Materialgestütztes Verfassen informierender Texte

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Materialgestütztes Verfassen
informierender Texte
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Übungsaufgabe zum Thema Windkraft
An Ihrer Schule wird überlegt, Ökostrom aus einem „Mix“ erneuerbarer Energien zu beziehen.
Aus diesem Grund soll eine Informationskampagne durchgeführt werden, die
Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte über die Vorzüge erneuerbarer
Energien informiert.
Im Rahmen der Informationskampagne sind Sie für den Bereich der Windkraft
verantwortlich.
Aufgabe
Verfassen Sie auf Grundlage der Materialien M 1– M 5 und Ihres unterrichtlichen Vorwissens einen informierenden Textbeitrag für eine Infobroschüre, der Strom aus Windkraft als sinnvoll aufzeigt (Textlänge:
ca. 500–600 Wörter).
Material 1
Der Klimarat der UN drängt auf Abschied von fossilen Brennstoffen
Treibhausgase strömen weiter
von HANNA GERSMANN
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Berlin. Der Klimarat der UN drängt auf
den Abschied von fossilen Brennstoffen.
Und Klaus Töpfer, Ex-Chef der UNO-Umweltbehörde Unep, nimmt die Deutschen
in die Pflicht: „Was Deutschland hier tut
oder unterlässt, hat weltweit eine Signalfunktion‟.
Die Hoffnungen an die Politik sind
groß. Klaus Töpfer, Ex-Chef der UNOUm­weltbe­­hör­de Unep, sagt es so: „Einen
unkontrol­
lierbaren Klimawandel können
wir nur ver­hindern, wenn der größte Teil
der weltweiten Kohlevorräte unter der
Erde bleibt. Was Deutschland hier tut
oder unterlässt, hat weltweit eine Signalfunktion‟.
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Töpfer bezieht sich auf den Weltklimarat IPCC, der am Sonntag den letzten Teil seines neuen Sachstandsberichts
vorstellte. Fünf Jahre lang hat ein Team
um den deutschen Klimaforscher Ottmar
Edenhofer daran gearbeitet. Es geht darum, welche Maßnahmen helfen können,
die Erderwärmung zu bremsen. Die Botschaft ist eindeutig: Tut etwas, und zwar
schnell! Und: „Es kostet nicht die Welt,
den Planeten zu retten‟, so Edenhofer.
Mehr Platz für Fußgänger
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Zu möglichen Maßnahmen gehören:
Raum für Fußgänger schaffen, Elektrobusse auf die Straße bringen, sparsame
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Flugzeuge und Autos entwickeln. Oder:
Andere Stoffe als Zement verbauen, der
bei der Herstellung viel Energie frisst, und
Geräte designen, die nicht nach kurzer
Zeit kaputt gehen. Kurzum raten die Experten, das Leben umzukrempeln, damit
die Treibhausgase kräftig gemindert werden. Vor allem aber müsse das Energiesystem massiv umgebaut werden – weg
von Kohle und Öl. […]
Die wichtigsten Aussagen: Der Ausstoß der Treibhausgase legt derzeit trotz
aller bisherigen Klimaschutzbemühungen
rasant zu. So sind die Kohlendioxid(CO2)Emissionen zwischen den Jahren 2000
und 2010 jedes Jahr um 2,2 Prozent
gestiegen und damit mehr als zuvor. In
den Jahren von 1970 bis 2000 waren es
jeweils 1,3 Prozent. Und: 78 Prozent der
Zunahme gehen auf die Energieerzeugung und die Industrie zurück. Das hängt
mit dem Trend zum Kohlestrom zusammen, auch in Deutschland. „Werden Maßnahmen gegen den Klimawandel bis zum
Jahr 2030 oder darüber hinaus verzögert,
dann wird es sehr schwierig‟, sagte Edenhofer.
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Anstrengungen für einen wirksa­
men Klimaschutz bedeuteten, so rechnet Eden­hofer vor, dass der Wirtschaft
0,06 Prozentpunkte beim Wachstum ab­
geknapst würden. Dem stünden aber
geringere Kosten bei der Anpassung an
ein gewandeltes Klima gegenüber. Auch
werde die Luft sauberer, der Zugang zu
Energie sicherer, das Leben also besser.
Vorrang für Öko-Energien
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Die „Schlüsselkomponente für eine kos­
ten­effiziente Entschärfung des Klimawandels‟ sei die Neustrukturierung der
Energie­
ver­
sorgung. Grob verstehen die
Wissenschaftler darunter, die Öko-Energien voranzubringen, skeptisch gegenüber der Atomkraft zu sein und mit aller
Vorsicht an die dauerhafte unterirdische
Speicherung von Kohlendioxid zu denken.
Der Rat spricht allerdings nur Empfehlungen aus. Jetzt sind die Politiker
gefragt. Im nächsten Jahr soll ein neuer
internationaler Klimavertrag, das KyotoNachfolgeabkommen, in Paris beschlossen werden. Wie verbindlich er sein wird,
ist offen.
Quelle: Hanna Gersmann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) vom 14. 04. 2014
Material 2
*AGEB:
Arbeitsgemeinschaft
Energiebilanzen e.V.
*
Quelle: dpa picture alliance
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Material 3
Windenergie
So erzeugen Windkraftanlagen Strom aus Wind
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Der Zusammenhang von Windkraftan­
lagen, Strom und Wind wird bei der
Energieerzeugung in Deutschland in
den kommenden Jahren immer wichti­
ger. Doch wie funktionieren die riesigen
Anlagen eigentlich und warum sind sie
so nützlich?
Die Erzeugung von Strom aus Windkraft
ist eine in Deutschland weit verbreitete
Form der Nutzung erneuerbarer Energien.
Insbesondere in Küstennähe finden sich
zahlreiche Windenergieparks, große Ansammlungen von Windkraftanlagen, die
Strom aus Wind erzeugen. Darüber hinaus
gibt es vor allem in Nordeuropa so genannte
Offshore-Anlagen, die vor der Küste im offenen Meer installiert sind. […]
Windenergie spielt seit langer Zeit eine
entscheidende Rolle in der menschlichen
­­Zi­­vilisation (Wind­mühlen, Segelschiffe).
Re­­­lativ neu ist aber
die Nutzung von Windenergieanlagen, um
elektrischen Strom aus
Wind, also kinetischer
Energie, zu gewinnen.
Diese Energie entsteht
durch Sonneneinstrah­
lung in der Erdatmosphäre – genau ge­nommen ist Windenergie
also eine Form der
Sonnenenergie. Doch
wie funktioniert die
Energiegewinnung aus
Wind eigentlich?
Windkraftanlagen bringen Strom, brau­
chen Wind
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[…] Generell ist eine Tendenz zu immer
leistungsstärkeren Anlagen (um 4 Megawatt Leistung) zu beobachten. Damit geht
auch eine Vergrößerung des erforderlichen
Mastes einher. Diese Masten von mehr als
100 Meter Höhe finden nicht immer die
Zustimmung der Genehmigungsbehörden
und Anwohner, so dass ein Wettbewerb um
windträchtige und gleichzeitig genehmigungsfähige Standorte eingesetzt hat.
Der Zusammenhang von Windkraftanlagen, Strom und Wind wird in Deutschland
immer wichtiger, wie diesbezügliche Pläne
des Bundeslandes Schleswig-Holstein zeigen: Bis 2020 soll der komplette Stromverbrauch der Einwohner des nördlichsten
Bundeslandes durch Windenergie gedeckt
werden. Windenergie hat einen hohen volkswirtschaftlichen N
­ utzen. Neben der Verringerung von
Rohstoffimporten und der wirt60 schaftlichen Stärkung ländlicher Gebiete, in denen die
Anlagen zumeist gebaut werden, schafft die Windenergie
auch zahlreiche Arbeitsplätze.
65 Nach Angaben des Bundesumweltministeriums sind bereits
mehr als 50 000 Deutsche in
der Branche beschäftigt. Außerdem sind Windkraftanla70 gen, Strom und Wind praktisch
schadstofffrei und die Flächen
der Windenergieparks weiterhin land­wirtschaftlich nutzbar.
Quelle: Welt Online, http://www.welt.de/wirtschaft/energie/specials/wind/article8780757/So-erzeugen-Windkraftanlagen-Strom-aus-Wind.html. Grafik: eigene Darstellung
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