Richtlinie für die Praxistransfers und Praxisphasen in den dualen Studiengängen _1 Grundsätzlicher Praxisbezug Im Rahmen des Studiums an der Hochschule Neuss legen wir großen Wert auf Transferund Methodenkompetenz. Wechselnde Problemstellungen aus der betrieblichen Praxis sollen von den Studierenden unter Anleitung der Lehrenden im Rahmen von Hausarbeiten und Projektarbeiten analysiert und einer Lösung zugeführt werden. Die Hausarbeiten und Projektarbeiten sollen möglichst für ein Unternehmen einen wirtschaftlichen Nutzen erbringen. Bei Gruppenarbeiten werden zudem sozialkommunikative Kompetenzen aufgebaut. Die Studierenden sollen - zeigen, dass sie in der Lage sind, innerhalb einer vorgegebenen Frist ein Problem selbständig nach wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten, - fachliche Einzelheiten ebenso berücksichtigen wie fachübergreifende und gestalterische Methoden sowie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, - eine praxisrelevante Fragestellung mit wissenschaftlichen Methoden analysieren und einen aus Sicht der Praxis und der wissenschaftlichen Theorie gleichermaßen befriedigenden Lösungsvorschlag erarbeiten. _2 Praxisphasen Praxisphasen sind eine in das Studium integrierte praktische Tätigkeit im kaufmännischen Bereich eines Unternehmens. Sie werden in jedem Semester durchgeführt und ermöglichen, den praktischen Anwendungsbezug der im theoretischen Studienabschnitt erworbenen Kenntnisse. Praxisphasen können im Rahmen einer Ausbildung oder eines Praktikums, als Trainee oder als Werkstudent absolviert werden. Wichtig ist, dass die Studierenden in die Arbeitsprozesse des Unternehmens eingebunden werden (kein passiver Betriebsbesuch). Auch zwischen den Praxisphasen wechselnde Arbeitsverhältnisse sind möglich. Zielsetzung ist, durch z.B. Übertragung von Projektarbeiten, Mitarbeit am Tagesgeschäft sowie unterschiedliche Praxiseinsätze die Selbstständigkeit, die Kommunikationsfähigkeit und die Eigeninitiative der Studierenden zu fördern. Die Fragestellungen der Praxistransfers sind dabei so formuliert, dass die Studierenden sie unabhängig von ihrer konkreten Tätigkeit beantworten können. Wichtig dabei ist, dass die Studierenden einen zentralen Ansprechpartner in ihrem Unternehmen haben, der ihnen für die Diskussion der jeweiligen Themen zur Verfügung steht. © Hochschule Neuss für Internationale Wirtschaft Seite 1 von 4 _3 Praxistransfers Praxistransfers finden in jedem Semester im Rahmen von Haus- oder Projektarbeiten statt, insbesondere in den folgenden Modulen: - - - - - 1. Semester: Modul Management Grundlagen: Hausarbeit über die Aufbauorganisation • Branchenbezogene Schwerpunktsetzung des Unternehmens • Größe des Unternehmens • Rechtsform des Unternehmens • Standortwahl des Unternehmens • Organisatorischer Aufbau Ihres Unternehmens hinsichtlich Organigramm Anzahl, Namen und Art der Abteilungen Struktur (Linien- oder Matrixansatz) Sind Stababteilungen eingerichtet? Wen unterstützen sie? • Eigene Rolle (Position, Funktion, Aufgaben, etc.) im Unternehmen 2. Semester: Modul Innovationsund Projektmanagement Hausarbeit über Projektabwicklung • Exemplarisch soll ein aktuelles oder abgeschlossenes Projekt aus einem der folgenden Bereiche vorgestellt werden: Kunden(-bindungs)-management Lieferantenmanagement IT • Die Zielsetzung(en) des Projekts als auch die Vorgehensweise und die teilnehmenden Ressorts/Personen in ihrer jeweiligen Projektverantwortlichkeit sollen beschrieben werden. • Alternativ hierzu kann auch ein Projekt für das Unternehmen entworfen werden 3. Semester: Modul Management in Globalen Märkten Hausarbeit über Chancen und Risiken der Internationalisierung bezogen auf ein konkretes Untersuchungsland • Die wichtigsten volkswirtschaftlichen und außenhandelbetreffenden Daten des Untersuchungslandes sollen recherchiert und dargestellt werden. • Darauf aufbauend sollen die Risiken und Chancen diskutiert werden, die sich für das Unternehmen in Hinblick auf Absatz, Beschaffung und Investitionen im konkreten Untersuchungsland ergeben 4. Semester: Modul Strategic Management Hausarbeit über das Marktumfeld des Unternehmens und die strategischen Ziele, die sich hieraus für das Unternehmen ableiten lassen. 5. Semester: Fallstudienprojekt (Gruppenarbeit) © Hochschule Neuss für Internationale Wirtschaft Seite 2 von 4 - 7. Semester: Bachelor Thesis In Semester 1 und 2 liegt der Fokus der Lernergebnisse auf Grundlagen, Wissen, Verständnis, Beobachten: Die Studierenden sollen die erlernten Grundlagen in der betriebsspezifische Situation nachvollziehen und lernen erste Arbeits- und Problemlösungsmethoden kennen. In Semester 3 und 4 liegt der Fokus der Lernergebnisse auf Anwendung, Üben, Analyse: Auch hier geht es darum, Grundlagenwissen nachzuvollziehen, aber darüber hinaus sollen nun Arbeits-, Analyse- und Problemlösungstechniken konkret angewendet werden. In Semester 5 und 7 liegt der Fokus der Lernergebnisse auf Selbstständigkeit, Weiterentwicklung, Entscheidungsfähigkeit: Die Studierenden sollen betriebliche Zusammenhänge zwischen den betriebswirtschaftlichen Funktionsbereichen erkennen und bewerten und Arbeits-, Analyse- und Problemlösungsmethoden selbstständig in komplexen Situationen anwenden. Während die Praxistransfers in den Semestern 1 bis 4 sich auf den eigenen Arbeitsgeber während der entsprechenden Praxisphase beziehen sollen, können die Fragestellungen für das Fallstudienprojekt und die Bachelor-Arbeit auch vor dem Hintergrund eines fremden betrieblichen Kontext bearbeitet werden. Die Praxistransfers in den Semestern 1 bis 4 machen jeweils 50% der Modulprüfung aus, d.h. sie sind eine Modulteilprüfung. Beim Fallstudienprojekt und der BachelorArbeit handelt es sich um Modulprüfungen. _4 Voraussetzungen für Kooperationspartner/Praxispartner Unternehmen sind nur dann geeignete Kooperations-/Praxispartner, wenn - die Studierenden in die Arbeitsprozesse des Unternehmens eingebunden (kein passiver Betriebsbesuch) werden, - die Studierenden dementsprechend ein Entgelt erhalten, - die Praxisphasen in den kaufmännischen Bereichen eines Unternehmens absolviert werden, - die Praxisphasen jeweils drei Monate dauern, - die Studierenden in den Theoriephasen freigestellt werden, um Vorlesungen zu besuchen, Haus- und Projektarbeiten zu erstellen, sich auf Prüfungen vorzubereiten und an Prüfungen teilzunehmen. © Hochschule Neuss für Internationale Wirtschaft Seite 3 von 4 _5 Qualitätskontrolle Der jeweilige Dekan bzw. Studiengangsleiter berät und betreut die Arbeitgeber zusammen mit der Abteilung Recruiting & Placement. Betreuungsangebote umfassen - Reviewgespräch nach dem ersten Semester (sowohl mit Unternehmen als auch mit Studierenden) - Vor Beginn des jeweiligen Semesters werden die entsprechenden Lehrveranstaltungspläne der Studierenden an die Arbeitgeber versandt. - Nach Abschluss des jeweiligen Semesters werden die entsprechenden Notenblätter der Studierenden an die Arbeitgeber gesandt. - Anwesenheitskontrolle der Studierenden in den Lehrveranstaltungen - _FORUM: DIALOG: Ziel ist der Erfahrungsaustausch mit Unternehmen, d.h. Anregungen aufzugreifen und Verbesserungsmöglichkeiten zu diskutieren. Themenbeispiele hierfür sind Evaluation, inhaltliche Ausrichtung, integrierte Berufsausbildung, aber auch arbeitsrechtliche Aspekte. Darüber hinaus möchten wir den branchenübergreifenden Dialog der Personalverantwortlichen untereinander fördern - Für die Studierenden, die ihre Praxisphasen im Rahmen einer Ausbildung absolvieren sind an der Hochschule Neuss durchgeführte (während der Theoriephase), das Curriculum ergänzende IHK-Vorbereitungskurse verpflichtend. Im Rahmen der Evaluationen der Lehrveranstaltung finden auch Evaluationen der Praxisphasen statt, die die folgenden Punkte beinhaltet: - War die Fragestellung im eigenen betrieblichen Kontext nachvollziehbar? - Standen geeignete Ansprechpartner im Unternehmen zur Verfügung? - Konten die Arbeitsergebnisse einen konkreten Nutzen im Unternehmen stiften? - War eine Einbindung in die Arbeitsprozesse des Unternehmens gegeben? - War eine Freistellung für Vorlesungen, Selbststudium und Prüfungen während der Theoriephase gegeben? © Hochschule Neuss für Internationale Wirtschaft Seite 4 von 4