungsabgrenzungsposten 176 – 2.402 2.285 117 531 424 107 4.156 3.561 595 168 49 119 12.868 11.466 1.402 Eigenkapital (inkl. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter) 2) 4.356 4.276 80 Rückstellungen und Latente Steuern 2.420 2.217 203 Finanzschulden 3.795 3.798 –3 543 – 543 1.486 1.110 376 268 65 203 12.868 11.466 1.402 Bilanzsumme Passiva Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen Übrige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme 1) Inkl. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. 2) Posten aus Übersichtsgründen zusammengefasst. 220 Weitere Angaben Erläuterungen zur Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS Konzernbilanz 31. 12. 2001 (zusammengefasst) 210 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 164 Im Einzelnen liegen den Veränderungen der Konzernbilanz folgende wesentliche Abweichungen von den bislang angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde: Anlagevermögen in Mio. € Anlagevermögen zum 31. 12. 2001 nach HGB Aktivierung von Geschäfts- oder Firmenwerten, die nach HGB mit den Rücklagen verrechnet wurden Korrektur von aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerten infolge der Anwendung von Purchase Accounting 7.856 84 –203 Neubewertung von Sachanlagevermögen im Rahmen von Purchase Accounting 131 Aktivierung von Entwicklungskosten 105 Anpassung von Nutzungsdauern und steuerlichen Abschreibungen, Umgliederungen Mietvermögen Anlagevermögen zum 31. 12. 2001 nach IFRS 96 475 8.544 Nach IAS 22 (revised 1998) Business Combinations sind Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben nach dem 1. Januar 1995 zu aktivieren und nicht mit den Gewinnrücklagen zu verrechnen. Dies führt zu einer Erhöhung der immateriellen Vermögenswerte um 84 Mio. €. Die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte sind zum Erwerbszeitpunkt mit dem Zeitwert zu bewerten. Dies bewirkt im Linde Konzern – unter Berücksichtigung der aufgelaufenen Abschreibungen seit dem Erwerb – eine Erhöhung der Sachanlagen um 131 Mio. € sowie eine Verminderung der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte um 203 Mio. €. Die unterschiedlichen Wertgrößen ergeben sich aus den unterschiedlichen Nutzungsdauern. Nach IAS 38 Intangible Assets sind Entwicklungskosten für Flurförderzeuge im Unternehmensbereich Material Handling in Höhe von 105 Mio. € anzusetzen. Die aktivierten Entwicklungskosten werden ab dem Produktionsstart planmäßig über einen Zeitraum von 5 Jahren abgeschrieben. Ferner sind die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen nach IFRS grundsätzlich linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer vorzunehmen. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass die Umstellung von der degressiven auf die lineare Abschreibung auf Sachanlagen erst ab dem Zugangsjahr 1998 vorgenommen und somit für den Altbestand von einer entsprechenden Eigenkapitalmehrung abgesehen wurde. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 165 Nach IAS 17 (revised 1997) Leases sind vermietete Gegenstände in einer gesonderten Position innerhalb des Anlagevermögens auszuweisen. Bei Mietvermögen, das bereits nach HGB zu aktivieren war, führt dies zu einem gesonderten Ausweis innerhalb des Anlagevermögens in Höhe von 126 Mio. €. Darüber hinaus ist nach IFRS Mietvermögen in Höhe von 475 Mio. € erstmals zu aktivieren. Diese Erhöhung des Mietvermögens resultiert einerseits insbesondere aus der Zurechnung von wirtschaftlichem Eigentum im Rahmen der Langfristvermietung des Unternehmensbereichs Material Handling. Andererseits handelt es sich um bereits verkaufte Flurförderzeuge, die im Gegensatz zu deutschen Vorschriften weiterhin im Konzernabschluss von Linde ausgewiesen werden müssen, da seitens Linde Restwertgarantien gegeben wurden. Vorräte in Mio. € Vorräte (abzgl. erhaltener Anzahlungen) zum 31.12.2001 nach HGB Rücknahme der Verrechnung der erhaltenen Anzahlungen 852 914 Bilanzierung von langfristigen Fertigungsaufträgen unter Forderungen –391 Anpassung einer in HGB quotal konsolidierten Projektgesellschaft, die nach IFRS nach der Equity-Methode bewertet wird –359 Sonstige Anpassungen, Umgliederungen Vorräte zum 31.12.2001 nach IFRS 31 1.047 Nach internationalen Rechnungslegungsstandards können erhaltene Anzahlungen nicht wie nach HGB von den Vorräten abgesetzt werden. Entsprechend IAS 11 (revised 1993) Construction Contracts werden langfristige Fertigungsaufträge bei Anwendung der Percentage-of-Completion-Methode nicht unter den Vorräten, sondern unter den Forderungen ausgewiesen. Daraus resultiert eine Verringerung der Vorräte um 391 Mio. €. Die sonstigen Anpassungen betreffen neben Umgliederungen ins Anlagevermögen insbesondere die Rücknahme von Wertberichtigungen, die nach HGB aufgrund des strengen Niederstwertprinzips vorgenommen wurden. Forderungen aus Finanzdienstleistungen Die Forderungen von 176 Mio. € ergeben sich aus den im Wege des Sale-Leaseback-Sublease refinanzierten vermieteten Flurförderzeugen, wobei im Wesentlichen alle mit dem rechtlichen Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Endkunden übergegangen sind. Dies führt nach deutschen Vorschriften nicht zum Ansatz eines Vermögensgegenstands. Nach IAS 17 (revised 1997) Leases hat der Leasinggeber in diesen Fällen Vermögenswerte als Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswerts aus dem Leasingverhältnis zu bilanzieren. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 166 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte in Mio. € Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte zum 31.12.2001 nach HGB Forderungen aufgrund der Anwendung der PoC-Methode 2.285 43 Marktwertbewertung derivativer Finanzinstrumente, Zinsabgrenzungen 141 Sonstige Anpassungen, Umgliederungen –67 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte zum 31.12.2001 nach IFRS 2.402 Die Forderungen aufgrund der Anwendung der PoC-Methode stellen den Betrag der zum Bilanzstichtag erbrachten kumulierten Leistungen im Anlagenbau abzüglich erhaltener Anzahlungen dar. Nach IFRS gelten die Prinzipien der umfassenden Bilanzierung aller Finanzderivate sowie der Marktbewertung. In diesem Zusammenhang sind sowohl die positiven wie die negativen Marktwerte der Derivate (insbesondere Swap- und Devisentermingeschäfte) anzusetzen. Wertpapiere und flüssige Mittel Die Erhöhung des Postens Wertpapiere und flüssige Mittel ergibt sich insbesondere aus der Marktbewertung der Available-for-sale-Wertpapiere zum Bilanzstichtag. Latente Steuern und aktive Rechnungsabgrenzungsposten Die Erhöhung des Postens gegenüber HGB entfällt im Wesentlichen auf aktive latente Steuern. Nach HGB sind passive latente Steuern sowie die aktiven latenten Steuern auf Konsolidierungen anzusetzen. Für den Ansatz der übrigen aktiven latenten Steuern besteht ein Wahlrecht. Nach IFRS gilt dagegen eine generelle Bilanzierungspflicht von aktiven und passiven latenten Steuern. Nach IFRS erhöhen sich die aktiven latenten Steuern nach Verrechnung aufrechenbarer passiver latenter Steuern um 128 Mio. €. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 167 Rückstellungen in Mio. € Rückstellungen zum 31. 12. 2001 nach HGB Erhöhung der Pensionsrückstellungen Erhöhung der Rückstellung für latente Steuern *) Sonstige Anpassungen, Umgliederungen Rückstellungen zum 31.12. 2001 nach IFRS 2.217 221 39 –57 2.420 *) Soweit nicht mit aktiven latenten Steuern verrechnet. Bei den Pensionsrückstellungen erfolgt die Bewertung leistungsorientierter Zusagen mittels des Anwartschaftsbarwertverfahrens, das zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen berücksichtigt. Rückstellungen dürfen nach IFRS nur dann angesetzt werden, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten besteht und eine Inanspruchnahme wahrscheinlich („more likely than not“) ist. Die nach HGB möglichen Aufwandsrückstellungen sind nach IFRS nicht zulässig und wurden eliminiert. Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen Die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen resultiert aus der Aktivierung von Mietvermögen und Forderungen aus Finanzdienstleistungen. Darüber hinaus werden hier Restwerte aus Verkäufen mit Restwertgarantien passiviert. Übrige Verbindlichkeiten in Mio. € Übrige Verbindlichkeiten zum 31. 12. 2001 nach HGB 1.110 Umgliederung erhaltener Anzahlungen auf Bestellungen 213 Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente, Zinsabgrenzungen 160 Übrige Anpassungen, Umgliederungen Übrige Verbindlichkeiten zum 31. 12. 2001 nach IFRS 3 1.486 Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen betreffen überwiegend Anzahlungen im langfristigen Anlagenbau, die über den jeweiligen Anarbeitungsgrad hinausgehen und nicht mit den Forderungen aus PoC verrechnet werden können. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 50 Leading technologies 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 168 Passiver Rechnungsabgrenzungsposten in Mio. € Rechnungsabgrenzungsposten zum 31. 12. 2001 nach HGB 65 Umsatz- und Gewinnabgrenzung aus Finanzdienstleistungen 217 Umgliederung –14 Rechnungsabgrenzungsposten zum 31. 12. 2001 nach IFRS 268 Im Unterschied zum HGB verlangt IFRS für Verkäufe, bei denen Linde Restwertgarantien eingegangen ist, dass der Umsatz und das Ergebnis linear über die Laufzeit abzugrenzen sind. Außerdem dürfen Gewinne aus Sale-Leaseback-Geschäften im Rahmen der Vermietung von Flurförderzeugen nur zeitanteilig vereinnahmt werden. Eigenkapital Nach IFRS erhöht sich das Eigenkapital zum 31. Dezember 2001 im Vergleich zum HGB um 80 Mio. €. Die nachfolgende Übersicht zeigt eine zusammengefasste Aufstellung der Ansatz- und Bewertungsunterschiede zwischen HGB und IFRS, die das Eigenkapital zum 31. Dezember 2001 von HGB auf IFRS überleitet: in Mio. € Eigenkapital zum 31.12.2001 nach HGB* Finanzdienstleistungen Umsatz- und Ergebnisabgrenzung im Rahmen der sog. Kundenfinanzierung im Unternehmensbereich Material Handling 4.276 –119 Wertpapiere Bewertung von Spezialfonds zu Marktwerten 113 Latente Steuern Ansatz von aktiven latenten Steuern saldiert mit nicht verrechenbaren passiven latenten Steuern 89 Pensionen Berechnung der Pensionen entsprechend IAS 19 –221 Entwicklungskosten Aktivierung von Entwicklungskosten im Unternehmensbereich Material Handling 105 Geschäfts- oder Firmenwert Korrektur der nach HGB vorgenommenen Verrechnung mit den Gewinnrücklagen 84 Purchase Accounting Umgliederungen und Bewertungsanpassungen im Rahmen des Purchase Accounting (Sachanlagen/Geschäfts- oder Firmenwerte) Sonstige Posten Korrektur von nur steuerlich bedingten Abschreibungen, Wertabschlägen und sog. Aufwandsrückstellungen u.a. Eigenkapital zum 31.12.2001 nach IFRS* * Inkl. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter. –72 101 4.356 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 169 Im Zusammenhang mit der IFRS-bedingten Eigenkapitalerhöhung ist zu berücksichtigen, dass die Umstellung von der degressiven auf die lineare Abschreibung auf Sachanlagen erst ab dem Zugangsjahr 1998 vorgenommen und somit für den Altbestand von einer entsprechenden Eigenkapitalmehrung abgesehen wurde. Die umstellungsbedingte Einmalbelastung des Konzerneigenkapitals aufgrund der Abgrenzungen im Rahmen der Finanzdienstleistungen im Unternehmensbereich Material Handling wird durch gewinnerhöhende Auflösung künftig rückgängig gemacht. Jahresüberschuss 2001 Der Jahresüberschuss 2001 (vor Anteilen anderer Gesellschafter) nach IFRS ist um 43 Mio. € niedriger ausgefallen als nach HGB. Hierin wirken sich insbesondere Einmaleffekte infolge der Umstellung von HGB auf IFRS sowie Sondereinflüsse aus. Die Überleitung auf den Jahresüberschuss nach IFRS ergibt sich im Einzelnen wie folgt: in Mio. € Jahresüberschuss 2001 nach HGB Abschreibung von Geschäfts- oder Firmenwerten 289 –6 Abschreibung von Sachanlagen im Rahmen des Purchase Accounting –17 Sondereinfluss Finanzdienstleistungen –16 Ergebnisunterschiede aufgrund zwingender Anwendung der Percentage-of-Completion-Methode (Einmaleffekt aus Unterschied zur Completed-Contract-Methode nach HGB) –18 Konsolidierungsanpassungen (Sondereinfluss aufgrund Anwendung der Percentage-of-Completion-Methode) –15 Aktivierung von Entwicklungskosten Sonstige Ansatz- und Bewertungsunterschiede Latente Steuern auf Ergebnisunterschiede Jahresüberschuss vor Anteilen anderer Gesellschafter 2001 nach IFRS 8 6 15 246 10 Vorstand 170 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung [8] Umsatzerlöse Die Umsätze und ihre Entwicklung nach Unternehmensbereichen und Regionen sind aus der Übersicht in der Segmentberichterstattung zu ersehen. Die Segmentberichterstattung ist Teil der ergänzenden Angaben gemäß dem IFRS Framework. Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2002 ergeben sich aus folgenden Tätigkeiten: in Mio. € Erlöse aus Verkauf von Produkten und Dienstleistungen Erlöse aus langfristiger Auftragsfertigung Umsatzerlöse 2002 2001 7.931 7.997 795 836 8.726 8.833 Im Rahmen der langfristigen Auftragsfertigung wurden im Berichtsjahr aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von 795 Mio. € (Vj. 836 Mio. €) nach der Percentage-of-Completion-Methode erzielt. [9] Kosten der umgesetzten Leistungen In den Kosten der umgesetzten Leistungen werden die Kosten der umgesetzten Erzeugnisse und Dienstleistungen sowie die Einstandskosten der verkauften Handelswaren ausgewiesen. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren Kosten wie Material-, Personal- und Energiekosten auch die Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen. [10] Forschungs- und Entwicklungskosten In den Forschungs- und Entwicklungskosten sind neben den Forschungs- und nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten auch die Abschreibungen von aktivierten Entwicklungskosten in Höhe von 38 Mio. € (Vj. 38 Mio. €) enthalten. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 171 [11] Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen Sonstige betriebliche Erträge 2002 2001 Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens 34 53 Nebenerlöse 22 18 Erträge aus abgeschriebenen Forderungen 14 1 in Mio. € Erträge aus Währungsdifferenzen 55 18 Auflösung von Rückstellungen 43 48 Übrige betriebliche Erträge 108 77 Sonstige betriebliche Erträge 276 215 Sonstige betriebliche Aufwendungen 2002 2001 in Mio. € Altersteilzeitaufwendungen 14 11 Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens 13 17 Aufwendungen aus Währungsdifferenzen 80 44 Wertberichtigungen auf Forderungen, Zahlungsausfälle und Abschreibungen auf sonstiges Umlaufvermögen 44 46 Übrige betriebliche Aufwendungen 60 69 Sonstige betriebliche Aufwendungen 211 187 [12] Sondereinflüsse Das EBIT des Geschäftsjahres 2002 ist durch folgende Sondereinflüsse geprägt: Gewinn aus der Veräußerung einer Beteiligung. Im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Allianz AG hat Linde im Januar 2002 ihre über die Vermo Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf, gehaltene Beteiligung an der Dresdner Bank AG in Höhe von rund 1 Prozent zum Preis von 284 Mio. € an die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München veräußert und dabei einen steuerfreien Gewinn von 165 Mio. € erzielt. Aufwendungen aus Sonderrestrukturierungsprogrammen. Die von den Unternehmensbereichen aufgelegten Sonderrestrukturierungsprogramme umfassen eine Reihe von Restrukturierungen in Form von Teilstilllegungen und der Verschlankung von Produktionsstandorten sowie Personalabbau (auch durch Vorpensionierungen oder sogenannte Altersteilzeitmodelle). Diese und weitere Maßnahmen sind im Lagebericht genannt und zielen in ihrer Gesamtheit darauf, die Wettbewerbsfähigkeit des Linde Konzerns in Produktion, Vertrieb und Verwaltung nachhaltig zu stärken. Der im Konzernabschluss 2002 zu berücksichtigende Aufwand beträgt 137 Mio. €. Die Mitarbeiterzahl wird sich ab 2003 um etwa 2.000 Personen verringern. Die Sonderrestrukturierungsprogramme sowie die weiteren im Lagebericht beschriebenen Maßnahmen sollen insgesamt zu Einsparungen von rund 275 Mio. € pro Jahr führen. Im Jahr 2003 wollen wir bereits einen Teil der Einsparungen realisieren. Das gesamte Einsparvolumen wollen wir mit Ablauf des Jahres 2004 erreichen. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 172 Verluste aus Wertpapieren (Contractual Trust Arrangement – Linde Pensionsfonds). Im Zuge der Überlegungen zur Ausgestaltung der betrieblichen Altersversorgung bei Linde und in Zusammenhang mit dem Gewinn aus der Veräußerung der indirekten Beteiligung an der Dresdner Bank AG ist die Einrichtung eines Pension Trust vorgesehen. Dieser Fonds soll dazu dienen, einen Teil der Versorgungsverpflichtungen von inländischen Konzerngesellschaften des Linde Konzerns gemäß den Regelungen von IAS 19 (revised 2000) Employee Benefits zur Sicherung gegenüber den Berechtigten auszulagern. Für die damit einhergehenden Vermögensübertragungen sind als Wiederanlage von Teilen des Veräußerungsgewinns erstklassige inländische Wertpapiere angeschafft worden. Die Vermögensübertragungen sollen im Jahr 2003 erfolgen. Der Kursentwicklung der Wertpapiere wurde im Jahres- und Konzernabschluss der Linde AG Rechnung getragen. [13] Finanzergebnis in Mio. € Zinsen und ähnliche Erträge 2002 2001 65 62 davon aus verbundenen Unternehmen 1 Mio. € (Vj. 1 Mio. €) Zinsen und ähnliche Aufwendungen –235 –271 Zinsergebnis –170 –209 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen – 5 Erträge aus Beteiligungen 3 2 Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 2 2 Aufwendungen aus Verlustübernahmen –1 –1 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens –1 –2 3 1 –167 –203 davon aus verbundenen Unternehmen 1 Mio. € (Vj. 0 Mio. €) Übriges Beteiligungsergebnis Finanzergebnis In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus Währungsdifferenzen aus Finanzierungen in Höhe von 19 Mio. € (Vj. 14 Mio. €) enthalten. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 173 [14] Ertragsteuern Nach ihrer Herkunft gliedern sich die Aufwendungen des Linde Konzerns aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag wie folgt: in Mio. € 2002 2001 Laufende Steuern 170 164 Latente Steuern –55 37 Ertragsteuern 115 201 Der ausgewiesene Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr 2002 in Höhe von 115 Mio. € ist um 22 Mio. € niedriger als der erwartete Ertragsteueraufwand in Höhe von 137 Mio. €, der sich theoretisch bei Anwendung des inländischen Steuersatzes von ca. 39 Prozent auf das Ergebnis vor Ertragsteuern des Konzerns ergeben würde. Der Unterschied zwischen erwartetem und ausgewiesenem Ertragsteueraufwand ist auf folgende Ursachen zurückzuführen: in Mio. € Ergebnis vor Ertragsteuern 2002 2001 356 447 39 % 39 % Erwarteter Ertragsteueraufwand 137 172 Steuersatzunterschiede Ausland –33 –28 Ertragsteuersatz (inkl. Gewerbesteuer) der Linde AG Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte 32 30 –65 –11 Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen 21 27 Veränderung von anderen permanenten Differenzen Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge 18 – Effekt aus Steuersatzänderungen 4 1 Sonstige Abweichungen 1 10 Ausgewiesener Ertragsteueraufwand Effektive Steuerbelastung 115 201 32 % 45 % 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 174 Durch die in Deutschland zum 1. Januar 2001 in Kraft getretene Reform des Körperschaftsteuergesetzes gilt seit diesem Zeitpunkt ein Körperschaftsteuersatz von einheitlich 25 Prozent. Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbeertragsteuersatzes sowie des Solidaritätszuschlags ermittelt sich für inländische Unternehmen ein Steuersatz von 39 Prozent. Aufgrund des Flutopfersolidaritätsgesetzes erhöht sich der Körperschaftsteuersatz einmalig für das Geschäftsjahr 2003 auf 26,5 Prozent. Aus der damit verbundenen Umbewertung der latenten Steuern, die dem geänderten Steuersatz unterliegen, resultiert ein Steueraufwand von 1 Mio. €. Die Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 16 Prozent und 43 Prozent. Auf thesaurierte Gewinne ausländischer Tochterunternehmen in Höhe von 1,139 Mrd. € wurden keine latenten Steuern berechnet, da die Gewinne auf unbestimmte Zeit reinvestiert werden. Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern: in Mio. € 2002 2001 Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Aktive latente Steuern Passive latente Steuern 80 637 76 673 3 14 – 12 Umlaufvermögen 124 163 126 124 Rückstellungen 188 49 168 85 Verbindlichkeiten 317 59 310 39 Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 148 – 138 – Sicherheitsabschlag –73 – –72 – –643 –643 –610 –610 144 279 136 323 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Finanzanlagen Saldierungen Der Sicherheitsabschlag von 73 Mio. € (Vj. 72 Mio. €) wurde auf potenzielle Steuerersparnisse in Höhe von 203 Mio. € (Vj. 170 Mio. €) gebildet, da die Nutzung der zugrunde liegenden steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften (182 Mio. €; Vj. 152 Mio. €) und abzugsfähigen temporären Differenzen (21 Mio. €; Vj. 18 Mio. €) nicht wahrscheinlich ist. Von diesem Gesamtbetrag an steuerlichen Verlustvorträgen und Steuergutschriften in Höhe von 182 Mio. € (Vj. 152 Mio. €) sind 84 Mio. € (Vj. 73 Mio. €) bis zu zehn Jahre und 98 Mio. € (Vj. 79 Mio. €) länger als zehn Jahre vortragbar. Im Geschäftsjahr 2002 konnten steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 2 Mio. € genutzt werden, für die in Vorjahren keine aktiven latenten Steuern angesetzt waren. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 175 Bestand an noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen 2002 2001 Bis zu 10 Jahre vortragsfähig 97 105 Über 10 Jahre vortragsfähig 158 201 in Mio. € Unbegrenzt vortragsfähig 148 51 403 357 [15] Anteile anderer Gesellschafter Im Jahresüberschuss vor Anteilen anderer Gesellschafter des Konzerns sind auf andere Gesellschafter entfallende Gewinnanteile in Höhe von 1 Mio. € (Vj. 5 Mio. €) enthalten. [16] Ergebnis je Aktie 2002 Jahresüberschuss in Mio. € Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien 2001 240 241 119.262.134 119.262.134 2,01 2,02 Ergebnis je Aktie in € Ein verwässertes Ergebnis je Aktie ergibt sich weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 176 [17] Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. € Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen 2002 2001 3.543 3.921 250 211 Materialaufwand 3.793 4.132 Löhne und Gehälter 1.725 1.745 Soziale Abgaben 381 377 Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 126 125 2.232 2.247 Geschäfts- oder Firmenwerte 118 114 Übrige immaterielle Vermögenswerte 66 65 550 555 davon für Altersversorgung 123 Mio. € (Vj. 121 Mio. €) Personalaufwand Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen Mietvermögen 160 135 894 869 Geschäfts- oder Firmenwerte 6 – Übrige immaterielle Vermögenswerte – – 13 – Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen Mietvermögen – – Finanzanlagen 6 1 Abschreibungen 25 1 919 870 Die außerplanmäßigen Abschreibungen (Impairmenttest) auf Geschäfts- oder Firmenwerte betreffen den Unternehmensbereich Material Handling, die auf Sachanlagen den Geschäftsbereich Linde Engineering. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz [18] Geschäfts- oder Firmenwerte/Immaterielle Vermögenswerte In den Geschäfts- oder Firmenwerten ist der fortgeschriebene Geschäftswert in Zusammenhang mit der Akquisition der AGA-Gruppe mit einem Restbuchwert in Höhe von 2.637 Mio. € (Vj. 2.709 Mio. €) enthalten. Unter den übrigen immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 225 Mio. € (Vj. 219 Mio. €) werden insbesondere aktivierte Entwicklungskosten des Unternehmensbereichs Material Handling (106 Mio. €; Vj. 105 Mio. €) sowie Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen und sonstige Rechte (119 Mio. €; Vj. 114 Mio. €) ausgewiesen. Hinsichtlich der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte verweisen wir auf die Entwicklung des Konzernanlagevermögens. [19] Sachanlagen Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Positionen des Sachanlagevermögens sowie ihre Entwicklung im Berichtsjahr ist in der Entwicklung des Konzernanlagevermögens enthalten. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Sachanlagevermögens wurden im Geschäftsjahr um Zuschüsse in Höhe von 5 Mio. € (Vj. 12 Mio. €) gekürzt. [20] Beteiligungen an assoziierten Unternehmen/Übrige Finanzanlagen Die Aufgliederung der Posten des Finanzanlagevermögens ist in der Entwicklung des Konzernanlagevermögens enthalten. Die wesentlichen assoziierten Unternehmen sind im Anhang unter Ziffer [46] aufgelistet. 210 220 Weitere Angaben 177 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 178 [21] Mietvermögen Im Mietvermögen sind Vermögenswerte aufgrund folgender Vertragsarten enthalten: in Mio. € Operating Leases als Leasinggeber 2002 Grundstücke und Bauten Verkauf mit Restwertgarantien 2001 2002 Finance Leases als Leasingnehmer Gesamt 2001 2002 2001 2002 2001 – – – – 22 18 22 18 292 339 213 207 4 3 509 549 Technische Anlagen 8 11 – – 11 14 19 25 Betriebs- und Geschäftsausstattung – – – – 16 9 16 9 300 350 213 207 53 44 566 601 Flurförderzeuge Im Rahmen des Finanzdienstleistungsgeschäfts, bei dem der Linde Konzern den Kunden gegenüber direkt als Leasinggeber auftritt, werden Flurförderzeuge aus Operating Leases gemäß IAS 17 (revised 1997) Leases hier ausgewiesen. Daneben fallen unter diesen Posten auch Geräte, die an Leasinggesellschaften veräußert wurden, bei denen jedoch Linde bestimmte Restwerte garantiert. Aus geänderten Einschätzungen bezüglich der erzielbaren Restwerte von vermieteten Gegenständen ergaben sich im Berichtsjahr keine Abschreibungen (Vj. 3 Mio. €). Dem Mietvermögen aus Operating Leases liegen zum einen vermietete Objekte in Höhe von 136 Mio. € (Vj. 132 Mio. €) zugrunde, deren Finanzierung hauptsächlich mit eigenen Mitteln erfolgt. Zum anderen sind vermietete Objekte in Höhe von 164 Mio. € (Vj. 218 Mio. €) enthalten, die über Sale-Leaseback-Geschäfte mit Leasinggesellschaften refinanziert wurden. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 179 Aus Operating Leases resultieren unkündbare Mieteinzahlungen von Kunden in Höhe von 181 Mio. € (Vj. 265 Mio. €). Die Summe der Einzahlungen aus diesen künftigen Mindestleasingzahlungen setzt sich nach Fälligkeit wie folgt zusammen: in Mio. € 31. 12. 2002 31. 12. 2001 Einzahlungen aus künftigen Mindestleasingzahlungen fällig innerhalb eines Jahres fällig zwischen einem und fünf Jahren fällig nach mehr als fünf Jahren 58 101 120 163 3 1 181 265 Die im Rahmen von Finance Leases gemieteten Gebäude, Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen werden ebenfalls hier ausgewiesen. Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten sind unter dem Posten Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen bilanziert. Das zugrunde liegende Mietvermögen beträgt im Geschäftsjahr insgesamt 53 Mio. € (Vj. 44 Mio. €); die entsprechenden Abschreibungen belaufen sich auf 9 Mio. € (Vj. 7 Mio. €). Das Vermögen betrifft im Wesentlichen gemietete Gebäude der STILL–Niederlassungen in Deutschland. Bedingte Leasingzahlungen, vornehmlich basierend auf genutzten Betriebsstunden, werden erfolgswirksam vereinnahmt und waren im Berichtszeitraum von nicht wesentlicher Höhe. Hinsichtlich der Entwicklung des Mietvermögens verweisen wir auf die Entwicklung des Konzernanlagevermögens. [22] Vorräte in Mio. € 31. 12. 2002 31. 12. 2001 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 197 240 Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 182 174 Fertige Erzeugnisse 397 365 Waren 153 227 Geleistete Anzahlungen 65 41 994 1.047 Vom Gesamtbetrag wurden Vorräte in Höhe von 145 Mio. € (Vj. 107 Mio. €) zu ihrem Nettoveräußerungswert bilanziert. Die Wertminderung, bezogen auf den Bruttowert, betrug 33 Mio. € (Vj. 26 Mio. €). 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 50 Leading technologies 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 180 [23] Forderungen und sonstige Vermögenswerte in Mio. € Forderungen aus Finanzdienstleistungen 31. 12. 2002 31. 12. 2001 178 176 38 43 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus Percentage-of-Completion Forderungen gegen verbundene Unternehmen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5 7 57 36 übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.596 1.772 Gesamte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.696 1.858 651 544 Übrige Forderungen und Vermögenswerte Forderungen aus Finanzdienstleistungen Im Rahmen des Finanzdienstleistungsgeschäfts, bei dem Unternehmen des Linde Konzerns den Kunden gegenüber direkt als Leasinggeber auftreten, werden die Nettobeträge der Leasingzahlungen aus Finance Leases gemäß IAS 17 (revised 1997) Leases als Forderung ausgewiesen. Den Forderungen aus Finance Leases liegen die folgenden Daten zugrunde: in Mio. € Bruttoinvestitionen fällig innerhalb eines Jahres fällig zwischen einem und fünf Jahren fällig nach mehr als fünf Jahren Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen fällig innerhalb eines Jahres fällig zwischen einem und fünf Jahren 31. 12. 2002 31. 12. 2001 206 201 64 74 140 124 2 3 178 176 55 65 122 109 fällig nach mehr als fünf Jahren 1 2 Noch nicht realisierter Finanzertrag 28 25 Bestandteil der Bruttoinvestitionen sind die nicht garantierten Restwerte, die zugunsten des Leasinggebers anfallen, in Höhe von 27 Mio. € (Vj. 22 Mio. €). 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 181 In den Forderungen sind Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Untermietverhältnissen in Höhe von 179 Mio. € (Vj. 179 Mio. €) enthalten. Bedingte Leasingzahlungen, vornehmlich basierend auf genutzten Betriebsstunden, wurden erfolgswirksam vereinnahmt und waren im Berichtszeitraum von nicht wesentlicher Höhe. Forderungen aus Percentage-of-Completion Bei den Forderungen aus Percentage-of-Completion (PoC) wurden angefallene Auftragskosten einschließlich Ergebnisbeiträgen mit Anzahlungen verrechnet. Für langfristige Fertigungsaufträge wurden bis zum Bilanzstichtag angefallene Auftragskosten und ausgewiesene Gewinne von 958 Mio. € (Vj. 858 Mio. €) mit erhaltenen Anzahlungen in Höhe von 1.228 Mio. € (Vj. 948 Mio. €) verrechnet. Daraus resultieren Forderungen von 38 Mio. € (Vj. 43 Mio. €) und Verbindlichkeiten von 308 Mio. € (Vj. 133 Mio. €). Von Kunden wurden Beträge in unwesentlicher Höhe einbehalten. Übrige Forderungen und Vermögenswerte Die übrigen Forderungen und Vermögenswerte enthalten Marktwerte derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 173 Mio. € (Vj. 86 Mio. €), Zinsabgrenzungen aus Swaps in Höhe von 61 Mio. € (Vj. 55 Mio. €), Steuererstattungsansprüche in Höhe von 158 Mio. € (Vj. 124 Mio. €) sowie übrige Forderungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von 64 Mio. € (Vj. 24 Mio. €). Fristenspiegel 31. 12. 2002 31. 12. 2001 178 176 (123) (111) in Mio. € Forderungen aus Finanzdienstleistungen (davon Restlaufzeit > 1 Jahr) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus Percentage-of-Completion (davon Restlaufzeit > 1 Jahr) Forderungen gegen verbundene Unternehmen (davon Restlaufzeit > 1 Jahr) 38 43 (–) (–) 5 7 (–) (–) Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 57 36 – (–) (–) 1.596 1.772 (18) (42) 1.696 1.858 (18) (42) 651 544 (153) (76) (davon Restlaufzeit > 1 Jahr) übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – (davon Restlaufzeit > 1 Jahr) Gesamte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (davon Restlaufzeit > 1 Jahr) Übrige Forderungen und Vermögenswerte (davon Restlaufzeit > 1 Jahr) 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie 50 40 Im Gespräch Leading technologies 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 182 [24] Wertpapiere Der Ausweis beinhaltet wie im Vorjahr ausschließlich Available-for-sale-Wertpapiere. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Bestand an Available-for-sale-Wertpapieren des Konzerns: in Mio. € Anschaffungskosten Buchwert Abschreibungen Unrealisierter Gewinn (brutto) Unrealisierter Verlust (brutto) 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 Aktien 89 157 67 269 22 – – 116 – 4 Festverzinsliche Wertpapiere 44 83 46 84 – – 2 3 – 2 3 – 3 – – – – – – – 136 240 116 353 22 – 2 119 – 6 Fondsanteile Die Erlöse aus dem Verkauf von Available-for-sale-Wertpapieren beliefen sich im Geschäftsjahr auf 420 Mio. € (Vj. 80 Mio. €). Hieraus resultierten Buchgewinne in Höhe von 167 Mio. € (Vj. 3 Mio. €) und Buchverluste in Höhe von 9 Mio. € (Vj. 6 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2002 wurden aufgrund nachhaltiger Wertminderungen Abschreibungen auf Wertpapiere, die im Zusammenhang mit den Linde Pensionsfonds stehen, in Höhe von 22 Mio. € vorgenommen. Unter zusätzlicher Berücksichtigung der auf diese Wertpapiere entfallenden realisierten Kursverluste in Höhe von 7 Mio. € betragen die Verluste aus Wertpapieren im Zusammenhang mit den Linde Pensionsfonds im Geschäftsjahr 2002 insgesamt 29 Mio. €. [25] Flüssige Mittel Bei den Flüssigen Mitteln in Höhe von 364 Mio. € (Vj. 178 Mio. €) handelt es sich um Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Fälligkeit innerhalb von drei Monaten. [26] Rechnungsabgrenzungsposten Der gesamte Betrag ist innerhalb eines Jahres fällig. [27] Eigenkapital Die Veränderung des Eigenkapitals des Linde Konzerns ist in der Entwicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 183 Gezeichnetes Kapital Das Gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt gegenüber dem Vorjahr unverändert 305.311.063,04 €. Am Bilanzstichtag sind 119.262.134 Stückaktien ausgegeben, auf die ein anteiliger Betrag am Grundkapital von 2,56 € je Aktie entfällt. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Das genehmigte Kapital beträgt am Bilanzstichtag insgesamt unverändert 120 Mio. €. Dem Vorstand der Linde AG sind drei unterschiedlich ausgestaltete, jeweils bis zum 16. Mai 2005 laufende Ermächtigungen erteilt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch die Ausgabe neuer Aktien zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Mit dem Genehmigten Kapital I ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital gegen Bareinlagen um bis zu 40 Mio. € zu erhöhen. Für einen Betrag von 3,5 Mio. € kann das Bezugsrecht der Aktionäre zur Ausgabe von Belegschaftsaktien ausgeschlossen werden. Bei der weiteren Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlagen um bis zu 40 Mio. € ist ein Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre für einen Betrag von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals möglich, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet (Genehmigtes Kapital II). Mit dem Genehmigten Kapital III ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu 40 Mio. € zu erhöhen. Einschränkungen des Bezugsrechts der Aktionäre bestehen bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unternehmen. In allen Fällen kann das Bezugsrecht darüber hinaus für Spitzenbeträge sowie zur Gewährung von Bezugsrechten an Inhaber/Gläubiger ausgegebener Wandelschuldverschreibungen bzw. Optionsscheine ausgeschlossen werden. Das bedingte Kapital beträgt insgesamt 105,36 Mio. €. Zur Gewährung von Wandel- und/oder Optionsrechten auf neue Aktien der Gesellschaft an Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 750 Mio. bzw. 1 Mrd. €, die bis zum 17. Mai 2004 bzw. 16. Mai 2005 mit einer Laufzeit von längstens 20 Jahren begeben werden können, steht ein bedingtes Kapital von 40 Mio. € (Bedingtes Kapital 1999) bzw. 50 Mio. € (Bedingtes Kapital 2000) zur Verfügung. Von der Ermächtigung zur Ausgabe dieser Schuldverschreibungen hat der Vorstand keinen Gebrauch gemacht. Zur Bedienung des Linde Management Incentive Programmes (Aktienoptionsprogramm) steht ein bedingtes Kapital von 15,36 Mio. € zur Verfügung. Die Gesellschaft ist zudem ermächtigt, bis zum 31. Oktober 2003 eigene Aktien bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Das deutsche Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet Investoren, deren Stimmrechtsanteil an börsennotierten Gesellschaften bestimmte Schwellenwerte erreicht, zu einer Mitteilung an die Gesellschaft. Uns ist das Bestehen folgender Beteiligungen mitgeteilt worden: Die Commerzbank Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, hat uns gemäß § 41 Abs. 2 Satz 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr am 1. April 2002 10,04 Prozent der Stimmrechte an der Linde AG zustehen. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 184 Die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, hat uns gemäß § 41 Abs. 2 Satz 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr am 1. April 2002 10,38 Prozent der Stimmrechte an der Linde AG zustehen. Diese Stimmrechte sind ihr nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Ferner hat sie uns gemäß §§ 21 Abs. 1, 24 WpHG mitgeteilt, dass ihre Tochtergesellschaft DB Value GmbH, Norderfriedrichskoog, am 11. Oktober 2002 die Schwellen von 5 Prozent und 10 Prozent der Stimmrechte an der Linde AG überschritten hat und nunmehr einen Stimmrechtsanteil von 10,0006 Prozent hält. Die Allianz Aktiengesellschaft, München, hat uns gemäß § 41 Abs. 2 Satz 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr am 1. April 2002 12,62 Prozent der Stimmrechte an der Linde AG zustehen. Davon sind ihr 12,55 Prozent der Stimmrechte nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und 0,06 Prozent der Stimmrechte nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. Zugleich hat sie uns gemäß § 41 Abs. 2 Satz 1 WpHG in Verbindung mit § 24 WpHG mitgeteilt, dass der Alico-Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, München, am 1. April 2002 11,01 Prozent der Stimmrechte an der Linde AG zustehen. Ferner hat sie uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG in Verbindung mit § 24 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der AZ-LIN Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, München, an der Linde AG am 20. August 2002 die Schwellen von 5 Prozent und 10 Prozent überschritten hat und nun 11,01 Prozent beträgt. Die Allianz AG, München, hat uns darüber hinaus freiwillig bekannt gegeben, dass der Stimmrechtsanteil der Alico-Beteiligungsgesellschaft mbH, München, an der Linde AG weiterhin 11,01 Prozent beträgt. Seit dem 20. August 2002 werden diese Stimmrechte der Alico-Beteiligungsgesellschaft mbH jedoch in vollem Umfang nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien. Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen beinhalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Des Weiteren erfolgten in den Gewinnrücklagen die Verrechnungen aktiver und passiver Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung für Akquisitionen bis zum 31. Dezember 1994 sowie die erfolgsneutralen Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS. Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung In der Kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung sind die Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen und die Effekte aus der erfolgsneutralen Bewertung von Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten nach Steuern ausgewiesen. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 185 Die Bestandteile der Kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung haben sich wie folgt entwickelt: in Mio. € 2002 2001 Vor Steuern Steuereffekt Netto Vor Steuern Steuereffekt Netto –233 – –233 27 – 27 2 –1 1 –39 – –39 Realisierte Gewinne/Verluste aufgrund von Reklassifizierungen –113 – –113 3 – 3 Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Available-for-sale-Wertpapieren –111 –1 –112 –36 – –36 Veränderung der aufgelaufenen unrealisierten Gewinne/Verluste 5 – 5 –3 – –3 Realisierte Gewinne/Verluste aufgrund von Reklassifizierungen – – – –1 – –1 Unrealisierte Gewinne/ Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten 5 – 5 –4 – –4 Veränderung des Unterschieds aus Währungsumrechnung Veränderung der unrealisierten Gewinne/Verluste aus der Marktwertbewertung von Wertpapieren Veränderung der aufgelaufenen unrealisierten Gewinne/Verluste Veränderung der unrealisierten Gewinne/ Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten [28] Anteile anderer Gesellschafter Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital entfallen im Wesentlichen auf folgende Konzerngesellschaften: in Mio. € OM Carrelli Elevatori S.p.A., Lainate (Milano) Abelló Linde S.A., Barcelona Linde BOC Process Plants LLC, Wilmington Diverse andere Gesellschaften 31. 12. 2002 31. 12. 2001 1 16 16 13 5 – 11 14 33 43 31. 12. 2002 31. 12. 2001 1.023 1.010 [29] Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen in Mio. € Rückstellungen für Pensionen Rückstellungen für pensionsähnliche Verpflichtungen 55 53 1.078 1.063 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 186 Pensionsrückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter des Linde Konzerns sowie deren Hinterbliebene nach IAS 19 (revised 2000) Employee Benefits gebildet. Je nach rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen dabei unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Vergütung der Mitarbeiter basieren. Die pensionsähnlichen Verpflichtungen betreffen Überbrückungsgeldzahlungen in Deutschland sowie so genannte Abfertigungszahlungen im Ausland. Für die betriebliche Altersversorgung kann grundsätzlich zwischen beitrags- und leistungsdefinierten Versorgungssystemen differenziert werden. Bei beitragsdefinierten Versorgungsplänen („defined contribution plans“) geht das Unternehmen über die Entrichtung von Beitragszahlungen an einen externen Versorgungsträger hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein. Die Summe aller beitragsdefinierten Pensionsaufwendungen betrug 6 Mio. € im Geschäftsjahr 2002 (Vj. 5 Mio. €). Bei leistungsdefinierten Versorgungsplänen („defined benefit plans“) besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, die zugesagten Leistungen an aktive und frühere Mitarbeiter zu erfüllen, wobei zwischen rückstellungs- und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird. In Deutschland werden die Versorgungszusagen ausschließlich durch Dotierung von Rückstellungen finanziert. Über externe Versorgungsträger finanzierte Versorgungspläne bestehen im Ausland im Wesentlichen in Großbritannien, den Niederlanden, den USA, der Schweiz, Norwegen, Spanien und Finnland. Die Höhe der Pensionsverpflichtung (Versicherungsmathematischer Barwert der erdienten Versorgungsansprüche bzw. „Defined Benefit Obligation“/DBO) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind. Dabei spielen neben den Annahmen zur Lebenserwartung und Invalidisierung die folgenden Prämissen eine Rolle, die von der wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Landes abhängen, wobei für das Ausland verpflichtungsgewichtete Durchschnitte angegeben sind: Deutschland Abzinsungsfaktor Erwartete Vermögensrendite Übriges Europa USA Übrige Länder 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 5,75 % 6,00 % 4,20 % 5,60 % 6,70 % 7,30 % 8,70 % k.A. - - 6,40 % 6,30 % 8,30 % 9,10 % 11,00 % k.A. Anwartschaftsdynamik 2,75 % 3,00 % 2,70 % 3,50 % 4,00% 4,10 % 5,90 % k.A. Rentendynamik 1,75 % 2,00 % 1,90 % 2,20 % 3,00 % 3,20 % 3,50 % k.A. Die Anwartschaftsdynamik umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der Inflation und der wirtschaftlichen Situation jährlich geschätzt werden. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 Konzernabschluss 220 Weitere Angaben 187 Der sich nach der Projected Unit Credit Method ergebende versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen wird bei einem extern finanzierten Versorgungssystem in Höhe des Vermögens des externen Versorgungsträgers gekürzt. Übersteigt das Vermögen die Verpflichtungen aus den Pensionszusagen, wird nach IAS 19 (revised 2000) Employee Benefits regelmäßig ein Aktivposten ausgewiesen. Die Vorschrift des IAS 19.58 lässt im Fall der Überdeckung des Vermögens über die Verpflichtungen den Ansatz eines Vermögenswertes nur dann zu, wenn Linde als verpflichteter Arbeitgeber das Recht zur Auszahlung dieser Überdeckung oder der künftigen Beitragsermäßigungen hätte. Diese Fälle liegen im Linde Konzern nicht vor. Soweit das Vermögen die Verpflichtung nicht deckt, wird – nach Abzug von versicherungsmathematischen Verlusten – die Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert. Aus Erhöhungen oder Verminderungen entweder des Barwerts der leistungsdefinierten Verpflichtung oder des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens können versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste entstehen, deren Ursachen unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen sein können. Die Überprüfung der Notwendigkeit der Berücksichtigung von versicherungsmathematischen Gewinnen bzw. Verlusten erfolgt auf Basis der einzelnen Pläne gemäß dem Korridorverfahren. Finanzierungsstatus der leistungsdefinierten Pensionsverpflichtungen: in Mio. € Deutschland Übriges Europa USA Übrige Länder Gesamt 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 Versicherungsmathematischer Barwert der Versorgungszusagen (Defined Benefit Obligation) 941 901 789 734 73 75 6 5 1.809 1.715 Davon rückstellungsfinanzierte Versorgungsansprüche 941 901 69 74 – – 5 5 1.015 980 – – 720 660 73 75 1 – 794 735 Davon extern finanzierte Versorgungsansprüche Planvermögen zu Marktwerten Nettoverpflichtung Anpassungsbetrag aufgrund versicherungsmathematischer Gewinne (+)/Verluste (–) Nicht als Vermögenswert erfasst nach IAS 19.58 Bilanzwert zum 31.12. – – 603 611 49 63 1 – 653 674 941 901 186 123 24 12 5 5 1.156 1.041 –4 – –113 –23 –24 –8 – – –141 –31 – – 8 – – – – – 8 – 937 901 81 100 – 4 5 5 1.023 1.010 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 188 Portfoliostruktur des Pensionsvermögens 31. 12. 2002 31. 12. 2001 Aktien 39 % 46 % Festverzinsliche Wertpapiere 51 % 46 % Sonstiges 10 % 8% 100 % 100 % Der Posten Sonstiges umfasst im Wesentlichen Immobilien und Zahlungsmittel. Entwicklung des Pensionsvermögens im Jahr 2002 2002 in Mio. € Marktwert des Pensionsvermögens zu Beginn des Geschäftsjahres 674 Tatsächliche Erträge aus dem Fondsvermögen –47 Arbeitgeberbeiträge 51 Arbeitnehmerbeiträge 3 Auszahlungen an Begünstigte –32 Sonstige Veränderung einschließlich Währungseffekte 4 Marktwert des Pensionsvermögens zu Geschäftsjahresende 653 Die Rückstellung für Pensionen hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt: in Mio. € Bilanzwert zum 1. 1. Deutschland Übriges Europa USA Übrige Länder Gesamt 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 901 867 100 103 4 6 5 6 1.010 982 Pensionsaufwand 77 72 19 21 4 3 – – 100 96 Rentenzahlungen –41 –38 –3 –5 – – –1 –1 –45 –44 Beiträge an externe Versorgungsträger – – –43 –19 –8 –5 – – –51 –24 Nach IAS 19.58 nicht als Gewinn ausgewiesen – – 8 – – – – – 8 – Effekt der Wechselkursänderungen – – – – – – 1 – 1 – 937 901 81 100 – 4 5 5 1.023 1.010 Bilanzwert zum 31.12. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 Konzernabschluss 220 Weitere Angaben 189 Der Pensionsaufwand aus den leistungsdefinierten Pensionsplänen („defined benefit plans“) setzt sich wie folgt zusammen: in Mio. € Deutschland Übriges Europa USA Übrige Länder Gesamt 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 Laufender Dienstzeitaufwand 24 21 18 21 5 4 – – 47 46 Zinsaufwand 53 51 41 40 5 5 – – 99 96 – – –40 –40 –6 –6 – – –46 –46 77 72 19 21 4 3 – – 100 96 Erwartete Rendite aus Planvermögen Die tatsächlichen Verluste aus dem Planvermögen der externen Versorgungsträger betrugen 47 Mio. € im Geschäftsjahr 2002 (Vj. 22 Mio. €). Die Abweichung zu den erwarteten Vermögenserträgen resultierte hauptsächlich aus der weltweit rückläufigen Aktienmarktentwicklung. Die einzelnen Bestandteile des periodenbezogenen Nettopensionsaufwands des Folgejahres werden auf Basis schon bereits feststehender Daten errechnet. Der Aufwand für im Geschäftsjahr hinzuerworbene Versorgungsansprüche und der Zinsaufwand des jeweiligen Geschäftsjahres werden jedes Geschäftsjahr auf Basis der Vorjahres-DBO zum jeweiligen Bewertungsstichtag ermittelt. Die Berechnung der erwarteten Rendite des Fondsvermögens beruht auf dem im Vorjahr erwarteten Prozentsatz. Die Summe der noch nicht berücksichtigten Gewinne und Verluste, die 10 Prozent des höheren Werts von DBO oder Market-Related Value des Pensionsvermögens überschreitet, wird über die durchschnittliche Restdienstzeit der aktiven Mitarbeiter (allgemein 15 Jahre) getilgt. [30] Übrige Rückstellungen in Mio. € Anfangsbestand 1. 1. 2002 Konsolidierungskreisänderung*) Verbrauch Auflösung Rückstellungen für Steuern 130 –22 85 Verpflichtungen aus Liefergeschäften 180 –3 93 Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften 215 –23 58 Verpflichtungen aus dem Personalbereich 319 –5 168 Sonstige Verpflichtungen 190 2 155 Sonstige Rückstellungen 904 –29 – – 1.034 –51 Sonderrestrukturierungsprogramme Übrige Rückstellungen *) Inkl. Währungsänderungen. Zuführung Endbestand 31.12.2002 14 92 101 7 116 193 7 121 248 15 189 320 14 73 96 474 43 499 857 – – 110 110 559 57 701 1.068 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie 50 40 Im Gespräch Leading technologies 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 190 In den Rückstellungen für Verpflichtungen aus Liefergeschäften sind im Wesentlichen die Rückstellungen für nachlaufende Kosten aus dem Anlagenbau enthalten. Die Rückstellungen für Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften enthalten vor allem Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, Rechtsstreitigkeiten, Bürgschaften sowie Garantieverpflichtungen. Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personalbereich umfassen im Wesentlichen Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen, ausstehenden Urlaub, Jubiläen und noch nicht ausbezahlte Löhne und Gehälter. In den Rückstellungen für die Sonderrestrukturierungsprogramme sind Personalaufwendungen und Kosten im Rahmen von Teilstillegungen und der Verschlankung von Produktionsstandorten berücksichtigt. Zum Bilanzstichtag ergibt sich folgende Fälligkeitsstruktur der Übrigen Rückstellungen: in Mio. € Restlaufzeit bis 1 Jahr 2002 Rückstellungen für Steuern Sonstige Rückstellungen Sonderrestrukturierungsprogramme Restlaufzeit über 1 Jahr 2001 Gesamt 2002 2002 2001 2001 95 125 6 5 101 130 800 858 57 46 857 904 55 – 55 – 110 – 950 983 118 51 1.068 1.034 [31] Finanzschulden Unter den Finanzschulden werden die verzinslichen Verpflichtungen des Linde Konzerns ausgewiesen. Im Einzelnen setzen sich die Finanzschulden wie folgt zusammen: in Mio. € Anleihen Commercial Papers Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit über 1 bis 5 Jahre Restlaufzeit über 5 Jahre Gesamt 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 502 672 1.925 1.032 459 1.190 2.886 2.894 55 460 – – – – 55 460 228 134 112 59 13 248 353 441 785 1.266 2.037 1.091 472 1.438 3.294 3.795 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 191 Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 12 Mio. € (Vj. 13 Mio. €) durch Grundpfandrechte gesichert. Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beträgt für das abgelaufene Geschäftsjahr 4,4 Prozent (Vj. 5,0 Prozent). In den Anleihen ist die im Rahmen des 4-Mrd.-€-Debt-Issuance-Programmes der Linde Finance B.V. in 2000 emittierte 6,375-Prozent-Anleihe über nominal 1 Mrd. € enthalten. Die Anleihen teilen sich wie folgt auf: Emittent Nominalvolumen in jeweiliger Währung (ISO-Code) EUR2) Durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit (in Jahren) Durchschnittlicher gewichteter Effektivzinssatz1) (in Prozent) Linde Finance B.V., Amsterdam 1.250 Mio. CZK 42 4,17 5,4 Linde Finance B.V., Amsterdam 2.155 Mio. EUR 2.239 3,52 5,5 Linde Finance B.V., Amsterdam 12 Mio. GBP 18 0,20 6,0 Linde Finance B.V., Amsterdam 7.000 Mio. HUF 30 1,56 9,1 Linde Finance B.V., Amsterdam 40.060 Mio. JPY 323 2,12 0,6 Linde Finance B.V., Amsterdam 325 Mio. PLN 82 2,35 14,0 Linde Finance B.V., Amsterdam 2.500 Mio. SKK 65 4,02 8,1 Linde Finance B.V., Amsterdam 80 Mio. USD 76 3,13 4,5 11 Mio. EUR 11 1,48 2,9 Nominalvolumen in jeweiliger Währung (ISO-Code) Durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit (in Tagen) Durchschnittlicher gewichteter Effektivzinssatz1) (in Prozent) 55 Mio. EUR 39 3,8 AGA AB, Lidingö 2.886 1) Effektivzinssatz in jeweiligen Währungen. 2) Enthält Anpassungen aufgrund von Sicherungsgeschäften. Den Commercial Papers liegen folgende Details zugrunde: Emittent Linde Finance B.V., Amsterdam 1) Effektivzinssatz in jeweiligen Währungen. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 192 [32] Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen Bei den Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen handelt es sich hauptsächlich um „Finance Lease“Verpflichtungen in Höhe von 345 Mio. € (Vj. 401 Mio. €) aus Sale-Leaseback-Transaktionen zur Refinanzierung von Mietverträgen mit Kunden. Daneben sind Verpflichtungen aus Restwertgarantien in Höhe von 95 Mio. € (Vj. 94 Mio. €) enthalten, die im Rahmen des Verkaufs von Mietgeräten an Leasinggesellschaften gegeben wurden, sofern die Restwertgarantien über 10 Prozent des Marktwertes der Mietgeräte liegen. Es sind weitere Verpflichtungen in Höhe von 59 Mio. € (Vj. 48 Mio. €) aus der Finanzierung von gemieteten Objekten passiviert, die der Linde Konzern aufgrund seiner vertraglichen Gestaltung im Mietvermögen aktiviert hat. Die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen werden über die Vertragslaufzeit aufgelöst und sind zum Stichtag wie folgt fällig: in Mio. € Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen (brutto) 31. 12. 2002 31. 12. 2001 558 588 fällig innerhalb eines Jahres 175 180 fällig zwischen einem und fünf Jahren 352 388 31 20 fällig nach mehr als fünf Jahren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen 499 543 fällig innerhalb eines Jahres 157 167 fällig zwischen einem und fünf Jahren 315 358 27 18 59 45 fällig nach mehr als fünf Jahren In den künftigen Mindestleasingzahlungen enthaltener Zinsanteil 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 Konzernabschluss 220 Weitere Angaben 193 [33] Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Übrige Verbindlichkeiten in Mio. € Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit über 1 bis 5 Jahre Restlaufzeit über 5 Jahre Gesamt 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 308 133 – – – – 308 133 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Percentage-of-Completion (PoC) Übrige Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 658 667 3 3 – 1 661 671 966 800 3 3 – 1 969 804 72 80 3 – – – 75 80 Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel 4 7 – – – – 4 7 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 7 2 – 1 – – 7 3 Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2 16 – – – – 2 16 Sonstige Verbindlichkeiten 417 437 90 115 22 24 529 576 Übrige Verbindlichkeiten 502 542 93 116 22 24 617 682 1.468 1.342 96 119 22 25 1.586 1.486 Bei den Verbindlichkeiten aus Percentage-of-Completion in Höhe von 308 Mio. € (Vj. 133 Mio €) handelt es sich um Anzahlungen aus Fertigungsaufträgen, die den jeweiligen Fertigungsgrad übersteigen. Sonstige Verbindlichkeiten Die Sonstigen Verbindlichkeiten entfallen hauptsächlich auf: in Mio. € Steuern Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit über 1 bis 5 Jahre Restlaufzeit über 5 Jahre Gesamt 2002 2001 2002 2001 2002 2001 2002 2001 119 133 6 2 – – 125 135 Soziale Sicherheit 33 35 – – – – 33 35 Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 54 43 63 59 6 5 123 107 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 211 226 21 54 16 19 248 299 417 437 90 115 22 24 529 576 Von den sonstigen Verbindlichkeiten sind 5 Mio. € (Vj. 5 Mio. €) durch Grundpfandrechte gesichert. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 194 [34] Rechnungsabgrenzungsposten Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält: in Mio. € Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit über 1 Jahr Gesamt 2002 2001 2002 2001 2002 2001 Abgrenzung aus Leasing 120 93 108 124 228 217 Sonstige Abgrenzungen 37 51 18 – 55 51 157 144 126 124 283 268 Bei der Abgrenzung aus Leasing handelt es sich vornehmlich um die Abgrenzung von Umsätzen aus dem Verkauf von Flurförderzeugen, bei denen Risiken aus Restwertgarantien im Linde Konzern verbleiben. Die Verteilung dieser Umsätze erfolgt linear über den Zeitraum bis zur erstmöglichen Inanspruchnahme der Restwertgarantie. Daneben werden hier Gewinne aus Sale-Leaseback-Geschäften gezeigt, die in gleich bleibenden Raten über die Laufzeit des zugrunde liegenden Leasingvertrages vereinnahmt werden. Die Abgrenzung aus Leasing hat folgende Restlaufzeiten: in Mio. € Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit über 1 Jahr Gesamt 2002 2001 2002 2001 2002 2001 Umsatzabgrenzung Verkauf mit Restwertgarantie 85 70 91 94 176 164 Gewinnabgrenzung aus Sale-Leaseback-Geschäften 33 22 16 29 49 51 Sonstige 2 1 1 1 3 2 120 93 108 124 228 217 In den Sonstigen Abgrenzungen sind Zuwendungen in Höhe von 1 Mio. € (Vj. 3 Mio. €) enthalten. Diese Zuwendungen werden gemäß den Zuwendungsbedingungen ratierlich vereinnahmt. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss Sonstige Angaben [35 ] Aktienoptionsprogramm Die Hauptversammlung der Linde AG vom 14. Mai 2002 hat die Einführung eines Aktienoptionsprogramms für Führungskräfte (Linde Management Incentive Programme 2002) beschlossen, in dessen Rahmen bis zu 6 Millionen Bezugsrechte ausgegeben werden können. Ziel dieses Aktienoptionsprogramms ist es, weltweit rund 340 Führungskräfte an der Kurssteigerung der Linde-Aktie und damit an der Wertsteigerung des Unternehmens zu beteiligen. Den Teilnehmern können Optionsrechte zum Bezug von Linde-Aktien innerhalb der nächsten fünf Jahre jährlich in Tranchen mit einer Laufzeit von jeweils sieben Jahren gewährt werden. Es ist vorgesehen, das Programm jährlich revolvierend aufzulegen, wobei sich Linde vorbehalten hat, den Teilnehmerkreis für jede Tranche neu festzulegen. Über die Zuteilung der Bezugsrechte an Mitglieder des Vorstands der Linde AG entscheidet der Aufsichtsrat. Im Übrigen bestimmt der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Anzahl der auszugebenden Optionsrechte. Die Optionsrechte gewähren das Recht zum Bezug von Aktien der Linde AG zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis zum Erwerb einer neuen Stückaktie der Linde AG beträgt 120 Prozent des Basispreises. Der Basispreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der Linde-Aktie im XETRA-Handel an der Wertpapierbörse Frankfurt am Main während der letzten fünf Tage vor dem Ausgabetag der Optionsrechte. Mit der Festlegung des Ausübungspreises wird zugleich dem gesetzlich geforderten Erfolgsziel, das an die Steigerung des Aktienkurses der Gesellschaft anknüpft, Rechnung getragen. Die Ausübung ist erst dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn der Aktienkurs über dem Ausübungspreis liegt. Durch das Erfolgsziel in Form einer 20%igen Kurssteigerung wird zudem die Motivation der Teilnehmer eng mit den Aktionärsinteressen einer mittelfristigen Steigerung des Unternehmenswertes verknüpft. Die Optionsbedingungen sehen für die Aktienoptionen eine Sperrfrist von zwei Jahren vor, die am Ausgabetag beginnt. Nach deren Ende können die Optionsrechte während ihrer gesamten Laufzeit, also während der fünf Jahre nach Ablauf der Sperrfrist mit Ausnahme von sogenannten Blocked Periods, ausgeübt werden. Diese sind der Zeitraum von drei Wochen vor bis zwei Tage nach den öffentlichen Berichtsterminen der Gesellschaft und die letzten zwei Wochen vor Ablauf eines Geschäftsjahres bis zwei Tage nach Bekanntgabe der Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie 14 Wochen vor bis zum dritten Bankarbeitstag nach der ordentlichen Hauptversammlung. Zur Erfüllung des Optionsanspruchs der Optionsberechtigten kann die Linde AG nach ihrer Wahl eigene Aktien, die sie am Markt zurückerworben hat, liefern oder solche aus dem hierfür geschaffenen bedingten Kapital neu ausgeben oder anstelle der Lieferung neuer Aktien eine Barzahlung pro Optionsrecht in Höhe der Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem XETRA-Schlusskurs der Linde-Aktie am Tag der Ausübung leisten. Diese Regelungen führen zu einer Flexibilität bei Ausübung der Bezugsrechte. So kann etwa die Nutzung vorhandener eigener Aktien statt einer Kapitalerhöhung oder einer Barleistung wirtschaftlich sinnvoll sein. Durch die Verwendung eigener Aktien kann außerdem einer Verwässerung der Kapitalverhältnisse entgegengewirkt werden. Die Entscheidung darüber, wie die Optionen im Einzelfall erfüllt werden, treffen die zuständigen Organe der Gesellschaft, die sich dabei allein vom Interesse der Aktionäre und der Gesellschaft leiten lassen werden. 210 220 Weitere Angaben 195 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 196 Die Teilnahme am Linde Management Incentive Programme erfordert kein Eigeninvestment der erwerbsberechtigten Führungskräfte. Es handelt sich um eine zusätzliche Komponente des jeweiligen Vergütungspaketes. Das International Accounting Standard Board hat im November 2002 einen Entwurf für einen International Financial Reporting Standard (IFRS) zur Bilanzierung von „Share-based Payment“ veröffentlicht. Danach soll künftig der Gesamtwert der den Führungskräften gewährten Aktienoptionen zu ihrem Ausgabetag mit Hilfe eines Optionspreisbewertungsmodells bestimmt werden. Der errechnete Gesamtwert der Aktienoptionen zum Ausgabetag soll dann über den Zeitraum als Personalaufwand verteilt werden, in dem das Unternehmen die Gegenleistung des Mitarbeiters in Form seiner Arbeitsleistung erhält. Dieser Zeitraum entspricht regelmäßig der vereinbarten Sperrfrist. Die Gegenbuchung soll direkt im Eigenkapital erfolgen. Wäre der Entwurf in der oben beschriebenen Form schon anwendbar, hätte der folgende Aufwand zusätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt werden müssen. Die Übersicht zeigt die Optionsrechte gemäß dem im Jahr 2002 eingeführten Aktienoptionsprogramm. Optionswerte Ausgegebene Optionen 1. Tranche Fiktiver Aufwand 2002 Vorstand Weitere Führungskräfte 240.000 760.000 2,2 Mio. € Die Aufwandsermittlung basiert auf dem Marktwert der ausgegebenen Bezugsrechte, für dessen Berechnung das Black-Scholes-Optionspreismodell verwendet wurde. Zum Zeitpunkt der Ausgabe wurde für die Bezugsrechte ein Wert von 9,84 € ermittelt. Dabei sind folgende Bewertungsparameter zugrunde gelegt worden: Black-Scholes-Optionspreismodell Bewertungszeitpunkt Ausübungskurs (€) Erwartete Volatilität der Aktie (%) Risikofreier Zinssatz (%) Laufzeit bis Ende der Performance-Periode (Jahre) Erwartete Dividendenrendite (%) 22. 07. 2002 59,86 21 4,76 7 2,27 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 197 Optionspreismodelle basieren auf subjektiven Annahmen, insbesondere auf der erwarteten Volatilität des Aktienkurses. Durch die subjektiven Bewertungsparameter liefern die Berechnungsmodelle nach Ansicht des Unternehmens nicht notwendigerweise zuverlässige Marktwerte. Der vereinbarte Ausübungspreis für die erste Tranche ist höher als der Kurs der Linde-Aktie zum 31. Dezember 2002. Wenn am Bilanztag die Sperrfrist abgelaufen gewesen wäre, hätten die begünstigten Führungskräfte die Aktienoptionen nicht ausgeübt, weil sie daraus keinen Vorteil gehabt hätten. Die Bilanzierung von Optionsrechten gemäß dem vorliegenden IFRS-Entwurf führt somit nicht zu sinnvollen Ergebnissen. Neben dem oben beschriebenen Aktienoptionsprogramm für den gesamten Linde Konzern besteht seit dem 1. Januar 2001 ein Long Term Incentive Programme für Mitarbeiter des Bereichs INO Therapeutics in der Sparte Healthcare. Dieser Plan ist auf die individuelle Wertsteigerung des Bereichs ausgerichtet. Hierzu werden virtuelle Aktienoptionen, so genannte Phantom Stocks, an die berechtigten Mitarbeiter ausgegeben. Der Berechtigtenkreis umfasste im Jahr 2002 158 Mitarbeiter. Die Anzahl der dem Mitarbeiter zustehenden Phantom Stocks richtet sich nach dessen Position, der Vergütung und der Zielvorgabe. Grundlage für die Berechnung der Phantom Stocks ist der jeweilige Unternehmenswert zum Ausgabezeitpunkt, der nach anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt wird. Die Preisfindung des in bar zu leistenden Ausgleichsbetrags erfolgt nach 3, 4 bzw. 5 Jahren, wiederum durch Bewertung des Unternehmensbereichs. Im Berichtsjahr wurden 522.600, im Vorjahr 530.000 Phantom Stocks ausgegeben. Nach Verfall von 32.300 Rechten sind insgesamt 1.020.300 Phantom Stocks im Umlauf. Für die emittierten virtuellen Rechte wird im Geschäftsjahr eine Rückstellung in Höhe von 1 Mio. € (Vj. – Mio. €) ausgewiesen. [36] Derivative Finanzinstrumente Der Linde Konzern ist im Rahmen seiner operativen Geschäftstätigkeit Zins-, Währungs- und Preisänderungsrisiken ausgesetzt. Diese Risiken werden durch den Einsatz von Derivaten begrenzt. Der Einsatz von Derivaten unterliegt klaren, konzernweit einheitlichen Richtlinien, deren Einhaltung laufend kontrolliert wird. Bei den im Linde Konzern eingesetzten Produkten handelt es sich im Wesentlichen um Zinsswaps, kombinierte Zinswährungsswaps und Devisentermingeschäfte. Vereinzelt kommen auch Optionen zum Einsatz. Die Kontrahenten sind Vertragspartner erstklassiger Bonität. Die Bonität der Kontrahenten wird laufend überwacht und unterliegt klar definierten Limiten. Insgesamt entsteht dem Linde Konzern ein nur zu vernachlässigendes Adressenausfallrisiko. Währungsänderungsrisiken Zur Absicherung der Risiken, die aus Schwankungen der in Fremdwährung lautenden Forderungen, Verbindlichkeiten und Schulden sowie aus schwebenden Verträgen und antizipierten Transaktionen resultieren, werden im Wesentlichen Devisentermingeschäfte eingesetzt. Sind zukünftige, geplante Transaktionen Gegenstand der Absicherung, so werden grundsätzlich die Regeln eines Cash Flow Hedges angewendet. Der Marktwert der Derivate wird erfolgsneutral in der Kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung ausgewiesen. Im Jahr 2002 betrugen die positiven Marktwerte der im kumulierten übrigen Eigenkapital erfassten Derivate 5 Mio. € (Vj. 1 Mio. €) und die negativen Marktwerte 1 Mio. € (Vj. 1 Mio. €). 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 198 Bei Fremdwährungsrisiken, die in Zusammenhang mit dem Projektgeschäft des Geschäftsbereiches Linde Engineering entstehen, verfolgt der Konzern teilweise einen Portfolioansatz. Dabei werden die einzelnen Risiken zentral gebündelt und der verbleibende Teil mit Devisentermingeschäften oder FX Optionen abgesichert. Da dieser Ansatz nicht den Vorschriften des Hedge Accounting gemäß IAS 39 entspricht, werden die Marktwerte direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Des Weiteren kommen Devisentermingeschäfte zum Einsatz, um die im Rahmen der internen Finanzierung entstehenden Fremdwährungsrisiken zu sichern. Die Marktwerte dieser Geschäfte werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, da dem entsprechend gegenläufige Effekte aus der Bewertung der Grundgeschäfte gegenüber stehen. Der Linde Konzern bilanziert gemäß den Regeln des IAS 39 (revised 2000) Financial Instruments: Recognition and Measurement auch eingebettete Derivate. Dieser Sachverhalt tritt innerhalb des Linde Konzerns nur auf, wenn bestehende Kauf- oder Verkaufsverträge in einer Währung abgeschlossen werden, die nicht der funktionalen Währung eines der Vertragspartners entsprechen. Die Gewinne oder Verluste aus diesen eingebetteten Derivaten werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zinsänderungsrisiken Die Refinanzierung des Konzerns erfolgt im Wesentlichen durch die Ausgabe von Anleihen und Medium Term Notes in verschiedenen Währungen. Die dabei entstehenden zukünftigen Zins- und Währungsrisiken werden durch entsprechende Zins- und kombinierte Zinswährungsswaps gesichert. Dieser wirtschaftlichen Absicherung wird im Rahmen des Hedge Accounting auch bilanziell Rechnung getragen. Demzufolge kommt ein Cash Flow Hedge immer dann zur Anwendung, wenn zukünftige Zins- und Kapitalströme abgesichert werden. Die Marktwertänderungen dieser Swaps werden als gesonderter Eigenkapitalbestandteil in der Kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung ausgewiesen. Im Jahr 2002 betrugen die negativen Marktwerte der so erfassten Derivate 5 Mio. € (Vj. 3 Mio. €). Zinsderivate, die zukünftige Wertänderungen von Verbindlichkeiten aufgrund der Volatilität von Zins und Währung sichern, werden nach den Regeln des Fair Value Hedge bilanziert. Im Geschäftsjahr 2002 betrug die Summe der positiven Marktwerte 108 Mio. € (Vj. 54 Mio. €) und die der negativen 43 Mio. € (Vj. 45 Mio. €). Neben der Absicherung der Kapitalmarktverbindlichkeiten auf Einzelebene erfolgt eine ausgewogene Steuerung des Zinsrisikos auf Konzernebene. Dafür werden Zinsswaps und Zinsoptionen eingesetzt, die ursprünglich variabel verzinsliche Verbindlichkeiten synthetisch in festverzinsliche wandeln. Preisänderungsrisiken Zur Absicherung von Preisänderungsrisiken werden in geringem Maße Stromderivate eingesetzt. Die Marktwerte werden im Rahmen des Cash Flow Hedges erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Im Geschäftsjahr 2002 betrug die Summe der positiven Marktwerte der so abgebildeten Derivate 3 Mio. € (Vj. – Mio. €). Zum 31. Dezember 2002 hatte die Linde AG derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von Zins-, Währungs- und Preisänderungsrisiken, die als Cash Flow Hedge abgebildet werden, mit einer maximalen Laufzeit von 42 Monaten (Vj. 55 Monaten) im Bestand. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 199 Wertangaben zu Finanzinstrumenten Der Marktwert der Finanzinstrumente wird anhand von Börsennotierungen, Referenzkursen (z. B. EZB-Referenzkurse) oder anerkannten Berechnungsmodellen ermittelt. Den Berechnungen liegen die folgenden Zinskurven zugrunde: EUR USD GBP JPY PLN CZK SKK HUF Zins für sechs Monate 2,8 % 1,3 % 3,9 % 0,2 % 6,6 % 2,4 % 5,3 % 7,4 % Zins für ein Jahr 2,7 % 1,5 % 4,0 % 0,1 % 6,3 % 2,4 % 5,2 % 7,2 % Zins für fünf Jahre 3,8 % 3,4 % 4,5 % 0,3 % 5,4 % 3,6 % 4,6 % 6,8 % Zins für zehn Jahre 4,5 % 4,4 % 4,8 % 0,9 % 5,5 % 4,3 % 5,1 % 6,5 % Der Ausweis der ermittelten Marktwerte erfolgt in der Bilanz unter den Übrigen Forderungen und Vermögenswerten bzw. unter den Übrigen Verbindlichkeiten. Die angegebenen Nominalvolumina stellen die unsaldierten Summen der Kauf- und Verkaufsbeträge der jeweiligen Derivate dar. Am Bilanzstichtag ergeben sich die folgenden Marktwerte und Nominalvolumina: in Mio. € Aktiva Passiva 2002 2001 2002 2001 Devisentermingeschäfte 37 25 22 17 Fremdwährungsoptionen 1 1 – 5 Marktwerte derivativer Finanzinstrumente Swapgeschäfte 130 58 99 84 Zinsoptionen 2 1 2 1 Stromderivate 3 1 – – 173 86 123 107 Devisentermingeschäfte 727 422 408 742 Fremdwährungsoptionen 40 6 20 23 Nominalvolumina Swapgeschäfte 1.723 1.539 1.449 1.443 Zinsoptionen 75 150 25 25 Stromderivate 10 7 – – 2.575 2.124 1.902 2.233 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 200 [37] Konzern-Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt in den Geschäftsjahren 2002 und 2001 Herkunft und Verwendung der Geldströme. Entsprechend IAS 7 (revised 1992) Cash Flow Statements werden Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die Zahlungsmittel der Kapitalflussrechnung umfassen alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, d. h. Kassenbestände, Schecks, Bundesbankguthaben und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Die Zahlungsmittel unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit wird demgegenüber ausgehend von dem Jahresüberschuss vor Ertragsteuern indirekt abgeleitet. Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzpositionen im Zusammenhang mit der laufenden Geschäftstätigkeit um Effekte aus der Währungsumrechnung und der Änderungen im Konsolidierungskreis bereinigt. Sie können daher nicht mit den entsprechenden Veränderungen auf Grundlage der veröffentlichten Konzernbilanz abgestimmt werden. Im Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit enthaltene gezahlte Zinsen sowie erhaltene Ausschüttungen und gezahlte Ertragsteuern werden gesondert ausgewiesen. Die Investitionstätigkeit umfasst neben Zugängen im Sach- und Finanzanlagevermögen auch Zugänge an immateriellen Vermögenswerten. Ebenfalls werden hier die Zugänge aus der Aktivierung von Entwicklungskosten und die Zugänge im Mietvermögen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr waren zahlungsunwirksame Transaktionen in Höhe von 26 Mio. € (Vj. 9 Mio. €) enthalten. [38] Segmentinformationen Segmentinformationen nach Tätigkeitsbereichen Die Untergliederung in Segmente nach Tätigkeitsbereichen beruht auf den angebotenen Produkten der Unternehmensbereiche Gas und Engineering – aufgeteilt nach den Geschäftsbereichen Linde Gas und Linde Engineering –, Material Handling und Kältetechnik. Zum Geschäftsbereich Linde Gas zählen die Herstellung und der Vertrieb von Gasen für Anwendungen in der Industrie, in der Medizin, beim Umweltschutz sowie in Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus werden anwendungstechnisches Know-how, Serviceleistungen und die für den Einsatz von Gasen benötigte Hardware angeboten. Der Geschäftsbereich Linde Engineering umfasst die Konzeption und Realisierung schlüsselfertiger Industrieanlagen für die Petrochemie, zur Erzeugung von Wasserstoff und Synthesegasen, zur Erdgasbehandlung sowie Luftzerlegungs- und Pharmazieanlagen. Darüber hinaus werden Anlagenkomponenten entwickelt und gefertigt sowie Serviceleistungen erbracht. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 201 Im Unternehmensbereich Material Handling sind die Geschäftsbereiche Linde Material Handling, STILL und OM Pimespo zusammengefasst. Hier werden Stapler und Lagertechnikgeräte entwickelt, produziert und vertrieben. Daneben werden umfangreiche Dienstleistungspakete sowie Finanzdienstleistungen angeboten. Ferner werden im Geschäftsbereich Linde Material Handling Hydraulikkomponenten entwickelt, hergestellt und vertrieben. Der Unternehmensbereich Kältetechnik entwickelt, fertigt und vertreibt Kühl- und Tiefkühlmöbel sowie Ladenbausysteme für alle Bereiche des Handels und bietet auch Dienstleistungen wie Konzeption und After-Sales-Services an. In der Spalte „Corporate“ sind Beträge enthalten, die nicht den Segmenten zugeordnet werden. Dazu gehören unter anderem Aufwendungen der Unternehmenszentrale. Ferner werden hierunter untergeordnete Konzernaktivitäten, die keinem Segment zugeordnet und direkt der Unternehmenszentrale zugerechnet sind, ausgewiesen. Darüber hinaus werden Konsolidierungen zur Überleitung auf den Konzernausweis vorgenommen. Im Berichtsjahr sind im Segment „Corporate“ die Aufwendungen für die konzernweiten Sonderrestrukturierungsprogramme im Gesamtbetrag von 173 Mio. € enthalten. Diese entfallen mit 54 Mio. € auf den Unternehmensbereich Gas und Engineering, mit 62 Mio. € auf Material Handling und mit 21 Mio. € auf Kältetechnik. Für die Segmente gelten die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wie für den Konzernabschluss. Auf die Unternehmenszentrale entfallende Gemeinkosten werden nicht den Segmenten zugewiesen. Konzerninterne Transaktionen werden grundsätzlich zu Marktpreisen getätigt. Der Umsatzrendite der Segmente wird das Ergebnis vor Ertragsteuern zugrunde gelegt. Bei den Investitionen handelt es sich um Zugänge von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlageund Mietvermögen. Segmentinformationen nach Regionen Bei den Segmentinformationen nach Regionen werden die Umsatzerlöse nach dem Sitz der Kunden bestimmt. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 202 Überleitung Segmentvermögen/-schulden 31.12.2002 31.12.2001 8.037 8.544 994 1.047 in Mio. € Anlagevermögen Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.696 1.858 Sonstiges Segmentvermögen 855 752 Wertpapiere und flüssige Mittel 480 531 12.062 12.732 144 136 12.206 12.868 Rückstellungen (ohne Pensions- und Steuerrückstellungen) 967 904 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 969 804 Sonstige Segmentschulden 775 815 2.711 2.523 Segmentvermögen Latente Steuern Bilanzsumme Segmentschulden Pensionsrückstellungen 1.078 1.063 Finanzverbindlichkeiten 3.793 4.338 Anteile anderer Gesellschafter 33 43 Eigenkapital 4.086 4.313 Investiertes Kapital 8.990 9.757 Latente Steuern 279 323 Rückstellungen für Steuern 101 130 Steuerverbindlichkeiten 125 135 12.206 12.868 Bilanzsumme [39] Mitarbeiter Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter (ohne Auszubildende und Praktikanten) verteilt sich auf die einzelnen Unternehmensbereiche wie folgt: Gas und Engineering Linde Gas Linde Engineering Material Handling Kältetechnik Corporate 2002 2001 21.318 21.717 17.404 17.884 3.914 3.833 17.481 17.053 6.176 6.295 489 465 45.464 45.530 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 203 [40] Vorschlag zur Gewinnverwendung Nach dem Aktiengesetz bemisst sich die an die Aktionäre ausschüttbare Dividende nach dem im Jahresabschluss der Linde AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des Jahres 2002 der Linde AG von 134.766.211 € zur Ausschüttung einer Dividende von 1,13 € je Stückaktie auf die 119.262.134 dividendenberechtigten Stückaktien zu verwenden. [41] Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht die Linde AG unmittelbar oder mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit einer Vielzahl von verbundenen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierten Gesellschaften in Beziehung. Die Geschäftsbeziehungen mit diesen Gesellschaften werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Nahe stehende Unternehmen, die vom Linde Konzern beherrscht werden oder auf die vom Linde Konzern ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, sind in der Anteilsbesitzliste – geordnet nach Geschäftsbereichen – verzeichnet. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist beim Handelsregister der Amtsgerichte Wiesbaden und München hinterlegt. Das Volumen der Transaktionen des Linde Konzerns mit diesen nahe stehenden Unternehmen im Geschäftsjahr 2002 ergibt sich wie folgt: Vom Konzern erbrachte Leistungen an nahe stehende Unternehmen: in Mio. € Engineering-Leistungen 2002 2001 – 36 188 155 Verkauf von technischen Gasen 3 2 Sonstige Leistungen 8 1 199 194 2002 2001 32 23 8 6 18 6 Verkauf von Material Handling Geräten Vom Konzern bezogene Leistungen von nahe stehenden Unternehmen: in Mio. € Im Rahmen von Miet- und Leasingverträgen Material Handling Serviceleistungen Material Handling Aggregate Material Handling Sonstige Leistungen 6 5 64 40 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 204 Einige Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind oder waren im vergangenen Jahr als Aufsichtsrats- oder Vorstandsmitglied bei anderen Unternehmen tätig. Linde unterhält zu fast allen dieser Unternehmen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen. Der Verkauf von Produkten und Dienstleistungen erfolgt dabei zu Bedingungen wie unter fremden Dritten. Die laufenden Geschäftsbeziehungen mit den Gesellschaftern Deutsche Bank AG, Commerzbank AG sowie Allianz AG umfassen Konsortialdienste bei Wertpapieremissionen, sonstige Investment-Banking-Dienstleistungen, Kredit-, Geldmarkt- und Devisengeschäfte sowie den Versicherungsschutz im normalen Geschäftsbetrieb. [42] Zusätzliche Informationen hinsichtlich Aufsichtsrat und Vorstand Aufsichtsrat Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung der Linde AG festgelegt. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine jährliche feste Vergütung von 3.000 €. Die variable Vergütung errechnet sich pro Aufsichtsratsmitglied aus 600 € für jeden von der Hauptversammlung beschlossenen Gewinnanteil von 0,01 € je Aktie, der über einen Gewinnanteil von 0,10 € je Aktie mit voller Gewinnberechtigung hinaus an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Somit beträgt die variable Vergütung pro Aufsichtsratsmitglied bei einer Dividende von 1,13 € 61.800 €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, jeder Stellvertreter und jedes andere Mitglied eines Aufsichtsratsausschusses, mit Ausnahme des gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG zu bildenden Ausschusses, erhält das Anderthalbfache dieser Beträge. Die Linde AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern die auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer und die notwendigen Auslagen. Für das Geschäftsjahr 2002 beträgt die Gesamtvergütung an den Aufsichtsrat 1.528.051 € (Vj. 1.524.549 €)*. Davon entfallen 69.776 € (Vj. 69.614 €) auf feste und 1.437.394 € (Vj. 1.434.055 €) auf variable Vergütungen. In den vergangenen beiden Geschäftsjahren bestanden keine Darlehen gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats. Vorstand Vergütung des Vorstands 2002 2001 Festvergütungen 2.952.079 3.003.264 Variable Vergütungen 4.389.891 4.990.828 Gesamtbarvergütung 7.341.970 7.994.092 (in €) Die Festvergütungen umfassen auch geldwerte Vorteile. Die variablen Vergütungen bestehen aus einer dividendenabhängigen Tantieme und einem Bonus, der sowohl Renditeziele als auch die Erreichung individueller Ziele berücksichtigt. Bei der Linde AG betragen die Gesamtbarbezüge des Vorstands 7.292.467 € (Vj. 7.972.174 €). * Anmerkung: einschl. USt. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 205 Im Rahmen des Aktienoptionsprogramms (Linde Management Incentive Programme) wurden im Geschäftsjahr 2002 an die Mitglieder des Vorstands insgesamt 240.000 Bezugsrechte mit einem Marktwert zum Ausgabezeitpunkt von 9,84 € pro Bezugsrecht, insgesamt also von 2.361.600 €, gewährt. Der errechnete Wert wurde wesentlich von subjektiven Annahmen bestimmt, die nicht notwendigerweise zu zuverlässigen Marktwerten führen (s. Anhang, Ziffer 35). Da der vereinbarte Ausübungspreis für die Jahrestranche 2002 bedeutend höher ist als der Kurs der Linde-Aktie zum 31. Dezember 2002, waren die Bezugsrechte bei hypothetischer Ausübung zum Bilanzstichtag nicht werthaltig. In den vergangenen beiden Geschäftsjahren gab es keine Darlehensforderungen gegenüber Mitgliedern des Vorstands. Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf 2.834.610 € (Vj. 4.679.602 €). Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen für frühere Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen besteht eine Rückstellung im Konzernabschluss in Höhe von 21.239.818 € (Vj. 21.753.601 €). Im Jahresabschluss der Linde AG sind 17.919.765 € zurückgestellt (Vj. 18.353.387 €). Aktienbesitz Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der Linde AG sind im Besitz von Aktien und Bezugsrechten in einem Umfang von weniger als 1 Prozent der ausgegebenen Aktien. [43] Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex Am 18. Dezember 2002 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Linde AG die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet und den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht. Die Entsprechenserklärung ist im Internet unter www.linde.de\InvestorRelations\CorporateGovernance wie folgt veröffentlicht: „Die Linde AG entspricht den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex mit folgender Ausnahme: Die Satzung enthält bislang keine besondere Regelung der Vergütung für den Vorsitz in einem Ausschuss. Vorstand und Aufsichtsrat werden in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung eine Ergänzung der Vergütungsregelung vorschlagen (Kodex Ziffer 5.4.5 Abs. 1 Satz 3).“ Nähere Erläuterungen zur Corporate Governance bei Linde sind dem gleichnamigen Kapitel zu entnehmen. 10 Vorstand Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 70 Unternehmensbereiche 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 206 [44] Eventualverbindlichkeiten und Sonstige finanzielle Verpflichtungen Haftungsverhältnisse 31. 12. 2002 31. 12. 2001 Wechselobligo 20 21 Bürgschaften 27 11 5 81 in Mio. € Gewährleistungsverträge Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 12 11 64 124 Rechtsstreitigkeiten Die Linde AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnten oder innerhalb der letzten zwei Jahre gehabt haben. Für eventuelle finanzielle Belastungen aus anderen Gerichts- oder Schiedsverfahren sind bei der jeweiligen Konzerngesellschaft in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet worden. Sonstige finanzielle Verpflichtungen 31. 12. 2002 31. 12. 2001 in Mio. € Bestellobligo aus Investitionen Verpflichtung aus unkündbaren Operating Miet- und Leasingverträgen Übrige 31 64 387 301 32 10 450 375 Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating Miet- und Leasingverträgen setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen: in Mio. € 31. 12. 2002 31. 12. 2001 fällig innerhalb eines Jahres 114 88 fällig zwischen einem und fünf Jahren 213 167 fällig nach mehr als fünf Jahren 60 46 387 301 Nominale künftige Mindestleasingzahlungen 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 207 Die Mindestleasingzahlungen betreffen einerseits gemietete Gebäude, Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen (Beschaffungsleasing). Daneben werden Flurförderzeuge im Wege des Sale-Leaseback refinanziert, die dann den Endkunden im Untermietverhältnis überlassen werden (Sale-Leaseback-Sublease). Den künftigen Mindestleasing-Auszahlungen aus Sale-Leaseback-Geschäften stehen Einzahlungen aus fristenkongruenten unkündbaren Untermietverträgen gegenüber. Beschaffungsleasing in Mio. € 31. 12. 2002 Sale-Leaseback-Sublease 31. 12. 2001 31. 12. 2002 31. 12. 2001 Nominale künftige Mindestleasing-Auszahlungen fällig innerhalb eines Jahres 78 71 36 17 fällig zwischen einem und fünf Jahren 161 146 52 21 fällig nach mehr als fünf Jahren 60 46 – – 299 263 88 38 fällig innerhalb eines Jahres – – 38 17 fällig zwischen einem und fünf Jahren – – 57 21 Nominale künftige Mindestleasing-Einzahlungen fällig nach mehr als fünf Jahren – – – – – – 95 38 [45] Angaben gemäß § 292 a HGB Die Voraussetzungen gemäß § 292a Abs. 1 HGB für die Aufstellung des Konzernabschlusses der Linde AG nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) liegen vor. Die wesentlichen Abweichungen vom deutschen Recht betreffen bei Linde – die erfolgswirksame Behandlung von Umrechnungsdifferenzen, – die Aktivierung der Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen, – die Bilanzierung von Derivaten und Wertpapieren zu Marktwerten, – die Bilanzierung der Vorräte in der langfristigen Auftragsfertigung nach der Percentage-of-Completion-Methode, – die Aktivierung von Entwicklungskosten und – die Zurechnung von wirtschaftlichem Eigentum bei Leasingverträgen. Hinsichtlich weiterer Unterschiede zum deutschen Recht vgl. Ziffer [1] Grundlagen. 10 Vorstand 208 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 80 70 Unternehmensbereiche 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz [46] Wesentliche Konzerngesellschaften Verbundene Unternehmen Unternehmensbereich Gas und Engineering Land (Sitz) Anteil in Prozent Eigenkapital in Mio. € Umsatzerlöse in Mio. € Ergebnis nach Steuern in Mio. € Mitarbeiter 353 Linde Gas Linde Gas Österreich A 100,0 127 104 14 Linde Gas Pty. Ltd. AUS 100,0 40 36 8 130 Linde Gas Brasilien BR 100,0 54 108 5 703 PanGas CH 100,0 163 107 14 370 Linde Gas Kolumbien CO 100,0 37 42 10 243 Linde Technoplyn CZ 100,0 167 131 23 774 D 100,0 1 57 13 140 AGA Linde Healthcare GmbH & Co. KG Tega-Technische Gase und Gasetechnik GmbH D 100,0 1 45 6 126 Linde Gas Dänemark DK 100,0 6 40 1 143 Abelló Linde Spanien E 74,8 62 94 6 365 Linde Gas Frankreich F 99,9 111 199 13 771 Linde Gas Finnland FIN 100,0 114 120 19 360 Linde Gas Großbritannien GB 100,0 31 59 4 243 H 100,0 113 85 21 519 I 100,0 109 101 1 244 MEX 100,0 53 63 – 434 N 100,0 52 110 20 303 nv Hoek Loos NL 100,0 226 251 16 965 Linde Gas Polen PL 99,9 58 76 – 882 Linde Gas Puerto Rico PR 100,0 14 35 –1 220 Linde Gas Ungarn AG Linde Gas Italien Linde Gas Mexiko Linde Gas Norwegen AGA S.A. RA 100,0 16 15 –2 237 RCH 100,0 34 28 4 184 S 100,0 717 261 74 985 USA 100,0 112 801 7 2.538 YV 100,0 31 23 2 178 Linde-KCA-Dresden GmbH D 100,0 53 121 –11 519 Selas-Linde GmbH D 100,0 4 37 2 76 Société d’Application des Techniques Linde S.A.R.L. F 100,0 7 5 2 9 I 100,0 12 170 11 27 USA 100,0 46 182 –11 552 Linde Gas Chile AGA AB Linde Gas USA AGA Gas C.A. Linde Engineering Linde Impianti Italia S.p.A. Linde Engineering USA 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 209 Unternehmensbereich Land (Sitz) Anteil in Prozent Eigenkapital in Mio. € Umsatzerlöse in Mio. € Ergebnis nach Steuern in Mio. € Mitarbeiter Material Handling Linde Fördertechnik GmbH A 100,0 9 40 1 114 AUS 100,0 8 35 –3 198 CH 100,0 11 31 1 123 Linde Carretillas e Hydraulica S.A. E 100,0 24 97 5 200 Fenwick-Linde Frankreich F 100,0 71 478 –1 2.158 1.758 Linde Materials Handling Pty. Ltd. Linde Lansing Fördertechnik AG Lansing Linde Großbritannien GB 100,0 84 483 5 Linde Güldner Italiana S.p.A. I 100,0 22 106 2 99 Linde Milenz Truck A/B S 100,0 9 50 4 141 Linde-Xiamen Gabelstaplergesellschaft mbH CN 100,0 31 84 2 1.000 Linde Lift Truck Corporation USA 100,0 25 86 4 168 STILL N.V. B 100,0 5 33 1 115 STILL GmbH D 100,0 55 620 4 3.311 STILL WAGNER GmbH & Co. KG D 100,0 28 127 4 634 STILL, S.A. E 100,0 11 45 1 109 STILL S.A.R.L. F 100,0 45 240 –2 1.099 GB 100,0 –4 33 –5 62 I 100,0 14 61 2 78 NL 100,0 7 53 – 202 I 90,0 45 195 –18 1.038 STILL Materials Handling Ltd. STILL ITALIA S.p.A. STILL Intern Transport B.V. OM Carrelli Elevatori S.p.A. Kältetechnik Linde Kältetechnik Ges.m.b.H. A 100,0 12 66 3 268 Seral do Brasil S.A. – Indústria Metalúrgica BR 100,0 –2 27 –7 308 LKS KälteSchweiz AG CH 100,0 16 56 3 276 F 100,0 15 88 – 313 GB 100,0 –1 144 –2 484 I 100,0 9 42 – 366 D 100,0 5 47 1 88 NL 100,0 10 – 5 4 Linde Kältetechnik Frankreich Linde Refrigeration and Retail Systems Ltd. Linde Kältetechnik Italien Sonstige verbundene Unternehmen MATRA-WERKE GmbH Linde Finance BV 10 Vorstand 210 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Assoziierte Unternehmen Unternehmensbereich Land (Sitz) Anteil in % Shanghai Jingfu Gas Company Limited CN 50,0 CO2 Colombiano Ltda. CO 50,0 N 37,8 Gas und Engineering Linde Gas TLF Tjeldbergoddens Luftgassfabrik DA Material Handling JULI Motorenwerk, k.s. CZ 50,0 Linde Leasing GmbH D 45,0 Fenwick Lease S.A. F 47,7 Lansing Linde Castle Ltd. GB 49,0 Lansing Linde Creighton Ltd. GB 49,0 Lansing Linde Sterling Ltd. GB 49,0 Lansing Linde Trifik Ltd. GB 32,1 Linde High Lift Chile S.A. RCH 45,0 110 120 130 140 150 160 170 180 190 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben Erklärung des Vorstands 211 Der Vorstand der Linde AG ist verantwortlich für die Aufstellung, die Vollständigkeit und die Richtigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts sowie für die weiteren im Geschäftsbericht gegebenen Informationen. Der Konzernabschluss wurde unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS), bisher als International Accounting Standards (IAS) bekannt, aufgestellt. Der Konzernlagebericht enthält eine Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie darüber hinausgehende Erläuterungen, die nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches zu geben sind. Unsere effizienten internen Steuerungs- und Kontrollsysteme sowie der Einsatz konzernweit einheitlicher Richtlinien stellen die Zuverlässigkeit dieser Daten sicher. Wir haben jeweils von den Verantwortlichen der Geschäftsbereiche sowie den Geschäftsführern der Gesellschaften eine Bestätigung über die Ordnungsmäßigkeit der an die Unternehmenszentrale berichteten Finanzdaten sowie über die Funktionsfähigkeit entsprechender Kontrollsysteme erhalten. Die Einhaltung der Richtlinien sowie die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden kontinuierlich von der Internen Revision konzernweit geprüft. Unser für den Linde Konzern eingerichtetes Risikomanagementsystem stellt entsprechend den Anforderungen des Aktienrechts sicher, dass Entwicklungen, die den Fortbestand des Linde Konzerns gefährden können, rechtzeitig bemerkt und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, hat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung den unter Anwendung der International Financial Reporting Standards aufgestellten Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Konzernabschluss, der Konzernlagebericht und der Prüfungsbericht wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats in Anwesenheit des Abschlussprüfers eingehend erörtert. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle Vorsitzender des Vorstands der Linde AG 200 Hero Brahms Mitglied des Vorstands der Linde AG 10 Vorstand 212 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Bestätigungsbericht des Abschlussprüfers „Wir haben den von der Linde Aktiengesellschaft („Linde“) aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) liegen in der Verantwortung des Vorstands. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Linde Konzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres. Unsere Prüfung, die sich auch auf den vom Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 aufgestellten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem Recht erfüllen.“ Wiesbaden, den 28. Februar 2003 KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher Wirtschaftsprüfer Michael Gewehr Wirtschaftsprüfer 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss Gewinn- und Verlustrechnung der Linde AG 2002 2001 Umsatzerlöse 2.276 2.654 Kosten der umgesetzten Leistungen 1.803 2.003 Bruttoergebnis vom Umsatz 473 651 Vertriebskosten 240 244 81 80 Allgemeine Verwaltungskosten 257 228 Sonstige betriebliche Erträge 406 74 Sonstige betriebliche Aufwendungen 194 89 Betriebliches Ergebnis 107 84 Beteiligungsergebnis 218 186 -102 -124 Zinsergebnis Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 88 1 Finanzergebnis 28 61 135 145 – 10 135 135 Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Jahresüberschuss/Bilanzgewinn 220 Weitere Angaben in Mio. € Forschungs- und Entwicklungskosten 210 213 10 Vorstand 214 Aufsichtsrat 20 Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 40 Leading technologies 50 60 Unternehmensbereiche Bilanz der Linde AG 70 80 90 100 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 31. 12. 2002 31. 12. 2001 58 52 in Mio. € Aktiva Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen 349 465 Finanzanlagen 5.922 5.750 Anlagevermögen 6.329 6.267 Vorräte 586 351 –586 –192 – 159 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 824 1.183 Wertpapiere 118 222 Flüssige Mittel 111 27 Umlaufvermögen 1.053 1.591 Bilanzsumme 7.382 7.858 abzüglich erhaltener Anzahlungen auf Bestellungen Passiva Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen 305 305 2.596 2.596 509 509 Bilanzgewinn 135 135 Eigenkapital 3.545 3.545 10 13 Sonderposten mit Rücklageanteil Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 580 553 Andere Rückstellungen 374 460 Rückstellungen 954 1.013 Finanzschulden 9 103 Andere Verbindlichkeiten 2.864 3.184 Verbindlichkeiten 2.873 3.287 Bilanzsumme 7.382 7.858 Der von der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin und Frankfurt am Main, mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Abschluss der Linde AG, aus dem hier die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wiedergegeben sind, wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und beim Handelsregister des Amtsgerichts Wiesbaden hinterlegt. Dieser Abschluss kann bei der Linde AG, 65030 Wiesbaden, Postfach 40 20, angefordert werden. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 Konzernabschluss 215 Weitere Angaben 10 Vorstand 216 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien Mandate des Aufsichtsrats Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Linde Aktiengesellschaft haben Mitgliedschaften in folgenden gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien: Dr. rer. pol. Hans Meinhardt Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG • Externe Mandate: Beiersdorf AG (Vorsitzender) KarstadtQuelle AG (Vorsitzender) Karstadt Warenhaus AG (Vorsitzender) Jakob Staub stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG, Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Köln-Sürth des Geschäftsbereichs Linde Kältetechnik der Linde AG Dr. jur. Henning Schulte-Noelle weiterer stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG, Vorsitzender des Vorstands der Allianz AG • Externe Mandate: BASF AG E.ON AG Siemens AG ThyssenKrupp AG • Konzernmandate: Allianz Dresdner Asset Management GmbH (Vorsitzender) Allianz Versicherungs-AG (Vorsitzender) Allianz Lebensversicherungs-AG (Vorsitzender) Dresdner Bank AG (Vorsitzender) • Konzernmandate: Assurances Générales de France (Vizepräsident des Verwaltungsrats) Riunione Adriatica di Sicurtà (Vizepräsident des Verwaltungsrats) 100 Dr. oec. Josef Ackermann Sprecher des Vorstands und Chairman des Group Executive Committee der Deutsche Bank AG • Externe Mandate: Bayer AG • Externe Mandate: Stora Enso Oyi, Helsinki (Mitglied des Board of Directors) Dr. rer. oec. Karl-Hermann Baumann Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG • Externe Mandate: Deutsche Bank AG E.ON AG mg technologies ag Schering AG Siemens AG (Vorsitzender) ThyssenKrupp AG Wilhelm von Finck AG Dr. jur. Gerhard Beiten Rechtsanwalt, Mitglied des Vorstands des Landesverbands Bayern der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V. (DSW) • Externe Mandate: IWKA Industriewerke Karlsruhe Augsburg AG MVS Miete Vertrieb Service AG 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 210 220 Weitere Angaben 217 Dipl.-Ök. Rüdiger Bouillon Abteilungsleiter im Hauptvorstand der IG Bergbau, Chemie, Energie Vorstandsbereich Tarifpolitik-Humanisierung Hans-Dieter Katte Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Höllriegelskreuth des Geschäftsbereichs Linde Engineering der Linde AG Otto Forchel Gewerkschaftssekretär beim Vorstand der IG Metall Frankfurt Dr. h. c. Martin Kohlhaussen Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank AG • Externe Mandate: Alcatel SEL AG Alcatel Deutschland GmbH • Externe Mandate: Bayer AG Commerzbank AG (Vorsitzender) Heraeus Holding GmbH Hochtief AG Infineon Technologies AG (stellv. Vorsitzender) KarstadtQuelle AG Schering AG ThyssenKrupp AG Gernot Hahl Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Worms des Geschäftsbereichs Linde Gas der Linde AG Joachim Hartig Vorsitzender des Betriebsrats der Betriebe Aschaffenburg des Geschäftsbereichs Linde Material Handling der Linde AG Rainer Schmidt Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Hamburg der STILL GmbH Dr. rer. pol. Manfred Schneider Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG • Externe Mandate: Allianz AG Bayer AG (Vorsitzender) DaimlerChrysler AG Metro AG RWE AG TUI AG Prof. Dr. jur. Jürgen Strube Vorsitzender des Vorstands der BASF Aktiengesellschaft • Externe Mandate: Allianz Lebensversicherungs-AG Bayerische Motorenwerke Aktiengesellschaft Bertelsmann AG* Commerzbank AG Hapag-Lloyd AG* Hochtief AG Dipl.-Ing. Frank Zukauski Bereichsleiter Produktion der STILL GmbH (seit 19. September 2002) Dipl.-Ing. Klaus Heinrich Hofmann Mitglied der Geschäftsleitung des Geschäftsbereichs Linde Material Handling der Linde AG (bis 16. September 2002) • Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten. • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien. * Nicht börsennotiert. 10 Vorstand 20 Aufsichtsrat Corporate Governance 30 Aktie Im Gespräch 50 40 Leading technologies 60 Unternehmensbereiche 70 80 90 Forschung u. Mitarbeiter Qualität, Lagebericht Entwicklung Sicherheit u. Umweltschutz 218 Mandate des Vorstands Die Mitglieder des Vorstands der Linde Aktiengesellschaft haben neben einzelnen Kontrollfunktionen in Konzernund Beteiligungsgesellschaften Mitgliedschaften in folgenden gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien: Dipl.-Wirtschaftsing. Gerhard Full Vorsitzender des Vorstands (bis 31. Dezember 2002) • Konzernmandate: nv Hoek Loos (stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats) Dipl.-Kfm. Hero Brahms Mitglied des Vorstands • Externe Mandate: Deutsche Post AG Georgsmarienhütte Holding GmbH Dipl.-Kfm. Hubertus Krossa Mitglied des Vorstands • Externe Mandate: Bauknecht Hausgeräte GmbH • Konzernmandate: STILL GmbH Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle Mitglied des Vorstands (seit 10. Mai 2002) Vorsitzender des Vorstands (seit 1. Januar 2003) Dr.-Ing. Hans-Peter Schmohl Mitglied des Vorstands • Externe Mandate: Allianz Lebensversicherungs-AG Bayer AG • Konzernmandate: STILL GmbH (Vorsitzender) 100 • Externe Mandate: Airbus Deutschland GmbH Dr.-Ing. Aldo Belloni Mitglied des Vorstands • Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten. • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien. 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 Konzernabschluss 219 Betreute Unternehmensbereiche Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender Dr. Aldo Belloni Gesamt-Unternehmensaufgaben Unternehmenszentrale Gas und Engineering Hero Brahms Patente Bilanzen, Steuern, Betriebswirtschaft, Revision, Finanzen, Personalwesen Hubertus Krossa Material Handling (Vertrieb und Marketing), Kältetechnik Dr. Hans-Peter Schmohl Material Handling (Sprecher) Gas und Engineering Material Handling Kältetechnik Linde Gas Linde Material Handling Linde Kältetechnik Dr. Aldo Belloni Dr. Ferdinand Megerlin Bert-Jan Knoef Lennart Selander Erwin Bruckmoser Dr. Dietmar Meister Dr. Rainer Goedl Klaus Heinrich Hofmann Stephan Schaller Wout van der Kooij Bruno Kulick Linde Engineering STILL GmbH Franz Habicht Dr. Klaus Fuchs Dr. Markus Raab Horst Peter Jäger Werner Schwarzmeier Norbert Pfeiffer Jens Reinecke OM Carrelli Elevatori S.p.A. Dr. Daniele Signorini Unternehmenszentrale Betriebswirtschaft, Revision Karl-Heinz Birkner Bilanzen, Steuern Ursula Bauer, Dr. Klaus Gröhn Finanzen Erhard Wehlen Kommunikation, Investor Relations Dr. Harry Roegner Organisation, Informatik Dr. Peter Wroblowski Personal Christian Molsen Recht Lothar Dressel Technik Ralf Speth Stand 01.03.2003 220 Weitere Angaben Führungsorganisation Vorstand 210 220 Impressum Herausgeber Linde AG Abraham-Lincoln-Straße 21 65189 Wiesbaden Gestaltung KW43, Düsseldorf Fotografie Stephan Schacher, Zürich Produktion CPI, Düsseldorf Satz und Lithografie Lettern Partners, Düsseldorf Druck Kuthal, Mainaschaff 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Termine Kontakt Bilanzpressekonferenz 27. März 2003 Frankfurt am Main Linde AG Abraham-Lincoln-Straße 21 65189 Wiesbaden Telefon (06 11) 770-0 Telefax (06 11) 770-269 www.linde.de Zwischenbericht Januar bis März 2003 15. Mai 2003 Hauptversammlung 2003 27. Mai 2003, 10.00 Uhr Internationales Congress Center München Auszahlung der Dividende 28. Mai 2003 Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2003 14. August 2003 Herbstpressekonferenz 13. November 2003 Wiesbaden Zwischenbericht Januar bis September 2003 13. November 2003 Investor Relations Telefon (06 11) 770-610 Telefax (06 11) 770-690 E-Mail [email protected] Dieser Bericht und der Jahresabschluss der Linde AG liegen in deutscher und englischer Sprache vor und sind zudem auch im Internet unter www.linde.de als Download bereitgestellt. Unter dieser Adresse bieten wir Ihnen darüber hinaus eine interaktive Online-Version dieses Geschäftsberichts. Weitere Exemplare und zusätzliches Informationsmaterial über den Linde Konzern schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Hauptversammlung 2004 18. Mai 2004, 10.00 Uhr Internationales Congress Center München Hauptversammlung 2005 08. Juni 2005, 10.00 Uhr Internationales Congress Center München LeadIng. Kommunikation Telefon (06 11) 770-146 Telefax (06 11) 770-447 E-Mail [email protected] Geschäftsbericht 2002 Analystenkonferenz 27. März 2003 Frankfurt am Main LeadIng. Geschäftsbericht 2002 Linde AG Abraham-Lincoln-Straße 21 65189 Wiesbaden Telefon (0611) 770-0 Telefax (0611) 770-269 www.linde.de Linde im Überblick Linde in Zahlen in Mio. € 2002 2001 Veränderung Unternehmensprofil Fünfjahresübersicht Umsatzerlöse Aktie Schlusskurs € 35,00 45,50 –23,1 % Jahreshöchstkurs € 57,59 56,90 k. A. Jahrestiefstkurs € 32,50 36,04 k. A. 4.390 5.426 –19,1 % Marktkapitalisierung Je Aktie Ergebnis € 2,01 2,02 k. A. Dividende € 1,13 1,13 k. A. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit € 10,68 9,35 k. A. 119.262 119.262 k. A. Anzahl Aktien (in Tsd. Stück) Konzern Umsatzerlöse 8.726 8.833 –1,2 % Auftragseingang 9.322 9.111 2,3 % Ergebnis vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibung (EBTA) 480 561 –14,4 % Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 356 447 –20,4 % Jahresüberschuss 240 241 –0,4 % Kapitalrendite (ROCE) 7,0 % 7,9 % k. A. EBTA-Umsatzrendite 5,5 % 6,4 % k. A. EBT-Umsatzrendite 4,1 % 5,1 % k. A. Investitionen (ohne Finanzanlagen) 867 914 –5,1 % Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 1.274 1.115 14,3 % Eigenkapital 4.086 4.313 –5,3 % Bilanzsumme 12.206 12.868 –5,1 % Mitarbeiter (Anzahl jeweils zum 31.12.) 46.521 46.400 0,3 % 1 2 bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31.12 Sonderausschüttung Unternehmensbereiche 2002 in Mio. € Umsatz Auftragseingang EBITA Investitionen1) Zahl der Mitarbeiter Linde Gas Linde Engineering Material Handling Kältetechnik 1) ohne Finanzanlagen 4.839 5.322 659 430 21.560 3.880 3.880 606 401 17.500 1.036 1.493 53 29 4.060 2.979 3.053 148 398 18.188 879 902 10 32 6.276 HGB 1999 HGB 2000 HGB 2001 IFRS 2001 IFRS 2002 Mio. € 5.490 6.194 8.450 9.076 8.833 8.726 Inland % 32,8 30,9 23,8 25,0 24,9 22,9 Ausland % 67,2 69,1 76,2 75,0 75,1 77,1 Ergebnis vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibungen (EBTA) Mio. € 418 417 588 613 561 480 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Mio. € 418 417 481 505 447 356 Jahresüberschuss1) Mio. € 244 243 273 285 241 240 Glossar Ergebnis Linde Konzern Linde ist ein internationaler Technologiekonzern, der in seinen drei Unternehmensbereichen Gas und Engineering, Material Handling und Kältetechnik jeweils führende Marktpositionen besetzt. Mit rund 46.500 Mitarbeitern haben wir im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz von 8,726 Milliarden Euro erzielt. Dabei hat unser ausgewogenes Portfolio die Basis für eine stabile Geschäftsentwicklung gelegt. Wir werden unser internationales Geschäft gezielt ausbauen, die Marktstellung unserer Unternehmensbereiche weiter stärken und damit unseren ertragsorientierten Wachstumskurs fortsetzen. Mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen sind wir in den Wachstumsmärkten gut aufgestellt. Gas und Engineering Diese beiden bisher schon erfolgreichen Geschäftsbereiche haben wir so miteinander verzahnt, dass sie in ausgesuchten Marktsegmenten gemeinsam noch profitabler betrieben werden können. Wichtigstes Beispiel: das so genannte „On-site-Geschäft“, bei dem Linde Engineering und Linde Gas Großverbraucher gemeinsam mit Industriegasen aus Anlagen versorgen, die direkt beim Kunden vor Ort installiert werden. Als international führender Anbieter von Industrie- und Medizingasen wird Linde Gas außerdem die wachstumsstarke Sparte Healthcare weiter ausbauen und die umweltfreundliche Wasserstofftechnologie vorantreiben. Mit seiner technologischen Fokussierung auf zukunftsträchtige Marktsegmente, also auf Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff, Sauerstoff und Olefinen sowie zur Erdgasbehandlung, ist Linde Engineering weltweit erfolgreich. Im Unterschied zu fast allen Wettbewerbern können wir bei der Planung, Projektierung und dem Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen auf eigenes, umfassendes verfahrenstechnisches Know-how zugreifen. Material Handling Mit den drei Marken Linde, STILL und OM Pimespo sowie dem strategischen Partner Komatsu zählt der Linde Konzern zu den weltweit größten Herstellern von Flurförderzeugen. Als einer der wenigen Wettbewerber bieten wir ein komplettes Produktprogramm: Stapler mit Verbrennungsmotor, Elektro-Stapler und Lagertechnikgeräte. Mit technologisch führenden Produkten und umfassenden Service- und Dienstleistungsangeboten, die von der Finanzierung bis zum kompletten Flottenmanagement reichen, schaffen wir die Voraussetzung für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Kältetechnik Gas und Engineering HGB 1998 Als europäischer Marktführer liefern wir gewerbliche Kühl- und Tiefkühlmöbel und die dazugehörige Kältetechnik für alle Bereiche des Lebensmittelhandels. Mit unserem Vorsprung in Forschung und Entwicklung setzen wir Maßstäbe in Design, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz. Als einziger Wettbewerber bieten wir diese Turn-Key-Kompetenz auch in den aufstrebenden Märkten Osteuropas, Asiens und Südamerikas. Auf Basis unseres globalen Key Account Managements entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden auf ihre jeweiligen Anforderungen zugeschnittene Gesamtlösungen. Ergebnis je Aktie 2) Dividende Dividende je Aktie2) Anzahl Aktien2) € 2,90 2,04 2,29 2,39 2,02 2,01 Mio. € 95 135 135+263) 135 135 135 € 1,13 1,13 1,13+0,223) 1,13 1,13 1,13 Tsd. St. 84.054 119.262 119.262 119.262 119.262 119.262 Vermögensstruktur Anlagevermögen Mio. € 2.200 6.282 7.936 7.856 8.544 8.037 Vorräte4) Mio. € 510 566 814 852 1.047 994 Forderungen LuL5) Mio. € 1.035 1.314 1.734 1.840 2.034 1.874 Liquide Mittel Mio. € 679 398 521 424 531 480 Übrige Aktiva Mio. € 367 443 670 494 712 821 Gesamtvermögen Mio. € 4.791 9.003 11.675 11.466 12.868 12.206 Eigenkapital1) Mio. € 2.351 3.917 4.096 4.249 4.313 4.086 Rückstellungen Mio. € 1.309 1.415 2.219 2.217 2.097 2.146 Finanzschulden Mio. € 347 2.740 4.180 3.798 3.795 3.294 Übrige Passiva Mio. € 784 931 1.180 1.202 2.663 2.680 Gesamtkapital Mio. € 4.791 9.003 11.675 11.466 12.868 12.206 Investitionen (inkl. Finanzanlagen) Mio. € 584 885 979 717 965 913 Abschreibungen Mio. € 333 315 677 689 870 919 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. € 584 412 705 1.039 1.115 1.274 Kapitalstruktur Kapitalflussrechnung Mitarbeiter 33.371 35.597 47.126 46.400 46.400 46.521 Inland % 51,8 49,3 39,2 39,6 39,6 39,0 Ausland % 48,2 50,7 60,8 60,4 60,4 61,0 Eigenkapitalquote1) % 49,1 43,5 35,1 37,1 33,5 33,5 Kapitalrendite (ROCE) % 16,4 10,2 9,8 9,0 7,9 7,0 EBTA-Umsatzrendite % 7,6 6,7 7,0 6,8 6,4 5,5 EBT-Umsatzrendite % 7,6 6,7 5,7 5,6 5,1 4,1 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in % des Umsatzes % 10,6 6,7 8,3 11,4 12,6 14,6 Kennziffern Stand: 31.12.2002 1) Bei HGB ohne Anteile anderer Gesellschafter. 2) Bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31. 12.; Angabe 1998 angepasst an Aktiensplit 1 : 10 in 1999. 3) Sonderausschüttung. 4) Bei HGB abzüglich erhaltener Anzahlungen. 5) Inkl. Forderungen aus Finanzdienstleistungen. Balanced Scorecard Strategieorientiertes Informationssystem zur Unternehmenssteuerung. Ganzheitlicher Ansatz zur ausgewogenen Abbildung aller wesentlichen Unternehmenskennzahlen. CDAX-Chemical Branchenindex, der die börsennotierten Unternehmen der chemischen Industrie zusammenfasst. CDAX-Machinery Branchenindex, der die börsennotierten Unternehmen des Maschinenbaus zusammenfasst. Corporate Governance Unternehmensleitungs- und -überwachungs-System, das auf eine verantwortliche und langfristige Wertschöpfung ausgelegt ist. CO2 -Laser Beim CO2 -Laser besteht das aktive Medium, aus dem sich die Laserstrahlung entwickelt, aus einer Mischung der Gase Helium, Stickstoff und Kohlendioxid. Debt Issuance Programme Rahmenvereinbarung für die Begebung von Finanzierungsinstrumenten am Kapitalmarkt. Diodenlaser Beim Diodenlaser wird das Licht aus Dioden optisch zu einem Laserstrahl gebündelt. Der Wirkungsgrad des Diodenlasers ist 3 –10-mal höher als der des CO2und Nd:YAG-Lasers. Die erreichbare Leistungsdichte des Diodenlasers ist allerdings geringer. Euro Commercial Paper Programme Kapitalmarktprogramm für kurzfristige Schuldverschreibungen am Euro-Markt. Frequenzumformer Dient zur Anpassung der Stromfrequenz. Gas-to-Liquids-Anlage Anlage zur Umwandlung von Erdgas in synthetisches Öl von hoher Reinheit, das nahezu frei von Schadstoffen wie Schwefel, Aromaten und Schwermetallen ist. Healthcare Sammelbegriff für Unternehmensaktivitäten im Bereich Gesundheitsfürsorge. International Financial Reporting Standards Das International Accounting Standards Board (IASB) erarbeitet Rechnungslegungsstandards, die als International Financial Reporting Standards (IFRS) bezeichnet sind. Bei Aufnahme seiner Tätigkeit in 2001 hat das Board die von der Vorgängerorganisation IASC (International Accounting Standards Committee) erlassenen International Accounting Standards (IAS) insgesamt übernommen. Long Term Incentive Programme Langristiges Aktienoptionsprogramm für leitende Angestellte. Six Sigma Qualitäts-Managementsystem mit dem Ziel, möglichst optimale Prozessabläufe zu schaffen. LPG-Anlagen Anlagen zur Ergänzung von „Liquified Petroleum Gas“ LPG aus Rohöl (in Raffinerien). Enthält im Wesentlichen Butan und Propan und kommt bei 10 bar Druck als umweltsynthetisches „Autogas“ über Tankstellen in den Handel. SMART-Card Digitale Speicherkarte zur Erfassung von Fahrzeugdaten oder als Zugangskontrolle zu Fahrzeugen/Maschinen. Membrantechnologie Hier: Technologie zur Gewinnung von Reinwasser aus Salzwasser, z. B. in Meerwasserentsalzungsanlagen zur Trinkwassergewinnung. Nd:YAG-Laser Beim Nd:YAG-Laser besteht das aktive Medium aus einem Festkörper (Neodym3+-Ionen, die in einen transparenten Wirtskristall YAG = Yttrium Aluminium Granat, eingebettet sind). Die Anregung dieses Festkörpers erfolgt über Blitzlampen oder Dioden. NGL-Anlage Anlage zur Erzeugung flüssiger oder verflüssigter Kohlenwasserstoffe (NGL = Natural Gas Liquids) aus der Gewinnung und Reinigung von Erdgas. On-site-Anlagen Anlagen, die direkt beim Verbraucher stehen und ihn mit technischen Gasen versorgen. Peer Group Gruppe der börsennotierten Unternehmen, die in den jeweiligen Unternehmensbereichen zu unseren bedeutenden und direkten Wettbewerbern zählen. REXP Der REX-Performance-Index (REXP) der Deutschen Börse AG ist der zum Anleihenportfolio des Deutschen Rentenindex (REX) passende Performanceindex. Er gibt die Wertentwicklung des REX-Portfolios an, in das die Kuponzahlungen unter Beibehaltung der Portfoliostruktur reinvestiert werden. ROCE Abkürzung für „Return on Capital Employed“. Rendite auf das eingesetzte Kapital. im Konzern wird das Ergebnis vor Ertragsteuern zuzüglich der Zinsaufwendungen sowie der Zinskosten für Pensionsrückstellungen zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt. In den Unternehmens- und Geschäftsbereichen wird EBITA zuzüglich der Zinskosten für Pensionsrückstellungen in Relation zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt. Spaltgaskühler Wärmetauscher, in dem das heiße Spaltgas unmittelbar nach der Pyrolyse sehr schnell abgekühlt wird. Die abgeführte Wärme wird zur Hochdruckdampferzeugung genutzt. Steamcracker Anlage zur Spaltung langer Kohlenwasserstoff-Moleküle in kürzere. Wichtigste Anwendung: Umwandlung von Naphtha oder Erdgas zu Ethylen, Propylen, Butan und Butadien für die Herstellung von Kunststoffen und Synthesekautschuk. Steamreformer Anlage zur Umsetzung leichter Kohlenwasserstoffe (z.B. Erdgas) mit Wasserdampf in einem Spaltofen. Es entsteht ein H2-haltiges Gasegemisch, das zu chemischen Synthesen und zur H2-Gewinnung eingesetzt wird. Sum-of-the-Parts-Methodik Ein Bewertungsmodell der Finanzanalysten, bei dem die verschiedenen Geschäftsbereiche eines Unternehmens einzeln bewertet werden. Die Bewertungen der Bereiche werden aufsummiert und führen zu einer Gesamtbewertung des Unternehmens. Treasury Das Treasury stellt die Versorgung des Unternehmens mit liquiden Mitteln und Kapital sicher. Es legt Liquiditätsüberschüsse an, grenzt finanzielle Risiken ein und optimiert Kosten und Erträge aus Finanztransaktionen. Turn-Key-Kompetenz Fähigkeit eines Unternehmens, komplexe Projekte schlüsselfertig abzuwickeln. Umfasst alle Arbeiten von der Konzeptfindung bis zur Anlagenlieferung. Working Capital Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, abzüglich erhaltener Anzahlungen, abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, abzüglich Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. Working Capital Management (WCM) Planung und Umsetzung aller geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung des Working Capital mit dem Ziel einer Gesamtkostensenkung. Laufende Überwachung des Working Capital, um negative Abweichungen von den Zielvorgaben frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Linde in Zahlen in Mio. € 2002 2001 Veränderung Unternehmensprofil Fünfjahresübersicht Umsatzerlöse Aktie Schlusskurs € 35,00 45,50 –23,1 % Jahreshöchstkurs € 57,59 56,90 k. A. Jahrestiefstkurs € 32,50 36,04 k. A. 4.390 5.426 –19,1 % Marktkapitalisierung Je Aktie Ergebnis € 2,01 2,02 k. A. Dividende € 1,13 1,13 k. A. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit € 10,68 9,35 k. A. 119.262 119.262 k. A. Anzahl Aktien (in Tsd. Stück) Konzern Umsatzerlöse 8.726 8.833 –1,2 % Auftragseingang 9.322 9.111 2,3 % Ergebnis vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibung (EBTA) 480 561 –14,4 % Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 356 447 –20,4 % Jahresüberschuss 240 241 –0,4 % Kapitalrendite (ROCE) 7,0 % 7,9 % k. A. EBTA-Umsatzrendite 5,5 % 6,4 % k. A. EBT-Umsatzrendite 4,1 % 5,1 % k. A. Investitionen (ohne Finanzanlagen) 867 914 –5,1 % Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 1.274 1.115 14,3 % Eigenkapital 4.086 4.313 –5,3 % Bilanzsumme 12.206 12.868 –5,1 % Mitarbeiter (Anzahl jeweils zum 31.12.) 46.521 46.400 0,3 % 1 2 bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31.12 Sonderausschüttung Unternehmensbereiche 2002 in Mio. € Umsatz Auftragseingang EBITA Investitionen1) Zahl der Mitarbeiter Linde Gas Linde Engineering Material Handling Kältetechnik 1) ohne Finanzanlagen 4.839 5.322 659 430 21.560 3.880 3.880 606 401 17.500 1.036 1.493 53 29 4.060 2.979 3.053 148 398 18.188 879 902 10 32 6.276 HGB 1999 HGB 2000 HGB 2001 IFRS 2001 IFRS 2002 Mio. € 5.490 6.194 8.450 9.076 8.833 8.726 Inland % 32,8 30,9 23,8 25,0 24,9 22,9 Ausland % 67,2 69,1 76,2 75,0 75,1 77,1 Ergebnis vor Ertragsteuern und Geschäftswertabschreibungen (EBTA) Mio. € 418 417 588 613 561 480 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Mio. € 418 417 481 505 447 356 Jahresüberschuss1) Mio. € 244 243 273 285 241 240 Glossar Ergebnis Linde Konzern Linde ist ein internationaler Technologiekonzern, der in seinen drei Unternehmensbereichen Gas und Engineering, Material Handling und Kältetechnik jeweils führende Marktpositionen besetzt. Mit rund 46.500 Mitarbeitern haben wir im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz von 8,726 Milliarden Euro erzielt. Dabei hat unser ausgewogenes Portfolio die Basis für eine stabile Geschäftsentwicklung gelegt. Wir werden unser internationales Geschäft gezielt ausbauen, die Marktstellung unserer Unternehmensbereiche weiter stärken und damit unseren ertragsorientierten Wachstumskurs fortsetzen. Mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen sind wir in den Wachstumsmärkten gut aufgestellt. Gas und Engineering Diese beiden bisher schon erfolgreichen Geschäftsbereiche haben wir so miteinander verzahnt, dass sie in ausgesuchten Marktsegmenten gemeinsam noch profitabler betrieben werden können. Wichtigstes Beispiel: das so genannte „On-site-Geschäft“, bei dem Linde Engineering und Linde Gas Großverbraucher gemeinsam mit Industriegasen aus Anlagen versorgen, die direkt beim Kunden vor Ort installiert werden. Als international führender Anbieter von Industrie- und Medizingasen wird Linde Gas außerdem die wachstumsstarke Sparte Healthcare weiter ausbauen und die umweltfreundliche Wasserstofftechnologie vorantreiben. Mit seiner technologischen Fokussierung auf zukunftsträchtige Marktsegmente, also auf Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff, Sauerstoff und Olefinen sowie zur Erdgasbehandlung, ist Linde Engineering weltweit erfolgreich. Im Unterschied zu fast allen Wettbewerbern können wir bei der Planung, Projektierung und dem Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen auf eigenes, umfassendes verfahrenstechnisches Know-how zugreifen. Material Handling Mit den drei Marken Linde, STILL und OM Pimespo sowie dem strategischen Partner Komatsu zählt der Linde Konzern zu den weltweit größten Herstellern von Flurförderzeugen. Als einer der wenigen Wettbewerber bieten wir ein komplettes Produktprogramm: Stapler mit Verbrennungsmotor, Elektro-Stapler und Lagertechnikgeräte. Mit technologisch führenden Produkten und umfassenden Service- und Dienstleistungsangeboten, die von der Finanzierung bis zum kompletten Flottenmanagement reichen, schaffen wir die Voraussetzung für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Kältetechnik Gas und Engineering HGB 1998 Als europäischer Marktführer liefern wir gewerbliche Kühl- und Tiefkühlmöbel und die dazugehörige Kältetechnik für alle Bereiche des Lebensmittelhandels. Mit unserem Vorsprung in Forschung und Entwicklung setzen wir Maßstäbe in Design, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz. Als einziger Wettbewerber bieten wir diese Turn-Key-Kompetenz auch in den aufstrebenden Märkten Osteuropas, Asiens und Südamerikas. Auf Basis unseres globalen Key Account Managements entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden auf ihre jeweiligen Anforderungen zugeschnittene Gesamtlösungen. Ergebnis je Aktie 2) Dividende Dividende je Aktie2) Anzahl Aktien2) € 2,90 2,04 2,29 2,39 2,02 2,01 Mio. € 95 135 135+263) 135 135 135 € 1,13 1,13 1,13+0,223) 1,13 1,13 1,13 Tsd. St. 84.054 119.262 119.262 119.262 119.262 119.262 Vermögensstruktur Anlagevermögen Mio. € 2.200 6.282 7.936 7.856 8.544 8.037 Vorräte4) Mio. € 510 566 814 852 1.047 994 Forderungen LuL5) Mio. € 1.035 1.314 1.734 1.840 2.034 1.874 Liquide Mittel Mio. € 679 398 521 424 531 480 Übrige Aktiva Mio. € 367 443 670 494 712 821 Gesamtvermögen Mio. € 4.791 9.003 11.675 11.466 12.868 12.206 Eigenkapital1) Mio. € 2.351 3.917 4.096 4.249 4.313 4.086 Rückstellungen Mio. € 1.309 1.415 2.219 2.217 2.097 2.146 Finanzschulden Mio. € 347 2.740 4.180 3.798 3.795 3.294 Übrige Passiva Mio. € 784 931 1.180 1.202 2.663 2.680 Gesamtkapital Mio. € 4.791 9.003 11.675 11.466 12.868 12.206 Investitionen (inkl. Finanzanlagen) Mio. € 584 885 979 717 965 913 Abschreibungen Mio. € 333 315 677 689 870 919 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. € 584 412 705 1.039 1.115 1.274 Kapitalstruktur Kapitalflussrechnung Mitarbeiter 33.371 35.597 47.126 46.400 46.400 46.521 Inland % 51,8 49,3 39,2 39,6 39,6 39,0 Ausland % 48,2 50,7 60,8 60,4 60,4 61,0 Eigenkapitalquote1) % 49,1 43,5 35,1 37,1 33,5 33,5 Kapitalrendite (ROCE) % 16,4 10,2 9,8 9,0 7,9 7,0 EBTA-Umsatzrendite % 7,6 6,7 7,0 6,8 6,4 5,5 EBT-Umsatzrendite % 7,6 6,7 5,7 5,6 5,1 4,1 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in % des Umsatzes % 10,6 6,7 8,3 11,4 12,6 14,6 Kennziffern Stand: 31.12.2002 1) Bei HGB ohne Anteile anderer Gesellschafter. 2) Bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31. 12.; Angabe 1998 angepasst an Aktiensplit 1 : 10 in 1999. 3) Sonderausschüttung. 4) Bei HGB abzüglich erhaltener Anzahlungen. 5) Inkl. Forderungen aus Finanzdienstleistungen. Balanced Scorecard Strategieorientiertes Informationssystem zur Unternehmenssteuerung. Ganzheitlicher Ansatz zur ausgewogenen Abbildung aller wesentlichen Unternehmenskennzahlen. CDAX-Chemical Branchenindex, der die börsennotierten Unternehmen der chemischen Industrie zusammenfasst. CDAX-Machinery Branchenindex, der die börsennotierten Unternehmen des Maschinenbaus zusammenfasst. Corporate Governance Unternehmensleitungs- und -überwachungs-System, das auf eine verantwortliche und langfristige Wertschöpfung ausgelegt ist. CO2 -Laser Beim CO2 -Laser besteht das aktive Medium, aus dem sich die Laserstrahlung entwickelt, aus einer Mischung der Gase Helium, Stickstoff und Kohlendioxid. Debt Issuance Programme Rahmenvereinbarung für die Begebung von Finanzierungsinstrumenten am Kapitalmarkt. Diodenlaser Beim Diodenlaser wird das Licht aus Dioden optisch zu einem Laserstrahl gebündelt. Der Wirkungsgrad des Diodenlasers ist 3 –10-mal höher als der des CO2und Nd:YAG-Lasers. Die erreichbare Leistungsdichte des Diodenlasers ist allerdings geringer. Euro Commercial Paper Programme Kapitalmarktprogramm für kurzfristige Schuldverschreibungen am Euro-Markt. Frequenzumformer Dient zur Anpassung der Stromfrequenz. Gas-to-Liquids-Anlage Anlage zur Umwandlung von Erdgas in synthetisches Öl von hoher Reinheit, das nahezu frei von Schadstoffen wie Schwefel, Aromaten und Schwermetallen ist. Healthcare Sammelbegriff für Unternehmensaktivitäten im Bereich Gesundheitsfürsorge. International Financial Reporting Standards Das International Accounting Standards Board (IASB) erarbeitet Rechnungslegungsstandards, die als International Financial Reporting Standards (IFRS) bezeichnet sind. Bei Aufnahme seiner Tätigkeit in 2001 hat das Board die von der Vorgängerorganisation IASC (International Accounting Standards Committee) erlassenen International Accounting Standards (IAS) insgesamt übernommen. Long Term Incentive Programme Langristiges Aktienoptionsprogramm für leitende Angestellte. Six Sigma Qualitäts-Managementsystem mit dem Ziel, möglichst optimale Prozessabläufe zu schaffen. LPG-Anlagen Anlagen zur Ergänzung von „Liquified Petroleum Gas“ LPG aus Rohöl (in Raffinerien). Enthält im Wesentlichen Butan und Propan und kommt bei 10 bar Druck als umweltsynthetisches „Autogas“ über Tankstellen in den Handel. SMART-Card Digitale Speicherkarte zur Erfassung von Fahrzeugdaten oder als Zugangskontrolle zu Fahrzeugen/Maschinen. Membrantechnologie Hier: Technologie zur Gewinnung von Reinwasser aus Salzwasser, z. B. in Meerwasserentsalzungsanlagen zur Trinkwassergewinnung. Nd:YAG-Laser Beim Nd:YAG-Laser besteht das aktive Medium aus einem Festkörper (Neodym3+-Ionen, die in einen transparenten Wirtskristall YAG = Yttrium Aluminium Granat, eingebettet sind). Die Anregung dieses Festkörpers erfolgt über Blitzlampen oder Dioden. NGL-Anlage Anlage zur Erzeugung flüssiger oder verflüssigter Kohlenwasserstoffe (NGL = Natural Gas Liquids) aus der Gewinnung und Reinigung von Erdgas. On-site-Anlagen Anlagen, die direkt beim Verbraucher stehen und ihn mit technischen Gasen versorgen. Peer Group Gruppe der börsennotierten Unternehmen, die in den jeweiligen Unternehmensbereichen zu unseren bedeutenden und direkten Wettbewerbern zählen. REXP Der REX-Performance-Index (REXP) der Deutschen Börse AG ist der zum Anleihenportfolio des Deutschen Rentenindex (REX) passende Performanceindex. Er gibt die Wertentwicklung des REX-Portfolios an, in das die Kuponzahlungen unter Beibehaltung der Portfoliostruktur reinvestiert werden. ROCE Abkürzung für „Return on Capital Employed“. Rendite auf das eingesetzte Kapital. im Konzern wird das Ergebnis vor Ertragsteuern zuzüglich der Zinsaufwendungen sowie der Zinskosten für Pensionsrückstellungen zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt. In den Unternehmens- und Geschäftsbereichen wird EBITA zuzüglich der Zinskosten für Pensionsrückstellungen in Relation zu dem durchschnittlich investierten Kapital gesetzt. Spaltgaskühler Wärmetauscher, in dem das heiße Spaltgas unmittelbar nach der Pyrolyse sehr schnell abgekühlt wird. Die abgeführte Wärme wird zur Hochdruckdampferzeugung genutzt. Steamcracker Anlage zur Spaltung langer Kohlenwasserstoff-Moleküle in kürzere. Wichtigste Anwendung: Umwandlung von Naphtha oder Erdgas zu Ethylen, Propylen, Butan und Butadien für die Herstellung von Kunststoffen und Synthesekautschuk. Steamreformer Anlage zur Umsetzung leichter Kohlenwasserstoffe (z.B. Erdgas) mit Wasserdampf in einem Spaltofen. Es entsteht ein H2-haltiges Gasegemisch, das zu chemischen Synthesen und zur H2-Gewinnung eingesetzt wird. Sum-of-the-Parts-Methodik Ein Bewertungsmodell der Finanzanalysten, bei dem die verschiedenen Geschäftsbereiche eines Unternehmens einzeln bewertet werden. Die Bewertungen der Bereiche werden aufsummiert und führen zu einer Gesamtbewertung des Unternehmens. Treasury Das Treasury stellt die Versorgung des Unternehmens mit liquiden Mitteln und Kapital sicher. Es legt Liquiditätsüberschüsse an, grenzt finanzielle Risiken ein und optimiert Kosten und Erträge aus Finanztransaktionen. Turn-Key-Kompetenz Fähigkeit eines Unternehmens, komplexe Projekte schlüsselfertig abzuwickeln. Umfasst alle Arbeiten von der Konzeptfindung bis zur Anlagenlieferung. Working Capital Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, abzüglich erhaltener Anzahlungen, abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, abzüglich Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. Working Capital Management (WCM) Planung und Umsetzung aller geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung des Working Capital mit dem Ziel einer Gesamtkostensenkung. Laufende Überwachung des Working Capital, um negative Abweichungen von den Zielvorgaben frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Termine Kontakt Bilanzpressekonferenz 27. März 2003 Frankfurt am Main Linde AG Abraham-Lincoln-Straße 21 65189 Wiesbaden Telefon (06 11) 770-0 Telefax (06 11) 770-269 www.linde.de Zwischenbericht Januar bis März 2003 15. Mai 2003 Hauptversammlung 2003 27. Mai 2003, 10.00 Uhr Internationales Congress Center München Auszahlung der Dividende 28. Mai 2003 Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2003 14. August 2003 Herbstpressekonferenz 13. November 2003 Wiesbaden Zwischenbericht Januar bis September 2003 13. November 2003 Investor Relations Telefon (06 11) 770-610 Telefax (06 11) 770-690 E-Mail [email protected] Dieser Bericht und der Jahresabschluss der Linde AG liegen in deutscher und englischer Sprache vor und sind zudem auch im Internet unter www.linde.de als Download bereitgestellt. Unter dieser Adresse bieten wir Ihnen darüber hinaus eine interaktive Online-Version dieses Geschäftsberichts. Weitere Exemplare und zusätzliches Informationsmaterial über den Linde Konzern schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Hauptversammlung 2004 18. Mai 2004, 10.00 Uhr Internationales Congress Center München Hauptversammlung 2005 08. Juni 2005, 10.00 Uhr Internationales Congress Center München LeadIng. Kommunikation Telefon (06 11) 770-146 Telefax (06 11) 770-447 E-Mail [email protected] Geschäftsbericht 2002 Analystenkonferenz 27. März 2003 Frankfurt am Main LeadIng. Geschäftsbericht 2002 Linde AG Abraham-Lincoln-Straße 21 65189 Wiesbaden Telefon (0611) 770-0 Telefax (0611) 770-269 www.linde.de Linde im Überblick