Mein Auslandssemester an der „University of Northampton“ in England Name: Lisa Mayer Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Weingarten Gasthochschule: University of Northampton Studiengang: Lehramt an Grundschulen Fächerkombination: Deutsch und Englisch im Hauptfach Semester: 6. Fachsemester Auslandsaufenthalt: 09/2014 – 12/2014 Jahrgang: 1992 Warum die „University of Northampton“? Da ich im Hauptfach Englisch studiere, war für mich nicht nur schon immer klar, dass ich unbedingt ein Auslandssemester absolvieren möchte, sondern auch, dass dieses in einem englischsprachigen Land stattfinden sollte. Deshalb habe ich mich gezielt auf Partnerschaften der PH Weingarten beworben, die diese Bedingung erfüllen. Die „University of Northampton“ war hierbei meine Erstwahl, da ich durch die Erfahrungsberichte und auch die Homepage der Universität das Gefühl hatte, hier nicht nur eine super organisierte und sehr gut aufgestellte Universität, sondern auch viele Angebote für die Freizeitgestaltung vorzufinden. Außerdem hat Northampton eine ideale Lage innerhalb von England, es ist perfekter Ausganspunkt für viele Städtereisen und liegt sehr nahe bei London. Ich persönlich würde euch empfehlen, ein Auslandssemester auch dann in euer Studium einzuplanen, wenn ihr nicht in einem englischsprachigen Land angenommen werdet. Auch in Ländern wie Schweden, Dänemark,… hat Englisch als Sprache einen sehr hohen Stellenwert und die Vorlesungen werden auf Englisch gehalten. Außerdem nutzt ihr auch dort Englisch als Kommunikationsmittel, eure sprachlichen Fähigkeiten werden also in jedem Land verbessert. Vorbereitung Nachdem ich die Zusage für einen Studienplatz in England erhalten hatte, ging es an die Vorbereitungen. In erster Linie musste man zunächst einmal ausgefüllte Dokumente an Frau Lefrang zurückschicken. Zudem benötigt man eine Kreditkarte und eine im Ausland gültige Krankenversicherung, was ich beides schon hatte (ein kurzer Anruf bei der Krankenversicherung genügt, um Auskunft über die Bedingungen im Ausland zu erhalten). Weitaus schwieriger gestaltete sich das Ausfüllen des Learning Agreement. Wir wählten Kurse, die wir für Modul 3 in Weingarten angerechnet bekommen sollten. Vor Ort in England stellte sich aber heraus, dass wir keinen einzigen dieser Kurse besuchen sollten, sondern einen komplett neuen Stundenplan bekamen. Deshalb Tipp: Erkundigt euch unbedingt vorher in England, wie die Kurswahl denn nun stattfinden soll, eventuell könnt ihr euch so den Stress ersparen, ratlos vor dem Learning Agreement zu sitzen. Überlegt euch auch gut, ob ihr euch beurlauben lassen wollt oder in Weingarten eingeschrieben bleiben möchtet, je nachdem, ob man vorhat, dort noch Prüfungen zu absolvieren. Achtet auch darauf, dass euer polizeiliches Führungszeugnis (das benötigt ihr für das Praktikum an der englischen Grundschule) bei Ankunft in England noch gültig ist. Eine Unterkunft in England musste auch seitens der Studenten organisiert werden. Ich hatte mich für ein Zimmer auf dem Campus in einer der „halls“, also für ein Zimmer im Wohnheim beworben. Es dauerte sehr lange, bis wir überhaupt wussten, ob wir ein Zimmer bekommen würden, jedoch hat soweit ich weiß jeder Erasmus Student ein Zimmer auf dem Campus bekommen. Leider können sich Erasmus Studenten nur für sehr teure Wohnheimzimmer 1 bewerben, plant hierfür also genügend Geld ein, das Zimmer kann schon mal um die 500 Euro im Monat kosten. Billig fliegen kann man beispielsweise mit Ryanair von Memmingen aus, nutzt unbedingt den kostenlosen Shuttlebus der Universität am Welcome Weekend vom Flughafen Heathrow aus, die genauen Daten dazu werden euch von der Universität zugeschickt. Wir sind bereits einige Tage vor diesem Wochenende zunächst nach Irland geflogen, um dort ein bisschen das Land anzuschauen. Falls ihr die Zeit habt und das extra Geld dafür aufwenden wollt, kann ich diesen „Abstecher“ nur empfehlen! Campusleben Die University of Northampton bietet ihren Studenten wirklich sehr viel, es gibt unzählige „Societies“ und „Clubs“, denen man als Student kostenlos beitreten kann. Am besten ist, man geht in den Orientierungswochen zum sogenannten „Freshers Fair“, dort kann man sich alle Angebote in Ruhe anschauen und sich auch schon in die Kurse einschreiben. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Auswahl an Angeboten so groß war, es gab wirklich tolle Angebote und ich würde euch empfehlen, auch mal eine neue Sportart auszuprobieren. Unbedingt empfehlen würde ich das „Hospitality Scheme“ (findet ihr, wenn ihr auf die FISH Homepage geht). Hierbei kann man sich dafür bewerben, von einer englischen Familie zum Essen eingeladen zu werden. Wir haben das gemacht und wurden nicht nur einmal, sondern sogar wiederholt eingeladen und hatten tolle Abende mit sehr netten Familien, wir konnten nicht nur das typisch englische Essen „Cottage Pie“ versuchen, sondern waren auch zu einem echten amerikanischen Thanksgiving eingeladen, wobei wir den ganzen Tag mit der ganzen Familie verbringen durften. Dieses Angebot also unbedingt nutzen! Ansonsten liegt der Campus etwas außerhalb der eigentlichen Stadt, mit den Buslinien 19 und 21 kommt man jedoch eigentlich immer in die Stadt, eine Fahrt zum Town centre kostet für Studenten ein Pfund, bis zur „Barrack Road“ kann man aber auch umsonst fahren und die letzten fünf Minuten zu Fuß gehen. Studium Wie gesagt, haben wir von der University of Northampton einen fertig zusammengestellten Stundenplan bekommen. Wir studierten im ersten Jahr hier mit, waren also mit den Erstsemestern in den genau gleichen Vorlesungen. Allerdings haben wir nicht wie bei uns Zuhause nur Vorlesungen zu unseren gewählten Fächern besucht, sondern Vorlesungen zu allen Fächern, die später auch unterrichtet werden. Wir hatten also auch Vorlesungen zu Sport, Religion, Forest Education,… obwohl wir diese Fächer gar nicht studieren. Diese Fächer werden deshalb (zumindest im ersten Jahr) auch nicht ganz so vertieft studiert, dafür haben die Studenten einen Überblick über alle Fächer. 2 Ich persönlich fand zwar gut, dass wir so wirklich einen Einblick erhalten haben, wie ein Studium hier abläuft, auch war es interessant Vorlesungen von Fächern zu besuchen, die ich gar nicht studiere, jedoch hätte ich mich schon darüber gefreut auch einen Kurs besuchen zu können, der mir in Weingarten angerechnet wird. Viele Themen waren einfach eine Wiederholung für uns, weil wir sie so oder ähnlich schon von unserem Studium kannten. Was jedoch ein sehr großes Plus für das Studium in England war, ist die sehr gute Betreuung seitens der Hochschule und des Hochschulpersonals. Wann immer wir irgendein Problem hatten, sei es mit dem Studium, dem Wohnheimzimmer, … es gab wirklich immer und zu jeder Zeit einen Ansprechpartner für uns. Ich hatte das Gefühl, dass die Studenten ihren Dozenten hier mehr am Herzen liegen und dass ihr Wohlergehen hier wirklich an erster Stelle steht. Auch hatte ich hier immer das Gefühl, dass es in erster Linie darum geht, eine sehr gute Lehrperson für die Kinder zu werden. Was mir auch sehr gut gefiel war, dass die Dozenten in England alle schon selbst als Lehrer gearbeitet haben und somit auch wirklich selbst wussten, wie es als Lehrperson in einer Schule ist. Am Ende unserer Zeit hier, also im Dezember, werden wir ein Portfolio abgeben müssen und uns dazu ca. ¼ Stunde mit unserem Tutor und einer anderen Lehrperson unterhalten. Den Arbeitsaufwand hierfür empfinde ich als sehr angemessen, wie die Prüfung verlaufen wird, kann ich nun im November noch nicht beurteilen. Eine schöne Erfahrung für mich war auch das zweiwöchige Praktikum in einer englischen Schule. Ich fand es interessant zu sehen, wie der Schulalltag in einer Grundschule in England abläuft, wie die Lehrer hier unterrichten, welche Methoden sie nutzen, … Der Schulalltag und –ablauf war durchaus sehr unterschiedlich zu dem in Grundschulen in Deutschland und es war spannend, das beobachten zu können. Natürlich hat mir am besten gefallen, dass wir auch im Unterricht helfen und selbst Deutschstunden halten durften, da diese Grundschule Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Freizeit/Reisen Northampton hat wirklich eine optimale Ausganslage für viele Städtereisen und Kurztrips. Wir sind so viel gereist, wie nur irgendwie ging, um das Land zu sehen und möglichst viele neue Eindrücke zu bekommen. So waren wir unter anderem mehrmals in London, Birmingham, Oxford, Cambridge, Milton Keynes, sind in Irland herumgereist und haben uns Schottland angeschaut. Natürlich ist das nicht ganz billig, aber es lohnt sich definitiv und kommt auch einfach darauf an, wie man persönlich am liebsten reist (welche Art Unterkunft, …). Vergleicht einfach immer die Preise, ein guter Busservice heißt „National Express“ und wenn ihr viel Zug fahren möchtet, kauft euch unbedingt eine „1/3-off Railcard“. Wir hatten eine „Two Together“ Railcard, bei der man immer über 30% Preisnachlass auf Zugfahrten bekommt, jedoch nur, wenn man immer mit der gleichen Person reist. Für uns hat sich diese Railcard mehr als ausgezahlt. 3 Ansonsten hatten wir hier sehr viel Spaß in unserer Freizeit, sei es bei Pubbesuchen mit unseren neuen Freunden aus aller Welt, beim gemeinsamen Kochen, ins Kino gehen, … Es gilt natürlich wie überall, dass man selbst einfach das Beste aus so einem Aufenthalt herausholen muss. Fazit Ich bin sehr froh und dankbar dafür, die Chance zu diesem Auslandsaufenthalt erhalten zu haben. Ich konnte mein Englisch deutlich verbessern, bin in der Aussprache und Kommunikation sicherer geworden und habe meinen Wortschatz vor allem um „Alltagswörter“ erweitern können. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, so viel Englisch sprechen zu können und ich würde jedem (vor allem Englischstudenten) empfehlen, ein solches Auslandssemester zu absolvieren, auch wenn man kaum Credits dafür bekommen sollte. Die Zeit von etwas mehr als drei Monaten fand ich auch optimal, da ich so nächsten Februar noch Prüfungen in Weingarten mitschreiben kann. Ich nehme viele tolle neue Eindrücke mit, konnte viel Reisen und habe neue Freunde gewonnen, mit denen wir viel Spaß hatten und mit denen der Kontakt hoffentlich bestehen bleibt. Die Stadt Northampton an sich ist vielleicht nicht die spektakulärste, aber ich habe mich an der University of Northampton sehr willkommen und aufgenommen gefühlt. Reisen erweitert den Horizont und mein Auslandssemester hat mir neue Einblicke in die englische Kultur und Lebensweise ermöglicht. Die Zeit vergeht hier so schnell, aber die Erfahrungen und Eindrücke bleiben ein Leben lang. Deshalb würde ich ein solches Auslandssemester jedem empfehlen, die University of Northampton in England ist hierbei sicher eine gute Wahl. 4 5 Einverständniserklärung Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/International Office veröffentlicht werden darf. Lisa Mayer 6