Übungen zu ‘65-841: Mathematik I für Studierende der Holzwirtschaft und Geowissenschaften (Elementare Analysis)’, Universität Hamburg, Wintersemester 2015, Übung 4 Fachbereich Mathematik, Dr. Peter Heinig A: Präsenzaufgaben am 6. November 2015 1. Flächeninhalt unter einem Funktionsgraphen. Bestimmen Sie jeweils den Flächeninhalt zwischen x-Achse und dem Graphen der Funktion f1 : [−1, 2] → R, x 7→ x2 bzw. f2 : [−1, 2] → R, x 7→ |x|. 2. Integration durch Substitution. Berechnen Sie mit der Substitutionsmethode (die Zahlen allein R1 R π/2 genügen nicht für volle Punktzahl): (a) 0 (x2 + x)7 (2x + 1)dx, (b) 0 sin(x) cos(x)dx. B: Aufgaben bis spätestens 20. November 2015 1. Symbolisches Ableiten. Wichtige Ableitungsregeln. Berechnen Sie für jeden der folgenden acht Terme 1 d fi (x): f1 (x) := x3 + x2 + x + 1 (0.5 Pkt.), f2 (x) := x 2 (0.5 Pkt.), symbolisch einen Ausdruck für dx 1 1 1 f3 (x) := x− 2 (0.5 Pkt.), f4 (x) := tan x (0.5 Pkt.), f5 (x) := (cos x)2 (0.5 Pkt.), f6 (x) := x 2 cos(x 2 ) d 0 2 (0.5 Pkt.), f7 (x) := x , (0.5 Pkt.), f8 (x) := (cos x) · dx tan x. (0.5 Pkt.) 2. Definitionen. Zusammenhänge zwischen Teilaufgaben. Sei D ⊆ R eine beliebige Teilmenge. Sind folgende Aussagen wahr oder falsch? Begründen Sie jeweils Ihre Antwort. (a) Die Definition von “x0 ist Berührpunkt von D” in der Vorlesung vom 30. Oktober 2015 ist äquivalent zur Aussage “∀δ > 0 : D ∩ (x0 − δ, x0 + δ) 6= ∅”. (0.5 Pkt.) (b) Wenn x0 ∈ D, dann ist x0 Berührpunkt von D. (c) Wenn x0 ∈ D, dann ist x0 Berührpunkt von D\{x0 }. (0.5 Pkt.) (1 Pkt.) (d) Die in der Definition von ‘f differenzierbar bei x0 ’ in der Vorlesung vom 30. Oktober 2015 vorkommende Bedingung “x0 ist Berührpunkt von D\{x0 }” ist logisch äquivalent zu “Für jedes δ > 0 ist D ∩ (x0 − δ, x0 + δ) eine unendliche Menge.” (1 Pkt.) (e) Bezeichne ya den Term y in Aufgabe 4 (c) auf Blatt 1. Dann ist die Funktion f : [−3, −1] → R, R1 a 7→ 0 ya dx stetig bei jedem a0 ∈ [−3, −1]. (1 Pkt.) 3. Bestimmte Integration. Zusammenhänge zwischen Teilaufgaben. Hauptsatz. Integration durch Substitution. R3 R3 (a) Berechnen Sie 0 y−1 dx = 0 f−2 (x) dx, wobei ya und fm (x) wie in Übungsaufgabe 4 auf Blatt 2 definiert seien, und geben Sie eine Begründung für Ihr Ergebnis. (Jede mathematisch überzeugende Begründung ist zulässig, insbesondere dürfen Sie mit den Graphen argumentieren, die Sie in o.g. Übungsaufgabe zeichnen sollten.) (1 Pkt.) (b) Berechnen und begründen Sie mit dem Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung R1 a R π/2 x dx für beliebiges a > 0 (0.5 Pkt.) und −π/4 sin(x)dx (0.5 Pkt.) als symbolischen Aus0 druck. (c) Berechnen Sie mit der Substitutionsmethode (die Zahlen allein genügen nicht für volle PunktR π/6 R3 1 (1 Pkt.) zahl): (c) 0 (1 − cos(3x)) · sin(3x) dx, (1 Pkt.) (d) 0 ( 13 x + 2)− 2 dx. 4. Symbolische Integration. Stammfunktion im wörtlichen Sinn. Berechnen Sie symbolisch R (a) 5x−6 dx, R (b) (cos1x)2 dx. (1 Pkt.) (1 Pkt.) Geben Sie außerdem mit den üblichen Schreibweisen für Mengen und Funktionen die Menge aller Stammfunktionen (−1, 2) → R der Funktion f : (−1, 2) → R, x 7→ x3 − 2x2 + 1 an. (2 Pkt.) 5. Flächeninhalt. Abgeschlossenes Intervall als Schnitt halboffener Intervalle. Bestimmen Sie jeweils den Flächeninhalt zwischen x-Achse und dem Graphen der Funktion f1 : [−1, 2] → R, x 7→ x3 3π (1 Pkt.), f2 : [−1, 2] → R, x 7→ |1 − x| (1 Pkt.), f3 : [− 2π 3 , ∞) ∩ (−∞, 4 ] → R, x 7→ cos(x).(2 Pkt.) Die wöchentliche Kolumne Auflösung Kolumne Blatt 1. Erkenntnisgewinn durch Ableitungen, Teil II. (Aufgaben in den Kolumnen werden mit drei Sie finden die unten abgebildeten Fahrradspuren. Blättern Verzögerung aufgelöst—sofern über- Die Spuren sind nicht mehr frisch, Sie bieten Ih- haupt nötig. Insbesondere wird es drei Blätter nen im Wesentlichen nur die Verlaufsinformationen, vor der Klausur keine Kolumne mehr ge- so wie die unten abgebildeten Kurven, keine Infor- ben. mationen über Tiefe, Reifenprofil und dergleichen. √ 3 −1, und Mit mathematischer Bildung können Sie dennoch noch weniger die einer Funktion R → R, (unter der plausiblen Hypothese, dass ein durch- x 7→ ax für a < 0 sind unproblematisch, schnittliches, handelsübliches Fahrrad die Spuren weswegen sowohl das erste als auch das zwei- hinterlassen hat) eindeutig schlussfolgern (1) in wel- te ‘=’ dieser Pseudo-Gleichheitskette unge- che Richtung das Fahrrad fuhr, und (2) welche der rechtfertigt sind. Z.B. hat −1 in den kom- Spuren die des Vorder- und welche die des Hinter- plexen Zahlen genau drei dritte Wurzeln; in√ sofern ist die durch das Symbol 3 −1 sug√ gerierte Anwendung einer Funktion 3 · auf rades ist. Wie? Verwenden Sie bei Ihrer schriftli- −1 ein Fehler. Üblicherweise wird, auch nach handelsübliches Fahrrad besteht nach Abstraktion Beschränkung auf die reellen Zahlen, die all- von zufälligen Details im Wesentlichen aus [...]”. gemeinen Potenzfunktionen fa : R → R x 7→ (Ergänzung. Keine Punkte. Arbeiten Sie nur dar- ax in der reellen Analysis nur für a > 0 de- an, wenn Sie verantworten können, sich Zeit für Weder die Definition des Symbols 1 finiert; insofern ist (−1) 3 ein Term ‘neben der Lehre’. chen Begründung Fachterminologie aus der Vorlesung, und beginnen Sie so: “Ein durchschnittliches, Ergänzungen zu nehmen.)