Beitrag Lange Version Dauer: ca. 02:30 Lachs und die Unternehmensverantwortung für seine Zucht und Produktion Gesprächspartnerin: Sintje Sander-Peuker, test-Redakteurin Anmoderation: Kaum hat die STIFTUNG WARENTEST ihr 40-jähriges Bestehen gebührend gefeiert, geht sie zur Tagesordnung über und will für ihre Verbraucher noch genauer wissen, wie Unternehmen ihre Verantwortung wahrnehmen. Im test-Heft vom Januar steht die Lachsproduktion im Mittelpunkt. Es wurde u. a. geprüft, was Anbieter und Hersteller für die Umwelt und ihre Beschäftigten tun. Das ist der Versuch, noch tiefer in die Arbeit der Unternehmen einzudringen, noch mehr Transparenz in die Produktion zu bringen, die sozialen und ökologischen Qualitäten zu ergründen und nicht nur das Resultat zu bewerten. Da ist es vorstellbar, dass in dieser oder jener Chefetage so manch einer nervös wird, ja dass gemauert wird. Sintje Sander-Peuker, test-Redakteurin: Gemauert ist vielleicht nicht das richtige Wort. Auf jeden Fall haben nicht alle gleich gut mitgearbeitet. Wir hatten sechs von zwanzig Anbietern und Herstellern, die nicht umfassend mit uns zusammenarbeiten wollten. Das waren Aldi Nord und Süd, Paulus, Lidl, Alfa Sea Food und der Natur-Feinkost-Vertrieb. Das Niveau der Zusammenarbeit war ganz unterschiedlich. Natürlich wird in einer globalisierten Welt die Herkunft des Produktes immer undurchsichtiger. Es ist Teil eines internationalen Geschäfts, zumal der Lachs ein Wanderer zwischen Süßwasser und Meer ist. Ein Beleg nur – Wildlachs, hat die STIFTUNG WARENTEST ermittelt, stammte aus Alaska, in China wurde er verarbeitet und in Deutschland schließlich verspeist. Wo beginnt wessen Verantwortung? Wir haben den Unternehmen umfassende Fragebögen geschickt, in denen sie Gelegenheit hatten, ihre Unternehmenspolitik transparent zu machen. Das ging von Fragen zum nachhaltigen Fischen, zur Aufzucht, zum Fischfutter, aber auch zu kurzen Transportwegen und den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Viele haben da gut mitgearbeitet und diese Fragebögen ausgefüllt, haben sogar eine Überprüfung von Inspektoren vor Ort zugelassen, und wir haben auch eine fingierte Kundenanfrage gestellt , weil wir wissen wollten, wie ernst die Unternehmen die Anliegen ihrer Kundschaft nehmen. Dabei war zwar aller Anfang schwer. Nur ungern ließen sich einige in die Karten sehen, doch da waren auch andere, die die neue, ungewöhnliche Art der Befragung durch die STIFTUNG WARENTEST klaglos mitmachten. Sintje Sander-Peuker: Es gab fünf Unternehmen im Test, die deutlich Initiative für Umwelt und Beschäftigte und auch die Tiere natürlich gezeigt haben. Das waren Bofrost, Costa, Deutsche See, Icelandic und Icewind. Die haben sehr, sehr gut mit uns zusammengearbeitet und engagieren sich gleichzeitig auch sozial und ökologisch. Ein Qualitätsurteil hat test nicht vergeben, aber Punkte, weil es sich um eine so genannte CSR-Untersuchung handelt und damit um ein Pilotprojekt. Der Verbraucher muss selbst entscheiden, ob diese Kriterien für ihn wichtig sind. CSR steht übrigens für Corporate Social Responsibility, also die sozial-ethische Unternehmensverantwortung. Wer aber war denn nun der schmackhafteste unter den Edelfischen. Das hat die STIFTUNG wie gewöhnlich bewertet, Frau Sander-Peuker. Der beste Zuchtlachs kam von Eismann. Der hat ”sehr gut” abgeschnitten, hat also sehr gut geschmeckt und war auch in der Schadstoffbelastung ganz gering betroffen. Er kostet 22,80 Euro pro Kilogramm inklusive Lieferservice. Erstaunlicherweise hat der Pazifische Wildlachs schlechter abgeschnitten als der Zuchtlachs. Abmoderation: Sämtliche Qualitätsurteile zum untersuchten Lachs, dazu viele Informationen rund um diesen leckeren Fisch finden Sie samt der CSR-Untersuchung in der aktuellen Ausgabe von test.-