Methoden zur spielerischen Vermittlung des Klimawandels Von Raffaele Castorina Am 15. Februar 2013 fand die Veranstaltung „Methoden zur spielerischen Vermittlung des Klimawandels“ im Allerweltshaus Köln statt. Der Vortrag wurde von Thomas Rahne gehalten. Thomas Rahne ist Diplom-Geograf und hat an der Humboldt-Universität zu Berlin Geografie (Spezialisierung: Klimatologie) und außerdem an der Freien Universität Berlin Meteorologie studiert. Seit Mai 2012 ist er als Bildungsreferent für Klima, Klimaschutz und Klimapolitik für die Bochumer Firma Geoscopia Umweltbildung GbR aktiv, einem Unternehmen für Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Diese Veranstaltung wurde in Kooperation mit der GERMANWATCH e.V. gehalten. GERMANWATCH e.V., eine unabhängige Entwicklungs- und Umweltorganisation, nimmt es sich vor allem zum Ziel, Verantwortungsübernahme für Klimaschutz und Anpassung, Ernährungssicherung durch faire Regeln im Welthandel, verbindliche Regeln für Unternehmen und ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit der Finanzmärkte zu erreichen und zu vermitteln. Im Mittelpunkt unseres Vortrages stand vor allem der durch den Menschen verursachte Klimawandel und seine Folgen: Die Erde wird immer wärmer, Gletscher schmelzen, Permafrostböden tauen auf, der Meeresspiegel steigt an und Extremwetterereignisse werden häufiger oder verstärkt. Obwohl die reichen Industriestaaten durch ihren verschwenderischen Lebensstil und derzeit die Schwellenländer durch ihre sehr dynamische Entwicklung für diesen Wandel verantwortlich sind, werden die Konsequenzen meist durch Bewohner des globalen Südens wahrgenommen. So plädiert Thomas Rahne für eine große Transformation der Energieerzeugung- sowie Verwendung, auf dessen Basis ein post-fossiles Wirtschaftsmodell mit einer gerechten Chancenverteilung errichtet werden soll. Thomas Rahnes vertiefte sich während seines Vortrags vornehmlich auf drei Punkte. Ersten wurden grundlegende Begriffe wie Wetter und Klima erläutert, zweitens die Auswirkungen des Klimawandels global als auch regional veranschaulicht und drittens Handlungsmöglichkeiten gemeinsam erarbeitet. Natürlicher Treibhauseffekt vs. Zusätzlicher Treibhauseffekt Was ist überhaupt Klima? Anhand von Temperaturkarten und dem Verlauf bzw. der Veränderung der Temperatur auf der zeitlichen Skala vermittelt Rahne spielerisch die Bedeutung relevanter Begriffe. Begonnen wird mit der Unterscheidung von Wetter und Klima. Wetter ist eine Momentaufnahme und gilt nur zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Es ist kurzfristig und kann sich schnell ändern. Klima wird als „durchschnittliches Wetter“ definiert (Veränderungen der Durchschnittswerte von einem Zeitraum von mind. 30 Jahren). Klima ändert sich also im Gegensatz zum Wetter nur langsam. Rahne konzentriert sich nun vor allem auf die verschiedenen Schichten der Atmosphäre. Eben genau dort, wo der Treibhauseffekt aktiv ist: Sonnenstrahlen treffen auf die Erde und werden teilweise in Wär- mestrahlung umgewandelt. Ca. die Hälfte dieser Wärmestrahlung verbleibt wegen der Treibhausgase in unserer Atmosphäre. Dieses Phänomen wird als der natürliche Treibhauseffekt bezeichnet und sorgt dafür, dass auf der Erde eine Durchschnittstemperatur von ca. 15 °C herrscht. Wenn diese Treibhausgase nicht vorhanden wären, dann würde die Durchschnittstemperatur auf der Erde ca. -18 °C betragen, was die Entstehung von Leben in erheblichem Maße beeinträchtigt hätte. Hieraus wird offensichtlich, dass der natürliche Treibhauseffekt notwendig für unsere Existenz ist. Aber wann spricht man nun vom zusätzlichen Treibhauseffekt? Was ist passiert, dass wir mit dem Treibhauseffekt meist negative Gedanken assoziieren? Die Antwort ist der Faktor Mensch! Der Mensch mit seinem extravaganten Lebensstil setzt mehr und mehr Treibhausgase frei. Die Folge dessen ist, dass die langwellige Wärmestrahlung länger in der Atmosphäre verbleibt, was ein Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde zur Folge ht. Der zusätzliche Treibhauseffekt wird zu ca. 60 % durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, 20 % durch den Ausstoß von Methan durch Viehhaltung und Reisanbau, 6 % durch die Emission von Lachgas bei der Stickstoffdüngerproduktion und dessen Einsatz und 14 % durch sonstige Treibhausgase verursacht. Der Klimawandel bzw. natürliche Schwankungen unseres Ökosystems existieren seit Anbeginn der Erde. Auf natürliche Art und Weise werden diese vor allem durch drei Faktoren erzeugt. Erstens beeinflussen die Form der Erdumlaufbahn (also ob fast kreisförmig oder elliptisch), zweitens die Nei- gung der Erdachse und drittens das Phänomen, dass sich die Ausrichtung der Erdachse wie bei einem trudelnden Kreisel ändert. Durch den Menschen wurden in geologisch sehr, sehr kurzer Zeit, nämlich seit Beginn der Industrialisierung, große Mengen Treibhausgase durch die Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt. Die Gefahr besteht nicht im Klimawandel, sondern in besonderer Weise in der raschen Geschwindigkeit, mit der Veränderungen stattfinden. Bei langsamen Veränderungen können sich Flora und Fauna anpassen, kaum jedoch bei der gegenwärtigen Geschwindigkeit. Um dies zu verdeutlichen, präsentierte Rahne, dass die Durchschnittstemperatur der Erde von 1850 bis 2000 um 0,8° C gestiegen ist. Selbst ein sofortiger Stopp aller CO2-Ausstöße würde bis 2050 einen weiteren Anstieg der Durchschnittstemperatur um 0,7° C nicht verhindern können. Zusätzlich steigen die globalen Emissionen derzeit weiterhin stark an. Unter diesen Gesichtspunkten scheint die Vorgabe der Weltgemeinschaft das 2-Grad Limit einzuhalten, also den globalen Klimawandel auf unter 2° durchschnittlicher globaler Erwärmung zu begrenzen, höchst unrealistisch. Fallbeispiel Regenwald Rahne stellt während seiner Präsentation mehrere regionale Fallbeispiele vor. Begonnen wurde mit Bolivien, wo eine extreme Abholzung des Regenwaldes betrieben wird, obwohl dieser in mehrfacher Weise für den Menschen überlebenswichtig ist. Auf der einen Seite betreibt der Regenwald Fotosynthese, d.h., dass die Bäume CO2 aufnehmen und es in Sauerstoff umwandeln. Je weniger Bäume aber existieren, desto weniger CO2 kann abgebaut werden bzw. desto mehr CO2 befindet sich in der Atmosphäre. Auf der anderen Seite fungiert der Regenwald als lokaler Regenmacher und globaler Kühlschrank. Durch die Massenabholzung der Bäume steigt jedoch die Temperatur und zunehmende Trockenheit entsteht. Zusätzlich kritisiert Rahne den Verwendungszweck dieses Abholzen oder einfacher formuliert, wofür die abgeholzte Fläche benutzt wird. Nachdem die Wälder gerodet wurden, werden auf deren Böden meist Monokulturen, vor allem Sojabohnen, angebaut. Sojabohnen werden vielfach verwendet, unter anderem als kostengünstiges Tierfutter und Biosprit. Im Umkehrschluss formuliert Rahne also, dass der Fleischkonsum der Industrieländer zur Abholzung des Regenwaldes führt, um Anbauflächen für die Sojaproduktion zu gewährleisten. Zusätzlich ist diese Methode wenig nachhaltig, da die gerodeten Flächen nur zeitlich begrenzt nutzbar sind und alle 2-3 Jahre neue Rodung betrieben wird. Wenn die gerodeten Flächen nicht als Monokulturen dienen, dann werden sie meist als Weideland für Rinder verwendet. Wenn man dabei bedenkt, dass eine Kuh durchschnittlich 300 Liter Methan pro Tag produziert, wird klar, dass hier eine riesige Menge an Methan ausgestoßen wird und zum zusätzlichen Treibhauseffekt beiträgt. Die riesige Nachfrage nach Rindfleisch, vor allem in den Industrienationen plus die stark ansteigende Nachfrage in den Schwellenländern sowie die Verwendung von Soja als günstiges Tierfutter führen zu einem „klimatischen Teufelskreis“. Aus diesen Gründen appelliert Rahne stark für einen geringeren Konsum von Fleisch. Im globalen Vergleich wird deutlich, dass vor allem reiche Nationen wie die USA mit einem jährlichen ProKopf-Konsum von 100 – 120 kg Fleisch arme Nationen Afrikas mit einem durchschnittlichen Jahreskonsum von 4 – 25 kg Fleisch pro Person überragen. Das zweite Fallbeispiel bezieht sich regional auf Malaysia und thematisiert weiterhin die extreme Abholzung des Regenwaldes. Anders als in Bolivien dient die gerodete Fläche hier meist der Pflanzung von Ölpalmenplantagen. Das gewonnen Palmöl ist auf dem internationalen Markt sehr günstig und in vielen Nahrungs- und Kosmetikprodukten der westlichen Welt enthalten. Ähnlich wie in Bolivien können die Plantagen den Regenwald nicht ersetzen und bauen CO2 in viel geringerem Maße ab. Obwohl Palmöl problemlos durch andere umweltschonender herzustellende Öle ersetzt werden könnte, sieht Rahne die Konsumgesellschaft der reichen Nationen mit ihrem Ziel, so billig wie möglich einkaufen zu können, als den Hauptgrund für das Fortbestehen der Plantagen. Fallbeispiel: Almeria, Iberische Halbinsel Wenn wir meist in den Supermärkten Obst und Gemüse aus Spanien kaufen, kommt es mit großer Wahrscheinlichkeit aus Almeria. Almeria ist sozusagen die „Gewächshauptstadt“ Europas. Das Bild soll das Ausmaß dieser Gewächshäuser verdeutlichen. Aber woher kommt eigentlich das Wasser, dass zu dieser gigantischen Bewässerung benötigt wird? In den meisten Fällen entstand der Zugang durch illegale Grundwasserbohrungen, mit der drastischen Konsequenz, dass der Grundwasserspiegel rasant gesunken ist. Zu diesem umweltfeindlichen Anbau kommt aber noch der Transport des Obstes und Gemüses durch LKW's in die Verbraucherländer hinzu, was den CO2-Ausstoß wieder ansteigen lässt. Auch hier appelliert Rahne wieder an das Publikum. Ökologisch sinnvoll ist es, Obst und Gemüse gemäß seiner Saisonalität und vor allem aus regionalen Anbaugebieten zu kaufen. Diese senkt nämlich den CO2-Ausstoß drastisch. Neben der umweltfeindlichen Produktion in Almeria finden hier auch große Menschenrechtsverletzungen statt. In den Gewächshäusern arbeiten meist illegale Einwanderer aus Afrika in sklavenähnlichen Zuständen. Sie wohnen in slumähnlichen Häusern, sind den Giften der Pestizide oft schutzlos ausgeliefert, besitzen aufgrund ihrer illegalen Einwanderung keine Rechte etc. Fallbeispiel Arktis/Antarktis Wie den meisten sicherlich bekannt ist, befindet sich unter der 3 km dicken Eisschicht der Antarktis eine Landfläche, während das Eis der Arktis im Wasser schwimmt. Im Gegensatz zur Eisschmelze in der Antarktis steigt der Meeresspiegel durch das Schmelzen der Arktis nicht an. Das Arktiseis verdrängt genau so viel Wasser wie das Arktiseis selbst wiegt. Schmilzt das Meereis, befindet sich dann anstelle des Eises das Schmelzwasser im Meer, was die Höhe des Meeresspiegels nicht ändert. Bei Abschmelzen der Antarktiseismasse hingegen steigt der globale Meeresspiegel, weil sich darunter eine Landfläche befindet und das Schmelzwasser ins Meer fließt. In der heutigen Zeit sind bereits große Bereiche der Arktis abgetaut, was eine Kettenreaktion zur Folge hat. Durch weniger vorhandene Eisfläche werden die Sonnenstrahlen weniger stark reflektiert. Diese werden teilweise vom Wasser absorbiert und erhöhen, die lokale Temperatur. Rahne prognostiziert, dass die Temperatur in Deutschland bis 2030 um ca. 1° C ansteigen wird, in der Arktis um ca. 6° C. Für das Jahr 2090 wird eine Temperatursteigerung von 2 – 3° C in Deutschland und bis zu 8°C in der Arktis prognostiziert. Würde dies eintreten, wäre kein Eis mehr in der Arktis vorhanden. Auch hier lässt sich die Dynamik des Teufelskreises wieder beobachten, da beim Auftauen von Permafrostböden (Dauerfrostböden) CO2 und Methan, welches teilweise über Jahrtausende durch das Eis eingeschlossen war, in die Atmosphäre freigesetzt werden. Beispielsweise in Grönland existiert eine 3 km dicke Eisschicht. Falls diese Eisschicht komplett schmelzen würde, prognostiziert Rahne, dass der Meeresspiegel um 7 m ansteigen würde. Allerdings würde sich so ein Prozess über Tausende Jahre hinziehen. Seit ca. 130 Jahren ist der Meeresspiegel bereits um 21 cm gestiegen. Für das Ende dieses Jahrhunderts wird ein Meeresspiegelanstieg von 0,5 – 1,6 m prognostiziert. Mit der zusätzlichen Folge, dass die Meere bei zunehmender Erwärmung weniger CO2 aufnehmen können, dies also zur weiteren Erwärmung der Atmosphäre beiträgt. Und ich? - Handlungsmöglichkeiten Wie aus dem Titel der Veranstaltung bereits klar wird, geht es Thomas Rahne vor allem darum, motivierende Aufklärung zum Klimawandel zu leisten. Drei zentrale Bausteine um das Engagement und Interesse der Gesellschaft zu steigern liegen in der Vermittlung der Klimawissenschaften und der Klimapolitik, den Hintergründen von Klimagerechtigkeit und dem Leben in der "EinenWelt“ sowie dem Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten: Die Verursacher des zusätzlichen Treibhauseffektes waren vor allem die Industrienationen, welche ihren Reichtum durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe erlangt haben. Aber gerade die Bewohner der ärmsten Länder der Welt sind diejenigen, welche am meisten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind und zunehmend sein werden. Ihnen wird der Zugang u.a. zu Nahrung und Wasser noch stärker erschwert als bisher und sie sind es, die verstärkt den Temperaturanstieg und den Anstieg des Meeresspiegels erleben werden. Nötig sind Gelder für präventive Maßnahmen und für Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Hier kritisiert Rahne unserer Konsumgesellschaft mit dem Ziel, alle Güter so günstig wie möglich zu erwerben, was der Grund für billige und meist umweltfeindliche Produktionen darstellt. Rahne betont aber auch, dass ein Großteil der derzeitigen Treibhausgasemissionen durch Schwellen- und Entwicklungsländer verursacht wird. Hier müssen gemeinsam Lösungen gefunden werden. Oft sind es nur kleine Beträge, die eine viel umweltfreundlichere Produktionsart entstehen lassen. Die Industrienationen investieren, so Rahne, zu wenig in Recycling und bevorzugen lieber die Produktion neuer Gegenstände mit dem Abbau weiterer Ressourcen. Genau dieses „Wegwerfen“ und die dadurch geförderte Herstellung neuer Güter stellt eine Verschwendung vor allem der Energie dar, weil Recycling deutlich energiesparender ist als beispielsweise der Abbau neuer Ressourcen. Die Herausforderungen der Klimapolitik des 21. Jahrhunderts liegen vor allem darin, das „Unbewältigbare“ zu vermeiden und das „Unvermeidbare“ zu bewältigen. Einerseits soll der globale Ausstoß von CO2 bis zum Jahre 2050 um 80 % - 95 % reduziert werden. Andererseits soll der Peak, also der Höchststand der Emissionen, zwischen 2013 und 2017 erreicht werden. Weiterhin sind auch die Schwellen- und Entwicklungsländer bei der Entwicklung emissionsfreier Wirtschaftsmodelle zu unterstützen, die zur Stabilisierung und langsamen Reduktion ihrer Emissionen führen. Dies kann nur gelingen, wenn die Industrieländer, vor allem Deutschland mit der unter starker internationaler Beobachtung stehenden Energiewende beispielhaft vorangehen. Andererseits sollen Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützt werden. Hierfür sieht die internationale Gemeinschaft ab 2020 jährlich 100 Mrd. Dollar für nötig an. Das heißt, innovative, bindende Finanzinstrumente (z.B. Erlöse des Emissionshandels oder der Finanztransaktionssteuer) müssen für die Anpassung entwickelt und genutzt werden. Die Abmilderung des Klimawandels oder anders ausgedrückt die „Große Transformation“ oder der „Green New Deal“ sollen zu einem postfossilen Wohlstandsmodell führen. Dieses Modell soll vor allem auf drei Eigenschaften basieren. Erstens sollen dieselben Dienstleistungen mit weniger Energie- und Ressourcenaufwand betrieben werden (Effizienz). Zweitens kann Suffizienz im Sinne einer Selbstbegrenzung, Konsumverzicht oder sogar Askese entwickelt werden. Drittens soll ein Übergang zu naturverträglichen Technologien, die die Stoffe und die Leistungen der Ökosysteme nutzen ohne sie zu zerstören, voran getrieben werden (Konsistenz). Diese „Große Transformation“ erfordert Qualifikationen und Partizipation, das heißt, dass unter anderem der Netzausbau für Erneuerbare Energien vorangetrieben werden und die Gesellschaft um die politischen Entscheidungsprozesse und ihre Mitgestaltungsmöglichkeiten wissen muss. Wichtig hierbei ist politische Bildung. Diese Bildungsarbeit bringt viele neue Herausforderungen mit sich. So ist es sinnvoll, nach Rahne, zeitig zu handeln, weil der Klimawandel bereits weit fortgeschritten ist. Da der Klimawandel per definitionem kaum vom Menschen wahrnehmbar ist, muss darauf aufmerksam gemacht werden. Da das Klima sich global verändert, sind auch globale Lösungen notwendig, wobei hier darauf zu achten ist, dass es auf dem Weg zur Transformation in eine postfossile Gesellschaft viele Möglichkeiten und Lösungswege gibt. Nicht nur Bewährtes soll weiter gegeben, sondern Raum und Bereitschaft für Innovationen jeglicher Art sollen geschaffen werden. Rahne gibt aber nicht nur Vorschläge zur Mobilisierung der Gesellschaft, sondern stellt auch individuelle Handlungsmöglichkeiten vor. Neben den bereits erwähnten Appellen zu weniger Konsum von Fleisch und dem Erwerb regionaler Lebensmittel, um den CO2-Ausstoß zu verringern, stellt Rahne fünf Schritte vor: Erstens plädiert er für den Wechsel zu einem Ökostromanbieter. Zweitens kann ein zukunftsfähiges Mobilitätsverhalten entwickelt werden, indem unter anderem Flüge vermieden, oder falls unbedingt nötig, kompensiert werden. Drittens ist es sinnvoll, den Konsum und die Ernährung kritisch zu hinterfragen, beispielsweise langlebige Produkte kaufen oder weniger Fleisch- und Milchprodukte verzehren. Viertens ist es möglich, die Wohnung umweltfreundlich zu sanieren, die Raumtemperaturen zu senken, Strom- sowie Warmwasser einzusparen. Fünftens kann in zukunftsfähige Geldanlagen, in Erneuerbare Energien, investiert werden.