„IN TREUE FEST ! - Stricken und Sterben im 1. Weltkrieg

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„IN TREUE FEST ! - Stricken und Sterben im 1. Weltkrieg“
Künstlerische Vermittlung
Nach der Aufführung stehen Schauspielerin und Projektionskünstlerin für Fragen und Gespräch zur
Verfügung, der historische Projektionsapparat und die Bilder können aus der Nähe betrachtet
werden. Zur Vertiefung ist ein Workshop in Klassenstärke möglich.
Texte aus historischen und modernen Jugend-Büchern werden mit den SchülerInnen gelesen,
bearbeitet und für szenische Improvisationen benutzt.
Historische Spielzeug-Laternen und Original-Glasbildstreifen stehen für eigene Erfahrungen zur
Verfügung. Mit selbst gezeichneten Projektionsbildern und eigenen Geschichten erarbeiten die
Teilnehmer kurze Projektionssequenzen.
Am Ende des Workshops kann eine Präsentation stattfinden, in der die Gruppen einander ihre
Ergebnisse vorstellen.
Die Nachbereitung kann in Klassenstärke in 3 Schulstunden stattfinden.
Die Klasse wird geteilt: Eine Gruppe arbeitet mit der Schauspielerin Cornelia Niemann, eine mit
der Projektionskünstlerin Karin Bienek.
Cornelia Niemann
Arbeit mit Texten, szenische Improvisation
Ich werde mit Schülerinnen und Schülern kurze Szenen aus zwei historischen 1. WeltkriegsJugend-Büchern und zwei modernen Büchern lesen, darüber reden und die Figuren in kleinen
szenischen Improvisationen aufeinander treffen lassen. Das Ergebnis zeigen wir dann der anderen
Gruppe.
Es soll eine Anregung sein und Spaß machen, niemand muss Angst vor einer „großen“Aufführung
haben!
Bei den Improvisationen stütze ich mich auf eigene Theatererfahrungen: Ich teile die Gruppe den
Szenen entsprechend auf, sie denken sich selbständig etwas aus , das führen wir dann einander vor
und arbeiten gemeinsam daran. Dies habe ich auch schon in der Arbeit mit Laien umgesetzt.
Etwas zum Verkleiden wäre schön, (wenn es das in der Schule gibt), es muss aber nicht sein.
Wir brauchen einen Raum mit Platz und die eine oder andere Rückzugsmöglichkeit - das müssen
nicht unbedingt extra abgeschlossene Räume sein.
Die Schüler können eigene Bücher mitbringen!
Ich bringe mit:
Die Bücher und eine Chronologie der Ereignisse, um die es darin geht.
Moderne Bücher:
„Mein Opa, sein Holzbein und der Große Krieg“
Was der erste Weltkrieg mit uns zu tun hat
von Nikolaus Nützel
Dieses für Schüler gedachte Buch fand ich bei der Arbeit an unserem Projekt sehr anregend.
„Wie der Soldat das Grammofon repariert“
von Sasa Stanisic
In diesem wunderbaren Buch wird unter anderem der Krieg in Jugoslawien aus der Sicht des
damals noch jungen Erzählers geschildert.
Die historischen Jugendbücher, aus denen ich zum Teil auch in unserer Show vorlese, haben ganz
klare, vaterlandstreue bis propagandistische Funktion. Die Beschäftigung mit ihnen ist sehr
interessant – die Kinder , die damit groß geworden sind, waren in der Nazi- Zeit erwachsen; die
Nationalsozialisten hatten sehr viele junge Anhänger.
Die Bilderbücher, Romane, Zeitschriften spiegeln aber auch das Leben in der Zeit des ersten
Weltkriegs in Deutschland wider, sie sind geschlechtsspezifisch für Jungen o d e r für Mädchen
gemacht und sollen sie auf ihre spätere Rolle in der Gesellschaft vorbereiten. Dass die Gesellschaft
sich ändern könnte, wird da meistens nicht bedacht. Es wird aber auch, besonders in
Mädchenbüchern, ein Wandel des Rollenverständnisses ( durch den Krieg) beschrieben. Die Bücher
zeigen eine ferne Welt, aber wenn man sie liest, versteht man die Menschen von damals viel besser.
Und man entdeckt auch hinter den großen Tönen die Angst vor dem Krieg.
Einige Titel:
„Nesthäkchen und der Weltkrieg“
„Landwehrmanns Einzige“
„Wie Julchen den Krieg erlebte“
„Serbische Kameraden“
„Heia Safari“
„Bismarck, der Retter Ostpreußens“
Ich stehe mit dem Institut für Jugendbuchforschung der Frankfurter Universität in Kontakt
(Es beginnt dort gerade eine Vorlesungsreihe über Jugendliteratur im ersten Weltkrieg) und werde
sicher noch auf viel Material stoßen.
Karin Bienek
Projektionsexperimente
Wichtiger Bestandteil der Aufführung „IN TREUE FEST“ sind die historische Laterna magica und
die Projektion der Original-Glasbilder aus der illuminago-collection – nahezu unbekanntes
Quellenmaterial unseres gesellschaftlichen visuellen Erbes. Die Inszenierung eröffnet
Möglichkeiten einer vergangenen virtuellen Erlebniswelt und Kunstform im Hier und Heute zu
begegnen.
Die theaterpädagogische Nachbereitung bietet die Möglichkeit eigene Erfahrungen mit OriginalGeräten und Bildern zu machen. Es stehen historische Spielzeug-Laternen aus Blech und Bakelit
sowie Original Glasbildstreifen aus dem Fundus von „LichtSpiel“, dem medienpädagogischen
Projekt von illuminago, zur Verfügung. Mit ihnen sind eigene Projektionsexperimente möglich.
In Kleingruppen oder einzeln können die Schüler selber mit Bildern, Texten, Soundeffekten,
Geräuschen und Musik kurze Laterna magica Sequenzen gestalten.
Es können ebenfalls eigene Bildideen und Geschichten auf Folienstreifen gezeichnet, inszeniert und
projiziert werden.
Musikinstrumente, Musik vom Smart Phone oder Computer können gerne mitgebracht werden.
Auch die Benutzung eines Overhead-Projektors ist denkbar.
Am Ende des Workshops werden die Ergebnisse der Experimente einander vorgeführt.
Es wird ein verdunkelbarer Raum benötigt.
Tische für die Projektionsapparate und das Zeichnen der Bildstreifen (Video, Computer-Raum)
Ausweichmöglichkeiten für die Kleingruppen-Arbeit wäre gut.
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