Stationärer Aufenthalt Die stationäre Aufnahme erfolgt einen Tag vor der Operation. Am Tag der Operation können die Patienten bereits am Nachmittag in ihrem Zimmer besucht werden. Es folgen dann meist 5 Tage stationärer Behandlung mit intensiver Wundpflege, Kühlung, Kostaufbau und beginnender Nachbehandlung (Gummizüge). Eine absolute Ruhigstellung (Verdrahtung) wenden wir in der Regel nicht an. Patienteninformation Dysgnathie Kieferfehlstellung Nachbehandlung Am 10. postoperativen Tag wird das Nahtmaterial ambulant entfernt. Bis zum Abschluß der knöchernen Heilung nach 3 Monaten führen wir regelmäßige Kontrollen in unserer Dysgnathie-Sprechstunde durch. Während dieser Zeit werden Gummizüge getragen. Parallel kann mit der kieferorthopädischen Feinjustierung begonnen werden, welche meist 6-12 Monate in Anspruch nimmt. Die Osteosyntheseplatten entfernen wir regelhaft nach 6-9 Monaten in einer kurzen Narkose. Sollten aus funktionellen oder ästhetischen Gründen weitere Korrekturen (z.B. Kinnplastik, Nasenkorrektur) sinnvoll sein, können diese gemeinsam mit der Materialentfernung durchgeführt werden. Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Dysgnathie-Sprechstunde OA M. Bittner [email protected] Dr. D. Metzen [email protected] Dysgnathie-Sprechzeiten: Donnerstagnachmittag: 14.00 Uhr - 17.00 Uhr nur nach Terminvereinbarung Anmeldung MKG Poliklinik Tel. 0931 / 201 74854 Bitte bringen Sie bei der Erstvorstellung die aktuellen Röntgenbilder und Kiefermodelle von Ihrem/r Kieferorthopäden/in mit ! Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Plastische Gesichtschirurgie Direktor: Prof. Dr. Dr. A. C. Kübler Pleicherwall 2 97070 Würzburg Was bedeutet Dysgnathie? Der Überbegriff Dysgnathie beinhaltet eine Fehlentwicklung bzw. Fehlstellung der Zähne („dentoalveolär“), der Kiefer („skelettal“) oder des gesamten Kausystems. Dies kann die Stellung einzelner Zähne, die gesamte Verzahnung (Okklusion), die Kieferform, die Lagebeziehung von Ober- und Unterkiefer zueinander bzw. den Einbau der Kiefer in den restlichen Gesichtsschädel betreffen. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Unabhängig vom Alter werden dentoalveoläre Fehlstellungen in der Regel rein kieferorthopädisch behandelt. Das gleiche gilt für bestimmte bzw. leichtere skelettale Abweichungen während des Wachstumsalters. Nach Abschluß des Wachstums lassen sich viele skelettale Fehlstellungen nur durch eine kombinierte kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie (festsitzende Zahnspange + OP) behandeln. Gleiches gilt, wenn sich bereits im Kindes-/Jugendalter eine stärkere Fehlstellung abzeichnet: hier ist häufig eine Behandlungspause mit dem Ziel einer kombinierten Therapie nach Wachstumsabschluß sinnvoll. Aufgrund der Vielfältigkeit wird die Entscheidung zur Art der Behandlung sowie zum richtigen Behandlungszeitpunkt individuell getroffen. Behandlungziele sind eine gesicherte, regelhafte Verzahnung, eine funktionelle Optimierung sowie ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild. Wie ist der Behandlungsablauf? 1. Konsultation Die Erstvorstellung erfolgt meist zwischen dem 14. und 17. Lebensjahr durch die/den behandelnde/n Kieferorthopädin/en. Anhand des klinischen Befundes sowie durch Analyse der Kiefermodelle und Röntgenaufnahmen wird gemeinsam die Therapieentscheidung getroffen. Nach Erstellung eines Behandlungsplanes durch die/den Kieferorthopädin/en und Genehmigung durch den Kostenträger kann die kieferorthopädische Vorbehandlung mit einer festsitzenden Apparatur beginnen. Diese dauert meist etwa 1-1,5 Jahre. Weitere vorbereitende Maßnahmen (z.B. Entfernung der Weisheitszähne) sollten ebenfalls jetzt erfolgen. 2. Konsultation Etwa 3 Monate vor Abschluß der KFO-Vorbehandlung wird mittels Modell-Analyse die Operationsfähigkeit beurteilt und der Umfang der Operation (ein oder beide Kiefer) festgelegt. In diese Entscheidung fließen nicht nur das Ausmaß des Fehlbisses, sondern auch funktionelle (z.B. Schnarchen) und ästhetische Kriterien (z.B. Gesichtsprofil, Lachlinie) mit ein. Bei bestimmten Konstellationen können weitere Maßnahmen (z.B. entkoppelnde Aufbißschiene) sinnvoll sein. 3. Konsultation Als Folgen können funktionelle (Abbeißen, Kauen, Sprechen, Atmung) und ästhetische Beeinträchtigungen sowie eine Überlastung / Abnutzung beteiligter Strukturen (z.B. Zähne, Kiefergelenke) auftreten. Die Ursachen für Dysgnathien sind vielfältig: während bestimmte Formen familiär gehäuft auftreten und somit eine genetische Komponente nahe legen, treten andere Formen ohne erkennbare Ursache oder aber im Rahmen einer übergeordneten Fehlbildung auf. Ebenso gibt es erworbene Formen, z.B. nach Trauma im Kindesalter. Etwa 1 Woche vor dem OP-Termin wird die Operation anhand aktueller Kiefermodelle simuliert („Modelloperation“) und individuelle OP-Schablonen („Splinte“) hergestellt. Zu diesem Termin sollten bereits starre OP-Bögen in die kieferorthopädische Apparatur eingegliedert sein. Die Vorstellung in unserer Sprechstunde sollte bis spätestens 10.00 Uhr erfolgen und der Patient sollte sich bis 16.00 Uhr (Anprobe des Ausgangssplintes) Zeit nehmen. Weiterhin erfolgen an diesem Termin alle anderen OP-Vorbereitungen wie Fotodokumentation, 3D-Röntgen, Blutentnahme und Vorstellung beim Narkosearzt.