Prevora Annex I-II-III - H-A29-1258

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ANHANG I
Verzeichnis der Bezeichnungen, Darreichungsformen, Stärken der Arzneimittel, Arten der
Anwendung, Antragsteller und Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen in den
Mitgliedstaaten
1
Mitglieds- Inhaber der
staat
Genehmigung für das
EU/EWR
Inverkehrbringen
Irland
CHX Technologies
Europe Limited
Guinness Enterprise
Centre
Taylor’s Lane
Dublin 8, Ireland
Groß–
britannien
Antragsteller
CHX Technologies
Europe Limited
Guinness Enterprise
Centre
Taylor’s Lane
Dublin 8, Ireland
Name
Stärke
Darreichungs(Phantasiebe
form
zeichnung)
Prevora 100
100 mg pro Dentallösung
mg/ml Dental ml Lösung
Solution
Prevora 100
mg/ml Dental
Solution
2
100 mg pro Dentallösung
ml Lösung
Art der
Anwendung
zur dentalen
Anwendung
(oberhalb des
Zahnfleischs, nur
auf der
Zahnhartsubstanz)
zur dentalen
Anwendung
(oberhalb des
Zahnfleischs, nur
auf der
Zahnhartsubstanz)
Inhalt
(Konzentration)
100 mg/ml
100 mg/ml
Anhang II
Wissenschaftliche Schlussfolgerungen und Begründung der Europäischen Arzneimittel-Agentur
für das befürwortende Gutachten und die Änderung der Zusammenfassung der Merkmale des
Arzneimittels, der Etikettierung und der Packungsbeilage
3
Wissenschaftliche Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der wissenschaftlichen Beurteilung von Prevora
Zahnkaries ist eine bakteriell bedingte chronische Erkrankung. Das Arzneimittel Prevora 100 mg/ml
ist eine Dentallösung mit 10 % w/v Chlorhexidin, die zur Verminderung von Zahnkaries bei
bleibenden Zähnen von Jugendlichen und Erwachsenen angezeigt ist. Bei dem Präparat handelt es sich
um eine topische Zwei-Phasen-Chlorhexidin-Lösung. Diese besteht aus einer ChlorhexidinBeschichtungslösung (Phase 1) und einer inerten Versiegelungslösung (Phase 2), die nach der
Applikation der Chlorhexidinlösung angewendet wird. Im ersten Behandlungsmonat ist sie in vier
wöchentlichen Anwendungen auf die Oberfläche der bleibenden Zähne aufzutragen, gefolgt von einer
Einzelanwendung im sechsten Monat. Nachfolgende Anwendungen erfolgen je nach klinischer
Beurteilung des Kariesrisikos durch den Zahnarzt.
Prevora wurde im Rahmen zweier randomisierter, placebokontrollierter klinischer Doppelblindstudien
beurteilt, die gemäß GCP durchgeführt wurden. Bei den beiden klinischen Studien, die ursprünglich
vom Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen zur Stützung der vorgeschlagenen Indikation
vorgelegt wurden, handelte es sich um:
Klinische Studie #001 (Adult Xerostomia Study)
Es handelt sich um eine doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Multicenterstudie an Erwachsenen
mit Zahnkariesrisiko. Die Zulassungsstudie umfasste insgesamt 79 Probanden, die das Verum
erhielten.
Bezüglich der Zunahme von Karies wurde ein Vergleich zwischen Verum und Placebo durchgeführt.
Es zeigte sich eine Verringerung für alle Zahnoberflächen (Wurzel- sowie Kronenflächen) um 24,5 %
bei einem p-Wert von 0,0322 (95-%-Konfidenzintervall [CI] 0,62 – 0,98). Für Wurzelflächen wurde
eine Verringerung um 40,8 % mit einem p-Wert von 0,0206 (95-%-CI 0,23 – 0,78) festgestellt, und für
Kronenflächen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen Placebo und Prevora beobachtet (pWert 0,0644).
Die Ergebnisse wurden als nicht ausreichend schlüssig beurteilt, da die Studie an Jugendlichen (siehe
unten) die vorgeschlagene Indikation nicht stützte.
Klinische Studie #002 (Dundee Adolescent Study)
Es handelt sich um eine dreijährige randomisierte Doppelblindstudie an jugendlichen Risikopatienten
zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Prevora 100 mg/ml Dentallösung zur
Verringerung der Zunahme von Karies. Hierbei handelte es sich um Patienten im Alter zwischen 11
und 13 Jahren mit früherem oder gegenwärtigem Kariesnachweis und erhöhten Streptococcus-mutansWerten im Speichel. Diese Studie wurde zur Unterstützung vorgelegt. Es handelte sich allerdings um
eine fehlgeschlagene Studie, da sich im Hinblick auf das primäre Zielkriterium kein signifikanter
Unterschied zwischen Placebo und Prevora feststellen ließ. Die in dieser Studie beobachteten positiven
Ergebnisse beziehen sich lediglich auf die Subgruppe von Patientinnen, für die keine zuvor festgelegte
Subgruppenanalyse, sondern eine Post-hoc-Analyse durchgeführt wurde. Daher stellen diese
Ergebnisse keinen aussagekräftigen Nachweis der Wirksamkeit dar. Der Einspruch erhebende
Mitgliedstaat vertrat die Ansicht, dass die vorgelegten Nachweise selbst in der erwachsenen
Hochrisikopopulation nicht als ausreichend schlüssig beurteilt werden können. Der Inhaber der
Genehmigung für das Inverkehrbringen, CHX Technologies Europe Ltd., legte dem Ausschuss für
Humanarzneimittel (CHMP) die Ergebnisse einer weiteren Studie, der Prevention of Adult Caries
Study (PACS), vor, um die bis dahin ermittelten Ergebnisse zu bestätigen.
PACS-Studie (Prevention of Adult Caries Study)
4
Es handelt sich um eine multizentrische, placebokontrollierte, doppelblinde, prospektive Phase-IIIStudie. In die Studie wurden 983 erwachsene Risikopatienten aufgenommen. Ziele der Studie waren
die Ermittlung der Wirksamkeit von Prevora zur Verringerung von Kavitäten bei Erwachsenen mit
entsprechendem Risiko, eine Bewertung der Sicherheit sowie die Bewertung eines etwaigen
Auftretens von Chlorhexidin-resistentem Streptococcus mutans nach der Behandlung bei den
Studienteilnehmern und eines etwaigen Auftretens opportunistischer Infektionen in Form von Candida
albicans nach der Behandlung bei den Studienteilnehmern.
Primärer Endpunkt war die Anzahl neuer Kavitäten (Kronen- und Wurzelflächen) je Teilnehmer/-in,
beurteilt bei dem Kontrolltermin zum Ende der Studie. Sekundäre Endpunkte waren neue koronare
Kavitäten und Wurzelkavitäten bei den Probanden.
Die Studienpopulation umfasste 983 Erwachsene im Alter von 18 bis 80 Jahren mit einem mittleren
Alter von 43 Jahren. Diese Studienpopulation gilt als repräsentativ für die Patienten in der EU.
In Bezug auf den primären Endpunkt ergab die Studie keinen signifikanten Unterschied zwischen
Verum und Placebo. Prevora scheint somit eine negative Wirkung zu haben, was zu mehr Kavitäten in
der Population mit geringem Risiko führt. Der CHMP beurteilte den scheinbar „umgekehrten“
Behandlungseffekt in der Population mit geringem Risiko und erklärte diesen durch das relative
Fehlen von Studienteilnehmern mit hohem Risiko (Probanden mit 3+ Kavitäten beim Screening) in
den Placebogruppen, während die Hochrisikopopulation (Risikopopulation) eine höhere Anzahl an
Kavitäten zur Baseline aufwies.
Wird das ANOVA-Modell um den Faktor Risiko (gemessen als Anzahl der Kavitäten beim Screening)
ergänzt, um der bimodalen Verteilung der Krankheit in dieser Studienpopulation sowohl beim
Screening als auch im Studienverlauf Rechnung zu tragen, lässt sich eine klinische Gesamtwirkung
von 36,8 % bei p = 0,04 beobachten. Die Signifikanz dieser präventiven Wirkung erhöht sich bei
Studienteilnehmern mit hohem Risiko, sowohl für alle Zahnflächen als auch für Kronenflächen. Es
gibt keinen Beleg für einen Unterschied bezüglich der Punktschätzungen für Kronen- und alle Flächen,
der darauf schließen ließe, dass die Ergebnisse für Wurzelflächen von ähnlicher Größenordnung sind.
Auch wenn die Ergebnisse nicht statistisch signifikant sind, konnte keine Wechselwirkung
nachgewiesen werden. Somit sind die statistischen Nachweise ausreichend, um bei der
Hochrisikopopulation eine Indikation für alle Flächen, und nicht nur die Wurzelflächen, zu
genehmigen.
In Bezug auf die resistenten und opportunistischen Infektionen ergab die Studie keine signifikante
Resistenz gegenüber Streptococcus mutans oder opportunistischen Infektionen mit Candida albicans
nach einjähriger Behandlung mit Prevora bei erwachsenen Patienten.
Diese Studie warf keine Bedenken im Hinblick auf die Sicherheit auf.
Nutzen-Risiko-Bewertung
Die PACS-Studie versagte bezüglich des primären Endpunkts, da sich für die Anzahl von Kavitäten
pro Patient zwischen Verum und Placebo kein Unterschied zeigte. Berücksichtigt man jedoch das
Ergebnis in der Gruppe der Hochrisikopatienten, lässt sich ein signifikanter Unterschied zwischen
Verum und Placebo erkennen. Bei Abwägung dieses Ergebnisses in Ergänzung zu den früher
vorgelegten Daten gibt es nunmehr ausreichend Nachweise, um bei der vorgeschlagenen Indikation zu
einer positiven Nutzen-Risiko-Bewertung zu gelangen. Darüber hinaus lässt die neue Studie auf einen
Nutzen für Kronenflächen und auf keine offensichtlichen Unterschiede zwischen Wurzel- und
Kronenflächen schließen.
Der Ausschuss gelangte zu dem Schluss, dass die Indikation bei Patienten mit hohem Risiko
beibehalten werden sollte und dass auch das Ergebnis bezüglich der Kronenflächen seinen
Niederschlag finden sollte. Der CHMP beschloss die folgende Indikation:
5
„Prevora 100 mg/ml Dentallösung ist eine antiseptische Lösung, die topisch auf die Zähne von
Patienten zur Prävention von Kronen- und Wurzelkaries bei erwachsenen Patienten mit einem hohen
Zahnkariesrisiko (z. B. Personen, die an Xerostomie leiden oder die zu Beginn der Behandlungsphase
drei oder mehr Kavitäten aufweisen) angewendet wird. In Zahnarztpraxen ausschließlich durch den
Zahnarzt anzuwenden.“
Ferner wurde vereinbart, in die Produktinformation die Angabe aufzunehmen, dass nach einjähriger
Behandlung erwachsener Patienten mit Prevora keine signifikante Resistenz gegenüber Streptococcus
mutans oder opportunistischen Infektionen mit Candida albicans beobachtet wurde.
6
Begründung des befürwortenden Gutachtens sowie der Änderung der Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels und der Packungsbeilage
Vor dem Hintergrund

der Prüfung aller verfügbaren, vom Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen
vorgelegten Daten, insbesondere der Ergebnisse der PACS-Studie für Hochrisikopatienten

und der wissenschaftlichen Diskussion im Ausschuss
empfiehlt der CHMP die Erteilung der Genehmigung für das Inverkehrbringen, für die sich die
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und die Packungsbeilage für Prevora in
Anhang III finden.
7
Anhang III
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, der Etikettierung und der Packungsbeilage
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass es sich bei der vorliegenden Zusammenfassung der Merkmale des
Arzneimittels, der Etikettierung und der Packungsbeilage um die zur Zeit des Beschlusses der
Kommission gültige Fassung handelt.
Nach dem Beschluss der Kommission aktualisieren die zuständigen Behörden der einzelnen
Mitgliedsstaaten in Abstimmung mit dem Referenzmitgliedsstaat die Fachinformation je nach Bedarf.
Daher stellt die vorliegende Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, der Etikettierung und
der Packungsbeilage nicht notwendigerweise die aktuelle Fassung dar.
8
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
9
Die gültige Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels ist die im
Koordinierungsgruppenverfahren verabschiedete Endfassung mit folgenden Anpassungen:
10
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Prevora 100 mg/ml Dentallösung.
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml Prevora-Dentallösung (Stufe 1, Chlorhexidinbeschichtung) enthält jeweils 100 mg ChlorhexidinDiacetat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Dentallösung
Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung
Eine klare, leicht bräunliche Lösung mit charakteristischem Geruch, ohne sichtbare Partikel.
Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung
Eine milchig-weiße Flüssigkeit mit schwachem charakteristischem Geruch, ohne sichtbare Partikel.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Prevora 100 mg/ml Dentallösung ist eine antiseptische Lösung, die lokal auf das Gebiss des Patienten
aufgetragen wird, um Wurzel- Kronen- und Wurzelkaries bei erwachsenen Patienten mit hohem
Zahnkariesrisiko (z. B. Patienten, die unter Mundtrockenheit leiden, oder Patienten, die zu Beginn
der Behandlung bereits Karies an drei Stellen aufweisen) vorzubeugen. Zur ausschließlichen
Verwendung in Zahnarztpraxen durch Zahnärzte oder Prophylaxeassistenten.
Patienten sollten auf die Bedeutung von Mundhygiene und den negativen Einfluss des Verzehrs von
Zucker hingewiesen werden: Weisen Sie Patienten mit schlechter Mundhygiene und/oder sehr
zuckerhaltiger Ernährung darauf hin, dass regelmäßiges und häufiges Zähneputzen mit einer
fluoridhaltigen Zahnpasta in Verbindung mit einer Verringerung des Zuckerverzehrs für den
Gesamterfolg der Behandlung wichtig sind.
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Eine Einzeldosis für einen Erwachsenen liegt zwischen 300 µl und 600 µl Prevora 100 mg/ml
Dentallösung. Im ersten Jahr der Behandlung erhält der Patient 5 Dosen. Davon werden 4 im ersten
Monat im Abstand von jeweils einer Woche verabreicht; die fünfte nach Ablauf von insgesamt sechs
Monaten. Die weitere Behandlung erfolgt in Abhängigkeit von der ärztlichen Beurteilung des
Kariesrisikos.
Prevora 100 mg/ml Dentallösung wird mittels eines Wattepellets oder eines schmalen Pinsels lokal auf
das gesamte Gebiss des Patienten aufgetragen. Dazu werden das Wattepellet bzw. der Pinsel in die
Prevora 100 mg/ml Dentallösung getunkt und anschließend die Zahnoberflächen bestrichen (Abb. 1).
11
Abbildung 1: Anwendung der Prevora 1 mg/ml Dentallösung
Tauchen Sie den Wattepellet oder den Pinsel in das Fläschchen und bestreichen Sie mit dem
getränkten Bausch oder Pinsel die Zahnoberflächen.
Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass:
 die getrocknete Prevora-Beschichtung sich im Verlauf der nächsten Mahlzeit von den
Zähnen lösen wird;
 sie es für mindestens die ersten 4 Stunden nach der Behandlung vermeiden sollten,
harte Nahrungsmittel (wie Äpfel oder Fleisch) zu sich zu nehmen;
 sie es für mindestens die ersten 24 Stunden nach der Behandlung vermeiden sollten,
Kaugummi zu kauen;
 sie ihre Zähne während der ersten 24 Stunden nach der Behandlung nicht putzen
sollten. Anschließend sollten die Zähne 2- bis 3-mal täglich mit einer neuen
Zahnbürste und einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden.
 sie während der ersten 3 Tage nach der Behandlung keine Zahnseide verwenden
sollten. Anschließend sollten Zähne und Zahnzwischenräume wieder täglich mit Hilfe
von Zahnseide gereinigt werden.
 sie Zahnersatz und -prothesen ggf. vor dem Gebrauch regelmäßig reinigen und
desinfizieren sollten. Dies sollte mittels warmem Wasser und Seife erfolgen.
Art der Anwendung
Äußerliche (orale) lokale Anwendung. Nur durch Zahnärzte oder Prophylaxeassistenten in
Zahnarztpraxen. Dieses Erzeugnis ist nicht zur Einnahme vorgesehen.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Chlorhexidin, Sumatra-Benzoe oder Ethanol.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nur für die äußerliche (orale) lokale Anwendung – nicht in Augen oder Ohren kommen lassen. Falls
das Erzeugnis in die Augen gerät, diese unverzüglich gründlich mit Wasser spülen.
Prevora 100 mg/ml Dentallösung sollte bei Patienten mit Tendenz zu Asthma- oder
Ekzemerkrankungen nur mit Vorsicht angewendet werden. Ein Kontakt von Prevora 100 mg/ml
Dentallösung mit Weichgewebe ist zu vermeiden und kann ein zeitweiliges Brennen der betroffenen
Gewebe bis hin zu einer milden Entzündung hervorrufen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Prevora 100 mg/ml Dentallösung sollte nicht unmittelbar im Anschluss an die Anwendung von
Polierpasten auf Ölbasis oder innerhalb von drei Tagen nach Auftragen eines Fluoridlacks verwendet
werden.
Chlorhexidin ist nicht mit anionaktiven Stoffen kompatibel.
12
4.6
Fortpflanzungsfähigkeit, Schwangerschaft und Stillzeit
Hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen der Anwendung von Prevora 100 mg/ml Dentallösung an
Gebissen von Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangeren oder stillenden Müttern liegen keine
klinischen Studien vor. Von der Anwendung von Prevora 100 mg/ml Dentallösung während der
Schwangerschaft wird daher abgeraten. Da viele Arzneimittel in die Muttermilch abgegeben werden
und keine Studien hinsichtlich der Anwendung von Prevora 100 mg/ml Dentallösung an stillenden
Müttern vorliegen, wird von der Anwendung während der Stillzeit abgeraten.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Hinsichtlich der Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen liegen keine Studien vor.
4.8
Nebenwirkungen
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach Ernsthaftigkeit geordnet (mit der
schwerwiegendsten Nebenwirkung zuerst) angegeben.
selten
(≥1/1.000 bis <1/100)
Erkrankungen der Haut
und des
Unterhautzellgewebes
Rötung und/oder
zeitweiliges brennendes
Gefühl in der
Mundschleimhaut
nicht bekannt
(auf Basis der verfügbaren
Daten nicht zu schätzen)
sofort auftretende
Überempfindlichkeitsreaktionen
gegenüber Chlorhexidin
(Urtikaria oder Anaphylaxie)
unangenehmer bitterer
Geschmack bei Kontakt
zwischen Prevora 100
mg/ml Dentallösung und
Speichel oder der
Mundschleimhaut
vorübergehende
Temperaturempfindlichkeit in
den Zähnen und
vorübergehender
Geschmacksverlust
Allgemeine Erkrankungen
und Beschwerden am
Verabreichungsort
Verfärbungen an Zähnen und
Restaurationen aus
Silikatkeramik oder
Kunststoffkomposit
4.9
Überdosierung
Hinsichtlich der Überdosierung von Prevora 100 mg/ml Dentallösung liegen keine Erfahrungswerte
vor. Daher wurden bisher keine Anzeichen oder Symptome identifiziert. Falls eine Überdosierung
erfolgt ist, sind gegebenenfalls die Symptome zu behandeln.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
13
Pharmakotherapeutische Gruppe: A01AB Antiinfektiva und Antiseptika zur oralen Lokalbehandlung
ATC-Code: A01AB03 Chlorhexidin.
Chlorhexidin ist gegen eine breite Palette oraler Mikroorganismen wirksam, denen eine bedeutende
Rolle in der Entstehung von Karies zugeschrieben wird. Chlorhexidin im Arzneimittelprodukt lag bis
zu 24 bis 48 Stunden nach der Anwendung noch in gegen Streptococcus mutans effektiven
bakteriziden Mengen auf den Zahnoberflächen erwachsener Patienten vor (Messung mittels
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie).
Es liegen keine Veröffentlichungen vor, die eine dauerhafte Resistenz von Streptococcus mutans
gegen Chlorhexidin bei wiederholter Anwendung über einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren belegen
würden. Nach der Behandlung erwachsener Patienten mit Prevora für über ein Jahr wurden
auch keine signifikante Resistenz von Streptococcus mutans oder opportunistische Infektionen
mit Candida albicans beobachtet. Die kumulative mittlere Monatsdosis Chlorhexidin durch
Anwendung von Prevora 100 mg/ml Dentallösung entspricht in etwa der von 1,0 % (w/w)
Chlorhexidin-Dentalgel bzw. der Hälft der von 0,2 % (w/v) Chlorhexidin-Mundspülung.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Chlorhexidin bindet sich stark an die Mundschleimhaut und das Gebiss und weist daher eine nur sehr
geringe systemische Absorption auf. Nach der oralen Anwendung von Chlorhexidin wurden keine
messbaren Konzentrationen im Blut festgestellt.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung:
Sumatra-Benzoe
Ethanol
Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung:
Ammoniummethacrylat-Copolymer-Dispersion, Typ B
Triethylcitrat
6.2
Inkompatibilitäten
Aufgrund des Nichtvorliegens von Verträglichkeitsstudien darf dieses Arzneimittel zur
Lokalbehandlung nicht mit anderen Arzneimitteln zur Lokalbehandlung kombiniert werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
18 Monate.
Übriggebliebene Lösung sofort nach Anwendung entsorgen.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (2º bis 8º C).
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Prevora 100 mg/ml Dentallösung enthält:
Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung:
Chlorhexidin-Diacetat
Sumatra-Benzoe
Ethanol
14
Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung:
Ammoniummethacrylat-Copolymer-Dispersion, Typ B
Triethylcitrat
Eine Behandlungsbox Prevora-Dentallösung enthält 6 Typ-1-Glasfläschchen mit „Stufe 1 –
Chlorhexidinbeschichtung“ und 6 Typ-1-Glasfläschchen mit „Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung“.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Schritt Nr. 1. Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass das Gebiss keine offenen Kariesläsionen
oder Restaurationen mit fehlerhaften Abschlüssen enthält. Bereiten Sie die Anwendung auf
einem Tablett (Abbildung 2) vor, auf dem Sie Watterollen, Wattebäusche oder dünne Pinsel,
Pinzette, Luftbläser sowie ein Glasfläschchen „Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“ und ein
Glasfläschchen „Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung“ anordnen.
Abbildung 2: Vorbereitetes Tablett
Je ein Glasfläschchen „Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“ und ein Glasfläschchen „Stufe
2 – Versiegelungsbeschichtung“ für eine Behandlung.
Schritt Nr. 2. Prophylaxe: Führen Sie eine Prophylaxebehandlung mit Gummiaufsatz und
Bimssteinpulver und Wasser durch. Vermeiden Sie die Verwendung von nicht auf Öl
basierenden Polierpasten.
Schritt Nr. 3. Zahnseidebehandlung: Spülen Sie das Gebiss des Patienten gründlich und
benutzen Sie ungewachste Zahnseide, um Bimsstein- und Zahnbelagreste zu entfernen.
Stellen Sie Sauberkeit der Facies des letzten Zahns in jedem Zahnbogen sicher, indem Sie
ihn mit einem mittels einer Pinzette gehaltenen Wattepellet abwischen.
Schritt Nr. 4. Isolierung eines Quadranten: Isolieren Sie einen Quadranten des Gebisses mit
Hilfe von Watterollen und einem Speichelsauger.
Schritt Nr. 5. Trocknung der Zähne: Trocknen Sie alle Zähne in diesem Quadranten mit
einem Luftbläser.
Schritt Nr. 6. Auftragen von „Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“ in den
Zahnzwischenräumen: Tragen Sie mit einem mit einer Pinzette gehalten Wattepellet oder
einem dünnen, für das Erreichen der Zahnzwischenräume geeigneten Pinsel „Stufe 1 –
Chlorhexidinbeschichtung“ in den Zahnzwischenräumen aller Seitenzähne dieses
Quadranten auf. Trocknen Sie nun diese Zahnoberflächen mit einem Luftbläser.
15
Abbildung 3: Auftragen von „Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“ mit einem dünnen Pinsel
auf den Zahnfleischsaum. Im Anschluss erfolgt das Auftragen von „Stufe 2 –
Versiegelungsbeschichtung“.
Schritt Nr. 7. Auftragen von „Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“ auf alle anderen
Zahnoberflächen: Tragen Sie die Beschichtung nun auf alle anderen Zahnoberflächen (siehe
Abbildung 3) in diesem Quadranten auf und trocknen Sie sie mit Luft. Vermeiden Sie es,
„Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“ auf die Weichgewebe aufzutragen, da der Patient
sonst ein brennendes Gefühl auf Gaumen oder Zunge spüren kann.
Schritt Nr. 8. Auftragen von „Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung“: Tragen Sie die zweite
Beschichtungsstufe (aus dem Fläschchen mit dem weißen Verschluss) mit einem frischen
Wattepellet oder einem zweiten Pinsel auf die Zähne dieses Quadranten auf. Trocknen Sie
nun diese zweite Beschichtung mit einem Luftbläser.
Schritt Nr. 9. Wiederholung des Beschichtungsvorgangs für die verbleibenden Quadranten:
Nehmen Sie Arbeitsschritte 4 bis 8 für alle verbleibenden Quadranten des Gebisses vor.
Schritt Nr. 10. Beratung des Patienten:
Weisen Sie den Patienten auf Folgendes hin:
 Die getrocknete Prevora-Beschichtung wird sich im Verlauf der nächsten Mahlzeit
von den Zähnen lösen.
 Der Patient sollte es für mindestens die ersten 4 Stunden nach der Behandlung
vermeiden, harte Nahrungsmittel (wie Äpfel oder Fleisch) zu sich zu nehmen.
 Der Patient sollte es für mindestens die ersten 24 Stunden nach der Behandlung
vermeiden, Kaugummi zu kauen.
 Die Zähne sollten während der ersten 24 Stunden nach der Behandlung nicht
geputzt werden. Anschließend sollten die Zähne 2- bis 3-mal täglich mit einer neuen
Zahnbürste und einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden.
 Während der ersten 3 Tage nach der Behandlung sollte keine Zahnseide verwenden
werden. Anschließend sollten Zähne und Zahnzwischenräume wieder täglich mit
Hilfe von Zahnseide gereinigt werden.
 Zahnersatz und -prothesen sollten ggf. vor dem Gebrauch regelmäßig gereinigt und
desinfiziert werden. Dies sollte mittels warmem Wasser und Seife erfolgen.
Schritt Nr. 11. Termine für die Folgebehandlung: Diese erste Behandlung mit Prevora sollte
weitere drei Mal im Abstand von je einer Woche wiederholt werden. Eine weitere
Behandlung sollte sechs Monate nach der ersten Behandlung erfolgen. Weitere
Behandlungen nach ärztlicher Beurteilung.
Instrumente und Kleidungsstücke, die mit „Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“ in
Berührung gekommen sind, können mit Alkohol gereinigt werden. Instrumente und
Kleidungsstücke, die mit „Stufe 2 – Chlorhexidinbeschichtung“ in Berührung gekommen
sind, können mit Wasser gereinigt werden.
Nicht verbrauchte Fläschcheninhalte und Abfallmaterialen sind gemäß der örtlichen
Vorschriften zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
CHX Technologies Europe Limited
Guinness Enterprise Centre
Taylor’s Lane
Dublin 8
Irland
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
PA 1205/1/1
16
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erstzulassung: 5. Mai 2006.
10. STAND DER INFORMATION
September 2010
Detaillierte Angaben zu diesem Arzneimittel erhalten Sie auf der Website von
17
KENNZEICHNUNG
18
Die gültige Kennzeichnung ist die im Koordinierungsgruppenverfahren verabschiedete Endfassung.
19
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG
KARTON
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Prevora 100 mg/ml Dentallösung
Chlorhexidin-Diacetat
2.
WIRKSTOFF(E)
1 ml Prevora-Dentallösung (Stufe 1, Chlorhexidinbeschichtung) enthält jeweils 100 mg ChlorhexidinDiacetat.
3.
LISTE DER SONSTIGEN BESTANDTEILE
Stufe 1: Sumatra-Benzoe und Ethanol
Stufe 2: Ammoniummethacrylat-Copolymer-Dispersion Typ B und Triethylcitrat
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
Dentallösung
Ein Behandlungsset besteht aus:
sechs 2-ml-Glasfläschchen (Typ 1) „Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“
sechs 2-ml-Glasfläschchen (Typ 1) „Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung“
5.
METHODE UND ART(EN) DER ANWENDUNG
Vor der Anwendung die Packungsbeilage lesen. Nur für die äußerliche (orale) Lokalbehandlung.
6.
KINDERWARNHINWEIS: „AUSSER REICH- UND SICHTWEITE VON KINDERN
AUFBEWAHREN“
Außer Reich- und Sichtweite von Kindern aufbewahren.
7.
SONSTIGE BESONDERE WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN
keine
8.
VERFALLDATUM
HALTBAR BIS
9.
BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE AUFBEWAHRUNG
Aufrecht stehend im Kühlschrank lagern (2º bis 8º C).
10.
BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG NICHT
VERBRAUCHTER ARZNEIMITTEL UND AUS DER BENUTZUNG DER ARZNEIMITTEL
HERRÜHRENDEN ABFALLMATERIALEN FALLS ERFORDERLICH
11.
NAME UND ADRESSE DES INHABERS DER ZULASSUNG
20
CHX Technologies Europe Limited
Guinness Enterprise Centre
Taylor’s Lane
Dublin 8, Irland
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
<[Auf nationaler Ebene auszufüllen.]>
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
<[Auf nationaler Ebene auszufüllen.]>
15.
GEBRAUCHSANLEITUNG
Vor der Anwendung die Packungsbeilage lesen.
16.
INFORMATIONEN IN BRAILLESCHRIFT
<Begründung für Auslassung der Information in Brailleschrift wurde akzeptiert.>
21
MINDESTANGABEN AUF DEN EINZELNEN VERPACKUNGSEINHEITEN
GLASFLASCHE – 2 ml
1.
NAME DES ARZNEIMITTELS UND ART(EN) DER ANWENDUNG
„Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“
100 mg/ml Dentallösung, Chlorhexidin-Diacetat
„Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung“
2.
ART DER ANWENDUNG
Oral im Gebissbereich
3.
VERFALLDATUM
MM/JJJJ
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.
5.
INHALTSSTOFFE NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
Jedes Glasfläschchen enthält 1 ml „Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“.
6.
SONSTIGES
Zulassungsnr.
Vor der Anwendung die Packungsbeilage lesen.
22
PACKUNGSBEILAGE
23
Die gültige Packungsbeilage ist die im Koordinierungsgruppenverfahren verabschiedete Endfassung
mit folgenden Anpassungen:
24
PACKUNGSBEILAGE: INFORMATIONEN FÜR DEN PATIENTEN
Prevora 100 mg/ml Dentallösung
Chlorhexidin-Diacetat
Lesen Sie diese Packungsbeilage vor Beginn der Behandlung gründlich durch.
 Bewahren Sie diese Packungsbeilage auf, damit Sie bei Bedarf auf diese Informationen
zurückgreifen können.
 Falls Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Zahnarzt oder
Prophylaxeassistenten.
 Diese Beschichtung wurde von Ihrem Zahnarzt/Prophylaxeassistenten für die Behandlung Ihrer
Zähne empfohlen. Die Behandlung mit diesem Arzneimittel erfolgt durch Ihren
Zahnarzt/Prophylaxeassistenten.
 Falls jedwede der hier genannten möglichen Nebenwirkungen in ernsthaftem Ausmaß bei Ihnen
auftreten, oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht aufgeführt sind, informieren Sie bitte
Ihren Zahnarzt/Prophylaxeassistenten.
Inhalt der Packungsbeilage
1. Was Prevora ist und wozu es dient
2. Vor der Behandlung mit Prevora zu beachten
3. Ablauf der Behandlung
4. Mögliche Nebenwirkungen
5. Lagerung von Prevora
6. Weitere Informationen
1. WAS PREVORA IST UND WOZU ES DIENT
Bei dieser Dentalbeschichtung handelt es sich um eine lokale Behandlung zur Vorsorge vor Kronenund Wurzelkaries für erwachsene Patienten mit hohem Zahnkariesrisiko (z.B., wenn Sie unter
Mundtrockenheit leiden oder zum Zeitpunkt des Zahnarztbesuchs bereits Karies an mehreren
Stellen aufweisen). Diese Beschichtung bietet Ihren Zähnen für einen bestimmten Zeitraum Schutz,
indem sie den Befall mit Bakterien, die Karies verursachen, verringert.
Mundhygiene und Verzehr von Zucker: Bitte achten Sie darauf, sich regelmäßig die Zähne mit einer
fluoridhaltigen Zahnpasta zu putzen und den Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln nach
Möglichkeit einzuschränken. Diese Maßnahmen tragen erheblich zum Erfolg der Behandlung mit
Prevora bei.
2. VOR DER BEHANDLUNG MIT PREVORA ZU BEACHTEN
Lassen Sie sich nicht mit Prevora behandeln:
• falls Sie gegen Chlorhexidin, Sumatra-Benzoe oder Ethanol allergisch sind
• falls Sie gegen die Bestandteile der in Stufe 2 der Behandlung zur Anwendung kommenden
Versiegelung allergisch sind. Diese Versiegelungsschicht wird unmittelbar nach Anwendung der
Stufe 1 aufgetragen und besteht aus Methacrylat, Triethylcitrat und demineralisiertem Wasser.
• falls Sie innerhalb der letzten 3 Tage mit einem Fluoridlack behandelt worden sind.
Achten Sie besonders darauf,
 Ihren Zahnarzt vor einer Behandlung mit Prevora über Erkrankungen wie Asthma, Ekzeme
und andere Allergien zu unterrichten.
Einnahme andere Medikamente
Bitte informieren Sie Ihren Zahnarzt, wenn Sie derzeit oder bis vor kurzem andere Medikamente
einnehmen bzw. eingenommen haben. Dies gilt auch für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel.
Schwangerschaft und Stillzeit
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Fragen Sie Ihren Zahnarzt um Rat, ehe Sie jedwede Arzneimittel einnehmen oder verabreicht
bekommen.
Verkehrstüchtigkeit und Betrieb von Maschinen
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Prevora die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt.
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Prevora sich auf die Fähigkeit zur Maschinennutzung auswirkt.
Wichtige Angaben zu einigen der Bestandteile von Prevora
Diese Dentalbeschichtung kann eine vorübergehende Reizung oder ein Brennen auf Gaumen, Lippen
oder Zunge sowie einen bitteren Geschmack im Mund verursachen. Chlorhexidin, der in Prevora
enthaltene Wirkstoff, kann auch eine Verfärbung der Zähne verursachen. Bei der Anwendung als
zeitweilige, lokal aufgetragene Dentalbeschichtung kommt dies jedoch nu selten vor.
3. ABLAUF DER BEHANDLUNG
Diese zeitweilige, lokale Dentalbeschichtung wird durch Ihren Zahnarzt/Prophylaxeassistenten in der
Zahnarztpraxis aufgetragen. Dazu werden zunächst Ihre Zähne gereinigt und dann die erste Stufe der
Beschichtung auf alle Zahnoberflächen aufgetragen (siehe Abbildung 1). Unmittelbar im Anschluss
erfolgt die Auftragung der zweiten Stufe der Beschichtung. Diese zusätzliche Beschichtung schützt die
erste Beschichtung vor Ihrem Speicher und vor Abrieb durch Nahrungsmittel.
Abbildung 1 – Die Beschichtung zum Schutz Ihrer Zähne wird in zwei unmittelbar
aufeinanderfolgenden Stufen aufgetragen.
Zu Beginn der Behandlung mit Prevora sind vier Behandlungstermine im Abstand von jeweils einer
Woche nötig. Eine weitere Behandlung erfolgt 6 Monate nach dem ersten Auftragen der
Schutzbeschichtung. Danach beurteilt Ihr Zahnarzt jeweils individuell, ob Sie eine weitere Behandlung
benötigen.
Ihr Zahnarzt/Prophylaxeassistent wird Sie darauf hinweisen, dass:
 die getrocknete Prevora-Beschichtung sich im Verlauf der nächsten Mahlzeit von Ihren
Zähnen lösen wird
 Sie es für mindestens die ersten 4 Stunden nach der Behandlung vermeiden sollten, harte
Nahrungsmittel (wie Äpfel oder Fleisch) zu sich zu nehmen
 Sie es für mindestens die ersten 24 Stunden nach der Behandlung vermeiden sollten,
Kaugummi zu kauen
 die Zähne während der ersten 24 Stunden nach der Behandlung nicht geputzt werden sollten.
Anschließend sollten Sie Ihre Zähne 2- bis 3-mal täglich mit einer neuen Zahnbürste und
einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen.
 Sie während der ersten 3 Tage nach der Behandlung keine Zahnseide verwenden sollten.
Anschließend sollten Zähne und Zahnzwischenräume wieder täglich mit Hilfe von Zahnseide
gereinigt werden.
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
Zahnersatz und -prothesen ggf. vor dem Gebrauch regelmäßig gereinigt und desinfiziert
werden sollten. Dies sollte mittels warmem Wasser und Seife erfolgen.
Nach der Behandlung mit Prevora
Für eine kurze Zeit nach der Behandlung könnten Sie einen bitteren Geschmack, das Gefühl einer
Schicht auf den Zähnen und/oder ein brennendes Gefühl am Gaumen oder auf der Zunge empfinden.
Das brennende Gefühl klingt nach wenigen Minuten ab; das Gefühl einer Schicht auf den Zähnen nach
einigen Stunden. Die Beschichtung Ihrer Zähne ist nicht zu sehen. Chlorhexidin, der in Prevora
enthaltene Wirkstoff, kann bei der Verwendung in Mundspülungen oder Gels eine Verfärbung der
Zähne bewirken. In kontrollierten klinischen Studien und im Gebrauch in Zahnarztpraxen kam es
jedoch nur selten zu einer Verfärbung von Zähnen als Folge einer Behandlung mit Prevora.
Falls eine Verfärbung auftritt, ist diese nicht von Dauer und kann größtenteils durch das Putzen der
Zähne mit einer handelsüblichen fluoridhaltigen Zahnpasta beseitigt werden. Bitte beachten Sie, dass
die Zähne frühestens 24 Stunden nach der Behandlung geputzt werden sollten. Durch eine
professionelle Zahnreinigung kann eine Verfärbung ggf. vollständig entfernt werden. Diese sollte
jedoch frühestens sieben Tage nach der Behandlung mit Prevora erfolgen, da sie andernfalls auch den
gewünschten Schutzeffekt der Behandlung erheblich verringert.
Was nach der Behandlung mit Prevora zu beachten ist
Um die Beschichtung Ihrer Zähne so lange wie möglich zu erhalten, sollte Ihre nächste Mahlzeit
möglichst aus weichen Nahrungsmitteln (z. B. Suppe) bestehen. Essen Sie mindestens in den ersten 4
Stunden nach der Behandlung keine harten Nahrungsmittel (wie Äpfel oder Fleisch). Kauen Sie
mindestens in den ersten 24 Stunden nach der Behandlung keinen Kaugummi.
Putzen Sie sich während der ersten 24 Stunden nach der Behandlung nicht die Zähne. Anschließend
sollten Sie Ihre Zähne wieder 2- bis 3-mal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen.
Verwenden Sie nach der Behandlung eine neue Zahnbürste.
Benutzen Sie während der ersten 3 Tage nach der Behandlung keine Zahnseide. Anschließend sollten
Zähne und Zahnzwischenräume wieder täglich mit Hilfe von Zahnseide gereinigt werden.
Falls Sie Zahnersatz oder -prothesen tragen, sollten diese vor dem Gebrauch regelmäßig gereinigt und
desinfiziert werden. Dies können Sie zu Hause mit warmem Wasser und Seife tun.
Achten Sie darauf, alle von Ihrem Zahnarzt empfohlenen Termine wahrzunehmen und lassen Sie keine
Behandlung aus.
Für den Gesamterfolg der Behandlung ist es darüber hinaus von großer Bedeutung, dass Sie Ihre
Zähne regelmäßig mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen und nach Möglichkeit den Verzehr von
Speisen und Getränken mit hohem Zucker- oder Säuregehalt einschränken.
Falls Sie nach Fragen zur Verwendung dieses Erzeugnisses haben, wenden Sie sich bitte an Ihren
Zahnarzt oder Prophylaxeassistenten.
4. MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN
Wie alle Arzneimittel kann Prevora Nebenwirkungen haben, die jedoch nicht bei jedem Anwender
auftreten.
Falls Sie über einen längeren Zeitraum hinweg ein brennendes Gefühl auf Gaumen, Lippen oder
Zunge verspüren, sollten Sie so bald wie möglich Ihren Arzt oder Prophylaxeassistenten aufsuchen.
Falls Ihre Zähne nach der Behandlung mit Prevora Verfärbungen aufweisen, informieren Sie bitte
Ihren Arzt oder Prophylaxeassistenten.
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Falls jedwede der hier genannten möglichen Nebenwirkungen in ernsthaftem Ausmaß bei Ihnen
auftreten, oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht aufgeführt sind, informieren Sie bitte
Ihren Zahnarzt/Prophylaxeassistenten.
5. LAGERUNG VON PREVORA
Außer Reich- und Sichtweite von Kindern aufbewahren.
Verwenden Sie Prevora nicht nach Ablauf des Verfalldatum, das nach HALTBAR BIS auf dem
Karton und auf den Etiketten der einzelnen Glasfläschchen aufgedruckt ist. Das Haltbarkeitsdatum
bezieht sich jeweils auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Übriggebliebene Lösung sofort nach Anwendung entsorgen.
Prevora sollte in Ihrer Zahnarztpraxis aufrecht stehend im Kühlschrank (2º bis 8º C) gelagert werden.
Bitte beachten Sie, dass Arzneimittel nicht im Abwasser oder im Hausmüll entsorgt werden sollten,
um Verunreinigungen von Gewässern und Böden zu vermeiden.
6. WEITERE INFORMATIONEN
Inhaltstoffe von Prevora
Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung:
100 mg/ml Dentallösung
Der Wirkstoff ist Chlorhexidin-Diacetat.
Die weiteren Inhaltsstoffe sind Sumatra-Benzoe und Ethanol.
Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung:
Die Inhaltsstoffe sind Ammoniummethacrylat-Copolymer-Dispersion Typ B und Triethylcitrat.
Aussehen von Prevora und Packungsinhalt
Dentallösung
Die Chlorhexidinbeschichtung ist eine klare, leicht bräunliche Lösung mit deutlichem Geruch und
ohne schwebende Teilchen in der Lösung.
Die Versiegelungsbeschichtung ist eine milchig-weiße Flüssigkeit mit schwachem Geruch.
Jedes Behandlungsset Prevora 100 mg/ml Dentallösung besteht aus:
sechs 2-ml-Glasfläschchen (Typ 1) „Stufe 1 – Chlorhexidinbeschichtung“
sechs 2-ml-Glasfläschchen (Typ 1) „Stufe 2 – Versiegelungsbeschichtung“
Inhaber der Zulassung und Hersteller
Inhaber der Zulassung:
CHX Technologies Europe Limited
Guinness Enterprise Centre
Taylor’s Lane
Dublin 8, Irland
Tel.: +353 1 4100600
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Hersteller:
United Drug Plc
United Drug House
Magna Drive, Magna Business Park
Citywest Road
Dublin 24, Irland
Tel. +353 1 463 2300
Letzte Genehmigung dieser Packungsbeilage:
Detaillierte Angaben zu diesem Arzneimittel erhalten Sie auf der Website von
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