DUPHAFRAL multi FI [Version 7.2, 12/2008] ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS Seite 1/6 DUPHAFRAL multi FI 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS DUPHAFRAL MULTI – Injektionslösung für Tiere 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 ml enthält: Arzneilich wirksame Bestandteile: Retinol (Vitamin A) (entsprechend 8,80 mg) Cholecalciferol (Vitamin D3) (entsprechend 0,18 mg) -Tocopherol (Vitamin E) Thiamin (Vitamin B1) Riboflavin (Vitamin B2) Pyridoxin (Vitamin B6) Cyanocobalamin (Vitamin B12) Nikotinsäureamid d-Panthenol Sonstige Bestandteile: Benzylalkohol Macrogolglycerolricinoleat 15.000 IE 7.500 IE 20,00 mg 10,00 mg 5,00 mg 3,00 mg 20,00 µg 35,00 mg 25,00 mg 9,00 mg 140,00 mg Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionslösung Klare, rot-braune Lösung 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Zieltierart(en) Pferd (Fohlen), Rind (Kalb), Schaf (Lamm), Schwein (Ferkel), Hund und Katze 4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en) Zur Therapie von kombinierten Vitamin A-, Vitamin D-, Vitamin E- und Vitamin BMangelerscheinungen sowie Substitution bei erhöhtem Bedarf. 4.3 Gegenanzeigen Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile. Nicht anwenden bei bestehenden Vitamin A-, D- und E-Hypervitaminosen oder bei Hypercalcämie. 4.4 Besondere Warnhinweise <für jede Zieltierart> In sehr seltenen Fällen (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren) wurde über Hypersensibilitäten berichtet, welche eine entsprechende symptomatische Behandlung erfordern (siehe auch Abschnitt 4.6.). 4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Keine Seite 2/6 DUPHAFRAL multi FI Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren Nicht zutreffend. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. 4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere) Allergische Reaktionen sind möglich. Diese Reaktionen können zeitlich, wie auch im Ausmaß, sehr unterschiedlich verlaufen (z.B. gesteigerte Lokalreaktionen, schwere Allgemeinreaktionen) und zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Eine Therapie mit Glucocorticoiden oder Antihistaminika ist in solchen Fällen anzuraten. In Einzelfällen kann es zu lokalen Gewebereizungen an der Injektionsstelle kommen. 4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode Wegen bei Versuchstieren und beim Menschen beobachteter teratogener Wirkungen hoher Vitamin-AGaben ist bei trächtigen Tieren auf eine strenge Indikationsstellung zu achten. Kann während der Laktation angewendet werden. 4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen Keine bekannt. 4.9 Dosierung und Art der Anwendung Zur intramuskulären oder subkutanen Injektion. DOSIERUNG Katzen Hunde bis 10 kg Hunde über 10 kg Ferkel bis 10 kg Ferkel von 10 bis 30 kg Lämmer Kälber Fohlen 0,5 0,5 2 0,5 2 3 7 10 - 1 ml 2 ml 4 ml 2 ml 5 ml 5 ml 10 ml 15 ml Bei Bedarf kann die Anwendung im Abstand von 14 Tagen wiederholt werden. 4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich Für Vitamin A (Retinol) besteht nach erheblicher Überdosierung die Gefahr einer Vergiftung (Hypervitaminose). Die Symptome einer akuten Vitamin-A-Vergiftung sind Benommenheit, Bewegungsstörungen, Erbrechen und schuppige Hautveränderungen. Bei einer Überdosierung von Vitamin A bei trächtigen Tieren, insbesondere in der Frühträchtigkeit, kann es zu einer vermehrten Resorption der Foeten, zu Totgeburten und Missbildungen kommen. Akute Überdosierungen mit Vitamin D manifestieren sich als Hyperkalzurie und Hyperkalzämie mit Übelkeit, Erbrechen, Durst, Polydipsie, Polyurie, Obstipation. Chronische Überdosierungen können in Folge zu Entmineralisierung der Knochen mit gleichzeitigen Gefäß- und Organverkalkungen führen. 4.11 Wartezeit(en) Null Tage. Seite 3/6 DUPHAFRAL multi FI 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN Pharmakotherapeutische Gruppe: Multivitamine, Kombinationen ATCvet-Code: QA11AB 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Vitamin A (Retinol), ein fettlösliches Vitamin, hat eine zentrale Bedeutung für das Wachstum, die Differenzierung von Zellen, zahlreiche Vorgänge im Bereich der Reproduktion männlicher und weiblicher Tiere, im Sehvorgang, in der Knochenentwicklung und in der Immunantwort des Körpers. Die Leber hat im Vitamin-A-Stoffwechsel eine zentrale Bedeutung als Vitamin-A-Speicher. Aufgrund seiner stark morphogenen Wirkung stellt vor allem das Oxidationsprodukt des Vitamin A, die Retinsäure, ein potentielles Teratogen dar. Aber auch bei einer Überversorgung mit Retinol und Retinylestern konnten beim Tier teratogene Effekte beobachtet werden. Für Retinol gibt es keine Hinweise auf kanzerogene oder mutagene Eigenschaften. Vitamin D3 (Cholecalciferol), ein fettlösliches Vitamin, hat eine zentrale Bedeutung in der Regulation des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels des Organismus. Vitamin E (-Tocopherol) gehört zur Gruppe der fettlöslichen Vitamine. Die Tocopherole sind wichtige physiologische Antioxidantien. Vitamin E schützt die ungesättigten Fettsäuren (z.B. in den Lipiden von zytoplasmatischen und mitochondrialen Membranen) gegen Oxidation. Weiteres stimuliert Vitamin E die Bildung von Prostaglandin E aus Arachidonsäure und hemmt die Blutgerinnung. In seiner Schutzfunktion für Leukozyten und Makrophagen gewährleistet es die Phagozytose und stimuliert die Immunantwort. Eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin E begünstigt ernährungsbedingte Erkrankungen wie Muskeldystrophie, exsudative Diathese, Enzephalomalazie und Lebernekrosen. Die Vitamine der B-Gruppe sind Kofaktoren von Enzymen, die im Intermediär-Stoffwechsel insbesondere der Aminosäuren und Fettsäuren eine Rolle spielen. Thiamin ist als Thiominpyrophosphat beteiligt an der Decarboxylierung und Oxidation von ά-Ketosäuren sowie an der Übertragung von Aldehydgruppen im Hexose-Monophosphatweg. Riboflavin-5-Phosphat ist in Form des Flavinmononukleotids bzw. Flavinadenindinukleotids Cofaktor der Wasserstoffübertragenden Flavoproteide, die als Oxidasen wirken. Pyridoxal-5-Phosphat ist das wichtigste Coenzym im Aminosäurestoffwechsel und an der Synthese von biogenen Aminen beteiligt. Nikotinamiddinukleotid und Nikotinamiddinukleotidphosphat sind Bestandteile zahlreicher Wasserstoff-übertragender Enzyme des Intermediärstoffwechsels. Cobalamin ist als 5Desoxyadenosylcobalamin am Abbau ungeradzahliger Fettsäuren und als Methylcobalamin an Methylierungsreaktionen beteiligt. Dexpanthenol wird zu Pantothensäure oxidiert, die als Coenzym A eine Schlüsselstellung im Zellstoffwechsel, u.a. im Citratzyklus, bei der Fettsäureoxidation sowie der Synthese von langkettigen Fettsäuren, Cholesterin und Steroiden, einnimmt. Bei wiederholter Gabe können anaphylaktische Reaktionen ausgelöst werden. 5.2 Angaben zur Pharmakokinetik Vitamin A (Retinol) Vitamin A wird nach der Resorption in der Leber gespeichert. Die Ausscheidung erfolgt als Glucuronid vorwiegend mit der Galle. Im Dünndarm wird es nach Spaltung erneut resorbiert (enterohepatischer Kreislauf). Ein Teil des Vitamin A wird renal eliminiert. Vitamin D3 (Cholecalciferol) Vitamin D3 kann aus den Vorstufen durch UV-Bestrahlung der Haut im Körper selbst gebildet oder als Colecalciferol von außen zugeführt werden.. Über die Lymphe gelangt es in die Pfortader und Leber. Vitamin D3 wird durch Hydroxylierung in der Leber in die biologisch aktiven Hydroxyverbindungen Seite 4/6 DUPHAFRAL multi FI überführt. In der Niere findet die Bildung von 1,25- und von 24,25-Dihydroxy-Vitamin D3 statt. Die höchste biologische Wirksamkeit hat das 1‚25-Dihydroxy-Vitamin D (Calcitriol). Vitamin E (α-Tocopherol) Nach der parenteralen Verabreichung gelangt Vitamin E über die Lymphe in die Blutbahn und erreicht nach 4 bis 9 Stunden maximale Plasmaspiegel. Im Blut tritt Vitamin E hauptsächlich an ßLipoproteine gebunden auf. Es kommt zur Anreicherung in der Leber, Herzmuskulatur, im Fettgewebe und der Nebennierenrinde. Der größte Teil des Vitamin E wird über die Leber bzw. Galle ausgeschieden, der Rest über den Urin. Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (Vitamin B2), Pyridoxin (Vitamin B6), Cobalamin (Vitamin B12), Nikotinsäureamid und d-Panthenol Die Resorption des Thiamins erfolgt hautsächlich im oberen Teil des Duodenums. Es besteht kein Resorptionsblock bei oraler Verabreichung hoher Dosen. Die Halbwertzeit des Thiamins im Organismus beträgt 9,5 – 15,5 Tage. Es besteht ein enterohepatischer Kreislauf. Thiamin wird zu einer Reihe von Metaboliten abgebaut, die größtenteils im Harn ausgeschieden werden. Neben zahlreichen Metaboliten (ca. 20) sind die Hauptmetaboliten Thiamincarbonsäure und Pyramin. Das resorbierte und nicht im Körper zirkulierende Cobalamin wird zum größten Teil in der Leber gespeichert. Bei parenteraler Applikation wird Vitamin B12 an Transcobalamin II gebunden. Die Halbwertzeit des gebunden Cobalamins beträgt ca. 1,5 Stunden. Der physiologische Plasmaspiegel liegt bei 200 – 900 pg/ml. Die Ausscheidung erfolgt größtenteils innerhalb von 8 Stunden über Galle und Harn. Panthotensäure liegt in den Organzellen gebunden als Wirkgruppe des Coenzym A vor, dessen wesentliche Aufgabe in der Übertragung von Carbonsäuren besteht. Freie Panthotensäure kommt praktisch nur im Plasma vor und wird in unveränderter Form hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Allgemein werden die B-Vitamine zum Großteil über die Nieren ausgeschieden, sowohl als Metaboliten als auch in unveränderter Form. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile Eisen-ammonium-citrat, Phenol, Natriumhydroxid, Macrogolglycerolricinoleat, Benzylalkohol, Mercaptoessigsäure, Natriumedetat, Citronensäure, Butylhydroxytoluol,Butylhydroxyanisol, Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 18 Monate Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 3 Tage Datum und Uhrzeit der ersten Entnahme sind auf dem Etikett der Durchstechflasche einzutragen. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Kühl lagern und transportieren (2°C - 8°C). Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. 6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses Durchstechflasche (Amber Typ-II, DIN 20) mit Chlorbutylstopfen und Aluminiumbördelkappe zu 100 ml Packungsgröße: 10 Durchstechflaschen in einem Überkarton. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht. Seite 5/6 DUPHAFRAL multi FI 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen. 7. ZULASSUNGSINHABER Zoetis Österreich GmbH Floridsdorfer Hauptstr.1 A-1210 Wien 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) Z. Nr.: 15.086 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 20. Juni 1972 10. STAND DER INFORMATION Februar 2013 VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND/ODER DER ANWENDUNG Nicht zutreffend. VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT: Rezept- und apothekenpflichtig Seite 6/6