M3 Vorlesung von B.Baumgartner Wi-Se 2008/09 Beispiele von Anwendungen in der Physik a) Systeme von Massenpunkten; kleine Schwingungen, lineare Kette Kleine Auslenkungen aus den Ruhelage-Punkten xn = na, lineare Rückstellkräfte, wie beim Hookschen Gesetz: Bewegungsgleichungen x m M m n x n n Falls nur endlich viele Massenpunkte: Lineare Algebra, Vektoren (x1 .... xN) Matrix M. Falls unendlich viele: Vektor aus linearem Raum, Operator M. b) Schwingende Saite c2 Unendlich viele Eigenschwingungen; Differentialgleichung mit Randbedingungen gibt den Operator. Eigenwerte Grundton und Obertonreihe c)Elektrostatik Poisson-Gleichung V(x) E(x) 0 1(x) V(x) Umkehrung mit Greenscher Funktion 1 3 (y) d y 4 0 (x y) d) Diffusion Dichte (x, t) , Diffusionsgleichung D Im Kontinuum: Lösung (4D t) Auf der Kette: 3/ 2 e (x y) 2 4D t Greensche Funktion (n) D ((n 1) (n 1) 2(n)) e)Quantenphysik H E „Die Quantisierung als Eigenwertproblem“ 1 i H A. Lineare Räume 1. Vektor-Räume 1.1. Def: Ein (komplexer) Vektorraum V ist eine Menge von Elementen {, , ...} für die folgendes gilt: 1) , V ! V a) b) c) d) Es ist eine Addition erklärt: Assoziativität Nullvektor negative Elemente Kommutativität a) b) c) d) Es ist eine Multiplikation mit (komplexen) Zahlen erklärt: V a a V 1 Assoziativität (a b) a ( b ) a ( ) a a (a b) a b 2) 1.2. Beispiele a) b) c) d) e) n Lösungsmenge einer homogenen linearen Dgl. p , 1 p C[a,b]......Stetige Funktionen auf dem Intervall [a,b] Lp (M)... Funktionen f(x) auf einer messbaren Menge M, für die f p integrierbar ist. 1.3. Def. Ein Teilraum T eines Vektorraumes ist eine Teilmenge T V , die selbst ein Vektorraum ist. 1.4. Beispiele a) Stetige Funktionen C[a,b] L2 [a, b] b) Stetige Funktionen mit kompaktem Träger Coo() L2 () c) L2 [a, b] L2 () 2 2. Konvergenzen 2.1. Def. Eine Metrik ... a) positiv b) positiv definit c) symmetrisch d) Dreiecksungleichung 2.2. Beispiele a) Komplexe Zahlen b) Sphärische Geometrie 2.3. Definition Ein Vektorraum heißt normiert, wenn auf ihm eine Norm definiert ist, d.i. ... a) positiv b) Nur Nullvektor hat Norm Null c) Linearität im Vorfaktor d) Dreiecksungleichung 2.4. Satz Jede Norm definiert eine Metrik. 2.5. Beispiele a) komplexe Zahlen, b) n c) p , 1 p ; insbesondere mit p=2, dieser Raum ist die unendlichdimensionale Verallgemeinerung des Beispiels b). d) Lp (M); (Dreiecksungleichung für die Norm ist die Minkowski-Ungleichung) e) Stetige Funktionen mit der Supremums-Norm Norm Metrik Topologie 2.6. Def.: Konvergenz Folge konvergent,...Kurve stetig... 2.7. Beispiele a) Diffusion, im x-Raum Konvergenz gegen Null punktweise und in jedem Lp mit p > 1. Aber die p=1-Norm ist zu jeder Zeit gleich 1. Keine Normkonvergenz im L1 . Die Fouriertransformierte ist immer 1 im Ursprung, sonst konvergiert sie punktweise gegen Null, konvergiert gegen die Funktion Null in jedem Lp mit p < . b) Diffusion im Limes t 0. c) Klassischer Limes der Grundzustands-Wellenfunktion des harmonischen Oszillators. 3 2.8. Def. Eine vektorwertige Kurve heißt differenzierbar, ... 2.9. Beispiele a) L ( ) , Funktion mit Knick wird verschoben, t ( x ) ( x t ) . Diese Kurve ist diff.bar. b) Obige Kurve ist nicht zweifach diff.bar, denn Verschieben einer Funktion mit Sprung gibt eine nicht differenzierbare Kurve von Vektoren. 2 2.10. Def. Menge der Funktionen, die fast überall gleich Null sind, bilden einen Teilraum des Raumes der integrierbaren Funktionen. Bilde den Quotientenraum. So entstehen Räume, z.B. Lp , deren Elemente genaugenommen nicht Funktionen sind, sondern Äquivalenzklassen von Funktionen. 2.11. Def. Cauchyfolge 2.12. Satz Jede konvergente Folge ist eine Cauchyfolge. 2.13. Def. Ein Raum, in dem jede Cauchyfolge konvergiert, heißt vollständig. Ein vollständiger normierter Raum heißt Banachraum. 2.14. Bemerkung Analog zur Vervollständigung der Menge der rationalen Zahlen zur Menge der reellen Zahlen kann man jeden normierten Vektorraum vervollständigen. Man kann formal jeder Cauchyfolge ein Limeselement zuordnen. So erhält man durch Vervollständigung eines Raumes von Riemann-integrablen einen Raum von Lebesgue-integrablen Funktionen. 2.15. Def. Ein Teilraum T V heißt dicht, wenn jedes Element von V Limes einer Folge von Elementen von T ist. 2.16. Beispiele a) Der Weierstraßsche Approximationssatz: Polynome liegen dicht im C[a,b] mit der Supremumsnorm. b) S() dicht in Lp (), für jedes p. S() = f ( x ) sup x m nx f ( x ) x 2.17. Satz T dicht in U und U dicht in V T dicht in V. Folgerung: Polynome dicht in jedem Lp [a,b] 4 3. Hilbert-Räume 3.1. Def: Inneres Produkt a) 0 b) =0 c) d) z = z e) 3.2. * =0 Def: Orthogonalität 3.3. =0 Satz: Die Schwarzsche Ungleichung | |2 3.4. Beispiele n a) b) 2 c) L2 (M) 3.5. Satz: I.P.definiert Norm = 3.6. Satz: I.P. ist stetig m , 3.7. n m n Def: Hilbertraum Vektor-Raum mit innerem Produkt, der vollständig ist 3.8. Def: Basis, VONS Basis = „Vollständiges Orthonormalsystem“ a) Basisvektoren sind normiert, b) verschiedene sind zueinander orthogonal. c) Jeder Vektor in H kann vollständig als Linearkombination von Basisvektoren zerlegt werden. 3.9. Def: Totale Menge, Lineare Hülle, separabel „Totale“ Menge von Vektoren .............. Menge der Linearkombinationen von Elementen ist ein dichter Teilraum von H. „Lineare Hülle“ ...... Abschluss des Teilraums der Linearkombinationen H heißt „separabel“, wenn es eine totale Teilmenge gibt, die abzählbar ist. 5 3.10. Beispiele a) 2 m = (m,n) ist abzählbare totale Menge und Basis b) Potenzen xn sind total in L2 [a, b] 3.11. Satz und Def: Existenz einer Basis. Dimension. Jeder Hilbertraum besitzt eine Basis. Deren „Mächtigkeit“ (=Anzahl der Elemente) ist eindeutig; sie heißt Dimension des Raumes. Es gilt der Satz von Pythagoras. Findet Verwendung im Gram-Schmidt-Verfahren zur Orthogonalisierung einer Menge. Ist diese Menge total, dann wird in diesem Verfahren eine Basis erzeugt. 3.12. Lemmata: Besselsche Ungl. Kürzungsregel {n} ein ONS, (nicht notwendigerweise vollständig), an= n , dann ist a 2 n 2 n {n} eine totale Menge, n = 0 für alle n, dann ist = 0. 3.13. Entwicklungssatz Jedes totale ONS {n} ist vollständig. Jeder Vektor eindeutig nach dieser Basis zu entwickeln. a nn , an= n n So wird jeder separable Hilbertraum isomorph zum 2 . 3.14. Parsevalsche Gleichung {n} VONS a 2 n 2 n 3.15. Kriterien für Vollständigkeit eines ONS a) b) c) d) e) Kürzungsregel gilt Parseval gilt Entwicklung ist möglich System ist total total in dichter Teilmenge 3.16. Beispiele Legendre-, Hermite-Polynome, Fourier-Reihen 3.17. Def. und Lemma: Orthogonaler Teilraum M eine Teilmenge, M die Menge aller zu M orthogonalen Vektoren, bildet einen abgeschlossenen Teilraum. 3.18. Satz und Def: Projektion T ein abgeschlossener Teilraum, beliebig. Eindeutige Zerlegung = + . 3.19. Beispiele. Gerade/ungerade Fktn. / Träger auf einer Teilmenge, Lokalisierung / Gebundene Zustände 6 4. Strukturen: Direkte Summe; Tensor-Produkt 4.1. Zur Motivation Einander ausschließende Möglichkeiten Direkte Summe Gleichzeitige Möglichkeiten Tensor-Produkt 4.2. Def: Direkte Summe Paar (,) 4.3. distributiv: a( ) = (a a) < |> = <|> + <|> Konstruktion einer Basis {m}, {n} {m}{n} Dimensionen werden addiert 4.4. Beispiele mn = m+n L2 (M)L2 (N) = L2 (MN) {gebundene Zustände} {freie Zustände} 4.5. Def: Tensorprodukt Paar (,) a( ) = (a) = (a) bilinear: < |> = <|> <|> Linearkombinationen bilden, bi-distributiv, und vervollständigen 4.6. Konstruktion einer Basis {m}, {n} {m n} Dimensionen werden multipliziert 4.7. Bemerkungen, Vorsicht! Es gibt, wegen der Linearkombinationen, Elemente die nicht von Produktform sind. Zerlegungen sind nicht eindeutig. Beispiel: (+)(+) + ()() = 2( + ) 4.8. Beispiele m n =mn L2 (M) L2 (N) = L2 (MN), zwei verschiedene Teilchen Wellenfunktionen Spinoren, ein Teilchen mit Spin Kugelflächenfunktionen 4.9. Konvergenzen m , n m n , mn 7 5. Dualräume 5.1. Def. Stetiges lineares Funktional auf einem normierten Vektor-Raum: Abbildung V Â a) linear b) stetig 5.2. Satz und Def. (Topologischer) Dualraum 5.3. V* Satz a) Ein lineares Funkt. genau dann stetig, wenn bei Null stetig ( ) b) ... genau dann stetig, wenn sup 5.4. Satz und Def. Der Dualraum eines normierten Raumes wird zum Banachraum bei Einführung der Norm ( ) : sup 5.5. Riesz - Lemma Lineare Funktionale eines Hilbert-Raums = Innere Produkte 5.6. Beispiele 1 1 1 1 * 1 , (Lp (M)) = Lq (M), 1 , 1 p p q p q b) Matrizen A, B, : A Tr(A) oder auch A Tr(A); im später folgenden auch für Operatoren c) Schwartzsche Klasse S, allerdings unendlich viele Normen Dualraum gibt die temperierten Distributionen * a) ( p ) = q , 5.7. Def: Schwache Konvergenz 5.8. Beispiele Verschiebung ins Unendliche Klassischer Limes der H.O.-Grundzustandswellenfunktion Diffusion im Limes unendlicher Zeit Diffusion im Limes Zeit gegen Null 5.9. Lemma: Normstetigkeit schwache Stetigkeit 5.10. Lemma a) Normkonvergenz Konvergenz der Norm b) Schwache Konvergenz Norm nimmt nicht zu c) Schwache Konvergenz und auch Konvergenz der Norm Normkonvergenz 8 6. Integration und Maß 6.1. Motivation a) Ausdehnung der Integration auf vervollständigte L p -Räume b) Maße, die in der Spektralanalysis auftreten. Besonderheit: Quantenchaos c) Hilberträume mit Funktionen auf Mannigfaltigkeiten 6.2. Drei Ziele a) Riemann Lebesgue-Integration b) Verallgemeinerung des Maß-Begriffes und der Integration für Funktionen auf c) Integration für Funktionen auf Mannigfaltigkeiten 6.3. Zur Strategie Additivität eines Maßes Linearität der Integration Maße Positive Lineare Funktionale 6.4. Lebesgue-Integral Fortsetzung der linearen Funktionale auf vervollständigten abgeschlossenen Raum Maße auf [a,b] in 6.5. Lebesgue-Stieltjes: Definiere, mit m(x) monoton wachsend, b f f ( x )dm( x ) als lineares Funktional auf C[a,b] a m(x) eindeutig zerlegbar in a) „pure point“ m = mpp + mac + msc dmpp(x) = p n ( x x n ) n b) „absolutely continuous“ c) „singular continuous“ dmac(x) = mac´(x)dx 6.6. Beispiel: Cantor-Funktion 6.7. Maße auf Mannigfaltigkeiten Definiert über Koordinaten, Maße im , z.B. Kugeloberfläche n 9 B. Lineare Operatoren 1. Algebra, Norm, Konvergenzen, Strukturen 1.1. Def: Linearer Operator Lineare Abbildung zwischen Vektorräumen. Speziell: zwischen Banachräumen. Noch spezieller: von einem Hilbertraum in den selben Hilbertraum: A B(H) Auch: „Transformation“, z.B. Fourier-Transformation 1.2. Def: Stetigkeit Jede normkonvergente Folge von Vektoren wird wieder in eine normkonvergente Folge abgebildet. 1.3. Lemma: Stetigkeit genügt bei Null Wie bei den linearen Funktionalen. (Diese sind ja Spezialfälle von lin. Operatoren.) 1.4. Algebra: Produkte, Rechenregeln, Einheit Algebra = Vektorraum mit Produkt In B(H) gibt es den Einheits-Operator Es gelten die üblichen Rechenregeln. Aber: Produkte sind i.a. nicht kommutativ! 1.5. Beispiele: a) b) c) d) Matrizen Lineare Funktionale X-Operator, Differenzieren im Raum der Testfunktionen (Schwartzsche Klasse S) Dyaden e) f) g) h) Verschiebung im Ortsraum Zeit-Entwicklung Fourier-Reihe Koordinaten-Transformation 1.6. Def. und Lemma: Norm; Banachraum Operator A heißt „beschränkt“, wenn 1.7. A sup A Satz: B.L.T. Ein Operator, der auf einem dichten Teilraum definiert und beschränkt ist, läßt sich eindeutig ohne Vergrößerung der Norm auf den ganzen Raum fortsetzen. 1.8. Satz: Beschränkt stetig Wenn auf ganzem Banachraum (od. Hilbertraum) definiert. 1.9. Lemma: Norm des Produkts AB A B 10 1.10. Beispiele a) 22 Matrizen. b) Dyaden c) Verschiebung Jede mm Matrix ist beschränkt. 1.11. Def: Norm-, stark, schwach konvergent a) n: An A 0 b) s: : c) w: , : ( A n A ) 0 in B(H), „quadratische Form“ ( A n A ) 0 , 1.12. Lemma: Norm stark schwach (Übungsaufgabe) 1.13. Lemma: Norm im Limes Wie bei den linearen Funktionalen: Norm kann im Limes (s oder w) nicht hinauf springen. 1.14. Verknüpfungen n+n=n, w+w=w, s+s=s, nn=n 1.15. Beispiele a) Multiplikation mit fn(x), fn f in Supremumsnorm Normkonvergenz b) Multiplikation wie oben, aber fn verschwinden im Unendlichen schwache K. c) Verschiebung um xn , xnx , ? 1.16. Def: Direkte Summe ( A B ) ( ) = A B 1.17. Lemma: Norm, Konvergenz bei direkten Summen A B sup A , B , nn = n ....(Das schwächste ist bestimmend) 1.18. Beispiele a) Translationen im Fockraum b) Zeitentwicklung gebundener und freier Zustände 1.19. Def: Tensorprodukt ( A B ) ( ) = ( A ) ( B) 1.20. Norm, Konvergenz beim Tensorprodukt AB A B , normnorm = norm ... (Das schwächste ist bestimmend) 1.21. Beispiele a) Spin-Operatoren für zwei Teilchen mit Spin b) Drehung eines Teilchens mit Spin, im Ortsraum 11 2. Adjungieren, invertieren; wichtige Typen 2.1. A Def: Adjungierter Operator für A B(H) A 2.2. Rechenregeln konjugiert linear: (A + B)* = *A* + B* (AB)* = B*A* A A AA A 2.3. 2 Beispiele a) Multiplikation mit f(x) f *(x) b) Verschiebung Ta T-a c) Matrix Adjungierte Matrix 2.4. Bemerkung: Transponierter Operator t (A) = (A )() 2.5. P² = P , 2.6. z.B. Differenzieren von Distributionen Def: Projektor P* = P Beispiele a) Multiplikation mit M(x) b) Gerader Anteil einer Funktion c) k k , Matrizen k 2.7. Def: Selbstadjungiert * A =A 2.8. Lemma: Selbstadjungiert „reell“ Jeder Erwartungswert ist eine reelle Zahl. Vergleich mit Bemerkung zu 1.11.c: Die Erwartungswerte bestimmen auch alle anderen „Matrixelemente“. 2.9. Def: Positiver Operator Jeder Erwartungswert ist eine positive reelle Zahl. B 0 B ist selbstadjungiert 2.10. Beispiele a) Multiplikation mit reeller Funktion f(x) = f *(x). Positiv, wenn auch f(x) 0. b) Selbstadjungierte 22 Matrizen. Positiv, wenn auch mit positiver Spur und positiver Determinante. c) Projektoren d) Reelle, (positive) Linearkombinationen von Projektoren. 12 2.11. Def: Inverser Operator A-1 A-1A = A A-1 = 1 2.12. Rechenregeln für Inverse (A)-1 =-1A-1 (AB)-1 =B-1A-1 (A-1)* = (A*)-1 2.13. Beispiele a) Multiplikationsoperatoren f(x) f -1(x) b) Verschiebungen, Drehungen Bewegungen zurück c) Fourier-Transformation Inverse Fourier-Transformation 2.14. Def: Unitär * U = U-1 2.15. Lemma: Unitär isometrisch : U 2.16. Beispiele a) Multiplikationsoperatoren f(x) mit f * = f -1 b) Verschiebungen, Drehungen c) Fourier-Transformation 2.17. Warnung Es gibt Isometrien, die nicht unitär sind. 2.18. Zerlegungen der Einheit n n mit einem VONS. n Unendliche Summe .... starker Limes der endlichen Summen 13 3. Zustände 3.1. Zur Motivation Nur zur Einführung in die QM. ist „Zustand“ mehr oder weniger gleichbedeutend mit „Wellenfunktion“ oder „Spinor“. In der statistischen Physik braucht man Zustände mit vielen Ungenauigkeiten. Ein „verschränkter“ Zustand eines zusammengesetzten Systems gibt für ein kleineres Teilsystem einen „gemischten“ Zustand. 3.2. Hypothese und Lemma: Observable Sind die selbstadjungierten Operatoren. Spannen den ganzen Raum B(H) auf: 3.3. R = H + iK, H = H*, K = K* Def: Zustand „Zustand“ ist ein normiertes positives lineares Funktional über B(H): H (H) (1) = 1 H 0 ( H ) 0 (aH + K) = a(H) + (K) 3.4. Satz: Zustände bilden eine konvexe Menge Für Zustände , , Zahl a(0,1) ist auch = a +(1-a) ein Zustand. 3.5. Def: Zerlegung; Extremalpunkte Ein Zustand wie oben heißt gemischt, und läßt sich zerlegen. Punkte einer konvexen Menge, die sich nicht als Linearkombination anderer Punkte dieser Menge darstellen lassen, heißen „Extremalpunkte“. 3.6. Beispiele a) Dreieck, Tetraeder, Simplices: b) Kugel 3.7. Jede Zerlegung ist eindeutig Keine Zerlegung ist eindeutig Satz: Reine Zustände = extremale Zustände Halber Beweis: Betrachte Erwartungswerte der Observablen P 3.8. Bemerkung über klassische Zustände und verborgene Parameter „Wirklichkeit“ „Gott würfelt nicht“ Reine Zustände Punkte im Phasenraum Gemischte Zustände Wahrscheinlichkeitsmaße 3.9. Zerlegung ist eindeutig. Bemerkung über quantenmechanische Zustände Zerlegungen gemischter Zustände sind auf vielerlei verschiedene Arten möglich. Man möchte aber eine klare unzweideutige Darstellung, unabhängig von einer Wahl der Zerlegung. Beispiel mit „Liese und Marcus“. 14 3.10. Def: Spur und Spurklasse a) Sei R B(H), R 0, {n} ein VONS: „Spur von R“: Tr ( R ) : n R n n b) R ist in der Spurklasse, wenn die Spur endlich ist. c) Spurklasse: Alle Linearkombinationen solcher Operatoren. T = ik Rk 3.11. Satz: Unabhängigkeit vom VONS Beweis im endlich-dimensionalen Raum einfach. Im unendlich-dimensionalen Raum, kann man mit dem Operator R – dessen Existenz später gezeigt werden wird – argumentieren. 3.12. Eigenschaften der Spur a) b) c) d) linear Tr(A*) = (Tr(A))* A 0 Tr(A) 0 Tr(RA) = Tr(AR) wenn R Spurklasse, A beschränkt ist. 3.13. Def: Dichtematrix Positive „Matrix“ , also Operator, mit Spur Eins. 3.14. Satz: Zustand Dichtematrix (H) = Tr {H} 3.15. Beispiel: Zustände für Spin 1/2 2 2 Dichtematrizen, bilden eine Kugel. 3.16. Beispiel: Zustände für zweimal Spin 1/2 4 4 Dichtematrizen 3.17. Def: Reduzierter Zustand, Partialspur Definiert als Zustand der Operatoren H 3.18. Beispiel: Singlet-Zustand für ein Teilchenpaar Ein reiner Zustand, aber reduzierter Zustand ist total gemischt. 3.19. Def: Separable versus Verschränkte Zustände Klassisch-wahrscheinliche Zerlegung in Produktzustände möglich – oder nicht möglich. 3.20. Das E.P.R.- Paradoxon „Quantensprung“ wird auch über weite Entfernung bewirkt. 3.21. Überraschung Manchmal sind Theorien mit verborgenen Parametern möglich. 3.22. Die Bellsche Ungleichung Für zwei Spin 1/2 - Teilchen 15 3.23. Das G.H.Z. – Mermin – Experiment Mit drei Spin 1/2 – Teilchen 3.24. Schmidt-Zerlegung eines reinen Zustands für zwei Systeme Ein Vektor aus HA HB kann in der Form rk k k dargestellt werden, k wobei {k} und {k} ONS in den Hilberträumen HA bzw HB sind, und r k . 2 k Beweis: Diagonalisiere die Partialspur A TrB A rk k k . k Mit dem Projektor Pk := k k 1 finde k mittels rk k k : Pk . Zeige, durch Untersuchung der Erwartungswerte, dass {k} ein ONS ist. 3.25. „Purifikation“ Jeder gemischte Zustand von B(H) kann als reduzierter Zustand eines reinen Zustandes eines größeren Systems dargestellt werden. Beweis-Methode: Verdopplung des Systems und Umkehrung der Schmidt-Zerlegung. 16 4. Unbeschränkte selbstadjungierte Operatoren 4.1. Motivation Observable hermitescher Operator, quadratische Form mit reellen Erwartungswerten Erzeugende einer Gruppe von Transformationen (z. B. Schrödinger-Gleichung) selbstadjungierter Operator 4.2. Def: Bereiche, Graph Definitionsbereich D(A) (in der Folge immer dicht in H), Range R(A) , Graph (A) 4.3. Def: Quadratische Form, Form-Bereich Erwartungswerte. Q(A) 4.4. Def: Abschluss eines Operators Abschließbar Abschluss des Graphen ist ein Graph; abgeschlossen Graph ist abg. 4.5. Beispiele und Gegenbeispiele a) Beschränkter Operator b) X-Operator c) Delta-Dyade ist immer abschließbar; siehe B.L.T.-Theorem zuerst mit D(X) = S d) Delta-„Operator“ eigentlich „Form“, mit Q() = C 4.6. Def. und Lemma: Adjungierter Operator A = A , mit größtmöglichem Definitionsbereich D(A*). Dieser ist genau dann dicht im Hilbertraum, wenn A abschließbar ist. A* 4.7. Satz: Adjungierte ist abgeschlossen Infolge des größtmöglichen Definitionsbereiches. 4.8. a) b) c) d) Beispiele Beschränkter Operator X-Operator Leiter-Operatoren des harmonischen Oszillators Radialer Impuls 4.9. Def: Hermitesch (symmetrisch) / selbstadjungiert A* = A, und auch Vergleich der Definitionsbereiche von A* und A: D(A*) D(A) / D(A*) = D(A) 4.10. Äquivalente Charakterisierung als Form Hermitesch Reelle Erwartungswerte, wenn Q(A) := D(A) 17 4.11. Def: Wesentlich selbstadjungiert Abschluss ist selbstadjungiert. 4.12. Beispiele a) X-Operator b) Impuls im unbeschränkten Raum 4.13. Satz: Kriterien für (wesentliche) Selbstadjungiertheit a) Kern (A* + i) = Kern (A* i) = {0} b) R(A + i) = R(A i) = H (bzw. dicht in H) oder auch (Siehe Reed-Simon I, pp. 256-7) 4.14. Def: Defektindizes (m, n) := (dim Kern (A* + i), dim Kern (A* i) ) Soweit die Analyse von gegebenen Operatoren. Nun zur „Konstruktion“ von brauchbaren selbstadjungierten Operatoren. 4.15. Def: Erweiterungen Über Erweiterung des Graphen, Erweiterung von D(A). 4.16. Satz über Existenz selbstadjungierter Erweiterungen. Wenn die beiden Defektindices gleich sind. (Siehe Reed-Simon II, Thm X2, p.140) 4.17. Friedrichs-Erweiterung positiver Operatoren H 0 def. positive, „abgeschlossene“ quadratische Form mit Formbereich Q(H), eindeutige selbstadjungierte Erweiterung mit D(H) Q(H) (Siehe Reed-Simon II, Thm. X23, p.177) 4.18. Satz: A*A definiert einen selbstadjungierten Operator Voraussetzung: A ist abgeschlossen (bzw. abschließbar). Form A*A ist abgeschlossen. Verwende die Friedrichs-Erweiterung. 18 5. Impulse, Drehimpulse, Energien 5.1. Impuls auf der Geraden Definiere p zunächst nur für Testfunktionen. Ist abschließbar. Finde die Adjungierte mittels partieller Integration. Abschluss von p ist selbstadjungiert. Andere Technik: Verwendung der Fourier-Transformation. 5.2. Impuls auf der Halbgeraden Die Operatoren p und p* müssen sich durch Randbedingungen unterscheiden. Mit dem kleineren Definitionsbereich ist p hermitesch. Es gibt aber keine selbstadjungierte Erweiterung. Defektindizes sind nämlich 1 und 0. 5.3. Impuls auf dem beschränkten Intervall Wieder sind verschiedene Randbedingungen möglich. Für den symmetrischen ImpulsOperator mit dem kleinsten Definitionsbereich, mit Defektindizes (1,1), gibt es eine einparametrige Schar von selbstadjungierten Erweiterungen. 5.4. Impuls im dreidimensionalen Raum Übertragung der Operatoren für jede Komponente auf das Tensorprodukt. 5.5. Drehimpuls in der Ebene Untersuchung von x1p2 – x2p1 in Polarkoordinaten. Hilbertraum als Tensorprodukt vom Raum der Radius-abhängigen mit dem Raum der Winkel-abhängigen Funktionen. Finde Analogie zum Operator für den Impuls auf dem endlichen Intervall mit periodischen Randbedingungen. 5.6. Drehimpuls im dreidimensionalen Raum Die einzelnen Komponenten werden wieder im Tensorprodukt von der Ebene auf den ganzen Raum übertragen. L2 als Summe von Lk*Lk . 5.7. Kinetische Energie auf der Geraden T = p² = p*p 5.8. Kinetische Energie auf der Halbgeraden Als Operator T = p*p mit zwei verschiedenen Randbedingungen: Dirichlet- oder Neumannsche Randbedingungen. Dann gibt es aber noch andere, eine einparametrige Schar. 5.9. Kinetische Energie auf einem Intervall Der hermitesche Operator mit dem kleinsten Definitionsbereich hat Defektindizes (2,2) und hat eine mehr-parametrige Schar von selbstadjungierten Erweiterungen. Eine einparametrige Schar, mit Randbedingungen wie sie für Elektronen im Kristallgitter gebraucht werden, hat die Form p*p mit selbstadjungiertem Impuls. Dann gibt es noch weitere Erweiterungen mit der Form p*p, mit Dirichlet- und/oder NeumannRandbedingungen. 19 5.10. Kinetische Energie im dreidimensionalen Raum Summe von pk*pk , entsprechend kartesischen Koordinaten. oder auch, wie bei Berechnungen mit Polarkoordinaten, pr*pr + (1/r²)L² 5.11. Kinetische Energie im gekrümmten Raum Der Raum ist eine Riemannsche Mannigfaltigkeit mit einem Krümmumgstensor. Mittels kovariantem Gradienten definiert man lokale Impulse. Über die quadratischen Formen p*p gelangt man zu einem Operator für die kinetische Energie, der durch den Laplace-BeltramiOperator ausgedrückt wird. 5.12. Das Delta-Potential Mit einer Methode, die in der „Supersymmetrischen Quantenmechanik“ in Anlehnung an die Theorie des harmonischen Oszillators verwendet wird, schreibt man den SchrödingerOperator „kinetische Energie plus Delta-Potential“ in der Form A*A. 20 Details zu 5.11: Kinetische Energie auf Mannigfaltigkeiten Mannigfaltigkeit g mit metrischem Tensor Dieser definiert infinitesimale Längen, ds: (ds) 2 g dx dx und das infinitesimale Volumselement, dV: Dabei ist g = |det g |. dV gdx 1 dx 2 ... x Für solche Vektoren gibt es an jedem Ort der Mannigfaltigkeit ein lokales inneres Produkt: Differenzieren einer skalaren Funktion gibt ein Vektorfeld: : g (Dabei ist g zu definieren über: Der Hilbertraum ist nun L ( 2 g g = ) dV , dV) : Die Operatoren für die Komponenten des Impulses sind - mit passenden Konstanten - als partielle Ableitungen definiert. Für jede Wellenfunktion geben diese Komponenten 2 Q zu zusammen ein Vektorfeld. Kinetische Energie ist zunächst als quadratische Form 2m definieren: Q(, ) g gdx 1 dx 2 ... Durch partielles Integrieren gibt das den Laplace-Beltrami Operator : Q(, ) (, ) , 21 1 ( g g ) g 6. Spektrum und Resolvente 6.1. Motivation Lösen der Schrödingergleichungen, Diagonalisieren von Dichte-Operatoren mögliche Messergebnisse für Observable, 6.2. Def.: Resolventenmenge, Spektrum, Resolvente ...Resolventenmenge = Menge der komplexen Zahlen , für die (-A) eine Bijektion zwischen D(A) und H ist. ...Spektrum = Komplement der Resolventenmenge R(A)...Resolvente = (–A)–1 6.3. Beispiele Spin-Matrizen Beschränkter Operator X-Operator Selbstadjungierter Operator 6.4. Satz: Die erste Resolventengleichung R (A) R (A) ( )R (A)R (A) Die Resolventen kommutieren. 6.5. Satz: Die Resolventenmenge ist offen. Die Resolvente R(A) ist eine in analytische operatorwertige Funktion. 6.6. Def.: Greensche Funktion Wenn R(A) als Integrations-Operator mit Kern darstellbar ist, so nennt man den Integrationskern Greensche Funktion von A. 6.7. Beispiel Greensche Funktion von p2 auf der Geraden 6.8. Def.: Punktspektrum p ... Menge der Eigenwerte 6.9. Def.: Normale Operatoren Operatoren, die mit ihrer Adjungierten vertauschen. 6.10 Beispiele und Gegenbeispiele X-Operator und andere Multiplikations-Operatoren Selbstadjungierte Operatoren Unitäre Operatoren Radialimpuls Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren 22 6.11. Satz ...--------------------------------- 6.12. Satz über Wertebereich des Spektrums A selbstadjungiert (A) R U unitär (U) Einheitskreis der komplexen Zahlen 7. Funktionalkalkül und Spektralsatz 7.1. Stetige Funktionen beschränkter normaler Operatoren Sei A ein beschränkter normaler Operator. Jeder beschränkten stetigen Funktion f, die auf dem Spektrum von A definiert ist, ist in eindeutiger Weise ein beschränkter Operator f(A) zuzuordnen, sodass folgende Kriterien a), b), c) gelten: 1 a) Sei (A), R (x) , dann ist R(A) = (-A)-1 x b) Die Zuordnung f(x) f(A) ist ein algebraischer *-Homomorphismus d.h. 1 1, übliche Rechenregeln für Summe, Produkt; (f(x))* (f(A))* Komplex konjugieren Adjungieren: c) Zuordnung ist normtreu: f (A) sup f (x) x (A) Weiters gilt auch noch: d) Positivitätstreue e) Erhaltung von Eigenvektoren f) Spektrale Abbildung: (f(A)) = f((A)) g) Erhaltung der Kommutativität: Kommutiert A mit B, so kommutiert auch f(A) mit B. 7.2. Beweisideen Betrachte beschränkten selbstadjungierten Operator A. Bilde zunächst Potenzen und Polynome von A, und zeige die Eigenschaften. Verwende den Weierstraßschen Approximationssatz. Wenn N normal ist, so sind A = (N + N*) und B = i(N* N) selbstadjungiert und vertauschen miteinander. Wende das schon bewiesene auf A und B an. 7.3. Satz und Beweisideen für unbeschränkte normale Operatoren Satz analog zum Satz für beschränkte Operatoren. Wende den obigen Satz auf die Resolventen an. 7.4. "Diagonalisierung", Spektraldarstellung Sei A ein normaler Operator auf H. Es gibt einen Maßraum (M, d) und eine bijektive Isometrie V: H L2(M, d), sodass V-1AV ein Multiplikationsoperator ist; d.h. A wird als Multiplikation mit einer messbaren Funktion dargestellt. Der Wertebereich dieser Funktion, bzw. der Abschluss davon, ist gleich dem Spektrum des Operators A. 23 7.5. Beispiele Selbstadjungierte nn Matrizen Dichte-Operatoren Verschiebung am Gitter 7.6. Unstetige und unbeschränkte Funktionen von Operatoren Sind über die Spektraldarstellung zu bilden. 7.7. Zerlegung des Hilbertraumes nach Maß-Typ Direkte Summe von "pure point", absolutely continuous", "singular continuous" 7.8. Vielfachheit Anzahl der notwendigen Summanden in der direkten Summe für eine Spektraldarstellung N H L2 ((A), d n ) der Form N kann auch unendlich sein. n 1 7.9. Beispiele Vielfache Eigenwerte von Matrizen. X-operator auf der Geraden ist einfach. Kinetische Energie auf der Geraden: Zweifach Spektrum des Wasserstoffatoms. 7.10. Spektralprojektoren Entsprechen den charakteristischen Funktionen auf dem Spektrum. 7.11. Erzeugung unitärer Transformationen mit selbstadjungierten Operatoren als Erzeugender: U(t) e iHt 7.12. Der Satz von Stone Zu jeder stark stetigen Gruppe unitärer Operatoren U(t) gibt es einen selbstadjungierten Operator als Erzeugender. 24 8. Gruppen, Liegruppen, Darstellungen 8.1. Def: Gruppen Gruppenprodukt Assoziativgesetz Einheitselement Inverses Element Kommutativ (abelsch) Diskret Nicht kommutativ Topologische Gr., Liegruppe 8.2. Beispiele Spiegelung , , Punktgruppen und Raumgruppen der Festkörperphysik, Permutationen, Galilei-, Lorentzgruppe, Matrizengruppen: O(N), SO(N), U(N), SU(N) 8.3. Homomorphismen und Darstellungen Homomorphismus = Abbildung von einer Gruppe in eine andere, die mit der Gruppenstruktur verträglich ist. Unitäre Darstellung = Homomorphismus in die Gruppe der unitären Operatoren 8.4. (Aus-)Reduzieren, irreduzible Darstellung Zerlege den Hilbertraum in Teilräume, die invariant unter der Wirkung der Gruppe sind, und selber nicht weiter zerlegbar sind Irreduzible Darstellungen. 8.5. Beispiel SO(3) im L2 (³) 8.6. Untergruppen, Normalteiler, Faktorgruppe Untergruppe = Teilmenge H von G, die schon für sich allein eine Gruppe ist. Normalteiler = Untergruppe H von G mit der Eigenschaft: ghg-1 H Für alle g aus G und alle h aus H gilt Faktorgruppe G \H = Menge der Nebenklassen gH mit dem Produkt (g1H)(g2H) = g1g2H 8.7. Der Homomorphiesatz Der Kern eines Homomorphismus ist ein Normalteiler. Das Bild ist isomorph zur Faktorgruppe. 8.8. Beispiele Raumgruppe, Gittertranslationen und Punktgruppe; SU(2), S2 und SO(3) 8.9. Def: „Treue“ Darstellung Wenn der Kern trivial ist, also nur das Eins-Element enthält. 25 8.10. Def: Lie-Gruppe Gruppe mit folgenden Eigenschaften a) Parametrisierung einer Teilmenge MU von G, die das Einheitselement enthält, mit n n reellen Zahlen, die eine offene Umgebung U des Nullvektors im bilden. Parametrisierung eindeutig und umkehrbar. b) Es gibt eine kleinere offene Umgebung V des Nullvektors, sodass für jedes Paar (g,h) entsprechender Gruppenelemente aus MV gilt: gh MU .Die entsprechende Abbildung vom Parameter-Paar zu den neuen Parametern ist stetig, beliebig oft differenzierbar und als Taylorreihe darstellbar (also „reell-analytisch“). c) Die Elemente aus MU erzeugen die ganze Gruppe G (bzw. die „Zusammenhangskomponente“). Eine lineare Lie-Gruppe ist eine Lie-Gruppe mit treuer Darstellung durch endlichdimensionale Matrizen. 8.11. Beispiele a) b) c) d) SO(2) SO(3), Eulersche Winkel SU(2) Euklidische Gruppe, = semidirektes Produkt von SO(3) mit der Gruppe der Translationen. 8.12. Def: Erzeugende Elemente Entstehen durch differenzieren. Erzeugende der (unitären) einparametrigen Untergruppen. 8.13. Beispiele a) SO(2) und SO(3) b) SU(2) 8.14. Def: Tangentialraum Erzeugende Elemente kann man addieren..., bilden einen n-dimensionalen reellen Vektorraum. 8.15. Def: Lie-Klammer Entspricht bei Matrizen-Gruppen dem Kommutator. Ist nicht gleich Null, wenn die Gruppe nicht kommutativ ist. 8.16. Eigenschaften der Lie-Klammer a) Antisymmetrie b) Jacobi-Identität 8.17. .Beispiele a) S(O3) b) SU(2) 26