Geschäftsbericht 2012

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Geschäftsbericht 2012
Inhalt
Vorwort:
Diabetes STOPPEN – jetzt!
Vorwort: Diabetes STOPPEN – jetzt!
3
Wer sind wir?
4
Welche Ziele haben wir?
5
Unsere gesundheitspolitischen Forderungen im Bundestagswahljahr
6
❙ Gründung der Selbsthilfeorganisation
DDH-M
Werner S. (60) – Endstation Amputation?
10
❙ 115 Pressemitteilungen
Diana D. (54) – Sehen trotz Blindheit
11
❙ 183 Hintergrundgespräche mit Journalisten
diabetesDE – aktiv vor Ort
12
❙ 6 Pressekonferenzen
Öffentlichkeitsarbeit offline und online
14
❙ Steigerung der Medienpräsenz auf 211 Mio.
Leserreichweite
Größte Patientenveranstaltung zum Weltdiabetestag
16
2. Diabetes-Charity-Gala bringt 72 T Euro Spenden 18
Fundraising 20
2
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
2012 auf einen Blick
❙ Steigerung der Website-Aufrufe auf
durchschnittlich 1 100 User pro Tag
❙ 81 Kooperationsgespräche mit
Marketingpartnern
❙ 44 Treffen mit anderen Organisationen
Unsere Projekte für Kinder mit Diabetes 21
Zahlen und Fakten zu Diabetes in Deutschland
24
Catalina (10) – Eine begnadete Fußballerin
26
Holger B. (68) – Jenseits des Klischees
27
Jahresabschluss 2012
28
Geschäftszahlen diabetesDE
30
❙ 15 Treffen mit Politikern und
Parlamentariern aller Fraktionen
DDH-M: Von der Arbeit einer neuen
Selbsthilfeorganisation
34
❙ 8 fachliche Stellungnahmen
DDG: Eine Fachgesellschaft im Dienst von
Forschung und Gesundheit
36
VDBD: Neue Wege in der Diabetesversorgung
38
Diabetes Agenda 2010
40
Vorstände DDH-M, DDG, VDBD
41
Ressorts diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
42
Delegierte diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
46
Impressum
47
❙ 5 000 Teilnehmer am Weltdiabetestag
❙ Ausrichtung der 2. Diabetes-Charity-Gala
mit 72 T Euro Spendeneinnahmen
❙ Teilnahme an 41 Gesundheits­
veranstaltungen
❙ Publikation des Gesundheitsberichtes
Diabetes 2013
❙ Zusammenarbeit mit vielen Prominenten
❙ 8 Spendenprojekte
Titelfoto:
Die Vorstände von diabetesDE, DDG, VDBD, DDH-M und BVND
gemeinsam beim Start der Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!”
müssen, bis in den Tod. Dass die Behandlung des DiaRund sechs Millionen Menschen mit Diabetes gibt es in
betes im Jahr zudem 48 Mrd. Euro an direkten Kosten
Deutschland, Tendenz steigend. Würden sich nur 10 %
für das deutsche Gesundheitssystem verursacht, zeigt,
aller Betroffenen zusammenschließen, wären Diabe­
dass wir hier ein gesamtgesellschaftliches Problem hatiker stärker als jede politische Partei. Doch noch sind
ben, das dringend gelöst werden muss. Angesichts der
weniger als 1 % der Betroffenen organisiert. Das ist für
immer weiter steigenden Zahl der Erkrankten ist es
Deutschland ein Armutszeugnis und nicht richtig nachsonst eine Frage der Zeit, bis eine gute Versorgung
vollziehbar. Unsere Nachbarländer Niederlande und
nicht mehr gesichert sein wird.
Dänemark zählen mit 6 % bzw. 22 % zu den größten
Diabetikerbewegungen der Welt. Und seit Jahren ist
Noch nie waren sich diabetesDE, die Deutdort erfolgreich ein Nationaler Diabetes„Hinter nackten
sche Diabetes Gesellschaft (DDG), der VerPlan eingeführt.
Zahlen stehen
band der Diabetesberatungs- und Schumenschliche
lungsberufe (VDBD) und die Deutsche
Für die deutsche Politik gibt es hingegen
Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes
momentan kaum einen Grund, tätig zu werSchicksale”
(DDH-M) sich daher so einig wie bei dieser
den, denn der politische Druck seitens der
Kampagne. Gemeinsam rufen wir alle unsere MitglieMenschen mit Diabetes ist einfach nicht groß genug.
der auf, sich Termine bei Bundestagsabgeordneten in
Es ist an der Zeit, dies zu ändern, und eine bessere Geihrem Wahlkreis zu machen, um unsere gemeinsame
legenheit als das Bundestagswahljahr 2013 gibt es
gesundheitspolitische Forderung nach einer Nationakaum. Im Wahljahr ist jeder ein potenzieller Wähler, die
len Diabetes-Strategie vorzutragen. Wir fordern, dass
Menschen mit Diabetes, aber auch die Ärzte, Wisseneine bestmögliche Versorgung gesichert, ein gesunder
schaftler und Diabetesberater. Um mit einer Stimme
Lebensstil gefördert und die Selbsthilfe gestärkt wird.
gegenüber der Politik zu sprechen, ist diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe vor vier Jahren gegründet
Schließen Sie sich unserer Bewegung an:
worden. Wir stellen daher alle Aktivitäten 2013 in den
www.diabetes-stoppen.de.
Fokus einer gemeinsamen politischen Kampagne:
„Diabetes STOPPEN – jetzt!“ Unser Ziel ist, mit vereinten Kräften dafür zu kämpfen, dass das Thema Dia­betes
Wir zählen auf Sie!
quasi „virtuell“ am Tisch der Koalitionsverhandlungen
im Herbst sitzt.
Herzlich
Ihr/e
Wenn wir es schaffen wollen, die Politik von der Dringlichkeit einer Nationalen Diabetes-Strategie zu überzeugen, müssen wir es schaffen, die Krankheit Diabetes
in die Köpfe und Herzen der Politiker zu bringen. Denn
selbst Politiker reagieren auf emotionale Ansprache
und knackige Botschaften mehr als auf nüchterne
Fakten. Und hinter den nackten Zahlen stecken viele
menschliche Schicksale, z.B. in Bezug auf die Folgeerkrankungen: 40 000 diabetesbedingte Amputationen
pro Jahr, 2 000 Neuerblindungen, drei Tote pro Stunde.
Menschen, die persönlich betroffen sind und mit einer
Prof. Dr. Thomas Danne
Nicole Mattig-Fabian
chronischen Krankheit ihr ganzes Leben verbringen
Vorstandsvorsitzender
Geschäftsführerin
3
Wer sind wir?
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe wurde im Januar
2009 von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
und dem Verband der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) gegründet und
vereint die Interessen der Menschen mit Diabetes, der
Ärzte und Forscher und der Diabetesberater, um gegenüber Politik und Gesellschaft mit einer Stimme
sprechen zu können. Vorbild für die Gesamtorgani­
sation waren die großen Diabetes-Organisationen in
den USA (American Diabetes Association) und Groß­
britannien (Diabetes UK). Seit dem 1. Juli 2012 sind
die diabetesbetroffenen Menschen innerhalb von
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe in der neu gegründeten eigenständigen Selbsthilfeorganisation
„Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes“
(DDH-M) vereint. Damit sind die Betroffenen auch
strukturell auf Augenhöhe mit den Ärzten und
Beratern. In der DDH-M sind mittlerweile über 14 000
Betroffene organisiert.
Welche Ziele haben wir?
Der Vorstand von diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe besteht aus elf ehrenamtlichen Mitgliedern, die
entsprechend ihrer Qualifikation Ressorts leiten, die
die strategische Arbeit der Geschäftsstelle in Berlin
fachlich unterstützen. Der Vorstand ist mit Ärzten,
Diabetesberatern und Betroffenen fast paritätisch
besetzt und spiegelt hierin das Leitbild der Gesamt­
organisation wider.
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe setzt sich für
eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung
im Kampf gegen Diabetes ein. Hierfür fokussiert die
gemeinnützige und unabhängige Organisation ihre
Arbeit auf folgende Prioritäten:
•politische Interessen national und international
vertreten
•breite Presse- und Aufklärungsarbeit betreiben
•Spendenprojekte für diabetesbetroffene Kinder
und Erwachsene aufbauen
Auch wenn in vier Jahren des Bestehens der Organi­
sation viel erreicht werden konnte, so ist es immer
noch nicht gelungen, Diabetes ähnlich wie Krebs oder
AIDS zum Gesellschaftsthema zu machen. Diabetes
wird weniger als Bedrohung wahrgenommen als andere Krankheiten, dabei sprechen die Zahlen der schreck­
lichen Folgeerkrankungen wie Amputation oder Erblindung eine ganz andere Sprache. Dies erfordert eine
noch stärkere Öffentlichkeitsarbeit und den Ausbau
der politischen Interessenvertretung. In 17 europä­
ischen Ländern gibt es bereits einen Nationalen
Dia­betes-Plan, in Deutschland gibt es diesen nicht und
die Signale, die das Bundesgesundheitsministerium
aussendet, stehen immer noch nicht auf grün.
Politische Interessenvertretung ausbauen
Der Ausbau der politischen Interessenvertretung muss
daher weiter vorangetrieben werden. Allein 2012 hat
diabetesDE knapp 20 Gespräche mit gesundheits-,
verbraucher- und ernährungspolitischen Parlamenta­
riern aller Parteien geführt, um die Politiker für die
drama­
tische Entwicklung der Diabeteszahlen zu
sensibili­sieren. Auch international ist diabetesDE zu
einer festen Größe geworden. So traf eine Delegation
beim European Diabetes Leadership Forum den ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan, der seine
Forderung „To do nothing is no longer an option“ mit
der Ergänzung unterstrich: „We don’t have enough
money to do nothing.“ Eine Sprache, die eigentlich
auch deutsche Politiker verstehen sollten.
DDB als Partner behalten
Der ehrenamtliche Vorstand von diabetesDE und die Geschäftsführerin
4
Inhaltlich arbeitet diabetesDE mit dem DDB weiterhin
konstruktiv zusammen. So gab es Ende Oktober 2012
einen gemeinsamen Termin im Bundesgesundheits­
ministerium, um das Basispapier zum Nationalen
Diabetes-Plan mit Leitern und Mitarbeitern von sechs
verschiedenen Referaten zu dis­kutieren.
Forderung nach einer Nationalen Strategie
verstärken
Das ernüchternde Gespräch im Bundesgesundheits­
ministerium, das eine zeitnahe Nationale DiabetesStrategie ausschloss, hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe veranlasst, das Bundestagswahljahr 2013
zu nutzen, um unsere gemeinsamen gesundheitspoli­
tischen Forderungen auf breiter Ebene an die Politik
heranzutragen. Während 2012 erstmals globale Ziele
zu Übergewicht und Diabetes bei Weltgesundheitsorganisation und Vereinten Nationen konsentiert wurden und seit Anfang 2013 auch die EU-Kommission
die Etablierung nationaler Diabetespläne empfiehlt,
scheint sich die deutsche Politik hinter einem halbherzigen Präven­tions­gesetzes­entwurf zu verstecken. Das
kann nicht genügen. Aus diesem Grund haben wir die
Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!” entwickelt, die
wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen.
Medien Futter geben
Um gesundheitspolitische Forderungen in die Öffentlichkeit zu tragen, setzt diabetesDE auch auf ungewöhnliche Aktionen. So haben wir die Forderung nach
einem Verkaufsverbot von zuckerhaltigen Getränken
an Schulen medienwirksam vor einer Schule in Berlin
inszeniert: Zusammen mit der Grünen Fraktionsvor­
sitzenden Renate Künast kippte der Vorstandsvor­
sitzende von diabetesDE, Prof. Thomas Danne, so viel
Zucker aus, wie Kinder pro Jahr über Limonade konsumieren. Die Aktion wurde von vielen Medien (darunter
„Zeit Wissen“) aufgegriffen.
Die enge Zusammenarbeit mit den Publikumsmedien
trägt Früchte: Ob Focus, Bild am Sonntag oder dpa –
die Journalisten schätzen diabetesDE als Vermittler
seriöser Informationen. Wichtigster Medienpartner
war 2012 der Diabetes Ratgeber vom Wort & Bild
Verlag, mit dem eine erfolgreiche Kooperation zur Mitgliederakquise abgeschlossen werden konnte.
5
Unsere gesundheitspolitischen
Forderungen im Bundestagswahljahr
Am 01. März 2013 hat diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe eine politische Kampagne gestartet, um der
Forderung nach einem Nationalen Diabetes-Plan im
Vorfeld der Bundestagswahl Nachdruck zu verleihen.
Unsere drei Hauptforderungen sind:
❙B
estmögliche Versorgung sichern
❙G
esunden Lebensstil fördern
❙ S elbsthilfe stärken
sollte auch ein unabhängiges Diabetes-Informationszentrum zur Verfügung stehen.
Die Versorgung könnte verbessert und Finanzmittel
effektiver eingesetzt werden, wenn die Behandler des
Diabetes über alle Ebenen – Hausarzt, DiabetesSchwerpunktpraxis, Krankenhaus, Reha, Pflege –
besser und nach klaren Vereinbarungen zusammen­
arbeiten würden. Auch sollten die Disease-Management-Programme zum Wohl der Patienten weiter­
Bestmögliche Versorgung sichern
Unklar ist bis heute, wie genetische und Umwelt­
faktoren zusammenwirken, um Typ-1-Diabetes zu verursachen. Die Ursache des Diabetes zu kennen, kann
der Schlüssel zur Heilung sein. Auch die Forschung
zum Typ-2-Diabetes ist unterfinanziert. diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe fordert deshalb, mehr Geld
in die Erforschung zur Ver­meidung und Heilung von
Diabetes Typ 1 und Typ 2 zu investieren.
Bis Diabetes Typ 2 in Deutschland diagnostiziert wird,
vergehen im Schnitt zehn Jahre! Folgeerkrankungen
sind dann oft schon vorhanden. Dabei gibt es bekannte Frühwarnzeichen und Risikofaktoren. Wir fordern,
dass Menschen mit hohem Diabetesrisiko gezielt auf
Diabetes untersucht werden und schlagen ge­eignete
Maßnahmen zur Ergänzung des „Gesundheits-Check
ab 35“ vor.
Patienten brauchen qualitätsgesicherte Information
und Anleitung, um die Therapie tagtäglich eigen­
verantwortlich umsetzen zu können. diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe fordert daher, dass alle Patienten Zugang zu allen notwendigen Schulungen haben
und dass mehr Menschen ermutigt werden, Schulungen wahrzunehmen. Die Betreuung kann im Einzelfall
aufwändig sein. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
setzt sich dafür ein, dass sich das Dia­betesteam angemessen Zeit für den Patienten nehmen kann und dies
bundesweit einheitlich ver­gütet wird. Den Patienten
6
1. Bestmögliche Versorgung sichern
❙ Die Forschung zugunsten einer Vermeidung
und Heilung von Diabetes
in Deutschland mehr fördern!
❙ Früherkennung ausbauen – Untersuchung
auf Diabetes bei Personen mit hohem
Diabetesrisiko!
❙ Der Patient steht im Mittelpunkt!
Lebensqualität erhalten durch Beratung,
Schulung, Empowerment sowie angemessene Honorierung der „sprechenden
Medizin“!
❙ Diabetologische Versorgung und
Versorgungsforschung ausbauen, um
Ressourcen effektiver einzusetzen!
❙ Qualifikation der Diabetesberufe stärken:
Facharzt „Innere Medizin und Diabetologie“,
staatliche Anerkennung Diabetesberater/in
in allen Bundesländern!
❙ Erstattung von Leistungen nur für
qualitätsgesicherte Behandlung!
❙ Erstattung von Glucose-Mess-Systemen
(CGM), wenn ärztlich empfohlen!
entwickelt werden. Wir fordern deshalb, 1 Promille der
Ausgaben der Gesetz­lichen Krankenkassen für Medi­
kamente in die Versorgungsforschung zu investieren.
Zur Stärkung der Diabetesberufe fordert diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe die Einrichtung eines „Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie“, und als ersten Schritt dahin die Vereinheitlichung der derzeitigen
Ausbildungsgänge gemäß Diabetologe DDG durch die
Bundesärztekammer; des Weiteren an jeder Universität
mit Studiengang Medizin die Einrichtung einer Professorenstelle für Diabetologie, die einheitliche Anerkennung der Diabetologischen Schwerpunktpraxen durch
die Kassenärztlichen Vereinigungen sowie die staat­
liche Anerkennung der Weiterbildung zum/r Diabetesberater/in in allen Bundesländern.
Ob beim Hausarzt, Diabetologen oder im Kranken­haus
– die Behandlung des Diabetes sollte immer qualitätsgesichert erfolgen, um bestmögliche Behandlungs­
erfolge zu erzielen. Wir fordern deshalb, dass Kran­
kenkassen Leistungen künftig nur noch für qua­
li­
tätsgesicherte Behandlungen erstatten.
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe setzt sich dafür
ein, dass kontinuierliche Glukose-Mess-Systeme (CGM)
für Typ-1-Diabetiker erstattet werden, wenn sie ärztlich
empfohlen werden. Sie können die lebensgefährlichen
Unterzuckerungen bei bestimmten Patienten besser
vermeiden helfen. Die Erstattung ist erschwert, da
die CGM als neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode gilt und derzeit aufwändig geprüft wird.
Wir appellieren an den Gemeinsamen Bundesausschuss, die Erprobungsregel nach §§137e und 137c
SGB V anzuwenden und so zwischenzeitlich eine Bewilligung durch Krankenkassen zu ermöglichen.
Gesunden Lebensstil fördern
Fett und zuckerreiche Lebensmittel und Getränke begünstigen die Entstehung von Übergewicht und
Dietrich Monstadt (CDU) und Renate Künast (Grüne) unter­stützen
die Kampagne
Diabetes. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe fordert, den Mehrwertsteuersatz dieser Produkte so zu
erhöhen, dass sie um mindestens 20 % teurer werden.
Die Steuermehreinnahmen sollten den Bürgern aufkommensneutral zurückerstattet werden.
Bewegung jeder Art erhöht nicht nur das allgemeine
Wohlbefinden und baut Spannungen ab, sie fördert
auch Lernbereitschaft, Lernfähigkeit und Leistungs­
fähigkeit. Da Bewegungsmangel spätestens ab der
Lebensmitte ein Risikofaktor für Diabetes und andere
Erkrankungen ist, fordern wir jeden Tag eine volle
Stunde Sport in der Schule.
In Schulen sollten Getränke und Snacks in einer gesunden Auswahl angeboten werden, denn Süßgetränke
und Süßigkeiten fördern Übergewicht und Diabetes.
Trinkwasserstationen an der Schule können Übergewicht vermeiden helfen, gegen Süßgetränke haben
sie aber keine Chance. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe fordert ein Verkaufsverbot von zuckerhaltigen
Erfrischungsgetränken und Süßigkeiten an Schulen
und die Einrichtung von Trinkwasserstationen in Schulen und Betrieben.
Die Angabe der Broteinheiten (BE) auf verpackten
Lebensmitteln vermittelt insulinpflichtigen Menschen
Sicherheit, denn sie müssen Spritzdosis und Kohlen­
hydratgehalt ihrer Nahrung aufeinander abstimmen.
Wir fordern, dass Brot- oder Kohlenhydrateinheiten auf
7
allen verpackten Lebensmitteln verpflichtend deklariert werden sollten.
Da der Außer-Haus-Verzehr stetig zunimmt, fordert
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, die Pflicht zur
Nährwertkennzeichnung auf Restaurantmahlzeiten,
Fast Food, Take-away-Mahlzeiten und Snacks auszuweiten. Der Kaloriengehalt sollte direkt neben dem
Preis ausgewiesen werden, um Verbraucher zu sensi­
bilisieren.
Zahlen und Bezeichnungen auf Lebensmittelverpackungen sind vielfach versteckt, verwirrend und schwer
zu bewerten. Wir fordern deshalb eine auf der Vorderseite gut sichtbare, einfach verständliche Ampelkennzeichnung „4+1“ für Nährwerte, d.h.: die Gehalte der
vier Inhaltsstoffe gesättigte Fette, Zucker, Salz, Ballaststoffe plus die Kalorienangabe je 100 g. Jede Angabe
sollte in einer Ampelfarbe unterlegt sein, die für eine
Empfehlung steht: grün für „gut, gesundheitsförderlich“, gelb für „aufpassen, in Maßen essen“ und rot für
„nicht gesundheitsförderlich, selten essen“.
Lebensmittel mit hohen Fett-, Zucker- oder Salzgehalten werden massiv beworben. Kinder sind Werbe­
botschaften nahezu ungeschützt ausgeliefert. TVWerbung, Cartoon-Figuren auf Lebensmittelverpackungen, Gratisspielzeug und prominente Werbe­
träger beeinflussen, welche Produkte Kinder auswählen, was sie und ihre Eltern kaufen, essen und trinken.
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe fordert, dass an
Kinder gerichtete Werbung für dickmachende Lebensmittel vollständig unterbunden werden sollte.
Kinder sollten in der Schule gesund essen – oder essen
lernen, wenn ihnen dies in der Familie nicht vorgelebt
wird. Gemeinsame, vollwertige Mahlzeiten, gesunde
Snacks und Getränke verbessern nicht nur das Ess- und
Trinkverhalten und fördern soziales Miteinander und
(Lern-)Leistung, sie beugen auch chronischen Krankheiten wie Diabetes vor. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe appelliert an die Kultus­­minister der Länder,
8
die Umsetzung von Qualitätsstandards für die Schulverpflegung verpflichtend einzuführen und dafür ausreichend Gelder bereitzustellen. Steuerliche Anreize
sollten die Umsetzung von Qualitätsstandards in Betriebskantinen und bei Caterern fördern.
heitskosten können so um mehr als ein Viertel
abnehmen. Das fördert auch den wirtschaftlichen
Erfolg von Unternehmen. Wir plädieren für den
Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Betriebliche Gesundheitsförderung fördert Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmern. Krankheitsbedingte Fehlzeiten und Krank-
Selbsthilfe stärken
2. Gesunden Lebensstil fördern
❙ Einrichtung einer Fett- und Zuckersteuer
gegen Übergewicht!
❙ Jeden Tag eine volle Stunde Sport in
der Schule!
❙ Kein Verkauf von Süßigkeiten und
zucker­haltigen Getränken an Schulen,
Trinkwasserstationen an allen Schulen
und Betrieben!
❙ Ausweisung von Broteinheiten (BE) auf
verpackten Lebensmitteln!
❙ Nährwertkennzeichnung in Ketten­
restaurants, direkt neben der Preis­
auszeichnung!
❙ Ampelkennzeichnung auf der Vorderseite
der Verpackung!
❙ Keine Werbung für übergewichts­fördernde
Lebensmittel und Getränke (zu fett,
zu süß, zu salzig), die sich an Kinder
und Jugendliche wendet!
❙ Einhaltung von Qualitätsstandards für die
Schulverpflegung und in Betriebskantinen!
❙ Betriebliche Gesundheitsförderung
stärken!
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) entscheidet
über den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Patientenvertreter haben zwar das
Recht, angehört zu werden und mitzuberaten, aber sie
dürfen nicht mit­entscheiden. In den letzten Jahren
sind viele Leistungen für Menschen mit Diabetes eingeschränkt worden, ohne dass sie auf diese Entscheidungen Einfluss gehabt haben. diabetesDE – Deutsche
Diabetes-Hilfe fordert deshalb: Mitbestimmungsrecht
im G-BA muss Patientenrecht werden!
Chronisch kranke Menschen, die sich einer Selbsthilfeorganisation anschließen oder Mitglied in einer Selbsthilfegruppe werden, haben nachweislich bessere Therapieergebnisse. Darüber hinaus hilft, wer in der
Selbsthilfe aktiv ist, nicht nur sich, sondern auch anderen. Wir appellieren an die Krankenkassen, die Selbsthilfeaktivität durch Kassen-Boni zu honorieren.
Für die Krankheitsbewältigung im Alltag spielt die
Arbeit der Selbsthilfe eine große Rolle. Ehrenamt­
liche stehen Hilfe­
suchenden mit
ihrem Erfahrungs­
wissen zur VerMilchshake
fügung und tragen so zur Kos­
Erdbeere
ten­
dämpfung im Gesundheits­
250 ml
wesen bei. diabetesDE – Deutsche
45g Zucker
Diabetes-Hilfe fordert, dass die
Selbsthilfe als bürgerschaftliches
Engagement wertgeschätzt wird
und sich auch Politiker und Leistungserbringer öffentlich dazu
bekennen. So können mehr Betroffene für die ehrenamtliche Selbsthilfe gewonnen werden.
3. Selbsthilfe stärken
❙ Stimmrecht für Patienten im G-BA!
❙ Kassen-Boni für Betroffene, die in der
Selbsthilfe aktiv sind!
❙ Stärkere Einbindung der Selbsthilfe im
Gesundheitswesen als bürgerschaftliches
Engagement!
❙ Für Kinder mit Typ-1-Diabetes so früh
wie möglich Selbstmanagement durch
Sportangebote und Freizeiten fördern!
Kinder mit Typ-1-Diabetes haben nach dem Prinzip der
Inklusion genauso das volle Recht auf individuelle Entwicklung und soziale Teilhabe wie Erwachsene. Größtmögliche Normalität, soziale Bindung und Unterstützung machen Kinder stark und fördern das
Selbstmanagement des Diabetes von Anfang an. Wir
fordern die Krankenkassen dazu auf, Sportangebote
und Freizeitaktivitäten für Kinder mit Typ-1-Diabetes
so früh wie möglich zu fördern und hier stärker mit
Diabetesexperten und der Selbsthilfe zu kooperieren,
damit die Kinder bestmöglich betreut werden.
Bubble Tea
350 ml
37g Zucker
Frappuccino
590 ml
75g Zucker
Cola
1L
106g Zucker
Cola
1,5 L
159g Zucker
9
Werner S. (60) –
Endstation Amputation?
Fast jeden Abend Chips und Gummibärchen satt.
Wenn er weiter so lebt, hatte ihm seine Frau prophezeit, würde man ihm bestimmt irgendwann den Fuß
abnehmen, wie bei so vielen, die ihren hohen Blut­
zucker nicht in den Griff kriegen. Der 60-jährige Werner
S. hört eigentlich immer auf seine Frau, aber wahr­
haben wollte er nicht, dass ausgerechnet er ein Kandidat für eine Amputation sein könnte.
Mittelfranke stürzt sich ins Berufs­leben, schuftet von
morgens früh bis in den späten Nachmittag. Jeden Tag
ernährt er sich von 6 Wurstbrötchen und 2 Litern Cola
– und freut sich trotzdem jeden Abend auf ein warmes
Essen, stets deftige Hausmannskost. Er schafft es bis
zur Selbständigkeit, doch das geht nicht lange gut, der
Körper streikt. Als er schon bei der ersten Brotzeit morgens um 9 Uhr wieder einschläft, sucht er
einen Arzt auf. Der diagnos­
tiziert einen
„Es war nur eine
Seit 18 Jahren leidet Werner S. an Typ-2Blutzuckerspiegel von über 500 mg/dl und
kleine Blase“
Diabetes. Vor drei Tagen wurde ihm der
einen HbA1c-Wert von 17,2. Werner S. weiß
rechte große Zeh amputiert. Nun sitzt er
bis zu diesem Zeitpunkt nicht, was Diabevor­übergehend im Rollstuhl. Es werden nicht nur die
tes ist, und wundert sich, dass es ihn trifft, denn in seikleinen Naschereien gewesen sein, die zur Amputation
ner Familie gab es bis dato keinen Diabetiker.
führten. Es ist die Folge eines Lebensstils, den Werner
S. nicht ändern konnte, obwohl er gewollt hätte.
Von nun an ist sein Leben auf den Kopf gestellt: Aus ist
es mit der Selbständigkeit und das mit 40. Während die
Schon als Kind ist er dick, mit 14 Jahren wiegt er knapp
Angestellten schaffen gehen, muss er zu Hause blei2 Zentner, an Sport ist nicht zu denken. Der gebürtige
ben. Mit der furchtbaren Diagnose tagsüber allein im
Haus, auf die beruflich eingespannte Ehefrau wartend,
für die er von nun an fast täglich kocht. Natürlich hat er
Schulungen gemacht, besonders zur gesunden Ernährung. Trotzdem bereitet er am liebsten Mehlsüßspeisen zu. Zig mal hat er versucht abzu­nehmen, aber irgendwann war ihm der Stress einfach zu viel. Werner S.
entscheidet sich bewusst dafür, lieber kürzer, aber in
seinen Augen gut zu leben.
Dass er nun mit 60 seinen Zeh verloren hat, schockiert
ihn dennoch. Es war doch zunächst nur eine kleine Blase. Ein Jahr lang verbrachte er in diversen Krankenhäusern, um die Wundheilung in den Griff zu kriegen. Das
ist angesichts seines permanent hohen Blutzuckers
kaum möglich. Dann fängt er sich auch noch einen
Keim ein, der die Heilung verhindert. Als der Knochen
schon angegriffen ist, entscheiden sich die inzwischen
aufgesuchten Spezialisten für die Amputation des großen Zehs, um den Fuß zu retten.
Auf die Naschereien und Gummibärlis will er demnächst verzichten. Er wusste sowieso nie wirklich, was
eigentlich drin ist: purer Zucker.
10
Diana D. (54) –
Sehen trotz Blindheit
haben. Da würde ein kontinuierliches Glukose-MessFarben spielen im Leben von Diana D. eine nicht unerSystem (CGM) helfen, aber das gibt es bisher nicht mit
hebliche Rolle. Das ist ungewöhnlich, denn die 54-jähakustischer Ausgabe und wird sowieso nur in Aus­
rige Typ-1-Diabetikerin ist seit 30 Jahren blind. Ihr Farb­
nahme­fällen von den Krankenkassen erstattet. Deshalb
erkennungsgerät gehört für sie genauso zum Alltag
kämpft Diana dafür, dass alle medizin-technischen
wie ihr Blutzuckermessgerät. Diana D. sieht zwar nur
Hilfsmittel, die für die Selbsttherapie benötigt werden,
schwarz, fühlt aber beispielsweise, ob die Sonne
barrierefrei nutzbar sind. Die benötigte Technik wäre
scheint oder ein Raum düster ist. In jeglicher Hinsicht
noch nicht einmal teuer, mitunter geht es
ist die lebensfrohe Frau ein bemerkens„Gutes Selbst­
um eine Investition von wenigen Cents
werter Mensch.
management durch pro Gerät. Hier wäre eine gesetzliche
Im Alter von zwei Jahren erkrankt Diana D. technische Hilfsmittel“ Regelung hilfreich.
an Typ-1-­Diabetes, lebt seit nunmehr eiEinmal im Jahr gibt es neue Augen, vom Ocularisten.
nem halben Jahrhundert mit der chronischen KrankGlasaugen vom Augenkünstler. Zurzeit trägt sie ihre
heit. Nach der Schule will sie Krankenschwester werAugen hellblau. Das gefällt ihr, denn blau waren ihre
den und legt gerade das Examen ab, als sie sich auf
Augen, als sie noch sehen konnte. Nur einmal lag der
einer Infek­tionsstation mit Hepatitis ansteckt. Bisher
Augenkünstler daneben mit einem unnatürlichen
hatte der Diabetes auf der Netzhaut keine Spuren
„grüngraublau“. Da hat Diana D. Einspruch erhoben.
hinter­lassen, doch nun wird ihr Augenlicht stündlich
Das war keine Augenfarbe, das war gar keine Farbe.
schlechter. Wenn sie morgens die Augen aufmacht, ist
ihr erster Gedanke, ob sie noch genügend sehen kann,
um arbeiten zu gehen. Denn sie arbeitet leidenschaftlich gerne. Doch aufgrund der schwindenden Sehkraft
geht dies jeden Tag ein bisschen schlechter. Es folgen
zehn Augenoperationen in einem Jahr, bis sie im November 1982 komplett erblindet. Da ist sie 24.
Aber Diana D. wäre nicht sie selbst, wenn sie sich ihrem
Schicksal ergeben würde. Ihre Selbständigkeit würde
sie nie aufgeben. Sie muss ihr Leben nur neu anpacken:
Fortan lernt sie Zehnfinger-Blindschreiben, lernt einen
PC mit einem akustischen Screenreader zu nutzen und
lässt sich zur Diabetesberaterin ausbilden. Sie motiviert
in ihren Schulungen andere zum Selbstmanagement
und ist ein Vorbild für alle Sehenden. Diana D. steht
neuen Techniken aufgeschlossen gegenüber und bewältigt so nicht nur ihre Blindheit, sondern managt vor
allem ihren Dia­betes. Ihr Blutzuckermessgerät spricht
mit ihr, ihr Blutzuckerwert wird ihr mit einem akustischen Signal angezeigt. Auch ihre Insu­linpumpe hat
Orientierungstöne, hier muss sie allerdings die Menüstruktur im Kopf haben. Ein Vertippen im Menü könnte
verheerende Folgen für das Ausschütten des Insulins
11
­diabetesDE – aktiv vor Ort
12
Diabetes-Kongresse (DDG)
EASD Berlin
Sportfest Olympiapark
Diabetes- & Sportgipfel
Diabetes-Laufprogramm
DAK-Symposium
diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe ist auf den Diabetes-Kongressen der DDG mittlerweile
eine feste Größe. Die Organisation
ist nicht nur mit einem Stand
vertreten, sondern nutzt die
Kongresstage für Vorträge zu den
eigenen Aktivitäten genauso wie
für persönliche, intensive Gespräche mit Partnern und Sponsoren.
Der Diabetes-Lauf wurde in Stuttgart zum ersten Mal zugunsten
eines diabetesDE-Spendenprojektes veranstaltet. Viele Delegierte
und Regionalbeauftragte liefen
die 5 km in den frühen Morgenstunden mit und beteiligten sich
so­an der stolzen Summe von
1 318 Euro, die für die „Ferien­
freizeiten für Kinder mit Typ-1Diabetes“ zusammen kam.
Der Kongress der „European Association for the Study of Diabetes”
(EASD) ist der größte wissenschaftliche Diabetes-Kongress in
Europa. 18 127 Teilnehmer aus
132 Ländern kamen 2012 nach
Berlin, um die neuesten interna­
tionalen wissenschaftlichen Stu­
dien kennenzulernen. Die Messe
dient dem fach­lichen Austausch
international renommierter Exper­
ten der Diabetologie. diabetesDE
– Deutsche Diabetes-Hilfe war zusammen mit der DDG mit einem
Stand ver­treten, an dem über die
Arbeit der Organisationen informiert wurde. diabetesDE nutzte
außerdem die Gelegenheit, die
Präsidenten der IDF, Jean Claude
NBanya und Sir Michael Hirst,
persönlich zu treffen.
Auf dem Areal des Olympiaparks
Berlin am Olympiastadion fand
am 1. September unter dem ein­
ladenden Motto „Gemeinsam bewegen“ das größte Familiensportfestival Berlins zusammen mit
dem 18. Kinder- und Jugendfes­
tival statt. Der Olympiapark Berlin
glich an diesem Tag einer riesigen
Sport- und Erlebnisstadt. Die Besucher konnten bei freiem Eintritt
mitmachen und ausprobieren –
u.a. auch Blutzuckermessen am
diabetesDE-Stand. Die Aktion war
so begehrt, dass schon nach der
Hälfte des Tages Teststreifen
nachgeordert werden mussten.
Veranstaltet wird das Sportfest
vom Landessportbund Berlin zusammen mit der Sport­jugend Berlin und Juventus Deutschland.
Unter der Leitfrage „Ist Sport Medizin? Und wie können gesundheitspolitische Weichen gestellt
werden?“ fand im Oktober der
erste gesundheitspolitische „Dia­
be­tes- & Sportgipfel“ statt. Exper­
ten aus den Bereichen Politik,
Sportmedizin, Diabetologie, Pharmazie und organisiertem Sport
trafen sich in Berlin und diskutierten vor über 100 interessierten
Fachleuten die bedeutende Rolle
der Bewegung im Rahmen der
Dia­betes-Therapie. Renate Künast
(Grüne) for­derte in ihrem Vortrag
den Nationalen Diabetes-Plan, die
ehemalige Gesundheitsministerin
Ulla Schmidt (SPD) ein Präventionsgesetz. In der Podiumsdiskussion einigte sich die Runde darauf,
dass es eines besseren Netzwerkes
der Akteure aus Medizin, Politik
und organisiertem Sport bedarf,
um eine erfolgreiche Bekämpfung
des Diabetes zu ermöglichen.
Ziel des deutschlandweit größten
Laufprogramms für Diabetiker ist
es, Menschen insbesondere mit
Diabetes Typ 2 nachhaltig für
sportliche Aktivität zu begeistern.
Durch ein 6-monatiges medizinisch begleitetes Laufprogramm
werden sie für eine aktive Regulation des Blutzuckerspiegels sen­
sibilisiert. Zusammen mit der
Deutschen Sporthochschule, dem
Diabetes-Zentrum am Evange­
lischen Krankenhaus Köln-Weyertal, der Berliner Charité und
diabetesDE konnten in den
Jahren 2011 und 2012 jeweils
über 120 Diabetiker/innen Typ 1
und Typ 2 zu regelmäßigem Sport
unter professioneller Aufsicht
motiviert werden. Die Verbesserung der Gesundheitswerte sowie
die Reduktion der Medikation war
bei allen Teilnehmern signifikant.
Auch strömender Regen konnte
rund 85 Teilnehmer einer Schrittzähleraktion in Augsburg nicht
schrecken. Gemeinsam mit dem
stellvertretenden Landrat Max
Strehle walkten sie für bessere
Blutzuckerwerte. Zu der Aktion
hatten die DAK-Gesundheit, der
Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie
(DVGS) und diabetesDE aufgerufen. Es gibt kein Medikament, das
eine effektivere Wirkung auf den
Blutzuckerspiegel hat als Bewegung. Professor Dr. Gerhard Huber vom sportwissenschaft­lichen
Institut der Universität Heidelberg
stellte nach dem Spaziergang im
Haus St. Ulrich über 160 interessierten Teilnehmern die Ergebnisse einer Pilotstudie vor, in der
unter anderem Diabetiker in einem speziellen Bewegungsprogramm begleitet wurden. Ergebnis: Schon 2 371 Schritte senkten
den Blutzucker um 23 Prozent.
13
Öffentlichkeitsarbeit
offline und online
Die Reichweite der Berichterstattung über diabetesDE
– Deutsche Diabetes-Hilfe in den Medien konnte erneut signifikant auf 205 Mio. Kontakte gesteigert werden. Dies liegt zum einen an der erfolgreichen Einführung des Claims „Deutsche Diabetes-Hilfe“, der sehr
viel mehr zum Ausdruck bringt, wofür die Organisation
steht und bei Journalisten nun endlich die richtige
Assoziation zu einer gemeinnützigen Organisation
hervorruft. Viel zu oft wurde hinter dem alleinigen
Namen „diabetesDE“ ein reines Internetportal vermutet. Zum anderen liegt die Steigerung aber auch an der
Fokussierung auf ratgeber- und serviceorientierte
Themen wie „Informationen zu Stevia“ oder „Reisen“.
Diese Themen werden auch von der reichweitenstarken Publikumspresse gerne aufgegriffen.
Die professionelle Medienarbeit von diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe besteht keinesfalls nur aus
dem Versenden von Pressemitteilungen, sondern aus
einem strategisch angelegten Kommunikationsmix
der wichtigsten PR-Bausteine: u.a. aktive, exklusive
Themenangebote, Pressekonferenzen, Redaktionsbesuche, Interview-Vermittlung. So wurden viele Experten oder auch Betroffene aktiv an die Presse als Interviewpartner vermittelt und das sowohl in den
Printmedien als auch bei Radio oder Fernsehen.
Gesamtleserreichweite in Mio.
205 Mio.
119 Mio.
Ausbau der Online- und
Social Media-Aktivitäten
103 Mio.
88 Mio.
Aktive Interview-Vermittlung
Beispielsweise stellte sich der Vorstandsvorsitzende
Prof. Thomas Danne drei Stunden lang im „ZDF Morgenmagazin“ live im Studio den Fragen des Moderators und der zugeschalteten Zuschauer rund um die
Behandlung des Diabetes, während der stellvertretende Vorsitzende der DDH-M, Dr. Christian Berg, in der
ZDF-Sendung „Heute in Deutschland“ über Schwangerschaftsdiabetes berichtete.
politischen Aktivitäten. Flankierend hierzu ist auf der
Umschlagrückseite ein Mitgliedsantrag unserer Organisation inkludiert, der die Basismitgliedschaft (5 Euro
pro Jahr) für die reine politische Interessenvertretung
vorstellt.
2009
2010
2011
2012
Öffentlichkeitswirksame Aktionen
Besonders medienwirksam war die Aktion „Schulfrei
für zuckerhaltige Getränke“ zusammen mit der Grünen
Fraktionsvorsitzenden Renate Künast. In einem symbolischen Akt wurden zwei Schubkarren mit genau der
Menge an Zucker auf den Schulhof der Heinrich-SeidelGrundschule in Berlin-Wedding gekippt, die Kinder
und Jugendliche jährlich über Limonaden zu sich nehmen. Zeitgleich wurde der Berliner Senatorin für
Bildung und Wissenschaft, Sandra Scheeres, eine Petition für ein Verkaufsverbot zuckerhaltiger Getränke an
Berliner Schulen zugestellt.
Ein immer wichtiger werdender Part des Kommunika­
tionsmixes ist der Ausbau der Online-Aktivitäten. Während die eigene Website im Durchschnitt mit 1 100
Besuchen pro Tag sehr stabil ist, steigen die Zahlen der
Facebook-Friends (2 200 Freunde) und Twitter-Follower (4 000) überproportional schnell. Dies unterstreicht, dass entgegen der weit verbreiteten Meinung,
Dia­betes sei nur ein Thema für Ältere, die keine Online­
medien nutzen, eine stetig wachsende OnlineCommunity rund um das Thema Diabetes entsteht.
diabetesDE betrachtet seine Social Media-Aktivitäten
als mittel­fristige Mitgliederbindungsstrategie.
Strategische Kooperationen
Ein weiterer Grund für die Reichweitensteigerung ist
die Kooperation mit dem monatlich erscheinenden
„Diabetes Ratgeber“ des Wort & Bild Verlages (Auflage
2,8 Mio.). Seit August 2012 berichtet diabetesDE auf
vier redaktionellen Seiten über seine gesundheits­
Aktion „Schulfrei für zuckerhaltige Getränke” mit Renate Künast
14
15
Größte Patientenveranstaltung
zum Weltdiabetestag
Matthias Steiner
Unter dem Motto: „Mit Diabetes leben: Besser informiert – weniger Sorgen“ fand am 18. November 2012
anlässlich des Weltdiabetestages die von diabetesDE
– Deutsche Diabetes-Hilfe organisierte Patientenveranstaltung unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums im Internationale Congress Centrum (ICC) in Berlin statt. Bei freiem Eintritt kamen 5 000
Besucher. Höhepunkt der Veranstaltung war ein gemeinsamer Walk und das Nachstellen des weltweiten
Symbols für Diabetes: Arm in Arm bildeten circa 100
Menschen in blauen T-Shirts den „Blue circle“.
Über 30 Fachvorträge, viele Prominente, ein buntes
Rahmenprogramm und eine große Ausstellung zogen Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen
in Scharen an. Die Erkrankung Diabetes mellitus, ihre
Therapie, Ernährung, Bewegung und Soziales standen
wie auch in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt.
Nach der offiziellen Eröffnung waren die Vorträge und
Symposien bis in den späten Nachmittag gut besucht,
mitunter sogar überfüllt. Das Programm stand ganz
im Zeichen der Aufklärung und Motivation zum besseren Selbstmanagement. Neu war ein Workshop der
DDH-M zur „Modernen Selbsthilfe: Social Media“, an
der sich etwa 30 junge Erwachsene beteiligten und
neue Wege für eine vernetzte Community diskutierten.
Kampagne zu Folgeerkrankungen wie Amputation
Vorstandsgespräche
In der von der TV-Moderatorin Andrea Ballschuh
(„ZDF“) moderierten Talk-Runde „Arzt-PatientenBeziehung“ wurde deutlich, dass sich der Arzt mehr
Selbstmanagement vom Patienten wünscht und der
Betroffene mehr Zeit für Beratung vom behandelnden
Arzt. Konsens herrschte bei der Forderung nach der
Erstattung von CGMs für Typ 1er mit instabiler Stoffwechsellage.
Anja Renfordt, Kickbox-Weltmeisterin und Typ-1Diabetikerin, berichtete von ihren Erfahrungen mit
ihrem Diabetes-Spürhund Candy. Olympiasieger Matthias Steiner spielte „Schlag den Steiner“ und Bestsellerautor Patric Heizmann brachte das Hauptfoyer mit
einer einstündigen Ernährungs-Show zum Toben. Erfolgsautorin Tania Krätschmar („Die Wellentänzerin“)
stellte die besten Geschichten des „Diabetes-KrimiWettbewerbs“ vor. In einer Koch-Show zeigte TV-Koch
Armin Roßmeier, wie Menschen mit Diabetes schnelle
und einfache Gerichte zubereiten können. Und Dimo
Wache, Ex-Torhüter Mainz 05 und selbst Typ-1-Diabetiker, gab ein Fußballtraining für Kinder.
Zahlreiche Aussteller informierten die Besucher unter
anderem über neueste Produkte zum Blutzuckermessen und Insulinspritzen und boten kostenlos Blutzucker-, Fett- und Body-Mass-Index (BMI)-Messungen an.
16
Ehrenamt machen nicht nur Ältere
Moderatorin Andrea Ballschuh im Gespräch mit Anja Renfordt
Nicola Haller und Nicole Mattig-Fabian
Blutzuckermessen am DDH-M-Stand
17
2. Diabetes-Charity-Gala bringt
72 T Euro Spenden
Eine Weltpremiere, ein Fußball-Weltmeister, eine Moderationspremiere und eine Rekordspendensumme:
Die 2. Diabetes-Charity-Gala am 18. Oktober im Berliner Meistersaal hatte viele Superlative. 300 Gäste aus
Politik, Wirtschaft und Showbusiness waren geladen,
viele Prominente unterstützen den Abend. Die Fest­
rede hielt Heinz Buschkowsky, Bürgermeister von
Berlin-Neukölln, durch den Gala-Abend führten erstmals gemeinsam Inge und Matthias Steiner, eine Moderationspremiere für den selbst an Typ-1-Diabetes
erkrankten Sportler. Kurz vor der Verleihung des
Thomas-Fuchsberger-Preises durch Blacky Fuchsberger an Preisträgerin Ingrid Pfaff sang Caroline Beil unplugged „Tears in Heaven“. Publikumslieblinge des
Abends aber waren ganz klar die vielen diabetesbetroffenen Kinder und Jugendliche aus den verschiedenen
Spendenprojekten.
Die Verleihung des „Thomas-Fuchsberger-Preises“ war
der Höhepunkt der Gala. In memoriam an den an Typ 1
erkrankten und vor zwei Jahren infolge einer Unterzuckerung verstorbenen Thomas Fuchsberger wird der
Preis jährlich an eine ehrenamtlich tätige Person verliehen, die sich für die Aufklärung und die praktische Hilfe
im Umgang mit der Krankheit einsetzt. Eine unabhängige Jury aus Ärzten, Wissenschaftlern, Diabetesberatern und Betroffenen hatte in diesem Jahr Ingrid Pfaff
und ihre Stiftung Dianiño als Preisträgerin ausgewählt.
In der von Schauspielerin Katja Weitzenböck gehaltenen Laudatio wurde insbesondere die Empathie und
der Pragmatismus von Ingrid Pfaff gewürdigt: Seit acht
Jahren entsendet sie sogenannte Diabetes-Nannies in
Familien, die sich mit der Betreuung ihres diabetesbetroffenen Kindes überfordert fühlen.
Auf der Gala im Berliner Meistersaal wurden zwei Spendenprojekte von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
vorgestellt: Die „Ferienfreizeiten“ ermöglichen Kindern
mit Diabetes Typ 1, eine Woche voll Spiel, Spaß und
Sport mit Gleichgesinnten zu erleben und gleichzeitig
in altersgerechten Schulungen ihr Wissen über die
Krankheit zu erweitern. Das Projekt „Inter-Learn“ ist ein
Forschungsprojekt, das ermitteln will, ob eine Kontrolle der Ernährung und Bewegung für adipöse Kinder
und Jugendliche mithilfe eines Smartphones zur dauerhaften Gewichtsreduktion und damit zur Vermeidung des Typ-2-Diabetes beitragen kann.
Und dann gab es noch eine Weltpremiere: Zusammen
mit 15 diabetesbetroffenen Kindern der „diabetesDEErlebniswoche“ sang Soulsänger Ben Jaimen die rockige Ballade „Loop of Life“, die das Lebensgefühl von
Diabeteskranken beschreibt. Ein hoch emotionaler
und umjubelter Moment.
Schauspielerinnen unter sich: Katja Weizenböck und Caroline Beil
18
Der Thomas-Fuchsberger-Preis 2012 ging an Ingrid Pfaff
Fußballweltmeister-Kids 2012
Ex-Profi-Fußballer Dimo Wache (Mainz 05), selbst an
Typ 1 erkrankt, hatte die Ehre, als Teamcaptain die
diabetesbetroffenen Kids vorzustellen, die gerade als
Elf Fußball-Weltmeister 2012 geworden sind. Auch
diese Kinder wurden frenetisch gefeiert.
Am Abend kam eine Gesamtspendensumme von mehr
als 72 000 Euro zusammen, die den beiden Spendenprojekten zugute kommt. Viele Medien von ARD Brisant bis TV Berlin und von Bild bis zu Focus Diabetes
berichteten ausführlich über den Abend, der den Mitwirkenden und allen Gästen noch lange in Erinnerung
bleiben wird.
Bürgermeister Heinz Buschkowsky hielt die Eröffnungsrede
19
­Fundraising
Unsere Projekte
für Kinder mit Diabetes
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe unterstützt
Projekte, die über die Risiken einer Diabeteserkrankung aufklären, einer Erkrankung vorbeugen oder die
Versorgung von Menschen mit Diabetes verbessern.
Um diese Projektförderung zu ermöglichen, wirbt die
Organisation Spenden von Firmen und Privatpersonen ein. Gezielte Aktionen zur Gewinnung von Spenden, das sogenannte Fundraising, gehört daher zu den
Kernaufgaben von diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe.
Fundraising-Erfolge 2012
Im Jahr 2012 hat diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe die sehr guten Ergebnisse des Vorjahres weiter ausgebaut. Rund um die Charity-Gala konnten
wiederum zahlreiche Spenden durch Partner, aber
auch durch viele private Spender eingeworben werden. Mit zusätzlichen unterjährigen Spenden wurden
die Spendeneinnahmen 2012 insgesamt auf gut
117 000 Euro gesteigert. Das Geld geht fast ausschließlich in Projekte für Kinder und Jugendliche, die an Diabetes erkrankt sind oder ein hohes Diabetesrisiko haben;
hinzu kommen ein paar Spenden zugunsten unserer
Aufklärungsarbeit.
Entwicklung Spendeneinnahmen
117.064,46 €
120.000,00 €
106.301,16 €
Großspenden von Firmen 2012
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat 2012
von folgenden Unternehmen Großspenden
in Höhe von 5 000 Euro oder mehr erhalten:
❙ Lilly Deutschland GmbH: 25 000 Euro für
die Projekte „Ferienfreizeiten für Kinder mit
Diabetes” und „Inter-Learn” (Projektpartner:
Medigreif-Kliniken)
❙ Boehringer Ingelheim Pharma GmbH
& Co. KG: 20 000 Euro für die Projekte
„Ferienfreizeiten für Kinder mit Diabetes”
und „Inter-Learn” (Projektpartner: MedigreifKliniken)
❙ Abbott GmbH & Co. KG: 13 500 Euro für
den Diabetes-Teen-Treff 2012, außerdem
Finanzierung eines Filmteams, das gemeinsam mit den Teilnehmern des Teen-Treffs
einen Film erstellt hat
❙ Medtronic GmbH: 10 000 Euro für die
Projekte „Ferienfreizeiten für Kinder mit
Diabetes" und „Inter-Learn” (Projektpartner:
Medigreif-Kliniken)
❙ Roche Diagnostics Deutschland GmbH:
5 000 Euro für die diabetesDE-Erlebniswoche
2012
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe führt die Projekte zum Teil selbst durch, zum Teil arbeiten wir mit Partnern wie anderen Organisationen und Selbsthilfe­
gruppen zusammen.
2012 wurden Fördergelder in Höhe von 83 5000 Euro
an verschiedene Projekte ausgezahlt, von Forschungsprojekten wie der „Künstlichen Bauchspeicheldrüse“
über unsere Ferienfrei­zeiten bis zu Kooperationen mit
Projektpartnern wie der Mobile Diabetesschulung
Schleswig-Holstein (MDSH) und Moby Dick. Außerdem
wurde im Rahmen der Charity-Gala wieder der
Thomas-Fuchsberger-Preis verliehen (zur Verteilung
der Fördergelder siehe Grafik).
Verteilung der Projektausgaben 2012
6,0 %
80.000,00 €
❙ Solute GmbH: 5 000 Euro für das Projekt
„Inter-Learn” (Projektpartner: MedigreifKliniken)
60.000,00 €
diabetesDE fördert die Weiterentwicklung des Geräts,
da wir glauben, dass eine künstliche Bauchspeicheldrüse ein entscheidender Fortschritt in der Versorgung
von Menschen mit Diabetes darstellt.
Ferienfreizeiten für Kinder mit Diabetes Typ 1
10,8 %
9,0 %
26,4 %
47,8 %
Forschung
Ferienfreizeiten
Moby Dick
Thomas-Fuchsberger-Preis
MDSH
❙ Novo Nordisk Pharma GmbH: 5 000 Euro
für die Ferienfreizeiten von diabetesDE
100.000,00 €
Menschen mit Diabetes, aber auch Diabetesforscher
schon seit Langem. Das Kinder- und Jugendkrankenhaus „Auf der Bult“ in Hannover hat als erstes deutsches
Diabeteszentrum gemeinsam mit internationalen Forscherteams eine solche künstliche Bauchspeicheldrüse entwickelt. Bei diesem sogenannten „Closed Loop“
(geschlossener Kreis) misst ein Sensor unter der Haut
permanent den Blutzucker. Eine computergesteuerte
Pumpe passt dann die Insulindosis an. Vor allem nachts
kann das Gerät gefährlichen Unterzuckerungen vorbeugen, die besonders häufig im Schlaf von Kindern
und Jugendlichen auftreten.
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe plant einen
weiteren Ausbau seiner Projekte in 2013 auch für
Erwachsene.
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat mehrere Ferienfreizeiten für Kinder mit Diabetes ins Leben gerufen. Hier können die kleinen Patienten eine Woche
Spiel, Sport und Spaß erleben und gleichzeitig in kindgerechten Schulungen ihr Wissen über Krankheit und
Therapie erweitern. Die Eltern müssen in dieser Zeit
einmal nicht die Verantwortung für die Behandlung ihrer Kinder tragen. Die Teilnehmer erleben oft zum ersten Mal, dass sie nicht die einzigen sind, die Blutzucker
messen, Kohlenhydrate berechnen und Insulin spritzen müssen – denn bei unseren Freizeiten sind alle Kinder und viele der betreuenden Erwachsenen an Diabetes erkrankt. So lernen die Kinder, ihren Diabetes so
eigenständig wie möglich zu versorgen und selbstbewusst mit ihrer chronischen Erkrankung umzugehen.
40.000,00 €
20.000,00 €
4.383,13 €
Künstliche Bauchspeicheldrüse
10.654,19 €
0,00 €
2009
20
2010
2011
2012
Wir danken allen Spendern für ihre
großzügige Unterstützung!
Ein Gerät, das automatisch den Blutzucker misst und
die richtige Menge Insulin abgibt – davon träumen
Der Teen-Treff für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren stellt die Arbeit an einem gemeinsamen Projekt in
den Mittelpunkt. So haben die Teilnehmer des TeenTreffs 2012 mit professioneller Unterstützung einen
Film erstellt (www.diabetesde.org/teentreff). Um der zu-
21
nehmenden Selbstständigkeit der Jugendlichen Rechnung zu tragen, werden die Schulungen bei diesen
Freizeiten in Form von Workshops durchgeführt. Aber
auch hier ist die Möglichkeit zum Austausch mit anderen betroffenen Jugendlichen besonders wichtig.
hierfür bei Diabetes oft das Geld. Auch hier setzt
diabetesDE an und stellt die psychologische Unterstützung der Familien für zwei weitere Jahre sicher. Zudem
werden die Lehrer und Erzieher durch Diabetesberater
und -assistenten geschult.
Förderung der Mobilen Diabetesschulung
Schleswig-Holstein (MDSH)
Übergewichtsreduktion = Diabetes­
prävention: Das Projekt „Ich bin WER ich bin“
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe fördert die Mobile Diabetesschulung Schleswig-Holstein (MDSH)
schon seit mehreren Jahren. Das Projekt „Mobil agil“
wurde mit Spendengeldern aus der Charity-Gala 2011
aufgesetzt. Hier wird unter anderem der Aufbau einer
medizinischen Diabetesbetreuung im Internat St. Peter
Ording gefördert, das seit Kurzem Jugendliche mit
Diabetes aufnimmt. Während bei Erkrankungen wie
Krebs die psychologische Betreuung der betroffenen
Kinder und ihrer Eltern selbstverständlich ist, fehlt
Das Programm „Moby Dick“ für adipöse Kinder und Jugendliche ist schon seit Jahren ein Erfolgsmodell, bei
dem die Teilnehmer lernen, sich anders zu ernähren
und mehr zu bewegen. diabetesDE fördert das Projekt
„Ich bin WER ich bin“, das das Kernprogramm um mehrtägige Gruppenfahrten erweitert. Hier haben die Teilnehmer Gelegenheit, die im Verhaltenstraining erarbeiteten Kompetenzen auszuprobieren. An der Schule
in Berlin-Neukölln, an der das Programm stattfindet,
wird außerdem ein Präventionsprojekt durchgeführt.
Abnehmen mit dem Handy: Inter-Learn
Einer der wichtigsten Risikofaktoren für Diabetes Typ 2
ist Übergewicht. Um zu verhindern, dass adipöse
Jugendliche einen Diabetes entwickeln, müssen sie
dauerhaft ihr Gewicht reduzieren. Stationäre Pro­
gramme haben in der Regel bessere Erfolge, doch
die Jugend­lichen fallen hinterher oft in bekannte Muster zurück.
Ziel der Studie ist, zu überprüfen, ob die Gruppe, die
die telemedizinische Unterstützung durch DiaTrace
nutzt, langfristig bessere Behandlungsergebnisse hat
als die Kontrollgruppe.
Um zu überprüfen, ob durch Einsatz von Teletechnologie die guten Ergebnisse des stationären
Angebots langfristig erhalten werden kann, hat
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe mit der Medigreif-Klink Usedom das Projekt „Inter-Learn“ aufgesetzt. Die 60 Teilnehmer werden in zwei Gruppen
aufgeteilt. Beide durchlaufen das strukturierte Behandlungs- und Schulungsprogramm der Klinik. Die Interventionsgruppe lernt zusätzlich das Monitoring von
Gewichtsverlauf, körper­
licher Aktivität und Energie­
zu­
fuhr durch ins Mo­
bil­
telefon integrierte Sensoren
(„DiaTrace“) kennen. Auch nach Rückkehr in den Alltag
werden diese Jugend­lichen von einem Case-Manager
begleitet.
Spenden Sie für Kinder mit Diabetes
Um unsere Projekte für Kinder mit Diabetes weiterführen und die Förderung auf zusätzliche Projekte
ausweiten zu können, ist diabetesDE auch 2013 wieder auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns sehr
über jede Zuwendung, weil wir wissen, dass es noch viele weitere förderungswürdige Projekte gibt.
Spenden Sie online unter www.diabetesde.org/spenden oder per Überweisung:
Spendenkonto 60 60
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00
Die Kinder der Erlebniswoche mit Sänger Ben Jaimen
22
23
Zahlen und Fakten
zu Diabetes in Deutschland
• Qualifizierte Diabetesbehandler [Stand 31.12.2012]:
Diabetologen DDG: 3 940, Diabetesberater DDG:
3 201, Diabetesassistenten DDG: 6 951, Podologen:
ca. 5 000, Fachpsychologen DDG: 115, Wundassistenten DDG: 2021
Die häufigsten Folge­erkrankungen
bei Diabetes
5-fach erhöht
Erblindungsrisiko
Kinder und Jugendliche
Verbreitung
Therapie
• Mehr als 6 Mio. Menschen mit Diabetes in Deutschland 2012, das sind +38 % seit 1998 (altersbereinigt
+24 %).
• Rund 90 % leiden an Typ 2, ca. 5 % bis 10 % an Typ 1.
•
1,3 Mio. Menschen haben einen unerkannten
Diabetes.
• Mehr als 700 Neuerkrankungen pro Jahr.
• Jede Stunde sterben drei Menschen an Diabetes.
• Mehr als 600 000 an Diabetes erkrankte Menschen
mit Migrationshintergrund.
•
Schwangerschaftsdiabetes betrifft knapp 4 % der
Schwangeren.
• Etwa ein Viertel der Menschen mit Diabetes werden
ohne Medikamente behandelt (Ernährungsum­
stellung und mehr Bewegung mit dem Ziel der Gewichtsabnahme).
• Knapp die Hälfte der Diabetespatienten erhalten ausschließlich orale Antidiabetika.
• Rund 30 % der Diabetespatienten werden ausschließlich oder in Kombinationstherapie mit Insulin behandelt. Die Tendenz ist steigend.
•
Nach Diagnosestellung vergehen durchschnittlich
9 bis 10 Jahre, bis von oralen Antidiabetika auf Insulintherapie umgestellt wird.
•
Bei geschulten Patienten, die selbst Blutzucker
messen und ihren Lebensstil ihrer Erkrankung anpassen, ist die Sterblichkeit geringer und es treten weniger Folgeerkrankungen auf.
Ursachen
•
Familiäre Veranlagung, zu wenig Bewegung und
Übergewicht sind die wichtigsten Risikofaktoren für
Diabetes Typ 2.
• Rund 90 % der Betroffenen sind übergewichtig, rund
44 % sind adipös.
• „Metabolisches Syndrom“ (Übergewicht am Bauch +
Fettstoffwechselstörungen + Bluthochdruck + er­
höhter Nüchternblutzucker) bei 83 % der Typ-2Diabetiker.
• Rauchen verdoppelt das Risiko (z.B. bei Männern mit
mehr als 20 Zigaretten pro Tag).
Begleit- und Folgeerkrankungen (siehe auch Grafik)
• Mehr als 2 300 dialyse­pflichtige Patienten pro Jahr
durch Diabetes (Nierenersatztherapie).
• 2 000 Erblindungen jedes Jahr durch Diabetes.
• 12 % der Menschen mit Diabetes haben Depressionen, weitere 18 % sind psychisch belastet.
• 40 000 Amputationen jedes Jahr durch Diabetes.
Versorgung
• Die Teilnahme von Diabetespatienten an strukturierten Behandlungsprogrammen steigt kontinuierlich.
2011 haben rund 3,6 Mio. Patienten mit Typ 2 und
147 000 mit Typ 1 an einem Disease-ManagementProgramm teilgenommen.
• Diabetes wird im Schnitt 8 bis 10 Jahre zu spät diagnostiziert.
• Diabetespatienten werden zu 90 % hausärztlich und
zu 10 % in Diabetes-Schwerpunktpraxen und Krankenhausambulanzen versorgt.
• Stationär werden ca. 127 000 Patienten Typ 2, 35 000
Patienten Typ 1 versorgt (2007).
• Zertifizierte Behandlungseinrichtungen DDG [Stand
31.12. 2012]: mit Basisanerkennung DDG : 314 (davon
zwei Drittel stationär), Diabetologikum DDG: 88 (davon knapp 50 % stationär), Fußbehandlungseinrichtungen DDG: 280
Quellenangaben zu diesen Zahlen sind bei der Geschäftsstelle von diabetesDE – Deutsche-Diabetes-Hilfe erhältlich.
24
• Verbreitung:
– Mehr als 30 000 Kinder und Jugendliche unter
19 Jahren mit Typ-1-Diabetes.
– Jedes Jahr erkranken 2 100 bis 2 300 Kinder unter
15 Jahren neu an Typ-1-Diabetes, von 2005 bis
2020 wird eine Verdoppelung der Erkrankungsfälle
bei Kindern unter fünf Jahren erwartet.
– Ca. 5 000 Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren
leiden an Typ-2-Diabetes, meist bedingt durch starkes Übergewicht.
• Vermutliche Ursachen (Typ 1):
– Genetische Veran­lagung.
– Vorausgegangene Virusinfektionen.
– Vorgeburtliche Einflüsse.
– Psychosozialer Stress.
• Therapie:
– Betreuung mehrheitlich in spezialisierten Kinder­
kliniken und pädiatrischen Diabetes-Ambulanzen.
– Therapie der Wahl ist die intensivierte Insulintherapie, 15 % verwenden eine Insulinpumpe mit kurz
wirkendem Insulin, Tendenz steigend.
• Versorgung:
– In rund 60 von der DDG anerkannte Einrichtungen,
erhebliche regionale Unterschiede in der Versorgungsdichte.
– Nur 64 % der Typ-1-Kinder werden leitliniengerecht
behandelt, 62 % haben Zugang zu einem Diätassistenten, 72 % zu einem Psychologen, 58 % zu einem
Sozialarbeiter.
– „Übergangssprechstunden“ zur Überleitung in Einrichtungen der Erwachsenenversorgung bieten
nur 20 % der pädiatrischen und internistisch/endokrinologischen Abteilungen in Unikliniken.
2- bis 3fach erhöht
Schlaganfallrisiko
4- bis 6-fach
erhöht
Herzinfarktrisiko
30 – 40 %
der Betroffenen
haben Niere­n­
schäden
12 %
der Betroffenen
haben Nerven­
schädigungen
Kosten
•
Direkte Kosten Diabetes und Folgekrankheiten:
48 Mrd. Euro / Jahr (2009), inflationsbereinigt +24 %
seit 2000), obwohl die Kosten pro Patient sinken (inflationsbereinigt -3 %).
22-fach erhöht
Risiko einer
Fußamputation
Hinweis: Die genannten Zahlen zu den Folge­erkrankungen
sind nicht geschlechtsspezifisch zu verstehen.
25
Catalina (10) –
Eine begnadete Fußballerin
Tagsüber misst sie in der Schule regelmäßig in den
Warum das Leben besonders wertvoll ist, sieht jedes
großen Pausen, nur selten muss eine Freundin sie an
Kind ein wenig anders. Während sich manche Kinder
das Messen erinnern. Zur Not gibt es auch noch die
sonntags um 9.00 Uhr im Bett nochmal umdrehen,
Eltern, die immer mal wieder per Handy nachfragen,
steht die 10-jährige Catalina bereits irgendwo auf
ob sie das Messen nicht vergessen hat. Catalina hasst
einem Fußballplatz in Berlin. Und wartet sehnsüchtig
nichts mehr, als eine Sonderstellung in der Schule
auf den Anstoß. Das Hemd aus der Hose, die blaue
durch den Diabetes zu haben. Das stresst sie.
Insulinpumpe passend zum Trikot am Körper: Cata­lina
hat Typ-1-Diabetes seit mehr als acht
Für Catalina soll der Diabetes einfach
Jahren, damals war sie 15 Monate.
„Ich möchte nichts
nebenbei mitlaufen, denn die fröh­liche
An ein Leben ohne Diabetes kann
Besonderes sein“
Fünftklässlerin setzt andere Prioritäten
sie sich nicht erinnern. Das heißt 365
in ihrem Leben: Sport, Sport, Sport. Sie
Tage im Jahr mehrmals Blutzuckerspielt in der Abwehr oder im Mittelfeld in der Mädchenmessen und Insulin zuführen, bis zu sieben Mal am Tag.
mannschaft vom 1. FC Lübars, die Berliner Meisterschaft
im Auge. Im Mai kam sie bei einem WM-SichtungsturWenn sie doch mal später aufsteht, messen die Elnier für fußballspielende Diabetes-Kids als einziges
tern noch während sie schläft und flößen ihr schon
Mädchen bis ins Finale. Nach ihrem Diabetes fragen
mal im Schlaf Traubenzucker ein, um eine Unterzudie Fußballkumpels nie. Das würde sie auch nicht wolckerung zu vermeiden. Das kommt aber so gut wie
len. Sie möchte nichts Besonderes sein, jedenfalls nicht
nie vor, denn Catalina hat ihren Diabetes gut im Griff.
wegen des Diabetes.
Ansonsten sieht sie sich schon auch in Rollen, die
eher der darstellenden Kunst angehören: neben Sportlerin auch Schauspielerin oder Sängerin. Singen, gern
auf Englisch, ist ein weiteres Hobby von ihr, sie kennt
die Charts rauf runter. Sie liebt die Songs von Rihanna
und One Direction. Auf der letzten Diabetes-CharityGala hat sie mal selbst auf der Bühne gestanden, im
Chor neben dem Soulsänger Ben Jaimen. Von Auf­
regung keine Spur. Wer sein Leben mit Diabetes
meistert, stellt sich jeder Herausforderung, die nicht
gerade Mathe heißt. Das mag sie nicht so, hat aber
auch da eine 1 auf dem Zeugnis. Catalina ist ein
Mädchen mit klaren Prinzipien, so hat sie sich bewusst
entschieden, Vegetarierin zu sein. Und antwortet auf
die Frage nach dem Grund den bemerkenswert weisen
Satz für eine 10-Jährige: „Jedes Leben ist genauso
wertvoll wie meins – auch das der Tiere.“
26
Holger B. (68) –
Jenseits des Klischees
waren bereits die Herzkranzgefäße durch den DiabeNur Dicke bekommen Diabetes! Ein Mythos, der an der
tes. Doch Holger B. übersteht die OP gut und weiß nun
chronischen Krankheit klebt wie Beton. Holger B. war
genau, was er will: Er will laufen. Im Juli 2012 beginnt er
sich in keinster Weise bewusst, dass er eventuell zu
das Laufprogramm und trainiert von nun an regelmäeiner Risikogruppe für Typ-2-Diabetes gehören könnßig unter medizinischer Aufsicht auf dem Tempelhofer
te. Als er 1996 aufgrund einer beruflichen TauglichFlughafen. Die Gruppe nimmt am Köln-Marathon teil.
keitsuntersuchung nach sieben Jahren zum ersten Mal
Holger B. läuft die 10 km in 1 Stunde
wieder zum Arzt geht, wiegt er 87 kg
bei 187 cm Größe. Normalgewichtig
„das Belastungs-EKG hat mir 5 Minuten. Um einem eventuellen
Unterzucker schnell entgegenwirken
also und durch seine Familie gab es
das Leben gerettet“
zu können, läuft er nie ohne Saft, Trau­
auch keine genetische Vorbelastung.
­benzucker und Blutzuckermessgerät.
Dass ausgerechnet er Diabetes hat und von nun an
Durch das Laufen hat er schnell gelernt, wie sein Körtäglich Tabletten (Met­
formin) gegen seinen hohen
per reagiert, und kann fast auf den Kilometer genau
Blutzucker nehmen muss, trifft den damals 52-Jährigen
seinen Blut­zuckerwert vorhersagen. Seine Insulineinvöllig unvorbereitet. Klar, er hatte seit seinem 20. Leheiten kann er deutlich reduzieren, er läuft seinen Blutbensjahr keinen Sport mehr ge­trieben, war viele Jahre
zucker praktisch runter. Nun will er zum ersten Mal eistarker Raucher und liebte ausschließlich deftiges Esnen Halb­marathon angehen, mit 68 Jahren. Ein Vorbild
sen, aber „Altersdiabetes“ wäre ihm als allerletztes für
für alle, ob dünn oder dick.
sich selbst in den Sinn gekommen. Nach der Diagnose
quält er sich fortan durch Schulungen zur Ernährung,
ohne dass er den Zusammenhang von BE und Kohlenhydraten so richtig versteht. Der Blutzucker schwankt
Jahre hin und her, er ist alles andere als gut eingestellt.
Im Februar 2012 wird er auf Insulin um­gestellt. Deswegen wird er eine Woche in eine Spezialklinik nach
Schleswig-Holstein eingewiesen, eine Woche, die sein
Leben verändern soll. Holger B. lernt, wie wichtig es ist,
genau zu wissen, welche Kohlen­hydrate er zu sich
nimmt, um die Insulindosis darauf einzustellen. Er lernt
auch, den Blutzucker durch Bewegungseinheiten zu
reduzieren. Er misst vor und nach der Bewegung und
ist erstaunt, welch positiven Einfluss Sport auf diese
Krankheit hat.
Motiviert bis in die Haarspitzen recherchiert er im Internet nach Bewegungstherapien und findet das „Diabetes Programm Deutschland“, ein Laufprogramm unter
medi­zinischer Aufsicht. Pflicht ist ein ärztliches Gutachten und ein Belastungs-EKG, bevor er sich beim Laufprogramm einschreiben kann. Dieses Belastungs-EKG
sagt er, habe ihm voraussichtlich das Leben gerettet:
Drei Stents müssen sofort gesetzt werden, so verengt
27
Jahresabschluss 2012
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine unabhängige Organisation in der Rechtsform des eingetragenen Vereins, die ausschließlich gemeinnützige
Zwecke verfolgt. Mittel dürfen nur satzungsgemäß
verwendet werden. Der Verein verfügt über drei hauptamtliche Mitarbeiter sowie eine Geschäftsführerin und
darf gemäß Freistellungsbescheid des Finanzamts für
Körperschaften I, 14057 Berlin, StNr. 27/658/51882 vom
29. Juni 2010 Spendenbescheinigungen ausstellen.
Der Jahresabschluss von diabetesDE, bestehend aus
Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung, wurde
gemäß den strengen Vorschriften des Handelsgesetzbuchs erstellt. Der Jahresabschluss wurde durch
einen Wirtschaftsprüfer erstellt und auf Plausibilität geprüft. Darüber hinaus wird im Folgenden eine
Einnahmen- und Ausgabenrechnung veröffentlicht
mit detaillierten Angaben zu einzelnen Kosten- und
Einnahmepositionen.
Für die Erfüllung der Aufgaben steht diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe ein Jahresbudget zur Verfügung. Die wesentliche Finanzierung erfolgt durch die
beiden Gründungsorganisationen DDG und VDBD, die
über die jährlichen Förderbeiträge entscheiden. Weitere Finanzierungsquellen sind Mitgliedsbei­träge, Spenden und Sponsoring sowie Zuwendungen des Bundesministeriums für Gesundheit für die Ausrichtung
des Weltdiabetestages. Darüber hinaus hat diabetesDE
Förderbeiträge der Krankenkassen sowie Geldauflagen
erhalten.
Spenden und Sponsoringbeiträge von Wirtschaftsunternehmen werden nur für klar definierte Projekte
angenommen, die als solche gekennzeichnet werden. Eine detaillierte Veröffentlichung aller Spenden
von Wirtschaftsunternehmen, die einen Betrag von
5 000 Euro überschreiten, finden Sie auf S. 20; alle
Sponsoringbeiträge sind im Kasten unten auf­geführt.
28
Der Anteil der von diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe selbst eingeworbenen Gelder ist seit Gründung
stetig gestiegen. Während die Förderbeiträge der
Gründungsorganisationen im Jahr 2009 noch 91 % der
Gesamteinnahmen umfasste, sank dieser Anteil 2011
auf nur noch 72 % und 2012 sogar auf 64 %. Bei fast
gleichbleibenden Ausgaben (760 000 Euro bzw.
761 000 Euro im Jahr 2011 und 2012) und Einnahmen
(2011: 814 000 Euro, 2012: 805 000 Euro) konnten die
Beiträge der Gründungsorganisationen 2012 um weitere 60 000 Euro auf 530 000 Euro reduziert werden.
1. Das Projekt ist im Sinne der satzungsgemäßen Aufgaben der Organisation sinnvoll und geeignet.
2. Für das Projekt stehen die notwendigen finanziellen
Mittel zur Verfügung.
Nur wenn diese Prämissen erfüllt sind, wird dem Projekt, beispielsweise die Förderung eines neuen Spendenprojekts oder der Durchführung der DiabetesCharity-Gala, die nötigen Mittel zugewiesen. So wird
sichergestellt, dass die Ausgaben von diabetesDE im
Rahmen der Budgetvorgaben bleiben und die Organisation finanziell stabil ist.
100%
90%
Überwachung der Einnahmen und Ausgaben
80%
70%
60%
50%
72%
91%
64%
90%
40%
30%
20%
10%
0%
28%
9%
2009
36%
10%
2010
2011
2012
Förderbeiträge DDG, VDBD, DDH-M
eigene Einnahmen
Finanzielle Transparenz
Um die Transparenz der Finanzen zu gewährleisten,
wird dem Vorstand durch die Geschäftsführung ein
jährlicher Haushaltsplan mit klar definierten einzelnen
Budgetposten vorgelegt. Bevor Projekte seitens des
Vorstands genehmigt werden, müssen folgende Prämissen erfüllt sein:
Das für das Ressort „Finanzen und Recht“ zuständige
Vorstandsmitglied von diabetesDE hat die Aufgabe,
kontinuierlich über das Budget, die erzielten Einnahmen und die anfallenden Ausgaben zu wachen. Dazu
erhalten die Mitglieder des Ressorts von der Geschäftsstelle einen monatlichen Soll-Ist-Vergleich. Dieser wird
regelmäßig in der Ressortkonferenz und der Vorstandssitzung vorgestellt und die detaillierte Finanzsituation
erörtert.
Kontrollorgan Delegiertenversammlung
Oberstes Kontrollorgan von diabetesDE – Deutsche
Diabetes-Hilfe ist die Delegiertenversammlung. Damit
wollten die Gründer von diabetesDE ein Organ schaffen, das die Interessen von unterschiedlichen Mitgliedergruppen angemessen vertritt. Seit der Neuwahl im
November 2011 gehören der Delegiertenversammlung 20 Delegierte der Gruppe Ärzte und Wissenschaftler vertreten, 20 Delegierte der Gruppe Berater und
Behandler und 34 Delegierte der Gruppe Betroffene
und Interessierte an.
Förderbeiträge der
Gründungsorganisationen
Die DDG hat aktuell 480 000 Euro pro Jahr für
diabetesDE budgetiert, der VDBD 42 000 Euro pro Jahr.
Die Einnahmen der DDG setzen sich aus Mitgliedsbei­
trägen, Gebühren für Zertifizierungen und Fort­
bildungsmaßnahmen und Lizenzgebühren für die Kongressvergabe zusammen. Im Jahr 2012 haben diese
Einnahmen rund 2,5 Mio. Euro betragen. Die DDG investiert also knapp 20  % ihrer Einnahmen in diabetesDE. Dadurch werden Satzungsaufgaben, die seitens der DDG
nicht angemessen umgesetzt werden können, von
diabetesDE durchgeführt. Diese beziehen sich konkret
auf fünf von zehn Satzungszielen der DDG:
• Pflege internationaler Beziehungen zu Diabetes­
gesellschaften
• Intensive Kontakte zu Verbänden der Betroffenen
• Forderung sozialmedizinischer Aktivitäten
• Öffentlichkeitsarbeit
• Einflussnahme auf Diabetiker betreffende Entscheidungen
Die Einnahmen des VDBD bestehen im Wesentlichen
aus den Mitgliedsbeiträgen. Im Jahr 2012 haben die
Einnahmen des VDBD rund 410 000 Euro betragen,
davon rund 340 000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen. Der
VDBD setzt also rund 15 % seiner Mitgliedsbeiträge
für diabetesDE ein.
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat 2012 von folgenden Unternehmen Unterstützung durch Sponsoring erhalten: Abbott GmbH & Co. KG: 10 000 Euro für die Durchführung der 2. Diabetes-Charity-Gala I DiaExpert GmbH: 10 000 Euro für die Durchführung der 2. Diabetes-Charity-Gala I Lilly Deutschland GmbH: 10 000 Euro für die Durchführung der 2. Diabetes-Charity-Gala I Kunert Fashion GmbH & Co. KG: 10 000 Euro für die Durchführung der 2. Diabetes-Charity-Gala I Medtronic GmbH: 10 000 Euro für die Durchführung der 2. Diabetes-Charity-Gala I Roche Diagnostics Deutschland GmbH:
10 000 Euro für die Durchführung der 2. Diabetes-Charity-Gala I K.I.T. Group GmbH: 5 000 Euro für die Durchführung der 2. Diabetes-Charity-Gala I Bayer Vital GmbH: 5 000 Euro für die Durchführung der 2. Diabetes-Charity-Gala I Allianz Private Krankenversicherungs-AG: 5 000 Euro für die Durchführung
der 2. Diabetes-Charity-Gala I Industrieforum Diabetes: 5 000 Euro als Preisgeld für den Thomas-Fuchsberger-Preis (Preisträgerin: Ingrid Pfaff) I Darüber hinaus haben uns folgende Unternehmen mit einem Sachsponsoring unterstützt: Europe Convention GmbH & Co. KG: Organisatorische Unterstützung
bei der 2. Diabetes-Charity-Gala I Georg Thieme Verlag KG: Organisatorische Unterstützung bei der 2. Diabetes-Charity-Gala I Lavera GmbH & Co. KG: Bereitstellung von Give-Aways für die 2. Diabetes-Charity-Gala I Südliche Weinstraße e.V.: Bereitstellung von ausgewählten Weinen bei der 2. DiabetesCharity-Gala.
29
Geschäftszahlen diabetesDE
Bilanz zum 31. Dezember 2012
Aktiva
Gewinn- und Verlustrechnung
für das Geschäftsjahr 2012
Stand 31.12.2012 Stand 31.12.2011
Euro
Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen
Rechten und Werten
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
1.374,00
8.703,00
11.594,00
17.602,00
Summe Anlagevermögen
12.968,00
26.305,00
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
II. K
assenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
Summe Umlaufvermögen
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Aktiva
1.845,99
0,00
0,00
2.766,63
187.453,27
141.646,36
189.299,26
144.412,99
2.014,43
1.392,30
204.281,69
172.110,29
2012
Euro
2011
Euro
1. Umsatzerlöse
129.498,59
91.649,81
2. Sonstige betriebliche Erträge
694.049,39
743.753,81
823.547,98
835.403,62
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen
7.815,92
20.308,39
Summe Materialaufwand
7.815,92
20.308,39
280.593,61
311.811,30
44.100,32
51.818,46
324.693,93
363.629,76
-332.509,85
-383.938,15
491.038,13
451.465,47
18.259,60
21.127,41
427.290,79
45.487,74
373.862,48
56.475,58
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
47,84
148,29
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
0,00
0,61
47,84
147,68
45.535,58
-45.535,58
56.623,26
-56.623,26
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) S oziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung 0,00 Euro
(Vorjahr 4.999,98 Euro)
Summe Personalaufwand
Zwischenergebnis
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
Passiva
A. Eigenkapital
Ergebnisrücklagen
142.721,71
97.186,13
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
12.968,00
26.305,00
C. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
17.350,00
19.696,50
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem
Jahr 24.205,75 Euro (Vorjahr 16.292,68 Euro)
2. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern 7.036,23 Euro (Vorjahr 12.629,98 Euro)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
7.036,23 Euro (Vorjahr 12.629,98 Euro)
Summe Verbindlichkeiten
Summe Passiva
30
Stand 31.12.2012 Stand 31.12.2011
Euro
Euro
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zwischenergebnis
Finanzergebnis
9. Jahresüberschuss
10. Einstellung in Ergebnisrücklage
11. Bilanzergebnis
24.205,75
16.292,68
7.036,23
12.629,98
31.941,98
28.922,66
204.281,69
172.110,29
0,00
0,00
31
Einnahmen-Ausgaben-Rechnung
Ausgaben
1 Marketing / Mitgliederwerbung
1.1 Drucksachen
1. 2 Diabetesmärkte / Stände / Ausstellungen
1. 3 Honorare
1. 4 24h-Telefon
1. 5 nicht besetzt
1. 6 Sonstige Werbemaßnahmen
1. 7 Fundraising
1. 8 Mitgliederbetreuung / Delegierte
1. 9 WDT / Veranstaltungen
Summe Marketing / Mitgliederwerbung
2012
2011
2012 / 2011
Euro
Euro
Differenz
31.922,03
10.640,12
4.000,00
7.815,92
0,00
3.658,32
11.189,36
19.060,88
32.419,20
120.705,83
42.742,66
1.774,92
4.540,00
20.308,39
0,00
1.277,04
178,50
21.017,53
49.974,11
141.813,15
186%
6169%
-9%
-35%
-15%
43.991,95
6.403,27
3.965,85
2.856,00
57.217,07
46.619,36
4.456,04
4.507,15
2.685,26
58.267,81
-6%
44%
-12%
6%
-2%
3 Verwaltung
3.1 Büromiete
3. 2 Büroausstattung / -material
3. 3 Kommunikation / IT
3. 4 Reisekosten / Bewirtung / Telefonkonferenzen
3. 5 (Rechts-) Beratung
3. 6 Sonstiges
Summe Verwaltung
19.242,48
9.950,81
16.416,34
28.140,42
36.483,05
12.451,61
122.684,71
19.482,04
10.414,48
24.423,29
27.588,85
26.218,48
17.713,87
125.841,01
-1%
-4%
-33%
2%
39%
-30%
-3%
4 Personal
4.1 Gehälter
4. 2 Personalnebenkosten
4. 3 Sonstige Personalkosten
Summe Personal
275.145,76
44.100,32
7.790,90
327.036,98
316.717,94
46.818,48
4.020,69
367.557,11
-13%
-6%
94%
-11%
4.922,60
4.922,60
7.679,41
7.679,41
-36%
-36%
6 Projektausgaben
6.1 Projektausgaben Forschung
6. 2 Projektausgaben Ferienfreizeiten
6. 3 Projektausgaben MDSH e. V.
6. 4 Projektausgaben Moby Dick
6. 5 Projektausgaben Thomas-Fuchsberger-Preis
6. 6 Projektausgaben Haiti Erdbeben
Summe Projektausgaben
9.000,00
39.822,15
22.000,00
7.500,00
5.000,00
0,00
83.322,15
0,00
16.812,61
3.000,00
0,00
5.000,00
35,00
24.847,61
0%
-100%
235%
7. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
Charity-Gala
Summe Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
45.194,71
45.194,71
34.044,15
34.044,15
33%
33%
761.084,05
760.050,25
0%
2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
2.1 Thieme PR
2. 2 Internet
2. 3 Honorare
2. 4 Sonstige Öffentlichkeitsarbeit
Summe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
5 Investitionen
5.1 Investitionen
Summe Investitionen
Ausgaben gesamt
32
Einnahmen
-25%
499%
-12%
-62%
137%
633%
9 Einnahmen
9.1 Mitgliedsbeiträge
9. 2 Spenden
9. 3 Sponsoring / Zuwendungen
9. 4 Sonst. Einnahmen
9. 5 Förderbeiträge / Gründungsorganisationen
9. 6 Projekteinnahmen Ferienfreizeiten
9. 7 Übernahme Agenda 2010
9. 8 Einnahmen Charity-Gala
Einnahmen gesamt
Überschuss/Unterdeckung
2012
2011
2012 / 2011
Euro
Euro
Differenz
36.485,40
117.064,46
18.719,08
15.054,09
530.000,00
4.950,00
0,00
83.000,00
18.297,00
106.301,16
26.000,00
88,29
590.000,00
3.736,81
0,00
70.000,00
99%
10%
-28%
16951%
-10%
32%
805.273,03
814.423,26
-1%
44.188,98
54.373,01
-19%
Wesentliche zahlungsunwirksame Vorgänge
1.346,60
2.250,25
Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung
45.535,58
56.623,26
19%
-20%
Bescheinigung des Wirtschaftsprüfers über die Erstellung
mit Plausibilitätsbeurteilung
An die diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe e. V.:
Wir haben auftragsgemäß den nachstehenden Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz und Gewinn- und
Verlustrechnung – der diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe e. V. für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2012 unter Beachtung der deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Grundlage für
die Erstellung waren die uns vorgelegten Belege, Bücher und Bestandsnachweise, die wir auftragsgemäß
nicht geprüft, wohl aber auf Plausibilität beurteilt haben, sowie die uns erteilten Auskünfte. Die Buchführung sowie die Aufstellung des Inventars und des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter des Vereins.
Wir haben unseren Auftrag unter Beachtung des IDW
Standards: Grundsätze für die Erstellung von Jahresabschlüssen (IDW S 7) durchgeführt. Dieser umfasst die
Entwicklung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung auf Grundlage der Buchführung und des Inventars sowie der Vorgaben zu den anzuwendenden
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Zur Beurteilung der Plausibilität der uns vorgelegten Belege, Bücher und Bestandsnachweise haben wir Befragungen
und analytische Beurteilungen vorgenommen, um mit
einer gewissen Sicherheit auszuschließen, dass jene
nicht ordnungsgemäß sind. Hierbei sind uns keine Umstände bekannt geworden, die gegen die Ordnungsmäßigkeit der uns vorgelegten Unterlagen und des auf
dieser Grundlage von uns erstellten Jahresabschlusses
sprechen.
Berlin, 25. Februar 2013
Solidaris Revisions-GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Zweigniederlassung Berlin
Joris Pelz
Joachim Preiss
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
33
DDH-M: Von der Arbeit einer neuen
Selbsthilfeorganisation
RatgebeR
hen
Gesunde Füße für Mensc
mit Diabetes
Liebe Angehörige,
Freunde und Bekannte!
eine
rn, vor jeder Amputation
Fachgesellschaften forde . Das wird häufig von den sehr
Zweitmeinung einzuholenverschiedensten Gründen nicht
kranken Betroffenen aus Kliniken nicht umgesetzt.
eingefordert und von vielenSie einspringen und Ihre
Daher ist es wichtig, dass er, Freunde und Bekannten
tglied
betroffenen Familienmi
unterstützen.
123 406
richtete Notruf-Nr. 01803oder
einge
dafür
Rufen Sie die
ct/min)
tz, Mobilfunk max. 42
an (9 ct/min aus dem Festne an [email protected].
l
schreiben Sie eine Emai
bei der Deutschen
Ja, ich werde Mitglied mit Diabetes (DDH-M)
tes-Hilfe – Menschen
Diabe
Herr
Name
Vorname
Name der Selbsthilfegrup
Familie
Frau
pe (wenn zutreffend)
eN – SchüTzeN
PRüFeN – PFLeG
Straße
Überreicht von
Ort
Telefon
E-Mail
In den drei Bundesländern Nordrhein-Westfalen
(NRW), Rheinland-Pfalz und Bremen hat die DDH-M
Landesverbände, die den Fokus auf die Arbeit in den
Regionen setzen. Alle Landesverbände unterstützen
die Arbeit ihrer insgesamt mehr als 350 Selbsthilfegruppen vor Ort. Sie sind vielfach bei regionalen und
überregionalen Veranstaltungen wie Diabetikertagen
und Gesundheitsmessen vor Ort mit Informationsständen, Blutzuckermess-Stationen oder dem Diabetes-
Ich möchte den Gesun
dheitspass Diabetes
sch
zweisprachig deutsch-türki
für Kinder
tes-Hilfe –
Deutsche Diabe
Infomobil präsent. Aber auch die politische Arbeit
mit Diabetes (DDH-M)
Menschenist
Geschäftsstelle
r. 31
ardtst
Reinh
natürlich auf Landesebene genauso wichtig wie
auf
10117 Berlin
: 24
Bundesebene. Dies zeigte nicht zuletzt ein Treffen des
Landesvorstands NRW mit Dr. Justus Siebertz, dem
stellvertretenden Leiter der Abteilung Gesundheit des
Gesundheitsministeriums NRW. Bei dem Gespräch
wurden verschiedene Forderungen besprochen und es
Typ 1?
Was ist Diab
gelang, dem Politiker eindringlich
zuetes
vermitteln,
wie
06
2 34
Herausgeber:
03 1
ung,
rkrank
018
mune
wichtig die Rolle der Selbsthilfe
für
das
GesundheitsAutoim
eine
ist
Diabetes Typ 1
ist.
t
–
geklär
lfe
noch nicht
Deutsche Diabetes-Hi
deren Ursache bis heute
(DDH-M)
produzierenden Zellen
Menschen mit Diabetes
system ist.
Der Körper greift die insulin
sie.
eldrüse an und zerstört
Geschäftsstelle
Beitrag als Vollmitglied:
Einzelmitgliedschaft:
ert
Einzelmitgliedschaft rabatti
Selbsthilfegrup
(z.B. für Mitglieder einer
36 €/Jahr
pe)
€/Jahr
folgendem Konto ab:
n Mitgliedsbeitrag von
Bitte buchen Sie meine
für jeweils ein Jahr
für jeweils drei Monate
BLZ
Konto-Nr.
Name des Kontoinhabers
Unterschrift des Kontoin
habers
an
füllten Mitgliedsant rag
Senden Sie Ihren ausge
tes (DDH-M)
lfe – Menschen mit Diabe
Deutsche Diabetes-Hi
Reinhardtst r. 31
Berlin
10117
Oder faxen Sie den Antrag
030 201 677 20
tützung der Aktion
Vielen Dank für die Unters
an
„Amputation verhindern“
Impressum:
ist eine Aktion vom
„Amputation verhindern“
e.V.
Fuß Köln und Umgebung
Netzwerk Diabetischer
Köln
Bayenthalgürtel 45, 50968
in Zusammenarbeit mit
Bank
Ort/Datum
verhindern
für Erwachsene
an
CID GmbH
nische Netzwerke
Dienstleistungen für medizi
Köln
Merheimer Str. 217, 50733
Fax: 0221 13995 369
Telefon: 0221 13995 368,
n.de
rhinder
www.amputation-ve
Rufe
der Bauchspeich
n Sie
uns
an:*
,
netz
Fest in.)
dem ct./M
. aus . 42
./Min k max
(*9 Ctobilfun
M
Köln
ngen sind urheberrechtlich
® Dez. 2012, CID GmbH,
die
Fotos und grafischen Gestaltu
wenden Sie sich bitte an
Alle verwendeten Texte,
hiervon verwenden wollen,
geschüt zt. Sollten Sie Teile
CID GmbH.
Auf Bundesebeneang
engagiert
sich die DDH-M ebenfalls
erschaft
Schw
Diabetes mellitus und
politisch
für die Rechte und Nöte von Betroffenen. Sie
schwanger
thilfe für
ein Kind wünschen oder
n, die sich
Unterstützen Sie die Selbs
Für Fraue
hat
bei
mehreren
Stellungnahmen
mitgewirkt,
so z.B.
–
chiedlicher Form eine Rolle
mit einer Spende.
Deutsche Diabetes-Hilfe
sind, kann Diabetes in unters
Menschen mit Diabetes
schaft
nger
M)
Schwa
(DDHder
tes
nd
n währe
chenmit Diabe
Anzeihen
spielen: So können Fraue
ht
der
zur Nutzenbewertung
vonMensc
Linagliptin
durch den
ken oder der Diabetes beste
äftsstelle
Gesch
an Gestationsdiabetes erkran
Kontoinhaber:
der werdenden Mutter.
31 igt Insulin, um den Zucker aus
– Menschen mit Diabetes
ardtstrr.benöt
Reinh
Der Körpe
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10117 Berlin
Tel. 030 201 677-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ddh-m.de
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Die eigenständige Selbsthilfeorganisation stärkt mit
vielen Informationen und Aufklärung das Selbst­
management der Betroffenen, um den alltäglichen
Umgang mit der chronischen Krankheit Diabetes mellitus zu erleichtern. Daher war es der DDH-M wichtig,
dass schon in der Aufbauphase eine Reihe von Flyern
erstellt wurde, um den Betroffenen Informationen über
wichtige Themen wie Ernährung, Schwangerschaft,
Diabetes Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen sowie
dem Diabetischen Fußsyndrom zu vermitteln. Aber
auch im Internet stellt die Organisation auf der
Web­site www.ddh-m.de Informationen bereit und
fördert den Austausch der Betroffenen untereinander
durch Vermittlung von Kontakten. Die DDH-M hat
auch auf Facebook eine eigene Präsenz unter
www.facebook.com/MenschenMitDiabetes, die es Menschen mit Diabetes einfach macht, miteinander in
Kontakt zu treten.
AMPUTATION
Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes
(DDH-M) ist eine der großen Interessenvertretungen
für Menschen mit Diabetes in Deutschland. Gegründet
wurde die DDH-M im Juli 2012, um die Selbsthilfe unter
dem Dach von diabetesDE gezielt zu stärken. Aktuell
hat die Organisation, die ein modernes Bild von Selbsthilfe vertritt und gezielt auch jüngere Menschen mit
Diabetes ansprechen will, rund 14 000 Mitglieder. Geführt wird sie von einem fünfköpfigen ehrenamtlichen
Vorstand unter Leitung des Vorstandsvorsitzenden
Jan Twachtmann.
(Auszug aus Wikipedia zur
Definition: Diät)
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Bei der Gründung der neuen Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M)
34
Kurzinformation von
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Deutsche Diabetes-Hilf
(DDH-M)
Menschen mit Diabetes
Im Jahr 2013 wird nun der erste reguläre Vorstand gewählt, der – anders als für ein Jahr gewählte Gründungsvorstand – für vier Jahre im Amt bleiben wird.
Doch bis die Gründungsphase
abgeschlossen
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Deutsche Diabetes-Hilf
(DDH-M)
Menschen mit Diabetes
35
DDG: Eine medizinische Fachgesellschaft
im Dienst von Forschung und Gesundheit
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) gehört mit
über 8 600 Mitgliedern zu den großen medizinischwissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland.
Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert
sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen, entwickelt medizinische Leitlinien
und sorgt für den Wissenstransfer in Klinik und
Praxis. Ziel der DDG ist es, in Deutschland eine wirk­
same Prävention, gezielte Früherkennung und qualitativ hochwertige Behandlung von Menschen mit Diabetes zu erreichen. Mit der Forderung eines Nationalen
Diabetes-Plans tritt sie ein für das Wohl von derzeit
etwa sechs Millionen an Diabetes Erkrankten.
Leitlinien für den Behandlungsalltag
Die Entwicklung von Leitlinien und Praxisempfehlungen für Diagnose und Behandlung gehört zu den
Kernaufgaben der Fachgesellschaft. Sie schafft die
Voraussetzung dafür, dass neueste wissenschaftliche
Erkenntnisse schnell ihren Weg in den Behandlungsalltag finden. 18 evidenzbasierte Leitlinien und 15
Praxisempfehlungen sind verfügbar, fünf davon
wurden 2012 aktualisiert.
Weiterbildung zum Diabetesspezialisten
Um Diabetespatienten optimal zu versorgen, werden
spezialisierte Fachkräfte benötigt. Daher bietet die
DDG verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten an.
Dem Diabetologen DDG wird während der zwei­
jährigen Weiterbildung alles notwenige Wissen über
Diabetes mellitus Typ 1, Typ 2 und Sonderformen
vermittelt. Er ist ein Spezialist, der die komplexe Krankheit Diabetes optimal behandeln kann. Auch die
qualifizierte Beratung und Schulung der Patienten ist
für eine erfolgreiche Therapie unerlässlich. Aus diesem
Grund werden Angehörige von ärztlichen Assistenz­
berufen zur Diabetesberaterin DDG, Diabetesassistentin DDG und Wundassistentin DDG weitergebildet.
Zertifizierung von
Behandlungseinrichtungen
Für eine den neuesten wissenschaftlich-medizinischen
Erkenntnissen verpflichtete Versorgung von Diabetes­
patienten ist es wichtig, verlässliche Qualitätsstandards
zu schaffen. Entsprechend zertifiziert die DDG seit vielen Jahren Kliniken mit fachdiabetologischer Versorgung, Praxen und spezielle Fußbehandlungseinrichtungen. Neu entwickelt hat sie 2012 ein Zertifikat für
die Behandlung von stationären Patienten, die wegen
eines anderen Leidens in einem Krankenhaus behandelt werden, deren Diabetes aber als Nebendiagnose
beachtet werden muss.
Die Zertifikate der DDG sorgen nicht nur für eine positive Außenwirkung der Behandlungseinrichtungen, sie
erleichtern den Menschen mit Diabetes vor allem die
Orientierung bei der Suche nach qualitätsgesicherter
Therapie. Seit 1991 zertifiziert die DDG diabetesspezi­
fische Behandlungseinrichtungen. 2012 ist das Zerti­
fikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ neu
hinzugekommen.
Kongresse – lebendiger Wissensaustausch
Zwei große Fachkongresse veranstaltet die Deutsche
Diabetes Gesellschaft (DDG) jedes Jahr. Alle mit dem
Krankheitsbild Diabetes befassten Berufsgruppen hatten auch 2012 auf dem Diabetes Kongress in Stuttgart
und auf der Diabetes Herbsttagung in Berlin Gelegenheit, sich über die aktuellsten Entwicklungen, Forschungsergebnisse und Behandlungsansätze zu informieren und auszutauschen.
DDG: Daten und Fakten 2012
❙ 162 Ärzte erhielten die Anerkennung
„Diabetologe DDG“. Insgesamt sind 3 940
„Diabetologen DDG“ aktiv – zwei Drittel in
Kliniken und ein Drittel in niedergelassener
Praxis sowie 115 „Fachpsychologen DDG“
❙ 193 Diabetesberaterinnen, 229 Diabetes­
assistentinnen und 229 Wundassistentinnen
schlossen ihre Weiterbildung ab
❙ 314 Einrichtungen sind mit dem Zertifikat
„Basisanerkennung DDG“ ausgezeichnet
❙ 88 Einrichtungen tragen das Zertifikat
„Diabetologikum DDG mit diabetesspezifischem Qualitätsmanagement“
❙ 280 „Fußbehandlungseinrichtungen DDG“
sind zertifiziert
❙ Fünf Praxisempfehlungen wurden
aktualisiert („Definition, Klassifikation
und Diagnostik des Diabetes mellitus“,
„Neuropathie“, „Diabetes im Alter“,
„Gestationsdiabetes mellitus“, „Diabetes
und Schwangerschaft“)
❙ Neun Stellungnahmen und 37 Presse­
meldungen zu aktuellen wissenschaftlichen
und gesundheitspolitischen Fragestellungen
wurden herausgegeben
❙ Elf Wissenschaftler wurden ausgezeichnet
und 35 Projektförderungen mit insgesamt
rund 370 000 Euro vergeben
Die Diabeteskongresse sind mittlerweile die größten
Fachveranstaltungen rund um das Krankheitsbild Diabetes im deutschen Sprachraum. Zu beiden Kongressen kamen insgesamt fast 10 000 Besucher aus Klinik
und Praxis, Wissenschaftler, Nachwuchskräfte, medizinische Fachkräfte und Psychologen.
Reger Andrang am Stand der DDG
36
37
VDBD:
Neue Wege in der Diabetesversorgung
Der demografische Wandel zwingt zum Umdenken in
der Diabetesversorgung: Steigende Prävalenzwerte erhöhen die Krankheitslast; der anhaltende Geburtenrückgang und die Abwanderung junger Menschen
lassen vor allem den ländlichen Raum sozial und wirtschaftlich ausbluten. Viele Regionen rechnen bis 2030
mit Bevölkerungsverlusten von 20 bis 30 %. Zurück
bleiben die Alten und Kranken mit allen Konsequenzen
für die medizinische Versorgung, denn kaum ein junger Arzt kann noch für die vermeintlich unattraktiven
Regionen gewonnen werden. Für Diabetes-Patienten
ist diese Zuspitzung besonders problematisch. Sie sind
aufgrund vielschichtiger Begleiterkrankungen oft wenig mobil und auf eine ortsnahe Versorgung ange­
wiesen. Deshalb fordert der VDBD endlich mehr Krea­
tivität in der Diabetesversorgung.
Heilkundeübertragung kann
Versorgungslücke schließen
Es braucht nicht immer einen Arzt, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Die Richtlinie zur
Heilkundeübertragung (§63 3c SGB V) greift diese Botschaft auf und erlaubt examinierten Pflegekräften die
Wahrnehmung bestimmter ärztlicher Aufgaben, u.a.
auch im Rahmen der Behandlung von Menschen mit
Diabetes, jedoch nur, wenn die erforderlichen Kenntnisse während einer Kranken- oder Altenpflegeausbildung erworben werden. Weiterbildungen werden
nicht anerkannt, weil sie in die Zuständigkeit der Länder fallen. Damit bleiben Pflegekräfte mit einer Weiterbildung zur Diabetesberaterin vorerst ausgeschlossen.
Das darf so nicht sein, denn das Qualifikationsprofil
dieser erfahrenen Kräfte deckt sich nahezu vollständig
mit den Anforderungen der Richtlinie. Deshalb hat der
VDBD das Gespräch mit dem Gesundheitsministerium
gesucht, um gemeinsam mit der DDG einen Zugang
für Diabetesberater/innen zu erreichen.
Parallel dazu hat der VDBD die Entwicklung von Projekten für die Diabetesversorgung im ländlichen Raum,
von Migranten und von Altenpflegeeinrichtungen aufgenommen. Erste Gespräche mit Kostenträgern und
potenziellen Projektpartnern wurden geführt und gehen jetzt in die Konkretisierungsphase. Daneben sucht
der VDBD den Schulterschluss mit Mandatsträgern und
Kommunen unterversorgter Regionen.
Staatliche Anerkennung entscheidet
Wettbewerb um kluge Köpfe
Die staatliche Anerkennung der Weiterbildung zur Diabetesberater/in als Weiterbildung in einem Gesundheitsfachberuf bleibt ein wichtiger Schlüssel für eine
hochwertige Diabetesversorgung. Nur so kann die Attraktivität des Berufsbildes gestärkt werden; ein zentraler Faktor, um auch in Zukunft genügend kluge Köpfe
für die Weiterbildung zu gewinnen und Versorgungslücken zu schließen.
Beschäftigungsfähigkeit stärken: DiabetesPrävention im Betrieb
Präventionsarbeit organisieren, neue Beschäftigungsfelder erschließen: Diese Zukunftsthemen spielten
auch im Jahr 2012 eine bedeutende Rolle in der Arbeit
des VDBD. Kann die betriebliche Gesundheitsförderung ein Aktionsfeld für die Diabetes-Prävention sein?
Sie kann! Das war das Ergebnis eines intensiven Austauschs zwischen dem VDBD und dem „Netzwerk
Demografie“ der Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet in Dortmund.
Eingebettet in eine enge Zusammenarbeit mit der
Gesundheitswirtschaft könnte das Leistungsspektrum
von Diabetesberaterinnen/-assistentinnen in modu­
larer Form eingebracht werden. Dabei stehen zunächst
die Risiko- und Früherkennung des Diabetes im Vordergrund. Beratungs- und Schulungsmodule könnten
folgen. Das Potenzial ist groß und bietet in Koopera­
tion mit erfahrenen Gesundheitsdienstleistern interessante Perspektiven.
Nach einem intensiven Dialog mit den Ländern im Jahr
2012 müssen nun strategische Allianzen geschmiedet
werden. Auf der Basis des VDBD-Eckpunktepapiers
„Staatliche Anerkennung jetzt“ haben sich VDBD und
DDG auf die Erarbeitung einer gemeinsamen Position
verständigt. Sie bildet im Jahr 2013 die Grundlage für
weitere politische Initiativen und Gespräche mit den
Ländern.
Die stellvertretende Vorsitzende der VDBD, Claudia Leippert, bei der Pressekonferenz zu „Diabetes STOPPEN – jetzt! ” neben Dr. Christian Berg
38
39
Diabetes Agenda 2010
Die Diabetes Agenda 2010 ist eine 100%ige Tochter­
firma von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Übernommen wurde die Diabetes Agenda 2010 von der
Deutschen Diabetes Union (DDU).
Im August 2011 wurde von der Diabetes Agenda 2010
mit der „Diabetes Versorgungs-Evaluation“ (DIVE)
unter der Schirmherrschaft von diabetesDE eine neue
nationale Initiative zur Qualitätssicherung in der dia­beto­
logischen Versorgung gestartet. Das Projekt wird inhaltlich
und in der praktischen Umsetzung durch einen wissenschaftlichen Beirat unterstützt.
Dieser besteht aus Vertretern
der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), des Forums
für Qualitätssicherung in der
Diabetologie (FQSD), der Arbeitsgemeinschaft niedergelassener diabetologisch tätiger Ärzte (AND), dem Bundesverband Niederge­
lassener Diabetologen (BVND),
dem Bundesverband der Diabetologen in Kliniken
(BVDK) und dem wissenschaftlichen Institut der niedergelassenen Diabeto­logen (winDiab). Darüber hinaus
wird das DIVE-­Pro­jekt durch einen Vertreter der Kosten­
träger und ein Mitglied des Kompetenznetzes Diabetes
wissenschaftlich beraten.
Gemeinsames Ziel der beteiligten Parteien ist, die Verbesserung der Prognose des Patienten in der Diabetes-
Behandlung. Seit dem Projektstart wurden bisher
197 Praxen geschult (Stand März 2013). Ziel ist es, ca.
250 Schwerpunktpraxen für das Projekt zu gewinnen.
Das Aufzeigen der hohen Qualität im Praxisalltag ist
nicht nur für die laufende Darstellung der wirtschaft­
lichen Behandlung, sondern auch zur Ableitung von
Potenzialen für eine weitere Verbesserung sinnvoll.
Um ein hohes Maß an Praxisrelevanz zu gewährleisten
und den zusätzlichen Aufwand für die beteiligten Praxen zu minimieren wird
das Projekt auf der DPV2Plattform durchgeführt. Diese
erlaubt eine umfassende,
zeit­effek­tive und strukturierte
Dokumentation der Patienten
und ihrer Therapie. Die
DPV2-Plattform wurde unter
der Beteiligung der Deutschen Diabetes Gesellschaft
entwickelt,
das
Projekt
wurde durch das Diabetes Excellence Center der
Firma Eli Lilly unterstützt.
Das DIVE-Projekt selbst wird von der Firma Sanofi unterstützt. Die Auswertung der Patientendaten wird das
IGES-Institut übernehmen. Über die Auswertung der
Daten entscheidet der unabhängige Wissenschaftliche
Beirat (www.dive-register.de).
Vorstände DDH-M, DDG, VDBD
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
Vorstand DDH-M
1 Jan Twachtmann
(Vorsitzender)
2 Dr. Christian Berg
(stellv. Vorsitzender)
4 Juliane Grützmann
5 Hartmut Steinbeck
3 Erwin Delonge
Vorstand/Geschäftsführung DDG
6 Prof. Dr. Stephan Matthaei
(Präsident)
9 Prof. Dr. Andreas Hamann
13 Prof. Dr. Annette-Gabriele
Ziegler
10 Prof. Dr. Harald Klein
7 PD Dr. Erhard Siegel
(Vizepräsident)
14 Dr. Ralph Ziegler
11 Prof. Dr. Klaus-Dieter Palitzsch
Das Projekt wird im Jahr 2013 fortgesetzt.
8 Prof. Dr. Andreas Fritsche
12 Stephan Schreiber
15 Dr. Dietrich Garlichs
(Geschäftsführer)
Vorstand/Geschäftsführung VDBD
16 Elisabeth Schnellbächer
(Vorsitzende)
19 Michaela Berger
23 Angelika Ellinghaus
(Geschäftsführerin)
20 Lars Hecht
40
17 Claudia Leippert
(Stellv. Vorsitzende)
21 Hortense Pietsch
18 Ellen Benack
22 Harald Stäblein
41
Ressorts diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe
Ressort Politik und Öffentlichkeitsarbeit /
Kommunikation
Ressort Soziales / Patientenrechte
Ressort Finanzen / Recht
Ressort Wissenschaft
Leitung: Dr. Christian Berg
Leitung: Prof. Dr. Thomas Haak
Leitung: Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost
Leitung: Prof. Dr. Thomas Danne und
Dr. Nicola Haller
„diabetesDE ist die Deutsche
Diabetes-Hilfe. Ich bin stolz,
Teil dieses engagierten Zusammenschlusses von Ärzten, Beratern und
Menschen mit Diabetes zu sein.“
„Gemeinsam sind wir stark!
Ich engagiere mich gerne für
diabetesDE. Denn nur wenn wir
miteinander reden, werden wir
füreinander da sein können.“
„Seit 21 Jahren habe ich Typ-1Diabetes. Bei diabetesDE habe ich
die Chance, das Miteinander unter
Ärzten, Betroffenen und Beratern
zu intensivieren.“
Oliver Ebert
Rainer Kling
Prof. Dr. Karin Lange
Reiner Kling
Dr. Kurt Rinnert
Doris Schöning,
Sabine Siol
Dr. Gaby Allrath / Nicole Mattig-Fabian (GS)
„diabetesDE ist die einzige Chance,
alle in der Diabetologie Tätigen und
alle Menschen mit Diabetes in
Deutschland zu vereinen. Dafür
setzte ich mich gerne ein.“
Angelika Ellinghaus
Prof. Dr. Baptist Gallwitz
Dr. Martin Kober
Harald Stäblein
Dr. Gaby Allrath / Nicole Mattig-Fabian (GS)
„Ich engagiere mich für diabetesDE,
weil ich es wichtig finde, dass die
wissenschaftliche Basis auch in der
Kommunikation mit den Patienten
sichergestellt ist.“
Katarina Braune
Prof. Dr. Baptist Gallwitz
Prof. Dr. Kathrin Maedler
Prof. Dr. Jochen Seufert
Dr. Peter Zimmer
Dr. Stefanie Gerlach (GS)
Dr. Dietrich Garlichs
Prof. Dr. Andreas Fritsche
Prof. Dr. Stephan Matthaei
Thomas Kipp
Hortense Pietsch
Karl Florian Schettler
Sascha Zehner
Nicole Mattig-Fabian / Dr. Stefanie Gerlach (GS)
Thomas Danne und seine Stellvertreterin Nicola Haller ehren Marie-Luise Michel als Mitglied des Jahres 2012
42
43
Ressort Prävention
Ressort Versorgung
Ressort Selbsthilfe
Beauftragte für Besondere Aufgaben
Leitung: Dr. Jens Kröger
Leitung: Lars Hecht
Leitung: Alois Michel
Albert Pollack
Michaela Berger
„Als niedergelassener Diabetologe
erfahre ich, welche Sorgen und
Bedürfnisse Menschen mit Diabetes
mellitus haben. Dieses Wissen bringe
ich gerne bei diabetesDE ein.“
Dr. Dietrich Garlichs
Rita Jörgenshaus
Dr. Bernhard Kulzer
Prof. Dr. Rüdiger Landgraf
Dr. Martin Merkel
Prof. Dr. Peter Schwarz
Dr. Franz Straube
Dr. Stefanie Gerlach (GS)
inkl. Arbeitskreis „Nationaler Diabetes-Plan“
Prof. Dr. Rüdiger Landgraf
Dr. Bernhard Kulzer
Dr. Hans Martin Reuter
Dr. Dietrich Garlichs,
Dr. Nicola Haller
Lars Hecht
Dr. Stefanie Gerlach (GS)
44
„Ein Mensch mit Diabetes kann nur
dann gut eingestellt sein, wenn er
gut geschult wurde. Mit diabetesDE
setze ich mich ein für eine bessere
Versorgung und Schulung.“
Irene Feucht
Prof. Dr. Stephan Jacob,
PD Dr. Erhard Siegel
Manfred Krüger
Claudia Leippert
Dr. Martin Presch,
Dr. Hans Martin Reuter
Dr. Stefanie Gerlach (GS)
„Ich bin seit 49 Jahren betroffen.
Bei diabetesDE bin ich, weil hier
die Anliegen von Menschen mit
Diabetes Gehör finden und weil ich
als Betroffener den Schulterschluss
mit den Ärzten für uner­lässlich
halte.“
„Ich führe seit 51 Jahren zwei Leben:
ein normales und eines mit
Diabetes. Um die Öffentlichkeit
hierfür zu sensibilisieren, engagiere
ich mich bei diabetesDE.“
Beauftragter für besondere Aufgaben
„Ich bin seit 36 Jahren Diabetiker.
Ich engagiere mich für diabetesDE,
weil meine Werte sind mir genauso
wichtig wie die Wertigkeit als
Mensch.“
Marga Bielefeld
Prof. Dr. Thomas Haak
Reinhold Mathey
Susanne Müller,
Annelies Rentzsch (bis November 2012)
Anne Martina Schäfer
Wilfried Schiffer,
Richard Schlomann
Dr. Gaby Allrath / Dr. Elke Slomma (GS)
Hartmut Steinbeck
„Wenn Behandler und Betroffene
gemeinsam den Druck auf die
Politik erhöhen, können wir viel
für die Menschen mit Diabetes in
Deutschland erreichen“
45
Delegierte diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe
Die Delegiertenversammlung ist das höchste Gremium von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
Sie ist Kontrollorgan des Vorstandes und tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen.
Die Delegierten von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Mitglieder der Delegiertenversammlung seit November 2011
46
1 Christian Berg
20 Berthold Jehle
39 Alois Michel
58 Verena Schneider
2 Michaela Berger
21 Klaus Ulrich Jera
40 Marie-Luise Michel
59 Elisabeth Schnellbächer
3 Wilhelm Birkemeyer
22 Matthias Kaltheuner
41 Ulrich Alfons Müller
60 Doris Schöning
4 Alexander Ciszeski
23 Lutz Katzwinkel
42 Helmut Müller
61 Bernhard Schröder
5 Thomas Danne
24 Antonia Keller
43 Michael A. Nauck
62 Jochen Seufert
6 Albrecht Dapp
25 Wolf-Rüdiger Klare
44 Klaus Peters
63 Christiane Sillus
7 Evelyn Drobinski
26 Reiner Kling
45 Hortense Pietsch
64 Thomas Christian Sommer
8 Eva-Maria Fach
27 Gabriele Kohlos
46 Albert Pollack
65 Maximilian Spraul
9 Thomas Franzki
28 Judith Krämer
47 Dorothea Reichert
66 Harald Stäblein
10 Baptist Gallwitz
29 Rüdiger Landgraf
48 Hans-Martin Reuter
67 Gunda Staib
11 Ulla Gastes
30 Karin Lange
49 Dorothea Röder
68 Franz A. Straube
12 Karlheinz Grothues
31 Susanne Läritz
50 Ulrike Rothe
69 Astrid Tombek
13 Thomas Haak
32 Jadrana Laußmann
51 Anne Martina Schäfer
70 Jan Twachtmann
14 Nicola Haller
33 Claudia Leippert
52 Nikolaus Scheper
71 Werner H.A. Uthe
Redaktion: Nicole Mattig-Fabian (Leitung),
Gaby Allrath, Anne-Katrin Döbler, Stefanie Gerlach
15 Peter Hamann
34 Ralf Lobmann
53 Wilfried Schiffer
72 Marita Wernsing
Fotos: diabetesDE und privat, Scheuring/diabetesDE
(Titel, S.7, 38), Deckbar / diabetesDE (S.4, 14, 16, 18,
19, 34, 43, 47, Rückseite), HPO.photog 2012 (S. 23),
16 Lars Hecht
35 Andreas Lueg
54 Friedrich Schiller
73 Angela Widera
Layout & Satz: Petra Pfänder
17 Annegret Hellenkamp
36 Rainer Lundershausen
55 Gudrun Schindler
74 Manfred Wölfert
18 Reinhold Walter Höhl
37 Hendrik Luttmer
56 Richard Schlomann
19 Gerlinde Hones
38 Cora Lutz
57 Gerd Schmidt
Impressum
Herausgeber: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
47
­ iabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
d
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Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Joachim „Blacky” Fuchsberger
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