Erfahrungsbericht von Leif Fischer Der Gedanke, ein Auslandssemester zu absolvieren, kam in meinem Studiumsverlauf sehr spät und ließ mir dementsprechend nicht viel Zeit darüber nachzudenken. Also habe ich es einfach getan und ich kann schon vorwegnehmen: Es hat sich gelohnt! Vorab gehörten einige Entscheidungen dazu, wie z.B. in welchem Land ich studieren möchte. Welche Universität bietet Module an, die ich an meiner Fachhochschule anrechnen lassen kann? Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist, wie finanziert man sich das Auslandssemester. Durch Gespräche mit dem Auslandsbeauftragten und dem International Office klärten sich diese Fragen sehr schnell und ich entschied mich für die Tennessee Technological University in Cookeville Tennessee/USA, die eine sehr gute ingenieurwissenschaftliche Fakultät besitzt. Nach etlichen Behördengängen, Visumsformularen und Impfungen ging es dann auch endlich los. Ich erreichte den Flughafen in Nashville und wurde dort von der Universität abgeholt. Von da an wurde ich vorbildlich betreut. Die erste Woche war die „Week of Welcome“ in der es darum ging alle organisatorischen Dinge zu erledigen. Des Weiteren gab es jeden Tag Programmpunkte bei denen ich eine Menge Leute kennen lernte, andere Gaststudenten sowie Einheimische. Irgendwann ging es aber auch mit dem Uni-Alltag los. Vor dem Antritt meines Auslandssemesters erzählten mir viele, die schon mal im Ausland studiert haben, dass die amerikanische Lehre leichter sei. Während meines Auslandssemesters habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Amerikanische Unisystem vollkommen anders aufgebaut ist, aber nicht leichter. Das ganze System ist sehr an unser Schulsystem angelehnt, somit gibt es in vielen Kursen Anwesenheitspflicht, Tests, Klausuren und eine Menge bewerteter Hausaufgaben. Doch übersteht man das Semester, ist ein Bestehen des Kurses so gut wie sicher. Mit der Wahl meiner Fächer, wobei eines Englisch war, war ich sehr zufrieden und konnte unter anderem Fachliches lernen. Durch den Englisch Kurs, die zahlreichen Hausaufgaben, akademischen Arbeiten und Konversationen mit einheimischen Studenten konnte ich auch mein Englisch in Wort und Schrift erheblich verbessern. Wenn man mal Zeit zwischen dem Lernen findet, bietet die Tennessee Tech University viele Freizeitaktivitäten an. Auf dem Campusgelände, auf dem man auch als Gaststudent wohnt, befindet sich ein riesiges Fitnessstudio mit Laufbahn, Schwimmbad, Tennis-, Racketball-, Basketballplätzen und vieles mehr. Die Benutzung ist selbstverständlich kostenlos. Da alle Studenten in den ersten zwei Jahren auf dem Campus leben müssen, zu denen auch die Gaststudenten zählen, entsteht ein tolles Campusleben. Ich hatte das Glück, obwohl ich im „International Dorm“ lebte, mit einem Amerikaner auf einem Zimmer zu wohnen. Er hat mich einige Male in sein Elternhaus eingeladen, unter anderem auch an Thanksgiving, welches eines der meist geschätzten Feste der Amerikaner ist. Durch diese und einige andere Erfahrungen (andere Gastfamilie) konnte ich das wirkliche amerikanische Leben kennen und schätzen lernen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mit dem Gedanken in die USA gegangen bin mein Englisch zu verbessern, aber viel mehr bekommen habe als ich erwartete. Ich habe Unmengen an neuen Eindrücken erhalten, tolle Erfahrungen gemacht und eine Menge netter Leute kennengelernt. Somit kann ich nur jedem raten, der die Möglichkeit hat, sie wahrzunehmen.