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Liposuktion Schuppenflechte Treatments Mommy Makeover Lipolyse Eingriffe für den After-Baby-Body · Dossier 04
FWL Trend „Mommy Makeover“
Wieder
in Form
Eine Schwangerschaft führt zu einer generellen Fettzunahme im Körper. Bleiben nach der Geburt Fettpolster oder andere unerwünschte Veränderungen
zurück, kann das sogenannte „Mommy Makeover“
helfen. Dr. Mehmet Atila erklärt die Möglichkeiten
Foto: Lopolo/Shutterstock.com
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medical BEAUTY FORUM 2/2017
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er Körper wird durch die Schwangerschaft, bei der Entbindung
und durch das Stillen stark beansprucht und verändert sich meist extrem. Schädigungen an Haut und Gewebe bleiben oft für immer und bilden sich
trotz Sport und bewusster, gesunder Ernährung nicht mehr vollständig zurück.
Betroffene Frauen leiden trotz der unbändigen Freude über den Nachwuchs häufig unter ihrem veränderten Körper und
oftmals belastet das Problem auch die
Partnerschaft und das gesamte Familienleben extrem.
Mit modernsten Methoden, operativ und
nicht operativ, können wir diesen Frauen
aber wieder zu einem positiven Körpergefühl verhelfen. Hier kommen zum Beispiel Bauchstraffung (Abdominoplastik),
Brustoperationen (Vergrößerung, Straffung oder Verkleinerung), Fettabsaugung
(Liposuktion) oder eine Hauterneuerung
mittels „Surgical Needling“ sowie Eingriffe im Intimbereich in Frage. Falls nötig,
können wir auch mehrere Eingriffe miteinander kombinieren und manche zeitgleich durchführen.
Allerdings gibt es einige wichtige Aspekte, die Frauen vor einem solchen Eingriff
beachten müssen. So sollte die Familienplanung unbedingt abgeschlossen sein,
denn eine erneute Schwangerschaft führt
wieder zu körperlichen Veränderungen,
die Ergebnisse, die das Mommy Makeover erzielt hat, zunichtemachen können. Frauen sollten außerdem vor mindestens sechs Monaten abgestillt haben,
da sich erst nach dieser Zeitspanne die
Brustdrüsen vollständig zurückgebildet
haben. Zu guter Letzt sollten die betroffenen Mamis ihr Wunschgewicht bereits
vor dem Eingriff durch sportliche Betätigung und entsprechende Ernährung erreicht haben. Wenn all diese Kriterien erfüllt sind und keine anderen psychischen
oder gesundheitlichen Gründe dagegensprechen, steht einer Operation prinzipiell nichts mehr im Wege.
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Treatments | Für den Bauch
Am meisten verändert sich der Bauch
während einer Schwangerschaft, denn
mit dem Wachstum des Babys dehnt er
sich immer mehr. Dabei kann der Hautmantel an Spannkraft und Elastizität verlieren. In diesem Fall sprechen wir dann
auch von einer Fettschürze beziehungsweise von einem Hautüberschuss. Sport
und Diäten nützen hier leider nichts. Die
Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik) zählt daher auch zu den häufigsten Eingriffen nach einer Schwangerschaft.
Mommy Makeover Je nach Ausgangssituation arbeite ich
hier mit unterschiedlichen Methoden
und Schnittführungen. Muss der gesamte
Bauchbereich gestrafft oder überschüssige Haut entfernt werden, arbeiten wir mit
der vollen Bauchdeckenstraffung. Dabei
nutzen wir die sogenannte „Lipoabdominoplastik“, bei der wir zunächst Fettpolster am Rücken absaugen. So erhalten wir
insgesamt ein harmonischeres Ergebnis,
da die seitlichen Körperpartien miteinbezogen werden. Anschließend werden
Oberbauch und Taille geformt.
Um ein besonders natürliches und ästhetisches Ergebnis zu erzielen, lege ich
über dem Bauchnabel zudem eine definierende „Champagnerrinne“ an. So wird
die rinnenförmige Vertiefung genannt,
die vom Ende des Brustbeins bis zum
Bauchnabel verläuft und für viele Frauen
als Sinnbild eines gut geformten Bauches
gilt. Der Schnitt für die volle Straffung erfolgt entlang der Bikinilinie. So lassen sich
Lipolyse die sogenannten Abdominalmuskeln im
gesamten Bauchbereich erreichen, lösen
und straffen.
Gleichzeitig wird überschüssige Haut
entfernt und die verbleibende Bauchhaut stärker unter Spannung gebracht,
um eine definierte Form zu schaffen. Hier
habe ich eine eigene innovative Methode mit dem Namen „Neo-Umbilicus“ entwickelt, bei der der Bauchnabel aus der
Bauchdecke neu geformt wird, sodass an
der Stelle keine Narben entstehen.
Nach dem zwei- bis dreistündigen Eingriff unter Vollnarkose sollten Patientinnen eine zwei Wochen dauernde Erholungsphase einplanen. Als Risiken
gelten Wundheilungsstörungen und auch
Wundserome, also Ansammlungen von
Wundflüssigkeiten, die manchmal nach
Operationen auftreten können.
Bei vielen Frauen entstehen während einer Schwangerschaft Dehnungsstreifen,
die verstärkt am Bauch und an der Brust
auftreten. Während der Schwangerschaft
ist die Hautelastizität aufgrund der hormonellen Beeinflussung vermindert. Eine bestehende Bindegewebsschwäche sowie
eine starke Gewichtszunahme und die
Dehnung der Haut durch das heranwachsende Baby begünstigen zudem das Auftreten dieser Risse im Gewebe.
Normalerweise sind frische Streifen dunkelrot, verblassen dann im Laufe der Zeit
und sind oft kaum noch zu erkennen. In
einigen Fällen verläuft die Abheilung aber
nicht komplikationslos und die Streifen
bleiben dunkel, erhöht und deutlich sichtbar. Derartige Schäden der Haut lassen
sich leider nicht auf natürliche Weise rückgängig machen.
Bewährte Techniken zur Reduzierung
der Streifen und zur Hauterneuerung
sind eine Eigenbluttherapie nach der Korea-Methode oder das „Surgical Needling“. Diese Methode eignet sich auch
zur Entfernung von Pigmentstörungen,
die ebenfalls hormonbedingt während
der Schwangerschaft entstehen können.
Bei dieser Technik fahren wir mit einem
kleinen speziellen Roller über die Haut,
der durch feine Nadeln winzige Einstiche
hinterlässt, vergleichbar mit kleinen Wunden. Dadurch wird ein Regenerationsprozess angeregt, bei dem der Körper mit der
Neubildung von Kollagen, Elastin und Eiweißstoffen beginnt und so das Erscheinungsbild der Streifen deutlich verbessern kann. Bei diesen Verfahren gibt es
keine nennenswerten Risiken.
| Für den Unterbauch
Eine sogenannte Mini-Bauchdeckenstraffung eignet sich für Frauen, bei denen nur eine kleine Straffung, insbesondere der Region unter dem Bauchnabel,
erfolgen soll. Dazu nehme ich unter Vollnarkose einen kleineren horizontalen
Schnitt entlang der Bikinilinie vor und löse
sanft die Bauchdecke von den Muskeln.
Anschließend wird diese gestrafft und so
die ausgewählte Partie in die gewünschte Form gebracht. Im Rahmen dieses kleinen Eingriffes kann auch überschüssiges
Fett abgesaugt werden.
Der Eingriff selbst dauert ein bis zwei
Stunden und die Patientinnen gehen bereits am selben Tag wieder nach Hause.
In den ersten beiden Tagen sollten die
Patienten sich noch zu Hause schonen.
Auch hier können die gleichen Komplikationen wie bei der vollen Bauchdeckenstraffung auftreten.
| Für streifenfreie Haut
Für ein natürliches Ergebnis wird bei der Bauchdeckenstraffung eine Champangerrinne angelegt
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Eingriffe für den After-Baby-Body · Dossier 04
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Foto: staras, PhuShutter/Shutterstock.com, Dr. med. Mehmet Atila
Schuppenflechte Foto: staras, KAMONRAT/Shutterstock.com
Liposuktion | Für die Brüste
Nicht nur die Schwangerschaft, auch das
Stillen kann das Aussehen der Brüste verändern – in den meisten Fällen sehen sie
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nach dem Abstillen nicht mehr so aus
wie vorher. Der Busen verliert oft seine
runde Form und beginnt zu hängen oder
wird sogar kleiner. Andere Frauen leiden
wiederum unter ihren zu großen und erschlafften Brüsten. Je nach Problem stehen hier verschiedene operative Maßnahmen zur Korrektur zur Verfügung.
In der Regel nehmen die Brüste während der Stillzeit deutlich an Umfang zu.
Nach der Entwöhnung des Kindes von
der Brust verlieren die Brüste an Fülle und
entwickeln sich auch nicht in ihre Form
vor der Schwangerschaft zurück, sondern wirken „leer“. Hier können wir den
Patientinnen mit einem Silikon-Implantat das fehlende Volumen zurückgeben
oder auch mit Eigenfett, das zuvor, beispielsweise an den Hüften, entnommen
wird, ganz natürlich aufpolstern.
Bei schlaffen und hängenden Brüsten erzielt die operative Bruststraffung sehr
gute Ergebnisse, um den Busen durch
gezielte Entfernung von überschüssigem
Gewebe wieder in Form zu bringen. Die
Straffung kann entweder allein oder in
Kombination mit einer Brustvergrößerung oder -verkleinerung erfolgen. Da
eine Schwangerschaft zu einer generellen Fettzunahme führt, speichern manche
Frauen dauerhaft Fettzellen im Brustgewebe. Sie empfinden ihren Busen dann
nach der Schwangerschaft als zu groß
und formlos. Mit einer Brustverkleinerung erzielen wir eine Körbchengröße,
mit der die Patientin sich wohlfühlt und
zum Beispiel ungehindert Sport treiben
kann, und geben der Brust zugleich Kontur und Form zurück. Operative Eingriffe
dieser Art dauern etwa drei Stunden und
werden unter Vollnarkose durchgeführt.
Neben Wundheilungsstörungen kann es
bei einer Straffung auch zum erneuten
Absacken der Brust kommen. Bei Implantaten gilt die Kapselfibrose als häufigste
Komplikation.
| Für einen schlanken Körper
Der Bauch zählt zu den hartnäckigsten
Stellen, wenn es um den Fettabbau bei
Frauen geht. Auch eine Überdehnung
der Bauchmuskeln durch die Schwangerschaft erschwert eine Fettreduzierung zusätzlich.
Straffung von Brust und Bauch sind am häufigsten
Dr. Mehmet Atila, Facharzt für Plastische und
Ästhetische Chirurgie
medical BEAUTY FORUM: Haben Sie Patientinnen, die gezielt nach einem MommyMakeover fragen?
Dr. Mehmet Atila: Ja, wir haben in der Tat
viele Patientinnen, die bewusst danach fragen. Die meisten kommen nach abgeschlossener Schwangerschaft und Familienplanung
zu uns und informieren sich gezielt über die
Möglichkeiten. Diese Patientinnen sind meist
zwischen 30 und 50 Jahre alt.
Was ist der häufigste Eingriff in diesem Rahmen und warum?
Die häufigsten Eingriffe sind ganz klar Brust–
und Bauchdeckenstraffung, weil diese beiden
Körperpartien am meisten unter den Veränderungen durch Schwangerschaft und Stillzeit leiden.
Welche non-invasiven Möglichkeiten lassen
den Körper nach Geburt und Schwangerschaft schnell besser aussehen?
Um Schwangerschaftsstreifen und Pigmentstörungen zu reduzieren und die Hauterneuerung anzuregen, stehen non-invasive Methoden wie Eigenbluttherapie nach der
Korea-Methode oder das „Surgical Needling“
zur Verfügung.
Kleinere Fettdepots lassen sich auch ohne
Operation durch Kryolipolyse wegfrieren.
Der Effekt tritt aber immer erst nach einer gewissen Zeit ein. Gegen erschlaffte Haut können wir leider mit nicht-operativen Verfahren
nichts ausrichten.
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Liposuktion Schuppenflechte Treatments Mommy Makeover Lipolyse FWL Wenn sich trotz gezielter Bauchübungen
keine Veränderungen einstellen, hilft oft
nur die Absaugung der hartnäckigen
Fettdepots.
Dabei entfernen wir zielgerichtet überschüssiges Fett mit einer feinen Kanüle. Dieser Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und dauert circa eine Stunde. Risiken
sind Wellen oder Dellen der Hautoberfläche, die aber bei fachgerechter Durchführung sehr selten sind.
Kleinere Fettpölsterchen lassen sich auch
nicht-invasiv durch Wegfrieren des überschüssigen Gewebes beseitigen. Bei der
sogenannten Kryolipolyse werden die
Fettzellen mit einem speziellen äußerlich
angewandten Gerät über die Haut heruntergekühlt. Da Fettzellen sehr empfindlich
AUF EINEN BLICK
Dr. Mehmet Atila berät eine Patientin zum Volumenaufbau mit Silikonimplantaten
„Mommy Makeover“ sind Bauchstraffung, Brustoperationen, Fettabsaugung,
Hauterneuerung sowie Eingriffe im Intimbereich.
IWer sich einem „Mommy Makeover“ unterziehen will, sollte die Familienplanung
abgeschlossen haben. Bei erneuter
Schwangerschaft können sich wieder Veränderungen am Körper ergeben.
auf Kälte reagieren, sterben sie ab und
werden über den Stoffwechsel langsam
vom Körper abtransportiert. Ergebnisse
sind deshalb auch nicht sofort sichtbar,
sondern stellen sich erst nach circa vier
bis zwölf Wochen ein.
| Für den Intimbereich
I
Fettschürzen oder Hautüberschüsse
am Bauch können durch eine Abdominoplastik entfernt werden. Für ein besonders natürliches Ergebnis wird eine „Champagnerrinne“ angelegt. Mit der Methode
„Neo-Umbilicus“ wird der Nabel aus der
Bauchdecke narbenfrei neu geformt.
I
Dehnungsstreifen und Pigmentstörungen können mit „Surgical Needling“ entfernt werden.
IMit Silikonimplantaten oder Eigenfett
wird Brüsten Volumen zurückgegeben.
Eine operative Bruststraffung bringt
Brüste wieder in Form, auch in Verbindung
mit einer Brustvergrößerung oder -verkleinerung.
IAm Bauch können hartnäckige Fettdepots abgesaugt werden. Kryolipolyse bietet sich bei kleineren Fettpölsterchen an.
IIm Vaginalbereich lassen sich optische Veränderungen oder Empfindungsstörungen
mit einer Vaginalstraffung beheben. Vergrößerte Schamlippen lassen sich operativ verkleinern.
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Auch äußerst vertrauliche Behandlungen
gehören zum „Mommy Makeover“. Heutzutage muss sich keine Frau mehr damit abfinden, dass ihr Intimbereich durch
eine natürliche Geburt physisch beeinträchtigt oder unästhetisch bleibt.
So bietet sich zum Beispiel die Möglichkeit der Vaginalstraffung für all jene Mütter an, die unter dauerhaften optischen
Veränderungen oder Empfindungsstörungen im Vaginalbereich leiden. Dieser
Eingriff dient der Spannungswiederher-
stellung und verbessert damit auch das
Empfinden beim Geschlechtsverkehr.
Im Gegensatz zu den meisten anderen
Methoden, stellt hier auch eine weitere
Geburt kein Problem dar und der Eingriff kann jederzeit wiederholt werden.
Je nach individuellem Problem der betroffenen Frau stehen unterschiedliche
Verfahren zur Verfügung. So lässt sich
die Straffung mittels Eigenfettunterspritzung oder Gewebeentnahme durchführen. Auch vergrößerte Schamlippen können nach der Schwangerschaft auftreten
und zu Schmerzen bei Sport oder Geschlechtsverkehr führen. Sie lassen sich
operativ verkleinern und verschönern. Die
risikoarmen Eingriffe dauern etwas über
eine Stunde.
Die Kosmetikerin ist oft erste Ansprechpartnerin, wenn es um Probleme mit der
Haut oder dem allgemeinen Aussehen
geht. Im Rahmen der Nachsorge kann
sie die Regeneration mit spezieller Pflege
und auf den individuellen Hauttyp abgestimmten Pflegeprodukten unterstützen.
Dr. med. Mehmet Atila
Facharzt für Plastische und Ästhetische
Chirurgie und Direktor
des Medical Inn Zentrums in Düsseldorf
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Fotos: Medical Inn/Dr. Mehmet Atila, Jochen Schoenfeld/Shutterstock.com
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Typische Eingriffe im Rahmen eines
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