Heilbronn, den 12.5.2006 Prof. Dr. V. Stahl WS 06/07 Übungen zu Mathematische Modellierung Blatt 8 Zu bearbeiten bis 19.5.2006 Name: Matrikelnr.: Aufgabe 1. Berechnen Sie die erste und zweite Ableitung folgender Funktionen: 2 f (x) = e(x ) f (x) = sin(x) cos(x2 ) √ f (x) = x x (3x − 1)2 f (x) = ex Prüfen Sie Ihre Ergebnisse mit Maple, versuchen Sie’s aber zunächst von Hand. Aufgabe 2. Berechnen Sie die ersten paar Ableitungen und dann allgemein die n-te Ableitung folgender Funktionen: = e−ax = sin(x) 1+x = 1−x f (x) f (x) f (x) Aufgabe 3. Berechnen Sie alle lokalen Extrempunkte zu folgenden Funktionen und entscheiden Sie anhand der zweiten Ableitung ob es Hoch- oder Tiefpunkte sind. f (x) f (x) f (x) = x3 − 3x2 = sin(x) = xex Aufgabe 4. Berechnen Sie das Taylor Polynom vom Grad 1 und Grad 4 zum Entwicklungspunkt x̂ = 0 und zum Entwicklungspunkt x̂ = 1 zu folgenden Funktionen. Zeichnen Sie die entstehenden Polynome und die Funktion in ein Schaubild. Rechnen Sie zunächst von Hand und prüfen dann Ihr Ergebnis mit Maple (siehe Funktion taylor und coeftayl). Um lange Ausdrücke zu vermeiden dürfen Sie auch mit gerundeten Kommazahlen rechnen. f (x) f (x) f (x) = e−x = sin(x) = sin(x) cos(x) 1 Aufgabe 5. Taylor Polynome der Sinusfunktion zum Entwicklungspunkt x̂ = 0 erhält man in dem man die Reihe x− x3 x5 x7 x9 + − + ... 3! 5! 7! 9! irgendwo abschneidet. Finden Sie eine ähnliche allgemeine Formel für die Cosinusund die Exponentialfunktion. Versuchen Sie geometrisch zu erklären, weshalb die Koeffizienten zu geraden Exponenten bei der Sinusapproximation immer Null sind und weshalb die Koeffizienten zu ungeraden Exponenten bei der Cosinusapproximation immer Null sind. Aufgabe 6. Welche Eigenschaft muss eine Funktion f ∈ R → R erfüllen, damit für jeden Entwicklungspunkt x̂ ein Taylorpolynom vom Grad n existiert? Bis zu welchem Grad kann man ein Taylorpolynom der Funktion f (x) = sign(x)x2 zum Entwicklungspunkt x̂ = 0 berechnen? Hinweis: Ersetzten Sie die sign Funktion durch eine Fallunterscheidung und prüfen dann Differenzierbarkeit bei 0. Aufgabe 7. Wie hoch muss der Grad des Taylorpolynoms p(x) der Sinusfunktion zum Entwicklungspunkt 0 sein, damit der Fehler 2 (sin(x) − p(x)) für x = 5 nicht größer als 0.1 ist? Verwenden Sie hierzu Maple. Hinweis: Der Grad ist nicht besonders hoch, man kann’s durch Probieren rauskriegen. Zeichnen Sie das Polynom im Intervall von −6 bis 6 – zwischen −π und π sieht es fast wie eine richtige Sinusfunktion aus. Wie groß ist der Fehler mit diesem Taylorpolynom für x = 10? Aufgabe 8. Taylorpolynome sind besonders dann nützlich, wenn man Grenzwerte einer Funktion an einer Stelle x̂ berechnen will - schließlich ist das Taylorpolynom eine gute Approximation an die Funktion insbesondere in der Nähe von x̂. Um z.B. den Grenzwert lim sin(x)/x x→0 zu berechnen kann man so vorgehen, dass man zunächst eine Taylorentwicklung von sin(x) zum Entwicklungspunkt x̂ = 0 berechnet, das entstehende Polynom durch x dividiert und dann den Grenzübergang x → 0 durchführt. Versuchen Sie dies für eine Taylorentwicklung vom Grad 1 und 3. Berechnen Sie auf die gleiche Weise durch Taylorentwicklungen geeigneten Grades: √ lim sin(x)/ x x→0 ex − 1 x→0 x (ex − 1)2 lim x→0 x lim 2 Aufgabe 9. Finden Sie ein Polynom p(x) geeigneten Grades, das sich an die Funktion f (x) = cos(x) in der Nähe von x = 0 annähert und zwar indem es folgende Bedingungen erfüllt: p(−1) p(1) p0 (0) p00 (0) = = = = f (−1) f (1) f 0 (0) f 00 (0) Zeichnen Sie p(x) und sin(x) mit Maple in ein gemeinsames Bild. Hinweis: Zur Lösung des entstehenden linearen Gleichungssystem dürfen Sie Maple verwenden. 3