Analysis I, SoSe 2008 1 08.09.2008 (Hinze/Kiani) Aufgabe 1) a) Gegeben sei f (x) := ln ((x − 1)2 ) . (i) Bestimmen Sie die Menge D ⊂ R derjenigen reellen Zahlen x, für die f (x) ∈ R definiert ist. (ii) Bestimmen Sie den Wertebereich W := f (D) der Funktion f : D → R , f (x) := ln ((x − 1)2 ) . (iii) Wird D durch f injektiv auf W abgebildet? (iv) Bestimmen Sie alle Nullstellen und Extremwerte von f in D . b) Untersuchen Sie die nachstehenden Folgen auf Konvergenz und berechnen Sie gegebenenfalls die Grenzwerte. n X √ √ √ 3k an := 5 n ( n − n − 2 ) , Sn := 2 k n ∈ N. 5 k=0 Lösung zu Aufgabe 1) a) (i) Das Argument des Logarithmus muss positiv sein, d.h. (x − 1)2 > 0 ⇐⇒ x 6= 1 ⇐⇒ x ∈ D := R \ {1} [1P unkt] (ii) D wird zunächst durch g(x) := (x − 1)2 auf (0, ∞) abgebildet und (0, ∞) durch ln auf R = W . [1 Punkt] (iii) f ist nicht injektiv. Es gilt z.B. f (0) = f (2) = 0 .[1 Punkt] (iv) Nullstellen : [1 Punkt] f (x) = 0 =⇒ (x − 1)2 = 1 −→ x = 0 ∨ x = 2 Extrema: [2 Punkte] ln ist monoton steigend. Extrema von f müßten auch Extrema von g(x) := (x − 1)2 sein. g nimmt auf D alle Werte aus (0, ∞) an. Es gibt keine Extrema 2(x − 1) 2 = 6= 0 ∀x ∈ D und D offen. Alternativ: f ′ (x) = 2 (x − 1) x−1 b) (i) [2 Punkte] √ √ √ √ √ 5 n (n − (n − 2)) 10 1 √ q an := 5 n ( n − n − 2 ) = √ = √ n+ n−2 1+ 1− lim an := lim n→∞ n→∞ 10 q 1+ 1− (ii) lim Sn := 2 lim n→∞ n→∞ 2 n = 10 = 5. 2 n X 3k 2 = k 5 1− k=0 3 5 = 5 . [2 Punkte] 2 n , Analysis I, SoSe 2008 2 08.09.2008 (Hinze/Kiani) Aufgabe 2) Gegeben seien die Funktion f : R → R, 1 f (x) := (x2 − 2)ex 4 und das Intervall I := [−1, 0] . a) Berechnen Sie die ersten beiden Ableitungen f ′ , f ′′ von f . b) Bestimmen Sie die Extremwerte von f ′ auf I . c) Zeigen Sie, dass f das Intervall I in sich abbildet, das heißt, dass f (I) ⊂ I gilt. d) Zeigen Sie, dass f in I genau einen Fixpunkt x∗ besitzt. e) Führen Sie einen Schritt des Fixpunkt-Verfahrens xn+1 = f (xn ) mit dem Startwert x0 = 0 durch. f) Geben Sie eine Iterationszahl n an, für die sicher |xn − x∗ | ≤ 0.125 gilt. Lösung zu Aufgabe 2) a) 1 f ′ (x) = (x2 − 2 + 2x)ex , 4 1 1 ′′ f (x) = (x2 − 2 + 2x + 2x + 2)ex = x(x + 4)ex . 4 4 [2P unkte] b) f ′′ hat Nullstellen in 0 ∈ I und −4 ∈ / I . Damit hat f ′ Extrema in 0 und an den Rändern von I : f ′ (0) = − 1 2 f ′ (−1) = −3 4e [1P unkt] c) Die Extrema von f ′ sind negativ. D.h. f ′ ist auf I negativ und damit ist f auf I monoton. I wird abgebildet auf 1 1 [f (0), f (−1)] = [− , − ] ⊂ I . 2 4e [2P unkte] Analysis I, SoSe 2008 3 08.09.2008 (Hinze/Kiani) d) I ist abgeschlossen und f ist selbstabbildend auf I . Es ist noch zu zeigen, dass f kontrahierend ist. Nach Teil b) rechnet man für die LipschitzKonstante 3 1 1 L = max |f ′ (x)| = max{|f ′(−1)|, |f ′(0)|} = max{ e−1 , } = < 1. x∈[−1,0] 4 2 2 e) 1 x1 = f (x0 ) = f (0) = − . 2 [1P unkt] f) Es gilt: Lk |xk − x | ≤ |x1 − x0 | = 1−L ∗ Ab Iteration 3 gilt sicher |xk − x∗ | ≤ 0.125. 1 k 2 1 2 1 = 2 k 1 . 2 [2P unkte] [2P unkte]