Quelle/Publication: Farbe und Lack Ausgabe/Issue: 03/2010 Seite/Page: 1 Perpetuum mobile Jahrhunderte lang suchte die Menschheit nach einer Maschine, die ganz von allein immer weiter laufen sollte. Die ohne Anstrengung der Menschen funktionierte und von ganz allein ihre Arbeit verrichtete. Schamanen, Scharlatane und Alchimisten versuchten sich an dem Wunderapparat, der Sorgen und Nöte zu beseitigen und die lästige Arbeit abzuschaffen vermöchte. Sie versagten kläglich. Nicht die Suche nach der Minderung der Pein, sondern ganz im Gegenteil das Bestreben, anderen noch größere zuzufügen, führte schließlich zum Erfolg. Und nicht Wissenschaft und Forschung, nicht der freie Geist der Kreativität fanden die Lösung, sondern Bürokraten. Genauer gesagt: Deutsche Bundesoberbehörden. Alle Etatisten und Staatsgläubigen muss es mit Genugtuung erfüllen, dass so der Beweis der Überlegenheit des Staats über die freie Wirtschaft erbracht werden konnte. Hinter für Amtspersonen gar wohlklingenden Namen wie BAuA, UBA oder DIBt verbergen sich die Brutstätten eines krebsartig wuchernden bürokratisch-administrativen Komplexes. Die Apparate haben sich verselbständigt, sie laufen ohne Input von außen. Jede äußere Einmischung ist ihnen ein Gräuel, denn sie dienen sich selbst in der Form der unabdingbaren Aufrechterhaltung des Systems um jeden Preis. Sie brauchen keine Außenwelt, sie sind sich selbst genug. Und der Betrieb läuft ohne jeglichen äußeren Einfluss reibungslos und effizient. Wenn das mal nicht die Beschreibung eines Perpetuum mobile ist, dann weiß ich nicht … Leider haben diese ewig laufenden Maschinen aus ihrem kollektiven Amtsgedächtnis komplett verdrängt, was ihre Aufgabe ist: Der Dienst am Staat und der Gesellschaft. Vielleicht sollte mal einer den Mut aufbringen, sich mit den amtlichen Hydren anzulegen und diesen Ober-Behörden ordentlich definierte, eindeutige Arbeitsaufträge zu erteilen. Und auf jeden Auftrag ein Preisschild zu kleben für den Fall der Nichterfüllung. Womöglich kämen das bürokratische Perpetuum mobile dann ächzend zum Stillstand und die dort angesiedelte Staatsdienerschaft nicht auf dumme Gedanken, wie sie den Bürgern das Leben dauernd noch schwerer machen kann. Auch das ist ja ein uralter Menschheitstraum. Wie ist Ihre Meinung dazu? Diskutieren Sie mit aufwww.farbeundlack.de/blog Michael Bross Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. [email protected] . Vincentz Network +++ Plathnerstr. 4c +++ D-30175 Hannover +++ Tel.:+49(511)9910-000