Æqui-£ibria Risikomodelle für Gleichgeschaltete Lemminge Aon Studie sieht Gefahren für Weltwirtschaft Eine vom führenden (Rück)Versicherungsmakler Aon hatte beim Hamburgioschen Weltwirtschaftsinstitut Studie zum Thema„Versicherungen in Zeiten der Krise – Szenarien der Weltwirtschaft und Auswirkungen auf das Versicherungsgeschäft” kommt zu einem vernichtenden Urteil was die seit 2008 praktizierte Marktmanipulation durch die EZB sowie die hierdurch geschaffene Gefahr eines späteren Aufplatzens der Blase angeht. Noch dazu äussert sich die Studie sehr kritisch zu den staatlicherseits aufoktroyierten aber genügender wissenschaftlicher Fundierung entbehrenden Risikomodellen, die Finanzinstitute zu gleichförmig-blindem Verhalten anhielten. Thomas Straubhaar, Direktor des Instituts, fasste die von ihm betreute Studie in folgenden Thesen zusammen: Bisherige Entwicklung seit 2008: Seit 2008 sei die Wirtschaftspolitik durch die nationalen Parlamente an die Notenbanken delegiert. Die seit 2008 schwelende Krise sei keinesfalls gelöst, vielmehr habe man die Weltwirtschaft bedrohenden Probleme vertagt. Ein Indiz hierfür seien die weiteren Zinssenkungen durch die EZB und die laufende Diskussion hinsichtlich von Negativzinsen für kurzfristige Bankeinlagen bei den Zentralbanken Hinsichtlich einiger Aspekte betreibe die EZB eine durchaus brauchbare Politik: EUR-US$ Wechselkursentwicklung von 1,18 auf 1,36 sei akzeptabel, ebenso die Inflalionsrate von fast Null. Andererseits gäbe es mittlerweile Stimmen, die die optimale Inflationsrate eher bei 3 als bei 2% sähen. Aber dies sei ein reines Basteln an Symptomen gewesen, nicht an Ursachen. Seit 6 Jahren bereits fungierten Zentralbanken im Krisenmodus und intervenierten immer aufs neue. Dadurch resultiere Diskontinuität, es fehle die Möglichkeit alte Erfahrungsregeln auf die Zukunft zu übertragen. Gleichzeitig herrsche eine wesentlich grössere Volatilität als früher. Seit dem Ende der „New Economy“fielen die Konjunkturzyklen stärker als früher aus. Ihre Periodizität sei reduziert, eine Krise jage die andere. Zukunftsprognosen: Relativ optimistisch sei er für die nahe Zukunft. Die erfreuliche Entwicklung werde während des Rests von 2014 anhalten, hauptsächlich getrieben durch die US-Entwicklung (Wirtschaftswachstunm +3% real, zurück zum Trendwachstum, somit Importbedarf, Reindustrialisierung wegen wieder günstiger Energie). Auch von Deutschland gigne für Europa 2014 positive Impulse aus, aber die Arbeitslosigkeit in der EU-Peripherie gehe dank strukturellen Problemen nur langsam zurück. Die Eurozone könne nach wie vor zerfallen. Ein Austritt von Deutschland sei zwar ziemlich ausgeschlossen, dafür aber könnten Peripherieländer ausscheren. Bedauerlich wäre es wenn Grossbritannien der EU aus freien Stücken den Rücken kehre, doch gelte innerhalb der EU wohl eine Art Sezessionsrecht. 841165078 Seite 1 von 3 Æqui-£ibria Amerika verliere das Interesse an Europa, in Asien zeichneten sich neue innerasiatische Europa auslassende Achsen ab, etwa Russland-China. Europa müsse künfitg in einer multipolaren Welt existieren, in der gar ein Ende des Freihandel sowie der WTO und ein Ende der Globalisierung möglich erschienen. Dies habe dann ein Umlenken und Versiegen von Warenströmen sowie höhere Transaktionskosten zur Folge. Die 30 von einem wirtschaftliberalen Ansatz geprägten Jahre bis 2008 seien eher eine Ausnahme gewesen, das Pendel schwinge derzeit zum Dirigismus zurück. Insbesondere in Deutschland gäbe es ein allzu zu geringes Verständnis für Freihandel und Märkte Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für einen systemischen Kollaps nicht zu beziffern sei, man könne ihn mittelfristig als worst case Szenarium nicht ausschliessen. Bizarres von der Zinsfront: Die Finanzmärkte wie auch die Wechselkurse seien entkoppelt von den realen Märkten. Die künstlich tief gehaltenen „Markt“zinsen hätten falsche Signale gesetzt und resultierten in einem asset price bubble, der irgendwann einmal platzen könne. Man müsse es als ein Ende des Kapitalismus betrachten wenn Negativzinsen erhoben werden, dies drücke eine Bewertung der Zukunft mit einem Diskont im Vergleich zur Vergangenheit an. Institutionelle Anleger verspürten so den Zwang zu höheren Risiken um die versprochene Rendite noch halbwegs darstellen zu könnnen. Eine systematische Fehlallokation von Kapital sei die Folge. Schwellenländer hätten bis vor kurzem dank ihrer Dynamik externes Kapital zu guter Rendite absorbiert und so institutionellen Investoren eine lukrative Risikodiversifikation, nun aber fielen in Russland und China die Wachstumsraten und das politische Risiko steige. Auch in Brasilien und Thailand gäbe es neue politische Unsicherheiten, ebenso im arabischer Raum. Ein Investment ausserhalb der entwickelten Volkswirtschaften verspreche daher nun keine attraktive Diversifikation. Die EZB wolle nun die Kreditmärkte Südeuropas durch der Konjunkturankurbelung dienende Kreditprogramme manipulieren. Auch dies sei wieder ein dirigistischer Ansatz. Hauptnutzniesser der heruntermanipulierten Zinsen seien die Nationalstaaten. Die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen sei bei normalen Zinssätzen (etwa 5%) mittlerweile recht zweifelhaft. In D müssten eigentlich unter Verwendung des dem Staat zuwachsenden Zins-windfalls Schulden zurückgezahlt werden, stattdessen aber machten die Politiker unangebrachte Rentenkonzessionen. Zusätzlich zur Schilderung seiner Sicht der Weltwirtschaft warnte Straubhaar Finanzinstitute davor sich allzusehr auf standardisierte Ansätze zum risk management auf der Mikro-Ebene zu verlassen. Standardisierte Verfahren (Basel 3, Solvency II) , Aggregaten von Gesamtrisiken dass Verwendung ähnlicher Verfahren brächten zwar Transparenz und Vergleichbarkeit, andererseits aber schüfen sie eine pseudoSicherheit und verlitten die Marktteilnehmer ihren kritischen Verstand nicht zu bestätigen. Folgten alle Marktteilnehmer dem durch standardisierte Modelle hervorgebrachten Herdentrieb so führe derartiges gleichgeschaltetes Verhalten zu potenzierten aber unerkannten Risikoexponierungen auf Makro-Ebene. Die den Mikro-risk management zugrundeliegenden Annahmen und Modellierungen seien 841165078 Seite 2 von 3 Æqui-£ibria allzu willkürlich gewählt, es sei noch zu früh für derartige im Grunde planwirtschaftliche Ansätze. Parallel zum Betrieb standardisiert vorgegebener risk management Modelle müssten Finanzinstitute auch noch alternative Modelle im Auge zu behalten. Eine Delegierung von Verantwortung an die staatliche Aufsicht bzw auch noch an die Ratingagenturen sei nicht ausreichend. Olivier Thofern, CEO Aon Deutschland, sprach anschliessend von einer blossen „Supprimierung der Krisen-Symptome“, beseitigt worden seien sie nicht. Er pflichtete dem HWWI bei Finanzinstitute sollten sich nicht auf einen rein stochastischen risk management Ansatz kaprizieren, stattdessen sei bereits der alternative Ansatz der Szenario-Analysen im kommen. Dieser dürfe sich nicht auf das technische Geschäft beschränken sondern müsse auch Aktienmärkte und Zinsänderungen mit einbeziehen. Aon habe die makroökonomische Studie in Auftrag gegeben um den eigenen Kunden insbesondere der Bereiche Aon Hewitt ( Pensionsberatung & Asset Management) sowie Rückversicherung (Leitung Thofern) die Augen hinsichtlich der gegenwärtigen Instabilitäten zu öffnen. Aon Benfield Securities biete mittlerweile gar ein solche Gefahren berücksichtigendes Investment Managment an. 841165078 Seite 3 von 3