Leben mit Lungenkrebs

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17.11.2005
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Leben mit Lungenkrebs
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1 Medizinische Grundlagen: Lunge und Lungenkrebs
2 Diagnose und Stadieneinteilung
3 Therapieentscheidung: Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie
4 Neue Therapieansätze
5 Tumor- und therapiebedingte Symptome und deren Behandlung
6 Nachsorge und Rehabilitation
7 Umgang mit der Erkrankung
8 Hilfreiche Adressen
9 Glossar
S. 05
S. 12
S. 18
S. 24
S. 26
S. 30
S. 32
S. 40
S. 44
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Liebe Leserinnen und Leser!
Liebe Betroffenen, liebe Angehörigen!
Sie möchten mehr über Lungenkrebs erfahren. Daher finden Sie in der vorliegenden
Broschüre Wissenswertes zur Erkrankung, den Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten und Tipps für eine möglichst gute Integration einer solchen Erkrankung in den
Lebensalltag.
Im Jahre 1998 hat es mich kalt erwischt – die Diagnose Lungenkrebs kam völlig überraschend und erschütternd. Ich konnte diese Nachricht erst einmal gar nicht begreifen.
Dann ging alles so schnell. Ich fühlte mich völlig ausgeliefert – der Krankheit, den Ärzten und der Behandlung gegenüber. Ich hatte ja keine Ahnung, was diese Diagnose
bedeutet.
Sicher kann diese Broschüre nicht das Gespräch mit Ihrem Arzt ersetzen – sie kann
aber helfen, Gespräche mit therapeutisch Tätigen zu erleichtern. Nicht jeder möchte
alles wissen – dennoch sollte man bei Unklarheiten empfehlen: Fragen Sie so lange
nach, bis man Ihnen verständlich die Sachverhalte erklären konnte, auch ruhig ein zweites, drittes oder auch viertes Mal. Nutzen Sie die Möglichkeit des direkten Austausches,
am besten immer im Gespräche zu dritt, d.h. Ihr Arzt, Betroffene(r) plus Angehörige(r).
Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie sich auch an ratgebende Organisationen
wenden, deren Adressen Sie im Anhang finden.
Ich hoffe, diese Broschüre gibt Ihnen eine kleine Hilfestellung und wünsche Ihnen persönlich alles Gute!
Dr. med. Ulrich Gatzemeier
Chefarzt des onkologischen Schwerpunkts
Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie
Krankenhaus Großhansdorf
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Nach und nach begann ich dann, mich genau über die Krankheit zu informieren, so dass
ich irgendwann mitreden und mitentscheiden konnte. Damit konnte ich persönlich besser leben, da ich das Gefühl hatte, wieder Kontrolle über mein Leben zu bekommen.
Natürlich ist es schwierig, als Laie im Medizin-Dschungel eine Orientierung zu finden.
Für eine so umfassende und einfach verständliche Information, wie sie hier in der Broschüre angeboten wird, wäre ich sehr dankbar gewesen. Insbesondere die Hilfen für
den Umgang mit der Erkrankung und die Tipps für Angehörige hätten mir und meiner
Familie in der akuten Krankheitssituation sehr geholfen.
Glücklicherweise habe ich bis heute keinen Rückfall erlitten und bin über dieses Geschenk des Lebens sehr dankbar. Allen Patienten und auch Angehörigen kann ich nur
viel Kraft und Mut wünschen, um dieser Erkrankung zu überstehen.
Gute Besserung wünscht Ihre
Wilma Schneider
(Ehemalig Betroffene)
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Medizinische Grundlagen:
Lunge und Lungenkrebs
Aufbau und Funktion der Lunge
Die Lunge ist ein Organ mit einer absolut lebenswichtigen Funktion: Hier gelangt der
Luftsauerstoff in das Blut und über die Blutbahnen zu allen Zellen des gesamten Körpers. Sauerstoff wird für grundlegende Stoffwechselvorgänge benötigt, fehlt er, kann
der Organismus nicht mehr arbeiten. Die „Atmung“ über die Lunge geschieht automatisch ohne dass der Mensch darüber nachdenken muss. Zirka zwölf bis 15 Atemzüge
benötigt ein Erwachsener pro Minute – rund 20.000 Atemzüge am Tag. Bei jedem wird
etwa ein halber Liter Luft eingeatmet, bei körperlicher Betätigung kann sich diese Menge um ein Vielfaches erhöhen.
Die Lunge liegt zusammen mit dem Herz und den großen Gefäßen im Brustkorb. Sie
besteht aus zwei Lungenflügeln, die ihrerseits in mehrere Lungenlappen unterteilt sind
– der linke in zwei, der etwas größere rechte Lungenflügel in drei Lungenlappen. Der
Raum zwischen den beiden Lungenflügeln wird Mediastinum genannt, durch das auch
die Luftröhre, die Blutgefäße, die Lymphgefäße und die Speiseröhre verlaufen. Sowohl
die Oberfläche der beiden Lungenflügel als auch die Innenwand des Brustkorbes sind
mit einer Haut, dem Lungen- und Rippenfell, überzogen.
Bei der Atmung strömt die Luft durch Nase oder Mund in die Luftröhre, die sich in die
beiden Hauptbronchien gabelt. Die Hauptbronchien treten in die beiden Lungenflügel
ein und teilen sich dann weiter in immer kleinere und feinere Äste auf – die Bronchien
und Bronchiolen.
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Am Ende der kleinsten Bronchiolen sitzen die insgesamt etwa 300 Millionen Lungenbläschen, die Alveolen, in denen der so genannte „Gasaustausch“ stattfindet. Durch die
Wände der Alveolen, die von einem Netz feinster Blutgefäße umgeben sind, wird der
eingeatmete Sauerstoff ins Blut aufgenommen und das Kohlendioxid, das als Abfallprodukt bei vielen Stoffwechselvorgängen anfällt, aus dem Blut in die Lunge abgegeben
und ausgeatmet. Umgerechnet entspricht die Austauschfläche aller Lungenbläschen in
etwa einer Fläche von 160 Quadratmetern, d. h. ungefähr der Fläche eines Volleyballfeldes. Das ist weit mehr als man zum Überleben braucht – deshalb kann ein Mensch
zur Not auch mit einem einzelnen Lungenflügel leben.
Erkrankungen der Lunge
Auch Tumorerkrankungen der Lunge können gut- oder bösartig sein – gutartige
Geschwülste treten allerdings sehr viel seltener auf als bösartige. Gutartige Tumore der
Lunge wachsen in der Regel langsam. Sie verdrängen dabei gesundes Gewebe, zerstören es aber nicht. Obwohl sie nur selten Beschwerden verursachen, werden sie in der
Regel durch eine Operation entfernt, um die Gutartigkeit sicherzustellen und einer Entartung zum bösartigen Tumor vorzubeugen.
In über 90 Prozent der Fälle sind Geschwülste der Lunge bösartig. Lungenkrebs, in der
Fachsprache auch Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom genannt, kann in allen Lungenabschnitten entstehen. Mehr als 50 Prozent der Tumore entwickeln sich in den oberen Teilen der Lungenflügel, insbesondere in den Bronchien. Das hängt damit zusammen, dass diese Lungenbereiche bei der Atmung stärker belüftet werden und somit
auch schädigenden Substanzen in stärkerem Maße ausgesetzt sind. Von diesen Bereichen aus kann sich der Krebs dann in das umgebene Lungengewebe ausbreiten und
im weiteren Verlauf auch auf andere Organe übergreifen.
Häufigkeit von Lungenkrebs
Krebs – Wie entsteht er?
Der menschliche Körper besteht aus vielen verschiedenen Zelltypen. Normalerweise
wachsen bzw. teilen sich die Zellen nur dann, wenn dies für den Körper sinnvoll ist. Dieser Vorgang – auch Regeneration genannt – läuft kontinuierlich ab und dient der
Gesunderhaltung des Körpers. Wenn die Zellteilung erfolgt, obwohl keine neuen Zellen
benötigt werden, kommt es zu einer übermäßigen Gewebeneubildung. Der Überschuss
an Gewebe bildet eine Geschwulst, die man Tumor nennt. Das so entstandene überschüssige Gewebe kann gutartig oder bösartig sein.
Bei gutartigem Gewebe dringen die Zellen nicht in benachbarte Gewebe ein und breiten sich nicht in anderen Teilen des Körpers aus. Bösartiges Gewebe dagegen ist
Krebsgewebe, dessen Zellen unkontrolliert wachsen. Sie können in benachbartes
gesundes Gewebe eindringen und es zerstören. Ebenso ist es möglich, dass sich
Krebszellen aus dem ursprünglichen Tumor herauslösen und in den Blutstrom und das
Lymphsystem eindringen. Auf diese Weise breitet sich der Krebs von dem primären
Tumor aus und bildet neue Tumore in anderen Körperteilen, auch Metastasierung genannt.
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Der Lungenkrebs gehört mit dem Brustkrebs und dem Prostatakrebs zu den häufigsten
Tumorerkrankungen in den westlichen Industrienationen. 2003 starben in Deutschland
28.724 Männer und 10.757 Frauen an Lungenkrebs. Somit ist Lungenkrebs in Deutschland die häufigste tumorbedingte Todesursache bei Männern und die dritthäufigste
(nach Brust- und Dickdarmkrebs) bei Frauen. Im Vergleich aller Todesursachen war das
Lungenkarzinom bei Männern auf Platz 3 und bei Frauen auf Platz 7. Es erkranken etwa
dreimal so viele Männer wie Frauen, meistens zwischen dem 55. und 70. Lebensjahr.
Während bei Männern seit Mitte der 80er Jahre die Anzahl der Neuerkrankungen aber
leicht zurückgeht, steigt sie bei Frauen dagegen an. Die Zunahme von Lungenkrebs bei
Frauen wird mit deren zunehmenden Zigarettenkonsum seit den 80er Jahren in Verbindung gebracht.
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Ursachen von Lungenkrebs
Ein Tumor entsteht nicht plötzlich, sondern in einem langjährigen Prozess, der in vielen
Schritten und unter Einfluss einer Reihe von Faktoren abläuft. So wenig es den Krebs
gibt, so wenig kann man auch von der Krebsursache sprechen. Allerdings gibt es Konstellationen, die das Entstehen von Krebs fördern. Speziell beim Lungenkrebs geht man
sogar davon aus, dass er nahezu ausschließlich durch bestimmte Umweltfaktoren ausgelöst wird.
Rauchen
Die kontinuierliche Belastung der Bronchien durch das Rauchen steigert das Risiko, an
Lungenkrebs zu erkranken, erheblich. Der Zigarettenrauch bzw. die darin enthaltenen
Stoffe schädigen die Schleimhaut und können damit die Entartung der Schleimhautzellen fördern. Im Tabakrauch konnten etwa 50 Stoffe eindeutig als krebserregend identifiziert werden.
Aber auch Passivrauchen erhöht das Risiko: Im so genannten Nebenstromrauch ist eine
Vielzahl von Schadstoffen enthalten. Das ungewollte Einatmen von Tabakrauch bedeutet für Passivraucher also nicht nur eine Belästigung, sondern eine echte Gefährdung.
Man schätzt, dass in Deutschland pro Jahr etwa 400 Nichtraucher durch Passivrauchen
an Lungenkrebs sterben.
Das Krebsrisiko von Menschen, die mit dem Rauchen aufgehört haben, nimmt allerdings kontinuierlich wieder ab. Es verringert sich beim Lungenkrebs nach fünf Jahren
um 60 Prozent und nach 15 bis 20 Jahren sogar um bis zu 90 Prozent. Es lohnt sich
also immer, mit dem Rauchen aufzuhören!
Schadstoffe am Arbeitsplatz
Neben dem Rauchen können auch Schadstoffe, denen man am Arbeitsplatz ausgesetzt
ist, die Lungenkrebswahrscheinlichkeit erheblich erhöhen, besonders in Kombination
mit dem Rauchen. Beispielhaft seien Asbest, Arsen, Chrom, Nickel, Teer und Ruß
erwähnt. Auch eine Strahlenbelastung (Radon, Röntgenstrahlen und Gammastrahlen)
und eine hohe Luftverschmutzung (insbesondere durch Dieselabgase) vergrößern das
Risiko. Die berufsbedingten Krebsrisiken wurden in den letzten Jahren durch gesetzliche Bestimmungen des Arbeitsschutzes aber glücklicherweise wesentlich reduziert.
Vererbung
Rund 85 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen sind auf das Tabakrauchen zurückzuführen. Das Risiko eines Lungentumors steigt mit der Anzahl der Zigaretten, der Dauer
des Rauchens, der Teer- und Nikotinkonzentration der Zigaretten, der Inhalationstiefe sowie der Häufigkeit des Passivrauchens. Verdoppelt sich die täglich gerauchte Zigarettenzahl, verdoppelt sich auch das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Im Vergleich zu
einem Nichtraucher kann das Lungenkrebsrisiko auf das 20- bis 30fache erhöht sein.
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Zehn bis 15 Prozent der Patienten mit Lungenkrebs sind Nichtraucher. Hier scheinen
ererbte Faktoren bei der Entstehung eine Rolle zu spielen. Verwandte von Lungenkrebspatienten haben beispielsweise ein bis zu 4fach erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken.
Wie bedeutsam genetische Faktoren sind und wie häufig sie tatsächlich an der Entwikklung von Lungenkrebs beteiligt sind, ist allerdings noch in weiten Teilen ungeklärt.
Warum bei dem einen Menschen eine Tumorerkrankung ausbricht, bei dem
anderen nicht, kann aus medizinischer Sicht bis heute nicht geklärt werden.
Sicher ist aber, dass die vorgestellten Risikofaktoren – insbesondere das Rauchen – die Wahrscheinlichkeit, einen Tumor zu entwickeln, stark fördern.
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Symptome für Lungenkrebs
Lungenkrebs verursacht in frühen Stadien nur selten Beschwerden. Deshalb werden
kleinere Tumore fast immer nur zufällig im Rahmen einer anderen Untersuchung entdeckt, beispielsweise bei einer Röntgenuntersuchung aus anderem Anlass. Neu auftretender Husten oder die Verschlimmerung eines chronischen Hustens, der bei Rauchern
als Raucherhusten häufig auftritt, sind die häufigsten Beschwerden, die zum Arztbesuch führen. Die Krankheitszeichen sind oft so vieldeutig, dass sie zunächst verkannt
werden.
Bei folgenden Symptomen sollte man immer einen Arzt aufsuchen, um die
Ursachen der Beschwerden abzuklären:
–
Husten, insbesondere ein lange bestehender Raucherhusten, der sich plötzlich ändert
Früherkennung
–
Bronchitis oder eine Erkältung, die sich trotz Behandlung mit Antibiotika nicht bessert
–
Atemnot
–
Schmerzen im Brustkorb
–
Bluthusten
–
Lähmungen oder starke Schmerzen
–
Allgemeiner Kräfteverfall, starker Gewichtsverlust
Obwohl auch beim Lungenkrebs eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung die
Behandlungsmöglichkeiten und die Heilungschancen deutlich verbessert, gibt es bisher
keine für die breite Anwendung geeignete Früherkennungsuntersuchung – anders als
bei Krebsarten wie Darm-, Prostata- oder Brustkrebs. Röntgenreihenuntersuchungen
oder Untersuchungen von abgehustetem Bronchialsekret (Sputum-Untersuchung), von
denen man sich viel versprochen hatte, waren nur von begrenztem Nutzen. Für Risikopatienten wie Raucher oder Personen mit einer beruflichen Schadstoffbelastung könnten solche Methoden allerdings in Frage kommen. Wissenschaftler prüfen derzeit, ob
sich neue Verfahren wie die Spiral-Computertomografie oder die Untersuchung von
Sputum mit molekularbiologischen Methoden für allgemeine Früherkennungsprogramme eignen.
Atemnot, Schmerzen im Brustkorb, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und pfeifende
Atemgeräusche können auf eine lokal bereits fortgeschrittene Krankheit hinweisen;
Schmerzen in den Knochen, im Oberbauch sowie Kopfschmerzen und Übelkeit auf eine
Absiedlung des Tumors (Metastasierung).
Leider wird der Besuch beim Arzt von vielen Patienten aus Angst vor der Diagnose Lungenkrebs hinausgezögert. Je früher jedoch der Krebs entdeckt wird, desto besser sind
die Heilungschancen. In frühen Stadien kann der Krebs mit ärztlicher Hilfe geheilt werden, bei fortgeschrittener Erkrankung helfen Experten, die verbleibende Lebenszeit
lebenswert zu gestalten und möglicherweise zu verlängern.
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Diagnose und Stadieneinteilung
Um den vom Patienten genannten Beschwerden auf den Grund zu gehen, führt der
behandelnde Arzt einige Untersuchungen durch.
Folgende Fragen müssen abgeklärt werden:
–
Handelt es sich wirklich um einen bösartigen Tumor?
–
Um welche Krebsart handelt es sich?
–
Wo sitzt der Tumor?
–
Wie weit ist die Krebserkrankung fortgeschritten – Gibt es Metastasen?
–
Wie ist der Allgemeinzustand des Patienten?
–
Welche Behandlung wird den größten Erfolg bringen?
Zunächst wird sich der Arzt im Gespräch ein Bild über die Krankheitsgeschichte und
den bisherigen Verlauf der Krankheit verschaffen, beispielsweise mit Fragen nach früheren Krankheiten, Lebens- und Rauchgewohnheiten und möglichen Schadstoffen zu
Hause oder am Arbeitsplatz. Dann werden einige körperliche Untersuchungen durchgeführt. Dafür stehen dem Arzt eine Reihe von Diagnoseverfahren zur Verfügung:
Sputum-Untersuchung
Auswurf (Sputum) kann mikroskopisch auf veränderte Zellen geprüft werden. Diese
Untersuchung ist wenig aufwendig, allerdings auch nur eingeschränkt aussagekräftig.
Es müssen Proben von mindestens drei verschiedenen Tagen untersucht werden, am
besten geeignet ist das morgens nach dem Ausspülen der Mundhöhle entwickelte Sputum.
Röntgenübersichtsaufnahmen der Lungen
Lungenkarzinome sind ab etwa einem Zentimeter Durchmesser als runde Herde
erkennbar. Da solche Herde auch bei anderen Lungenkrankheiten auftreten können
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und Lungenkarzinome nicht immer durch charakteristische Veränderungen im Röntgenbild erkennbar sind, ist bei der Interpretation und Einschätzung der Bilder viel Erfahrung
notwendig. Fehlbeurteilungen können dazu führen, dass die Erkrankung lange nicht
behandelt wird.
(Spiral-)Computertomografie (CT)
Mit der Computertomografie können auch Bereiche der Lunge, die von anderen Strukturen des Brustraumes überlagert sind, erfasst werden. Bei unklaren Röntgenbefunden
ist dieses bildgebende Verfahren zur genauen Bestimmung und Ausbreitung eines Karzinoms daher unverzichtbar.
Magnetresonanztomografie (MRT)
Die Magnetresonanztomografie wird insbesondere dann eingesetzt, wenn eine Operationsmöglichkeit besteht und der Tumor gegen den Herzbeutel (Perikard), Gefäße, Wirbelkörper, die Thoraxwand oder den Rückenmarkskanal abgegrenzt werden soll.
Bronchoskopie
Zur Untersuchung der Bronchien und ihrer Verzweigungen wird ein schlauchförmiges,
biegsames, optisches Gerät (Bronchoskop) durch die Luftröhre eingeführt (über den
Mund oder die Nase). Der Patient erhält für diese Untersuchung ein beruhigendes
Medikament, außerdem werden die Schleimhäute des Nasen-Rachenbereiches, des
Kehlkopfes und der großen Bronchien örtlich betäubt. Ziel der Bronchoskopie ist es,
Gewebeproben aus dem verdächtigen Areal zu entnehmen oder einzelne Zellen durch
Spülung (Lungenlavage) oder Bürstenabstrich zu gewinnen. Diese Proben werden
histologisch bzw. zytologisch auf Veränderungen untersucht und erlauben eine Aussage, ob ein verdächtiger Befund gutartig oder bösartig ist.
Feinnadelbiopsie
Falls bei der Bronchoskopie keine aussagekräftigen Proben gewonnen werden konnten, kann eine Feinnadelbiopsie von außen unter computertomografischer Kontrolle
durchgeführt werden. Dabei wird eine lange, dünne Nadel durch die Brustwand in den
verdächtigen Bezirk geschoben und etwas Gewebe angesaugt.
Mediastinoskopie
Häufig sind bei einem Lungenkarzinom die Lymphknoten im Raum zwischen den Lungen (im Mediastinum) befallen. Ist es für die Therapiewahl wichtig, den Zustand dieser
Lymphknoten genau zu kennen, kann eine Mediastinoskopie erforderlich sein. Dabei
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wird unter Narkose oberhalb des Brustbeins mittels eines kleinen Schnittes eine optische Sonde in den Raum zwischen den Lungenflügeln eingebracht und dieser auf
Tumorbefall untersucht.
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Wenn die vorher aufgeführten bildgebenden Verfahren noch Fragen offen lassen, kann
eine PET durchgeführt werden. Dabei wird eine speziell markierte Zuckerlösung
gespritzt und die Anreicherung in Stoffwechsel-aktivem Gewebe dargestellt. Tumore
und Metastasen weisen meist einen gegenüber gesundem Gewebe erhöhten Stoffwechsel auf und heben sich dadurch im Bild vom gesunden Gewebe ab.
Zum Ausschluss von Fernmetastasen stehen außerdem das Knochenszintigramm
sowie Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) des Oberbauches (Leber, Nebennieren), Computertomografie von Schädel und Abdomen sowie gegebenenfalls
Knochenmarkuntersuchungen zur Verfügung. Über die Basis- Laboruntersuchungen hinaus wird eventuell auch der Nachweis von Tumormarkern geführt. Diese
Bestimmung ist jedoch zur Diagnosefindung von untergeordneter Bedeutung und spielt
eher als Verlaufsparameter eine Rolle. Allgemein gilt: Erst die Untersuchung einer
mittels Bronchoskopie oder Feinnadelbiopsie entnommenen Gewebeprobe zeigt, ob der
Befund gut- oder bösartig ist. Anhand der Gewebeprobe kann auch die wichtige Unterscheidung getroffen werden, um welchen Tumortyp es sich handelt.
Es gibt den kleinzelligen und den nicht kleinzelligen Lungenkrebs, wobei diese Einteilung sich tatsächlich von der Größe der verschiedenen vorgefundenen Krebszellen
ableitet. Die Unterscheidung ist deshalb so wichtig, weil ein kleinzelliger Tumor aufgrund seiner zellbiologischen Eigenschaften einen anderen Verlauf nimmt als ein großzelliger.
Kleinzelliger Lungenkrebs (etwa 20 Prozent der Fälle) hat wegen des schnellen Wachstums und der frühen Bildung von Tochtergeschwülsten eine schlechtere Prognose. 80
Prozent der Patienten haben schon bei der Diagnosestellung Tochtergeschwülste
(Metastasen). Nicht kleinzelliger Lungenkrebs (ca. 80 Prozent der Fälle) wächst meist
lokal begrenzt und bildet weniger Metastasen. Seine Heilungschancen sind daher besser. Er wird aufgrund seiner Feinstruktur weiter unterteilt in Plattenepithelkarzinom,
Adenokarzinom und großzelliges Karzinom.
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Stadieneinteilung
Da sich die Behandlung von Lungenkrebs nicht nur nach dem Tumortyp (kleinzellig/nicht kleinzellig), sondern auch nach dem Stadium des Tumors richtet, ist eine
sorgfältige Diagnosestellung sehr wichtig für die optimale Behandlung. Dazu müssen
die Größe des Tumors und ein etwaiger Befall der Lymphknoten im Brustraum bestimmt werden. Außerdem muss geprüft werden, ob der Tumor schon Fernmetastasen
(Tumorabsiedlungen in Organe außerhalb des Brustraums oder in einen nicht Tumorbefallenen Lungenlappen) gebildet hat.
Bei den nicht kleinzelligen Tumoren ist es komplizierter. Nach der internationalen
TNM-Klassifikation wird der nicht kleinzellige Lungenkrebs entsprechend der Tumorgröße (T), dem regionalen Lymphknotenbefall (N) und der Bildung von Fernmetastasen
(M) in bestimmte Stadien eingeteilt. Dabei werden die Stadien 0 bis IV unterschieden:
Stadium 0 ist die Vorstufe von Lungenkrebs, das sogenannte Carcinoma in situ. Ein
Tumor ist in diesem Stadium kaum zu erkennen.
Im Stadium IA und IB ist der Tumor auf einen Lungenflügel begrenzt.
Bei den kleinzelligen Lungenkarzinomen werden zwei Stadien unterschieden:
Im begrenzten Stadium findet man den Tumor nur in einem Lungenflügel.
Im fortgeschrittenen Stadium hat sich der Tumor auch außerhalb des Lungenflügels
ausgebreitet – beispielsweise in die Brustwand oder in die Lymphknoten an der Aufgabelung der Luftröhre, oder er hat bereits in andere Organe gestreut.
Im Stadium IIA und IIB hat der Krebs zusätzlich mindestens einen Lymphknoten an
der Wurzel des gleichen Lungenflügels befallen. Es gibt keine Hinweise auf Fernmetastasen in anderen Organen.
Stadium IIIA und IIIB zeigt eine starke Tumorausdehnung in einem Lungenflügel.
Befallen sind auch benachbarte und weiter entfernte Lymphknoten, zum Beispiel an der
Lungenwurzel des anderen Lungenflügels. Fernmetastasen gibt es auch in diesem Stadium nicht.
Im Stadium IV hat der Lungenkrebs Fernmetastasen in einem oder mehreren Organen
gebildet. Tumorgröße, Tumorausdehnung und Lymphknotenbefall spielen darüber hinaus keine Rolle für die Stadieneinteilung.
Generell hängt die Prognose entscheidend vom Stadium, also von der Tumorausdehnung, ab. Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser ist die Prognose, den Krebs
zu heilen. Auch bildet die Stadieneinteilung die Grundlage für die Therapieentscheidungen. Manchmal ist eine exakte Stadieneinteilung erst nach einer Operation möglich, da
das Ausmaß des Lymphknotenbefalls oft erst bei der Gewebeuntersuchung der operativ entfernten Lymphknoten deutlich wird.
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Therapieentscheidung:
Operation, Strahlentherapie und
Chemotherapie
Behandlungsplanung
Die Behandlung des kleinzelligen und des nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms ist in
einigen wichtigen Punkten unterschiedlich. Für beide Ausprägungen des Lungenkrebs
gilt aber grundsätzlich: Operation, Chemotherapie und Bestrahlung sind die wichtigsten
Säulen der Behandlung.
Bei nicht kleinzelligem Lungenkrebs hat die Operation den höchsten Stellenwert im
Behandlungskonzept – sofern sie möglich ist. Auch die Behandlung mit energiereichen
Strahlen, der so genannten Strahlentherapie, und die medikamentöse Therapie mit zellwachstumshemmenden Substanzen – Chemotherapie – haben einen festen Platz und
werden je nach Situation zusätzlich zur Operation oder allein eingesetzt. Bei kleinzelligem Lungenkrebs, bei dem es oft schon in einem frühen Stadium Absiedlungen in der
Umgebung oder in anderen Organe gibt, steht die Chemotherapie im Vordergrund. Eine
Operation wird nur in wenigen Fällen durchgeführt. Neue Hoffnungen liegen auf der
zusätzlichen Anwendung von Therapien, die gezielt in die Wachstumssteuerung von
Krebszellen eingreifen.
In welcher Form die Therapien zum Einsatz kommen können, hängt – neben der Tumorart und dem Krankheitsstadium – auch von der Krankengeschichte sowie vom Allgemeinzustand und Alter des Patienten ab. Sehr sorgfältig untersucht wird die Funktion
des gesunden Teils der Lunge, der bei der Behandlung möglichst geschont werden soll.
Die Behandlung von Lungenkrebs sollte an einer Klinik mit entsprechender Erfahrung
durchgeführt werden, sowohl auf dem Gebiet der Chirurgie als auch in der Strahlenund Chemotherapie.
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Gemeinsame Entscheidung
Strahlentherapie
Ein Betroffener sollte sich von den behandelnden Ärzten genau erklären lassen, wie der
Befund aussieht, wie die Heilungschancen sind und welche Behandlungen in Frage
kommen. So kann sich der Patient zusammen mit den Ärzten für die am besten geeignete Behandlungsstrategie entscheiden und diese Entscheidung aktiv mittragen.
Ist eine Operation des Lungenkrebses nicht möglich, wird häufig die Strahlentherapie
eingesetzt. Dies kann der Fall sein, wenn durch den chirurgischen Eingriff andere
lebenswichtige Organe geschädigt werden könnten oder ein zu großer Lungenbereich
entfernt werden müsste. Bei der Bestrahlung werden die bösartigen Zellen mit energiereichen elektromagnetischen Wellen von außen bestrahlt, um sie abzutöten. Die Wirkung der Strahlen wird möglichst auf den tumortragenden Körperbereich beschränkt,
benachbarte Stellen gezielt geschützt. Sitzt der Tumor tiefer, führt der Weg der Strahlen
jedoch zwangsläufig auch durch darüber liegendes, gesundes Gewebe. Damit sich
gesundes Gewebe erholen kann, erfolgt die Bestrahlung in vielen Abschnitten (vier bis
fünf Einzelbestrahlungen pro Woche) mit geringer Strahlendosis. Die bösartigen Tumorzellen erholen sich in den Pausen weniger gut als die gesunden Körperzellen.
Operation
Die Entfernung des Tumors durch eine Operation ist eine der wirkungsvollsten Therapieformen. Voraussetzung hierfür ist, dass sich der Lungenkrebs noch nicht zu weit ausgedehnt hat. Auch die Lage des Tumors, das Allgemeinbefinden des Patienten, die
Atemfunktion und das Alter spielen bei der Entscheidung eine Rolle. Auch sind in diesem Zusammenhang sowohl die Folgen für Nieren, Herz sowie andere Organe und
Lebensfunktionen während der Operation wie auch die Konsequenzen aus dem Verlust
an Lungengewebe, z.B. für die Atemfähigkeit, sorgfältig zu bedenken.
Um die vollständige Entfernung des Tumors und von Tumorzellen befallenen Lymphknoten zu gewährleisten, wird immer ein Teil gesunden Gewebes mit entnommen.
Dabei wird natürlich der Verlust an Lungengewebe so gering wie möglich gehalten. Am
häufigsten wird ein Lungenlappen entfernt. Überschreitet der Tumor die Grenze zweier
Lungenlappen, können auch beide entnommen werden. Bei sehr großen Tumoren kann
unter sorgfältiger Abwägung der Risiken und der Beeinträchtigungen der Atemtätigkeit
auch die Entfernung eines kompletten Lungenflügels in Betracht gezogen werden.
Befallene Nachbarorgane werden, soweit möglich, mit entfernt.
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Vor der Operation eingesetzt soll die Bestrahlung in erster Linie den Tumor verkleinern,
um so eventuell ein operables Stadium zu erreichen (neoadjuvante Bestrahlung). Die
Strahlentherapie kommt außerdem nach einer Operation (postoperativ, adjuvante Therapie) zum Einsatz, wenn ein Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte und/oder
befallene Lymphknoten im Mediastinum gefunden wurden.
Nach neueren Erkenntnissen scheinen Patienten mit lokal fortgeschrittenem Lungenkrebs oder Metastasen langfristig von neoadjuvanten (= vor Operation) Behandlungsansätzen aus Bestrahlung und Chemotherapie zu profitieren. Dabei wird der Tumor vor
der Operation möglichst verkleinert, um erst dann operativ entfernt zu werden.
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Chemotherapie
Aussichten
Die Chemotherapie ist die medikamentöse Behandlung mit Zellgiften, den sogenannten
Zytostatika. Die Chemotherapie wird auch als systemische Therapie bezeichnet, da die
Medikamente über das Blut durch den Körper – das System – wandern und so auch
Krebszellen außerhalb der Lunge zerstören. Die Zytostatika werden dem Körper als
Infusion oder in Tablettenform zugeführt. Die Chemotherapie erfolgt über bestimmte
Zeiträume, so genannte Zyklen, die von mehrwöchigen Behandlungspausen unterbrochen sind. In dieser Zeit können die Medikamente wirken und Patienten sich von den
Nebenwirkungen erholen.
Eine dauerhafte Heilung ist nur bei vollständiger Tumorzerstörung möglich. Am ehesten
gelingt dies durch die Operation. Die besten Chancen bestehen bei Tumoren im Stadium I und II, wenn noch keine Lymphknoten oder nur Lymphknoten an der Wurzel des
gleichen Lungenflügels befallen sind.
Man unterscheidet – je nach Erkrankungsstadium und Zielsetzung – die adjuvante
Chemotherapie nach der Operation, die neoadjuvante Chemotherapie vor der Operation sowie die palliative Chemotherapie.
Trotz zunächst vollständiger Tumorentfernung oder Rückbildung kann es im späteren
Verlauf zu einem Rückfall kommen, entweder in der Lunge oder durch Entwicklung von
Metastasen in anderen Körperregionen. Hier wie auch bei schon zum Diagnosezeitpunkt fortgeschrittener Erkrankung lässt sich der Tumor bei einem Teil der Patienten
durch eine Chemotherapie zurückbilden und zeitweise im Wachstum bremsen. Eine
dauerhafte Heilung ist jedoch nur selten möglich.
Die adjuvante Chemotherapie erfolgt im Anschluss an eine Operation, um das Auftreten
von Fernmetastasen zu verhindern und Rückfälle zu vermeiden.
Die neoadjuvante Chemotherapie zielt auf die Verkleinerung eines großen Tumors, um
diesen nach der Behandlung möglichst vollständig operativ und/oder strahlentherapeutisch zu entfernen. Außerdem sollen eventuell vorhandene Mikrometastasen eliminiert
werden.
Ist die Erkrankung so weit fortgeschritten, dass sie nicht mehr heilbar ist, kann eine pallia-tive Chemotherapie das Tumorwachstum aufhalten, die Symptome verbessern und
somit die Lebensqualität erhalten.
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In fortgeschritteneren Stadien ohne Möglichkeit der Operation lässt sich die Erkrankung durch kombinierte Chemo- und Strahlentherapie für gewisse Zeit, bei einem kleineren Teil der Patienten auch längerfristig, kontrollieren.
Palliativmedizin
Unter Palliativmedizin („pallium“ lateinisch = Mantel) versteht man die Behandlung,
Begleitung und Betreuung von Patienten, die an einer nicht heilbaren Krankheit leiden.
Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und deren Angehörigen.
Hierzu gehören Vorbeugen und Lindern von Leiden, frühzeitiges Erkennen, Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Symptomen. Aufgrund ihres ganzheitlichen, interdisziplinären Ansatzes umfasst die palliativmedizinische
Versorgung auch die Unterstützung bei psychosozialen oder spirituellen Problemen und
Fragen.
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Neue Therapieansätze
Forscher auf der ganzen Welt sind auf der Suche nach neuen Therapiemöglichkeiten,
die das Leben von Krebspatienten verlängern, möglichst wenige Nebenwirkungen
haben und die Lebensqualität steigern. Neue, vielversprechende Substanzen, die
Krebszellen ganz gezielt angreifen und vernichten, sind in der Entwicklung und stellen
neue Therapiemöglichkeiten in Aussicht.
Neue Wirkmechanismen
Krebszellen sind Zellen, die durch falsche Wachstumssignale außer Kontrolle geraten
sind und durch eine dauernde Teilung und Vermehrung zu Tumoren heranwachsen können. An diesen Mechanismen setzen neue Wirksubstanzen an. Danach unterscheidet
man:
–
Wirkstoffe, die eine Gefäßneubildung (Angiogenese) hemmen – und damit die lebenswichtige Versorgung der Tumorzelle mit Nährstoffen und Informationen.
–
Wirkstoffe, die Signalübertragungen zwischen den Tumorzellen blockieren.
–
Wirkstoffe, die gezielt gegen spezielle Wachstumsfaktoren – den EGF (englisch: epidermal growth factor) – bzw. Wachstumsfaktor-Rezeptoren der Tumorzellen gerichtet sind.
Tumorimpfstoffe, die eine Immunisierung gegen tumortypische Antigene bewirken.
–
–
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Wirkstoffe, die einen Gendefekt reparieren bzw. die Auswirkungen des Gendefekts
beheben.
Blockade von tumorfördernden Wachstumsfaktoren
Vor allem die Behandlung mit so genannten Wachstumshemmern, die gezielt die Wirkung von Wachstumsfaktoren auf den Tumor beeinflussen, geben Anlass zur Hoffnung
auf therapeutische Erfolge. Die Wachstumsfaktoren aktivieren die auf Krebszellen häufig in einem Übermaß befindlichen Wachstumsfaktor-Rezeptoren HER1/EGFR. Über
diese Rezeptoren wird der Zelle ein Signal für ungehemmtes Wachstum gegeben.
Durch die Behandlung mit einem so genannten Tyrosinkinase-Hemmer wird die durch
eine Aktivierung des EGF-Rezeptors vermittelte Signalübertragung zum Zellkern unterbunden. Hierdurch kann sich die Zelle nicht mehr teilen und das Tumorzellwachstum
wird gehemmt. Bei einem Teil der behandelten Patienten konnte die Erkrankung zum
Stillstand gebracht werden und auch Symptome wie Husten und Atemnot konnten
gelindert werden.
Tyrosinkinase-Hemmer werden in Tablettenform eingenommen und sind nicht mit den
sonst für Chemotherapie typischen Nebenwirkungen wie z. B. Übelkeit, Erbrechen oder
Haarausfall verbunden. Grund hierfür ist, dass diese Wachstumsblocker ihre Wirkung
nur gezielt an den Krebszellen entfalten und so – im Unterschied zur normalen Chemotherapie – die gesunden Zellen nicht angreifen. Eine häufige Nebenwirkung dieser
Behandlung ist aber das Auftreten eines Hautausschlages, der im Zusammenhang mit
der Hemmung der HER1/EGFR-Signalübertragung in der Haut steht. Möglichkeiten
zur Linderung solcher Hautreaktionen finden Sie im nächsten Kapitel.
Seit kurzem sind Tyrosinkinase-Hemmer auch in Deutschland zugelassen und werden
bei Tumoren in fortgeschrittenen Stadien eingesetzt. Fragen Sie dazu Ihren behandelnden Arzt.
Generell kann es für Patienten sinnvoll sein, sich über neue Therapiemöglichkeiten zu
informieren und mit ihrem Arzt zu besprechen. Auch die Gelegenheit, an einer klinischen Studie teilzunehmen, kann in Betracht gezogen werden.
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Tumor- und therapiebedingte
Symptome und deren Behandlung
Die Therapien, die ein Patient mit Lungenkrebs bekommt, sind zwar heutzutage gut verträglich, können aber insgesamt doch sehr belasten. Atemnot, Übelkeit und starke
Ermüdungserscheinungen sind therapiebedingte Nebenwirkungen, die bei vielen
Patienten auftreten. Allerdings lassen sich die Nebenwirkungen heute durch moderne
Medikamente immer besser beherrschen.
Sowohl die Chemo- als auch die Strahlentherapie haben das Ziel, Krebszellen anzugreifen und abzutöten. Da von diesem Effekt jedoch auch normale gesunde Körperzellen
betroffen sind, können Nebenwirkungen auftreten. Die Ausprägung unterscheidet sich
dabei je nach Art und Intensität der Therapie.
Folgen der Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist heute dank verschiedener technischer Verbesserungen und
computergesteuerter Planung präziser und verträglicher als früher, so dass umliegendes gesundes Gewebe weitgehend von der Strahlenwirkung verschont bleibt. Dennoch
kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, beispielsweise zu Heiserkeit,
Schluckbeschwerden, Veränderungen der bestrahlten Hautbereiche, Entzündung der
Mundschleimhäute und Appetitlosigkeit.
Folgen der Chemotherapie
Die Chemotherapie greift auch gesunde Zellen an, die schnell wachsen, wie beispielweise die Zellen der Haarwurzeln, der Schleimhäute und des Knochenmarks. Entsprechend häufig sind die Nebenwirkungen Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen, Schleimhautentzündungen im Mund und im Darm, Durchfall und allgemeines Unwohlsein. Auch
eine Schädigung der Blutbildung im Knochenmark kann auftreten und zu einem Abfall
der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen im Blut führen. Eine Verringerung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) kann zu erhöhter Infektionsanfälligkeit führen; eine zu geringe Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) kann Störungen
der Blutgerinnung verursachen und ein Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten),
auch Anämie genannt, bewirkt eine schlechtere Sauerstoffversorgung und macht sich
durch vermehrte Müdigkeit und Erschöpfung bemerkbar. Viele Patienten klagen unter
Chemotherapie über eine extreme Schwächung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Dafür steht heute der Begriff Fatigue.
Um den therapiebedingten Nebenwirkungen vorzubeugen oder sie zu lindern, stehen
verschiedene sehr wirksame Möglichkeiten zur Verfügung. Gegen Übelkeit helfen so
genannte Antiemetika, auch 5HT3-Blocker genannt. Diese Medikamente werden im
Gehirn wirksam und blockieren effektiv die Übelkeitsempfindung.
Über eine geeignete Pflege der bestrahlten Hautbezirke sowie Möglichkeiten zur Linderung der anderen Nebenwirkungen werden Sie umfassend von Ihrem behandelnden
Arzt informiert.
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Auch die Anämie ist relativ gut beherrschbar, und damit auch die anämiebedingte Fatigue mit der einhergehenden Müdigkeit und Erschöpfung: Seit einigen Jahren weiß
man, dass der Wirkstoff Erythropoetin, kurz Epo genannt, die Bildung von Blutzellen und
damit den Sauerstofftransport im Blut sehr positiv beeinflusst. Bei Sportlern ist die Nutzung dieses leistungsverbessernden Effekts als Doping streng verboten. Für Krebspatienten ist sie dagegen eine große Hilfe, um den Allgemeinzustand zu verbessern.
Vorbeugend wirkt die regelmäßige Pflege der Haut mit einer milden feuchtigkeitsspendenden Lotion. Sobald ein Ausschlag auftritt, lässt er sich mit Cortison- oder Antibiotikahaltigen Cremes behandeln und lindern. Bevor Patienten aber selber "zur Creme
greifen", sollten Sie ihren behandelnden Arzt oder einen mit dieser Nebenwirkung vertrauten Dermatologen ansprechen.
Schmerzbehandlung
Atemnot
Ein weiteres tumor- oder operationsbedingtes Symptom ist die Atemnot. Der Tumor
kann zentrale Atemwege verlegen oder durch Druck einengen und dadurch die Atembeschwerden verursachen. Auch kann infolge einer Operation, bei der ein mehr oder
minder großer Teil des Lungengewebes entfernt wurde, Luftnot auftreten. Um die
Atemnot zu lindern, gibt es neben der Gabe von Medikamenten (vor allem Opioide und
Anxiolytika) verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise können Metallröhrchen
(Stents) in Verästelungen der Luftröhre geschoben werden, um diese offen zu halten.
Auch kann die Tumormasse mittels Laser oder Bestrahlung von innen (endoluminale
Brachytherapie) verkleinert werden. Bei Atemproblemen, für deren Linderung eine Sauerstoffgabe sinnvoll ist, kann dieser in reinerer Form – im sogenannten „Sauerstoffkonzentrator“ – zur Verfügung gestellt werden.
Patienten, die an Luftnot leiden, werden als Reaktion auf dieses beängstigende Symptom nicht selten sehr unruhig oder geraten in Panik. Neben der eventuellen Gabe von
angstlösenden Medikamenten ist es vor allem wichtig, dass Behandelnde und Pflegende aber auch Angehörige Ruhe bewahren und ausstrahlen. Hilfreich sind häufig auch
einfache Maßnahmen wie eine erhöhte Liegeposition, Frischluft (Fenster öffnen, Ventilator) und nicht einengende Kleidung.
Hautreaktionen
Bei Lungenkrebs in fortgeschrittenen Stadien sind Schmerzen häufig das belastendste
Symptom der Erkrankung, das die Lebensqualität stark beeinträchtigt. Falls die
Schmerzursache – der Tumor oder seine Metastasen – nicht direkt behandelt werden
kann, ist eine wirksame Schmerztherapie eine der wichtigsten Maßnahmen. Sie wird
individuell auf die Schmerzsituation des Patienten abgestimmt. Mit Opioiden, NichtOpioiden und Begleitmedikamenten lassen sich die Tumorschmerzen gut lindern. Die
Behandlung erfolgt nach Möglichkeit mit Tabletten, Kapseln oder Tropfen.
Die Schmerzmittel sollten nach einem festen Zeitplan eingenommen werden und nicht
erst dann, wenn die Schmerzen wieder auftreten. Wenn die Schmerzlinderung nicht
mehr ausreichen sollte, kann die Dosis erhöht, in manchen Fällen auch das Medikament
gewechselt werden.
Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können auch andere Maßnahmen die
Schmerzen günstig beeinflussen. Hierzu gehören beispielsweise Bestrahlung, Chemotherapie und Krankengymnastik.
Wichtig ist: Nicht ihr Arzt spürt die Schmerzen, sondern Sie selbst. Deshalb können nur
Sie beurteilen, ob und in welchem Ausmaß die Schmerzbehandlung hilft. Auch können
Sie wichtige Hinweise auf die Schmerzursache geben. Was bei bestimmten Schmerzen
gut anschlägt, hilft bei anderen vielleicht kaum. Für eine erfolgreiche Schmerzbehandlung ist daher die Mitarbeit des Betroffenen äußerst wichtig!
Neue Therapiemöglichkeiten wie die Behandlung mit einem Tyrosinkinase-Hemmer
greifen vor allem die Krebszellen selbst und nicht gesunde Körperzellen an. Eine häufige Nebenwirkung von Tyrosinkinase-Hemmern ist aber das Auftreten eines Hautauschlages. Der Ausschlag tritt bei den meisten Patienten in leichter bis mittelschwerer
Form als rötliche Pusteln auf, bildet sich in der Regel aber nach ein bis zwei Wochen
zurück.
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Nachsorge und Rehabilitation
Wenn die medizinische Behandlung der Krebserkrankung abgeschlossen ist, beginnt
die Phase der Nachsorge. Hierzu gehören regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und
spezielle Rehabilitationsmaßnahmen, aber auch Beratung und Unterstützung bei psychischen und sozialen Problemen.
Nachsorgeuntersuchungen
Diese Untersuchungen dienen
–
der möglichst frühzeitigen Erfassung und Behandlung von tumor- und therapiebedingten Nebenwirkungen.
–
der Kontrolle der Krebserkrankung.
–
dem möglichst frühzeitigen Erkennen eines Wiederauftreten des Tumors (Rezidiv).
Zu den regelmäßig durchgeführten Untersuchungen gehören neben dem ausführlichen
Gespräch eine körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen und eine Röntgenaufnahme der Brust. Bei operierten Patienten kann auch eine erneute Bronchoskopie in
etwas größeren zeitlichen Abständen sinnvoll sein.
Die Nachsorgeuntersuchungen finden in den ersten beiden Jahren in der Regel alle
drei Monate, später alle sechs Monate statt. Die genaue Art und den Umfang der Nachsorgeuntersuchungen stimmt der Arzt auf die individuelle Situation und den Krankheitsverlauf ab.
Rehabilitation
In der Regel haben Patienten im Anschluss an die Krebsbehandlung Anspruch auf Leistungen im Rahmen der Rehabilitation. Zur Rehabilitation zählen Maßnahmen der
Nachbehandlung in spezialisierten Rehabilitationskliniken, aber auch ambulante Angebote und weitere Unterstützungen. Ziel solcher Rehabilitationsmaßnahmen ist es, die
akuten Auswirkungen der Behandlung zu bessern, die körperliche Leistungsfähigkeit
soweit wie möglich wiederherzustellen und Langzeitfolgen möglichst vorzubeugen.
Zusätzlich sollen die Patienten auch Hilfestellungen bei der Erkrankungsverarbeitung
erhalten.
Mögliche Rehabilitationsmaßnahmen sind beispielsweise Krankengymnastik, Atemgymnastik, Massagen, Inhalationstherapie, Ergotherapie, Ernährungsberatung, Entspannungsübungen, Einzel- und Gruppengespräche, aber beispielsweise auch Gespräche
mit dem Berufsberater.
Sehr empfehlenswert ist die sogenannte Anschlussheilbehandlung. Hierunter versteht
man Behandlungen in speziellen Rehabilitationskliniken unmittelbar oder kurz nach der
akuten Behandlung im Krankenhaus. Diese Kuren dauern in der Regel drei bis vier
Wochen. Unter Umständen können die Kuren auch ambulant durchgeführt werden, d. h.
der Patient kann abends nach Hause gehen. Allerdings ist für einen umfassenden
Behandlungserfolg ein stationärer Aufenthalt sehr sinnvoll.
Daneben gibt es sogenannte Nach- bzw. Festigungskuren, die später, d.h. nicht im
direkten Anschluss an die akute Behandlung, durchgeführt werden. Diese späteren
Kuren werden von den zuständigen Stellen allerdings nicht immer so leicht bewilligt wie
eine Anschlussheilbehandlung, und unter Umständen müssen auch Zuzahlungen geleistet werden.
Leistungsträger für die Rehabilitationsmaßnahmen sind bei gesetzlich Versicherten die
Krankenkassen oder Rentenversicherungen (BFA, LVA), bei privat Versicherten gilt der
jeweilige Antrag. Sprechen Sie mit ihrem zuständigen Klinikarzt oder mit Ihrem Hausarzt. Diese werden alles Notwendige für Sie einleiten und Sie bei der Wahl der passenden Klinik oder anderer Rehabilitationsmaßnahmen unterstützen.
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Umgang mit der Erkrankung
Anregungen für Betroffene
Versuchen Sie, die Krankheit zu akzeptieren
Grübeleien über Ursachen und eigene Schuld oder aber die Frage „Warum gerade ich?“
finden sich bei vielen Betroffenen. Sie gehören zum Prozess der Krankheitsbewältigung. Ein dauerhaftes Verharren in diesen Gedanken erschwert allerdings die Bewältigung der Erkrankung. Wichtig ist es, sich in diesen Fragestellungen zu positionieren
und das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit zu bekämpfen. Unkenntnis und Unwissenheit verursachen häufig Angst. Informieren Sie sich deshalb über Ihre Krankheit und
die Behandlungsmöglichkeiten, z. B. bei Krebsberatungsstellen, beim Arzt, in Buchhandlungen und Bibliotheken, im Internet, bei Selbsthilfegruppen, Gesundheitsämtern
und Krankenkassen. (Hilfreiche Adressen finden Sie im Serviceteil am Ende dieser Broschüre). Scheuen Sie sich nicht, dem Arzt gegenüber eigene Bedürfnisse und Fragen
anzusprechen. Je besser Sie über Ihre eigene Erkrankung und die Risiken und Chancen Bescheid wissen, umso besser können Sie mit der Situation umgehen und Entscheidungen bewusst treffen. Wissen vermindert die lähmende Angst!
Nehmen Sie sich Zeit für sich
Es ist wichtig, für das eigene seelische und körperliche Gleichgewicht zu sorgen. Verlangen Sie nicht zu viel von sich. Entscheiden Sie selbst, was Ihnen gut tut und welche
Situation Sie im Augenblick eher vermeiden möchten. Nehmen Sie sich und Ihre
Bedürfnisse wichtig.
Die Wege, das eigene Befinden günstig zu beeinflussen, sind individuell sehr unterschiedlich, hierfür gibt es kein Patentrezept. Der eine braucht Ruhe, der andere sucht
das Gespräch – dem einen hilft Bewegung, dem anderen Entspannung. Finden Sie heraus, was Ihnen gut tut und was Ihnen hilft, die Belastungen besser zu verarbeiten.
Suchen Sie sich Unterstützung von außen
Es gibt verschiedene Anlaufstellen, an die Sie sich mit ihren Fragen wenden können. Im
Krankenhaus finden Sie beispielsweise in der Regel den Sozial- und psychosozialen
Dienst, bei dem Krebspatienten praktische und psychologische Hilfe erhalten. Darüber
hinaus wird in vielen Kliniken ein Betreuungsangebot durch evangelische und katholische Seelsorger geboten.
Beziehen Sie Ihre Familie und Freunde ein
Es kann sehr hilfreich sein, mit Angehörigen und/oder Freunden über ihre Ängste, Sorgen und Unsicherheiten zu sprechen. Wenn es gelingt, offen und ehrlich miteinander
umzugehen, können die Belastungen der Krankheit und Behandlung gemeinsam getragen werden.
Sicherlich ist es nicht einfach, über die Krankheit und die damit verbundenen Ängste zu
sprechen, aber bedenken Sie, dass ihr nächstes Umfeld auch sehr unsicher und
besorgt ist und Schwierigkeiten im richtigen Umgang mit der Situation hat. In der Regel
sind alle Beteiligten erleichtert, wenn über die Krankheit und die neue Lebenssituation
offen miteinander gesprochen werden kann.
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Außerhalb der Kliniken gibt es Krebsberatungsstellen verschiedener Träger, an die sich
Patienten und Angehörige mit allen Fragen zu Erkrankung, Behandlung und Nachsorge
wenden können. Die Leistungen sind in der Regel unentgeltlich.
Große Unterstützung finden Betroffene auch in Selbsthilfegruppen. Informationsaustausch, Gespräche und Hilfe unter Betroffenen entlasten, machen Mut und unterstützen die Krankheitsverarbeitung. Speziell für Lungenkrebspatienten gibt es leider bisher
nur vereinzelte Selbsthilfegruppen, dafür aber zahlreiche generell für Krebspatienten
geeignete Gruppen. Weitere Informationen und Adressen finden Sie im Serviceteil der
Broschüre.
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Anregungen für Angehörige
Eigene Bedürfnisse beachten
Krebs betrifft fast nie nur einen einzelnen Menschen. Für Familie und engere Freunde
verändert sich das Leben häufig ebenso einschneidend – und auch sie müssen mit
Belastungen fertig werden.
Wichtig ist es auch, sich selbst rechtzeitig Unterstützung und Entlastung zu schaffen.
Denn Angehörige finden sich oft in einer Doppelrolle zwischen hilfreicher Unterstützung und eigener Belastung: Sie müssen plötzlich Aufgaben übernehmen, die vorher
der Kranke innehatte, die gemeinsame Zukunftsplanung ist erst einmal in Frage gestellt
und nicht selten auch die materielle Existenz. Angehörige fühlen sich deshalb oft mit
ihren Sorgen alleine gelassen. Unterstützung und Beratung finden Sie beispielsweise in
Krebsberatungsstellen, die sich ausdrücklich nicht nur an Patienten, sondern auch an
Angehörige richten. Auch ein Erfahrungsaustausch mit Menschen, die ähnliches erleben, beispielsweise in Selbsthilfegruppen, kann lohnen. In jedem Fall sollten Sie auch
als Angehöriger eigene Bedürfnisse ernst nehmen und auf das eigene Befinden achten. Richten Sie sich Zeiten zum Auftanken ein, gönnen Sie sich kleine Vergnügungen
ohne schlechtes Gewissen. Bedenken Sie: Nur wer selber genug Kraft hat, kann für
den Kranken da sein und diesen wirklich unterstützen.
Miteinander Reden
Oft weiß man als Angehöriger nicht, wie man dem Kranken am besten hilft und wie viel
Hilfe und Anteilnahme vom Kranken überhaupt erwünscht ist. Was dem Betroffenen
gut tut und von ihm als Unterstützung erlebt wird, ist je nach Krankheitssituation und
ebenso nach persönlicher Eigenart unterschiedlich und muss immer wieder neu herausgefunden werden. Hier helfen nur offene und ehrliche Gespräche. Auch wenn es
schwer fällt: Die Aussprache von Wünschen, Ängsten und Befürchtungen kann den
Umgang miteinander und mit der Krankheit sehr erleichtern.
Additive Heilmethoden
Unterstützendes Verhalten
Einige Verhaltensweisen unterstützen die meisten Patienten in ihrer Krankheitsbewältigung:
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–
Zuwendung und Anteilnahme am Befinden.
–
Selbstbestimmung erhalten soweit irgend möglich, d. h. nicht überfürsorglich sein und
keine Aufgaben übernehmen, die der Kranke selbst erledigen kann.
–
Weiterhin Einbezug in Familienalltag, d. h. den Patienten nicht schonen wollen, sondern
bei wichtigen Überlegungen, aber auch bei alltäglichen Fragen weiterhin mit an der
Diskussion teilhaben lassen.
–
Informationen über Krankheit beschaffen, für den Patienten und sich selber.
–
Entscheidungen mittragen: Gemeinsam mit dem Patienten Behandlungsmöglichkeiten
diskutieren und treffen.
Eine lebensbedrohliche Diagnose wie Lungenkrebs wirft auch häufig die Fragen auf:
„Welche Behandlung ist für mich die richtige?“, „Gibt es über die Schulmedizin hinaus
weitere Möglichkeiten, mich zu heilen?“. Es liegen verschiedene Untersuchungen vor,
die zeigen, dass naturheilkundliche Verfahren eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen
Schulmedizin darstellen können. Mistel, Enzyme, Spurenelemente und Vitamine können
Nebenwirkungen der Therapien, wie zum Beispiel Übelkeit und Mattigkeit, lindern und
zu einem verbesserten Allgemeinbefinden beitragen. Die Schulmedizin ersetzen können
sie indes nicht. Patienten, die an diesen Behandlungsmöglichkeiten interessiert sind,
sollten sich mit ihrem Arzt beraten und klären, inwiefern sie additive Heilmethoden mit
den „schulmedizinischen Medikamenten“ kombinieren können. Die Information des Arztes ist wichtig, um einzuschätzen, ob unerwünschte Nebenwirkungen in Kombination
mit der laufenden Therapie auftreten können. Betroffene sollten bei naturheilkundlichen
Angeboten und Versprechen auch wachsam sein. Einige „Wunderheiler“ versuchen, die
Unsicherheit, die mit einer Erkrankung wie Krebs einhergeht, für ihren Vorteil zu nutzen,
vor allem im Internet. Misstrauen ist angebracht, wenn Mittel angeblich völlig ohne
Nebenwirkungen jede Art von Krebs heilen können. Seriös berät das „Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren“ in Köln.
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Ernährung und Bewegung
Oft stellt sich Krebserkrankten die Frage: „Was kann ich selbst in dieser Situation tun?
Wie kann ich aktiv zur Bewältigung meiner Krankheit beitragen?“ Eine gesunde Ernährung und eine maßvolle körperliche Betätigung stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte
und kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Ernährung
Folgende Empfehlungen können helfen, ausgewogen ernährt zu bleiben:
Bei Krebspatienten kommt der Ernährung eine besondere Bedeutung zu, denn ein gut
ernährter Körper ist eine wichtige Voraussetzung für die Behandlung der Krebserkrankung und auch für eine bessere Lebensqualität des Patienten. Deshalb sollte auf die
Zusammenstellung der richtigen Nahrungsmittel besonders geachtet werden. Ziel aller
Ratschläge zur Ernährung ist es, den Allgemeinzustand des Patienten zu verbessern
oder zu erhalten und einer möglichen Mangelernährung vorzubeugen. Die Ernährung ist
dabei keine Waffe gegen den Krebs, und es gibt auch keine spezielle Anti-Krebs-Diät,
durch die eine Krebserkrankung in ihrem Wachstum beeinflusst oder gar zurückgedrängt werden könnte. Allerdings spielt die Ernährung eine nicht zu unterschätzende
Rolle für die Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte und somit für den Verlauf der
Krebserkrankung. Auch die Verträglichkeit der Chemo- oder Strahlentherapie kann
durch eine gesunde ausgewogene Ernährung positiv beeinflusst werden. Wesentlich ist
die ausreichende Zufuhr wichtiger Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Besprechen Sie sich hierzu mit Ihrem Arzt oder einer/m speziell geschulten Ernährungsberater/in.
Lassen Sie sich genug Zeit fürs Essen und richten Sie sich die Mahlzeiten appetitlich
an. Vermeiden Sie Essensgerüche, lassen Sie frische Luft ins Zimmer. Essen Sie wann
immer Sie Appetit haben, Sie müssen sich nicht an feste Essenszeiten halten. Nehmen
Sie lieber häufig kleine Mahlzeiten ein. Gönnen Sie sich ihre Leibspeisen, es gibt nichts,
was Sie grundsätzlich nicht essen dürfen. Versuchen Sie aber dabei, genügend Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie ausreichend Energie aufzunehmen. Wählen Sie Speisen, die leicht zu essen sind wie Suppen, Brei, Pudding und
Shakes; auch können alle normalen Speisen püriert werden. Trinken Sie reichlich, am
besten kohlensäurearmes oder stilles Mineralwasser und Kräutertees.
Durch die Krebserkrankung und deren Behandlung kann Essen aber zeitweise zu einer
Belastung werden, denn beispielsweise Bestrahlung und Chemotherapie können sich
nachteilig auf den Appetit und die Fähigkeit zu essen auswirken. Übelkeit, Erbrechen,
trockener Mund, Schluckbeschwerden oder Durchfall sind häufige Begleiterscheinungen der Krebsbehandlung. Dabei ist doch gerade während der Behandlung ein guter
Ernährungszustand wichtig für die Widerstandkraft gegenüber Krankheit und Erschöpfung.
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Körperliche Bewegung
Umgang mit Sterben und Tod
Dass Sport gesund ist, gut für die Figur und sogar das Krebsrisiko verringern kann, wissen die meisten Menschen. Aber während einer Krebserkrankung denken nur wenige
Betroffene daran, sich körperlich zu betätigen. Unter Umständen glauben sie sogar,
dass es besser ist, sich zu schonen. Dabei kann eine gemäßigte, an die individuellen
Umstände angepasste körperliche Betätigung helfen, die Krebserkrankung besser zu
bewältigen. Deshalb ist Bewegung heute ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation
und Krebsnachsorge und sogar der Akut-Behandlung. Sport stärkt nachweislich die
Immunabwehr und aktiviert Blutbestandteile, die eine abtötende Wirkung auf Krebszellen haben können.
Der Gedanke an das Thema Sterben und Tod wird oft verdrängt und Gespräche darüber
selten offen geführt. Keiner beschäftigt sich gerne mit dem Ende des eigenen Lebens
oder denkt an den Verlust von Freunden oder Familienangehörigen. Doch auch trotz
enormer Fortschritte der Medizin erleiden viele Krebspatienten im Laufe ihrer Krankheit
Rückfälle und immer wieder müssen Betroffene erfahren, dass ihre Krankheit nicht
mehr zu heilen ist. Wirklich zu verstehen, dass das eigene Leben irgendwann zu Ende
geht, ist keine einfache Erkenntnis. Den Gedanken an unsere Vergänglichkeit zuzulassen, macht Angst. Vielen Menschen helfen spirituelle oder philosophische Ansätze
dabei, mit der Tatsache zu leben, dass unser Dasein endlich ist.
Während der Therapie können die Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie
– wie mehrere Untersuchungen gezeigt haben – durch leichtes Ausdauertraining gelindert werden. Die Patienten waren nicht mehr so müde, die Übelkeit verringerte sich und
der körperlich-seelische Allgemeinzustand verbesserte sich. In der Nachsorge hilft
Bewegung, die körperliche Leistungsfähigkeit generell zu verbessern, aber auch, krankheits- und therapiebedingte Symptome durch spezielle Krankengymnastik und Atemübungen zu lindern. Auch die oft starke Erschöpfung krebskranker Menschen (die
sogenannte Fatigue) kann durch sportliche Betätigung verringert werden.
Die Auseinandersetzung mit dem Tod lässt die Bedeutung der verbleibenden Lebenszeit klar werden. Jeder Tag sollte so bewusst und intensiv wie möglich gelebt werden,
und die verbleibende Zeit lässt sich nutzen, um für sich wichtige Dinge zu klären. Das
können beispielsweise unbewältigte Konflikte mit Angehörigen oder Freunden sein
oder nicht akzeptierte Abschnitte im eigenen Leben. Versuchen Sie, mit sich und anderen ins Reine zu kommen. In diesem Sinne kann die Krankheit auch eine Chance sein.
Den eigenen Tod akzeptieren zu können und ihm ruhig entgegenzusehen ist allerdings
eine schwierige Aufgabe, die viel Mut und mitunter einen längeren inneren Anpassungsprozess erfordert. Oft machen Betroffene auch Phasen von Wut und Zorn, von
Ohnmacht und Angst, aber auch Phasen der Verdrängung, des nicht Wahrhaben-Wollens durch. Diese Gefühle sind völlig natürlich und dürfen auch gezeigt werden. Oftmals
versuchen die Beteiligten sich gegenseitig zu schonen und verbergen voreinander ihre
Empfindungen und ihre Trauer. Gemeinsames Trauern aber lässt diese letzte Lebensphase des Kranken zum gemeinsamen Erlebnis werden und ist insbesondere auch für
die Angehörigen wichtig, um den Tod des geliebten Menschen verarbeiten zu können.
Außerdem hat sportliche Betätigung einen positiven Einfluss auf das seelische Befinden. Die Widerstandskraft gegen Stress wird erhöht, ein besseres Körpergefühl entwikkelt sich und viele Betroffene bauen wieder mehr Selbstvertrauen auf. Nicht zuletzt ist
auch der Kontakt und Austausch mit anderen Menschen wichtig und soziale Kontakte
mit oftmals Gleichgesinnten werden gefördert. Insgesamt kann körperliche Bewegung
die Lebensqualität von Krebspatienten verbessern und wieder zu mehr Lebensfreude
verhelfen.
Sportgruppen in der Krebsnachsorge gibt es fast in jeder Stadt. Sie sind in der Regel
Sportvereinen angeschlossen und werden von besonders geschulten Übungsleitern/innen betreut. Die Krankenkassen übernehmen nach einer Krebserkrankung auf
Antrag und mit ärztlichem Rezept die Kosten für bis zu 50 Sporteinheiten. Adressen für
Anlaufstellen finden Sie im Serviceteil der Broschüre.
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Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten und zu unterstützen ist auch die
Aufgabe der Palliativmedizin und der Hospizarbeit. Zur Behandlung schwieriger Symptome können sie in Palliativstationen aufgenommen werden. Für bestimmte Therapien
oder zur Entlastung Angehöriger gibt es auch die Möglichkeit der Betreuung in einem
Tageshospiz. Spezialisierte Pflegedienste stehen den Hausärzten und den häuslichen
Pflegediensten unterstützend zur Verfügung. Ambulante Hospizdienste übernehmen
entlastende und begleitende Aufgaben für Patienten und Angehörige. Wenn eine häusliche Pflege nicht mehr möglich ist, besteht die Möglichkeit der Betreuung und Versorgung in stationären Hospizen.
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Hilfreiche Adressen
www.lungenkrebszentrale.de
Internetauftritt zur Kampagne „Der Zweite Atem –
Leben mit Lungenkrebs“, mit Adressen
von Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen etc.
Deutsche Krebshilfe e.V.
Thomas-Mann-Straße 40
Postfach 1467, 53111 Bonn
Telefon 0228–72990-0
Fax 0228–72990-11
[email protected]
www.krebshilfe.de
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
Hanauer Landstraße 194
60314 Frankfurt am Main
Telefon 069–630096-0
Fax 069–630096-66
[email protected]
www.krebsgesellschaft.de
Krebsinformationsdienst (KID)
Am Deutschen Krebsforschungszentrum
Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Krebstelefon 06221–410121
(Mo-Fr, 8-20 Uhr)
Rauchertelefon Krebspatienten
06221-424242 (Mo-Fr, 14-18 Uhr)
Fax 06221–401806
[email protected]
www.krebsinformation.de
(Bietet auch Liste mit psychosozialen
Beratungsstellen)
40
Internet-Krebs-Kompass der Volker Karl
Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Eisenacher Straße 8
64560 Riedstadt
www.krebs-kompass.de
Deutsche Tumorzentren im Internet
www.tumorzentrum-freiburg.de/krebs_
webweiser/tzfliste.html
Tumorzentrum Freiburg
Universitätsklinikum Freiburg
Krebshotline 0761–270 60 60 (Mo-Fr, 9-16 Uhr)
Psychologischer Dienst 0761–270-7390, -7284
(Mo-Fr, 8.30-13 Uhr), Ansprechpartnerinnen: Dipl.Psych. Elke Reinert, Dipl.-Psych. Heike Butzke
Deutsche Fatigue Gesellschaft e.V. (DFaG)
Maria-Hilf-Straße 15
50677 Köln
Telefon 0221–9311596
www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de
Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie
(PSO) der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Sprecher: Prof. Dr. phil. Joachim Weis
Telefon 0761–206-2220, -2218
[email protected]
www.pso-ag.de
Institut zur wissenschaftlichen Evaluation
naturheilkundlicher Verfahren an der
Universität zu Köln
Robert-Koch-Straße 10
Gebäude 51 B, 50931 Köln
Telefon 0221–478-6414
Fax 0221–478-7017
www.naturheilverfahren-koeln.de
Selbsthilfe
Online Selbsthilfe
Selbsthilfe Lungenkrebs
Geschäftsstelle Charité Universitätsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
www.selbsthilfe-lungenkrebs.de
Ansprechpartnerin: Karin Leuschner
Telefon 030–49879673
[email protected]
Forum der Selbsthilfe Lungenkrebs
www.selbsthilfe-lungenkrebs.net/
apboard/portal.php
eGroup „Lungenkrebs“
http:/de.groups.yahoo.com/group/
lungenkrebs/
Finanzielle Hilfen
INKA – Informationsnetz für Krebspatienten
und Angehörige
Postfach 500745
22707 Hamburg
Telefon 040–38615363
[email protected]
www.inkanet.de
Nationale Kontakt- und Informationsstelle
zur Anregung und Unterstützung von
Selbsthilfegruppen (NAKOS)
Verzeichnis von Selbsthilfegruppen in ganz
Deutschland
Wilmersdorfer Straße 39
10627 Berlin
Telefon 030–310189-60
Fax 030–310189-70
[email protected]
www.nakos.de
Härtefonds der Deutschen Krebshilfe e.V.
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn
Telefon 0228–7299-0,
-243, -244, -245, -246
www.krebshilfe.de
Hans-Rosenthal-Stiftung
Schnelle Hilfe in akuter Not e.V.
Postfach 45 04 04
12174 Berlin
Telefon 030–7724355
Fax 030–7724451
[email protected]
www.hans-rosenthal-stiftung.de
Marianne-Strauß-Stiftung
Oettingenstraße 22
80538 München
Telefon 089–294967
[email protected]
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16:29 Uhr
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Soziale Fragen
Sport
Schmerzen
Hospiz
Bundesversicherungsanstalt für Angestellte
(BfA)
Informationen zu Rente, Rentenrecht und
Rehabilitation
BfA
10704 Berlin
Servicetelefon 0800–3331919
Fax 030–865-27240
www.bfa.de
Deutscher Sportbund
Adressen der jeweiligen Landessportbünde mit
weiterführenden Informationen zum Thema
Sport nach Krebs sowie Anlaufstellen
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt am Main
Telefon 069–67000
Fax 069–674906
[email protected]
www.dsb.de
Deutsche Schmerzhilfe e.V.
Sietwende 20
21720 Grünendeich
Telefon 04142–8104-34
Fax 04142–8104-35
www.schmerzhilfe.de
Deutsche Hospiz Stiftung
Im Defdahl 5-10
44141 Dortmund
Telefon 0231–7380-730
Fax 0231–7380-731
www.hospize.de
Informationsdienst
Krebsschmerz im Deutschen
Krebsforschungszentrum
Telefon 06221–422000
[email protected]
Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz
Am Weiherhof 23
52382 Niederzier
Telefon 02428–802937
Fax 02428–802892
[email protected]
www.hospiz.net
Theodor-Springmann-Stiftung
Datenbank mit Informationen
und Links zu sozialrechtlichen und
sozialen Fragen sowie Patiententelefon
Albrecht-Achilles-Straße 65
10709 Berlin
Telefon 030–440240-79
Fax 030–440240-99
www.tss-datenbank.de
Verband Deutscher
Rentenversicherungsträger (VDR)
Informationen zu Rente und Rehabilitation
Eysseneckstraße 55
60322 Frankfurt
Telefon 069–1522-244
Fax 069–1522-310
www.vdr.de
Bundesverband Deutsche Schmerzhilfe e.V.
Woldsenweg 3
20249 Hamburg
Telefon 04142–8104-34
Fax 04142–8104-35
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Deutsche Schmerzliga e.V.
Adenauerallee 18
61440 Oberursel
Telefon 0700–375375-375
Fax 0700–375375-38
[email protected]
www.schmerzliga.de
Palliativmedizin
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin
e.V.
Von-Hompesch-Straße 1
53123 Bonn
Telefon: 01805 - 22 14 01
[email protected]
Deutsche Gesellschaft zum Studium des
Schmerzes
Obere Rheingasse 3
56154 Boppard
Telefon 06742–8001-21
Telefax 06742–8001-22
[email protected]
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Glossar
Alopezie
Teilweiser oder vollständiger Haarausfall; häufige Nebenwirkung einer Chemotherapie.
Alveolen
Lungenbläschen, Ausstülpungen der kleinsten Atemwege.
Apoptose
Zelltod, der durch die genetische Information der betroffenen Zelle selbst reguliert wird (programmierter
Zelltod).
Asbestose
Asbeststaublunge; durch eingeatmete Stäube mit Asbestfasern hervorgerufene Staublungenkrankheit, die
sich auch nach Ende der Staubbelastung noch verschlechtern und zu einer dauerhaften Störung der
Lungenfunktion und Asbestkrebs führen kann.
Biopsie
Untersuchung einer Gewebeprobe, die aus einem lebenden Organismus entnommen wurde.
Bronchialkarzinom
Lungenkrebs.
Bronchien
Erste Abzweigungen des Bronchialbaums aus relativ dicken Luftröhren, deren Wände Knorpelstrukturen aufweisen.
Bronchiolen
Knorpellose Verzweigungen der Bronchien (Nebenäste) mit einem Durchmesser von 1 mm und weniger.
Bronchoskop
Starres oder biegbares Rohr mit Lichtquelle und Betrachtungslupe, mit dem das Innere der Luftröhre und
Bronchialäste betrachtet werden kann. Das Bronchoskop kann mit einer Vorrichtung zur künstlichen Beatmung ausgestattet sein (Beatmungsbronchoskop). Außerdem gibt es verschiedene Spezialinstrumente, wie
Zangen, Schlingen, Watteträger etc., mit denen unter optischer Kontrolle gezielt Gewebeproben oder Abstriche entnommen werden können.
Bronchoskopie
Endoskopische Untersuchung (Spiegelung) der Bronchien mit einem Bronchoskop.
Carcinoma in situ
Vorstufe einer Krebserkrankung.
Computertomographie (CT)
Beim CT wird der Körper schichtweise geröngt. Die Aufnahmen werden durch einen Computer gesteuert
und errechnet. Anschließend können die Schichtbilder so zusammengesetzt werden, dass sich ein dreidimensionales Bild des Körpers erstellen lässt.
EGF-Rezeptor
[englisch: Epidermal Growth Factor Receptor; übersetzt: epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor]
Rezeptor in der Zellwand, der über EFG-Moleküle aktiviert wird und das Zellwachstum stimuliert. Eine Überaktivierung führt zu unkontrollierter Zellteilung und damit zum Krebswachstum.
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EGFR-Blocker
[englisch: Epidermal Growth Factor Receptor Blocker; übersetzt: epidermaler Wachstumsfaktor-RezeptorenBlocker]
Molekül, dass den EGF-Rezeptor besetzt und diesen blockiert, in dem es gezielt die Schaltstelle im Inneren
des Rezeptors – das aktive Zentrum des Enzyms Tyrosinkinase – besetzt. Dadurch wird das krankhaft
erhöhte Zellwachstum gehemmt.
EGF-Molekül
[englisch: Epidermal Growth Factor Molekule; übersetzt: epidermales Wachstumsfaktor-Molekül] Molekül,
dass am EGF-Rezeptor andockt und damit das Zellwachstum aktiviert. Ein Molekül ist eine chemische Verbindung, die aus zwei oder mehr Atomen besteht.
Epithelgewebe
Geschlossener Zellverband, teils mit Drüsen, der z.B. die Atemwege auskleidet.
Fatigue
Müdigkeit und Erschöpfung bei Tumorerkrankungen.
Fernmetastase
siehe Metastase
intrapulmonal
Innerhalb der Lunge.
intravenös
Verabreichung eines Medikaments in eine Vene.
Karzinom
Bösartiger Tumor, der vom Epithelgewebe der Haut, Schleimhaut oder Drüsengewebe ausgeht.
karzinogen, kanzerogen
Krebserzeugend.
Karzinogen
Substanz, Strahlung etc. mit krebserzeugender Wirkung.
Knochenszintigraphie
Bildgebendes Verfahren zur Darstellung des Knochenskeletts mit Hilfe von radioaktiven Substanzen.
kurative Therapie
Therapie, deren Ziel die Heilung des Patienten ist.
Lokalrezidiv
Erneutes Auftreten der Krebserkrankung an der ursprünglichen Krankheitsstelle, nach einer Periode ohne
sichtbaren Krebsbefall.
Lungenmetastasen
Bösartige Geschwülste in der Lunge, die im Gegensatz zum primären Lungenkrebs durch Absiedlungen von
Krebs in anderen Körperregionen entstanden sind.
Lymphknoten
In der Strombahn der Lymphgefäße angeordnete linsen- bis bohnengroße Organe, in denen Mikroorganismen, Toxine und auch Krebszellen aus der Lymphe „gefiltert“ werden.
Mediastinum
Zwischen den beiden Lungenflügeln gelegener Teil der Brusthöhle, in dem sich unter anderem das Herz
befindet.
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Metastase
Tochtergeschwulst, die durch Absiedlung von Krebszellen und Ausbreitung über die Blut- und Lymphbahnen
entstanden ist. Im Gegensatz zum Lokalrezidiv entstehen Metastasen an einer anderen Stelle als der zuerst
entstandene Tumor (Primärtumor).
Molekularbiologische Therapieansätze
Behandlungsmethoden, die auf zellulärer Ebene den Krebs bekämpfen. Kleinste chemische Verbindungen
aus Atomen, die so genannten Moleküle, steuern das Leben der einzelnen Zelle. Mit den molekularbiologischen Therapieansätzen versucht man, das vielfältige Zusammenspiel der Moleküle so zu beeinflussen, dass
Krebszellen vernichtet, oder in ihrem Wachstum zumindest gehemmt werden.
Palliativmedizin
Interdisziplinäre Behandlung bei unheilbaren Krankheiten mit exzellenter Symptomkontrolle, ganzheitlicher
Behandlung, Betreuung und Begleitung von Patienten und deren Angehörigen unter Berücksichtigung
physischer, psychischer, psychosozialer und spiritueller Aspekte.
Polyneuropathie
Erkrankung peripherer Nerven; bei Krebspatienten meist durch bestimmte Zytostatika hervorgerufen; äußert
sich als Schmerzen, Missempfindungen bis hin zu Taubheitsgefühlen in Händen und Füßen.
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Bildgebendes, rechnergestütztes Verfahren, bei dem mit Hilfe von Photonen, die beim Zerfall von Positronen
entstehen, Körperstrukturen und Organe anhand ihres Stoffwechsels dargestellt werden.
Primärtumor
Zuerst entstandene Geschwulst, von der Metastasen (Absiedelungen) ausgehen können.
Progression
Fortschreiten einer (Krebs)erkrankung.
Prognose
Vorhersage zum wahrscheinlichen Verlauf und Ausgang einer Krankheit aufgrund wissenschaftlicher
Erkenntnisse. Angaben zur Prognose beziehen sich immer auf die Gesamtheit aller Patienten mit ähnlichen
Befunden oder Therapiemaßnahmen, zur Situation im Einzelfall sagen sie dagegen weniger aus.
Proliferation
Vermehrung von Zellen und Gewebe.
Radiochemotherapie
Kombination von Strahlen- und Chemotherapie in der Krebsbehandlung. Es gibt verschiedene Kombinationsarten: Bei der „simultanen“ Radiochemotherapie werden Strahlen- und Chemobehandlung gleichzeitig angewendet, bei der „sequentiellen“ nacheinander, bei der „alternierenden“ abwechselnd.
Rezidiv
siehe Tumorrezidiv
Sonographie
siehe Ultraschalluntersuchung
Sputum
Abgehusteter Schleim aus der Lunge.
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Staging
Bestimmung des Krankheitsstadiums bei einer Krebserkrankung. Maßgeblich für die Stadieneinteilung nach
der bei den meisten Krebsarten verwendeten TNM-Klassifikation sind die Größe des Ersttumors und seine
Ausdehnung innerhalb der befallenen Körperstrukturen und Organe (T), der Befall von regionalen Lymphknoten (N) sowie die Metastasenbildung in entfernten Körperstrukturen und Organen (M).
systemische Therapie
Behandlung des gesamten Körpers und nicht nur einzelner Bereiche, wie bei der lokalen Therapie (Operation bzw. Bestrahlung).
Thorakotomie
Operation, bei der die Brustwand geöffnet wird, um Gewebeproben zu entnehmen oder um Krankheiten der
Lunge, des Herzens oder der großen Arterien zu behandeln. Zur Gewebeentnahme bei Lungenkrebs wird
eine Thorakotomie gemacht, wenn der Krebs sehr tief oder ungünstig in der Lunge sitzt, sodass die Entnahme
mithilfe des Bronchoskops oder der Nadelbiopsie nicht möglich ist.
TNM-Klassifikation
Krebs-Klassifikation nach Größe und Ausdehnung des Primärtumors (T), Befall der regionalen Lymphknoten
(N) und anderer Organe (M).
Tumor
Neubildung von körpereigenem Gewebe durch vermehrtes Zellwachstum; kann gutartig oder bösartig sein.
Tumoranämie
Bei Patienten mit Krebserkrankungen vorkommende Blutarmut, die durch den bösartigen Tumor selbst oder
die Behandlung verursacht ist.
Tumormarker
Körpereigene Substanzen, deren Auftreten oder erhöhte Konzentration in Körperflüssigkeiten (besonders im
Blutserum) mit einer Krebserkrankung assoziiert sein können. Bei bekanntem Tumor werden sie auch zur
Verlaufskontrolle verwendet. Ein Anstieg eines Tumormarkers kann, muss aber nicht auf erneutes Tumorwachstum hinweisen. Umgekehrt kann ein Tumor allerdings auch wachsen, ohne dass der/die Tumormarker
ansteigen.
Tumorrezidiv
Rückfall einer Krebserkrankung. Das Rezidiv kann auf den ursprünglichen Entstehungsort beschränkt sein
(Lokalrezidiv), die benachbarten Lymphknoten erfassen oder an einer vom Entstehungsort entfernten Körperstelle auftreten (Fernrezidiv = Metastase).
Tyrosinkinase-Hemmer
Wirkstoffe, die eine Signalübertragung ins Zellinnere hemmen. Durch das ausbleibende Signal kann sich die
Zelle nicht mehr teilen und das Tumorzellwachstum wird gehemmt.
Ultraschalluntersuchung
Bildgebendes Verfahren, bei dem mit Schallwellen oberhalb des menschlichen Hörbereichs Körperstrukturen
und Organe sichtbar gemacht werden.
zytotoxisch
Zellvergiftend, zellschädigend.
Zytostatika
Medikamente, die das Wachstum von Krebszellen hemmen.
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16:29 Uhr
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Herausgeber Hoffmann-La Roche AG, Grenzach-Wyhlen
Filmproduktion TAKEPART media and science gmbh, Köln
Gestaltung Simone Mutert Kommunikationsdesign, Köln
Redaktion art tempi communications gmbh, Köln
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