Lösungsansatz MF K&K eidg. Fall 2008 Lösungsansatz im Prüfungsfach Finanzen, Rechnungswesen, Controlling 2008 Aufgabe 1 – Theoriefragen Finanzbuchhaltung Aufgabe 1a 4 Punkte Nennen Sie den generellen Unterschied zwischen Rabatt und Skonto. Rabatt: Wird auf Menge oder Einkaufsintensität gewährt. Skonto: Wird auf vorformuliertes Zahlungsziel (z.Bsp. innert 10 Tagen, 2% Skonto) gewährt und dient dem Anreiz des beschleunigten Zahlens. Aufgabe 1b 6 Punkte Vervollständigen Sie die offenen Felder mit den richtigen Begriffen: Bruttoerlöse - Rabatt/Skonto = Nettoerlös Ertrag - Aufwand = Erfolg Aufgabe 1c Eigenkapital - Zuwachskapital = Grundkapital 2 Punkte Beschreiben Sie den Unterschied zwischen den transitorischen Passiven und einer Rückstellung. Bei den transitorischen Passiven bin ich sicher, dass die Forderung eintrifft und vom wem und in welcher Höhe, ca. Bei den Rückstellungen sind diese Punkte weitgehend unbekannt. Aufgabe 1d 2 Punkte Nennen Sie das Kriterium, nach welchem das Umlaufsvermögen in einer Bilanz gegliedert ist. Nach der „Verflüssigungstheorie“, also dass was ich als erstes zu Geld machen kann. © swiss marketing academy GmbH Seite 1 von 8 Lösungsansatz MF K&K eidg. Fall 2008 Aufgabe 2 – Theoriefragen Betriebsbuchhaltung Aufgabe 2a 4 Punkte Nennen Sie ein Beispiel für eine vorgelagerte Kostenstelle und erklären Sie, warum diese so genannt wird. Beispiel: Gebäude. Es handelt sich um eine „Service-Stelle“ für die anderen Kostenstellen, also ohne diese würden die Kostenstellen nicht arbeiten können. Die Kosten der Vor-kostenstelle (vorgelagerte Kostenstelle) werden auf die Kostenstellen umgelegt. Aufgabe 2b 4 Punkte Erklären Sie anhand je eines Beispieles fixe und sprungfixe Kosten. An einem Würstchenstand arbeitet ein Griller 8 Stunden à 20 Franken. Die Fixkosten für seinen Lohn betragen also 160 Franken. Nach zwei Stunden ist der Andrang so gross, dass ab der dritten Stunde ein zweiter Griller für den Rest des Tages zur Unterstützung kommt. Also „springen“ die fixen Kosten ab der dritten Stunde um 5 Stunden à 20 Franken auf total 260 Franken. Aufgabe 2c 2 Punkte Erklären Sie den Unterschied zwischen einer Vor- und einer Nachkalkulation. Vorkalkulation ist eine Kalkulation von Preisen noch nicht erstellter Produkte insbesondere zur Ausfertigung von Angeboten. Vorkalkulation ist eine auf die Leistungseinheit oder den Auftrag bezogene Berechnung der erwarteten oder geplanten Kosten. Nachkalkulation ist eine auf die Leistungseinheit oder den Auftrag bezogene Kalkulation (Kontrollrechnung), der die belegmässig erfassten, tatsächlichen Kosten (Istkosten) zugrunde liegen. Sie dient der Kontrolle der Vorkalkulation. Aufgabe 2d 2 Punkte Kommentieren Sie einen Variator 4. Der Variator ist eine Kennziffer, die angibt, wie viel die variablen Kosten an den geplanten Gesamtkosten ausmachen (in 10%-Schritten). Bei Variator 4 sind es also 40% der Gesamtkosten. Bsp. CHF 1‘000.- Gesamtkosten, Variator 4 = 40% Variable Kosten = CHF 400.-. Aufgabe 2e 2 Punkte Nennen Sie 2 Teilkostenrechnungssysteme. Man beschränkt die Zurechnung von Kosten zu den Kostenträgern auf die variablen bzw. proportionalen Kosten. Oder auf die Einzelkosten (Systeme der Deckungsbeitragsrechnung). Antwort wäre also DB 1 und DB 2 – wenn’s noch DB 3 gibt. © swiss marketing academy GmbH Seite 2 von 8 Lösungsansatz MF K&K eidg. Fall 2008 Aufgabe 3 – Anwendungsaufgaben Finanzbuchhaltung Aufgabe 3a 12 Punkte Aktiven Umlaufvermögen Kasse Post Bank Forderungen Vorräte Anlagevermögen Mobile Sachanlagen Fahrzeuge Immobile Sachanlagen Passiven 20 150 72 519 895 375 216 1203 Fremdkapital Kf FK Lf FK 690 1125 1815 Eigenkapital Aktienkapital Reserven 500 1135 1635 1656 1794 3450 3450 - Intensität AV 52% = 3450 x 0.52 = 1794, AV 3450 – 1794 = 1656, Liq 3 = 240% = UV 1656 / 2.4 = 690 Ertrag aus Lieferungen - Aufwand für Waren Bruttoergebnis 1 - Personalaufwand - sonstiger Betriebsaufwand Betriebsergebnis 1 - Finanzerfolg Betriebsergebnis 2 - Abschreibungen Betriebsergebnis 3 - Ausserordentlicher Erfolg Unternehmensgewinn 7870 - 4434 3436 - 1930 - 783 723 - 47 676 - 293 383 - 56 327 EK-Rendite = 20% = RG x 100% / durchschn. EK = 327 x 100 / 1635 Verschuldungsfaktor 1.7 = FK – fl.M. – Debit. = Effektivverschuldung / Cashflow (RG + Abschr.) = 1815-242-519=1054 / (327+293) = 1.7 © swiss marketing academy GmbH Seite 3 von 8 Lösungsansatz MF K&K eidg. Fall 2008 Aufgabe 3b 4 Punkte Cashflow-Marge = Cashflow x 100 / Umsatz = 620 x 100 / 7870 = 7,88% Selbstfinanzierungsgrad = 1135 x 100 / 500 = 227% Aufgabe 3c Betriebsergebnis 2 - Abschreibungen Betriebsergebnis 3 - Ausserordentlicher Erfolg Unternehmensgewinn 2 Punkte 676 - 343 333 - 56 277 Der Cashflow bleibt gleich hoch (Der Gewinn wird um 50 kleiner, die Abschreibung um 50 höher). Aufgabe 4a 2 Punkte DVD 80’000 CD 120’000 CD-R 80’000 Preis je Stück Variable Kosten je Stück Deckungsbeitrag je Stück 4.3.1.- 1.20 1.-.20 1.30 1.10 -.20 Stück je Maschinenstunde 250 333,33 500 310'000.386'000.- 90'000.- 120'000.- Stückzahlen je Monat Produkte-Fixkosten pro Jahr Unternehmensfixkosten pro Jahr DB 1 pro Produkt pro Jahr: DVD = 960'000 pro Jahr x 1.- = DB CHF 960'000.CD = 1'440'000 pro Jahr x -.20 = DB CHF 288'000.CD-R = 960'000 pro Jahr x -.20 = DB CHF 192'000.- © swiss marketing academy GmbH Seite 4 von 8 Lösungsansatz MF K&K eidg. Fall 2008 Aufgabe 4b 6 Punkte Preis je Stück Variable Kosten je Stück Deckungsbeitrag je Stück DB 1 pro Jahr - Produkte-Fixkosten pro Jahr DB 2 pro Jahr DVD 4.3.1.960'000.-310'000.650'000.- CD 1.20 1.-.20 288'000.-90'000.198'000.- CD-R 1.30 1.10 -.20 192'000.-120'000.72'000.- Aufgabe 4c 6 Punkte 750 Maschinenstunden zur Verfügung pro Monat. DB 1 pro Stunde pro Produkt… DB 1 pro Jahr Anzahl Stunden benötigt DB pro Stunde 960'000.320 3000.- 288'000.360 800.- 192'000.160 1200.- 1-320 Stunde = DVD = 960'000.- DB 1 321 – 480 Stunde = CD-R = 192'000.- DB 1 481 – 750 Stunde = CD = 216'000.- DB 1 © swiss marketing academy GmbH Seite 5 von 8 Lösungsansatz MF K&K eidg. Fall 2008 Aufgabe 5a 4 Punkte Position Lohnkosten Verbrauchsmaterial Maschinenunterhaltskosten Abschreibungen Werbekosten EDV-Unterhalt Versicherungsprämien Übriger Betriebsaufwand Abgaben öffentliche Hand (Steuern, Wasser, etc.) Total Selbstkosten Anteil KWh 211'000’000 CHF 3'349'500.214'070.4'700'400.3'640'000.281'000.870'000.612'800.820'000.9'302'820.23'790’590.0.11275 CHF oder 11.28 Rappen Aufgabe 5b 2 Punkte Damit die Methode angewandt werden kann, müssen alle Einzel- und Gemeinkosten bekannt sein, sowie allfällige Verschiebungen im Warenlager, bezogen auf die Herstellkosten. Aufgabe 5c Normaltarif Nachttarif Hochtarif 6 Punkte 1.0 0.5 2.5 105 Mio. KWh 72 Mio. KWh 34 Mio. KWh 105 36 85 226 10.53 Rappen 5.27 Rappen 26.33 Rappen 23'790'590.- / 226 = 10.53 Rappen auf Äquivalenz 1 © swiss marketing academy GmbH Seite 6 von 8 Lösungsansatz MF K&K eidg. Fall 2008 Aufgabe 6a EK GK Einkaufskosten 4 Punkte 7900 / 100 x 1.04 = 4.50 x 1.25 MGK 11% (von 82.16) Zuschlag GK 25% Selbstkosten 82.16 5.63 9.05 96.84 24.21 121.05 Aufgabe 6b 4 Punkte Selbstkosten RG Zuschlag 20% 121.05 24.21 Nettoerlös 145.26 Garantiefälle 2% 2.96 Bruttoverkaufspreis MWST Bruttoverkaufspreis 148.22 11.27 159.50 (gerundet) 100% Zuschlag 20% 100% | 98% Wenn Basis 100% Nettoerlös angenommen wird – auch korrekt – kommt auf Unternehmenspraxis an. 100% Ohne MWST 7.6% 107.6% Aufgabe 6c 4 Punkte Damit die Nutzschwelle erreicht wird, müssen die Fixkosten von 58'000.- gedeckt sein, d.h. DB 1 = Fixkosten. Basis Selbstkosten ohne Garantiefälle (6a) Materialkosten CHF 91.21 (EK 82.16 + MGK 9.05) / 100 x 15% = CHF 13.68 Die mengenmässige NS also Fix/DB = 58'000 / 13.68 = 4240 © swiss marketing academy GmbH Seite 7 von 8 Lösungsansatz MF K&K eidg. Fall 2008 Aufgabe 6d - 6 Punkte Währungsrisiko zwischen dem Schweizer Franken und dem japanischen Yen verändert je nach +/- die Selbstkosten und somit den VP. Währungsrisiko zwischen dem Schweizer Franken und dem US Dollar, da diese Währung auch eine Rolle für den Bezug spielt. Materialgemeinkosten, sowie Zuschlag Gemeinkosten sind ebenfalls währungsabhängig, entstehen jedoch in CHF. Die verschiedenen Mehrwertsteuersätze unterliegen ebenfalls Wechselkurs-Schwankungen. Aufgabe 7a Soll/Ist-Vergleich Kostenstelle Löten Beschäftigung Kostenart Löhne Maschinenunterhalt Energie Telefon/EDV Abschreibungen Hilfs-/Kleinmaterial 6 Punkte 100% Plankosten Total 120’000 14’500 1’800 3’720 6’000 4800 100% Plankosten variabel 80’000 7’250 600 930 2’000 4’200 80% Sollkosten Total 104’000 13’050 1’680 3’534 5’600 3’960 Istkosten 107’350 16’790 1’680 3’744 5’600 3’600 Abweichung 3’350 3740 0 210 0 -360 Sollkosten Total erreiche ich über Plankosten Total – Plankosten variabel = Fixkosten. Fixkosten + (Plankosten variabel x 0.8) = Sollkosten Total Aufgabe 7b 4 Punkte - Beim variablen Anteil der Löhne wurde mehr Aufwand getätigt. - Das Verhältnis Fix/vK ist mit 50% bei einer Auslastung von 80% wohl zu tief angesetzt worden, die Fixkosten müssten höher berechnet sein. © swiss marketing academy GmbH Seite 8 von 8