Soziologie in der Heilpädagogik - Humanwissenschaftliche Fakultät

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Universität zu Köln
Humanwissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl für Soziologie in der Heilpädagogik,
Sozialpolitik und Sozialmanagement
Kommentiertes
Vorlesungsverzeichnis
Soziologie in der
Heilpädagogik
Wintersemester 2007/2008
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Grundsätzliches
Zum Selbstverständnis des Fachs „Soziologie in der Heilpädagogik“:
In dem von Hans Joas herausgegebenen „Lehrbuch der Soziologie“ wird die Wissenschaft von der Gesellschaft so definiert:
„Die Soziologie untersucht die Arten und Weisen, wie das menschliche Leben sozial organisiert wird. Sie bedient sich dabei empirischer Forschungsmethoden und
Theorien, um das soziale Leben in einem breiten Spektrum von Situationen zu untersuchen. Sie möchte intime Beziehungen wie Elternschaft oder Freundschaft,
umfassende globale Netzwerke und alles, was ‚dazwischen liegt’, verstehen. Sie
interessiert sich für die vielfältigen Beziehungen zwischen den Menschen.“ (Joas
2007, 14)
Innerhalb der Fachsystematik der Soziologie ist die „Soziologie in der Heilpädagogik“
(entspricht dem Fach „Soziologie der Behinderten“) eine so genannte „spezielle Soziologie“. Ihr Gegenstand ist „Behinderung“ bzw. die „Lebenssituation behinderter
Menschen“.
Dieser gesellschaftliche Teilbereich wird mit den Theorien und Methoden der Allgemeinen Soziologie untersucht. Dabei geht es einerseits um die Wirkung der Gesellschaft oder von gesellschaftlichen Teilbereichen auf die Lebensbedingungen behinderter Menschen, andererseits wird auch untersucht, welche Wirkung die soziale Kategorie „Behinderung“ auf die Gesellschaft hat. Entsprechend beschreibt Günther
Cloerkes (2007, 3) die Fachdisziplin so:
„’Soziologie der Behinderten’ ist die Wissenschaft vom Zusammenleben der
Menschen. Ihr spezieller Forschungsgegenstand ist die soziale Wirklichkeit
von Menschen mit Behinderungen.“
Üblicherweise wird „Behinderung“ vor allem als soziales Problem angesehen. Tatsächlich ist die Lebenswirklichkeit von behinderten Menschen geprägt von Institutionalisierung und sozialpolitischen Regelungen. Aus diesem Grund umfasst der Lehrstuhl auch das Fachgebiet „Sozialpolitik für behinderte Menschen“. Alle Angebote in
diesem Fachgebiet sind anrechenbar für „Soziologie der Behinderten“ bzw. „Soziologie in der Heilpädagogik“.
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Inhaltsverzeichnis:
Adressen/Sprechstunden
Seite 4
Informationen zum Studium der Soziologie in der Heilpädagogik
Seite 5
„Soziologie der Behinderten“
als Fach im Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft
Seite 5
„Soziologie der Behinderten“ als Anteilsdisziplin im Studium des Lehramts
Sonderpädagogik nach der alten Lehramtsprüfungsordnung
Seite 7
„Soziologie in der Heilpädagogik“ im Studium des Lehramts Sonderpädagogik
nach der neuen Lehramtsprüfungsordnung
Seite 8
„Disability Studies“ als Schwerpunktmodul im Studium des Lehramtes Sonderpädagogik
Seite 9
Lehrveranstaltungen
Seite 11
Redaktionsschluss 15.09.07 Alle sich nach diesem Termin ergebenen
Änderungen / Ergänzungen finden Sie am „Schwarzen Brett“ und im Internet.
Impressum
Herausgeberin: Universität zu Köln
Lehrstuhl für Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik
und Sozialmanagement
Prof. Dr. Anne Waldschmidt
Frangenheimstr.4 / 50931 Köln
Auflage:
Internet
Erscheinungsdatum: 15.09.07
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Adressen / Sprechstunden
des Lehrstuhls für Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozialmanagement
Postanschrift:
Universität zu Köln
Humanwissenschaftliche Fakultät
Department Heilpädagogik und Rehabilitation
Soziologie in der Heilpädagogik,
Sozialpolitik und Sozialmanagement
z. Hd. ...
Frangenheimstr. 4
50931 Köln
Postfach:
Im Erdgeschoß zwischen den Räumen 05 und 06 (Departmentleitung)
Schwarzes Brett:
neben den Räumen 118 und 118a, 1. Stock,,
Frangenheimstr. 4
Homepages:
http://www.hrf.uni-koeln.de/de/sozbeh/
http://idis.uni-koeln.de
Email:
[email protected]
Mitarbeiterinnen
Sprechstunde
Ort
Telefon
Prof. Dr. Anne Waldschmidt
Mo. 15.00 – 16.00 Uhr
R 118a
470 – 68 90
Arne Müller, wiss. Mitarbeiter
Do. 12.00 – 13.00 Uhr
R 118
470 – 68 91
Helga Pflüger, Sekretariat
Mi. 10.00 – 11.00 Uhr
R 118
470 – 68 91
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Informationen zum
Studium der Soziologie in der Heilpädagogik
„Soziologie der Behinderten“ als Fach
im Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft
gemäß Diplomprüfungsordnung (DPO) von 1998/1999 und Studienordnung vom 25.
Februar 2000 für den Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft.
Im Rahmen des Diplomstudiengangs Erziehungswissenschaft gehört die (allgemeine
und spezielle) Soziologie neben der Psychologie zu den Grundlagenfächern. Sie wird
im Wechsel mit der Psychologie im Grund- und Hauptstudium (mit einem Umfang
von 6 bzw. 10 SWS) studiert.
Während des Studiums muss ein Leistungsnachweis in Soziologie erbracht werden.
Die Studierenden können wählen, ob sie diesen Leistungsnachweis entweder im
Grundstudium oder im Hauptstudium erbringen.
Der Leistungsnachweis in Soziologie im Grundstudium ist nur in allgemeiner Soziologie möglich. Entsprechend ist die allgemeine Soziologie Prüfungsfach in der DiplomVorprüfung.
Wird der Leistungsnachweis in Soziologie im Hauptstudium erbracht, so gilt für die
Studierenden des Schwerpunkts Rehabilitationspädagogik, dass sie diesen Leistungsnachweis in dem Gebiet „Soziologie der Behinderten“ erwerben müssen. Entsprechend kann die spezielle „Soziologie der Behinderten“ auch als Prüfungsfach in
der Diplomprüfung gewählt werden. Die geforderte mündliche Prüfung hat einen Umfang von 40 Minuten.
Im folgenden werden nur Hinweise zur speziellen Soziologie in der Heilpädagogik
gegeben. Informationen zur allgemeinen Soziologie sind an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät zu erhalten.
Grundstudium:
Gemäß der Diplomprüfungsordnung muss der Leistungsnachweis in Soziologie im
Grundstudium aus einem der drei Gebiete stammen:
• Grundlagen der Soziologie
• Erziehung und Sozialisation
• Bereiche der Soziologie
Die „Soziologie der Behinderten“ gehört nicht zu diesen Gebieten; deshalb ist weder
ein Scheinerwerb noch die mündliche Prüfung im Grundstudium möglich.
Allerdings kann das Lehrangebot des Fachs „Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozialmanagement“ von Studierenden des Grundstudiums besucht werden, um Belegnachweise zu erhalten. Die Lehrveranstaltungen sind im Grundstudium anrechenbar für die Spezielle Erziehungswissenschaft und das Wahlfach.
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Hauptstudium:
Im Hauptstudium kann der Leistungsnachweis in Soziologie aus einem der vier Gebiete stammen:
• Grundlagen der Soziologie
• Erziehung und Sozialisation
• Bereiche der Soziologie
• Soziologie der Behinderten
An dieser Stelle wird die spezielle „Soziologie der Behinderten“ direkt genannt. Dies
hat folgenden Grund:
Studierende des Studienschwerpunkts Rehabilitationspädagogik müssen den
Leistungsnachweis in dieser Soziologie erwerben.
Leistungsnachweis:
Der Leistungsnachweis für die Soziologie in der Heilpädagogik (lt. Prüfungsordnung
„Soziologie der Behinderten“) im Diplomstudiengang besteht aus zwei Teilleistungsnachweisen.
Teilleistungsnachweise können in den Seminaren erworben werden, die für Diplomstudierende ausgeschrieben sind.
Voraussetzung für einen Teilleistungsschein ist die Präsentation eines Referats im
Seminar plus schriftlicher Ausarbeitung. Zu den Anforderungen informieren Sie sich
bitte unter „Hinweise zum studienbegleitenden Leistungsnachweis im Fach ‚Soziologie der Behinderten’“ oder am Schwarzen Brett des Lehrstuhls (R. 118, HPF).
Die Teilleistungsnachweise (Diplom) sind als rote Scheine im DINA 5-Format kenntlich gemacht. Bei Vorlage einer Bescheinigung über das abgeleistete Grundstudium
und der beiden Teilleistungsscheine werden diese mit dem zusammenfassenden
Leistungsnachweis in das Sekretariat (R. 118, HPF) eingereicht. Nach Unterschrift
durch Frau Prof. Dr. Waldschmidt werden sie in den vor der Tür befindlichen Karteikasten für die Abholung ausgelegt.
Empfohlen wird allen Diplomstudierenden, die den Leistungsnachweis in der speziellen Soziologie erwerben wollen, die Teilnahme an einer Lehrveranstaltung zu den
Grundlagen der Soziologie in der Heilpädagogik bzw. Sozialpolitik für behinderte
Menschen. Dies gilt insbesondere für Studierende des Schwerpunkts Rehabilitationspädagogik, für die der Leistungsnachweis „Soziologie der Behinderten“ im Hauptstudium verpflichtend ist.
Mündliche Prüfung im Fach „Soziologie der Behinderten“:
In der Regel ist Voraussetzung für die mündliche Diplomprüfung der erfolgreiche
Seminarbesuch im Fach Soziologie in der Heilpädagogik, der mit dem Leistungsnachweis dokumentiert wird.
Die mündliche Prüfung hat eine Dauer von 40 Minuten.
Die Prüfungsanmeldung findet in der Sprechstunde von Frau Prof. Dr. Waldschmidt
statt. Für die Prüfungsvorbereitung lesen Sie bitte die „Hinweise zur Prüfung im
Fach ‚Soziologie der Behinderten’“. Im Lesesaal der Heilpädagogischen Fakultät
steht ein „Prüfungsordner“ zur Verfügung, der u.a. Informationen zu den Prüfungs-6-
themen (mit Literatur) enthält. Wenn Sie im Fach „Soziologie der Behinderten“ geprüft werden möchten, nutzen Sie bitte diesen Ordner zur ersten Orientierung. Informationen zur Prüfung finden Sie auch am Schwarzen Brett des Lehrstuhls.
© Prof. Dr. Anne Waldschmidt, 03.08.2005
„Soziologie der Behinderten“ als Anteilsdisziplin im Studium
des Lehramts Sonderpädagogik nach der alten Lehramtsprüfungsordnung
Auch im Studium des Lehramts Sonderpädagogik nach der alten Lehramtsprüfungsordnung (gültig bis August 2003) ist die Soziologie in der Heilpädagogik (lt. Prüfungsordnung: „Soziologie der Behinderten“) vertreten. Sie ist zusammen mit der Sozialpädagogik eine Anteilsdisziplin im Rahmen der ersten Fachrichtung:
A1
B1
B2
B3
Allgemeine Heilpädagogik
Medizin/Psychiatrie
Heilpädagogische Psychologie
Sozialpädagogik / Soziologie der Behinderten
Je nach erster Fachrichtung sind die Stundenanteile der Anteilsdisziplinen unterschiedlich gewichtet.
Prinzipiell kann auch in der Anteilsdisziplin „Soziologie der Behinderten“ die schriftliche Hausarbeit für das 1. Staatsexamen angefertigt werden.
Je nach Seminarleistungen und Leistungsnachweisen sind die Anteilsdisziplinen
auch an der Abschlussprüfung in der ersten Fachrichtung beteiligt,
• mit einer Klausur oder
• einem Prüfungsanteil (20 Min.) in der mündlichen Prüfung.
Detaillierte Information hierzu können Sie bei den VertreterInnen der einzelnen Fachrichtungen erhalten oder über die Studienordnungen Ihrer Fachrichtung, hierfür wenden Sie sich bitte an die Studienberatung.
Leistungsnachweis:
Wird die Soziologie in der Heilpädagogik als Anteilsdisziplin studiert, existieren für
den zu erbringenden Leistungsnachweis folgende Anforderungen:
Der Leistungsnachweis in B 3 (Soziologie der Behinderten) für das Lehramt besteht
aus zwei Teilleistungsnachweisen. Teilleistungsnachweise können in den Soziologie-Seminaren erworben werden, die für Lehramtsstudierende ausgeschrieben sind.
Voraussetzung für einen Teilleistungsschein ist die Präsentation eines Referats plus
schriftlicher Ausarbeitung. Zu den Anforderungen informieren Sie sich bitte am
Schwarzen Brett des Lehrstuhls (R. 118, HPF). Eine Mischung von Teilleistungsnachweisen aus der Soziologie und der Sozialpädagogik ist nicht möglich.
Die Teilleistungsnachweise (Lehramt) für „Soziologie der Behinderten“ sind als blaue
Scheine im DINA 5-Format kenntlich gemacht. Bei Vorlage einer Bescheinigung über
das abgeleistete Grundstudium und der beiden Teilleistungsscheine werden diese
mit dem zusammenfassenden Leistungsnachweis in das Sekretariat (R. 118, HPF)
eingereicht. Nach Unterschrift durch Frau Prof. Dr. Waldschmidt werden sie in den
vor der Tür befindlichen Karteikasten für die Abholung ausgelegt.
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Empfohlen wird allen Lehramtsstudierenden, die die Anteilsdisziplin B 3 studieren
und den Leistungsnachweis in „Soziologie der Behinderten“ erwerben wollen, die
Teilnahme an einer Lehrveranstaltung zu den Grundlagen der Soziologie in der Heilpädagogik bzw. Sozialpolitik für behinderte Menschen.
Prüfung im Fach „Soziologie der Behinderten“:
In der Regel ist Voraussetzung für die B 3-Prüfung im Lehramt der erfolgreiche Seminarbesuch im Fach Soziologie in der Heilpädagogik, der mit dem Leistungsnachweis dokumentiert wird. Die mündliche Prüfung hat eine Dauer von 20 Minuten.
Die Prüfungsanmeldung findet in der Sprechstunde von Frau Prof. Dr. Waldschmidt
statt. Für die Prüfungsvorbereitung steht im Lesesaal der Heilpädagogischen Fakultät
ein „Prüfungsordner“ zur Verfügung, der u.a. Informationen zu den Prüfungsthemen
(mit Literatur) enthält. Wenn Sie im Fach „Soziologie der Behinderten“ geprüft werden möchten, nutzen Sie bitte diesen Ordner zur ersten Orientierung. Außerdem finden Sie Informationen zur Prüfung am Schwarzen Brett des Lehrstuhls.
© Prof. Dr. Anne Waldschmidt, 15.02.2007
„Soziologie in der Heilpädagogik“ im Studium des Lehramts
Sonderpädagogik nach der neuen Lehramtsprüfungsordnung
Auch im Studium des Lehramts Sonderpädagogik nach der neuen Lehramtsprüfungsordnung (gültig seit 1. September 2003) ist die Soziologie in der Heilpädagogik
vertreten. In dem modularisierten Studiengang ist sie eine Bezugswissenschaft und
in das Makromodul “Basiskompetenzen“ eingeordnet. Lehrveranstaltungen, die soziologisches Grundlagenwissen vermitteln, werden im Grundstudium als Wahlpflichtangebote neben Sozialpsychologie und Sozialpädagogik in dem Modul BK 3 „Kommunikation, Interaktion und Partizipation“ (Baustein 1) angeboten.
In den Lehrveranstaltungen können zwei bis vier Credits in der Form von studienbegleitenden Leistungsnachweisen erworben werden.
Daneben bietet der Lehrstuhl in SDK 4 auch ein fachrichtungsübergreifendes
Schwerpunktmodul an. Es hat die „Disability Studies“ zum Thema und umfasst drei
inhaltlich aufeinander bezogene Lehrveranstaltungen. Das Schwerpunktmodul beginnt jeweils im Wintersemester und kann in zwei oder drei Semestern absolviert
werden (vgl. die Information „Disability Studies als Schwerpunktmodul im Studium
des Lehramts Sonderpädagogik“).
© Prof. Dr. Anne Waldschmidt, 15.02.2007
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„Disability Studies“ als Schwerpunktmodul im Studium des
Lehramts Sonderpädagogik
Modulbeschreibung
1. Verantwortliche Professorin, beteiligte Lehrende
Prof. Dr. Anne Waldschmidt
2. Inhalte und Qualifikationsziele des Moduls
In Großbritannien und den USA hat sich seit Beginn der 1980er Jahre ein neuer Ansatz zur Erforschung von Behinderung etabliert, der „Disability Studies“ genannt wird.
Der neuen Forschungsrichtung geht es darum, Behinderung als soziale Konstruktion
und unter einer kulturwissenschaftlichen Perspektive zu untersuchen. Außerdem gibt
es enge Bezüge zu der Behindertenbewegung, die weltweit ab Ende der 1970er entstanden ist.
Das Schwerpunktmodul bietet die Möglichkeit, sich mit den theoretischen Grundannahmen und aktuellen Forschungsfeldern der internationalen Disability Studies auseinanderzusetzen. Auf der Basis eines sozialen Modells von Behinderung und im
Anschluss an die Cultural Studies vermittelt es Kenntnisse über Entstigmatisierung,
Deinstitutionalisierung, Inklusion, Diversität, Differenz, Normalität, Biopolitik, Partizipation, Emanzipation, Barrierefreiheit und bürgerrechtliche Gleichstellung.
Schwerpunkt ist die Vermittlung von fachrichtungsübergreifendem Wissen über die
Historizität und Kulturalität von Behinderung ebenso wie die Aneignung von forschenden Kompetenzen und Fähigkeiten zu Interdisziplinärität und international orientierter Forschung. Die an den für das Makromodul verantwortlichen Lehrstuhl angegliederte Einrichtung „Internationale Forschungsstelle Disability Studies“ (iDiS) bietet hierfür eine geeignete Infrastruktur.
Baustein 1: Grundlagen der Disability Studies
Baustein 2: Aktuelle Problemstellungen der Disability Studies
Baustein 3: Forschendes Lernen in den Disability Studies
Aktuelles Lehrangebot
Semester
Baustein 1
WiSe
Disability Studies: „Behinderung“ neu denken
(2 SWS, Waldschmidt)
SoSe
Baustein 2
Baustein 3
Normalität und Behinderung –
Soziologische Perspektiven (2
SWS, Waldschmidt)
oder:
Forschungsfragen der Disability
Studies (1 SWS, Waldschmidt)
Selbsthilfeorganisation
und politische Partizipation behinderter Menschen (2 SWS,
Waldschmidt)
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Forschungsfragen der Disability
Studies (1 SWS, Waldschmidt)
oder:
Behinderung, Biomacht und Gouvernementalität (2 SWS,
Waldschmidt)
3. Lehr-/Lernformen und Angebotsturnus
Es werden drei Bausteine à 2 SWS angeboten. Studienbeginn ist erstmalig im Sommersemester 2006; anschließend erfolgt der Beginn jeweils im Wintersemester. Das
Modul kann in zwei oder drei Semestern absolviert werden.
Vorschlag für Besuch in zwei Semestern:
1. Disability Studies (Baustein 1, WiSe)
2. Selbsthilfeorganisation und politische Partizipation (Baustein 2, SoSe),
3. Behinderung, Biomacht und Gouvernementalität (Baustein 3, SoSe)
Vorschlag für Besuch in drei Semestern:
Option A:
1. Disability Studies (Baustein 1, WiSe)
2. Selbsthilfeorganisation und politische Partizipation (Baustein 2, SoSe), Forschungsfragen der Disability Studies (Baustein 3, SoSe)
3. Forschungsfragen der Disability Studies (Baustein 3, WiSe)
Option B:
1. Disability Studies (Baustein 1, WiSe)
2. Selbsthilfeorganisation und politische Partizipation (Baustein 2, SoSe)
3. Normalität und Behinderung (Baustein 3, WiSe)
4. Adressatenkreis
Alle Studierende des Lehramts für Sonderpädagogik im Hauptstudium
5. Einordnung des Moduls
Das Modul wird als fachrichtungsübergreifendes Modul (Wahlpflichtangebot) im
Hauptstudium durchgeführt.
6. Leistungsmessung, Arbeitsaufwand
Insgesamt 8 oder 9 Credits, die ca. 240-270 Stunden im Präsenz- und Selbststudium
entsprechen.
Mögliche Formen der Leistungsmessung: mündliche Präsentationen, Essays, Hausarbeiten, Moderation etc.
7. Fachrichtungsspezifika
keine
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Lehrveranstaltungen des Fachgebiets
Soziologie in der Heilpädagogik,
Sozialpolitik und Sozialmanagement
Wintersemester 2007/2008
9383 Soziologie der Behinderung und Rehabilitation
La: BK 3.1
S
2 St.
Mo 10-11:30, Raum 123
Dozentin: Anne Waldschmidt
Beginn: 15.10.07
Welche Auswirkungen hat die Gesellschaft auf die Lebenssituation behinderter und
chronisch kranker Menschen? Aus welcher Perspektive beschäftigen sich Soziologinnen und Soziologen mit Behinderung? Wie stellen sich aus Sicht der Soziologie
die drei Aspekte Kommunikation, Interaktion und Partizipation dar? Ausgehend von
diesen Fragen wird in dem Seminar eine Einführung in Themen und Ansätze der Soziologie der Behinderung und Rehabilitation geboten. Anhand ausgewählter Schwerpunkte (soziale Normen, soziale Interaktion, Sozialstruktur, Geschlechteraspekte)
werden wir soziologische Theorien und empirische Zugänge kennen lernen, die zur
Erforschung der sozialen Kategorie Behinderung angewandt werden.
Literaturempfehlung:
Cloerkes, Günther. (2007). Soziologie der Behinderten. Eine Einführung. Heidelberg
(2., neubearb. u. erw. Aufl.)
Cloerkes, Günther (Hrsg.). (2003). Wie man behindert wird. Texte zur Konstruktion
einer sozialen Rolle und zur Lebenssituation betroffener Menschen. Heidelberg.
Joas, Hans (Hrsg.). (2007): Lehrbuch der Soziologie. Frankfurt a.M. (3., überarb. u.
erw. Aufl.)
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9384 Behinderung und Gesellschaft
La: BK 3.1,
S
2 St.
Mi 14-15.30, Raum 124
Dozent: Arne Müller
Beginn: 17.10.2007
„Behindert ist man nicht, behindert wird man.“ Dieser alte Slogan der Behindertenbewegung hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Er eignet sich besonders gut, um die soziale Realität von Menschen mit Behinderungen im Alltag in nur
einem Satz widerzuspiegeln. Tatsächlich handelt es sich bei den Begriffen „Behinderung“ und „Gesellschaft“ nicht um zwei gegensätzliche Pole, sondern um einen
wechselseitigen Zusammenhang. Als Wissenschaft von der Gesellschaft bemüht
sich die Soziologie darum, die soziale Wirklichkeit von Menschen in ihrem jeweiligen
Kontext zu beschreiben, zu interpretieren und zu vergleichen. Auch zur Analyse der
Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen hält sie wichtige Erkenntnisse
bereit. Dieses Seminar soll einen Einstieg in die spezielle Soziologie der Behinderung und Rehabilitation ermöglichen und dabei Begriffe klären, Einblicke in relevante
soziologische Theorien bieten und Wege aufweisen, den engen Zusammenhang von
Behinderung und Gesellschaft besser zu verstehen. Es richtet sich vor allem an Erstsemester des Lehramtstudiengangs Sonderpädagogik und setzt keine Vorkenntnisse
in diesem Themengebiet voraus.
Literaturempfehlung:
Cloerkes, Günther. (2007). Soziologie der Behinderten. Eine Einführung. Heidelberg
(2., neubearb. u. erw. Aufl.)
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9385 Disability Studies: "Behinderung" neu denken
La: SDK 4.1. (Schwerpunktmodul „Disability Studies“),
La: GSt/HSt – B3, D: HSt
Auch anerkannt für das Zusatzstudium Interkulturelle Pädagogik
Do 12-13.30 Uhr, Raum 123
Dozentin: Anne Waldschmidt
Beginn: 18.10.2007
In Großbritannien und den USA hat sich bereits seit Beginn der 1980er Jahre ein
neuer Ansatz zur Erforschung von Behinderung etabliert, von dem in Deutschland
erst seit kurzem Notiz genommen wird. Die neue, interdisziplinäre Forschungsrichtung wird „Disability Studies“ genannt. Den Disability Studies geht es darum, Behinderung als soziale Konstruktion und unter einer kulturwissenschaftlichen Perspektive
zu untersuchen. Zielsetzung ist die Infragestellung des in Medizin, Pädagogik und
Psychologie vorherrschenden „klinischen Blicks“ und die Etablierung eines sozialen
Modells von Behinderung. Ähnlich wie bei den Gender Studies handelt es sich zudem um einen Ansatz, der eine emanzipatorische Ausrichtung hat. Seine Wurzeln
sind eng mit Geschichte und Ansatz der internationalen Behindertenbewegung verbunden. Dieses Seminar bietet die Möglichkeit, sich mit den Grundannahmen und
Fragestellungen der Disability Studies auseinanderzusetzen. Neben der Rezeption
der anglo-amerikanischen Debatte werden wir uns auch mit den deutschsprachigen
Arbeiten beschäftigen, die in das Forschungsfeld eingeordnet werden können.
Literaturempfehlung:
Albrecht, Gary / Seelmann, Katherine / Bury, Michael (Hrsg.). (2001). Handbook of
Disability Studies. Thousand Oaks, London, New Dehli.
Dederich, Markus. (2007). Körper, Kultur und Behinderung. Eine Einführung in die
Disability Studies. Bielefeld (transcript).
Hermes, Gisela / Köbsell, Swantje (Hrsg.). (2003). Disability Studies in Deutschland
Behinderung neu denken! Dokumentation der Sommeruni 2003. Kassel.
Waldschmidt, Anne (Hrsg.). (2003). Kulturwissenschaftliche Perspektiven der Disability Studies. Kassel.
Waldschmidt, Anne / Schneider, Werner (Hrsg.). (2007). Disability Studies, Kultursoziologie und Soziologie der Behinderung. Erkundungen in einem neuen Forschungsfeld. Bielefeld (transcript).
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9386 Normalität und Behinderung – Soziologische Perspektiven
SDK 4.3 (Schwerpunktmodul „Disability Studies“)
La alt: GSt/HSt – B3, D: GSt/HSt
S
2 St.
Do 10-11:30, Raum 123
Dozentin: Anne Waldschmidt
Beginn: 18.10.2007
Der französische Philosoph Michel Foucault kennzeichnet die Gegenwartsgesellschaft als „Normalisierungsgesellschaft“. Der Dortmunder Literaturwissenschaftler
Jürgen Link diagnostiziert „Normalismus“, einen wirkungsmächtigen Komplex von
Diskursen, operativen Strategien und Identitätspolitiken, der darauf gerichtet ist, in
der Gesellschaft und beim Einzelnen „Normalität“ herzustellen. Schaut man sich die
aktuelle behindertenpolitische Theorie und Praxis an, so wird man feststellen, dass
auch hier die Kategorie der Normalität eine große Rolle spielt. In dem theorieorientierten Seminar werden wir das Verhältnis von Normalität und Abweichung (am Beispiel von „Behinderung“) aus soziologischer Sicht analysieren. Wir beschäftigen uns
mit soziologischen Klassikern (Émile Durkheim, Georges Canguilhem), mit Gegenwartsanalysen (Michel Foucault, Jürgen Link, Erving Goffman, Alfred Schütz, etc.)
und dem Diskurs der Disability Studies (Lennard Davis etc.). Außerdem untersuchen
wir die Normalisierungspraktiken, die im Rahmen des Behinderungsdispositivs entworfen und implementiert werden.
Literaturempfehlung
Link, Jürgen. (2006). Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird.
Göttingen. (3., erg., überarb. u. neu gestalt. Aufl.)
Waldschmidt, Anne. (2003). Ist Behindertsein normal? Behinderung als flexibelnormalistisches Dispositiv. In: Cloerkes, Günther (Hrsg.). Wie man behindert wird. Texte
zur Konstruktion einer sozialen Rolle und zur Lebenssituation betroffener Menschen.
Heidelberg. S. 83-101.
Waldschmidt, Anne. (2004). Paradoxien des Normalismus: Normalitätsvorstellungen
im heilpädagogischen Diskurs. In: Greving, Heinrich / Mürner, Christian / Rödler, Peter (Hrsg.). Zeichen und Gesten. Heilpädagogik als Kulturthema. Gießen. S. 98-112.
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9389 Forschungsfragen der Disability Studies
La SDK 4.3 (Schwerpunktmodul „Disability Studies“)
La/D
S
1 St.
Do 16-19.00 Uhr, Raum 124 (Blockveranstaltung – genaue Termine s. Homepage:
http://idis.uni-koeln.de)
Dozentin: Anne Waldschmidt
Beginn: fortlaufend
Im Rahmen des Schwerpunktmoduls Disability Studies bietet die Lehrveranstaltung
ein Forum, Examens- und Forschungsarbeiten zu diskutieren, die sich im Kontext der
internationalen Disability Studies verorten lassen. Beabsichtigt ist die Auseinandersetzung über Theorie ebenso wie die Diskussion methodologischer Probleme und
methodischer Herangehensweisen. Für Examenskandidat(inn)en ist der Besuch verpflichtend. Die Termine der einzelnen Kompaktveranstaltungen werden rechtzeitig
bekannt gegeben.
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