1 BIOLOGIE DER ZELLE 1.1 Allgemeines l 2 1.2 1.2.1 1.2.2 Anzahl, Größe, Form und Eigenschaften von Zellen l 3 Anzahl, Größe und Form l 3 Eigenschaften l 3 1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3 1.3.4 Aufbau von Zelle und Zellorganellen l 5 Grundbauplan l 5 Zellmembran l 6 Zytoplasma und Zellorganellen l 7 Zellkern l 11 1.4 1.4.1 Zellteilung (Mitose) l 21 Ablauf der Mitose l 21 1.5 Reduktions- oder Reifeteilung (Meiose) l 23 1. Reifeteilung l 25 2. Reifeteilung l 26 1.5.1 1.5.2 1.6 1.6.1 1.6.2 Stoffaustausch der Zelle mit ihrer Umgebung l 27 Zusammensetzung der extrazellulären Flüssigkeit l 29 Zusammensetzung der intrazellulären Flüssigkeit l 30 1.7 Membran- oder Ruhepotenzial einer Zelle l 30 1.8 1.8.1 1.8.2 Stoff- und Flüssigkeitstransport l 32 Passive Transportprozesse l 32 Aktive Transportprozesse l 36 Zusammenfassung l 39 1 väterliches Chromosom mütterliches Chromosom Zygotän: Paarbildung der Chromosomen Prophase I 1 BIOLOGIE DER ZELLE Leptotän: dünn ausgestreckte Chromosomen Pachytän: dick gespannte Chromosomen Diplotän/Diakinese: verdoppelte Chromosomen, Kernmembran löst sich auf 1. Reifeteilung crossing over Metaphase I ausgetauschte Bruchstücke Anaphase I Interkinese Metaphase II 2. Reifeteilung Anaphase II Keimzellen 24 Faller/Schünke, Der Körper des Menschen (ISBN 3133297147), © 2004 Georg Thieme Verlag 1.5.1 1. Reifeteilung Bei der Meiose dauert die Prophase der 1. Reifeteilung sehr viel länger als die Prophase der Mitose. Bei männlichen Keimzellen sind das in der Regel 24 Tage und bei weiblichen, auf Grund einer eingeschalteten Ruhephase (Diktyotän), unter Umständen mehrere Jahrzehnte (s. Oogenese, S. 556). Die Prophase gliedert sich in 5 Phasen: l ein Leptotän, l ein Zygotän, l ein Pachytän, l ein Diplotän sowie l eine Diakinese. REDUKTIONS- ODER REIFETEILUNG (MEIOSE) mensatz halbieren (haploider Satz). Das ist wichtig, damit bei der Vereinigung von Ei- und Samenzelle wieder ein normaler doppelter (diploider) Chromosomensatz entsteht. Diesen Vorgang bezeichnet man als Meiose, die zwei Zellteilungsschritte umfasst (Abb. 1.11): l die 1. Reifeteilung und l die 2. Reifeteilung. Kurz vor der 1. Reifeteilung verdoppeln die männlichen und weiblichen Geschlechtszellen wie bei der Mitose ihre DNS, so dass jedes Chromosom zwei identische Chromatiden aufweist. Prophase Im Leptotän der Prophase werden die Chromosomen als feine Fäden sichtbar und lagern sich im anschließenden Zygotän paarweise zusammen (Chromosomenpaarung). Hierbei liegen immer die entsprechenP Abb. 1.11 Stadien der Meiose. Aus Gründen der besseren Übersicht ist der Ablauf der beiden Reifeteilungen an einer Keimzelle mit drei Chromosomenpaaren beispielhaft dargestellt. Im Pachytän der Prophase der 1. Reifeteilung werden die Chromatiden sichtbar, väterliche und mütterliche Chromosomen lagern sich aneinander und bilden eine Tetrade (zwei Chromosomen mit jeweils zwei Chromatiden). Dabei überlagern sich väterliche und mütterliche Chromatiden teilweise und beim Auseinanderweichen kommt es zum Austausch von Bruchstücken („crossing over“). In der Metaphase der 1. Reifeteilung erfolgt die Trennung der homologen (väterlichen und mütterlichen) Chromosomen, die nach dem Zufallsprinzip auf die beiden Tochterzellen verteilt werden. Es entstehen zwei haploide Tochterzellen mit einem einfachen Chromosomensatz. In der 2. Reifeteilung erfolgt in Form einer mitotischen Zellteilung die Trennung der beiden Tochterchromatiden und es entstehen am Schluss der 1. und 2. Reifeteilung vier haploide Geschlechtszellen. Faller/Schünke, Der Körper des Menschen (ISBN 3133297147), © 2004 Georg Thieme Verlag 25