Messmethoden in der Mittleren Atmosphäre

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Klimawandel und Ozonloch
Über die Einflüsse der Sonne und menschlicher Aktivitäten auf
Veränderungen des Erdklimas
Prof. Dr. Martin Dameris
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Institut für Physik der Atmosphäre, Oberpfaffenhofen
Aufbau der Erdatmosphäre (~ 70°N)
Winter
Höhe [km]
Sommer
Mesosphäre
Mittlere Atmosphäre
Stratosphäre
Troposphäre
-120
-70
-20
Temperatur [°C]
Institut für Physik der Atmosphäre
+30
Polare Stratosphärenwolken im Winter (~ 20 km Höhe)
Institut für Physik der Atmosphäre
Polare Stratosphärenwolken im Winter (~ 20 km Höhe)
Institut für Physik der Atmosphäre
Aufbau der Erdatmosphäre (~ 70°N)
Winter
Höhe [km]
Sommer
Mesosphäre
Mittlere Atmosphäre
Stratosphäre
Troposphäre
-120
-70
-20
Temperatur [°C]
Institut für Physik der Atmosphäre
+30
Leuchtende Nachtwolken im Sommer (~ 83 km Höhe)
Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik, Kühlungsborn
Institut für Physik der Atmosphäre
Leuchtende Nachtwolken im Sommer (~ 83 km Höhe)
Institut für Physik der Atmosphäre
Messmethoden in der Mittleren Atmosphäre
ƒ Boden gestützt
- Spektrophotometer
- Lidars
ƒ In-situ
- Radio-, Ozonsonden
- Forschungsballone
ƒ Fernerkundung
- Flugzeuge
- Satelliten
Institut für Physik der Atmosphäre
Messmethoden in der Mittleren Atmosphäre
Institut für Physik der Atmosphäre
Was bestimmt unser Klima?
Wechselwirkungen im Klimasystem - Antriebe von "außen"
¾ Einstrahlung der Sonne
¾ Konzentration von Treibhausgasen (natürliche und anthropogene) und
anderer strahlungsaktiver Substanzen
¾ Orographie, Land-See-Verteilung, Bodeneigenschaften
¾ Vulkanausbrüche
¾ ...
Institut für Physik der Atmosphäre
Zeitliche Variabilität der solaren Einstrahlung Variation der Erdbahnparameter
Institut für Physik der Atmosphäre
Zeitliche Variabilität der solaren Einstrahlung Variation der Erdbahnparameter
Institut für Physik der Atmosphäre
Zeitliche Variabilität der solaren Einstrahlung Variation der Erdbahnparameter
Temperaturänderung
CO2-Mischungsverhältnis [ppmv]
~ + 10°C in 10.000 Jahren
= + 0.1°C in 100 Jahren
Jahre v.h.
Institut für Physik der Atmosphäre
Solare Einstrahlung [Wm-2]
Zeitliche Variabilität der solaren Einstrahlung Der 11-jährige Sonnenaktivitätszyklus
Jahr
http://www.pmodwrc.ch/pmod.php?topic=tsi/composite/SolarConstant
Institut für Physik der Atmosphäre
Variabilität der solaren Einstrahlung [%]
Spektrale Verteilung und Variabilität der Sonnenstrahlung
Wellenlänge [nm]
Institut für Physik der Atmosphäre
Lean et al., 1997
Entwicklung des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre
CO2-Mischungsverhältnis [ppmv]
2007: 383 ppmv
Schwankungsbreite
der letzten 650.000
Jahre
Jahre v.h.
Institut für Physik der Atmosphäre
Globale Jahresmittelwerte der bodennahen Lufttemperatur
und des Meeresspiegels
1906-2005: +0,74°C
1901-2000: + 17 cm
seit 1993: +3 mm/Jahr
IPCC, 2007
Institut für Physik der Atmosphäre
Temperaturtrends
Die Temperaturzunahme der letzten
50 Jahre ist doppelt so hoch wie
die der letzten 100 Jahre!
Institut für Physik der Atmosphäre
Strahlungsantrieb: Maßstab für den Einfluss, den ein einzelner Faktor auf
Strahlungsantrieb [Wm-2]
Strahlungsantrieb [Wm-2]
die Veränderung des Strahlungshaushalts der Atmosphäre hat
Institut für Physik der Atmosphäre
Wie funktioniert ein Klimamodell?
Diskretes Gitter über den Globus
Institut für Physik der Atmosphäre
Temperaturabweichung [°C]
(a) natürliche Antriebskräfte
(b) anthropogene Antriebskräfte
Jahr
Jahr
Temperaturabweichung [°C]
Temperaturabweichung [°C]
Simulationen mit Klimamodellen für IPCC
(c) alle Antriebskräfte
+ 0.74°C in den
letzten 100 Jahren
Jahr
Institut für Physik der Atmosphäre
Szenarien der Zukunft (Konzentrationen und Emissionen)
Institut für Physik der Atmosphäre
Zukünftige Entwicklung der globalen Oberflächentemperatur
+4,0°C (2,4°-6,0°)
+1,8°C (1,1°-2,9°)
+0,6°C
+2°C (bis 2050) ⇒
−50% CO2 bzgl. 1990
−60% CO2 bzgl. heute
Institut für Physik der Atmosphäre
Institut für Physik der Atmosphäre
Höhe (in Kilometer)
Ozon in der Atmosphäre
Stratosphärisches Ozon
(Die Ozonschicht)
Troposphärisches Ozon
Ozonmenge
[in mPa]
Institut für Physik der Atmosphäre
Entwicklung des Ozonlochs über der Antarktis
Institut für Physik der Atmosphäre
Entwicklung des Ozonlochs über der Antarktis
Ozonminimum über der Antarktis
Größe des Ozonlochs
Größe [Mio. km2]
Ozonminimum [DU]
Fläche von
Nordamerika
1980
1985
1990 1995
Jahr
2000
2005
Fläche der
Antarktis
1980
Institut für Physik der Atmosphäre
1985
1990
1995
Jahr
2000
2005
FCKW-Gehalt in der Troposphäre
Chlorgehalt in
der Stratosphäre
Institut für Physik der Atmosphäre
Entwicklung der Ozonschicht über der Arktis
Institut für Physik der Atmosphäre
Jahresgang der stratosphärischen Temperatur
polare Südhemisphäre
–900C
–800C
polare Nordhemisphäre
Institut für Physik der Atmosphäre
Schema eines gekoppelten Klima-Chemie-Modells
Institut für Physik der Atmosphäre
Volumenmischungsverhältnis
CO2 und N2O [ppmv]
Volumenmischungsverhältnis
CH4 und Cly [ppbv]
Randbedingungen für das Klima-Chemie-Modell:
Treibhausgase und stratosphärischer Chlorgehalt (Cly)
Jahr
Institut für Physik der Atmosphäre
Randbedingungen für das Klima-Chemie-Modell:
Der 11-jährige Sonnenaktivitätszyklus
10.7 cm Radiofluss [10-22 Wm-2]
350
300
250
200
150
100
50
1950
2007
Jahr
Agung
El Chichón Pinatubo
Institut für Physik der Atmosphäre
Entwicklung der globalen mittleren Jahrestemperatur in der
unteren Stratosphäre (20 km)
Anomalie [°C]
Beobachtung:
−0.77 °C/Dek.
CCM-Mittelwert:
−0.64 °C/Dek.
Jahr
Institut für Physik der Atmosphäre
WMO, 2007
Variabilität und Trend der Temperatur in der Stratosphäre
Linearer Trend
Trend + Sonnenzyklus +
Vulkane
Sonnenzyklus
Vulkane
Ö "stufenweise"
Abkühlung der
unteren Stratosphäre
Institut für Physik der Atmosphäre
Anomalie [°C]
Entwicklung der globalen mittleren Jahrestemperatur in der
unteren Stratosphäre (20 km)
Ergebnisbereich der CCMs:
−0.1 - −0.3 °C/Dek.
Jahr
Institut für Physik der Atmosphäre
WMO, 2007
Entwicklung der Ozonschicht (1960 - 2050)
Ozonanomalie [DU]
60°N - 60°S
Jahr
Institut für Physik der Atmosphäre
Zukünftige Entwicklung der Ozonschicht
Abkühlung führt zu einer
Zunahme der NettoOzonproduktion
Rückgang der
Temperatur:
Ozonabbau wird
verstärkt
Rückgang der
Temperatur:
Ozonabbau wird
verstärkt
Institut für Physik der Atmosphäre
Was wissen wir bisher?
9
Die Veränderungen des Klimas und der Ozonschicht können mittels
von Klima-Chemie-Modellen nachvollzogen werden, wenn sowohl
natürliche als auch anthropogene Antriebe berücksichtigt werden.
9
Klima-Chemie-Modelle zeigen in konsistenter Weise, dass die
Erholung der Ozonschicht in einigen Regionen schneller von statten
geht, wenn die Stratosphärentemperatur aufgrund des Klimawandels
weiter sinkt; dies gilt nicht für die Polregionen.
9
Dort führen niedrigere Temperaturen zu einer stärkeren Bildung von
polaren Stratosphärenwolken (PSCs).
⇒
9
?
Die Erholung der Ozonschicht verläuft möglicherweise regional
unterschiedlich. Sie ist keine simple Umkehrung des Abbaus.
Eine vollständige Erholung der Ozonschicht einschließlich der
Polarregionen wird etwa zur Mitte des Jahrhunderts erwartet.
Ein "super-recovery" der Ozonschicht scheint möglich.
Institut für Physik der Atmosphäre
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