Das Demonstrationsexperiment WS 2008/09 Widerstandsbegriff, Lineare und nichtlineare Strom-Spannungskennlinie Johannes Horn 26.11.2008 Inhaltsverzeichnis 1. Versuchsbeschreibung 1.1 Benötigtes Material 1.2 Versuchsaufbauten und Durchführungen 1.3 Mögliche Aufbau – und Bedienfehler Seite 2 - 3 Seite 2 Seite 2 Seite 3 2. Lernvoraussetzungen Seite 3 3. Lernziele des Demonstrationsexperiments 3.1 Grobziele 3.2 Feinziele Seite 4 Seite 4 Seite 4 4. Übergeordnetes Unterrichtsthema Seite 4 5. Experimentelle Alternativen Seite 4 6. Das Experiment als Schülerversuch Seite 4 7. Unterrichtsverfahren 7.1 Sozialformen 7.2 Lehr- und Lernformen 7.3 Motivation/Stundeneinstieg Seite 5 Seite 5 Seite 5 Seite 5 8. Sicherung der Lernziele Seite 5 9. Lernzielkontrolle Seite 7 10. Prä- und Misskonzepte Seite 7 Seite 1 1. Versuchsbeschreibung 1.1 Benötigtes Material 1 Stelltrafo PHYWE regelbar 6 Experimentierkabel (3 blaue und 3 rote) 1 Birnchen mit Fassung 6V 3W Je 1 Ampéremeter und Voltmeter (Drehspulmessgeräte) 1 Zweikanaloszilloskop 1 Elektroniksteckbrett mit 1 Widerstand 47Ω 2 Adapter BNC auf „Banane“ 1.2 Versuchsaufbau und Durchführung I, Messung der Strom-Spannungskennlinie eines Kohleschichtwiderstandes Der Widerstand wird auf das Steckbrett gesteckt und mit zwei Kabel mit dem 025 V / 12 A Wechselstromausgang des Stelltrafos verbunden. Dann werden durch einen BNC Adapter die beiden Enden des Widerstands mit dem Kanal 1 des Oszilloskops verbunden. Mit den beiden übrigen Kabel und dem zweiten BNC-Adapter wird der Stelltrafo mit dem Kanal 2 des Oszilloskops verbunden. Mit dem Stelltrafo wird eine effeltive Spannung von 5 Volt ∼ erzeugt und auf dem Schirm des Oszilloskops im x-y-Betrieb die Strom-Spannungskennlinie des Kohlewiderstands sichtbar, da die Stromstärke auf Grund von I = U/R hier proportional zur Spannung ist. II, Messung der Strom-Spannungskennlinie eines Birnchens Für diese Messung werden das Birnchen und das Ampéremeter an den Gleichspannungsquellenausgang des Stelltrafos in Reihe geschalten. Die Gleichspannungsquelle wird benutzt, um ein Flackern des Lämpchen zu Seite 2 vermeiden. Das Voltmeter wird wieder direkt an die Spannungsquelle angeschlossen. Die Spannung der Stromquelle wird in 1 Voltschritten auf 6 Volt erhöht und am Ampéremeter die dazugehörige Stromstärke abgelesen und in eine Tabelle übertragen, um die Strom-Spannungskennlinie in einem Diagramm aufzutragen. Test des Versuchs 1.3 Mögliche Aufbau- und Bedienfehler - Die Bauteile werden beschädigt, wenn ein zu großer Strom zu lange fließt. - Falscher Anschluss des Osziloskops führt zur Erdschleife, da durch verschiedene Erdpotentiale eine Störspannung erzeugt wird. 2. Lernvoraussetzungen Die Schüler sollen - Strom als Bewegung von Ladungsträgern kennen. - die Spannungsquelle als „Elektronenpumpe“ kennen. - einfache elektrische Schaltungen kennen. - wissen, dass eine Erhöhung der Spannung an der Spannungsquelle eine Erhöhung der Stromstärke im Stromkreislauf bewirkt (und umgekehrt). - die Anwendungsweise von Spannungs- und Strommessgeräten (Drehspulmessgerät, evtl. Digitalmultimeter) kennen. - die Bedingungen (Quotientengleichheit, Ursprungsgerade, Betrachtung von Vielfachen) für die direkte Proportionalität kennen und im konkreten Fall anwenden können. Seite 3 3. Lernziele des Demoexperiments 3.1 Grobziele Kenntnis des Begriffs elektrischer Widerstand, seiner Definition, seiner Einheit, sowie eines Versuchsaufbaus zu seiner experimentellen Bestimmung 3.2 Feinziele 1. Die Schüler sollen einen Zusammenhang (Proportionalität) zwischen Spannung und Stromstärke bei einem Kohleschichtwiderstand erkennen und diesen qualitativ beschreiben können. 2. Die Schüler sollen wissen, wie ein Kohleschichtwiderstand aussieht. 3. Die Schüler sollen den Begriff des Widerstands und dessen Definition R: = U/I kennen. 4. Die Schüler sollen wissen, dass die Einheit des Widerstands das Ohm ist. 5. Die Schüler sollen die Strom – Spannungskennlinie eines Glühbirnchens durch Erstellen einer Messwertetabelle kennen. 4. Übergeordnetes Unterrichtsthema Das Thema wird im G8 in der 8.Jahrgangsstufe im Fach Physik im Themenbereich „Elektrische Energie“ behandelt 5. Experimentelle Alternativen Der Versuch ist, der am besten zur Einführung des Widerstandsbegriffs geeignete. Alternativ kann man andere Widerstände messen. So können z.B. Glühlämpchen mit Wolfram- und Kohlefaden benutzt werden, die unterschiedliche Kennlinien besitzen. 6. Das Experiment als Schülerversuch Sollten genügend Schülerexperimentierkästen und Messgeräte (Analogmultimeter) vorhanden sein, so könnte man den Versuch auch als Schülerversuch durchführen. Dazu sollte den Schülern vorher noch einmal die Bedienung des Analogmultimeters erklärt werden und man den Aufbau zusammene mit ihnen anhand eines Schaltplans erarbeiten, den man vorher Seite 4 entweder als Kopie austeilt, oder an die Tafel zeichnet. Als Spannungsquelle sollte eine Batterie verwendet werden, um Beschädigungen am Birnchen oder Analogmultimeter zu vermeiden. Die Messwerttabellen und Graphen können die Schüler dann selbstständig anfertigen und zum Schluss miteinander vergleichen. 7. Unterrichtsverfahren - Normalverfahren nach Mothes 7.1 Sozialform - Frontalunterricht - Unterrichtsgespräch - Evtl. Gruppenunterricht (bei Schülerversuch) 7.2 Lehr- und Lernform - Darbietend - Fragend/erarbeitend - Aufnehmend/nachvollziehend 7.3 Motivation/Stundeneinstieg Zu Beginn der Stunden wird den Schülern ein Glühbirnchen, das mit der Spannungsquelle des Stelltrafos verbunden ist gezeigt. Legt man eine Gleichspannung von 6 Volt an, so leuchtet das Glühbirnchen stark. Baut man aber einen Widerstand (oder eine langen Draht) in Reihe zum Glühbirnchen ein, so leuchtet das Glühbirnchen, bei gleicher Spannung schwächer. Dies führt die Schüler zu der Annahme, dass das Bauteil eine Auswirkung auf die Stromstärke hat. 8. Sicherung der Lernziele Die Lernziele werden im folgenden Hefteintrag festgehalten: Der elektrische Widerstand Die Spannung und Stromstärke eines Bauteils werden im folgenden Diagramm aufgetragen. Seite 5 Die Stromstärke I ist proportional zur Spannung U. U∼I Der Quotient von elektrischer Spannung und Stromstärke heißt elektrischer Widerstand. Sein physikalisches Formelzeichen ist R, seine Einheit ist Ω und wird Ohm genannt. R: = U/I 1Ω = 1V/1A Das folgende Schaltbild zeigt den Versuchsaufbau zur Messung des Widerstands eines Glühbirnchens. In einer Tabelle wird nun zu bestimmten elektrischen Spannungen die jeweilige Stromstärke am Glühbirnchen notiert. Spannung U in V 0V 1V 2V Stromstärke I in A U-I-Diagramm: Seite 6 3V 4V 5V 6V 9. Lernzielkontrolle Die folgenden Fragen werden im Verlauf der Stunde gestellt, um die Feinziele zu konntrollieren: - Welchen Zusammenhang zwischen der Spannung und der Stromstärke erkennt man auf dem Oszilloskop? (FZ 1) - Wie groß ist der Widerstand eines Bauteils, wenn an ihm bei einer Spannung von z.B. 12 V eine Stromstärke von 1,2 A gemessen wurde? (FZ 3und 4) (Mehrere Kombinationen) Als Hausaufgabe kann man die Schüler zu 2-3 vorgegebenen Wertetabellen die Strom- Spannungskennlinien als Graphen zeichnen lassen, sowie zu verschiedenen Spannungs- und Stromstärkepaaren die Widerstände ausrechnen lassen. (FZ 1,3,4,5) In der nächsten Stunde wird eine Abfrage ähnlich zur Hausaufgabe gehalten, in der zusätzlich noch der Versuchsaufbau abgefragt wird. (FZ 1-5) 10. Prä- und Misskonzepte Stromspannung und Stromstärke hängen nicht zusammen. Der Strom fließt ungehindert durch Leiter. Verwechslung von Ohm’schen Gesetz und Widerstandsdefinition Verwendete Literatur: PHYWE-Schriftreihe, Physik im Demonstrationsversuch, A/B Elektrik, Industriedruck GmBH, Göttingen Seite 7