18 Wissen 20 Sekunden Waldbewohner SOLOTHURN. Igel, Wildschwein oder Braunbär: Sie alle leben im Wald. Zu sehen sind sie in der erneuerten Dauerausstellung des Naturmuseums Solothurn. Um die kleinsten Waldbewohner geht es im Vortrag «Totholz und Holzinsekten: Welche Rolle spielen sie im Wald?». SCI FREITAG, 22. MÄRZ 2013 / WWW.20MINUTEN.CH Gleicher Film, aber unterschiedliche Wirkung? Filmproduktion im Wandel Analoger Film gehört bald der Vergangenheit an. GETTY Wer analog dreht, bannt Szenen auf Filmstreifen, digitales Material hingegen wird auf Festplatten gespeichert. Bei der klassischen Variante erhält man wie bei einer analogen Fotokamera zunächst ein Negativ. Erst durch Kopieren entsteht ein positives Bild, das später auf der Kinoleinwand zu sehen ist. Um den Film beispielsweise mit Spezialeffekten versehen zu können, werden die Negative eingescannt und bearbeitet. Zunehmend werden Filme auch gleich digital gedreht. Ein Vorteil: Das Material kann sofort angeschaut werden. FEE Do, 28.3., 18–19 Uhr, Naturmuseum, Klosterplatz 2, Solothurn, www.naturmuseum-so.ch Zukunftsmusik ZÜRICH. Welche Fantasien und Visionen aus alten Science-Fiction-Filmen haben sich bis heute bewahrheitet? Und welche Ideen sind noch immer Zukunftsmusik? Dieser Frage geht Simon Spiegel, Filmwissenschaftler an der Uni Zürich, mit spannenden Quizfragen und zahlreichen Filmausschnitten nach. SCI Sa, 23.3., 10–11 Uhr, Restaurant Clouds, Prime Tower, Maagplatz 5, Zürich, www.andaweb.ch Gewusst? Hase oder Kaninchen? ISTOCK Was ist der Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen? Hasen und Kaninchen gehören zwar beide zu den so genannten Hasenartigen, sind aber verschieden: Hasen sind schlanker, haben kräftigere Hinterbeine und längere Ohren als Kaninchen. Hasen sind Einzelgänger, Kaninchen leben in Sippen. Hasen kommen behaart und mit offenen Augen zur Welt, Kaninchen hingegen nackt und blind. Der wohl wichtigste Unterschied zeigt sich aber im Frühling: Denn wer hat schon je ein Osterkaninchen gesehen? FCI Abba waren die Ersten ZÜRICH/BERN. Immer mehr Kinostreifen werden digital, LANGENHAGEN. Bereits im Jahr 1982 erhitzte das Thestatt wie früher analog aufgenommen. Merken die ma analog oder digital die Gemüter. Denn damals beZuschauer einen Unterschied? gann die Musikindustrie von der Langspielplatte (LP) auf Die «Herr der Ringe»-Trilogie filmte Regisseur Peter Jackson vollständig analog (siehe Box). Das war vor zehn Jahren. Bei den «Hobbit»-Filmen hingegen, von denen die ersten zwei 2012 abgedreht wurden, verwendet er ausschliesslich Digitalkameras. Ob der Wechsel der Technik für die Zuschauer sichtbar ist und ob digitale Filme das Publikum anders berühren als analoge, haben Forscher der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie der Unis Bern und Zürich untersucht. Dazu schufen sie drei Kurzfilme, die sie parallel mit einer analogen die Compact Disc (CD) umzusteigen. Kritiker und einer digitalen Kabefürchteten, durch den Wechsel des Memera aufzeichneten. diums könnte die Musik an Wärme Anschliessend führverlieren. Dennoch und Sinnlichkeit ten die Forschenden hat sich die CD durchgedie verschiedenen setzt. Und niemand Filmvarianten einem bezweifelt heute, Testpublikum vor, das dass auch digitale diese beurteilen mussMusik emotional te. Ergebnis: Zwar wersein kann. den bei den digitalen Die erste in Serie proAufnahmen beispielsweiduzierte Audio-CD war «The Visitors» se Details besser wahrgevon Abba, die in Langenhagen (D) genommen und man kann sich fertigt wurde. Das erste Album, das besser erinnern. Doch auf das die Schallmauer von einer Million generelle Erleben des Films hat verkaufter Exemplare durchdas Aufnahmeverfahren aus brach, war «Brothers in Arms» Zuschauersicht keinen Einfluss. von den Dire Straits. FEE FEE RIEBELING ISTOCK/PRISMA Bewegungsmelder: Schlechte Bilanz Bewegungsmelder sparen Energie, denn sie schalten das Licht nur dann ein, wenn man es auch wirklich braucht – so die Theorie. Doch viele Modelle reduzieren in der Praxis den Energieverbrauch weniger stark, als es die Hersteller versprechen. Das haben Forscher der Hochschule Luzern herausgefunZÜRICH. Büros beleuchtet, Arbeitsplätze leer. FOTOLIA den. Sie testeten unter anderem Bedienfreundlichkeit und Messgenauigkeit von elf herkömmlichen Bewegungsmeldern. Fazit: Viele Melder schalten das Licht selbst dann ein, wenn es gar nicht nötig wäre. Zum Beispiel, wenn ein Raum durch das Tageslicht bereits genügend beleuchtet ist. Ein Grund dafür ist, dass der im Gerät integrierte Tageslichtsensor zu ungenau misst. Dies auch, weil es häufig kompliziert sei, das Gerät richtig einzustellen, so die Forscher. Die Erkenntnisse könnten Herstellern helfen, ihre Geräte zu optimieren und dadurch den Energieverbrauch weiter zu senken. HO INITIATED BY FREITAG, 22. MÄRZ 2013 & Wissen Falsche Vorstellung schreckt Spender ab FOTOLIA WINTERTHUR. Patienten mit Blutkrebs kann eine Stammzellspende das Leben retten. Doch es fehlt an Spendern. Forscher kennen jetzt den Grund. Software soll Schläfrige warnen. Müde Autofahrer erkennen LAUSANNE. Wer müde Auto fährt, ist eine Gefahr im Strassenverkehr. Forscher der ETH Lausanne entwickeln nun gemeinsam mit der Firma PSA Peugeot Citroën ein System, das müde Autofahrer erkennen soll. Dazu misst eine 3-D-Kamera im Innenraum Kopf- und Augenbewegungen des Fahrers. Eine Software wertet diese Daten aus und erkennt so Anzeichen von Müdigkeit. Bei Bedarf könnte der Fahrer gewarnt werden. Das schreibt die ETH in einer Mitteilung. Praktisch stehen die Entwickler aber noch vor Herausforderungen: Die Kamera muss im Auto zum Beispiel so angebracht sein, dass sie das Gesicht zwar gut erkennt, aber die Sicht des Fahrers nicht versperrt. SCI Jährlich erkranken in der Schweiz etwa 700 Menschen an Leukämie oder einer ähnlichen Krankheit, bei der die Funktion der Blutzellen gestört ist. Vielen von ihnen könnte eine Transplantation von BlutStammzellen das Leben retten. Doch pro Jahr erhalten nur etwa 120 Kranke eine solche Spende. Denn: «Es gibt zu wenig registrierte Spender», sagt Soziologe Thomas Volken von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Was Menschen davon abhält, Blut-Stammzellen zu spenden, haben er und seine Kollegen im STAMMZELLSPENDE Spendewillige können sich in Blutspendezentren oder beim SRK registrieren lassen. Dazu werden anhand einer Speichelprobe die sogenannten HLA-Gewebetypen festgestellt. Diese müssen mit denen des Empfängers übereinstimmen – was aufgrund von Milliarden von Kombinationsmöglichkeiten nur sehr selten der Fall ist. Eine Registrierung verpflichtet nicht zu einer Spende. HO www.bloodstemcells.ch kröten die meisten Menschen zunächst an die Galapagos-Inseln denken: Dieses Prachtexemplar lebt nicht dort, sondern auf dem Aldabra-Atoll im Indischen Ozean. Auf den knapp 155 Quadratkilometer grossen Koralleninseln leben insgesamt rund 100 000 der andernorts fast ausgestorbenen Tiere. Hier finden neben einheimischen Forschern auch Evolutionsbiologen und Umweltwissenschaftler der Uni Zürich ideale Arbeitsbedingungen. Sie untersuchen die Schildkröten und deren Einfluss auf das Ökosystem der Inseln. Beispielsweise halten die Tiere das Gras kurz und verbreiten mit ihrem Kot die Samen von Pflanzen. FEE/FOTO: D. HANSEN Der Gast Urs Maurer. Wann hat das Hirn genug? Blut-Stammzellen können direkt aus dem Blut gewonnen werden. PRISMA Auftrag des Blutspendedienstes Denn die Zellen werden aus des Schweizerischen Roten dem Beckenknochen oder diKreuz (SRK) untersucht. Dazu rekt aus dem Blut entnommen. führten sie unter anderem eine Gesundheitsprobleme seien Umfrage unter kaum zu be900 Personen fürchten. «Es gibt zu wenig durch. Das ErDeshalb ist registrierte Spender laut Thomas gebnis: «Viele haben falsche für Blut-Stammzellen.» Volken zusätzliche AufkläVorstellungen Thomas Volken rungsarbeit vom Eingriff», Soziologe am Departement nötig, um weiso Volken. Sie Gesundheit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. glaubten, dass tere Spender Knochenmark zu gewinnen. aus der Wirbelsäule entnom- Denn: «Je mehr Menschen sich men werden müsse, und fürch- registrieren lassen, desto mehr ten das Risiko einer Quer- Kranken kann geholfen werschnittslähmung. «Doch diese den.» Angst ist völlig unbegründet.» CLAUDIA HOFFMANN Atoll ist ein Paradies – für Forscher und Schildkröten ZÜRICH/ALDABRA. Auch wenn beim Stichwort Riesenschild- 19 Peking ist eine Reise wert, aber auch eine Herausforderung. Der Smog ist das eine. Das andere sind Sprache und Schrift. Was wird mir die Bedienung im Restaurant servieren, wenn ich die Speisekarte nicht lesen kann und einfach auf eines der Bilder tippe? Wohin bringt mich der Taxi-Chauffeur, der die Adresse auf meinem Reiseplan nicht versteht? Als Erwachsene kennen wir solche Situationen und wissen: Sprachen lernen ist wichtig. Und wir wünschen uns, wir hätten sie schon als Kind gelernt. Aber wir überlegen auch: Sollen unsere Kinder neben Hochdeutsch, Englisch und Französisch in der Schule auch noch Chinesisch lernen? Und was ist mit bilingualen Kindern, die noch mehr Sprachen sprechen? Wann wird das dem Gehirn zu viel? Eine allgemeine Antwort gibt es darauf nicht, denn einigen Menschen fällt das Sprachenlernen schwerer als anderen. Warum das so ist und welche Rolle das Gehirn dabei spielt, untersuche ich in meiner Forschung. Eins steht jetzt schon fest: Eine wichtige Rolle spielt die Motivation. Meine Motivation fürs Chinesischlernen? Ich möchte das nächste Mal in Peking nicht wieder aus Versehen Froschfleisch essen! Urs Maurer ist Professor für Psychologie an der Uni Zürich. Er erforscht die Grundlagen von Schwierigkeiten beim Sprachenund Lesenlernen. Produced by Scitec-Media GmbH Agentur für Wissenschaftskommunikation Leitung: Beat Glogger [email protected], www.scitec-media.ch www.twitter.com/Wissen20Min