Oktober 2016 - Lebendige Gemeinde

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Das Magazin der ChristusBewegung 3 | 2016
Sucht der
Stadt Bestes –
Christ
und Politik
Der Wahrheit zur
Macht verhelfen?
100 Tage »Große Koalition«
in Baden-Württemberg
Vorgestellt: Internationale
Hochschule Liebenzell
Rainer Holweger
Hartmut Steeb
Seite 18
Seite 4
Seite 10
www.lebendige-gemeinde.de
2
3·2016
termine · inhalt
Termine
Oktober
15.10.
Stadtbeweger und JuGo, CVJM Stuttgart
15.10.
2. Herbstfest Oberschwaben, Wilhelmsdorf
16.10.Christliche Musikakademie, Festliches
­Eröffnungskonzert, Liederhalle Stuttgart
16.10.Christustreff, Württembergischer Christusbund,
Liederhalle Stuttgart
17.10.
Kirchweihmontagskonferenz, Die Apis, Hülben
21.10.Bildungskongress der Evangelischen Landeskirche,
­Kongresshalle Böblingen
22.10.Jumiko im Frankenwald, u. a. mit DIPM,
Hilfe für Brüder, OM, Schulturnhalle Selbitz
31.10.Church-Night
November
1.11.Konferenz in der Arena, Die Apis,
Porsche Arena Stuttgart
11.–13.11.Mission Possible: »Wie Muslime zu Jüngern
werden«, mit Frontiers, Reach Across,
OM und WEC, OM Mosbach
12.11.
Fresh X – Impulstag, Nagold
12.–14.11.Info-Tagung zum Theologiestudium,
Evangelisches Stift Tübingen
13.11.
Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen
18.–20.11. Bibelseminar, CVJM-Zentrum Walddorf
18.–20.11.Infotage für Auslandseinsätze, DMG,
Buchenauerhof Sinsheim
21.–24.11.Herbsttagung der Landessynode,
Hospitalhof Stuttgart
Dezember
18.12.
Stadtbeweger und JuGo, Stiftskirche Stuttgart
Weitere Termine finden Sie auch online unter
www.lebendige-gemeinde.de/termine
inhalt
titelthema
4
Der Wahrheit zur Macht verhelfen?
Beobachtungen zur Kirchengeschichte
Rainer Holweger
andespolitik
10l100
Tage »Große« Koalition
in Baden-Württemberg
Hartmut Steeb
12tAlsitelthema
Christ in der Politik
Erfahrungsberichte
von Ingo Rust und Steffen Bilger
itelthema
14t»Sucht
der Stadt Bestes«
Zur Aufgabe des politischen Beauftragten der
Deutschen Evangelischen Allianz (DEA)
Uwe Heimowski
rojekt
16pProjektstelle
»Arbeitskreis Politik«
achruf
17nZum
Heimgang von Bischof Otto Schaude
1944 – 2016
vorgestellt
18Ein
junges Kind einer älteren Dame
Die Internationale Hochschule Liebenzell
Volker Gäckle
20tagung
»95 – fertig – los«
Aufbruch zu einer Reformation der Herzen
Tagung für Kirchengemeinderäte
21aus den bezirken
impressum
Herausgeber und Bezugsadresse
Lebendige Gemeinde.
ChristusBewegung in Württemberg e. V.
Saalstraße 6
70825 Korntal-Münchingen
Telefon 0711/83 46 99
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editorial
liebe leserinnen und leser
»Sucht der Stadt Bestes«
Christen sind das Beste, was einer Stadt und einem Land
passieren kann. Sie sind das Salz in der faden Suppe der
Wertlosigkeiten. Sie sind das Licht in der dunklen Ecke
des Egoismus. Und das Beste ist, wenn Christen diese
Chance und Aufgabe auch wahrnehmen.
Deswegen halte ich gar nichts davon, sich von dem
scheinbar schmutzigen politischen Geschäft fernzuhalten oder sich aus den gesellschaftlichen brennenden Fragen von heute rauszuhalten. Lebensschutz und Friede,
faires soziales Markt-Wirtschaften und Gottesbezug in Schulen und
Kindergärten: Das sind unsere Felder. Da gehören wir hin mit den
Normen und Werten der Bibel.
Und das tun wir. Im März 2016 hat sich innerhalb der »Lebendigen
Gemeinde« ein Arbeitskreis Politik gegründet. Er möchte einige Verantwortungsträgerinnen und -träger sammeln, die gemeinsam ihre
Stimme erheben und anmahnen, was in die Politik gehört und immer
wieder nicht laut genug vertreten wird. Oder so laut, dass es zwar
irgendwie rausgeschrien ist, aber dem Mitmenschen das Trommelfell
zerreißt, ohne das Beste zu bewirken: Zukunft und Hoffnung. Wir
verbreiten keine Institutionenverdrossenheit. Wir schimpfen nicht
auf »die da oben«. Wir ziehen nicht gegen die Presse zu Felde. Sondern
wir treten auf und mischen uns ein mit den Themen, die heute oben
auf und dran sind:
V Christliche Werteorientierung
V Aktive Religionsfreiheit hier und anderswo
V Förderung der Kirchen und freien christlichen Werke und Initiativen in ihrem gesellschaftlichen Auftrag – in Mission, Diakonie,
Kindertagesstättenarbeit, Schulbeteiligung …
V Förderung und Schutz von Ehen und Familien
V Schutz des Lebens
V Gute Nachbarschaft in der heutigen multireligiösen gesellschaftlichen Verantwortung mit gleichzeitigem klarem Bezug auf die
unsere Gesellschaft prägenden und tragenden jüdisch-christlichen
Wertekataloge
Wir danken allen, die durch ihre Spende
die kostenlose Verteilung dieses Magazins
ermöglichen. Wir bitten um vollständige
und deutliche Angabe der Anschrift bei
Überweisungen, damit wir Spenden­quit­tungen übersenden können. Wir sind
ganz auf die Gaben der Freunde angewiesen.
Redaktion
Ralf Albrecht, Rainer Holweger,
Steffen Kern, Ute Mayer, Traugott Messner,
Andreas Schmierer
Gesamtgestaltung
Grafisches Atelier Arnold, 72581 Dettingen
Druck und Postzeitungvertrieb
Henkel Druckerei, 70499 Stuttgart
Bildnachweis Titel: © iStockphoto.com / lolostock
Nun sind wir gerade dabei zu überlegen, wie das alles konkret gehen
kann. In Kontakt treten mit allen demokratischen Parteien und auf
unser Anliegen aufmerksam zu machen, ist das eine. Aber es braucht
dazu, so sind wir überzeugt, auch personelle Kraft. Um Aktionen zu
koordinieren, Gespräche zu führen, Kontakte zu halten und sich in
Fragestellungen der Politik intensiv einzuarbeiten. Denken Sie auch,
dass das dran ist? Ihre Unterstützung, auch mit Geld und vor allem
Gebet, wird hier sehr hilfreich sein.
Danke für alles Mittragen!
Denn so heißt es ja: »Sucht der Stadt Bestes und betet für Sie zum
HERRN.«
Das meint Ihr
Ralf Albrecht, Vorsitzender ChristusBewegung Lebendige Gemeinde
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titelthema
Der Wahrheit
zur Macht verhelfen?
Beobachtungen zur Kirchengeschichte
E
s gab in der DDR einen Kalauer: »Die Partei
will nur unser Bestes. Aber das behalten wir
lieber selbst.« Was ist das Beste für eine Stadt,
für einen Staat – und wer setzt es durch? Wer bekommt Spielräume, Finanzen und die Möglichkeit,
Ordnungen festzulegen und auch zu kontrollieren –
natürlich immer nur mit den besten Absichten? Wer
bestimmt, wer dazugehört und wer nicht? Welche
Meinung, welche Weltanschauung setzt sich durch –
und auf welche Weise?
In Deutschland waren es nicht zuletzt die Erfahrungen mit der Schreckensherrschaft während der Nazi-Diktatur und das Versagen der gesellschaftlichen
und demokratischen Kontrollmechanismen in der
Weimarer Republik, die zu einer sorgfältigen politischen Architektur der neuen Bundesrepublik geführt
haben.
Bewusst wurden im Sinne einer »wehrhaften Demokratie« verschiedene Kontrollmechanismen beim
Streit um die Macht etabliert, um Minderheiten vor
Unterdrückung zu schützen und so viele Bürger wie
möglich zum gesellschaftspolitischen Engagement
zu befähigen und ermutigen: Garantierte Freiheiten
und Rechte (wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Religions- und Gewissensfreiheit, Wahlrecht,
Zugang zu öffentlichen Ämtern), Gewaltenteilung
(Trennung von Gesetzgebung, Verwaltung und Recht-
titelthema
es ist
gefährlich
und unmöglich,
etwas gegen
das gewissen
zu tun.
M. Luther
sprechung), regelmäßige, freie, geheime Wahlen und
vieles mehr bilden ein bewährtes und ausbalanciertes System, um Macht auf verschiedene Institutionen zu verteilen und damit auch zu begrenzen.
Machtkonflikte verschärfen sich, wenn der Glaube
ins Spiel kommt: Politik kann sich damit begnügen,
dem Willen der Wähler zu folgen, der Glaube fragt
nach Gottes Willen. Politik sorgt sich um menschliches Wohl, Glaube um das ewige Heil. Zum Streit um
Macht tritt der Streit um die Wahrheit hinzu.
Dieser Streit wurde in der christlichen Gemeinde
unterschiedlich geführt. Die folgenden Abschnitte erinnern skizzenartig an einige der wichtigsten
kirchengeschichtlichen Wegmarken, wo Glaube und
Macht, Kirche und Politik sich aufeinander eingelassen haben – manche davon waren Lichtblicke, andere
gehören zu den dunkelsten Kapiteln der Kirchengeschichte.
Foto: Andreas Beck
Der Rat des Gamaliel –
vom Lebensrecht des Irrtums
»Machtkonflikte verschärfen
sich, wenn der Glaube ins
Spiel kommt: Politik kann
sich damit begnügen, dem
Willen der Wähler zu folgen,
der Glaube fragt nach Gottes
Willen. Politik sorgt sich um
menschliches Wohl, Glaube
um das ewige Heil. Zum Streit
um Macht tritt der Streit um
die Wahrheit hinzu.«
Von Anfang an war das Evangelium umstritten. Paulus und Johannes rechtfertigten als Minderheit ihr
Verhalten vor dem Hohen Rat mit der Feststellung:
»Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen«
(Apostelgeschichte 5,29).
In diesem Streit empfiehlt der Schriftgelehrte
­Gamaliel ein außergewöhnliches Vorgehen: »Lasst ab
von diesen Menschen und lasst sie gehen! Ist das Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird es untergehen;
ist es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten –
damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten
wollen« (Apostelgeschichte 5,38f.). Wir begegnen hier
einem zurückhaltenden Umgang mit Macht: selbstsicher und dadurch auch gelassen im Umgang mit
der Wahrheitsfrage, ohne jegliche Angst, zu viele der
eigenen Anhänger könnten sich durch die vermeintliche Irrlehre verführen lassen.
Der Rat des Gamaliel beruht auf der geistlichen
Überzeugung: Gott ist größer als die eigene Erkenntnis der Wahrheit. Wer meint, der Wahrheit mit Gewalt zur Macht verhelfen zu müssen, unterschätzt
die Möglichkeiten des lebendigen Gottes. Kirchenhistoriker bezeichnen diesen bewusst zurückhaltenden Umgang mit der Macht auch als Eintreten für ein
Lebensrecht des Irrtums.
Konzilien als Weg zur Klärung
von Macht- und Streitfragen
Eine der ersten großen Streitfragen der jungen Gemeinde betraf das Verhältnis zu Nichtjuden. Gehörte
zur Nachfolge als Jünger des Juden Jesus auch, sich
beschneiden zu lassen und die von Mose überlieferten Gebote zu halten? Das in Apostelgeschichte 15
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titelthema
Darstellung einer Sitzung des Konstanzer Konzils (1414–1418)
im Konstanzer Münster (aus der Chronik des Konzils von Konstanz
des Ulrich Richental)
(und von Paulus in Galater 2) geschilderte, später
sogenannte »Apostelkonzil« berichtet von der Versammlung der »Ältesten und Apostel«, in dem um
diese Frage gerungen und dann eine Lösung entschieden wurde.
Der Begriff »Konzil« stammt vom lateinischen
concilium (Rat, Zusammenkunft); im griechischsprachigen Teil der Christenheit wurden diese Treffen
als »Synoden« bezeichnet (griechisch synodos = Versammlung, Treffen, wörtlich: gemeinsam auf dem
Weg sein).
Im weiteren Verlauf der Kirchengeschichte blieben Konzile oder Synoden in der Gesamtkirche das
bevorzugte Instrument, um Streitfragen zu klären
und sich auf Lehre und Ordnung der Kirche festzulegen – durch öffentliche Debatten und die gemeinsame Arbeit an Texten in Gremien. Theologisch galt
dabei, dass grundsätzlich alle Christen über den Heiligen Geist verfügen, der sie dazu befähigt, das Wort
Gottes zu verstehen und dem Willen Gottes entsprechend umzusetzen. Tragfähige Lösungen versuchten
deshalb immer, eine möglichst breite Zustimmung
zu erhalten (Prinzip des magnus consensus).
»Cogite intrare« – vom Zwang zur Wahrheit
Mit dem Wandel zur etablierten Staatsreligion im
Römischen Reich wandelte sich der Umgang mit
Minderheiten und Andersgläubigen. Einen ersten
traurigen Höhepunkt stellte das Jahr 411 dar, in der
die Staatskirche die Bewegung der sogenannten Donatisten gewaltsam auslöschte und kaiserliche Soldaten sogar die Todesstrafe vollstreckten.
Ursache des Streits war die Frage: Sind Sakramente wie Taufe und Abendmahl gültig, auch wenn sie
von Amtsträgern gespendet wurden, die unter dem
Druck der früheren Verfolgungen den Glauben verleugnet hatten? Die Bewegung der Donatisten hielt
solche Taufen für ungültig und taufte erneut, die
Mehrheit der Bischöfe im Römischen Reich hielt an
der Gültigkeit fest, unabhängig von der »Heiligkeit«
oder den Verfehlungen des jeweiligen Amtsträgers.
Besonders in Nordafrika spitzte sich der Konflikt zu.
Zur damaligen Zeit war Augustinus (354– 430)
­Bischof im nordafrikanischen Hippo, der sich als
einer der herausragendsten Theologen jahrelang
in zahllosen Streitschriften und Gesprächen mit
Vertretern der Donatisten um eine friedliche und
vernünftige Lösung bemüht hatte – erfolglos. Er
schreibt: »Ursprünglich war ich der Meinung, zur
Einheit Christi dürfte niemand gezwungen werden.
Es schien mir richtig, nur mit dem Wort zu handeln.
... Aber diese meine Meinung wurde widerlegt.« (ep.
93,17). Resigniert stimmt er der Gewaltanwendung
zu – mit der Begründung, Christus selbst ermahne
im Gleichnis vom Großen Abendmahl dazu, »wir
sollten jedermann, den wir erreichen können, zum
Eintreten in sein Haus zwingen« (ep 93,5). Das von
Augustinus nicht häufig, aber doch als erstem in
An­leh­nung an Lukas 14,23 verwendete Motto cogite
intrare (»nötigt sie, einzutreten«) entfaltete später eine
verheerende Wirkung bei der Ketzerbekämpfung in
Mittalter und Neuzeit und wurde als theologische
Rechtfertigung für Zwangstaufen missbraucht.
Vermischung von staatlicher und religiöser
Macht im Mittelalter
Unter Otto I. (912–973) erhielten Bischöfe und Äbte
weitere Rechte, die sie den weltlichen Grafen und
Fürsten allmählich gleichstellten. Dies mündete im
System der geistlichen Kurfürstentümer. Sieben Kurfürsten wählten den Kaiser des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation; vier weltlichen Kurfürsten standen drei geistliche Kurfürsten (Erzbischöfe
von Mainz, Köln und Trier) zur Seite.
Die Freiheit des Gewissens als innere Grenze
religiöser und staatlicher Macht
Albrecht von Brandenburg (1490 –1545) trieb zur
Zeit Martin Luthers die Anhäufung von religiöser
und weltlicher Macht auf die Spitze. Dass er seinen
Machthunger mithilfe der Ablasspraxis finanzierte,
stellte einen der wesentlichen Missbräuche dar, die
Martin Luther zu seinen 95 Thesen veranlassten.
Luthers Verteidigungsrede am 18. April 1521 auf
dem Reichstag in Worms gilt zu Recht als eine der
Geburtsstunden des Protestantismus. Der später als
»Ich stehe hier – ich kann nicht anders« zusammengefasste Ausspruch lautete nach den Protokollen des
Konzils wörtlich:
titelthema
»Wenn ich nicht durch Schriftzeugnisse oder einen
klaren Grund widerlegt werde – denn allein dem
Papst oder den Konzilien glaube ich nicht; es steht
fest, dass sie häufig geirrt und sich auch selbst
widersprochen haben –, so bin ich durch die von mir
angeführten Schriftworte überwunden. Und da
mein Gewissen in den Worten Gottes gefangen ist,
kann und will ich nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen
zu tun. Gott helfe mir. Amen.«
Martin Luther, Ausgewählte Schriften,
Frankfurt am Main/Leipzig 1995, S. 269
Augustinus von Hippo
(354–430)
Zu seiner Zeit war der Einfluss der
Kirche im römischen Reich bereits
sehr groß. Strittige Fragen zur Lehre
könnten daher die Einheit des Reiches
gefährden. Die Verfolgung religiöser
Minderheiten war die Folge.
Wahrheit benötigt Freiheit
und Verantwortung
3·2016 7
Luther war überzeugt: Glaube kann nur als Geschenk
erlebt werden. Dass ein Mensch zum Glauben – und
damit aus geistlicher Sicht zur Wahrheit und zum ewigen Leben – kommt, ist letztlich unverfügbar wie eine
gute Ernte. Wie bei der Ernte gibt es allenfalls hilfreiche Rahmenbedingungen, die man fördern kann.
Zwang und Gewalt ersticken die Frucht des Glaubens
im Keim, geschenkte Freiheit und zugestandene Verantwortung dagegen sind der Nährboden, auf dem
wahrer Glaube und mit ihm liebevolles Vertrauen
und verantwortungsvoller Gehorsam in Wahrheit
wachsen können – wo und wann es Gott gefällt.
Otto I.
(912–973)
Der Kaiser übertrug Bischöfen
und Äbten großzügige weltliche
Rechte und Machtbefugnisse.
Die geistlichen Kurfürsten waren
ihren weltlichen Kollegen zunehmend
gleichgestellt.
Albrecht von Brandenburg
(1490–1546)
Als Kardinal nutzte er seinen
politischen Einfluss, um sich durch
den Verkauf von Ablassbriefen zu
­bereichern. Unter anderem diese
Praxis veranlasste Martin Luther zu
seinem Thesenanschlag.
Das Bekenntnis zur Gewalt­losigkeit von
Kirchenleitung: sine vi, sed verbo
Martin Luther stellt eine wesentliche Frage: »Wem
Die Reformation wollte viele schlechte Entwicklunglaube ich – und warum?« Glauben definiert Luther
gen rückgängig machen und zu den ursprünglichen
dabei nicht als ein bloßes Für-Wahr-Halten einer
Wurzeln des Glaubens zurückkehren. Dazu gehörte
Meinung, sondern von der Bibel her als unbedingtes
auch die Trennung von staatlicher und religiöser
Vertrauen. Und nur aus solchem erwächst
Macht sowie die Ablehnung religiöser
echter Gehorsam.
Gewalt. Im Augsburger Bekenntnis
juden
Bei seinem Bibel­studium als Wittenbekennen sich die Protes­
tanten
haben uns christen
berger Theologieprofessor lernt
um Martin Luther und Philipp
und lehrt er: Wahrer Glaube,
Melanchthon zum Grundsatz,
jüdisch behandelt.
wahres Vertrauen und wahrer
dass Kirchenleitung grundwir christen dagegen
Gehorsam lassen sich nicht besätzlich ohne Gewalt und nur
haben bis jetzt
fehlen, weder durch den Papst
mit menschlichen Worten
nicht gelernt,
noch durch Konzilien – noch
ausgeübt werden soll (sine vi
juden christlich
durch den Kaiser.
humana, sed verbo, CA 28).
zu behandeln.
W. Solowjow
8
3·2016
titelthema
© Kloster Wiblingen
Landesherrliches Kirchen­
regiment als ­Widerspruch
zum reformatorischen Ideal
»die letzte
verantwortliche
frage ist nicht,
wie ich mich verantwortlich aus der affäre
ziehe, sondern wie eine
kommende generation
weiterleben soll.«
Entflechtungen im 19. und
20. Jahrhundert – Kulturkampf und Emanzipation
Selbstkritisch muss man jedoch
Im Kontext der Napoleonischen
gerade angesichts des nahenden
Kriege erfolgte im Anschluss
Reformationsjubiläums festhalan den Reichsdeputationshauptten: Hier sind die protestantischluss 1803 die Enteignung
schen Leiter hinter ihren eigenen
besonders
der bis dahin römischD. Bonhoeffer
Idealen weit zurückgeblieben. Das
katholischen Flächenbesitztümer
System des landesherrlichen Kirchenvon Bistümern, Klöstern und Abteien.
regiments machte in den Gebieten, die sich
Auch das Königreich Württemberg bereider Reformation anschlossen, den Landesfürsten
cherte sich an der Säkularisation; der ehemals evanin Personalunion zum Landesbischof. Es galt der
gelische Staat wurde gemischt-konfessionell und
Grundsatz: wessen Land, dessen Konfession (eius
verdoppelte seine Fläche. Der württembergische
regio cuius religio). Die Vermischung von weltlicher
­König blieb weiterhin Landesbischof. Dies änderte
und religiöser Macht wurde damit auf Jahrhunderte
sich erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs mit
hinweg in den deutschen evangelischen Staatskirdem Beginn der Weimarer Republik.
chen fortgeschrieben.
Die ungute Verflechtung von staatlichen InteresAuch die für sich selbst in Anspruch genommene
sen und Religionspolitik führte in der Zwischenzeit
Gewissensfreiheit hat Luther später seinen religiöimmer wieder zu sozialen Konflikten. Das Ringen
sen und politischen Gegnern nicht konsequent zugeum Macht und Einfluss besonders im Schulwesen
standen. Seine Schriften gegen die Bauernaufstände
zwischen Bismarck und Vertretern der römisch-­
und nicht zuletzt die Haß- und Hetzschriften gegen
katholischen Kirche fand unter dem Stichwort »KulWiedertäufer und Juden sind von einem anderen
turkampf« Eingang in die Geschichtsbücher.
Geist geprägt als der Rat des Gamaliel.
Auf evangelischer Seite formierten sich – in unterschiedlicher Opposition zum Staat und zur Staatskirche – pietistische Gemeinschaftsverbände, Missionswerke, sozialdiakonische Initiativen (damals
unter dem Stichwort »Innere Mission«) und freie
­Organisationen wie die Evangelische Lehrer- und
Erziehergemeinschaft in Württemberg (gegründet 1865). Sie bilden den Hintergrund der späteren
Ludwig-Hofacker-Vereinigung und der heutigen
ChristusBewegung Lebendige Gemeinde. Auch die
Entstehung von Freikirchen kann bis zu einem gewissen Grad als Ausdruck jener gesellschaftlichen
Emanzipations- und Freiheitsbewegungen verstanden werden, die sich damals gegenüber den meist
absolutistischen Regierungen und den meist nicht
weniger absolutistisch geführten Staatskirchen positionierten und ihre Rechte einforderten.
Kloster Wiblingen bei Ulm als Beispiel der Säkularisierung. Die Benediktinermönche verließen 1806 die Abtei. In der Folgezeit wurde die Anlage
als fürstlicher Herrschaftssitz, als Kaserne, als Flüchtlingslager und
Widerstand und Ergebung –
als Bibliothek genutzt. Heute ist das Kloster im Besitz des Landes und
für die kommende Generation
beherbergt u.a. Museen und ein Altersheim.
Die demokratische Abschaffung der Demokratie
Der russische Historiker Wladimir Solowjow bein der Weimarer Republik gehört zu den bittersten
merkt dazu: »Juden haben uns Christen jüdisch be­politischen Erfahrungen in Deutschland. Die Kirhandelt. Wir Christen dagegen haben bis jetzt nicht
chen hatten der anschließenden Gleichschaltung
gelernt, Juden christlich zu behandeln. Sie haben in
aller kirchlicher Strukturen wenig entgegenzusetBezug auf Christen nie das jüdische Gesetz gebrozen. Etliche Theologen, auch lutherischer und pietischen. Wir haben das ständig getan. Wir haben die
tischer Prägung, erlagen der nationalsozialistischen
christliche Moral in Bezug auf Juden immer wieder
Verführung.
gebrochen« (zitiert nach Anatoli Uschomirksi, Hilfe,
Dietrich Bonhoeffer gehörte zu den wenigen,
ich bin Jude, S. 158).
die das System frühzeitig durchschauten. Was sich
titelthema
selbst als »national-sozial« bezeichnete, entlarvten
Bonhoeffer und andere als zutiefst asoziale und
­menschenverachtende Ideologie.
Die Aktivitäten der Bekennenden Kirche und von
Kirchenleitern wie Landesbischof Wurm konzentrierten sich nach heutigem Kenntnisstand vor allem
darauf, die Freiräume für Geistliche und Gemeinden
zu erhalten. Auch gegen die Selektion und Tötung sogenannten »lebensunwerten« Lebens durch die Nazis
erhoben evangelische und römisch-katholische Kirchenleitungen die Stimme. Deutlich zurückhaltender
waren dieselben Stimmen, wenn es um die systematische Verhaftung und Ermordung der Juden sowie
Martin Luther
(1483–1546)
Er propagierte die Gewissensfreiheit
im Glauben. Doch auch in den
evangelischen Ländern wurde der
reformierte Glaube zur Staatsreligion.
Der Fürst bestimmte, was das Volk
zu glauben hat.
der politischen Gegner und gesellschaftlichen Minderheiten (darunter Zeugen Jehovas, Homosexuelle,
Sinti und Roma) durch die Nazis ging. Das war Bonhoeffer nicht konsequent genug – er selbst skizzierte
durchaus radikal und mit weitgehenden Konsequenzen das Programm einer helfenden und dienenden
»Kirche für andere« (DBW 8, S. 560f.). Dem Streben
nach persönlichem Heil stellt Bonhoeffer den Einsatz
für das konkrete Wohl einer kommenden Generation
korrigierend und ergänzend an die Seite: »Die letzte
verantwortliche Frage ist nicht, wie ich mich heroisch
aus der Affäre ziehe, sondern wie eine kommende
­Generation weiterleben soll« (DBW 8, S. 25).
Friedrich I. von Württemberg
(1754–1816)
Unter seiner Herrschaft erfolgte die
Enteignung kirchlicher Besitztümer
in Württemberg zugunsten seiner
eigenen Machterweiterung.
Die »Säkularisation« war damit
nicht mehr aufzuhalten.
Angesichts
der NaziVerbrechen
stellte Dietrich
Bonhoeffer neu
und provokativ
die Frage nach
dem Verhältnis
eines Christen
zu seinem
Staat.
3·2016 9
Otto von Bismarck
(1815–1898)
Der Reichskanzler suchte die
Auseinandersetzung mit dem Papst
und der katholischen Kirche,
um eine striktere Trennung zwischen
Kirche und Staat durchzusetzen
(»Kulturkampf«).
Die Grundspannung, in der sein theologisches wie
politisches Handeln steht, lässt sich mit dem Begriffspaar »Widerstand und Ergebung« treffend zusammenfassen: Politischer Widerstand – nicht zum
Machterhalt der Kirche, sondern wo anderen das
Recht auf Leben und Zukunft abgesprochen wird. Ergebung – in die Tatsache, dass der Mensch im Wider­
stand gegen Ungerechtigkeit nicht unschuldig bleiben
kann und er immer auf Versöhnung und Erlösung
durch Jesus Christus angewiesen bleibt. V
der autor:
Rainer Holweger
aus Herrenberg ist Pfarrer und seit
2009 Geschäftsführer der ChristusBewegung Lebendige Gemeinde
10 3·2016
landespolitik
100
100 Tage »Große« Koalition
in Baden-Württemberg
G
roße Schlagzeilen für entschlossenes positives
Handeln hat diese Regierung aus meiner Sicht
noch nicht hervorgebracht. Es wundert einen
eher die fast geräuscharme Arbeitsweise, die sie an
den Tag legt. Das muss ja nicht schlecht sein, wenn
mehr gearbeitet als geredet wird. Umso mehr fallen
dann die wirklichen Fehlschläge auf: Geheimabsprachen der Koalitionspartner passen nicht zu den
wichtigen großen Grundsätzen der Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Transparenz, zumal zu diesen Geheimabsprachen auch Verabredungen von künftigen
wichtigen Personalien gehören. Dass Proporz wichti­
ger sei als Kompetenz, lässt sich dann nicht mehr von
der Hand weisen. Dass ohnehin einer der ersten Maßnahmen die Vermehrung von Führungsstellen und
die weitere Aufblähung des Staatsministeriums war,
kann nicht gefallen und erinnert eher an das Motto
vom »Wasser predigen und selbst Wein trinken«.
Der Koalitionsvertrag
1. Werte-Fundgruppe im Koalitionsvertrag
Der Koalitionsvertrag enthält einige sehr erfreuliche
»Aufmerker«:
V»Unser Willkommen ist mit Erwartungen verbunden: Wir fordern von unseren neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, dass sie unsere Werte
anerkennen, wie sie … in der …Landesverfassung
verankert sind.« »Ein besonderes Schutzbedürfnis
sehen wir zudem bei Jugendlichen, Schwangeren …
die aufgrund ihres Glaubens oder ihrer sexuellen
Identitat Diskriminierungen ausgesetzt sind«.
VDas Festhalten am Sonn- und Feiertagsschutz.
VIm Blick auf den ganzen Bildungsbereich scheint
es erfreulicherweise so zu sein, dass künftig weniger Ideologie vorherrscht und mehr Pragmatismus. Gute Prüfungsabsichten im Bereich Bil-
landespolitik
dungspläne und des Aktionsplans für Toleranz
und Akzeptanz lassen hoffen, dass sich dies auch
durchsetzt.
VIm Blick auf Familien wird formuliert: »Familien
sind das Fundament unserer Gesellschaft … Wir
unterstützen Familien, die ihre Kinder oder zu
pflegenden Angehörigen selbst betreuen möchten
genauso wie diejenigen, die private und öffent­
liche Betreuungsangebote nutzen.«
VIm Blick auf die letzte Lebensphase: »Um dies zu
erreichen, müssen Angebote der Palliativversorgung und der Schmerzlinderung fur alle zugänglich sein und in Hospizen sowie Palliativstationen
ausreichend Plätze zur Verfügung stehen …«.
2. Mängelrügen am Koalitionsvertrag
Ich manchen wichtigen Fragen scheint es kein Erkenntnisfortschritt zu geben. Wenn zum Beispiel bei
der Wahlfreiheit der Erziehung der noch nicht schulpflichtigen Kinder formuliert ist »Die Grundlage
hierfür bildet die Wahlfreiheit der Eltern zwischen
Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege«, dann ist das doch weit entfernt von wirklicher
Wahlfreiheit der Eltern, die ich erwartet hätte zwischen familiärer Eigenbetreuung und außerfamiliärer Kinderbetreuung. Dass die familiäre die Beste
sein könnte, wird offenbar nicht einmal als denkbar
erwogen.
Den Schulen in freier Trägerschaft sollen 80 Prozent vergleichbarer Kosten an öffentlichen Schulen
als Zuschuss gewährt werden. Warum können es
nicht 100 Prozent sein? Das wäre eine Wertachtung
elterlichen Engagements freier Schulträger. Dann
müsste dort nur das privat finanziert werden, was
zusätzlich angeboten wird. Denn die Eltern stimmen
längst mit den Füßen ab und wollen ihre Kinder dort
anmelden. Aus finanziellen Gründen können die
freien Träger aber ihre Kapazitäten nicht marktgerecht erweitern.
Und es fehlt leider auch weiterhin der Blick auf eine
der größten Herausforderungen. Erst im April hatte
das Statistische Landesamt in Baden-Württemberg
davon berichtet, dass die Zahl der gemeldeten
Schwangerschaftsabbrüche in Baden-Württemberg
2015 mit 10 667 gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent angestiegen sei. Diese Zahl ist übrigens mehr
als doppelt so hoch wie die Zahl der Toten durch­
Unfälle, Vergiftungen, Gewalteinwirkungen und
Selbsttötungen. Warum macht man sich offenbar
keine Gedanken darüber, wie man dem entgegensteuern könnte, z.B. wenigstens sich einmal vornimmt, die Beratungspraxis in Schwangerschaftskonflikten auf ihre Effizienz hin zu untersuchen,
wenn eine solch große »Erfolglosigkeit« der Beratung
zu attestieren ist?
Geht alles weiter wie bisher?
Mit großer Sorge sehe ich, dass die Union als Juniorpartner in der Regierung manche sonstige Grundsätze schleifen lässt. In einer Antwort auf eine Landtagsanfrage heißt es: »Die Landesregierung setzt sich
für die Gleichstellung von Regenbogenfamilien im
Adoptionsrecht ein.« In der gleichen Antwort macht
die Landesregierung auch deutlich, dass sie die »Zielvereinbarung« mit dem Netzwerk LSBTTIQ fortsetzen will. Die Ideologie der Gleichstellung kann oder
will offenbar vom »kleinen Koalitionspartner« nicht
aufgehalten werden. Die LSBTTIQ-Gruppen werden
voraussichtlich weitere Millionenmittel bekommen,
um ihre destruktiven Interessen weiter zu treiben.
Unser Engagement ist gefragt
Wir dürfen uns nicht zurücklehnen, sondern müssen
offensiv sein, für unsere Anliegen öffentlich eintreten, den Mund aufmachen, Gespräche mit den Politikern suchen und unsere Entscheidungsträger in der
Fürbitte begleiten. V
der autor:
Hartmut Steeb
ist Generalsekretär der
Deutschen Evangelischen Allianz
3·2016 11
12 3·2016
titelthema
Ingo Rust • Mit 16 Jahren habe ich begonnen, mich für Politik zu
Als
Christ
in der
Politik
interessieren. Damals wollte die Landesregierung uns Schülern die Zuschüsse für unsere Busfahrkarten kürzen. Wir fanden das natürlich
ungerecht, denn dafür, dass wir zur Schule müssen, auch noch Geld
zu bezahlen, passte für uns nicht zusammen. Im Nachhinein muss ich
selbst schmunzeln, was mich damals dazu gebracht hat mich politisch
zu engagieren, aber oft sind es die kleinen Dinge, die etwas in einem
auslösen.
Zwei Jahre zuvor – nach meiner Konfirmation – hatte ich zu einem
persönlichen Glauben an Jesus Christus gefunden und war auch schon in
der evangelischen Jugendarbeit aktiv. Zusammen mit anderen leitete ich
einen CVJM-Jugendkreis und war im Jugendhauskreis unseres Pfarrers.
Mit 18 Jahren – es war der Wahlabend der Landtagswahl 1996 – beschloss ich dann, nicht länger nur zuzuschauen, sondern selbst Politik
mitzugestalten. Ich trat der für mich damals
wie heute am stärksten meinen Vorstellungen
von einer gerechten Gesellschaft entsprechenden Partei, der SPD, bei.
Über Gemeinderat, Landtag und Landesregierung führte mein Weg mich in sehr kurzer
Zeit in viele Funktionen und Ämter. Als gläubigem Christen war mir sehr schnell klar, dass
ich das nicht alleine geschafft habe und sicher
auch nicht alleine schaffen werde. Deshalb war
und ist mein Glaube für mich tagtäglich Kraftquelle und Orientierung. Kraftquelle, weil
man im manchmal schwierigen, manchmal
belastenden Tagesgeschäft in der Politik einen starken Antrieb und einen tragfähigen Sinn seines Handelns braucht. Sonst wird man schnell
zum verbissenen Egomanen, der Politik nur um sich selbst willen macht.
Orientierung gibt mir mein Glaube an Jesus Christus, wenn es darum geht Sachverhalte, bei denen es oft nicht einfach nur »schwarz oder
weiß« gibt, richtig einzuordnen und mir meine persönliche Meinung zu
bilden. Nicht immer ist diese dann mehrheitsfähig, aber die Alternative
wäre ja nur, dem vermeintlichen Mainstream hinterherzurennen – und
das ist für mich keine wirkliche Alternative.
Wer sich – zumal als in der Öffentlichkeit stehender Mensch – zu
­seinem christlichen Glauben bekennt, erfährt von vielen Geschwistern
im Herrn Zuspruch, Dank und Begleitung im Gebet. Das habe ich vielfach erfahren und bin sehr dankbar dafür. Leider muss man aber heute –
auch im angeblich so »frommen« Württemberg – mit zum Teil kräftigem
Gegenwind rechnen.
Als ich kürzlich zusammen mit einem Kollegen einen Gebetskreis für
Mitarbeiter der Stadtverwaltung gegründet habe, gab es sofort Menschen, die die Initiative mit teilweise haarsträubenden Vorwürfen angegriffen haben und verhindern wollten. Wer zu Jesus Christus steht
– auch und gerade in der Politik – muss heute mit Gegenwind rechnen.
Unser Herr hat uns aber dafür gerüstet. Mit seinem Wort, das er uns
mit in den Alltag gibt, mit seinem Heiligen Geist, der uns begleitet, mit
der Vergebung, die uns zugesprochen wird und mit der Liebe, die wir
auch als Christen in der Politik, weitergeben dürfen.
Zwei Politiker
berichten über ihre
Motivation und ­über
ihren Werdegang
in der Politik
© Albrecht Arnold
Ingo Rust ist Finanzbürgermeister der Stadt Esslingen,
Staatssekretär a.D., Mitglied des Landtags von 2003 bis 2015
titelthema
3·2016 13
schiedliche Menschen zusammen: aus allen Teilen des Landes und mit
den unterschiedlichsten Überzeugungen, berufliche Tätigkeiten vom
Schauspieler bis zum Heilsarmee-Offizier und jeder Abgeordnete hatte
den entscheidenden Moment, in dem er sich entschloss, Volksvertreter
werden zu wollen. Dabei gibt es zwei Kategorien: die Seiteneinsteiger,
die eher überraschend zu dieser Berufung gekommen sind und die, die
schon l­ ange in ihrer Partei und zumeist auch in deren Jugendorganisation a­ ktiv waren. Ich gehöre zu letzterer Kategorie.
Wer meinen Lebenslauf liest, denkt vielleicht, alles wäre zielstrebig
und glatt gelaufen: Nach meiner Laufbahn in den Jugendorganisationen
der CDU (Schüler Union und Junge Union) wurde ich tatsächlich mit
30 Jahren Bundestagsabgeordneter und kurz darauf Bezirksvorsitzender der CDU Nordwürttemberg (immerhin 20.000 Mitglieder). Es gab
aber keinen echten Moment unter dem Motto »und da beschloss ich Politiker zu werden«.
Mein Engagement begann ganz normal in der
Jugendarbeit und im Stadtjugendring meiner
Heimatstadt. Dort habe ich mich ehrenamtlich eingesetzt, um etwas für mich und die
anderen Jugendlichen zu erreichen. Von dort
war es für mich mit einer christlichen Grundhaltung ein folgerichtiger Schritt, mich auch
in der mir nahestehenden politischen Partei
einzubringen. Politik kann eben in einer Partei am besten gestaltet werden.
Die Politik braucht Menschen mit Idealen,
die sich engagieren. Leider kann man von »den Politikern« auch nichts
Besseres erwarten als von unserer Gesellschaft insgesamt, denn die
­Politik ist eben Spiegelbild der Gesellschaft. Wenn Christen sich wegen
negativen Seiten der Politik gegen ein Engagement entscheiden, wird die
Politik insgesamt sicher nicht besser.
Zwar bin ich mit 37 Jahren schon lange nicht mehr unter den jüngsten Abgeordneten, aber mir ist es doch ein bleibendes Anliegen, besonders junge Menschen für Politik zu interessieren. Ende September komLeider
men jedes Jahr 150 Jugendliche unter der Schirmherrschaft unseres
kann man von
Bundestagspräsidenten in Berlin zusammen, um mit Entscheidungsträgern aus dem Umfeld des Deutschen Bundestages über Glaube,
»den Politikern« auch
Werte und Politik zu sprechen. Wir Initiatoren dieser Veranstalnichts Besseres erwarten,
tung versuchen die jungen Teilnehmer besonders zu motivieren,
als von unserer
sich politisch zu engagieren. Wir wollen Vorbehalte abbauen und
Gesellschaft, denn die
ermutigen, dass viele sich mit ihren Gaben in der Politik – sei es in
Politik ist eben
der Heimatgemeinde, in unseren Parteien, in Initiativen oder mitSpiegelbild der
telfristig auch als Mandatsträger in einem Parlament einbringen.
Martin Luther und Dietrich Bonhoeffer waren Menschen, denen
Gesellschaft
klar
war, dass sich Christen für ihre Gesellschaft einsetzen sollen.
steffen bilger
­Jesus Christus hat zwar darauf hingewiesen, dass die wahre Heimat eines Christen nicht auf der Erde sei – aber wir uns trotzdem für unsere
Umgebung einsetzen sollen. Auch deshalb will ich zum Engagement von
Christen in der Politik ermutigen. Wir können jedenfalls noch Unterstützung in den Parteien und Parlamenten gebrauchen. V
Steffen Bilger ist seit 2009 Mitglied des Bundestages und dort
im Ausschuss für Verkehr, Bau und digitale Infrastruktur,
im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung sowie
im Vermittlungsausschuss.
© Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde
Steffen Bilger • Im Deutschen Bundestag kommen ganz unter-
14 3·2016
titelthema
H
eureka« jubelte Archimedes, als er nach langem Grübeln endlich herausfand, wie es sich
mit dem Prinzip des Auftriebs verhielt. »Heureka – ich hab´s gefunden«. Politik, zumal in einer
Demokratie, hat es schwerer. Sie ist ständig auf der
Suche. Sie sucht Antworten auf gesellschaftliche
Entwicklungen, und muss für diese Antworten dann
auch noch Mehrheiten finden. Und kaum ist ein Problem gelöst, da stellt sich die nächste Herausforderung. Anders als die Naturwissenschaft, unterliegt
die Gesellschaft einem steten Wandel, so dass naturgemäß immer wieder neue Lösungen gesucht werden
müssen.
Schon Jeremia schien das gewusst zu haben, als
er den nach Babel Vertriebenen mit auf den Weg gab:
»Sucht der Stadt Bestes«. Er fordert sie auf: bringt
euch ein mit dem, was Gott euch gegeben hat, übernehmt Verantwortung, gründet Familien und betet
für die Stadt.
Wer aber sucht, und dabei nicht herumtappen will
wie Friedrich Nietzsches »toller Mensch«, der tagsüber ein Laterne anzündete und unaufhörlich schrie:
»Ich suche Gott! Ich suche Gott!«, wer konstruktiv sucht, um tragfähige Lösungen zu finden, der
braucht eine Orientierung: einen Kompass. In der
Bundesrepublik Deutschland hat das Grundgesetz
diese leitende Funktion. Das Grundgesetz wiederum
steht in der jüdisch-christlichen Tradition wie es in
seiner Präambel deutlich erklärt: »In Verantwortung
vor Gott und den Menschen«.
Die DEA steht für eine Orientierung an den biblischen Werten. Wir verstehen Gottes Wort als Kompass, der dem eigenen und dem gesellschaftlichen
Leben eine Richtung geben kann, die »zum Besten«
dient. Seit ihrer Gründung im Jahr 1846 geht es der
Evangelischen Allianz darum, die Bibel immer wieder neu zu hören und Gottes Maßstäbe jeweils aktuell zur Geltung bringen. Als zwischenkirchliche
»Sucht der Stadt Bestes«
Zur Aufgabe des politischen Beauftragten der
Deutschen Evangelischen Allianz (DEA)
titelthema
anders als die
naturwissenschaft
unterliegt die
gesellschaft einem
steten wandel, so dass
immer wieder neue
lösungen gesucht
werden müssen
Seit 1999 hat die DEA einen Beauf­
tragten bei der Bundesregierung. Der Theologe und Journalist Wolfgang Baake führte die Aufgabe ehrenamtlich aus, 2014 wechselte er ins Hauptamt und das Büro der DEA in Berlin wurde eröffnet.
Gemeinsam mit den Vertretern der Kirchen, Freikirchen, Gemeinschaften und Werke soll so die christliche Stimme im politischen Berlin gestärkt werden.
Nach dem Eintritt Baakes in den Ruhestand, wurde ich zu seinem Nachfolger berufen. Als Pädagoge
und Diplom-Theologe war ich in verschiedenen diakonischen Einrichtungen tätig, bevor ich 2001 zum
Gemeindereferenten der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Gera berufen wurde. Politisch aktiv
bin ich als Mitglied des Stadtrats und seit 2009 mit
einer Teilanstellung als Referent für Menschenrechte bei Frank Heinrich, MdB. Der DEA bin ich seit
vielen Jahren verbunden, u.a. durch die Mitarbeit
im Jugendarbeitskreis und im Ausschuss zur Vor­
bereitung der jährlichen Allianzkonferenz in Bad
Blankenburg.
In verschiedenen Publikationen habe ich mich
(zum Teil gemeinsam mit Frank Heinrich) zu
ethisch-menschenrechtlichen Fragen geäußert, zuletzt in diesem Jahr zu den Themen Lebensschutz
und Zwangsprostitution / Menschenhandel. Wer das
2009 verfasste Positionspapier der DEA »Sucht der
Stadt Bestes. Zur Verantwortung der Christen in
Staat und Gesellschaft« zur Hand nimmt, wird u. a.
diese Themen darin finden. Insofern freue ich mich,
dass die Inhalte der DEA in meiner
Person eine Schnittmenge finden,
die ich gerne vertreten werde. Ein
weiterer Schwerpunkt ist gerade
in der aktuellen politischen Situation der Einsatz für Religions­freiheit und für verfolgte Christen. Aber auch das Thema Weltverantwortung – in Kooperation mit
der von der DEA initiierten MichaInitiative – wird eine Rolle spielen.
Die konkrete Aufgabe besteht zunächst einmal darin, Kontakte zu pflegen,
Vertrauen aufzubauen und inhaltliche Gemeinsamkeiten zu sondieren. Die DEA ist parteipolitisch neutral. Sie sucht thematische Allianzen mit Vertretern
aller Fraktionen im Bundestag. Mit den christlichen
Kirchen und Verbänden wollen wir möglichst mit einer gemeinsamen Stimme sprechen. Auch dazu gehört ein vertrauensvolles Miteinander. Im Konzert
des gesellschaftlichen und politischen Tagesgeschäftes halten wir eine starke christliche Stimme für
notwendig – im Wissen, dass auch Christen, die die
gleiche Bibel lesen, zu unterschiedlichen politischen
Antworten kommen können.
Eine zweite Richtung hat die Stelle des Beauftragten zu den Gemeinden, Gemeinschaften und Werken
hin, die sich der DEA verbunden wissen. Wir wollen
Christen motivieren, für Verantwortungsträger zu
beten und sie zu segnen. Und wir wollen Christen
motivieren, auch selbst in der Politik Verantwortung
zu übernehmen. Denn auch im politischen Bereich
gilt die Zusage unseres Herrn Jesus Christus: »Wer
sucht, der wird finden« (Mathäus 7,7). V
© Rainer Sturm/Pixelio
Basisbewegung stehen wir für »die
Einheit der Christen, für gemeinsames Beten, für gemeinsames
Vertrauen auf Gottes Wort,
für gemeinsames Bezeugen
des christlichen Glaubens und
für gemeinsame Zeitansagen
zu gesellschaftlich relevanten
Themen auf der Basis des christlichen Glaubens«.
3·2016 15
projekt
© Atelier Arnold/ccVision
16 3·2016
Projektstelle »Arbeitskreis Politik«
Sind Sie dabei?
Liebe Leserinnen und Leser,
aus dem Kreis der uns verbundenen Werke, Gemeinschaften und
Verbände wurde der gemeinsame
Wunsch formuliert, mittelfristig die Schnittflächen unseres
Netzwerkes im Bereich Politik
koordinierter zu gestalten. Bisher erfolgten solche Aktivitäten
je nach Herausforderung und Bedarf, zuletzt besonders im Blick
auf die Reform des Bildungsplans,
des sogenannten Aktionsplans der
bisherigen Landesregierung sowie
im Blick auf geplante Änderungen
des Schulgesetzes.
wir deshalb frühzeitiger auch eigene politische Anliegen thematisieren und uns mit Verantwortlichen
insbesondere aus der Landespolitik stärker austauschen. Dies betrifft nicht zuletzt die Themen der
Familien- und Bildungspolitik, die
Fragen des Lebensschutzes sowie
der Integrationspolitik. Bereits
bestehende Kontakte sollen strategischer begleitet, ergänzt und
koordiniert werden.
Regelmäßiger Austausch mit
Verantwort­lichen aus der
Landespolitik geplant
Dazu hat sich auf Einladung der
ChristusBewegung ein Arbeitskreis gebildet, der sich am 3. März
und 21. Juli 2016 getroffen hat.
Dabei wurde deutlich, dass wir
mittelfristig zur Begleitung dieser
Arbeit eine erfahrene hauptamtliche Kraft brauchen, die Gespräche auf politischer Ebene führt
Dabei wurde deutlich, dass das
bisherige Vorgehen zwar pragmatische Vorteile hat, aber letztlich
nur auf vorgegebene Fragestellungen reagiert. In Zukunft wollen
Arbeitskreis Politik wurde
im Frühjahr gegründet
und die verschiedenen Interessen
koordiniert. Wir wollen die Suche
nach einer geeigneten Person nun
aktiv angehen und klären aktuell
auch die Frage der Finanzierung.
Mehrheitlichen Zuspruch aus
dem Arbeitskreis hat eine Mischfinanzierung gefunden, die sich
aus Einzelspenden, Großspenden
und freiwilligen Beträgen der beteiligten Werke und Verbände zusammensetzt. Die ChristusBewegung Lebendige Gemeinde würde
die Anstellung tragen, die Begleitung der Stelle würde durch den
Arbeitskreis Politik oder einem
daraus abgeordneten Gremium
erfolgen.
Wir laden Sie herzlich ein, an diesem wegweisenden Projekt teilzunehmen und an dieser Stelle in
die politische Beziehungsarbeit zu
investieren. Danke für alle Unterstützung an dieser Stelle!
Bankverbindung:
Lebendige Gemeinde. ChristusBewegung in Württemberg e. V.
Verwendungszweck: Projektstelle AK Politik
BW Bank · IBAN: DE 87 6005 0101 0002 356075 BIC SOLADEST600
nachruf
Zum Heimgang von
Bischof Otto Schaude
1944–2016
Otto Schaude wurde am 27. September
2016 im Alter von 72 Jahren heimgerufen.
Unsere herzliche Anteilnahme gilt seiner
Ehefrau Brigitte, ihren vier Kindern und
der ganzen Familie.
O
tto Schaude wurde am 15. Juni 1944 in Wippingen bei Blaubeuren als Sohn eines Landwirts geboren. Er studierte an der Pädagogischen Hochschule in Reutlingen und leitete von 1970
bis 1975 die Grundschule in Reutlingen-Altenburg.
1970 heiratete er seine Ehefrau Brigitte, geb. Kaspar.
Den beiden wurden vier Kinder geschenkt.
Als Pädagoge war er 1973 Mitbegründer der ersten
christliche Schule in freier Trägerschaft in Reutlingen,
der Freien Evangelische Schule Reutlingen (FES). Von
1975 bis 1991 leitete er die FES als jüngster Rektor in
Baden-Württemberg. Otto Schaude initiierte die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bekenntnisschulen
(AEBS) wesentlich mit und hat bei der Gründung von
etwa 30 christlichen Bekenntnisschulen mitgewirkt.
Von 1983 bis 2008 war er Mitglied der Landessynode. Dort war er Vorsitzender des Ausschusses für
Jugend und Bildung, im Theologischen Ausschuss,
im Ältestenrat und in der Leitung des synodalen Gesprächskreises „Lebendige Gemeinde“. Bis zuletzt war
er auch aktives Mitglied im Trägerkreis der ChristusBewegung Lebendige Gemeinde. Dass Kirche und Pietismus beieinander bleiben, sich gegenseitig bereichern und korrigieren, war ihm immer wichtig.
Von 1991 bis 2008 war er Vorsitzender des Altpietistischen Gemeinschaftsverbandes (heute: Evangelischer Gemeinschaftsverband Württemberg Die Apis).
In seiner Leitungszeit wurden viele Arbeitsbereiche
neu gegründet, themenspezifische Arbeitskreise
eingeführt, Landesreferenten angestellt und die Gemeinschaftsarbeit neu entwickelt. Die Evangelische
Gemeinde Schönblick wurde gegründet, der Neubau
des Forums Schönblick und des Seminarhauses beschlossen und umgesetzt. Zu unzähligen Bibelwochen
und Vorträgen war er im Land unterwegs. Bei der Verabschiedung verlieh ihm Landesbischof Dr. h.c. Frank
Otfried July die Silberne Johannes-Brenz-Medaille,
die höchste Auszeichnung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Seit Oktober 2010 amtierte Otto Schaude als Bischof
der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und
Ferner Osten (ELKUSFO), der flächenmäßig größten
lutherischen Kirche der Welt. Die Kirche mit Sitz in
der sibirischen Großstadt Omsk umfasst kaum 5.000
Kirchenmitglieder, reicht vom Ural bis zum Pazifischen Ozean und erstreckt sich über neun Zeitzonen.
Von 2009 bis 2016 verbrachten seine Frau Brigitte
und er fast die Hälfte ihres Lebens in Russland. Trotz
des Befundes von Metastasen im Gehirn im Herbst
2014 ließ er sich nicht daran hindern, bis in dieses
Jahr hinein weiterhin Reisen nach Russland zu unternehmen und mit ganzer Hingabe seinen Dienst
als Bischof auszuüben. Der Dienst für die Gemeinde
prägte sein Leben.
Seine letzten Lebenswochen waren geprägt von der
Krebserkrankung, die ihn zunehmend schwächte. Mit
den Angehörigen der Familie und langjährigen Freunden und Weggenossen teilen wir die Trauer, aber auch
die Hoffnung auf unseren auferstandenen Herrn, der
uns alle zu sich rufen wird.
»Jesus lebt, mit ihm auch ich!«
Auszug aus dem Nachruf von Steffen Kern, Die Apis
3·2016 17
vorgestellt
D
ie Internationale Hochschule Liebenzell ist eine
junge, christliche Hochschule mit einer alten Mutter:
Die Liebenzeller Mission ist seit
vielen Jahrzehnten weit über die
Grenzen Württembergs hi­
naus
bekannt. Als eine der großen
deutschen Missionsgesellschaften
arbeitet sie heute in 25 Ländern
dieser Welt, von Ecuador in Lateinamerika bis Papua-Neuguinea
im Pazifik. Von Anfang an hat die
Liebenzeller Mission ausgebildet, zunächst »Missionszöglinge«
für die Missionsarbeit in China,
später Missionare, Prediger und
Jugendreferenten/innen für den
Dienst in der weltweiten Mission,
im Gemeindeaufbau, in der Evangelisation und in der landeskirchlichen Gemeinschafts- und ECArbeit in Deutschland.
Im Jahr 2010 hat sich die Liebenzeller Mission entschieden, mit
ihrem Theologischen Seminar den
Weg der Hochschulwerdung zu
beschreiten. Herausgekommen ist
die staatlich anerkannte »Internationale Hochschule Liebenzell
(IHL)« mit mittlerweile 230 Studierenden und fünf Studiengängen:
V B.A. Evangelische Theologie
VB.A. Theologie/Pädagogik im
interkulturellen Kontext
V B.A. Theologie/Soziale Arbeit
im interkulturellen Kontext
V M.A. Evangelische Theologie
V M.A. Integrative Beratung
Je jünger die Studierenden,
desto umfassender die
Studiengänge
Studentinnen und Studenten sind
heute so jung wie nie zu vor.
Gleichzeitig war es noch nie so
schwer, eine Studienentscheidung
zu treffen: Neben den grundlegen­
den Fragen nach der eigenen Identität, der Begabung, Berufung und
dem Lebensziel, müssen junge
Menschen vor allem wählen und
entscheiden: Welcher der 17 000
Studiengänge, die in Deutschland
angeboten werden, ist »mein Ding«?
Ein junges Kind
einer älteren Dame
Die Internationale Hochschule Liebenzell
Welche Uni oder Hochschule passt
für mich? Die IHL reagiert darauf
mit sogenannten interdisziplinären Studiengängen. Hier kann man
Theologie pur oder kombiniert mit
Pädagogik oder Sozialer Arbeit
studieren und als berufsbegleitende Masterstudiengänge die Theologie vertiefen oder Beratungswis­senschaft im M.A. »Integrative Beratung« studieren. Diese Breite gelingt. Den jährlich fast 100 Bewerberinnen und Bewerbern können
wir nur 50 Studienplätze anbieten.
Eine Hochschule als
­Glaubens-, Lebens- und
Lerngemeinschaft
Was die IHL von anderen »Hochschulen für angewandte Wissenschaften« unterscheidet, ist nicht
nur die Bekenntnisbindung an
den christlichen Glauben, sondern
auch der Charakter einer Glaubens-, Lebens- und Lerngemein­
schaft. In der Studien- und Lebensgemeinschaft begleiten hauptamtliche Mentoren die Studieren-
den durch Seelsorge und Coaching
in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Dazu gehören auch praktische Einsätze und soziale Dienste
bei der Liebenzeller Mission.
Schriftgebundene Theologie
mit weltmissionarischen
Horizont
In allen Bachelor-Studiengängen
spielt eine schriftgebundene Theologie eine wesentliche Rolle. Das
Vertrauen auf die Zuverlässigkeit
und Wirksamkeit von Gottes Wort
prägt die Liebenzeller Ausbildung
seit 117 Jahren. Gleichzeitig muss
die Theologie ins Leben hinein. Sie
muss gelebt und lebendig verkündigt werden. Aus diesem Grund
stecken in allen unseren Studiengängen viele Praxisanteile. Wir
betreiben gerade auch unseren
»Klassiker«, den B.A.-Studiengang
Evangelische Theologie, bewusst
als angewandte Wissenschaft und
wir betreiben sie als eine weltmissionarische Aufgabe. Theologie
muss heute im Zusammenhang
© Alle Fotos: Internationale Hochschule Liebenzell
18 3·2016
Foto: Jonas Strecker
vorgestellt
»staatlich anerkannte/r Sozialarbeiter/in« verbunden. Hier eröffnen sich ein weites Berufsbild und
ein riesiger Arbeitsmarkt. So ist es
für uns eine Führung Gottes, dass
die ersten Absolventen/innen dieses Studiengangs pünktlich zur
Flüchtlingskrise ihre Bachelorurkunden in den Händen hatten und
nicht wenige direkt eine Stelle in
der professionellen Flüchtlings­
arbeit gefunden haben.
Theologie & Pädagogik – weil
Bildung Begabungen fördert
einer globalen Welt und in einem
interreligiösen Kontext verstanden werden. Welche Herausforderungen stellen sich uns als Gemeinde z. B. in der Begegnung mit
dem Islam und der muslimischen
Welt? Was bedeutet es für die
weltweite Christenheit, dass sie in
Asien, Afrika und Lateinamerika
dramatisch wächst und in Europa genauso dramatisch abnimmt?
Theologie und Mission wird an der
IHL zusammen gedacht.
Theologie & Soziale Arbeit –
ein Erfolgsmodell
Der mit weitem Abstand erfolgreichste Studiengang der IHL ist
der B.A.-Studiengang Theologie/
Soziale Arbeit im interkulturellen
Kontext. Mit dem erfolgreichen
Studienabschluss ist auch der Titel
Bei diesem Studiengang geht es
nicht »nur« um Kinder- und Jugendarbeit. Hier geht es in großer
Weite und Breite um interkulturelle Pädagogik, Psychologie, Erwachsenenbildung, Erlebnispädagogik und um vieles andere. Dieser
Studiengang durchschreitet die
weiten Felder der Geistes-, Human- und Sozialwissenschaften,
um immer wieder ganz praktisch
zu werden: Wie können wir jüngeren und älteren Menschen helfen,
ihre Berufung und Begabung zu
entfalten?
Beratungswissenschaft –
weil die Welt komplizierter
wird und das Leben auch
Angesichts der wachsenden Komplexität aller Bereiche unseres
Lebens brauchen wir immer öfter
Lotsen im Dschungel des Lebens.
3·2016 19
Prof. Dr. Ulrich Giesekus und
Prof. Dr. Eva Maria Jäger bilden in
diesem Masterstudiengang Menschen mit einer gewissen Lebensund Berufserfahrung zu »Integra­tiven Beratern und Beraterinnen«
aus. Auf der Grundlage des biblischen Menschenbildes werden unterschiedliche Beratungsansätze
integriert und auf verschiedene Lebenswirklich­keiten bezogen. Ziel
ist es, die Studierenden einerseits
für die Paar-, Familien-, Lebensund Konfliktberatung auszubilden
und andererseits für die Mitarbeiterförderung und -entwicklung in
Institutionen, Unternehmen, Organisationen und Verbänden.
Weil Forschung weiterbringt: ein Institut für
­Mission, Religion und
Interkulturalität
Auch für die IHL spielt die Forschung eine immer größere Rolle.
Deshalb wird die IHL in den kommenden Monaten ein Institut für
missions- und religionswissenschaftliche sowie interkulturelle
und soziale Studien gründen, um
gezielter und vertiefter aktuelle
Fragen erforschen zu können und
immer wieder zu wissenschaftlichen Tagungen und Symposien
einzuladen. Die Frage des Miteinanders der Religionen und Kulturen wird eine Schlüsselfrage des
21. Jahrhunderts sein. Als Christen können wir an diesen Fragen
nicht vorübergehen. Wir müssen
sie zu unseren Fragen machen. V
der autor:
Volker Gäckle
ist Rektor der
Internationalen
HochschuleLiebenzell
Internationale Hochschule Liebenzell
Heinrich-Coerper-Weg 11
75378 Bad Liebenzell
Telefon 07052 17299
E-Mail: [email protected]
www.ihl.eu
tagung
»95 – fertig – los!«
Aufbruch zu einer Reformation im Herzen
Herzliche Einladung zur Tagung für Kirchengemeinderäte
vom 27. bis 28. Januar 2017 im Christlichen Gästezentrum Schönblick
Liebe Kirchengemeinderätinnen und Kirchengemeinderäte,
jetzt ist es also soweit. 2017, das große Jubiläumsjahr
zur Reformation, beginnt: »95 Thesen – fertig – los« –
so war das damals vor 500 Jahren. Die Frage ist nur,
wohin brechen wir heute auf?
Für die Reformatoren war eines klar: ecclesia semper
reformanda – die Kirche ist stets neu zu reformieren. Die Reformation ist nie fertig. Was Luther und
Co vor einem halben Jahrtausend begonnen haben,
ist ein Prozess, der die Kirche seit Pfingsten bewegt.
Was wir verkündigen und leben, gründet im Wort
Gottes und wird belebt durch den Geist Gottes. Die
große Frage im Jahr 2017 ist also, welche Reforma-
tionsschritte stehen heute an in einer Zeit großer
Umbrüche? Worin bleibt die Kirche dieselbe und wo
hat sie sich zu verwandeln? Darüber, über nötige und
unnötigere Reformen, wollen wir bei unserem Kirchengemeinderatswochenende gemeinsam beraten.
Dazu lade ich Sie von Herzen ein. Kommen Sie doch
zu zweit, zu dritt oder am besten mit Ihrem ganzen
Kirchengemeinderat am letzten Januarwochenende
zum Schönblick.
Ich grüße Sie herzlich, auch im Namen von Dekan Ralf
Albrecht, Vikar Sebastian Schmauder und Prediger
Thorsten Müller,
Ihr
Steffen Kern
Pfarrer und Journalist, Vorsitzender der Apis
© Schönblick / Marina Kloess
20 3·2016
Veranstalter:
Die Apis – Evangelischer
Gemeinschaftsverband
Württemberg
in Zusammenarbeit mit der
ChristusBewegung
Lebendige Gemeinde
Anmeldung: Die Apis – Evangelischer
Gemeinschaftsverband Württemberg
Furtbachstraße 1670178 Stuttgart
Telefon 0711 96001-0Telefax 0711 96001-11
E-Mail: [email protected]
Eine Anmeldebestätigung erfolgt nicht!
Einige Tage vor Beginn wird ein
Infobrief versandt.
Preise für das KGR-WE:
Doppelzimmer 90,– Euro
Einzelzimmer 105,– Euro
Tagesgäste 50,– Euro
Kontaktadresse:
Thorsten Müller
Telefon 07973 5436
E-Mail: [email protected]
Tagungsort:
Christliches Gästezentrum
Schönblick
Willy-Schenk-Straße 9
73527 Schwäbisch Gmünd
Telefon 07171 9707-0
Telefax 07171 9707-172
E-Mail: [email protected]
aus den bezirken
freitag, 27. januar 2017
Anreise bis 17.30 Uhr
18 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr Begrüßung
Bibelarbeit
Pfarrer Matthias Hanßmann
samstag, 28. januar 2017
ab 8 Uhr
9.15 Uhr
12 Uhr
13.30 Uhr
14.30 Uhr
15.30 Uhr
16.45 Uhr
18 Uhr
Frühstück
Grundsatzreferat
»95 – fertig – los!«
Pfarrer Martin Brändl,
Projektpfarrstelle »Neue Aufbrüche«
Pfarrer Thomas Maier, Direktor
Evang. Missionsschule Unterweissach
Mittagessen
Seminargruppen I (siehe unten)
Nachmittagskaffee
Seminargruppen II (siehe unten)
Bericht zur Lage mit Aussprache
Pfarrer Steffen Kern,
Mitglied der EKD-Synode
Abendessen, Abschluss
seminargruppen
Nötige Reformen heute …
in den Strukturen
1…
Pfr. Dr. Friedemann Kuttler, Persönlicher
Referent der Direktorin des Oberkirchenrats
in unseren Gottesdiensten
2…
Pfr. Thomas Wingert, Zeltkirchenpfarrer
in unserer Jugendarbeit
3…
Johannes Börnert, Jugend- und
Gemeindereferent
… in der Ökumene
Pfr. Dr. Albrecht Haizmann, Geschäftsführer
ACK in Baden-Württemberg
… in unserer Gesellschaft
Ingo Rust, Finanzbürgermeister
der Stadt Esslingen
… in unseren Finanzhaushalten
Michael Fritz, Betriebswirt,
Mitglied der Landessynode
… in der Frauenarbeit
Ute Mayer, freiberufliche Verlagslektorin
… in unseren Kindergärten
Tabea Dölker, Erzieherin,
Mitglied der EKD-Synode
… durch innovative Konfirmandenarbeit
Esther Knauf,
Landesreferentin für Jugendarbeit
4
5
6
7
8
9
bezirk göppingen
»Neu den Himmel
sehen – Gott richtet
mich auf«
(Lukas 13,10–17)
11-Uhr-Gottesdienst
mit Irene Günther
Am Rosenplatz 7,
73033 Göppingen
Veranstalter: Die Apis
So, 16.10., 11 Uhr
bezirk ulm
Hoffnungsträger für
die Gesellschaft
Tobias Merckle stellt Modell­
einrichtungen für Straf­
fällige und Flüchtlinge vor
Haus der Begegnung,
Kleiner Saal, Grüner Hof 7,
89073 Ulm
Veranstalter: Lebendige
Gemeinde im Bezirk
Ulm/Biberach
Di, 18.10., 19.30Uhr
bezirk tübingen
ABH
Gemeindeakademie
Seminar: Die biblische
Urgeschichte
(1.Mose 1–11)
Faszinierende Einsichten
über Gott und die Welt, den
Menschen und das Leben
Dr. Uwe Rechberger
10 Abende;
jeweils dienstags
von 20 –21.30 Uhr
Beginn: Di, 18.10.
Albrecht-Bengel-Haus,
Ludwig-Krapf-Str. 5,
72072 Tübingen
Kosten: 75,– €
Weitere Informationen
und Anmeldung:
07071/7005-0;
[email protected]
© Akademie für Weltmission, Korntal
programm
3·2016 21
bezirk ditzingen
Abendkolleg »Die
­vorderen Propheten«
20.10.: Josua: Wenn
sich alles ändert. Übergänge im Leben meistern
27.10.: Richter:
Verantwortung über­
nehmen. Zwischen
Diktatur und Anarchie
3.11.: Samuel: Ein Mensch
nach dem H
­ erzen Gottes.
Kenne deine Seele!
10.11.: Könige: Viele
Geschichten – (k)eine
Botschaft?! »Biographie –
unsere Geschichte als Teil
der großen Geschichte Gottes
Dozent: Traugott Hopp,
Rektor der Akademie für
Weltmission, Korntal
Veranstalter: Akademie
für Weltmission; Evang.
Brüdergemeinde Korntal;
Christuskirche EFG
Stuttgart-Feuerbach.
Keine Anmeldung nötig.
Gemeindezentrum der
Evang. Brüdergemeinde,
Saalplatz 2,
70825 Korntal
jeweils 19.30 –21 Uhr
bezirk aalen
Zerstört Mission ­Kultur?
Vortrag mit Sebastian Groß
(DIPM);
Musik: Posaunenchor
CVJM Aalen
Evang. Gemeindezentrum
Martinskirche,
Zebertstraße 37,
73431 Aalen
Veranstalter in
Zusammenarbeit mit dem
Evang. Kirchenbezirk Aalen:
Die Apis, CVJM Aalen,
LG Bezirk Aalen
Fr, 21.10, 19.30 Uhr
22 3·2016
aus den bezirken
bezirk ludwigsburg bezirk weinsberg/
Benefizkonzert
neuenstadt/
Judy Bailey & Gäste
öhringen
für Kinder- und Jugendtrauer Ludwigsburg;
Friedenskirche,
Stuttgarter Straße 42,
71638 Ludwigsburg
Veranstalter: CVJM
& Evang. Jugendwerk
Ludwigsburg (EJW);
Jugendkirche der Kath.
Kirche Ludwigsburg und
BDKJ/Jugendreferat im
Dekanat Ludwigsburg
Sa, 22.10., 19 Uhr
bezirk nagold
Ganz bei Trost –
­Konzert mit
Christoph Zehendner
& Ralf Schuon
Evang. Michaelskirche,
Altheimer Straße 40,
72202 Nagold-Hochdorf
Veranstalter: Ev. Kirchen­
gemeinde Hochdorf
Sa, 22.10., 19.30 Uhr
bezirk neuenbürg
Freundesabend
Lebendige Gemeinde
Mit Vesper und Bericht
von der Synode
von Martin Wurster und
Anja Holland
Ev. Gemeindehaus in
Höfen, Liebenzeller
Straße 2, 75339 Höfen
Veranstalter:
LG Bezirk Neuenbürg
Do, 27.10, 19 Uhr
bezirk ditzingen/
leonberg
»Echt würdevoll –
­geschenktes Leben!«
Was uns vom Anfang bis zum
bezirk tübingen
Ende Wert gibt
Familienkonzert
Vortrag mit Prof. Dr.
mit Mike Müllerbauer Wilfried Sturm, Inter­»Miteinander packen wir’s« na­tionale Hochschule
Mitmachkonzert für
Liebenzell im Rahmen
Klein und Groß
der Württembergischen
Mehrzweckhalle,
Orientierungstage 2016
Im Kugelwörth 3,
Veranstalter: LG Bezirk
72144 Dußlingen
Ditzingen/Leonberg in
Eintritt: 4,– € Kinder
Kooperation mit der
(ab dem 3.Kind frei)/
Evang. Erwachsenen­
6,– € Erwachsene
bildung im Kirchenbezirk
So, 30.10, 15 Uhr
Leonberg;
Haus der Begegnung,
bezirk leonberg
­Eltinger Straße 23,
Festlicher Reforma­
71229 Leonberg
tionsabend zum Thema
So, 6.11., 19.30 Uhr
bezirk stuttgart »Rechtfertigung«
Alpha-Kurs-Trainings- mit Dr. Clemens Hägele, bezirk neuenbürg
Rektor ABH
tag, 2-spurig, interaktiv
Straubenhardter
Ev. Kirche Malmsheim,
Anmeldung bis 21.10.,
Abendbibelschule
Kirchstraße 2,
kostenpflichtig – über
»Der Philipperbrief und
71272 Renningen
alphakurs.de
seine Botschaft«
Veranstalter:
Offener Abend StuttDo, 10.11.: Philipper 1:
Ev. Kirchengemeinde
gart/ LabOrAtorium,
Einführung in den
Malmsheim
­ anneckerstraße 19a,
D
­Philipperbrief,
Mo, 31.10, 20 Uhr
70182 Stuttgart
»Die Passion des Paulus
Achtung: begrenzte
für das Evangelium«
­Parkmöglichkeiten.
mit Peter Wassermann,
Bitte öffentlich fahren!
Leiter der EUSEBIA
Leitung: Sylvia Rehder,
Missionsdienste
Alpha Deutschland;
Do, 17.11.: Philipper 2:
Pfr. Siegfried Weber,
»Leben in der GemeinPfr. Stefan Kröger,
schaft mit Christus« mit
­Holger Heinemann
Wolfgang Isenburg, Leiter
bezirk geislingen der Gefährdetenhilfe e. V.
Veranstalter: Alpha
»Verändert werden –
Deutschland e.V.,
Do, 24.11.: Philipper 3+4:
wie unser Leben neu
­Rollplatz 15,
»Das Ziel des Glaubens«
werden kann«
99423 Weimar,
mit Edgar Luz,
(Epheser 4,17–32)
Tel. 03643-4899270,
akademischer Leiter
Bezirkskonferenz
[email protected]
der ITA Liebenzell
Sa, 29.10., 9.30–18 Uhr mit Abendmahl und
Bitte Bibel mitbringen!
anschl. Ständerling
Nikolauskirche
mit Pfr. Thomas Maier,
Ottenhausen,
Direktor der Evang.
Rotestraße 1,
Missionsschule
75334 Straubenhardt
Unterweissach;
jeweils 20–21.30 Uhr
Veranstalter: Die Apis;
Gemeinschaftshaus,
Brunnenstraße 50,
73079 Süßen
So, 6.11., 17.30 Uhr
Bis hierher und
noch weiter!
Vortrags- und Freundes­
abend mit Dekan
Ralf Albrecht
Veranstalter: LG
CVJM-Heim,
Neuenstädter Str. 16,
74246 Eberstadt
Mi, 26. 10, 19.30 Uhr
aus den bezirken
bezirk herrenberg bezirk calw
Abendbibelschule:
Mit Gott per Du
Auslegungen zu
ausgewählten Psalmen
Mit Jürgen Schwarz,
Ulrich Mack,
Claus-Dieter Stoll,
Martin Höfer u. a.
Mo, 7. – Do, 10.11.,
jeweils 20 Uhr
Bibelwoche
Zwerenberg
Josef – Wenn Gott Träume
wahr macht
mit Pfr. Rainer Holweger,
Herrenberg
Ev. Gemeindehaus,
Bernecker Str. 7, 75389
Neuweiler-Zwerenberg
Veranstalter: Ev. Kirchengemeinde Zwerenberg;
Die Apis; Liebenzeller
Gemeinschaft;
Pregizer Gemeinschaft;
LG Bezirk Calw
Mo, 14. – Do, 17.11.,
jeweils 20 Uhr
bezirk kirchheim
unter teck
bezirk böblingen
Was Kinder und
Jugendliche stark
macht!
Als Eltern, Erzieher/innen,
Lehrkräfte, Kommune und
Kirche in gemeinsamer
­Verantwortung für Erziehung und Bildung
mit OKR Werner Baur,
Stuttgart
Sonnenbergschule
Aidlingen,
Feldbergstraße 26,
71134 Aidlingen
Veranstalter: Sonnenbergschule Aidlingen,
Rektor Dieter Ruf;
Ev. Kirchengemeinde
Aidlingen
Do, 10.11., 19.30 Uhr
Wendepunkte
mit Pfr. Ulrich Scheffbuch,
Stuttgart
Ev. St Georgskirche,
Kirchstraße,
73265 Dettingen/Teck
Veranstalter: LG Bezirk
Kirchhheim unter Teck/
Nürtingen
Di, 15.11., 20 Uhr
bezirk ditzingen/
leonberg
Weissacher Tage
»Mein Gott, Jesus!« –
Seine Wunder bewegen
die Welt
Wunderzeichen Jesu im
Johannesevangelium
Mit Pfr. Hanspeter
Wolfsberger, Prof. Dr.
Gerhard Maier, Dekan
Ralf Albrecht, Prof. Dr.
Volker Gäckle, Pfr. Thomas Maier, Pfr. Dr. Rolf
Sons, Pfr. Dr. Clemens
Hägele, Pfr. Steffen Kern
Veranstalter: Ev. Kirchen­
gemeinde Weissach
Ev. Gemeindehaus,
Raiffeisenstraße 15,
71287 Weissach
13.–20.11., 20 Uhr
bezirk balingen
Bezirkstreffen
im Kirchenbezirk
mit Pfr. Rainer Holweger
Evang. Gemeindehaus
Frommern, Fronhof 10,
72336 Balingen
Veranstalter:
LG Bezirk Balingen
Mi, 30.11., 19.30 Uhr
bezirk ditzingen/
leonberg
»Wie politisch darf,
kann, muss die
Werte schätzen – Kirche sein?«
wertschätzen
Vortrag mit Pfr. Dr.
Seminar Stiftung
Christian Lehmann
Marburger Medien
Bericht von der Herbstmit Klaus Knödler
synode mit Ute Mayer
Anmeldung: Bitte melden
und Pfr. Matthias
Sie sich oder Ihre Gruppe
Hanßmann
möglichst per E-Mail
Gelegenheit für Rück­
direkt bei Herrn
fragen und Austausch.
Klaus Knödler an:
Anschließend
E-Mail: kknoedler@
Ständerling.
marburger-medien.de,
Flattich-Haus,
Tel. 0173-3107803;
Kirchgasse 6,
Johann-Geyling-Haus,
70825 Münchingen
Charlottenstraße 22,
Fr, 2.12., 19.30 Uhr
74360 Ilsfeld
Sa, 19.11., 9–12.30 Uhr
bezirk heilbronn
bezirk göppingen
bezirk ludwigsburg bezirk göppingen
Stehen Christen im
Nahen und Mittleren
Osten vor dem Aus?
Aktuelles zur Lage
der Christen in der
arabischen Welt
mit Dr. Hanna und
Heidi Josua
Keller der Friedenskirche,
Stuttgarter Straße 42,
71638 Ludwigsburg
Veranstalter:
LG Bezirk Ludwigsburg
Di, 15.11., 19.30 Uhr
»Der bewaffnete
Christ?!«
(Epheser 6,10ff)
11-Uhr-Gottesdienst
mit Johannes Börnert
Am Rosenplatz 7, 7
3033 Göppingen
Veranstalter: Die Apis
So., 20.11., 11 Uhr
Bezirkstreffen
mit Christoph Meier,
Hüttenbühl
Veranstalter: Die Apis,
Bezirk Göppingen
Evang. Gemeindehaus,
Strudelstraße 15,
73329 Kuchen
So, 4.12., 14 Uhr
3·2016 23
Lebendige Gemeinde · ChristusBewegung · Saalstraße 6 · 70825 Korntal-Münchingen
Kreuzfahrten und Reisen 2017
Neue Horizonte entdecken. Menschen begegnen. Urlaub genießen.
Über
2 5 J a hre
Reisen und Meer
Reisen 2017
11. bis 20. August 2017
Mit Bordchor
Große Sommerkreuzfahrt
Zu den Hauptstädten der Ostsee bis nach St. Petersburg
Mit MS BERLIN – exklusiv gechartert
Kiel
Tallinn
St. Petersburg
Helsinki
Stockholm
Kopenhagen
Musik an Bord:
Wort an Bord:
Dir. Wilfried und
Doris Schulte,
Missionswerk
NEUES LEBEN
Dr. Günther Beckstein,
Ministerpräsident a.D.
Pfarrer Hanspeter
Wolfsberger, Leiter des
Hauses der Besinnung
Betberg und Direktor a.D.
der Liebenzeller Mission
30. Mai bis 8. Juni 2017
Pfingsten in Israel
Kiel
Sefora Nelson,
Sängerin und Liedermacherin
Samuel Jersak,
Pianist und Komponist
Prof. Dr. Manfred Siebald,
Sänger und Liedermacher
KMD Hans-Ulrich
Nonnenmann, Landesposaunenwart
und Leiter der Bordposaunen
Prof. Dr. Rüdiger
Gebhardt, Rektor der
CVJM-Hochschule
Kassel
Amerika entdecken!
Weitere Reisen bei
hand in hand tours
In Abschnitten oder kombiniert buchbar.
15. bis 23. September 2017
12. bis 20. April 2017
Ostern in Israel mit Prälat Ulrich
und Cornelia Mack
Neuengland-Kanada-Kreuzfahrt zum Indian Summer
mit MS NORWEGIAN GEM
Reiseleitung:
Pfarrer
Wilfried Wassermann
Prof. Dr. Manfred Siebald,
Sänger und Liedermacher
New York Halifax, Kanada Saint John, Bay of Fundy, Kanada
Portland, Main Boston, Massachusetts New York
Mit an Bord:
Prof. Dr. Manfred Siebald
Literaturwissenschaftler (Amerikanistik),
Prof. Stefan Claas, Pfarrer
18. Mai bis 1. Juni 2017
Große Donau-Kreuzfahrt bis ins
Donaudelta am Schwarzen Meer
mit Prof. Dr. Rolf und Dorothea Hille
16. bis 22. Juni 2017
Auf Vater Rhein in Deutschland,
Frankreich und der Schweiz mit
Präses a.D. Dr. Christoph Morgner
23. September bis 5. Oktober 2017
21. Juni bis 3. Juli 2017
Auf Postschiffkurs bis ans
Nordkap zur Mitternachtssonne
USA-Reise „Auf den Spuren Billy Grahams“
Chicago Wheaton Südstaaten Charlotte Florida
Reiseleitung:
2. bis 9. Juli 2017
Mittelmeer-Kreuzfahrt ab/bis Venedig mit
Dir. Wilfried und Doris Schulte, NEUES LEBEN
7. bis 15. Oktober 2017
30. Juli bis 6. August 2017
Kreuzfahrt im westlichen Mittelmeer
ab/bis Barcelona mit
Dekan i.R. Claus-Dieter und Gerdi Stoll
Prof. Dr. Manfred Siebald, Henning Zahn
Karibik-Kreuzfahrt mit MS NORWEGIAN ESCAPE
Miami Charlotte Amalie, St. Thomas, Amerikanische Jungferninseln
Road Town, Tortola, Britische Jungferninseln Nassau, Bahamas Miami
Mit an Bord:
Prof. Dr. Manfred Siebald
Pfarrer Wilfried Wassermann
Außerdem bei hand in hand tours:
Kuba, Australien – Neuseeland, weitere Israelreisen
2. bis 12. August 2017
Sommer-Kreuzfahrt auf der Rhone von Lyon
bis ans Mittelmeer mit Pastor Eckard Krause
17. bis 22. Oktober 2017
Romantische Rhein-Kreuzfahrt mit
Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch
Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen
Tel. 07458 / 99 99-0 . Fax 07458 / 99 99-18
[email protected] . www.handinhandtours.de
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