ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS TILDIEM 25 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Diltiazemhydrochlorid 25 mg Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1. Anwendungsgebiete - Junktionale paroxysmale Tachykardie; - Schnelles Vorhofflimmern und –flattern.. Bevor Verabreichung von Tildiem 25 mg ist ein vorheriges EKG erforderlich, um die genaue Diagnose der Tachykardie zu stellen. 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Dosierung - Behandlung eines junktionalen Tachykardie-Anfalles: 0,25 mg bis 0,30 mg/kg, die direkt intravenös zu injizieren sind (in 1 bis 2 Minuten). In dieser Indikation wird ein Sinusrhythmus durchschnittlich in 87 % der Fälle erreicht. - Schnelles Vorhofflimmern und –flattern : Eine Dosis von 0,25 bis 0,30 mg/kg, die direkt intravenös zu injizieren ist (in 1 bis 2 Minuten), bewirkt eine Verlangsamung der Herzfrequenz auf durchschnittlich unter 100 Schlägen/Minute in 77 % der Fälle. - Bei älteren Patienten und Patienten mit veränderter Leber- oder Nierenfunktion können die Plasmakonzentrationen von Diltiazem erhöht sein. Es wird empfohlen, auf die Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung besonders aufmerksam zu sein und eine engmaschige Überwachung durchzuführen, insbesondere der Herzfrequenz und des EKG zu Beginn der Behandlung. - Kinder: Die Sicherheit und die Wirksamkeit von Diltiazem bei Kindern wurden nicht belegt. Von dessen Anwendung bei Kindern wird daher abgeraten (siehe Abschnitt 4.4.). Art der Anwendung Extemporan vor der I.V. Injektion mit 5 ml Wasser für Injektionszwecke lösen. Die zubereitete Lösung ist in den nächsten 24 Stunden anzuwenden. 4.3. Gegenanzeigen - Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. - Sick-Sinus-Syndrom, außer bei Vorhandensein eines funktionierenden ventrikulären Herzschrittmachers - AV-Block II. oder III. Grades, außer bei Vorhandensein eines funktionierenden ventrikulären Herzschrittmacher - Schwere Bradykardie (weniger als 40 Schläge pro Minute). - Diltiazem darf Patienten, von denen bekannt ist, dass sie einen akzessorischen Bypass haben (Wolf-Parkinson-White-Syndrom oder kurzes PR-Syndrom), und bei denen sich atriale Fibrillation oder Flattern entwickelt, nicht intravenös verabreicht werden - Hypotonie verbunden mit Hypovolämie und/oder Herzinsuffizienz. - Kardiogener Schock. - Linksventrikuläre Insuffizienz mit Lungenstase. - Kombination mit Dantrolen (Infusion) (siehe 4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen). - Kombination mit Ivabradin (siehe 4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen). 4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung - Eine engmaschige Überwachung ist bei Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion, Bradykardie oder einem AV-Block I. Grades, die im EKG nachgewiesen wurden, erforderlich (Risiko einer Erhöhung und selten eines kompletten Blockes). - Bei Kardiomegalie, Herzinsuffizienz oder Hypotonie (wenn diese nicht mit Hypovolämie und (oder) Herzinsuffizienz verbunden ist – siehe Gegenanzeigen) darf die Behandlung nur unter stationären Bedingungen erfolgen. - Bei älteren Patienten und Patienten mit veränderter Leber- oder Nierenfunktion können die Plasmakonzentrationen von Diltiazem erhöht sein. Es wird empfohlen, auf die Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung besonders aufmerksam zu sein und eine engmaschige Überwachung durchzuführen, insbesondere der Herzfrequenz und des EKG zu Beginn der Behandlung. - Kinder: Die Sicherheit und die Wirksamkeit von Diltiazem bei Kindern wurden nicht belegt. Von dessen Anwendung bei Kindern wird daher abgeraten. - Anästhesie: Vor einer Allgemeinanästhesie muss der Anästhesist darüber informiert sein, dass der Patient mit Diltiazem behandelt wird. Die Verminderung der Kontraktilität, der Erregungsleitung und des Automatismus des Herzens sowie die Vasodilatation, die mit den Anästhetika beobachtet werden, können durch die Calcium-Antagonisten verstärkt werden. Während der Anästhesie hat die gleichzeitige Anwendung von Nitratderivaten auf Grund von der hypotensiven Wirkung von Diltiazem mit Vorsicht zu erfolgen (siehe Abschnitt 4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen). - Calciumkanalblocker wie Diltiazem können mit Stimmungsschwankungen, einschließlich Depression, verbunden sein. - Wie andere Calciumkanalblocker hat Diltiazem eine hemmende Wirkung auf die Darmbewegung. Aus diesem Grunde sollte es bei Patienten mit einem Risiko auf die Entwicklung von Darmobstruktion mit Vorsicht angewendet werden. -Bei Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus ist im Zusammenhang mit einem möglichen Anstieg der Blutzuckerwerte eine strenge Überwachung erforderlich. 4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Kontraindizierte Kombinationen aus Sicherheitsgründen: - Dantrolen (Infusion): letale ventrikuläre Fibrillation wird bei Tieren regelmäßig beobachtet, wenn intravenöses Verapamil und Dantrolen gleichzeitig verabreicht werden. Die Kombination eines Calciumantagonisten und Dantrolen ist daher potentiell gefährlich (siehe Abschnitt 4.3). - Ivabradin Die gleichzeitige Anwendung mit Ivabradin wird kontraindiziert gegen der zusätzlichen Herzfrequenzsenkenden Wirkung von Diltiazem auf Ivabradin (siehe Abschnitt 4.3). Kombinationen, die Vorsichtsmaßnahmen erfordern: - Lithium: Gefahr einer Erhöhung der durch Lithium induzierten Neurotoxizität. - Nitratderivate: Erhöhung der hypotensiven Wirkung und Lipothymien (Kumulierung der vasodilatatorischen Wirkungen). Bei allen Patienten, die mit Calcium-Antagonisten behandelt werden, muss das Verschreiben von Nitratderivaten mit der allmählichen Erhöhung der Dosen erfolgen. - Theophyllin: Erhöhung der Spiegel des im Blut zirkulierenden Theophyllins. - Alpha-Antagonisten: erhöhte antihypertensive Wirkungen. Die gleichzeitige Behandlung mit Alpha-Antagonisten kann Hypotonie hervorrufen oder verschlimmern. Die Kombination von Diltiazem mit einem Alpha-Antagonisten sollte nur mit dem engmaschigen Monitoring des Blutdruckes in Erwägung gezogen werden. - Amiodaron, Digoxin: Erhöhtes Risiko von Bradykardie; Vorsicht ist geboten bei Kombination mit Diltiazem, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Anwendung von hohen Dosen. Mögliche Erhöhung des Digoxinspiegels. - Betablocker: Möglichkeit von Rhythmusstörungen (deutliche Bradykardie, Sinusarrest), sinuatriale und atrioventrikuläre Leitungsstörungen und Herzinsuffizienz (synergistische Wirkung). Eine solche Kombination muss nur unter engmaschigem klinischem Monitoring und EKG-Monitoring angewendet werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung. - Andere Antiarrhythmika: Da Diltiazem antiarrhythmische Eigenschaften besitzt, wird von dessen Mitverschreiben mit anderen Antiarrhythmika (Chinidin, Disopyramid, Lidocain und Derivate) auf Grund der Erhöhung der unerwünschten Herzwirkungen durch kumulative Wirkungen abgeraten (engmaschige klinische und elektrokardiographische Überwachung). Diese Kombination sollte nur unter engmaschiger klinischer und elektrokardiographischer Überwachung angewendet werden. - Carbamazepin: Erhöhung der zirkulierenden Carbamazepinspiegel. Es wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen von Carbamazepin zu messen und die Dosis anzupassen, falls erforderlich. - Rifampicin: Risiko auf Abnahme der Diltiazemplasmaspiegel nach Einleitung der Therapie mit Rifampicin. Der Patient muss sorgfältig beobachtet werden, wenn die Rifampicin-Behandlung eingeleitet oder abgebrochen wird. - H2-Antihistaminika (Cimetidin, Famotidin, Nizatidin und Ranitidin): Erhöhung der Plasmaspiegel von Diltiazem. Die mit Diltiazem behandelten Patienten sollten zu Beginn und bei Beendigung der Behandlung mit einem H2-Antihistaminikum Mittel überwacht werden. Eine Anpassung der Tagesdosis von Diltiazem kann erforderlich sein. - Ciclosporin: Erhöhung der zirkulierenden Spiegel von Ciclosporin. Es wird empfohlen, die Ciclosporin-Dosis zu reduzieren, die Nierenfunktion zu kontrollieren, die zirkulierenden Spiegel von Ciclosporin zu dosieren und die Dosierung während der Kombination und nach ihrem Abbruch anzupassen. - Anästhesie: Die Reduzierung der Kontraktilität, der Erregungsleitung und Automatismus des Herzens sowie die Vasodilatation, die mit Anästhetika beobachtet werden, können durch Calcium-Antagonisten verstärkt werden. Bei der gleichzeitigen Anwendung von halogenierten Anästhetika und Diltiazem wird die Dosierung von Diltiazem dem hämodynamischen Ansprechen angepasst. Eine Reduzierung der Dekurarisationsgeschwindigkeit könnte bei Patienten beobachtet werden, die gleichzeitig mit Diltiazem und Curare während der Anästhesie behandelt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Nitratderivaten kann die hypotensive Wirkung von Diltiazem verstärken (siehe Abschnitt 4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Allgemeine Informationen, die berücksichtigt werden müssen: - Auf Grund der potentiellen kumulativen Wirkungen sind eine besondere Aufmerksamkeit und eine sorgfältige Titration bei Patienten erforderlich, die gleichzeitig mit Tildiem und anderen Produkten behandelt werden, von denen bekannt ist, dass sie Wirkungen auf die Kontraktilität und/oder der Herzleitung haben. - Diltiazem wird über CYP3A4 metabolisiert. Ein mäßiger Anstieg (weniger als 2-fach) der Diltiazemplasmakonzentration in Fällen einer Coverabreichung mit einem stärkeren CYP3A4-Hemmer wurde beobachtet. Diltiazem ist auch ein CYP3A4-Isoform-Hemmer. Die Coverabreichung mit anderen CYP3A4-Substraten kann zu einem Anstieg der Plasmakonzentration oder auch des coverabreichten Arzneimittels führen. Die Coverabreichung von Diltiazem mit einem CYP3A4-Induktor kann zu einer Abnahme der Diltiazemplasmakonzentrationen führen. - Benzodiazepine (Midazolam, Triazolam): Diltiazem erhöht die Plasmakonzentrationen von Midazolam und Triazolam auf signifikante Weise und verlängert deren Halbwertzeit. Besondere Vorsicht ist geboten bei der Verordnung von kurzwirkenden Benzodiazepinen, die über CYP3A4 metabolisiert werden bei Patienten, die Diltiazem anwenden. - Corticosteroide (Methylprednisolon): Hemmung des Methylprednisolonmetabolismus (CYP3A4) und Hemmung des P-Glykoproteins: der Patient sollte bei der Einleitung der Behandlung mit Methylprednisolon beobachtet werden. Eine Anpassung der Dosis von Methylprednisolon kann erforderlich sein. - Statine: Diltiazem ist ein Hemmer von CYP3A4 und es wurde nachgewiesen, dass es die AUC von einigen Statinen signifikant erhöht. Das Risiko auf Myopathie und Rhabdomyolyse durch über CYP3A4 metabolisierte Statine kann bei gleichzeitiger Anwendung von Diltiazem erhöht sein. Wenn möglich, sollte ein über CYP3A4 nicht metabolisiertes Statin zusammen mit Diltiazem angewendet werden, da sonst eine engmaschige Überwachung auf Anzeichen und Symptome einer potentiellen Statintoxizität erforderlich ist. 4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Es gibt sehr wenige Daten über die Anwendung von Diltiazem bei schwangeren Patientinnen. Studien, die bei bestimmten Tierspezien (Ratte, Maus, Kaninchen) durchgeführt wurden, haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt. Daher wird von der Anwendung von Diltiazem bei schwangeren Frauen oder bei Frauen, die schwanger werden können und keine wirksamen Verhütungsmittel verwenden, abgeraten. Diltiazem wird in die Muttermilch in niedrigen Konzentrationen ausgeschieden. Das Stillen während der Einnahme dieses Arzneimittels soll vermeidet werden. Wenn die Anwendung von Diltiazem medizinisch als absolut erforderlich erachtet wird, muss eine alternative Methode zur Ernährung des Kindes eingeleitet werden. 4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum bedienen von Maschinen Aufgrund der gemeldeten unerwünschten Wirkungen wie Schwindel (häufig) und Unwohlsein (häufig) kann die Fähigkeit Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen beeinträchtigt sein. Allerdings wurden keine Studien durchgeführt. 4.8. Nebenwirkungen Die unten stehenden Nebenwirkungen wurden nach Systemorganklasse und nach Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeiten sind folgendermaßen definiert: sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100); selten (≥ 1/10000, < 1/1000); sehr selten (< 1/10000); nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Häufigkeit nicht bekannt: Thrombozytopenie Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Häufigkeit nicht bekannt: Hyperglykämie Psychiatrische Erkrankungen: Gelegentlich: Nervosität, Schlaflosigkeit. Häufigkeit nicht bekannt: Stimmungsschwankungen (einschließlich Depression) Erkrankungen des Nervensystems: Häufig: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl. Gelegentlich: Synkope. Häufigkeit nicht bekannt: extrapyramidales Syndrom. Herzerkrankungen: Häufig: Atrioventrikulärer Block (I., II. oder III. Grades; Schenkelblock kann auftreten), Herzklopfen. Gelegentlich: langsamer Puls. Häufigkeit nicht bekannt: Sinuatrialer Block, kongestive Herzinsuffizienz. Gefäßerkrankungen: Häufig: Flush. Gelegentlich: orthostatische Hypotonie. Häufigkeit nicht bekannt: Vaskularitis, einschließlich leukozytoklastischer Vaskulitis (Entzündungen der kleinen Blutgefäße, hauptsächlich der Haut). Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufig: Verstopfung, Verdauungsstörungen, Magenschmerzen, Übelkeit. Gelegentlich: Erbrechen, Durchfall. Selten: Mundtrockenheit. Häufigkeit nicht bekannt: Volumenzunahme desZahnfleishes. Leber- und Gallenerkrankungen: Gelegentlich: vorübergehender und mäßiger Anstieg der Leberenzyme (AST, ALT, LDH, ALP). Häufigkeit nicht bekannt: Hepatitis Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Häufig: Erythem (Rötung). Selten: Urtikaria. Häufigkeit nicht bekannt: Photosensibilität (einschließlich lichenoider Keratose auf sonnenexponierten Hautstellen), angioneurotisches Ödem, Ausschlag, Erythema multiforme (einschließlich Steven-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse), Schwitzen, exfoliative Dermatitis, akute generalisierte exanthematöse Pustulosis, gelegentlich desquamatives Erythem mit oder ohne Fieber Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Häufigkeit nicht bekannt: Zunahme des Brustvolumens bei Männern. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Sehr häufig: Peripheres Ödem. Häufig: Asthenie/Müdigkeit, Unwohlsein. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte, Abteilung Vigilanz, EUROSTATION II, Victor Hortaplein, 40/40, B1060 BRUSSEL anzuzeigen. Website: www.fagg-afmps.be / E-Mail: [email protected] 4.9. Überdosierung Bei Überdosierung können Bradykardien oder eine ausgeprägte Hypotonie beobachtet werden. Die vorgeschlagenen Korrekturbehandlungen sind: Atropin, Glucagon oder Epinephrin. Bei schwerer Bradykardie kann eine temporäre Schrittmachertherapie in Erwägung gezogen werden. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektiver Calciumantagonist mit direkten kardialen Wirkungen, Benzothiazepinderivat. ATC-Code: C08DB01. TILDIEM 25 mg hemmt den transmembranären Calcium-Einstrom in die Muskelzellen des Myokards und der glatten Gefäßmuskulatur und verringert somit die Menge des auf die kontraktilen Proteine einwirkenden intrazellulären Calciums. Im Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) verringert TILDIEM 25 mg die maximale Geschwindigkeit (Vmax), die Amplitude des langsamen Aktionspotentials und die Geschwindigkeit der langsamen diastolischen Depolarisation. TILDIEM 25 mg verlängert die Zeit der Reaktivierung des Calciumkanals und erhöht somit die nodale refraktäre Periode. Beim Menschen durchgeführte Studien mit TILDIEM 25 mg haben folgende Eigenschaften gezeigt: - Eine antiarrhythmische Wirkung im junktionalen Bereich: Verlangsamung der Leitung im AV-Knoten; - TILDIEM 25 mg hat keine Wirkung auf die intraventrikuläre Erregungsleitung. Beim Patienten ohne Beeinträchtigung der Sinusfunktion wurde keine signifikante Verlängerung der Zeit der sinusalen Erholung beobachtet. - Eine positive Wirkung auf die Myokardischemie: . Verringerung des Sauerstoffverbrauchs, . Aufhebung des Koronarspasmus. 5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften Verteilung Nach intravenöser Verabreichung beim Menschen beträgt die Verteilungshalbwertzeit von TILDIEM 25 mg 25 bis 30 Minuten. Diltiazem ist zu 80-85 % an Proteine gebunden. Biotransformation Das Produkt wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert, sein aktiver Hauptmetabolit ist Desacetyldiltiazem. Elimination Die Plasma-Eliminationshalbwertzeit beträgt ungefähr 3 Stunden. Im Urin werden nur durchschnittlich 3 % der verabreichten Dosis in Form von unverändertem Diltiazem und 5 % in Form des aktiven Metaboliten ausgeschieden. 5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit In tierexeperimentellen Studien wurde über embryotoxische und teratogene Wirkungen bei der Maus und der Ratte berichtet. Allerdings wurden diese Ergebnisse in einer zweiten Studie bei der Ratte nicht beobachtet. Beim Kaninchen fand sich keine eindeutige Teratogenität, es wurde jedoch eine ausgeprägte Embryotoxizität beobachtet. Im Rahmen der allgemeinen Toxizitätsstudien wurden keine anderen spezifischen Beobachtungen gemacht. Diltiazem hat keine Genotoxizität während der üblichen in-vitro- und in-vivo-Studien gezeigt. Eine karzinogene Wirkung bei Karzinogenitätstudien bei der Ratte und der Maus wurde nicht nachgewiesen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile Mannitol 6.2. Inkompatibilitäten Keine Angaben. 6.3. Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre. Das Verfalldatum ist auf der Verpackung nach der Abkürzung EXP (Monat /Jahr) angegeben. Das Arzneimittel verfällt am letzten Tag des angegebenen Monats. 6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 6.5. Art und Inhalt des Behältnisses Packung mit 1 Durchstechfläschchen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Packung mit 6 Durchstechfläschchen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Packung mit 20 Durchstechfläschchen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgröβen in den Verkehr gebracht. 6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Extemporan vor der I.V. Injektion mit 5 ml Wasser für Injektionszwecke lösen. 7. INHABER DER ZULASSUNG Sanofi Belgium Leonardo Da Vincilaan 19 1831 Diegem Tel.: 02 / 710 54 00 8. ZULASSUNGSNUMMER BE131792 Verschreibungspflichtig. 9. DATUM DER ZULASSUNG ERTEILUNG 12 Juni 1985. / 18 April 2008. 10. STAND DER INFORMATION Das Zulassungsdatum: 12/2015 DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER