DIE KÖNIGLICHEN ARCHIVE VON MARI: VERGANGENHEIT

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EINLADUNG ZUM VORTRAG
DIE KÖNIGLICHEN ARCHIVE
VON MARI: VERGANGENHEIT,
GEGENWART, ZUKUNFT
DOMINIQUE CHARPIN
Collège de France, Paris
Die Geschichte der Entdeckung und Erschließung der altbabylonischen Archive von Mari, einer der
reichsten Quellen aus dem Altertum überhaupt, begann mit André Parrot während dessen zweiten Kampagne auf dem Tell Hariri im Winter 1934–35, genauer gesagt am 4. Februar 1935, vor 82 Jahren – eine
Geschichte, in deren zweite Hälfte Dominique Charpin persönlich tief involviert war.
Charpin wird über die Entdeckung der ca. 20.000 Tontafeln und Fragmente und über ihre Verbringung
nach Paris sprechen, wo sie an verschiedenen Orten gelagert wurden, bevor sie schließlich wieder nach
Syrien zurückkehrten. Er möchte weiters zeigen, in welcher Weise, unter welchen Umständen, die Tafeln
entdeckt, restauriert, kopiert und fotografiert wurden.
Danach wird Charpin kurz die verschiedenen Phasen der Erschließung des Material skizzieren: die Editionsprinzipien der ersten Textausgaben und ihre weitere Entwicklung sowie die Entwicklung der Arbeitsinstrumente vom Gedruckten zum Digitalen.
Schlussendlich wird er eine quantitative und qualitative Übersicht über die Publikationen dieses Archivs
und Informationen über laufende und zukünftige Veröffentlichungen geben.
Dominique Charpin, gegenwärtig Inhaber des Lehrstuhls für Mesopotamische Zivilisation am Collège
de France, ist der weltweit führende Spezialist für die Altbabylonische Periode, also die Mesopotamische Mittlere Bronzezeit (ca. 2000–1500 v. Chr.). Gemeinsam mit seinem Vorgänger am Collège,
Jean-Marie Durand, hat er wesentlich zum mit der „Pariser Schule“ assoziierten Paradigmenwechsel
in der Erforschung dieser außerordentlich gut dokumentierten „klassischen Periode“ der altorientalischen Geschichte beigetragen, der erstmals die wesentlichen Propria dieses, wie man jetzt dank Charpin
und Durand weiß, amurritisch geprägten Zeitalters des Alten Mesopotamien herausgearbeitet hat. Ein
großer Teil von Charpins Publikationen als Philologe und Historiker betrifft die fast unerschöpflichen
Tontafelarchive von Mari (Tell Hariri am Mittleren Euphrat); andere Arbeiten bieten Einzelstudien
und Synthesen zur Geschichte der Mittleren Bronzezeit in Babylonien (Südirak): z.B. Archives familiales et propriété privée en Babylonie ancienne. Étude des textes de «Tell Sifr», 1979; Le Clergé d‘Ur au siècle
d‘Hammu-rabi, 1984; Archives Epistolaires de Mari I/2, Archives Royales de Mari 26/2, 1988; Hammu-rabi de
Babylone, 2003 (Englisch 2012), Lire et écrire à Babylone, 2008 (Englisch 2011), Gods, Kings, and Merchants
in Old Babylonian Mesopotamia, 2014.
MONTAG, 15. MAI 2017
BEGINN: 16.00 S.T.
ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER
WISSENSCHAFTEN
THEATERSAAL
SONNENFELSGASSE 19, 1010 WIEN
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