das Krankenhaus 11/2015: „Hejhej“

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11.2015
das
Krankenhaus
International
Marc Schreiner
„Hejhej“ – Gesundheitsversorgung
in Schweden
W
as sich den Teilnehmern einer Studienreise der DKG in
das Königreich Schweden an Einblicken eröffnete, war
durchaus innovativ. Dabei überraschten nicht nur die inhaltliche Ausrichtung mancher Großprojekte sowie deren schnörkellose Umsetzung. Auch die institutionellen Unterstützungsmaßnahmen der Regierung beim Markteintritt von Innovationen verdienten besondere Aufmerksamkeit. Ein Reisebericht.
Die Mitglieder der „Kommission Europa/Internationales
Krankenhauswesen“ der DKG – Deutsche Krankenhausgesellschaft sowie Vorstandsmitglieder unternahmen im Oktober
dieses Jahres eine Studienreise nach Schweden. Im Rahmen
des eineinhalbtägigen Programms war es Ziel, einen Überblick über das Gesundheitssystem in Schweden zu verschaffen
und Beispiele für innovative Versorgungsformen, insbesondere in ländlichen Gegenden, kennenzulernen.
Die Ordnung im Gesundheitswesen
In Schweden sind die regionalen und lokalen Behörden für die
Gesundheitsversorgung zuständig. Sie gliedern sich in 21 Regionen mit Bevölkerungszahlen von 130 000 bis 2,2 Mio. Einwohnern bei unterschiedlicher Größe: Während im Norden
große Regionen mit niedriger Bevölkerungsdichte überwiegen, sind im Süden des Landes eher kleinere Regionen mit
einer höheren Bevölkerungsdichte zu finden. Diese Aufteilung
wiederholt sich in den 290 Kommunen mit Einwohnerzahlen
von 2 400 bis 910 000, die die 21 Regionen untergliedern. Regionen und Kommunen werden weitgehend selbstverwaltet
und besitzen sogar das Recht, Steuern zu erheben. Sie sind seit
dem Jahr 2003 freiwillig im „Kommunen- und Landkreistag“
(„SKL – Sweriges Kommuner och Landsting“) organisiert.
Während auf kommunaler Ebene die Sozialversorgung bereitgestellt wird, sind die Regionen für die Gesundheit und medizinische (und zahnmedizinische) Versorgung der Bevölkerung zuständig. Die Gesundheitsversorgung ist steuerfinanziert, wird dezentral durch die Regionalverwaltungen organisiert und erfasst die jeweils dort lebenden Einwohner. Die
Regionen können zur Finanzierung der Gesundheitsversorgung
Steuern erheben. In der Regel verwenden sie hierfür Mittel aus
dem Einkommenssteueraufkommen, die rund 70 Prozent des
Gesundheitsbudgets abdecken. Der übrige Teil der Kosten wird
beispielsweise durch Zuzahlungen des Patienten gedeckt.
chen Regionen der Anteil der öffentlichen Anbieter nahezu
100 Prozent beträgt, beträgt er in anderen Regionen unter
40 Prozent. Insgesamt gibt es rund 1 200 Gesundheitszentren,
circa 60 Regionalkrankenhäuser und sieben Universitätskliniken. Zu einem der wichtigsten Krankenhäuser wird das neue
„Karolinska Universitätskrankenhaus“ in Stockholm nach der
kompletten Fertigstellung des Um- und Neubaus im Jahr 2018
avancieren.
In insgesamt 630 Einzelzimmern sollen die Patienten untergebracht werden und durch verschiedene Standorte von
Diagnose- und Laborzentren im Krankenhaus schnelleren Zugang zu beispielsweise MRT oder Testergebnissen erhalten.
Das Krankenhaus wird 36 Operationssäle (davon drei „Hybride
Operationssäle“), 100 Tagesklinikbetten und 168 ambulante
Behandlungsräume erhalten. Die Gesamtfläche der Räumlichkeiten wird 330 000 Quadratmeter umfassen. Behandlung im
neuen Karolinska Universitätskrankenhaus wird es allerdings
nur für die schwersten Fälle und Verletzungen geben. Zen-
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Das Karolinska Universitätskrankenhaus –
Zentrum für Innovation
Der Anteil öffentlicher und privater Anbieter von Gesundheitsleistungen variiert je nach Region deutlich. Während in man1003
International
das
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Die Teilnehmer der DKG-Studienreise nach Stockholm: Helmut Fricke, René Schubert, Lothar Kratz, Sigurd Claus, Marc Schreiner, Gundula BitterSchuster, Dr. Jens-Uwe Schreck, Heinz Kölking, Oliver Stenzel, Bernadette Rümmelin und Gastgeber Erik Svanfeldt.
Fotos: Marc Schreiner.
traler Anhaltspunkt für die bauliche Ausrichtung der Klinik ist
die gewünschte enge Zusammenarbeit mit dem Karolinska Institut. Bettenhaus und Behandlungseinheiten sind in unmittelbarer Nähe zu dem international renommierten Forschungsinstitut untergebracht und sollen eine intensive Zusammenarbeit ermöglichen.
Das hochspezialisierte Wissen wird jedoch nicht in Stockholm gehortet: Die Karolinska Universitätsklinik hat verschiedene Kooperationen mit anderen Gesundheitseinrichtungen
etabliert, in denen durch Spezialisten in Stockholm auch Patienten in strukturschwachen Regionen behandelt und Wartezeiten verkürzt werden können. Durch telemedizinische Verknüpfung und Videounterstützung erreicht das Expertenwissen sogar die Wohnzimmer der Patienten. So können beispielsweise bei Parkinson-Patienten der Gesundheitszustand
aus der Ferne festgestellt und eine neue medikamentöse Einstellung vorgenommen oder eine notwendige Behandlung eingeleitet werden.
Wartezeiten in den Regionen informieren können. Unter www.
vantetider.se erhalten sie darüber hinaus Informationen zu
über 170 Indikatoren, mit denen die Versorgungsqualität in
den Regionen beschrieben wird, beispielsweise zu Prävention,
Patientenzufriedenheit, Komplikationsraten oder zur medikamentösen Behandlung.
In der Praxis jedoch finden die Erstkontakte mit einem Arzt
bereits nach zwei bis drei Tagen statt. In vielen Regionen können
Patienten sich auch direkt an einen Spezialisten wenden und –
an immer noch bestehenden Warteschlangen vorbei – sich von
einem privaten Leistungserbringer behandeln lassen. Hierfür
müssen sie allerdings extra bezahlen. Die Nachsorge der Patienten wird im Allgemeinen von einem multidisziplinären
Team im Krankenhaus gemeinsam mit dem Patienten geplant.
Die Zuständigkeit für notwendige Pflege, Rehabilitation oder
sonstige Unterstützungsmaßnahmen liegt dann jedoch wiederum bei der Kommune, in welcher der Patient gemeldet ist.
Die zentrale Anlauf- und Informationsstelle „1177“
Zugang zur Gesundheitsversorgung – Abbau von Wartezeiten
Schweden hatte in den vergangenen Jahren erhebliche Probleme mit dem Zugang zur Gesundheitsversorgung. Lange
Wartezeiten für Patienten waren die Regel. Mit einem Gesetz
aus dem Jahr 2010 wurden maximale Wartezeiten eingeführt
und die sogenannte 0-7-90-90-Regelung erlassen, mit der die
Behandlung des Patienten beschleunigt werden sollte: nach
0 Tagen Wartezeit soll dem Patienten ein Erstkontakt zur Gesundheitsversorgung ermöglicht werden. Nach weiteren sieben Tagen erfolgt spätestens der Kontakt zu einem Allgemeinarzt und nach weiteren maximal 90 Tagen der Termin mit dem
Spezialisten. Nach höchstens weiteren 90 Tagen hat die notwendige Behandlung zu erfolgen. SKL hat eine Website eingerichtet, bei der Patienten sich über aktuelle durchschnittliche
1004
Ein interessanter Aspekt dieses Versorgungspfades liegt in der
Organisation des Erstkontakts des Patienten mit dem Gesundheitswesen. In der Regel erfolgt die Kontaktaufnahme durch
eine nationale Telefonzentrale, die unter der Telefonnummer
„1177“ erreichbar ist. Die Hotline beschäftigt rund 1.000 besonders geschulte Pflegefachkräfte, die rund um die Uhr telefonisch arbeiten. Neben der Beratung zum medizinischen Status des Anrufenden werden Empfehlungen gegeben, an welchen Gesundheitsdienstleister an welchem Ort sich der Patient
am besten wendet. Die gleichnamige Website www.1177.se
gibt umfangreiche Informationen über Rechte – und Pflichten
– des Patienten, zur Verfügbarkeit von Ärzten und Krankenhäusern sowie zu aktuellen Wartezeiten. Patienten können auf
dem Internetportal auch eigene Benutzerkonten anlegen. Da-
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Blick von der Dachterrasse der SKL auf die Stadthalle von Stockholm.
mit können sie Terminvereinbarungen mit Leistungserbringern
managen, die Erneuerung von Rezepten online ermöglichen
oder Testergebnisse einsehen.
Digitale Patientenakte bei der E-Health-Agency
Die schwedischen Kommunen und Regionen (hier der Eingang der
Dachorganisation SKL) sind für die Gesundheitsversorgung zuständig.
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Mit der Online-Speicherung von Gesundheitsdaten beschäftigt
sich auch die schwedische E-Health-Agency. Als 2014 gegründete – aus dem ehemaligen offiziellen Apothekeninstitut hervorgegangene – staatliche Agentur mit rund 130 Mitarbeitern
hat sie zum einen die Aufgabe, die Verwaltung der elektronischen Rezepte in Schweden zu organisieren. Elektronische
Rezepte machen dort derzeit rund 90 Prozent der Verschreibungen aus: Patienten erhalten die benötigten Medikamente
ohne Papier. Zugleich ist das elektronische Rezept Basis für
eine umfangreiche Datenbank der E-Health-Agency, mit der
Preisentwicklungen und Verbrauch detailliert beschrieben
werden können.
Doch das große Projekt der E-Health-Agency ist die Realisierung der Idee einer „digitalen persönlichen Gesundheitsakte“ (dpGA). Das Projekt „HälsaFörMig“ („Meine Gesundheit“) wurde von der Politik eingeführt, um die Beteiligung des
Patienten bei seiner Gesundheitsversorgung zu fördern und
soll sogleich neue Möglichkeiten für Online-Dienste und Apps
schaffen. Herausforderungen bei der Umsetzung der Idee liegen darin, die dpGA verlässlich und sicher zu konzipieren, gut
erreichbar zu gestalten und eine hohe Benutzerfreundlichkeit
zu erreichen. Nach Ansicht der schwedischen Regierung waren diese Ziele am besten durch eine staatliche Agentur zu erreichen. Zugleich kann die Versorgung des Patienten beim
Übergang zwischen den niedergelassenen und stationären
Versorgungseinrichtungen vereinfacht und dadurch auch Effizienzsteigerungen erreicht werden.
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das
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Die Delegation der DKG traf in Stockholm Vertreter des
Schwedischen Kommunen- und Landkreistags (www.skl.
se), des Gesundheitsministeriums (www.gov.se), der Notfallnummer 1177 (www.1177.se), der E-Health-Agency
(www.ehalsomyndigheten.se) und der Innovationsagentur
(www.vinnova.se). Zudem wurde das neue Karolinska
Universitätskrankenhaus (http://www.nyakarolinskasolna.se/en/The-New-Hospital/) besichtigt und mit der dortigen Innovationsabteilung www.karolinska.se/innovati
onsplatsen diskutiert.
Auf der dpGA werden der Idee zufolge alle Gesundheitsinformationen des Patienten gespeichert. Dies kann Informationen
zu akuten und chronischen Krankheiten beinhalten, die Erfassung der bisherigen medikamentösen Behandlung und die
Dokumentation von sportlichen Aktivitäten bis hin zu Essgewohnheiten. Herr des Verfahrens und einziger Eigentümer der
Gesundheitsdaten ist der Patient selbst. Er kann allerdings bestimmen, dass beispielsweise Verwandte ebenfalls Zugang zu
den dpGA erhalten dürfen.
Zurzeit wird an Optionen gearbeitet, wie man über Smartphones oder -watches gesammelte Daten ebenfalls in dem persönlichen Account des Users integrieren kann. Hierzu wird die
E-Health-Agency mit Entwicklern und Betreibern der Apps
Nutzungsverträge abschließen, um beispielweise Sicherheitsaspekte zu regeln. Nur wenn der Nutzer der App und Inhaber
der dpGA der Verknüpfung seines Accounts mit der Anwendung zustimmt, wird die Integration erfolgen. Dabei ist auch
eine Kooperation mit der schwedischen Innovationsagentur
„Vinnova“ vorgesehen.
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sern, bisher insgesamt 1 300 Ideen untersucht und in 230 Projekten weiterentwickelt worden. Daneben wurden rund
450 Kontakte zwischen Unternehmen und den Innovationsstellen der öffentlichen Gesundheitseinrichtungen vermittelt.
43 neue Produkte und Dienstleistungsmodelle sind aus diesen
Kooperationen entstanden und 22 neue Unternehmen gegründet worden.
Das Reiseandenken
Das skandinavische Land hat sich auf den Weg gemacht, die
Digitalisierung in vielen Lebensbereichen anzunehmen und
zu organisieren sowie die Nutzung moderner Kommunikationsstrukturen in den Versorgungsalltag zu integrieren. Treibende Faktoren für das Einschlagen dieses schwedischen Wegs
liegen möglicherweise auch in der durch die geographische
Weite bedingten, unterschiedlichen Dichte des Versorgungsangebots und dem daraus resultierenden Bedarf, die Eigenverantwortung des Patienten zu stärken. Hinzu kommt, dass
das schwedische Gesundheitswesen in der Organisation erheblich von der deutschen Lösung abweicht. Die Übertragbarkeit der schwedischen Ansätze auf hiesige Bedarfe muss daher
selbstverständlich kritisch geprüft werden. Was jedoch ohne
weiteres als gutes Beispiel verstanden werden kann, ist die
allgegenwärtige Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und
Innovativem.
„
Staatliches Wagniskapital für Gesundheitsinnovationen –
Vinnova
Rund 300 Mio. € jährlich investiert die schwedische Regierung
in die Begleitung von innovativen Ideen zur Marktreife. Dafür
zuständig ist die Innovationsagentur „Vinnova“, die mit ihren
rund 200 Mitarbeitern dem Wirtschaftsministerium zugeordnet ist, aber eine eigene Abteilung für Gesundheitsinnovationen unterhält. Zu den bekanntesten Projekten, die Unterstützung durch Vinnova erhalten haben, gehören beispielsweise „Skype“, „Spotify“, „Ericsson“ oder „Qlikview“.
Für den Bereich der Gesundheitsversorgung hat die Agentur den Auftrag, die Entwicklung von Antworten auf Fragen
des demographischen Wandels oder der Veränderungen der
Lebensgewohnheiten zu unterstützen, die Entwicklung von innovativen Versorgungsoptionen trotz des Kostendrucks im Gesundheitswesen zu ermöglichen sowie eine bessere Verzahnung von Spitzenforschung und den Bedarfen der Bevölkerung zu erreichen.
Vinnova unterstützt bereits entwickelte Ideen in zahlreichen zeitgleich laufenden Projekten, insbesondere auf dem
Gebiet „digital health“ (etwa „Digitale Gesundheitsversorgung“) und im öffentlichen Sektor. Durch die Förderung von
Vinnova sind durch Mitarbeiter, beispielsweise in Krankenhäu-
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