Frauenanteil-nat Parl-EU-GESAMT - Instituts für Parlamentarismus

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Präsident
Prof. Dr. Werner Zögernitz
Wien, 18.6.2009
www.paralmentarismus.at
[email protected]
Wie weiblich sind die nationalen Parlamente der EU-Staaten
1. Wie Recherchen des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen zeigen, ist der
Frauenanteil in den ersten bzw. einzigen Kammern der nationalen EU-Parlamente
unterschiedlich hoch. Mit Stand Juni 2009 schwankt er zwischen knapp 9 % in Malta und
mehr als 47 % in Schweden.
2. Österreich liegt mit knapp 28 % an 9. Stelle und somit noch im ersten Drittel der EUStaaten insgesamt und über dem EU-Durchschnitt, der bei 24 % liegt. Von den 7.108
nationalen Mandataren sind nämlich 1.705 weiblich (siehe Tabelle).
3. Unter den zehn ersten Staaten befindet sich kein einziges neues Beitrittsland. Erst an 11.
und 12. Stelle liegen mit Estland und Bulgarien zwei neue Mitgliedsstaaten.
4. Ferner ist beachtenswert, dass sich alle drei skandinavischen Länder unter den ersten fünf
befinden und Schweden und Finnland absolut an der Spitze stehen.
5. Am Ende der Tabelle liegen vier neue Mitgliedsländer.
Daraus sowie auf aus der Tatsache, dass sich unter den ersten zehn Staaten der Tabelle kein
einziges neues Mitgliedsland befindet, ist ein eindeutiges West-Ost-Gefälle ersichtlich.
6. Der Frauenanteil ist grundsätzlich bei Ländern mit einem Mehrheitswahlrecht niedriger
als in solchen mit einem echten Verhältniswahlsystem.
So liegt das Vereinigte Königreich mit einem reinen Mehrheitswahlsystem an 16. Stelle.
Frankreich - ebenfalls mit einem Mehrheitswahlsystem – nimmt den 19. Platz ein.
Irland und Malta haben ebenfalls ein mehrheitsförderndes Wahlsystem. Sie liegen an 23.
bzw. 27. Stelle der Tabelle. Dies bedeutet, dass Irland an der letzten Stelle der 15 alten EUStaaten rangiert und Malta überhaupt das absolute Schlusslicht bildet.
Auch in Italien, Litauen und Griechenland gibt es mehrheitsfördernde Elemente im
Wahlrecht; sie liegen prozentuell gesehen an folgenden Stellen: Italien: 13., Litauen: 18. und
Griechenland: 21..
7. Während die größte Zahl an Abgeordneten im britischen Unterhaus vertreten ist (646) und
dabei Italien an zweiter Stelle liegt (630), sind zahlenmäßig die meisten Frauen in den
Deutschen Bundestag (196) gewählt.
8. Zieht man nur die alten EU-Staaten (15) zum prozentuellen Vergleich heran, so liegt
Österreich im zweiten Drittel.
Wie sehen die einzelnen Drittel in dieser Hinsicht aus?
Erstes Drittel:
Schweden,
Finnland,
Niederlande,
Belgien und
Dänemark.
Darin sind also alle skandinavischen Staaten und zwei Benelux-Länder vertreten.
Zweites Drittel:
Spanien,
Deutschland,
Portugal,
Österreich und
Luxemburg.
Drittes Drittel:
Italien,
Vereinigtes Königreich,
Frankreich,
Griechenland und
Irland.
Somit liegen alle alten EU-Staaten mit einem Mehrheitswahlrecht bzw. mit einem
mehrheitsfördernden Wahlrecht hinsichtlich des Frauenanteils im letzten Drittel dieser
Kategorie.
9. Bei den neuen EU-Staaten ergibt sich folgende Reihung:
Erstes Drittel:
Estland,
Bulgarien,
Polen und
Solwakei.
Zweites Drittel:
Lettland,
Litauen,
Tschechische Republik und
Zypern.
Drittes Drittel:
Slowenien,
Rumänien,
Ungarn und
Malta.
Hiebei handelt es sich hinsichtlich des Frauenanteils um die absoluten Schlusslichter im
Rahmen der EU.
10. Nach der derzeitigen Zusammensetzung des Europäischen Parlaments (785 MEP) sind
darin 244 Frauen vertreten. Dies ist ein Prozentsatz von etwa 31 %.
Frauen in den nationalen Parlamenten in den EU-Staaten
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
Land
Schweden
Finnland
Niederlande
Belgien
Dänemark
Spanien
Deutschland
Portugal
Österreich
Luxemburg
Estland
Bulgarien
Italien
Polen
Slowakei
Vereinigtes
Königreich
Lettland
Litauen
Frankreich
Tschechien
Griechenland
Zypern
Irland
Slowenien
Rumänien
Ungarn
Malta
Gesamt EU 27
Europäisches
Parlament
Mandate
349
200
150
150
179
350
612
230
183
60
101
239*
630
460
150
646
Frauen
165
82
61
57
67
125
196
68
51
15
23
52
134
93
30
125
%
47,3
41,0
40,7
38,0
37,4
35,7
32,0
29,6
27,9
25,0
22,8
21,8
21,3
20,2
20,0
19,3
100
141
577
200
300
56
166
90
334
386
69
7108
785
19
26
105
35
48
8
22
11
38
43
6
1705
244
19,0
18,4
18,2
17,5
16,0
14,3
13,3
12,2
11,4
11,1
8,7
24,0
31,1
*Normalerweise 240; aber wegen der bevorstehenden Parlamentswahl ist 1 Sitz bis Juli
2009 vakant.
Quelle: Institut für Parlamentarismus und Demokratiefragen
www.parlamentarismus.at
Zusammengestellt aus Informationen der nationalen Parlamente, Juni 2009
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