Petitionsliste

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Stand Up for
African
Mothers
Eine Initiative von Amref Health Africa
Inhalt
Was ist Amref Health Africa? ............................................................................................................... 2
Die Situation von Schwangeren und Müttern in Afrika .................................................................... 3
…und so hilft Amref Health Africa! ..................................................................................................... 4
Warum sind Hebammen so wichtig? ................................................................................................... 4
Welche Projekte ermöglicht Amref Health Africa Deutschland? ...................................................... 5
Hebammen verdienen den Friedensnobelpreis................................................................................... 7
Es ist schon viel geschehen – aber noch nicht genug!! ....................................................................... 8
Was ist Amref Health Africa?
Gesundheit und Entwicklung in Afrika
Vor mehr als 50 Jahren 1957, gründeten drei angelsächsische Chirurgen Amref Health Africa in Kenia:
Sir Michael Wood, Archibald McIndoe und Tom Rees. Aus den Anfängen des Flying Doctor Service
der 1950er Jahre, der das Ziel hatte entlegene Buschkrankenhäuser durch Visiten zu versorgen, ist die
mittlerweile größte nicht staatliche Gesundheitsorganisation des afrikanischen Kontinents geworden.
Amref Health Africa hat seinen Hauptsitz in Nairobi, Kenia. Länderbüros befinden sich in Tansania,
Äthiopien, Südsudan, Uganda, Senegal und Südafrika. Außerhalb von Afrika gibt es Länderbüros in
Europa, den USA und Kanada. Amref Health Africa führt derzeit mehr als 100 gesundheitsbezogene
Projekte in sieben Ländern Afrikas durch. Im Fokus der Aktivitäten stehen nicht die kurzfristige
Intervention, sondern Prävention und Ausbildung. So wird ein nachhaltiger Basisgesundheitsdienst
aufgebaut – von Afrikanern für Afrikaner.
Amref Health Africa ist eine afrikanische Organisation. Sie wurde in Afrika gegründet und hat auch
heute noch ihre Zentrale in Nairobi, Kenia. Die Organisation beschäftigt vor Ort etwa 1000
Mitarbeiter, von denen 95 Prozent Afrikaner sind. Die Kenntnis der lokalen Gegebenheiten ist so
besonders gut und es gibt einen großen Rückhalt in der Bevölkerung. Dieser ist wichtige
Voraussetzung, um die Wirksamkeit der Projekte auch langfristig zu gewährleisten.
Amref Health Africa Kampagne - Stand Up for African Mothers
Jedes Kind braucht seine Mutter. Auch nach der Geburt.
Jährlich sterben ca. 162.000 Frauen im subsaharischen Afrika aufgrund von Komplikationen während
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Amref Health Africa bildet im Rahmen der globalen
Kampagne „Stand Up for African Mothers“ Hebammen aus. Gut ausgebildete Hebammen sind mehr
als reine Geburtshelfer – sie ermöglichen Frauen und ihren Familien über die Geburt hinaus ein
selbstbestimmteres und gesünderes Leben. Deshalb sollen 15.000 Hebammen in Afrika ausgebildet
werden.
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Stand Up for African Mothers
Die Situation von Schwangeren und Müttern in Afrika
Afrika südlich der Sahara hat die höchste Müttersterblichkeit der Welt: Fünf von 1.000 Frauen
sterben hier aufgrund von Komplikationen während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. 62%
der weltweiten mütterlichen Todesfälle werden derzeit allein im subsaharischen Afrika verzeichnet1.
Eine der Hauptursachen für die hohe Müttersterblichkeit ist der schwierige Zugang zu medizinischer
Versorgung für Frauen in Afrika. Vor allem in ländlichen Regionen ist der Weg zu
Gesundheitszentren sehr weit und meist steht kein eigenes Auto oder Motorrad zur Verfügung. Wenn
sich die Frauen zu Fuß auf den Weg machen, dann kann dies leicht einen ganzen Tag in Anspruch
nehmen. Dafür haben Frauen und Mütter als Herzstück der afrikanischen Familie aber häufig keine
Zeit. Nur in dringenden Fällen machen sie sich auf den Weg, doch sind sie dann oft bereits so
geschwächt, dass der Fußmarsch kaum zu bewältigen ist.
In den entlegenen Regionen fehlt den Frauen auch die Kenntnis über die Möglichkeit und
Notwendigkeit der Schwangerenvorsorge und der stationären Entbindung. So kommen gerade mal
50% der Frauen zu den empfohlenen vier Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft2 (WHO
Empfehlung). Die Hälfte der Geburten findet zu Hause ohne qualifizierte medizinische Begleitung und
unter mangelhaften hygienischen Umständen statt. Wenn dann Probleme auftreten, ist es für eine
Verlegung in ein Krankenhaus häufig zu spät.
Im Jahr 2000 wurden von den Vereinten Nationen acht Millenniumsentwicklungsziele verabschiedet.
Innerhalb von 15 Jahren sollen sie die Welt in wesentlichen Entwicklungsschritten signifikant
voranbringen. Zwei der Ziele sind die Müttersterblichkeit und Kindersterblichkeit um 75% zu senken.
Trotz allen Fortschrittes gestaltet sich die Erfüllung schwierig, da ein flächendeckender Zugang zu
medizinischer Versorgung fehlt.
Keine Frau sollte wegen der Geburt ihres Kindes sterben müssen und erst recht nicht, weil sie
keinen Zugang zu medizinischer Versorgung hat. Um dem entgegenzuwirken, bildet Amref Health
Africa Hebammen aus.
1
2
United Nations: „The Millennium Development Goals Report 2014“, New York 2014
ebenda
3
Stand Up for African Mothers
…und so hilft Amref Health Africa!
Um die Müttersterblichkeit in Afrika um 25% zu senken, will Amref Health Africa mit der Kampagne
„Stand Up for African Mothers“ 15.000 Hebammen ausbilden. In den 13 Ländern mit der höchsten
Sterblichkeit (bspw. Südsudan, Äthiopien, Burundi, Lesotho) werden basierend auf den Standards des
internationalen
Hebammenverbandes
Hebammen
geschult
und
Krankenschwestern,
Gesundheitshelfer, aber auch die traditionellen Geburtsbegleiter geburtshilflich aus- und
weitergebildet.
Das geschieht zum einen über die Verteilung von Stipendien, zum anderen werden auch, wie im
Südsudan, ganze Hebammenlehrgänge von Amref Health Africa begleitet.
Außerdem werden die Hebammenschulen technisch, z. B. in ihren eLearning Kompetenzen
(Fernstudium), materiell und infrastrukturell, z. B. mit zusätzlichen Klassenräumen, unterstützt.
Ein wichtiger Bestandteil der Kampagne ist die Stärkung der Kompetenzen auf Regierungs- und
Kommunalebene, sodass ausgebildete Hebammen effizient eingesetzt werden und nationale
Stipendienprogramme aufgebaut werden können.
Warum sind Hebammen so wichtig?
Hebammen retten Leben,…
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weil Hebammen Komplikationen in der Schwangerschaft erkennen und behandeln können.
weil Hebammen Geburten kompetent begleiten können, und so Probleme frühzeitig erkennen
und die richtigen Maßnahmen ergreifen können.
weil Hebammen Neugeborene reanimieren können.
weil Hebammen Medikamente auch über die Vene verabreichen und Bluttransfusionen
durchführen können.
weil Hebammen lebensgefährliche Blutungen stoppen und, wenn notwendig, den
Mutterkuchen entfernen können.
weil Hebammen an Krankenhäuser überweisen können oder im Extremfall einen Kaiserschnitt
machen können.
weil Hebammen über Verhütung und Familienplanung aufklären.
weil Hebammen mit den Familien über Impfungen, Gesundheitserziehung und Ernährung
reden.
weil eine ausgebildete Hebamme jährlich 500 Mütter und ihre Kinder betreuen kann.
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Stand Up for African Mothers
Welche Projekte ermöglicht Amref Health Africa Deutschland?
Hebammenausbildung im Südsudan
Mehr als 20 Jahre Bürgerkrieg haben den Südsudan schwer gezeichnet. Seit seiner Unabhängigkeit in
2011, versucht der jüngste Staat der Welt stabile Strukturen aufzubauen. Dies ist jedoch aufgrund der
zerstörten Wirtschaft, Infrastruktur und Gesundheitsversorgung sowie den aktuellen Unruhen nur
schwer möglich. Es gibt kaum vorgeburtliche Betreuung und nur 5% aller Geburten finden in
Anwesenheit von ausgebildeten Fachkräften statt. Derzeit überlebt im Südsudan jede 15. Mutter die
Geburt ihres Babys nicht, und eines von 5 Kindern stirbt noch vor seinem 5. Geburtstag.
Dank finanzieller Unterstützung von Sternstunden e.V. und der Andreas Haberger Stiftung bildet
Amref Health Africa Deutschland derzeit 24 Hebammen in Maridi aus. In 2,5 Jahren lernen die
StudentInnen nicht nur Theorie und Praxis der Geburtshilfe, sondern auch Grundlagen der
Frauenheilkunde, Familienplanung, Ernährung, Wundversorgung und Kinderheilkunde. Weit ab von
großen Gesundheitszentren werden sie dieses Wissen dringend brauchen, um Frauen, Mütter, Kinder
und Kranke gut zu versorgen.
In Maridi konnte außerdem mithilfe großzügiger Spenden von Bild hilft e.V. – „Ein Herz für Kinder“
eine neue Entbindungsstation gebaut werden sowie die medizinisch-technische Ausstattung ermöglicht
werden.
2014 wird der erste Hebammenjahrgang fertig und Amref Health Africa Deutschland gratuliert
allen AbsolventInnen!
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Stand Up for African Mothers
Hebammenausbildung in Äthiopien
„Nachdem ich zwei Tage lang Wehen gehabt hatte, waren meine Schwiegermutter und die
Geburtshelferin der Meinung, dass das Baby nicht kommen würde, und brachten mich ins
Krankenhaus. Gleich nach der Ankunft untersuchte mich ein Arzt und stellte voller Bedauern fest, dass
das Baby in mir vor Erschöpfung gestorben war. Ich war am Boden zerstört“, berichtet Cynthia
traurig.
In Cynthias Dorf herrschte das Vorurteil, dass Frauen im Krankenhaus nur mit Kaiserschnitt
entbunden werden. Diese Angst hielt Cynthia davon ab, professionelle Hilfe bei zwei folgenden
Schwangerschaften zu suchen – leider hat sie auch diese beiden Kinder verloren.
Im Jahr 2005 begann in Cynthias Heimatort eine Frau namens Ruth die Ausbildung zur AMREFGemeinde-Gesundheitshelferin.
Während eines Routinebesuchs bei Cynthia im November 2010 stellte Ruth fest, dass Cynthia wieder
schwanger war. Ihr war Cynthias Schicksal bekannt. Ruth erklärte Cynthia, dass nur dann ein
Kaiserschnitt vorgenommen wird, wenn die Mutter das Kind nicht auf natürlichem Wege bekommen
kann; dass dieser Eingriff also keine Form der Bestrafung ist, sondern ein Mittel, um Baby und Mutter
zu retten.
„Im achten Monat konnte ich schließlich mit Ruths Unterstützung meine Ängste überwinden und nahm
mir vor, mein Baby im Krankenhaus zur Welt zu bringen. Ganz egal, auf welche Weise“, erzählt
Cynthia. „Dank der Aufklärung durch Amref Health Africa verstehen die Menschen, wie wichtig es ist,
Latrinen zu benutzen, Trinkwasser aufzubereiten, ihre Kinder in Kliniken zur Welt zu bringen und sie
vor allem gegen Krankheiten impfen zu lassen. Ich bin Ruth sehr dankbar, da ich ohne ihren Rat
wahrscheinlich ein weiteres Kind verloren hätte.“
Dank finanzieller Unterstützung aus Deutschland bildet Amref Health Africa derzeit 40
Hebammen in Afar, Äthiopien, aus.
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Stand Up for African Mothers
Hebammen verdienen den Friedensnobelpreis
„Ich kann es nicht ertragen, Frauen in meinem
Ort sterben zu sehen, wenn ich weiß, dass so
viele Mütter und Babys mit meiner Hilfe
gerettet werden könnten. Dieses Wissen
bestärkt mich darin weiterzumachen, obwohl
ich Tag und Nacht arbeite und Hunderte von
Kilometern laufe, um Frauen in ländlichen
Regionen zu behandeln und Babys im Licht
meines Handys zu entbinden“ (Esther
Madudu)
Hebammen spielen eine Schlüsselrolle in der Frauengesundheit - vor allem in Afrika. Mit ihrem
lebensrettenden Einsatz helfen sie, Müttern und Kindern ein gesundes Leben zu ermöglichen. Ohne
mehr Hebammen werden die Millenniumsentwicklungsziele auch weiterhin ein Traum bleiben.
Daher setzt sich Amref Health Africa für die symbolische Nominierung einer afrikanischen Hebamme
für den Friedensnobelpreis ein: Esther Madudu – Amref Health Africa‘s Gesicht der Kampagne
„Stand Up for African Mothers“.
Esther Madudu ist seit 12 Jahren Hebamme in Uganda und wurde von Amref Health Africa
weitergebildet. Sie arbeitet in einem kleinen Krankenhaus in Katini. Ihr Engagement für die Frauen
und Mütter ist beispielhaft. Esther, wie auch alle anderen Hebammen auf der Welt, leisten
lebenswichtige Arbeit und dafür verdienen sie internationale Anerkennung. Um die Nominierung
von Esther Madudu für den Friedensnobelpreis zu unterstützen, kann unter [email protected]
ein Formular zum Unterschriftensammeln bestellt werden.
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Stand Up for African Mothers
Es ist schon viel geschehen – aber noch nicht genug!!
Bis Anfang 2014 konnten, dank der Kampagne „Stand Up for African Mothers“, bereits knapp
6.000 Hebammen ausgebildet werden. Das bedeutet 3 Millionen Frauen mehr können kompetent und
sicher durch Schwangerschaft und Geburt begleitet werden und die Wahrscheinlichkeit, dass eine von
ihnen bei der Geburt stirbt, ist deutlich verringert. Daher arbeitet Amref Health Africa weiter, um das
Ziel der 15.000 Hebammen zu erreichen und die Millenniumentwicklungsziele voranzubringen…
…und Amref Health Africa braucht dringend Unterstützung, denn es bleiben nur noch 1,5 Jahre!!!
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Das Ausbildungs-Kit für eine
Hebamme kostet 50€.
Für 150€ können die notwendigen
Lehrbücher für eine StudentIn
angeschafft werden.
Für einen Weiterbildungskurs
„Geburtshilfe“ werden 500€ benötigt.
Ein Geburtssimulator kostet 600€.
Um eine fertige Hebamme
auszubilden, werden 12.000€
gebraucht.
Kontakt:
Amref Deutschland e. V., Brunnenstr. 185,
10119 Berlin, Tel.: 030 288 733
81,[email protected]
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amrefgermany.de
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Spendenkonto:
Amref Deutschland
HypoVereinsbank München
IBAN DE09 7002 0270 0000 3294 88
BIC HYVEDEMMXXX

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Stand Up for African Mothers
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