Sophokles Antigone

Werbung
Sophokles
Antigone
Reclam
Lektüreschlüssel
Sophokles | Antigone
Lektüreschlüssel für Schülerinnen und Schüler
Sophokles
Antigone
Von Theodor Pelster
Reclam
Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe:
Sophokles: Antigone. Tragödie. Übersetzung, Anmerkungen und
Nachwort von Kurt Steinmann. Stuttgart: Reclam 2013 (UniversalBibliothek. 19075)
Alle Rechte vorbehalten
© 2005, 2014 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart
Gestaltung: Cornelia Feyll, Friedrich Forssman
Gesamtherstellung: Reclam, Ditzingen. Made in Germany 2014
reclam, universal-bibliothek und
reclams universal-bibliothek sind eingetragene Marken
der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart
isbn 978-3-15-950139-0
isbn der Buchausgabe 978-3-15-015348-2
www.reclam.de
Inhalt
1. Hinführung zum Werk 7
2. Inhalt 11
3. Personen 21
4. Die Struktur des Werks 31
5. Wort- und Sacherläuterungen 37
6. Interpretation 42
7. Autor und Zeit 58
8. Rezeption 75
9. Checkliste 79
10. Lektüretipps 82
Anmerkungen 85
Raum für Notizen 87
Inhalt 5
1. Hinführung zum Werk
Antigone und ihre Geschwister Ismene, Polyneikes und
Eteokles sind Gestalten aus der griechischen Sagenwelt.
Theben, die Hauptstadt Böotiens, einst Mittelpunkt eines
Königreichs, heute ein kleines bescheidenes Landstädtchen, ist ihre Heimat. Ihre Eltern sind Ödipus, der aus
Theben vertriebene Tyrann, und dessen Gattin Iokaste,
die sich selbst das Leben nahm, als die Untaten ihres Mannes bekannt wurden. Die ganze FamilienDer thebanische
geschichte gehört zum sogenannten theba­
Sagenkreis
nischen Sagenkreis, der Erinnerungen an
die Frühzeit der griechischen Geschichte
wachhält, als die Phönizier ins Land kamen, Städte gründeten und das Fundament für eine gemeinsame hellenische
Kultur legten.
Diese Sagen aus geschichtlicher Vorzeit waren die
Hauptstoffquelle für die Dramatiker in Athens Blütezeit.
Wichtigster Schauplatz für ihre Dramen
Das Dionysoswar Athens Dionysos-Theater. Hier erfuhTheater in Athen
ren die meisten der uns überlieferten Tragödien ihre erste Aufführung. Die Athener
feierten in der zweiten Hälfte des Monats März drei Tage
lang ihr wichtigstes Fest: die großen Dionysien. An jedem
dieser Tage wurden drei Tragödien und, daran anschließend, ein Satyrspiel aufgeführt. Die Aufführungen begannen am frühen Morgen und zogen sich über den Tag hin.
Drei Tragödiendichter fanden schon in der Antike
höchste Anerkennung und gelten auch heute noch als Klassiker: Ai­schylos, Sophokles und Euripides. Sophokles,
der mittlere, der nach eigenen Aussagen von Aischylos
1. Hinführung zum Werk 7
lernte und später in Euripides einen Konkurrenten erhielt, wurde 497 oder 496
v. Chr. in Athen geboren und starb in seiner Heimatstadt im Jahr 406 oder 405
v. Chr. Insgesamt schrieb er 123 Dramen. Davon sind sieben Tragödien vollständig erhalten. Sie waren schon in
der Antike zu einer besonders anerkannten Auswahl zusammengefasst. Die Tragödie Antigone gehört ebenso
wie König Ödipus und Ödipus auf Kolonos, weitere Werke des Autors Sophokles, stofflich zum thebanischen Sagenkreis, der Bedeutung nach zum klassischen Repertoire altgriechischer Tragödiendichtung – und damit
zum literarischen Weltkulturerbe.
Trotzdem ist die Frage berechtigt, ob eine Tragödie, die
aller Wahrscheinlichkeit nach im Jahre 442 v. Chr. im alten
Griechenland aufgeführt wurde und einen Stoff behandelt,
der damals schon uralt war, das Interesse von Zuschauern
und Lesern des 21. Jahrhunderts beanspruchen kann. Zugespitzt lautet die Frage, ob das, was in diesen Stücken geboten wird, noch in irgendAktuell oder
antiquiert?
einer Weise aktuell oder längst antiquiert
ist. Eine Entscheidung kann das Theaterund Leserpublikum erst treffen, wenn es sich gründlich
mit dem Werk auseinandergesetzt hat. Dabei hat es der Betrachter im Theater sicherlich leichter, da ihm das Stück für
gewöhnlich in einer Inszenierung nahegebracht wird, die
Wert darauf legt, Interesse zu wecken. Vom Leser werden
größere Anstrengungen erwartet.
Ein wichtiger Grund, sich mit dem übersetzten Text einer
klassischen griechischen Tragödie zu beschäftigen, ist sicherlich darin zu sehen, dass das griechische Theater die gesamDer Tragödiendichter Sophokles
8 1. Hinführung zum Werk
Herunterladen