V Mikrobiologie • Beitrag 2 Dem Grippevirus auf der Spur (Klasse 9/10) 1 von 26 Dem Grippevirus auf der Spur – ein Stationenlernen Helge Gresch und Katja Reitschert, Universität Oldenburg In einem Stationenlernen beschäftigen sich Ihre Schüler mit diesen und weiteren Fragen. Im Rollenspiel wird schließlich über die Chancen und Grenzen einer Grippeschutzimpfung diskutiert. Foto: Thinkstock/iStockphoto Gerade in der kalten Jahreszeit trifft es viele Menschen: Sie erkälten sich oder bekommen sogar die Grippe. Aber was läuft in unserem Körper eigentlich ab, wenn wir uns mit der Grippe inizieren? Wodurch unterscheidet sich ein grippaler Infekt von der „echten“ Grippe? Wie ist ein Inluenzavirus aufgebaut und wie vermehrt es sich? Erschöpfung, Kopfschmerzen und hohes Fieber sind die Symptome einer Grippe. T H C I S N A R O V g telanleitun für ein s a B Mit ll zur Grippeinfek tion! Mode Das Wichtigste auf einen Blick Klasse: 9/10 Aus dem Inhalt: Dauer: 4–6 Stunden • Wie unterscheiden sich Zellen und Viren? Kompetenzen: Die Schüler … • Wie sind Inluenzaviren aufgebaut und wie vermehren sie sich? • können den Aufbau und die Vermehrung von Inluenzaviren erläutern. • können anhand eines Modells die Infektion mit Inluenzaviren beim Menschen und bei Tieren nachstellen und dabei Modellkritik üben. • üben sich in Empathie und Perspektivenwechsel bei der Durchführung eines Rollenspiels. • Wie kann man einen grippalen Infekt von einer „echten“ Grippe unterscheiden? • Welche Chancen und welche Grenzen haben Grippeschutzimpfungen? 8 RAAbits Realschule Biologie Dezember 2012 V Mikrobiologie • Beitrag 2 Dem Grippevirus auf der Spur (Klasse 9/10) 5 von 26 Die Reihe im Überblick · Fo = Folie Ab = Arbeitsblatt/Informationsblatt LK = Lösungskarte = Zusatzmaterial auf CD Stunde 1: Einstieg Material Thema und Materialbedarf M 1 (Ab) Stationsübersicht: Dem Grippevirus auf der Spur Stunden 1–4: Das Stationenlernen – dem Grippevirus auf der Spur Material Thema und Materialbedarf M 2 (Ab/LK) Station 1: Was hat das Grippevirus mit der Vogelgrippe zu tun? M 3 (Ab/LK) Station 2: Wie vermehren sich Grippeviren? r evtl. ein dreidimensionales Modell einer tierischen Zelle r Farbfolie M 4 r 2–3 Scheren r 2–3 Tuben Klebstoff T H C r evtl. Schulbuch M 4 (Fo/LK) Der Vermehrungskreislauf der Grippeviren M 5 (Ab/LK) Station 3: Sind (Grippe-)Viren überhaupt Lebewesen? M 6 (Ab/LK) Station 4: Wie wird das Grippevirus übertragen? M 7 (Ab/LK) Station 5: Erkältung und „echte“ Grippe – worin liegen die Unterschiede? M 8 (Ab/LK) Station 6: Wie kann man die Virusinfektion im Modell darstellen? I S N rAbbildung zum Bau einer Tierzelle A R O V M 9 (Karten) (Ab/LK) LK revtl. Zentimetermaß rSchablonen auf DIN-A3 vergrößert r1 Schere rmehrere Heftzwecken rstarke Pappe in den Farben rot, orange, blau und schwarz Schablone für das Modell zur Virusinfektion (Station 6) Zusatz-Station: Kalt und heiß – was hat es mit dem Fieber auf sich? r internetfähige Rechner Lösungskarten zu den Stationen 1–6 Stunde 5: Auswertung des Stationenlernens und Rollenspiel zur Grippeschutzimpfung Material Thema und Materialbedarf M 10 (Ab) Kamera läuft! – Ein Rollenspiel zur Grippeschutzimpfung r4 Rollenkarten rFernseher zum Abspielen der Aufzeichnung r1 Videokamera zum Aufnehmen revtl. Broschüren der BZgA Dein Bio-Lexikon – Begriffe von A bis Z Minimalplan Bei wenig Zeit können Sie die Einheit auf vier Stunden verkürzen, indem Sie auf das Rollenspiel M 10 verzichten. Die Auswertung erfolgt dann noch in Stunde 4. 8 RAAbits Realschule Biologie Dezember 2012 6 von 26 Dem Grippevirus auf der Spur (Klasse 9/10) Mikrobiologie • Beitrag 2 V Stationsübersicht: Dem Grippevirus auf der Spur M1 Stationsübersicht von: Klasse: So geht ihr vor 1. Bildet Gruppen aus vier Schülern. Die Gruppen bleiben für die gesamte Dauer des Stationenlernens zusammen. An den Stationen mit Einzel- oder Partnerarbeit teilt ihr euch in Einzelpersonen bzw. Paare auf, die parallel nebeneinander arbeiten. 2. Wählt die Reihenfolge der Stationen, bis auf zwei Ausnahmen, beliebig: Die Stationen 3 und 6 könnt ihr erst bearbeiten, wenn ihr die Stationen 1 und 2 bereits erledigt habt. 3. Holt euch an einer Station eine Kopie des Arbeitsblattes. Heftet die Arbeitsblätter anschließend in eure Mappe. 4. Lest zu Beginn einer Station die Arbeitsaufträge auf dem Arbeitsblatt vollständig durch. Beginnt anschließend mit der Bearbeitung. 5. Fertigt selbstständig Lösungsblätter an, die ihr hinter das jeweilige Aufgabenblatt heftet. T H C 6. Kontrolliert eure Ergebnisse mithilfe der Lösungskarten, die ihr vom Lehrer erhaltet. 7. Wenn ihr mit einer Station fertig seid, hakt ihr sie in der folgenden Übersicht ab. Notiert euch stichwortartig die Dinge, die ihr noch nicht ganz verstanden habt. Diese werden im Anschluss an das Stationenlernen besprochen. Station I S N erledigt A R O a Was hat das Grippevirus mit der Vogelgrippe zu tun? (Einzelarbeit) V b Wie vermehren sich Grippeviren? (Partnerarbeit) c Sind (Grippe-)Viren überhaupt Lebewesen? Voraussetzung: Stationen 1+2! d Wie wird das übertragen? Grippevirus e Erkältung und „echte“ Grippe – worin liegen die Unterschiede? (Einzelarbeit) f Wie kann man die Virusinfektion im Modell darstellen? Voraussetzung: Stationen 1+2! 8 RAAbits Realschule Biologie Dezember 2012 Das habe ich noch nicht ganz verstanden … V Mikrobiologie • Beitrag 2 Dem Grippevirus auf der Spur (Klasse 9/10) 7 von 26 Station 1: Was hat das Grippevirus mit der Vogelgrippe zu tun? M 2 Viren gibt es eine Menge und auch die dazugehörigen Krankheitsbilder unterscheiden sich oft. Welche Symptome sind für eine „echte“ Grippe typisch? Wie ist ein Grippevirus aufgebaut? Und wie benennen Forscher Viren noch? Antworten zu diesen Fragen findest du hier. Dem Grippevirus auf der Spur Peter liegt mit einer heftigen Grippe im Bett. Gerade ist sein Freund Lukas zu Besuch. „Oh, du hast mir Hustenbonbons mitgebracht“, freut sich Peter, denn er leidet auch unter Husten und Heiserkeit. Lukas fragt Peter, wie es ihm geht. „Ich fühle mich so richtig schwach“, berichtet Peter mit leiser Stimme. „Hast du auch Peter leidet unter einer heftigen Grippe. Fieber?“, möchte Lukas wissen. „Ja, das Fieber ist sogar ziemlich hoch, es liegt bei 40 Grad“, gibt Peter Auskunft. „Und außerdem habe ich Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen“, klagt er. „Ganz schön ies, die Inluenzaviren, die diese Erkrankung verursachen“, stellt Lukas fest. T H C „Hast du eigentlich eine Ahnung, wie ein solches Virus aussieht?“, möchte Peter wissen. „Keine Ahnung“, entgegnet Lukas. „Ich kann mal im Internet nachschauen“, schlägt er eifrig vor. Und tatsächlich indet Lukas in einem Internet-Lexikon die beiden unten stehenden Abbildungen (Abbildung 1 und Abbildung 2). I S N Aufgabe 1 Erläutere mit deinen eigenen Worten, welche Krankheitssymptome für eine Grippe typisch sind. A R O Aufgabe 2 a) Beschreibe in kurzen Sätzen die schematische Zeichnung eines Grippevirus (Abbildung 1). V b) Erläutere, welche Vorteile eine schematische Darstellung hat, um den Aufbau des Virus zu verstehen, und welche neuen Aspekte eine mikroskopische Aufnahme von echten Viren (Abbildung 2) bringt. Beschreibe, welche Mängel die beiden Abbildungsarten aufweisen. Hüllmembran Hämagglutinin (Oberlächenprotein zur Erkennung der Wirtszelle) Neuraminidase (Oberlächenprotein, das am Abschnüren neu gebildeter Viren von der Wirtszelle beteiligt ist) RNA-Strang (Erbmaterial) Capsid (Schutzhülle für die Erbinformation) Abbildung 1: Schematische Darstellung eines Inluenzavirus 8 RAAbits Realschule Biologie Dezember 2012 VOR Mikrobiologie • Beitrag 2 Grippevirus RNA (Erbsubstanz des Virus), von Proteinen umhüllt Virusprotein Oberlächenprotein (Wirtszelle) d Zellkern (Wirtszelle) M4 T 11 von 26 e c Proteinhülle im Inneren des Virus Dem Grippevirus auf der Spur (Klasse 9/10) b ICH 8 RAAbits Realschule Biologie Dezember 2012 f Legende ANS a V Der Vermehrungskreislauf der Grippeviren 22 von 26 M 10 Dem Grippevirus auf der Spur (Klasse 9/10) Mikrobiologie • Beitrag 2 V Kamera läuft! – Ein Rollenspiel zur Grippeschutzimpfung Der Winter steht vor der Tür. Deswegen veranstaltet das Gesundheitsamt einen Informationsnachmittag zum Thema „Grippeschutzimpfung“, an dem zwei Ärzte teilnehmen. Eine ältere Dame und ihr Enkel besuchen diese Veranstaltung und erörtern zusammen mit den Ärzten die Vor- und Nachteile einer Grippeschutzimpfung. Aufgabe Betätigt euch als Schauspieler und stellt die oben beschriebene Situation mit einem Rollenspiel dar. Lest euch zuvor die Hinweise zu den Vorbereitungen und zur Durchführung durch. So geht ihr vor Verteilt die folgenden Rollen an sechs Schüler: •Dr. Stefan Günther, 58 Jahre, Arzt T H C •Dr. Karin Meier, 45 Jahre, Ärztin •Gerda Petersen, 71 Jahre, Besucherin der Veranstaltung des Gesundheitsamtes •Sebastian Petersen, 16 Jahre, Enkel von Gerda Petersen I S N •ein Kameramann, der das Rollenspiel mit einer Videokamera ilmt •ein Zeitwächter, der darauf achtet, dass das Rollenspiel etwa 7 Minuten dauert A R O So bereiten sich die Schauspieler auf ihre Rolle vor Jeder Schauspieler erhält eine Rollenkarte zu einer der vier Personen. In der Rollenkarte wird die Position, welche die jeweilige Person einnimmt, festgelegt. Außerdem enthält sie Fakten, die für die Argumentation wichtig sein können. Bereitet euch damit gut auf eure Rolle vor. Macht euch Notizen zu den möglichen Aussagen, Argumenten und Besonderheiten der Person, die ihr darstellt. V So bereitet sich der Kameramann vor Mache dich zunächst mit den Funktionen der Kamera vertraut (gegebenenfalls mithilfe der Bedienungsanleitung). Überlege dir dann, von wo aus du die Szene ilmen möchte. Wichtig ist der Wechsel zwischen verschiedenen Einstellgrößen, damit der Film lebendiger wird. So können beispielsweise einmal alle Personen zu sehen sein und einmal auch nur das Gesicht einer Person in Großaufnahme. Auch ein Wechsel des Aufnahmestandpunktes bringt Leben in den Film. Übe das Wechseln zwischen verschiedenen Einstellgrößen und Aufnahmestandpunkten ein wenig, bevor du dann richtig zu drehen anfängst. So wertet ihr das Rollenspiel aus Seht euch das Video an. Beratet darüber, ob ihr aus der Sicht der gespielten Person eine Grippeschutzimpfung durchführen lassen würdet. Überlegt euch, welche Personen von eurer Entscheidung noch betroffen sind und inwiefern das der Fall ist. 8 RAAbits Realschule Biologie Dezember 2012 T H C I S N A R O V