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Die Phönizier
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Inhaltsangabe:
Titelblatt
Inhaltsangabe
Ursprünge, Name, Handel
Gründe für die Expansion
Kriege und feindliche Völker, Karthago, Wirtschaft
Die Stadt, Lebensgewohnheiten
Die Zerstörung
Bibliographie
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1. Ursprünge, Name:
Der Begriff Phönizier stammt aus dem Griechischen und war dort seit dem
achten Jahrhundert vor Christus in Verwendung. Das Wort bedeutet soviel
wie rot oder rötlich. Entweder wurden sie wegen der Kenntnis der
purpurroten Farbe oder wegen ihrer roten Hautfarbe so genannt. In ihrer
eigenen Sprache bezeichneten sie sich als Sidoniter oder als Kanaaniter.
Die Phönizier sind ein semitisches Volk, welches aus vielen anderen Völkern
zusammengewachsen ist. Darunter waren die Philister, Hebräer und
Armäer.
Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich entlang der östlichen Mittelmeerküste.
Heute sind allerdings nur mehr sehr wenige schriftliche Quellen von ihnen
erhalten. Dennoch läßt sich ihre Geschichte aus Beschreibungen anderer
rekonstruieren. So werden die Phönizier unter anderem in ägyptischen,
mesopotamischen und assyrischen Chroniken erwähnt und sogar im alten
Testament.
Die wichtigsten Funde wurden von dem Archäologen Dr. F. A. Schaefer
1929 gemacht. (In Ras Schamara) Weitere Funde gab es in Byblios und
Tyros. In den Gräberfelder fand man unter anderem auch der Sarkophag
des Königs Ahirams. Die dort gefundenen Gegenstände befinden sich heute
in Beirut, Aleppo, Damaskus, Istanbul und in Paris.
2. Handel
Die Phönizier lebten vor allem vom Zwischenhandel mit Zedernholz.
Allerdings wurde Zedernholz mit der Zeit zu sperrig und so stieg man auf
andere Güter um. Sie handelten mit: Silber, Eisen, Zinn, Blei, Kupfer,
Sklaven, Pferde, Maultiere, Elfenbein, Edelsteine, Korallen, Weizen, Wachs,
Honig, Felle, Öl, Teppiche und Zimt. Dies waren die üblichen Handelsgüter,
allerdings hatten die Phönizier noch einige besondere Waren.
Sie hatten ein Monopol in der Purpur-Färberei und in der Glasproduktion.
Sie hatten eine Technik, mit der sie durchsichtiges Glas erzeugen konnten.
Sie versorgten den ganzen Mittelmeerraum mit diesen Massenwaren.
Purpur gewannen sie aus kleinen Meeresschnecken, die an der
phönizischen Küste sehr oft vorkamen. Doch war die Produktion sehr teuer,
weil man sehr viele Tiere benötigte.
Die Phönizier hatten im Mittelmeerraum sehr viele Handelstützpunkte. Auf
die Einrichtung von Kolonien verzichtete man allerdings. Für einen
Handelsstützpunkt reichte meist ein geschützter Strand, ein Wasserloch,
fruchtbares Land und einen Felsen zur Totenbestattung. Weiters waren
diese Handelsstützpunkte nicht mehr als eine Tagesreise von einander
entfernt, da man früher nicht sehr gerne auf See übernachtete.
Die in der Nähe eines solchen Stützpunktes lebenden Menschen wurden nur
so weit, wie es nötig war unterdrückt. Besonders gerne bedienten sich die
Phönizier dieser, um sie als Sklaven zu verkaufen. Allerdings gab es auch
ehrliche Geschäfte zwischen den Phöniziern und den „Barbaren“. Man ließ
die Waren am Strand liegen und die Barbaren tauschten dann die Waren
gegen Gold, welches sie ebenfalls am Strand liegen ließen.
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Die ersten Handelsstützpunkte wurden von ihnen allerdings sehr weit weg
von der Heimat gegründet. Erst später ging man daran diese
Handelsstützpunkte zu verbinden. An der Atlantikküste gründeten sie Gades
und Cadiz. Weiter landeinwärts in der Sierra Morena machten sie Kupfer
und Silber Ausgrabungen. Südlich von Gibraltar gründeten sie Lixus und
Tingis. Von Cadiz aus konnten sie die britischen Inseln erreichen.
Laut Herodot umsegelten die Phönizier auch, auf den Auftrag von Pharao
Necho (609 vor Christus) hin, in nur drei Jahren, Afrika. Sie sicherten ihre
Stellungen zwischen Sizilien und Tunesien durch drei Dinge: Ersten, durch
die Gründung von Karthago. Zweitens, durch die Errichtung von
Stützpunkten im westlichen Sizilien und drittens durch die Besiedelung von
Malta.
3.
GRÜNDE FÜR DIE EXPANSION
Die kleinen phönizischen Städte konnten nur dadurch einen Aufstieg
erlangen, da die großen Mächte ihnen einen gewissen Freiraum ließen.
Nachdem die Ägypter, die Macht über die Phönizier verloren hatten, konnten
sie ihre Expansion beginnen.
Die Phönizier begannen nun ihre Schiffe zu verbessern. Die neuen Boote
wurden mit Kielen ausgestattet. Weiters wurden sie hochbordiger und es
wurden Zwei Ruderreihen eingeführt. Die Ruder wurden über Rollen geführt
und die Ruderer saßen erstmalig gegen die Fahrtrichtung. Die Besatzung
erhielt eine Bewaffnung. Als Erweiterung wurden Kriegsschiffe eingeführt,
die bereits eiserne Rammsporne besaßen. Diese waren schnittiger als die
Handelsschiffe und dienten als Geleitschutz.
Ideal für das Händlervolk war es auch, daß sie ihre Waren gleich im
Hinterland absetzen konnten. Sie trieben mit König David Geschäfte, der
seine Hauptstadt Jerusalem auszubauen. Sie betrieben die Eisen und
Kupferminen von Akaba und bauten ebenfalls den berühmten Tempel von
Jerusalem. So konnten sie ebenfalls einen Handelsstützpunkt am Roten
Meer errichten (Ezeon-Geber) Von dort stammte , der von den Juden
benötigte Weihrauch.
Doch bald begannen die Juden sich Sorgen zu machen, denn die Phönizier
begannen ihr Land mit zu vielen heidnischen Waren zu überschwemmen.
So geschah es, daß nach dem Tode Salomons der Handel zwischen den
Juden und Phöniziern zum erliegen kam.
4.
KRIEGE UND FEINDLICHE VÖLKER
Nach einiger Zeit war allerdings die Zeit des friedlichen Handeltreibens
vorbei. Ungefähr im Jahre 850 vor Christus erhoben sich die Assyrer erneut
und begannen die Völker des Nahen Ostens zu unterwerfen. Sie wollten
zwischen dem Nildelta und dem Persischen Golf ein Reich errichten. Dabei
nahmen sie recht wenig Rücksicht auf kleinere Handelsstädte.
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König Sanherib benützte sogar die Kriegsflotten von Sidon und Arados um,
Tyros zu besiegen. Dies war deshalb möglich, weil die Stadtstaaten so
verfeindet mit einander waren. Die besiegten Einwohner wurden nicht
umgesiedelt, sondern der siegreiche König nutzte ihre Fähigkeiten: Sie
mußten für ihn eine Flotte bauen mit der er das Reich von Elam bekriegen
wollte.
Nachdem das Assyrer-Reich aufgehört hatte zu existieren, beherrschte
König Nebukadnezar von Babylon das phönizische Gebiet. Er konnte zwar
die Stadt Tyros nicht erobern, aber er schwächte die Phönizier dadurch
dermaßen, daß sie sich gegenüber der griechischen Konkurrenz nicht mehr
behaupten konnten. Dennoch konnten die Phönizier bis ins klassische
Altertum überleben. Allerdings wurden sie in diesem von den Persern
beherrscht, die ihnen aber eine eigenständige Verwaltung überließen.
5 Karthago
a.
Wirtschaft
Karthago war, wie schon erwähnt eine der wichtigsten phönizischen
Gründungen. Um das Jahr 813 vor Christus ließen sich phönizische Siedler
auf einer schmalen Halbinsel in der Nähe des heutigen Tunis nieder. Der
Sage nach soll Kathago von Dido und Elissa, den Töchtern des Königs von
Tyros gegründet worden sein. Durch den Aufstieg von Karthago verfielen die
anderen phönizischen Städte immer mehr. So wurde Karthago zu einem
Zentrum des Handels und des Reichtums. Die Karthager ließen die in der
Nähe der Stadt wohnenden Eingeborenen für sich als Sklaven arbeiten. Die
Felder wurden künstlich bewässert und es wurde Viehzucht betrieben.
Handwerk wurde bis auf Metallhandwerk recht wenig betrieben.
Im Zuge dieser wirtschaftlichen Entwicklungen wurde von den Karthagern
eine Art Papiergeld erfunden. Man preßte Wertzeichen auf Lederstreifen, die
im ganzen karthagischen Raum als Zahlungsmittel anerkannt wurden.
Karthago dehnte seinen Machtbereich von der afrikanischen Küste bis nach
Spanien aus. Die besetzten Gebiete mußten Tribut an Karthago zahlen und
waren zum Kriegsdienst verpflichtet. Als Gegenleistung erhielten sie
militärischen Schutz und Autonomie. So wurde Karthago in seiner Blütezeit
zur mächtigsten Stadt im Mittelmeerraum. Die Tributzahlungen der
unterworfenen Gebiete brachte zwölftausend Talente im Jahr ein, Daß war
zwanzigmal soviel wie Athen in seiner besten Zeit einnahm.
b.
Die Stadt
In der Stadt selbst lebten bis zu 250-tausend Menschen. In der Stadt
befanden sich prunkvolle Tempel und Bäder. Der Hafen besaß
zweihundertzwanzig Docks, die von je zwei Marmorsäulen begrenzt waren.
In der Innenstadt gab es einen großen Platz um den sich die wichtigsten
Gebäude befanden.
Im Mittelpunkt stand allerdings die Burgfestung, die sich auf einem Hügel in
der Mitte der Stadt befand. Sie hieß Byrsa und auf ihr befanden sich die
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Münze, der Staatsschatz und der wichtigste Tempel der Stadt, der dem Gott
Eschmun geweiht war. Die Stadt war von einer fünfzehn Meter hohen
Ringmauer umgeben, auf der sich mehrere Türme befanden.
c.
Lebensgewohnheiten
Von den Bewohnern der Stadt weiß man nur aus Beschreibungen anderer.
Die Männer trugen Bärte und waren mit Turbanen, weitem Gewand und
Sandalen bekleidet. Die Frauen waren verschleiert und konnten es nur
durch das Amt einer Priesterin zu Ansehen bringen. Die Oberschicht
schmückte sich mit Glasperlen und mit purpurfarbenem Gewand.
Römischen Berichten nach sollen die Karthager Liebhaber von großen
Gelagen gewesen sein. Weiters galt nichts als schändlich, was dem Profit
diente, mit einem Wort Betrug, etc. war mehr oder weniger erlaubt.
Die Karthager verehrten mehrere Gottheiten, unter ihnen waren die Götter
Baal-Haman, Tanith, Melkart und Eschmun. Auch Dido wurde verehrt..
Wenn die Not groß war scheute man auch nicht vor Menschenopfern
zurück. So wurden manchmal dem Gott Baal-Haman bis zu dreihundert
Kinder an einem Tag geopfert. Adelige pflegten armen Menschen die Kinder
für die Opferung abzukaufen. Doch als Agathokles von Syrakus die Stadt
belagerte, opferte man zweihundert adelige Kinder, um nicht die Götter zu
beleidigen.
d.
Zerstörung
Als die Römer Karthago eroberten, zerstörten sie die gesamte Stadt und
zwangen die Bewohner sich im Landesinneren anzusiedeln. So ist also
nichts von der karthagischen Architektur erhalten. Berichten nach sollen die
Tempel im phönikisch-griechischen Stil gebaut, massig und reich verziert
gewesen sein. Von der karthagischen Literatur ist ebenfalls nur wenig
erhalten, da die Römer die erbeuteten Schriften ihren afrikanischen
Verbündeten schenkten. Es sind nur die Berichte Hannos über seine
Entdeckungsfahrten und Teile von Magos Schriften über die Landwirtschaft
erhalten.
Von der karthagischen Staatsform ist bekannt, daß es einen Rat von
dreihundert Älteren gab, der Gesetze beschloß, die dann mittels
Volksabstimmungen, angenommen oder verworfen werden konnten. Der
Senat wurde vom Volk gewählt und bestand anfänglich nur aus Adeligen.
Später übernahmen die Reichen diese Funktion. Weiters gab es hundertvier
Richter, die auf Lebenszeit in ihrem Amt tätig waren. Sie überwachten die
Regierung und hatten so in den punischen Kriegen die Befehlsgewalt.
Der Oberbefehlshaber des Heeres wurde vom Senat vorgeschlagen und
dann von der Volksversammlung gewählt. Er war, im Gegensatz zum
römischen Konsul, so lange im Amt, wie es der Senat für richtig hielt.
Allerdings bestand das karthagische Heer aus Ausländern, besonders
Libyer, die mehr den Sold als Karthago schätzten. Die Flotte bestand aus bis
zu fünfhundert schmalen, schnellen und buntbemalten Fünfruderern, die
Handelsschiffe und Kolonien zu beschützen hatten. Nachdem diese Flotte
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Sizilien erobert hatte, kam es zum lange dauernden Zweikampf zwischen
Rom und Karthago:
Die beiden Staaten waren anfangs sich nicht feindlich gesinnt. Im Jahre 508
hatten sie sogar einen Nicht-Angriffspakt abgeschlossen, der den
Einflußbereich der beiden Länder festlegte. Allerdings begannen die
Karthager mit der Unsitte, jedes fremde Schiff in ihrem Einflußbereich zu
versenken. So geschah es, daß die Karthager einen Piratenkrieg gegen den
Handelsverkehr zwischen Griechenland und Massalia begannen. Doch
Massalia war ein Bundesgenosse der Römer. Außerdem wollten Römer
nicht in ihrer Nähe eine karthagische Siedlung haben. Sizilien war noch dazu
reich an Korn, so war noch ein Grund für den Angriff gegeben.
Bibliographie:
Materialsammlung von Robert Wess zum Thema: Phönizier und
Karthago
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