PRESSEMITTEILUNG Der Wunsch, im Alter mobil zu bleiben Die Klinik für Orthopädie des Vinzentius Krankenhaus Landau hat erneut eine Bestätigung für ihre herausragende Qualität beim Einsatz von künstlichen Hüft- und Kniegelenken erhalten. Chefarzt Dr. Werner Jung, Leiter des einzigen EndoProthetikZentrums im Raum Landau und Südliche Weinstraße, erläutert im Gespräch die Ursachen und Behandlungsalternativen des Volksleidens „Gelenkverschleiß“. Herr Dr. Jung, warum erhalten immer mehr Menschen ein künstliches Gelenk? Die Menschen werden immer älter und der Gelenkverschleiß ist eine normale Begleiterscheinung des Alters. Gleichzeitig steigt der Wunsch, im Alter mobil zu bleiben, selbständig einzukaufen oder in Urlaub zu fahren. Hinzu kommt, dass die Behandlung immer besser geworden ist. Ein künstliches Hüftgelenk hält heute um die 20 Jahre, beim Knie sind es rund 15 Jahre. Gibt es Möglichkeiten, dem Verschleiß vorzubeugen? Die beste Vorbeugung ist regelmäßige Bewegung. Vor allem Sportarten wie Wandern, Radfahren und Schwimmen eignen sich, weil sie die Gelenke nicht stark belasten. Übergewicht sollte reduziert werden. Wer X- oder O-Beine hat, der hat allerdings immer ein größeres Risiko, denn die Gelenke werden einseitig abgenutzt. Das ist wie bei Autoreifen, bei denen die Spur nicht richtig eingestellt ist. Sie implantieren zwei bis drei künstliche Gelenke jede Woche. Wird nicht auch in Landau zu viel operiert? In Deutschland werden insgesamt mehr künstliche Gelenke eingebaut als in anderen Industrieländern, das gilt aber nicht für Landau. Hier sind die Menschen eher zurückhaltend. Wir unterstützen das und prüfen bei jedem Patienten genau, ob nicht doch eine konservative Behandlung wie Krankengymnastik oder entzündungshemmende Medikamente die Schmerzen lindern und die Mobilität erhalten. Erst wenn einem Patienten so nicht geholfen werden kann, besprechen wir mit ihm, ob ein Kunstgelenk, die sogenannte Endoprothese, in Betracht kommt. Welche Vorteile haben die Patienten von dem zertifizierten Endoprothesenzentrum in Landau? Sie erhalten eine wohnortnahe Behandlung auf höchstem Niveau, die von unabhängigen Experten bestätigt wurde. Das beginnt bei der Organisation, die streng nach einem Plan abläuft, damit keine Fehler passieren. Alle Beteiligten sind speziell ausgebildet. Das gilt sowohl für den Sozialdienst als auch für die Pflege und die Physiotherapeuten. Als Operateure müssen wir eine umfassende Erfahrung beim Gelenkersatz nachweisen. Der Erfolg dieser Qualitätsstandards lässt sich am Ergebnis erkennen, beispielsweise hatten wir bei den rund 150 Hüftendoprothesen 2015 keine einzige Infektion. Was ist für eine gelungene Operation noch wichtig? Der Patient sollte in jeder Phase seiner Behandlung einbezogen und umfassend über die einzelnen Schritte informiert werden. Eine interdisziplinäre Organisation der Behandlung und die intensive Nachsorge sind ebenfalls wesentlich für den Erfolg. Der regelmäßige Kontakt mit dem Operateur, etwa jedes Jahr einmal, trägt viel zum Erhalt des Implantats bei. Deshalb halte ich die gute medizinische Versorgung vor Ort für sehr wichtig. Spricht ein hohes Alter gegen eine Operation? Das biologische Alter ist entscheidend, nicht das numerische. Wenn keine schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen eine Operation verbieten, ist eine Operation auch in hohem Alter noch möglich. Haben die Patienten hinterher keine Beschwerden mehr? Das hängt von vielen Faktoren ab. Im allgemeinen ist die Zufriedenheit mit den Hüftendoprothesen in Deutschland sehr hoch, bei den Knieendoprothesen liegt sie bislang nur bei rund 70 Prozent. Ein Grund dafür ist die besondere Beweglichkeit des gesunden Knies und seine Bandführung. Mit der bei uns eingesetzten computerunterstützten Navigation können wir die Bandführung, die Beinachse und die Bewegung während der Operation genau messen. Das führt durchweg zu besseren Ergebnissen. Termin: Am Sonntag, 23. Oktober 2016, von 14 bis 17 Uhr veranstaltet die Klinik für Orthopädie des Vinzentius Krankenhauses Landau einen Infotag zum Gelenkersatz im Seminarzentrum der Klinik. Mit drei Vorträgen und Operationen an einem Modell geben Dr. Jung und sein erfahrenes Team den Besuchern einen Einblick in ihre Arbeit. Im Foyer können Fragen zu jedem Schritt der Behandlung gestellt werden. Der Eintritt ist frei. Hintergrund Zertifizierung Mit Endocert (www.endocert.de) hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Ende 2012 das weltweit erste Zertifizierungsverfahren für den Gelenkersatz ins Leben gerufen. Das Landauer EndoProthetikZentrum im Vinzentius-Krankenhaus gehörte 2013 zu den ersten, die ihre Qualität und die Patientensicherheit bei der Implantation künstlicher Gelenke überprüfen ließen. Alle drei Jahre werden die teilnehmenden Kliniken umfassen begutachtet, jährliche Stichproben sichern die gleichbleibende Qualität. Von den rund 2000 Krankenhäusern in Deutschland hat sich erst jedes vierte der Prüfung unterzogen. Foto: Chefarzt Dr. Werner Jung, Leiter des EndoProthetikZentrums Landau, freut sich über die erneute Zertifizierung. Kontakt: Vinzentius-Krankenhaus Landau Cornichonstraße 4 76829 Landau Telefon: 06341 / 17-0 Internet: www.vinzentius.de